1839 / 121 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Dinge umgestürzt uad die vorige Dynastie wiederhergestellt zu \ehen. Beide Journale wurden von der Jury freigesprochen.

wenn die Krisis sich noch verlängere und die Erledigung der öffentlichen Angelegenheiten noch ferner verschoben werde, sie nach Hause zurückführen würden. Wir wünschen gewiß sehn- lichst die Beendigung der Krisis herbei; aber jedenfalls hoffen wir , daß sämmtliche Deputirte einsehen werden, daß unter so ernsten Umsiänden, wie-die jebigen, Jeder auf seinem Posten bleiben muß.“/ :

Es heiße, die Ausstellung der Erzeugnisse der Industrie sey bis zum 15. Mai verschoben worden. Dadurch wärde dem Na- menstage des Königs eine Hauptfeierlihkeit entzogen werden. Der Gedanke, an diesem Tage eine Revue über die National- Garde abzuhalten, soll ebenfalls aufgegeben worden seyn, und man sicht auch noch nicht, daß Anstalten zu dem bis jet all- 1áßrlih abgebrannten großen Feuerwerke getroffen werden. Es soll der Wunsch des Königs seyn, daß in diesem Jahre zahlrei- here Unterstüßungen als bisher unter die ärmeren Klassen ver- theilt werden. Jn diesem Sinne spricht sich auch die Justruc- tion aus, welche der Minister des Innern an die Präfekten hat

ergehen lassen.

Dex Monéteur publizirt nachstehende telegraphische De- |

pesche aus Bayonne vom 25. April: „Die rückständigen Madrider Posten sind eingettoffen. Durch die Division Para i die Verbindung wiederhergestellt worden. Der General Nogueras hat das Ober-Kommando über die Armee des Cen- crrums erhalten.“

Großbritanien und Frland.

Barlaments - Verhandlungen. zung vom 23. April. Lord Melbourne erklärte auf eine von Lord Brougham ihm vorgelegte Frage in Betresf der

Tárkei und Aegyptens, daß nicht die geringste Aenderung in |

der Politik der Regierung in dieser Hinsicht stattfinde. Aller- dings seyen einige Offiziere nah Konstantinopel gegangen, um

Der Messager sagt: Viele Deputirte haben erklärt, daß,

Oberhaus. Siz- |

|

Verbesserungen bei der Türkischen Flotte einzuführen, seyen bis-

her aber, wegen irgend eines Mißverständnisses, nicht in den Dienst des Konstantinopel geblieben. Regierung sey indeß ganz dieselbe wie früher, sondern es freue | ihn auch, sagen zu können, daß sie von allen ihren Alliirten | die deutlichsten und ausdrücklichsten Erklärungen erhalten habe, | daß diese derselben neutralen Politik beizupflichten gedächten, | und daß sie Alles anwenden würden, was in ihrer Macht | stánde, um den Ausbruch von Feindseligkeiten zwischen den bei- | den gedachten Parteien zu verhindern. Er fände es auch an- | gemessen, dem Hause mitzutheilen, daß der Britische Gesandte | bei der hohen Pforte die bestimmtesten und ausdrücklichsten | Instructionen erhalten habe, im Verein mit den Repräsentanten | der anderen Mächte sein Möglichstes zu thun, um den Frieden in jenem Theile der Welt zu erhalten. | Oberhaus. Sikung vom 26. April. Das Haus hielt an diesem Abend nur eine kurze Sißung, die sih ledig- lich auf die Einreichung von Bittschristen beschränkte. Eine dieser Petitionen war von New - Foundland und veranlaßte eine kurze Debatte, woran Lord Aberdeen, Lord Durham und Lord Ripon Theil nahmen. : Unterhaus. Sißung vom 24. April. . Der größte Theil dieser Sitzung wurde mit Ueberreichung von Bittschrif- ten zugebracht, unter denen sih besonders sehr viele befanden, in denen um Einführung eines niedrigen und gleihförmigen Brief-Portos ersucht wird. Dann diskutirte man im Ausschusse eine Bill úber die Anlegung und Unterhaltung der Landstraßen, und zuleßt wurde cine Bill über den in Bezug auf die an den kleinen Pachtgütern haftenden Abgaben anzunehmenden Be- steuerungs-Modus mit 32 gegen 28 Stimmen zum zweitenmale

verlesen. q Ee: Si6ung vom 25. April. Sir R. Peel zeigte an, daß, falls die Regierung auf ihrem Beschlusse beharre, oie Bill zur Suspendirung der Verfassung von Jamaika durch- zuseßen, er darauf antragen wolle, daß das Haus über das Prinzip der Bill abstimme, noch bevor sie an den Ausschuß ge- wiesen werde, da er es zu schwierig finde, die Bill nach seiner Ansicht zu modifiziren, denen zufolge dem Versammlungshause 5 gestattet werden müsse, noch einmal zusammenzutreten, um seinen Definitiv - Entschluß auszusprehen. Zugleich indeß

Fall zu treffen, daß die Legislatur auf ihrer Weigerung behar-?

ren sollte. Nachdem alsdann ein Antrag des Herrn Mackin-*}

non wegen Entschädigung der Herren Fourdrinier in Birmingham, Erfinder einer ausgezeichneten Maschine zur Papier- Fabrication, die durch fehlerhafte Abfassung des von ihnen gelösten Patents: bedeutende Nachtheile erlitten hatten, zurükgenommen worden" war, weil der Kanzler der Schaßkammer versprah, füt? die Sache Sorge tragen zu wollen, beschäftigte sich das Haus* während des übrigen Theiles der Sißung mit einer Motion des Herrn Hawes wegen Abschaffung der niederen geistlichen Tribunale in England und Wales, welche, als mit dem Gut- achten der Kirchen-Kommission übereinstimmend, vom Hause ge- nehmigt wurde. Die Minister stimmten gleichfalls bei, nur waren sie gegen die unverweilte Abschaffung, und mit die- ser Modification ging-denn auch der Antrag durch. Am Schluß der Si6ung erhielt noch Herr Talfourd, der bekannte An- walt des - \chriftstellerishen Eigenthums, die Erlaubniß, eine andere humane Maßregel, die im vorigen Jahre im Un- terhause schon mit großer Majorität angenommen, im Oberhause aber mit der geringen Majorität von 3 Stimmen war verwor- fen worden, von Neuem einzubringen, die Bill nämlich, durch welchè die gegenwärtige gesebliche estimmung, daß die Kinder

ultans getreten, sondern noch unbeschäftigt in

Nicht nur die Politik der Englischen |

geschiedener Ehepaare, stets in der alleinigen Obhut des Vaters verbleiben und der Mutter aller Zutritt zu ihnen verwehrt wer- den kann, in denjenigen Fällen, wo der Vater den Anlaß zur® Scheidung gegeben hat, zu Seosea der Mutter geändert wer den soll. Herr Talfourd hoffte, daß nach den Modificationen, *

die er noch in der Bill vorgenommen, um dem Einwurf zu be-5 rozessen geben dürfte, die Ÿ Á erlangen würde.

2 Lord John? Russell. kündigte an, daß er es fär rathsam hielte, aufs shleu- amaika vorzu- -

gegnen, daß sie Stoff zu vielen Maßregel in dieser Session gewiß Gesebeskra Unterhaus. Sibung vom 26. April.

nigste mit der Bill über die Regierung von

gestand er} wiederholt ein, daß es zweckmäßig sey, Vorkehrungen für den }

schreiten; sollte aber das Parlament der Meinung seyn, daß

fünf Jahre ein zu bedeutender Zeitraum sey, die geseßgebende: Gewalt des Versammlungshauses I Ee R Ee , so ließe sh’ eine kürzere Zeit bestimmen. Um dem Hause Zeit zur

legung ¿u geben, wolle er, anstatt Mont den Fie:tage auf den Ausschuß antr bert P ke sagte , man habe ihn

,„ ‘erst am E o

ê agen. Sir _Ro- ehr mißiversta und -

ey P n E z

ten, nur wolle er

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nicht, daß diese skrenger als nôthig sey. Es scheine ihm hart, die Legislatur der Însel auf fünf Jahre zu suspendiren, und sein Wunsch sey daher, daß man das Geseß so abfasse, daß, wenn das Versammlungshaus sih noch geneigt zeigen sollte,

rüégängige Schritte zu machen, die Gelegenheit ihm dazu ge- |

boten werde. Alsdann zeigte Lord J. Montags seine Bill zur Regulirung der Verfassung und Ver- waltung von Kanada dem Hause vorlegen werde.

rung der Geseßze über bestrittene Wahlen an einen Ausschuß zu verweisen; zu diesem Antrage wurden eine Menge technischer

Amendements vorgeschlagen, die zu einer langen, aber trockenen |

Debatte führten, welche den größten Theil des Abends einnahm.

London, 26. April. deren Erneuerung der Ausgang der lebten Minister-Krisis An- laß gegeben hat, wird in den Oppositionsblättern, auch wieder die Vermuthung ausgesprochen, daß Lord Melbourne sich bin- nen kurzem vom Staatsruder zurückziehen und den Grafen Durham oder den Marquis von Normanby, als Premier- Mi- nister, zum Nachfolger erhalten dürfte, in welchem Falle die Whigs ihre Abgeschlossenheits-Doktrin über Bord werfen und, um sich den Beistand der Radikalen fester zu sichern, für's erste die geheime Abstimmung bei den Parlaments- wahlen und sodann weitere radifale Reformen, je nach- dem der sogenannte Drang von außen sie dazu nöthige, in Vorschlag bringen würden. Diese Voraussezung möchte indeß wohl nur auf den Wünschen der Tories beruhen, die hon längst die Hoffnung hegen, daß ein Durhamsches Ministerium ihnen die Brücke zur Regierungs-Gewalt bauen werde, weil sie unter

Unter den mancherlei Gerüchten, T

ussell an, daß er |

Beschuldigungen erkennen und seine Lästerer beshämen, wenn niht zum Schweigen bringen. 1) Lord Lorton fand auf seinem Gute zu Ballinamuck ein „fortdauerndes, höchst barbarisches und grausames Mordsystem.‘/ Kann man leugnen, das dies System bestand? Nein. 2) Lord Lorton fand, daß die Pächter von Ballinamuck, weit entfernt, dies Mord\ystem

| zu wißbilligen, vielmehr die Mörder vor Entdeckung s{chüßten

Darauf |

machte Sir Robert Peel den Antrag, seine Bill zur Aende- | Nein. Es fand keine Ueberführung statt. 3) Lord Lorton fand,

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einer radikaleren Verwaltung auf ein stärkeres Zunehmen der |

konservativen Reaction rechnen. So lange aber die dem Mini- sterium gegenüber stehenden Parteien der Tories und der Ra- difkalen ein zu weit gehendes Uebergreifen ihres beiderseitigen Einflusses auf die Regierung dadurch paralysiren, daß sie wech- selóweise mit dem Ministerium stimmen und auf diese Weise zur a emos eines gemäßigten Verwaltungs - Systems beitragen, möchte seine gemäßigte Politik zu ändern. Auch dürfte es dem Wohle des Landes gewiß nicht unzuträglich seyn, wenn die extremen Grundsäße der beiden Haupt- Parteien, in welche es gespalten

und alles verheimlichten, was dazu dienen konnte, sie zu úber- führen und zur Strafe zu ziehen. Kann man dies läugnen?

daß alle ermordete Personen protestantisher Religion waren, und daß, obwohl -die Katholiken auf. jenem Gute sich zu den Protestantén wie 20 zu 1 verhielten, doch nicht ein einziger Katholik ermordet wurde. Kann man das leugnen? ein. 4) Lord Lorton {loß, daß die Mörder Katholiken seyen. Will Jemand die Richtigkeit dieses Schlusses leugnen? Wir denken nicht. Lord Lorton hat seit Jähren seinen Pächtern vorher- gesagt, daß, wenn auf seinen Gütern ein Mord geschehe, und der Mörder nicht der Gerechtigkeit Übergeben werde, er, sobald die geseßlichen Rechte aller Parteien es gestatten würden, seine Güter von diesem Mordsystem befreien und das Land selbst in Besiß nehmen wolle. Die Pächter mißachteten diese Warnung, und da sie auf.diese Weise zu erkennen gaben, daß das Mord- system ihnen lieber sey, als der Besiß ihrer Pachtungen, so blieb ihrem Herrn nichts Anderes übrig, als sih ihrer zu ent- ledigeu oder seine eigenen moralischen Verpflichtungen zu ver- nachlässigen. Bei dem Ablaufen der Pachtzeit übernahm er da- her selbst die Verwalung der Ländereien, und damit er nicht den Unschuldigen mit dem Schuldigen strafe, so nahm er die ‘Pro- testanten von dieser Maßregel aus und vertrieb nur die katholischen Pächter. Dies Verfahren, so beklagenöwerh es auch seyn mag, war nichts weiter, als die einfache Ausführung der gebieteri- schen Pflicht eines Gutsbesißers. Se. Herrlichkeit überschritt

jedoch die Gränzen der Pflicht und milderte die Ausübung der-

wohl das jeßige Ministerium keinen Anlaß haben, |

ist, sich solchergestalt gegenseitig im Schach halten. Die Gegner des Ministeriums mögen dies immerhin eine Existenz nennen, |

die nur von ihrer Duldung abhänge; darauf kann ihnen mit Recht erwiedert werden, daß politishe Parteien zur Duldung

wohl nicht sehr geneigt sind, und daß also auch sie, die Tories | und die Radikalen, eine solche Duldung s{chwerlich ausüben wür-

den, wenn die Umstände sie nicht dazu nöthigten.

Die Königin wohnte vorgestern dem vom Marquis von Lansdowne veranstalteten glänzenden Diner und Konzerte bei. Vorher hatte Jhre Majestät ein Lever gehalten, bei welchem

| der Sardinische Gesandte, Graf von Pollon, ein Schreiben des

Herzogs von Lucca überreichte. Der General Sebastiani, Französischer Botschafter am hie-

selben durch Menschlichkeit und cristlihe Wohlthätigkeit; er sandte jene Personen nicht nackt in die Welt hinaus, wie ihre Verbrechen oder ihre Nachlässigkeit es verdiente, sondern er ver- sah sie mit hinreichenden Geldmitteln, um anderweitig für sch zu sorgen; auch genügte er allen Forderungen, die sie an ihn als Gutsbesizer oder als christlichen Wohlthäter machen konnten.“ Es hat auch auf den Gütern Lord Lorton's vor einigen Tagen eine zahlreiche Versammlung seiner Pächter stattgefunden; in welcher nicht nur von Protestanten, sondern auch von Katholiken erklärt wurde, daß der Lord stets ein wohl- gesinnter Gutsherr gegen sie gewesen sey, und daß man mit großem Unwillen die Verleumdungen vernommen habe, denen er im Unterhause ausgeseßt worden.

Die Abschließung des Handels - Traktats zwischen Holland

" und dem Deutschen Zoll - Verbande veranlaßt den Courier,

darauf hinzuweisen, wie nöthig es sey, daß England sich auch

einen billigen Antheil an dem Handel mit Deutschland zu sichern suche. „Die Deutschen Staaten““, sagt das genannte Blatt, „er: | klären sich bereit, jeder Nation, die ihnen dieselben Aequiva- | lente geben will, ähnliche Vortheile zu gewähren, wie man sie

sigen Hofe, hat sich am Dienstag zu Dover nach Calais einge- |

\chi}t, um auf Urlaub nach Paris zurückzukehren.

Baron Bentinck fungirt als Niederländischer Geschäftsträ- ger B hiesigen Hofe während der Abwesenheit des Herrn

edel.

Der Graf von Essex, der in zweiter Ehe die Sängerin Miß Stephens geheirathet hatte, ist am Dienstage, §2 Jahre alt, gestorben.

Herr Harvey hat im Unterhause einen Beschluß durchge- sebt, wonach ins künftige bei jeder Einfriedigung von Gemein-

| der Absaß war daher nur gering.

degründen oder wüsten Ländereien dafür gesorgt werden soll, | daß hinreichender Pla6 frei bleibe, um von der Bevölkerung | des Ortes oder der Gegend zu ihrer Erholung, zu Spazier- | | Brigg „„Zebra“/ daselbst mit Matrosen für das im Mittelländi- | schen Meere sktationirte, vom Admiral Stopford befehligte Ge-

gángen, körperlichen Uebungen und Spielen benußt zu werden. Dieser Tage wurden in Gegenwart des Herzogs von Wel-

rer ausgezeichneter Militairs, auf dem Serpentine Fluß Ver- suche mit einer neuen Erfindung, Truppen über Flüsse vermit- telst Pontons oder fliegender Brücken überzuseßen, angestellt.

lington, des Lord Hill, des Lord Fißroy Somecset und ande- | shwader angekommen.

| gezeichneten Personen bemerkte man Sir O. Maitland, den

so eben den Holländern bewilligt hat. Unsere verderblichen Korngeseße machen freilih den Abschluß eines Handels- Traktats mit Deutschland auf einer breiten und liberalen Grundlage fast unmöglich, indeß glauben wir immer, daß wenigstens etwas in dieser Hinsicht geschehen könnte, und jedenfalls sollte ein Ver- such dazu gemacht werden.“

In dieser Woche ist eine sehr bedeutende Quantität frem- den Weizens, 61,000 Quarter, an den hiesigen Markt gekom- men; die Verkäufer wollten sich aber wenig handeln lassen, und * Eine unbedeutende Zufuhr von Englischem Weizen ging zu den Preisen des leßten Markt- tages ab.

Nachrichten aus Malta vom

-

7. April zufolge, war die

Unter den in Malta anwesenden aus-

Obersten Jervis, der kürzlich von Alexandrien und Beirut an-

| gekommen war, den Herzog von Devonshire, der von Konstan-

Man ließ nämlih zwei aus elastischem Gummi angefertigte

und mit Luft aufgeblasene Fahrzeuge, von der Größe und Ge- stalt von Bôten, nur nicht oben offen, ins Wasser, legte dann

Bretter darüber und befestigte dieselben mit Schrauben und |

Tauen. Hierauf bestiegen vierzig Mann von der Schottischen Füsilier - Garde dieses Fahrzeug, welches von einem Boote den Fluß hinab bugsirt wurde. Die Soldaten mußten auf das Kommando des Herzogs von Wellington sich niederseßen, nie- derlegen, wiederaufstehen, und Alles ging ganz vortrefflich. Das Fahrzeug wurde sodann ans Land gezogen und nach Wegnahme der Bretter die Luft herausgelassen, worauf jedes nur so viel wog, als ein Pferd bequem zu tragen vermag. Es wurde hierauf noch folgender Versuch gemacht: Ein Fahrzeug, ebenfalls aus elastishem Gummi, in der Form eines großen Balls, der unten mit zwei Anhängen versehen , und dessen oberer Theil abgeschnitten war, wurde in's Wasser gebracht, worauf

ein Mann vermittelst eines Bootes zu diesem Gummi-Fahrzeug Beine in den

hinfuhr und in dasselbe hineinstieg, so daß seine

| |

Gummi-Anhängen steckten und der größte Theil seines Körpers |

sch in dem Ball befand.

bewegte, und kehrte dann unter dem Beifallrufen der Zuschauer an’'s Ufer zurück. Diese Erfindung hat den Zweck, einen ein- elnen Menschen in den Stand zu seben, einen Fluß zu über- V léen und zugleich ein Tau oder sonst etwas von einem Ufer auf das andere zu bringen: ;

In den lebten vier Monaten sind in Jrland im Durch- schnitt monatlich 800 Rekruten für die Armee eingeschrieben worden.

Das Verfahren- Lord Lorton's, der kürzlich in Jrland eine bedeutende Anzahl von Pächtern aus ihren Wohnsiken hat vertreiben lassen, wird in der Dublin Mail durch folgende Bemerkungen gerechtfertigt : „Man wird ewiß zugeben ,““ sagt dieses Blatt, „daß 1) wenn ein Gutsbesißer auf seinen Be- fangen das Verbrechen des Mordes vorherrschend findet , es eine Pflicht is, dasselbe zu unterdrúcken und auszurotten ; 2) wenn er findet, daß die Landleute, unter denen die Mordthaten verübt werden, bereit sind, die Mörder zu verbergen, und sich weigern, vor Gericht auszusagen, was sie darüber wissen, so

muß er daraus \{ließen, daß sle das Mordsystem , welches er

unterdrück i ist, begünstigen, und daß daher ihr fernerer Aufenthalt auf Le N Sltten D in sofern derselbe ihn an der Zur sthrang seiner Pflicht hindern würde ein Auf- eben seiner moralischen Verpflichtungen seyn würde. 3) Es

olg ich lac Mde, seine e ¿on 7's Benehmen ju

bern. Prüfen wir Lord Lorton's Benehn verden wir sogleich Be Werth Ne gegen ihn erhobenen

Er ruderte nun mit zwei kleinen | Rudern auf dem Flusse herum, wobei er seine Beine beständig |

tinopel angelangt, und Herrn Segur Dupeyron, der, wie es heißt, die Lazarethe des Mittelländischen Meeres besucht, um seine Bemerkungen über die Quarantainen dem Europäischen Kongreß vorzulegen, der von dem Pr. Bulard zur Berathung über diesen Gegenstand in Vorschlag gebracht worden. Die

Stürme, die an den Küsten der Levante gewüthet, haben viel

Schaden angerichtet, und mehrere Schiffe sind in Folge der- selben verunglückt.

Rundschit Singh hat bekanntlich eine Leibwache von Ama- zonen, die mit Bogen und Pfeilen bewassnet sind, im Palast die Wachen beseßen und ihm überall hin folgen. Von diesen Tscherkessischen Amazonen hat er dem General-Gouverneur von Indien, Lord Auckland, einige zwanzig der Schönsten zum Ge- \henk gemacht.

Ueber Jrland hat man Nachrichten aus St. John's in Neu: Braunschweig vom 1sten d. M., denen zufolge alle Ge- danken an Feindseligkeiten aufgegeben waren und sowohl der Gouverneur von Neu-Braunschweig als der von Maine unbe- waffnete Mannschaft zum Schuße der Holzungen aufgestellt Pia die so lange dort stationirt bleiben sollen, bis eine de- initive Uebereinkunfc abgeschlossen seyn wird.

Neuere Berichte aus Valparaiso vom 12. Januar mel- den, daß der Chilische General Bulnes, nachdem er Lima ge- ráumt, auf seinem Rückzuge nah Santa gelangt war und, wie man glaubt, den Weg in das Jnnere nehmen wollte. -

Niederlande.

Aus dem Haag, 26. April. Holländischen Blättern zu- folge, wird die Vermählung des Erbprinzen von Oranien mit der Prinzessin von Württemberg gegen Ende des Juni oder zu Anfang Juli’'s in Stuttgart gefeiert werden. Zwischen dem 20sten und 25. -Juli wird das erlauchte Paar im Haag erwartet.

Belgien.

Brüssel, 26. April. Der Finanz - Minister, Herr Des- maisières, ist am 24. April in Gent wieder erwählt worden. Von 305 Stimmen erhielt er 284. Die Gesammtzahl der Wäh- ler des Genter Arrondissements beläuft sich auf 2765, von denen

1091 der Stadt angehören; von diesen leßtern haben nur 176

Theil an der Abstimmung genommen.

Ueber die Nothwendigkeit einer Wahl-Reform in Belgien äußert sih das Journal de Liège folgendermaßen: „Es ist nothwendig, daß das Land endlich von dem verderblichen Wahl- Systeme, das seit neun Jahren auf demselben lastet, befreit werde. Dieses System war, wie die Begründer desselben selbst nicht in Abrede stellen, aus ganz außerordentlichen Umständen hervorgegangen, und muß dahec mit dem Verschwinden der

Bedingungen, die es ins Leben gerufen haben, aufhören. Sei- nem Grundgedanken nah, war das Wahlgeseß eine Ausschlie- ßung der städtischen Bevölkerung, in der Absicht, die aus der September-Revolution hervorgegangene Ordnung der Dinge zu befestigen. Die Folge davon war, daß die hierarchish-politische Partei, welche unter dem Vorwande patriotisher Bestrebungen für ihre eigennüßkigen Zwecke wirkte, Übermächtig wurde. Unfähig, sich mit der Belgischen Nationalität zu verschmelzen, hat sie kein poli- tisches oder Handels-Bündniß zuStande bringen können. Mit einer unglaublichen Naivetät appellirte sie beständig an die sogenannten revolutionairen Sympathieen Frankreichs und Englands, während eine fanatische und retrograde Propaganda uns mit den Mäch- ten entzweite, mit denen wir uns hätten verbinden sollen. Völ- ker-Verbündnisse werden nur langsam geknüpft, und eine Legié-

latur, welche die diplomatischen Beziehungen vernachlässigt, ist | allein für die aus ihrer Unfähigkeit oder Partei : Befangenheit entspringenden Folgen verantwortlich; das bedarf keines Bawei- | ses. Jede Legislatur hat die Aufgabe, allen Verwickelungen |

vorzubeugen, die Gefahr abzuwenden, oder sih wenigstens in einen Stand zu seßen, in welchem sie hosfen kann, dieselbe glücklich zu bestehen. Die hierarchishe Partei unserer Kammern hat aber augenscheinlich feinen anderen Zweck, als die Besesti- gung ihrer Herrschaft im Innern und die Verbreitung ihrer revolutionairen Grundsäße nach Außen. Jhre Schuld war es gewiß nicht, wenn die Revolution von 1850 nicht eben so aus- schlug, wie die Brabanter Revolution im vorigen Jahrhundert. In beiden Zeiten hat sie dieselbe Unfähigkeit, oder wenn man das lieber höôrt, dieselbe Gleichgültigkeit gegen die Jn- teressen des Landes an den Tag gelegt. Mit der Unterzeich- nung des Friedens-Trafktats ist die Macht der hierarchischen ‘Par- tei nun gebrochen und die Zeit des Einflusses der städtischen Bevölkerung gekommen. Noch stehen indeß dieser Erhebung, welche die Umstände gebieterish fordern, vielfache Hindernisse entgegen, welche nur durh die Vereinigung aller Kräfte der aufgeklärteren Partei Úberwunden werden können.“

Der Herzog von Orleans, der gestern in der Nähe der Belgischen Gränze, in Valencieznes, angekommen ist, wird mit dem Herzoge von Nemours gegen Ende dieser Woche Hier er- wartet.

DeuwtsGland.

Leipzig, 27. April. Heute früh trafen auf der Eisenbahn Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann, begleitet von Höôchstk- dessen Gemahlin mit Jhrer erlauchten Familie, so wie von der Prinzessin Amalie Königl. Hoheit von Dresden, in unserer Stadt ein und stiegen im Hôtel de Saxe ab. Die Höchsten Herr- schaften nahmen die Pauliner-Kirche, die Universitäte-Bibliothek, einige Sehenswürdigkeiten der Messe, namentlich das hier auf- gestellte Wallfischgerippe, den Keilschen und den Gerhardschen Garten in Augenschein, besuchten die reichen Lager des Kauf- manns Sellier und reisten heute Nachmittag um 3 Uhr auf der Eisenbahn nah Dresden wieder zurück.

Stüttgart, 26. April. Der Prinz und die Prinzessin Peter von Oldenburg sind gestern Abend zum Besuch bei der Königl. Familie hier eingetroffen.

In der Sis6ung der- Kammer der Abgeordneten vom 26. April nahm Herr Camerer das Wort und sagte, der „Schwäbische Merkur“/ vom 24. April d. J. mache einen mit den Niederlanden abgeschlossenen Zoll- und Handels-Vertrag betannt; derselbe enthalte Bestimmungen, welche unzweifelhaft der Zustimmung der Stände bedürften. Eine solche Zustim;- mung haben die jeßt versammelten Stände nicht ertheilt, ob eine frühere Kammer schon zum Voraus die Ermächtigung zu Ab- schließung eines solchen Vertrags gegeben habe, sey ihm nicht bekannt. Er trage darauf an, daß die Zoll- und Handels-Koin- mission hierüber berichten inôchte. Dies wurde sogleich beschlo|- sen. Hierauf ging die Kammer zur Tagesordnung über und seßte die Berathung des Polizei- Straf: Gesezbuchs fort.

Karlsruhe, 24. April. Der Geheime Referendär und Kabinets - Direktor Klüber hat die aus Rücksichten {ür seine Gesundheit nachgesuchte Entlassung erhalten, und zieht fich in das Privatleben zurück. Se. Königliche Hoheit verlieh ihm zum Abschiede das Commandeurkreuz des Zähringer Lôwen-Or- dens und den Titel als Geheimerrath.

Karlsruhe, 24. April. (Schwäb. Bl.) Unser Landtaa soll auf unbestimmte Zeit vertagt werden, und nur die ständi \hen Kommissionen fär die Derathung des neuen Strafgeseb- buches und des Budgets sollen beisammen bleiben. Erst wenn die wichtigen und schwierigen Arbeiten dieser Kommissionen zur Vorlage reif sind, soll die Gesammtheit der Stände wieder ein- berufen werden, worüber woht längere Zeit hingehen dürfte.

Mannheim, 25. April. Auf die Bitte der städtischen Behörden haben Se. Königliche Hoheit der Großherzog dem hiesigen Theater den Charakter einer Staatsanstalt und den Titel eines Hof-Theaters mit fortwährender Unterordnung unter das Ministerium des Großherzogl. Hauses und der auswärti- gen Angelegenheiten belassen. Dasselbe wird durch ein Co- mité von drei Personen verwaltet, welche von der Stadt ge- wählt und nach erhaltener Bestätigung des gedachten Ministe- riums ‘von der Großherzogl. Kreis-Regierung verpflichtet werden. Außerdem wird noch. eine befondere Hof-Kommission zu bestimm- ten Verrichtungen ernannt. Die städtishen Behörden sind be- reits mit der Wahl des Comité's beschäfcigt.

Man schreibt aus Leopoldshafen vom 25. April: „Ge- stern hatten wir das Vergnügen, das neue Dampfschiff der

Kölner Gesellschaft , das den Namen „Graf von Paris“ füh-

ren wird, in unserem Häfen einlaufen zu sehen; dasselb heute frühe seine Probereise nah Basel fortgeseßt. Dieke oh ante und prachtvolle Fahrzeug ist in 13 Stunden von Mainz ierher gefahren und hat also eine Strecke von 42 Stunden zu Wasser in kaum einem Drittel der Zeit zu Berg zurückge- legt. Es érôffnet am 1. Mai die Fahrt zwischen Straßburg pr und Mannheim zu Thal, und da auch das andere Dampf- chiff, der „Kronprinz von Preußen,“ welches am gleichen Tage die Fahrt zu Berg eröffnet, von vorzüglicher Güte ist so dürfen wir auf eine ganz regelmäßige Verbindung mit dem Ober- und dem Unter-Rhein renen.“

Frankfurt a. M., 27. April. An demselben Tage,

an welchem wir in n leßten Schreiben die sichere Erwar/

tung aussprächen, daß die Belgishe Regierung nun ni

ger zögern werde, dem Definitiv- Traktat beizutreten Res sle denselben in London von ihrem Gesandten unterzeichnen. Die Holländisch - Belgische Angelegenheit dürfte somit wenig Veran- lassung mehr zu Besprechungen geben, und namentlich zu kei- nen besorgnißvollen, denn die faktische Ausführung des Trak- tats wird keinen ernsten Schwierigkeiten begegnen. Von beiden Seiten wird man so viel als möglich die Ue ergangsperiode zu erleichtern suchen, Und es ist an daß die Belgischen Wie derstandsmänner p rig, kriegerischen th abgekühlt haben. Es wäre also endlich eine Angelegenheit in Ordnung gebracht, welche

507 mehr als eintual eine Störung der allgemeinen friedlichen Ver- hältnisse herbeizuführen drohte und welche noch in der lettern | Zeit den Aengstlihen große Besorgniß, den Feinden des Ge- seßes und der Ordnung aber táuschende Hoffnung einflôßte, denn sie sahen ja {hon allgemeine Verwirrung durch den an- geblichen Widerstand Belgiens nahen. Wir haben unsererseits aber unter -allen Modificationen, welche die lesten Verhandlun- gen der Londoner Konferenz den Belgischen Verhältnissen ver- liehen und zu jeder Zeit die aus einer innigen Ueberzeugung hervorgegangene feste Hoffnung ausgesprochen, daß die Hollän- | disch: Belgische Differenz einen solhen Ausgang nehmen werde, | wie sie ihn genommen. Wer überhaupt die jebige Lage der politischen Verhältnisse in Europa von dem rihtigen Stand- | punkt aus beurtheilt, dem kann es nit bangen, daß die für

werde und mithin eine Stôrung des Friedens nicht zu besorgen ist. Aus diesem Grunde glauben und hoffen wir auch bestimmt, daß die jeßt durch rücksichtsloses Parteiwalten in Frankreich hervorgerufenen mißlihen Umstände in ihren Folgen weder stórend für die innere Ruhe Frankreichs, noch hemmend in der Stellung Frankreichs zu den übrigen Großmächten wirken wer- den. Gleichwohl ist es sehr zu bedauern, daß es in jenem Lande mit der ministeriellen Krisis so weit kommen mußte; auch der exaltirteste Freund des daselbst herrschenden Systems muß dieser Krisis den Stab brechen.

Oeffentliche Blätter meldeten aus Wien, daß der Fürst von

Metternich bereits im nächsten Monat das Schloß Johannis- |

berg besuchen werde. Wir glauben nicht, falsch unterrichtet zu

seyn, wenn wir behaupten, daß diese Nachricht durchaus grund- |

los ist. Die Anwesenheit ‘des Grafen von Münch - Bellinghausen in Wien dürfte noch kurze Zeit dauern und Se. Excellenz erst

gegen die Mitte des Monats Mai hierher zurückkehren. Die | Bundes-Versammlung hat unterdessen unter dem Präsidium des |

Königl. Preußischen Bundestags - Gesandten ihre wöchentlichen Sib6ungen wieder aufgenommen, die sie aber in der verflossenen und in dieser Woche an außergewöhnlichen Tagen gehalten. Der Königl. Hannoversche Gesandte zu München, Graf von Kielmannsegge, war vor einigen Tagen hier anwesend. Wir vernehmen, daß viele Verehrer unseres großen Schil- ler an dem Tage der Einweihung seiner Statue in Stuttgart hier eine Festlichkeit veranstalten werden. Unsere Goethe - Mo-

numents - Angelegenheit ruht jeßt ganz, da Thorwaldsen noch | i Die Geldbeiträge für das | Monument dürften sich in der leßteren Zeit auch nicht vermehrt |

nicht nach Rom zurückgekehrt ist.

haben.

Mit dem Baue der Taunus: Eisenbahn geht es jet rascher und es steht außer allem Zweifel, daß ein Theil der Bahn noch in diesem Jahre befahren wird. Die hohe Taxation der in der Nähe unserer Stadt liegenden Grundstücke ist vom Gericht hestätigt worden.

An unserer Börse fand in dieser Woche wenig Bewegung state. Die Spekulanten sind durch den Umstand, daß der Bei- tritt Belgiens zu dem Definitiv - Traktat in London und Am- sterdam fast keinen Eindruck machte und die Französische Mi- nister - Krisis nicht zu Ende kommen will, etwas eingeshüchtert. Gleichwohl halten sich die Fonds ziemlich fest auf ihrer Höhe. Dem so sehr fühlbaren Bedürfniß cines neuen vor den Ein-

flüssen der Witterung s{hübßenden- Börsen - Lokals soll man nun |

durch eine neu zu erbauende Börse abhelfen wollen. D Or 1M:

Preßburg, 22. April. (Preßb. Z) Aus guten Quel- len ist uns die Kunde geworden, daß die im Jahre 1836 pro- jektirte Eisenbahn - Verbindung zwischen den fünf Königl. Frei- städten: Preßburg, St. Georgen, Bösing, Modern und Tir- nau, unter dem Namen „erste Ungarische Preßburg - Tirnauer Eisenbahn‘“, ehestens ins Leben treten und zur Ausführung kommen wird. Die Landes - Behörden haben mit einer zu die- sem Behufe in Ofen gewesenen Deputation die Final-: Conven- tion bereits abgeschlossen und diesen Gegenstand ganz im Sinne des 25sten Gescb- Artikels vom Jahre 1832/,, erledigt.

Ueber den Englisch Oesterreichischen Handelsverband liest man in der Wiener Zeitschrift für Industrie und Han- del Folgendes: „Jn der am 14. Januar und folgenden Ta- gen abgehaltenen General: Congregation des Temescher Komitats wurde das Circular des Englisch: Oesterreichischen Handels- und Schifffahrts, Vertrages, nebst der Aufforderung zur Benußung "cssu2ben, verlesen. Die Stände faßten den Beschluß, dem Kai- sev für diesen neuen Beweis der väterlichen Fürsorge eine Dank- Adresse zu überreichen, und zugleich auch den beiden Ministern, dem Fürsten Metternich und Grafen Kollowrat, ein Dankschrei- ben zustellen zu lassen, in welchen die erkenntlichen Gefühle für die Aufhebung des bestandenen Prohibitiv-Systems, so wie für die Eröffnung des neuen Europäisch-orientalischen Handelsweges durch das Herz von Ungarn, mit den trefflihsten Worten aus- gedrückt sind. Ein Beweis, wie mächtige Fortschritte Ungarn machte, und daß falsch is, was man vor Jahren behauptete, daß nämlih die Ungarischen Gutsbesißer selbst keine Straßen wollen, damit der Bauer gezwungen bleibe, seine Produkte ihnen um jeden Preis zu überlassen. Es ist aber diese Behaup- tung an sich ein Widerspruch, der sih selbst am bittersten sra- fen müßte, und die darum immer hôchstens als Mährchen existirt haben kann.‘‘

S ch.w etz

Bern, 23. April. (Schw. Bl.) Wie man erfährt, hat die Regierung von Freiburg dem Vorort geschrieben, sie er- kenne den neuen Staatsrath in Wallis niht an, und halte Alles, was für die Reform der Verfassung dort geschehen sey, | für ungeseblich.

Während der „Eidgenosse“/ in Luzern sih gegen alle Ver- gleichs - Vorschläge in Bezug auf Wallis erhebt und dieselben das Evangelium von Sarnem nennt, erklärt der „Erzähler““, vielfache Gründe hielten ihn ab, näher auf diese Vorschläge einzugehen; indeß kann er doch niht umhin, zuzugeben, daß dieselben nothwendig zu einer Trennung führen müßten, aber er zieht, wie- er sagt, noch immer die Wiederherstellung der | Verfassung von 1815 einer solhen vor. Eine Trennung in Wallis, meint er, würde auch eine in Bern veranlassen.

Ftalien. ;

Turin, 20. April. (A. Z.) Eine Menge Frommer, be- sonders Priester und Vorsteher der Redemptoristen - Congrega- tionen in Europa, strômen gegenwärtig nach Rom, um der dort nächstens stattfindenden Heiligsprehung eines der Stifter dieses Ordens beizuwohnen.

Spanien. remier - Ménéster des

S panische Gra Der zum rzbi

Don Carlos ernannte schof von Cuba hat eíne Verord-

E: | gle ß di iti die Völker so segensreiche Einigkeit der Großmächte immer fester | SIUTENESE Auf dor VRUPIISIT; DIP: DIE: PEEINENE

nung erlassen, wodurch die ausgewanderten Chri i rufen werden und ihr fonfiszirtes Eigenthua s eta Auch sollen die Stipulationen des Elliotschen Traktats von allen Karlistischen Offizieren aufs strengste befolgt und überhaupt alle gegen die Christinos ergriffenen strengen Maßregeln, so weit sie irgend mit der Erhaltung der Ruhe verträglich sind, aufge- hoben werden.

Er fes

Konstantinopel, 9 April. (Auszug aus einem Handels- schreiben in der A. Z.) Es bedarf nun nicht mehr der Bered-

| samkeit der Gesandten, um den Sultan zu bewegen, seine Vor-

Es lasten jeßt so viele Un- rage darüber Bôösartige Krankheiten aller Art

bereitungen zum Kriege einzustellen.

in den Hintergrund tritt.

| rafen die Bewohner zu ganzen Haufen hin, und es ist wohl

fein Haus, keine Familie, die nicht den Verlust eines oder eini- ger Mitglieder zu beklagen hätte. Besonders groß is die Sterb-

lichkeit unter den Wöchnerinnen und Kindern. Jn Klein- Asien

wüthet die Pest, und wir leben nun in der größten Besorgniß, daß sie diesen Sommer auch die Hauptsiadt heimsuchen werde. Sm Arsenal und in der Taurus- Armee find alle Arbeiten einge- stellt. Mit zur Betrübniß auf unserm Plate trägt die Unge- wißheit bei, worin wir über den Traktat gelassen werden , da dadurch aller Handel darnieder liegt. /

Gs Gri ab Ennl aud. Athen, 13. April. (A. Z.)- Es ¿ die vollkommenste Ruhe; die Consceipiten X in Kinbtn Lande | zen ohne einen Schatten von Widerstand, ja sogar mit entge- | genkommender Bereitwilligkeit von Seiten der Gemeinde-Behör- den und des Volkes vollzogen worden. Hierzu haben die ver- ständigen Maßregeln des verdienten Generals von Schmal6 nicht wenig beigetragen, der kurz vor dem Beginn der Aushe- bung eine Anzahl der vorjährigen Rekruten von guter Auffüh- rung in Urlaub in die Provinzen sandte, wo sie in ihrer besten | Uniform sich ihren Brüdern und Vettern zeigten, und von der | Leichtigkeit des Dienstes und der wirkli guten Verpflegung in | den Kasernen so viel zu erzählen wußten, daß ihre Dotfgenossen von denen sie voriges Jahr als ungluckliche Schlachtopfer ange- | sehen wurden, je6t sie um das ihnen zu Theil gewordene Loos beneideten. Und wirklich kehrten die meisten dieser Beurlaub- ten, ‘noch vor Ablauf ihres Urlaubs, unerwartet zu ihren Corps zurück, „weil es ihnen zu Hause nicht so gut gefalle, als in der Kaserne.‘/ So ist diese wichtige Maßregel, vor deren Durch- führung man so lange Zeit Bedenken getragen, jebt {hon in | dem zweiten Jahre ihres Bestandes als ein für immer fest be- | grúndetes Institut anzusehen. Auch die Finanzen stehen gur, Dank den weisen Reductionen, dié der König im verflossenen Jahre mit solcher Festigkeit durchgeführt, und dem Ausshwunge, in welchem Ackerbau, Handel und Schifffahrt in immer stei- gendem Maße begriffen sind. Jn der Staatskasse liegen zwei bis drei Millionen baaren Geldes, die Bedürfnisse des laufen- den Dienstes sind vollkommen gedeckt, und Griechenland bedarf vom Ausland keinen Heller mehr.

Seit einiger Zeit is hier eine Subscription eröffnet wor- den, um der Universität aus freiwilligen Beiträgen ein ihrer Bestimmung angemessenes Gebäude zu verschafsen. Bereits sind gegen 30,000 Drachmen nur aus Athen zusammengebracht wor- den, und man glaubt, noch auf bedeutende Beiträge aus dem Jn- und Auslande rechnen zu dürfen. Das etwa noch fehlende | will Se. Maj. der König hinzulegen. Auch im Auslande | fängt die Universität an, sih einiger Anerkennung zu erfreuen.

So is neulih der Professor Gennadios von der Universi- tät Leipzig honoris causa zum Doktor der Philosophie creirt | worden. 9 Unser Hof hält sich in seiner gewohnten stillen Weise, wird | aber nächstens durch die etwa in acht Tagen erwartete Ankunft | des Kronprinzen von Bayern mehr belebt werden. Auch ver- lautet, daß ein Erzherzog von Oesterreih hier einen Besuch abstatten werde, womit wahrscheinlich der junge Prinz Friedrich, Sohn des Erzherzogs Karl, der in der Kais. Marine dient, ge- meint seyn wird.

Anla

__— Tilsit, 27. April. Die Eisdecke der Memel, welche bis zum 24. d. M. Wagen und Pferde sicher getragen, ist gestern hier an der Stadt zum Aufbruch gekommen. És sind jedoch sofort an verschiedenen Stellen im Strome Eisstöpfungen ent- standen, die heute früh ein Steigen des Wassers bis auf 21", Fuß über den niedrigsten Wasserstand, wie vor 2 Jahren, her: beigeführt haben, so daß das ?*/, Meilen breite Memelthal einem großen, von Eisschollen starrenden See gleicht. Beim Dorfe Splitter, unterhalb der Stadt, haben sich Eisblôke bis hoch über die Dammkrone geschoben, man hat mit dem Schla- gen von Nothkasten den Anfang machen müssen, und fürchtet sehr für die tiefer liegenden Niederungen, da das Eis im Ruß- strom noch fest eht. Die neue, tausend Fuß lange Brücke über den Kurmeszis urchlaß auf der Chaussee nah Rußland hat zwar einige Eisbrecher und ein Paar Pfähle verloren, bis jet aber, so wie der Chausseedamm, vortrefflih gehalten; man hat mit gutem Erfolg Kanonenschläge zur Verkleinerung des vor der Brücke aufgethürmten Eises angewandt. Der Postenlauf und selbst das Hinúüberbringen großer Reise-Equipagen if nur wenige Stunden unterbrochen gewesen.

Breslau, 27. April. Jugendliche Verbre- cher. In der Provinz Schlesien sind in den beiden Jahren 1837 und 1838 resp. 65 und 66 Verbrechen von jungen noch nicht 16 Jahr alten Personen verübt worden. Darunter wa- ren im ersten Jahre 54 Knaben und 11 Mädchen, im zweiten Jahre 54 Knaben und 12 Mädchen. Die Verbrechen betreffen rôßtentheils Diebstähle und zwar resp. 56 und 59. Betrug und Brandstiftung waren außerdem die einzigen Frevelthaten, deren sich die verwahrlosete Jugend schuldig machte.

Dirschau, 27. April. Die Wieder- Ausstellung der hiesigen Sáigbrüee ber den Weichselstrom ist gestern Nach- mittags beendigt, und die Passage über dieselbe für jedes Fuhr-

werk wieder eröffnet worden.

24. April. Wohlthätigkeit. Im hie- sigen Regierungs Bezirk sind im Laufe des Jahres 1838 zu frommen Zwecken geschenkt und testamentarisch vermacht worden : ir evangelische Kirchen . . . 7060 Nthlr. 11 Sgr. 2 Pf. r fatholishe Kithen .…... 273 » W » » r evangelische Schulen .…. 309% » F »

r andere Institute .….…. . 054 R E

—_ » r fatholishe Schulen... 460 » » A: »

zusammen 14,012 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf