1839 / 127 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Steuer gesprochen. Herr Hume sagte unter Anderem: es nicht bettelhast von einer Kirche, daß sie zu ihrer Aufrecht- erhaltung den Beistand von Parteien in Anspruch nimmk, E nicht zu ihr gehören. Es ist abgeschmackt, von bürgerlicher un, religidser Freiheit zu sprehen, so lange das Volk ne telt Geid- und Gefängnißstrafen gezwungen wird, die C L einer anderen Kirche zu unterstüßen. Man sagt N es habe sich seine Strafe selbst zugezogen. Das ist Is, Katho - gereicht ihm zu aller Ehre. In Irland _ waren auch S bef lifen dieser dener unterworfen, aber sie widersebten s j

i i j j j dort aufhob tig, und es ging eine Bill dur welche die Steuer / uns aus r Einkünften für den Ausfall sorgte.

C S r Kirchensteuer in Jelfel N 200 Psd ährlich, - ich glaube, das Militair, welches zur Eintreibung derselben nöthig war, kostete dreimal so viel. Fn

Zeit armen Dissenters, welche

England hat man in der lebten 5 e dit Deducen verweigerten, oft ihre Möbel fortgenommen ; das

ich ei aub gegen das Gewissen. Jch wundere mi berüiaez das: E noch Jemand mit seiner Ehre fr verträglich iner Kir Mi L

CEGN Ln m wg Einkommen der Bischófe und der Prä- benden könnte ganz gut um |o viel gekürzt worden, daß man die Kirchen-Steuer, die höchstens 246,000 Pfd. jährlich in Eng- land einbringt, gar nicht nöthig hätte. Nach der Annahme des Bainesschen Antrages vertagte sih das Haus

London, 1. Mai. Jn diesem Augenbli nimmt die Frage

über die Angelegenheit der Jnsel Jamaika und über die neue ! ) ) | ; Sache liest man im Halifax Guardian:

Krisis, in welche das Ministerium durch dieselbe gerathen ist,

„Ist j stellender, als sie vor einiger Zeit waren; es geschieht dies viel-

Der | Frland belief sich nur auf |

e zu gehören, die solche Mittel zu ihrer Er- |

um halb. 2

8 Uhr, da nur noch 38 Mitglieder anwesend waren. L ' D | auf den Hof unserer jungen Königin abermals empfehlen, | und zwar mit dem Ansinnen an sämmtliche Mitglieder beider Kam- | mern, daß sie so zeitig iu Unserer Residenz cin:resfen, daß gedach- | ten Tags die ständischen Verhandlungen | finden | sprechen,

j t

vor allem Anderen die öffentliche Aufmerksamkeit in Anspruch, # und die Blätter der beiden Hauptparteien vertheidigen das Ver- |

fahren ihrer Führer, Lord John Russell's und Sir Robert Peel’s. Beiden sey in diesem. Falle der, daß Sir N. Peel die Autorität des Reichs: Parlaments geltend machen, aber unter den gegen-

Die Morning Post sagt, der Unterschied zwischen |

| Dr. Clarfe úber Lady Flora?s Zustand bekannt waren, und daß

wärtigen Umständen darüber nicht hinausgehen wolle, während |

der Minister sogleih eine Strafe über das Versammlungshaus von Jamaika zu verhängen beabsichtige, wie der Schwache über-

| theilt, gänzlih ungegründet ist.“

haupt stets geneigt sey, entweder gar nichts oder zu viel zu |

thun.

Sir R. Peel wolle jener Versammlung Zeit lassen, sich |

eines Anderen zu besinnen, Lord J.- Russell aber sie auf der |

Stelle mit fünfjähriger Unterdruckung bestrafen. vertheidigt geradezu das Benehmen des Versawmmlungshauses von Jamaika und giebt die ganze Kollision dem übereilten und

Die Times | aus Goethe’s Faust, die er durch einige kritische Bemerkungen | und durch Rebsh’s Skizzen erläuterte.

rüsihtélosen Verfahren des Ministeriums {uld, welches an- |

fangs die Gefängniß-Angelegenheit erst im Jahre 1840 der Ko-

lonial-Versammlung habe zur Erwägung vorlegen wollen und dann, | nachdem die völlige Emancipation früher bewerkstelligt worden, |

plößlich die Sache ohne weitere Rücksprache mit der Legislatur von Jamaika im Britischen Parlamente abgemacht und dem Versammlungshause als erledigt zur Zustimmung übersandt

habe. Die Morning Chronicle dagegen weist auf das frú- |

here Benehmen jener Legislatur hin, das stets hôchst hart und unbarmherzig gegen die Neger gewesen sey, und von dem man sich daher auch für die Zukunft nichts Besseres versprechen könne, weshalb die von Sir Robert Peel verlangte Frist ganz vergeb- lich seyn würde. Der Courier indeß, obgleich dem Ministerium

ergeben, will doch der fünfjährigen Suspension einer Verfassung |

nicht das Wort reden und findet an Sir R. Peel's Verfahren nur das gehässig, daß er sich seine Einwendungen nicht für den Ausschuß des Hauses vorbehalten habe, um in diesem eine Modifizirung einzelner Punkte der ministeriellen Bill vorzu- schlagen, statt die Sache zu einer Prinzipienfrage zu machen

und vor Ueberweisung der Bill an den Ausschuß auf Abstim- | i : l I | auf vier Triumph - Pforten ruhen, welche die Namen „Wa- | lung Unserer Geseßsammlung aufgenommen werden.

| terloo‘’, „Quatrebras““, „Löwen“ und „Hasselt‘/ tragen, wäh- |

mung darüber zu dringen. i i: Es heißt, die Königin werde im nächsten Herbste Schott- land besuchen; das Gerücht, daß Jhre Majestät einen Besuch

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mehr nur, um die Besorgnisse, mögen sie nun gegründet seyn oder nicht, zu versheuchen, die durch das-vor kurzem erhobene Geschrei über den unbeschüßten Zustand unserer Küsten her- vorgerufen seyn könnten. Es ist bloß eine neue Vertheilung unserer Flotte, da die Vermehrung derselben nur zwei Segel betragen wird, denn eine beträchtlihe Vermehrung kann be- kfanntlih nicht ohne eine Bewilligung von Seiten des Parla- ments stattfinden. Das Gerücht vom Gegentheil und die von einigen unserer Kollegen gegebene Nachricht, daß eine Flotte unter dem Admiral Gage nach dem Baltischen Meere gesandt werdén selle, sind daher ungegründet.““

__ Ein Morgenblatt machte den Vorschlag, daß die Frauen Englands sich vereinigen sollten, um der jungen und edlen |

¡ Dame, der so großes, allgemein gemißbilligtes Unrecht wider- |

fahren sey, einen Beweis ihrer Achtung zu geben. Die Times bemerkt hierzu: „Wir hoffen niht, daß ein solher Versuch gemacht werden wird. Man lasse wo möglich diese Angelegen- heit in Vergessenheit versinken. Wir glauben gewiß, daß die | Familie einer jeden Maßregel, nach Art der vorge- | schlagenen, ihre Zustimmung verweigern wird. Wenn | Jemand {wer verleumdet wird, so bleibt, was später auch ge- | sagt oder gethan werden mag, doch immer etwas davon hän- gen; hier aber ist es gerade umgekehrt. Der Ruf der Lady | Flora Hastings- ist so rein und unbesleckt, wie früher. Was kann man mehr wünschen? Wir müssen in Bezug

daß nichts geschehen mdge, wodurch \{chmerzliche Erinnerun- gen erweckt werden könnten.“ Jn Bezug auf dieselbe „Ss freut uns, nach glaubwürdiger Autorität melden zu können, daß die gegen Lady Flora Hastings erhobene falsche Beschuldigung nicht von einer der auégezeihneten Damen am Hofe ausging, daß ferner zu der Zeit, aís Lady Portman an den Hof kam, der ganze Hof, mit Einschluß Jhrer Majestät, mit der Meinung des

die von der öffentlichen Presse mitgetheilte Angabe, Lady Port- man habe der Königin zuerst die Meinung des Doktors mitge-

In diesen Tagen eröffnete ein Deutscher, Herr Hirsch aus Berlin, in der Exeter - Halle hierselbst vor einer zahlreichen Versammlung eine Reihe von Vorlesungen aus den Werken der besten Deutschen Schriftsteller. Er begann mit Stellen

Zu seiner nächsten Vorlesung will derselbe Scenen aus Schiller's Wilhelm Tell wählen.

Nied e xl0a nd gi

Amsterdam, 2. Mai. Se. Majestät der König und Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht besuchten gestern das Stadt-Theater, wo Sie von dem Jubel E Publi- fums empfangen wurden. Bis um 7 Uhr Abends hatten Se. Majestät Audienzen ertheilt. Heute und morgen is großes Di- ner auf dem Königl. Palais. Am Sonnabend wollen die ho- hen Herrschaften auch unser Deutsches Theater besuchen.

Der Ingenieur Brade hat dem Könige einen Plan zu einer hängenden Brücke über das Y erreicht. Dieselbe soll aus zwei Kettenbrücken, zwischen welchen eine Durchfahrt für die Schisse angebracht ist und aus funf Oeffnungen bestehen, von denen die mittlere fär große Seeschiffe und- die Übrigen für klei- nere Fahrzeuge als Passage dienen sollen. Jede der beiden

| D soll aus einem großen Bogen von 200 Ellen | Länge,

100 Ellen Länge bestehen.

und zweien Bogen zu Die beiden Ketten, die diese Hängebrücken halten, sollen

| rend die große Drehbrúcke für Seeschiffe den Namen „van |

bei ihrem Oheim, dem Könige der Belgier, beabsichtigt habe, wird von den ministeriellen Blättern für ganz ungegründet er- |

Élárt.

An die Stelle des Herrn Biddle, der in England erwar- tet wird, hat Herr Dunlap die Direction der Bank der Ver- einigten Staaten übernommen.

Herr D. W, Harvey bewirbt sich, und wie es heißt,- mit | ) i | | war glänzend erleuchtet, und zwar in den drei Französischen | Cap Farben.

Erfolg, um die Stelle eines Ober-Kommissars -der City-Polizei. Die Times bemerkt hierzu: 7,„Jst es wohl passend, daß ein

| Serrurier, gab gestern ein glänzendes Fest zur Feier des Na-

Parlaments - Mitglied ein solches Amt bekleidet, das in mehr | als einer Hinsicht nachtheiligen Einfluß haben muß? Dies |

Amt würde die ganze Zeit und Aufmerksamkeit eines Jeden in Anspruch nehmen, woran ihn die Parlaments-Geschäfte hindern würden. Da die Annahme und Entlassung der Leute von dem Kommissar abhängt, so kônnte er dur deren Verwandte und Freunde einen schr verfassungswidrigen Einfluß ausüben. Das Polizei - Geses der Hauptstadt enthält eine Klausel, wodurch Parlaments-Mitglieder von den Polizei-Aemtern ausgeschlossen werden, und wonach die Polizei-Beamten bei den Wahlen nicht mitstimmen dürfen.““ :

Die Times giebt einen Auszug aus einer dem Parlamente vorgelegten Uebersicht des Zuwachses der Staatsschuld in den leßten 10 Jahren und meint, shon das müsse überraschen, daß eine Zunahme der Schuld in einer Zeit des tiefsten Friedens überhaupt möglich gewesen. Aus der Uebersicht geht nun her- vor, daß die Zunahme 37 Millionen Pfd. St. in 3procentigen Fonds beträgt und jährlich gegen 1,100,000 Pfd. Zinsen erfor- dert. Diese Schuld ist aus der Fundirung von 3 Millionen Schabkammer-Scheinen im Jahre 1829, aus der Rückzahlung eines Viertels des Bank-Kapitals im Jahre 1834, aus der An- leihe von 20 Millionen zur Entschädigung der Westindischen Sflaven-Eigenthümer in den Jahren 1835 und 1836 und aus der Creirung von Staats-Papieren zur Deckung der den Spar- fassen {huldigen Summen in den Jahren 1836 bis 1838 ent- standen. Der ganze Zuwachs ist auf den konsolidirten Fonds angewiesen. / Â

In der Plymouth Chronicle liest man: „Jn den best- unterrichteten Zirkeln will man wissen, daß die Admiralität be- {lossen habe, künftig eine starke Seemacht in den Englischen Hüäfen- zu stationiren, statt sie temporair in entfernte Gegenden zu senden. Der „Cornwallis“/ und der „Hastings“, die beide auf dem Heimwege sind, ferner die Schiffe „„Belleisle“/, „Ben- bow‘/ und „Blenheim‘/, nebst dem „„Donegal// und dem „Jm- placable‘’, die in Lissabon sind, und den drei Wachtschiffen „Ro- yal Adelaide’, „Howe‘/ und „Britania‘/, zusammen zehn Li- nienschiffe, werden die heimishe Station bilden. Fünf oder sechs derselben sollen innerhalb der Gränzen der Station n ob aber ein Flaggen - Offizier das Kommando erhalten wird, ist nicht bekannt.“ Auch is diese Anordnung kei- nesweges dadurch hervorgerufen worden, daß Rußland oder

eine andere Macht feindselige Gesinnungen gezeigt hätte, denn unsere Verhältnisse zu den fremden Mächten ‘ind jeßt zufrieden-

x

| schäftsträger in Schweden, dürfte eine Mission bei einem Deut-

| |

Speyk“/ zeigt. Die Kosten dieser Brücke werden auf 2!/2 Mil- | lionen Gulden berechnet. |

Belgten.

Brüssel, 2. Mai. Der Französishe Gesandte, Herr

menstages seines Souverains. Das Gesandtschafts - Hotel

Hiesigen Blättern zufolge, dürfte nah völliger Regu- lsirung unserer politischen Differenzen der bisherige General- Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, Baron Emil von T’Serclaes, als Belgischer Gesandter nach St. Petersburg gehen. Der Baron von Straeten - Ponthoz, bisheriger Ge-

schen Hofe erhalten.

Der geachtete Belgische Gelehrte, Baron von Reiffenberg, ist von hier nah Stuttgart abgereist, um der feierlichen Ent- hüllung der Schiller-Statue beizuwohnen.

Am 29sten d. M. ereignete sich zu Tongern eine Scene, welche leicht üble Folgen hätte haben können. Ein Junfanterie- Offizier war beauftragt, ein Detaschement von 86 Mann, wel- he nach ihrer Heimath auf Urlaub zurückkehrten, bis Tongern zu geleiten. Als sie auf dem Marktplaße ankamen, erklärte er ihnen, sie seyen entlassen und könnten nach Hause gehen. Nun forderten aber diese noch für einen Tag Sold, ein Quartier- billet und die Reisekosten bis zu ihrer Heimath in der Gegend oon Venloo. Vergeblich erklärte der Offizier, daß er ihrem Wunsche nicht genügen könne; die Soldaten waren {hon im Begriff, sich Ausschweifungen zu überlassen, als die Polizei ein- schritt und der Aufregung ein Ende machte.

Die Emancipation sagt: „Die Besorgnisse, die wir ausgedrückt hatten, daß Holland die Zweideutigkeit der Aus- drücke, die sich auf die Aichungsweise der dem Scheldezoll un- terworfenen Schiffe beziehen, benußen wolle, werden, wie es scheint, bald beseitigt werden. Man versichert, es seyen von Lon- don Depeschen mit der Nachricht angekommen, daß Belgien in dieser Hinsicht ganz zufrieden gestellt werden dürfte.

Deutschland.

München, 2. Mai. (A. Z.) Die Reise - Beschreibung Sr. Hoheit des Herzogs Max ist nunmehr bei Georg Franz unter dem Titel: „Wanderungen nah dem Orient, unternom- men und skizzirt von dem Herzoge Maximilian in Bayern““ er- schienen. Sie is 17 Bogen stark mit dem Portrait der erlauch- ten Verfassers und einer Müúsikbeilage. geschmückt.

Professor Schwanthaler schreibt aus Gräfenberg, daß er nunmehr gänzlich hergestellt sey, und nächstens gesund und kräf- tig seine Rückreise nah München antreten werde. :

München, 2. Mai. (Nürab. K.) (Odo det ‘Dom zu Regensburg in seiner Restauration nun gänzli" vollendet worden, so wird die Wiedereröffnung desselben am nächsten hei-

| Demnach Wir bejchlossen haben, die untrm 2. Wärz d. l | allgemeine Stände - Versammlung des Königreichs auf den 2Wfsien

ligen Pfingstfeste mit angemessener Feierlichkeit statthaben. Der Herr Minister des Jnnern, von Abel, wird dieser festlichen Erdffnung beiwohnen. Mit dem leßten Courier an Se. Ma- jestät den König ist auch ein Gäkkner abgegangen, welcher für die, Sr. Majestät gehörende Villa Malta in Rom bestimmt ist. Mehrere Herausgeber hiesiger Tagblätter sind polizeilich weggewiesen worden.

_ Augsburg, 3. Mai. Die hiesige Post-Zeitung enthält einen Artikel, in welchem auf die Wichtigkeit hingewiesen wird, die der färzlih zwishen den Regierungen des Deutschen Zoll- Vereins und den Niederlanden abgeschlossene Handels-Vertrag für das Frelarige Unternehmen des Donau- und Main-Kanals hat. „Was wäre denn“/, heißt es in dem erwähnten Artikel, ¿„hemmender und nachtheiliger für diese beispiellos wichtige Straße, als wenn man an den nächsten Gränzen mit Schranken aufge- halten würde, die nur mit einem Aufwande geldst werden könn- ten, der allen Erfolg zerstören müßte, welcher der Segen des unsterblichen Werkes seyn sollte?“

Hannover, 4. Mai. Hier ist folgende Proclamation, die Wiederberufung der allgemeinen Stände-Versammlung be-

| treffend, erschienen:

„Ern August, von Gottes Gnaden König von Hannover 2c. 2c. X. vertagte

d. M. wieder berufen zu lassen, so thun Wir dics hierdurch fund,

Wir ausjzu-

beginnen fônnen. Uns bewogen, Unsern gnädigslen Willen dahin

daß die bevorstehende Sigüung nur von kurzer sevn soll, indem Wir die zur Berathung vorzuiegeunden Gegen- stände außer dem Antrage auf die erforderliche Sieuerbewilligung und auf einem dem vorigjährigen gleichen Steuerlaß für das be- vorstehende Rechnungs- Jahr thunlichst deschränken werden, und da Wir es für angemessen crachteun, daß für den Fall, daß, wie Wir vermuthen müssen, Uasere getreue allgemcine Stände-Versammlung eine Kommission zur Prüsung Unserer Vorlagen vom 15. Februar dieses Jahres, die Kassentrennung und die LWiederberstellung des Schaßtz- Kollegiums betreffend, uiedersczen sollte, diesc während ciner Vertagung iu den Sommer- Monaten ihre Arbeít erledige. Zugleich eröffnen Wir Unsere Willensurcinung über einen hochwichtigen Ge- genstand, der mit der vorbemerkten Verathung im cugsten Zufammen- bange steht. Es ist Uus nämlich nicht unbekannt geblieben, daß vou cinem großen Theile Unserer getrenen Unterthanen die in dem Koönigz- lichen Patente vom 7. Dezember 1819 enthalienen Bestimmungen für ausreichend nicht gehalten werden, und es ijt Uns die Rath- samkeit einer weiteren Auésührung uud Ergänzung der in jenem Pateute enthalten Verfassungs - Grundsäße wiederho!t vorgetragen. Unsere hierauf schon früher gerichtete Absicht wurde verfannt und die ia Unserem Erlasse vom 15. Februar d. J. enthaltenen Gründe muß- ten Uns zu dem Entschlusse bewegen, vou ihrer Verfolgung cinstwei- len zurückzutreten. Nachdem nun der Wunsch nach folcher weiteren Ausführung und Ergänzung der in d:m Königlichen Pateute vom 7. Dezember 1819 enthaltenen Beslimmungen in neuerer Zeit von mehreren Seiten wiederholt worden ist, so kanu Uns dies freilich nur in Unserer Ueberzeugung von der Richtigkeit Unserer ursprünglichen Absicht bestärken, allein doch feinesweges die Gründe Unseres am 15. Februar d. J. ausgesprocheuc1 Enutschlusses beseitigen. Sollte aber die allgemeine Stände - Versammlung diesen Wunsch als den Unserer vielgeliebten Unterthanen aussprechen und Anträge an Uns richten, welche Uns die Hoffnung geben, daß der ernste Wille in beiden Kammern der allgemeinen Stände - Versammlung herrsche, durch besonneue ordnungsmäßige Berathung zu einer Vereinbarung in solcher Beziehung zum Heile Unseres Landes míitzu- wirken, so iverden Wir eine desfallsige Erfiärung gern berüctsichtigen. Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes uind bei der Uns beiwohnenden Gewißheit, wie sehr einzelne Wahi-Corporationen über Unsere wahren landesváterlichen Absichten getäuscht uud zu ihnen nachtheiligen Hand-

| lungen verleitet werden, soll diese Proclamatien in die erse Adbthei-

Gegeben Hannover, den 3. Mai 1839. (gez.) ExusiUA-u gu st. G. Frÿ. v. Schele. (A. Z) Gestern Abend fanden

Karlsruhe, 1. Maí.

| in Pforzheim unruhige Auftritte statt, welche das Gerücht ohne

Zweifel vergrößern wird, oder vielmehr bereits vergrößert hat. Die Fabrik-Arbeiter daselbst lehnten sih auf, weil die Fabrik- herren die Arbeitszeit um eine Stunde verlängern wollten, ohne den Arbeitslohn zu erhöhen, rotteten sich zusammen, und begin- gen verschiedene Excesse an den Häusern der Fabrikherren. Auch ein Gendarm wurde von dem tobenden Haufen mißhandelr. Auf die Nachricht von diesen Vorgängen, welche durch Estafette hierher kam, ließ man zwei Schwadronen Dragoner nach Pforz- heim abgehen, bei deren Ankunft jedoch der Tumult längst vor- úber war, da die Haltung der Bürgerschaft die Ruhesidrer be- reits eingeshüchtert hatre. e

Karlsruhe, 2. Mai. Am 30sten v. M. starb hier der Großherzogl. wirkliche Staatsrath von Gulat Wellenburg, im T5ften Jahre seines Alters.

Die Karlsruher Zeitung widerspricht der von den Kon- stanzer „Seeblättern// mitgetheilten Nachricht, daß die-Minister, bei Gelegenheit der Erörterung der Hannoverschen Verfassungs- frage in der zweiten Kammer, die Niederlegung des von dem Abgeordneten von Jbstein beantragten Wunsches zugegeben und zugesichert hätten, die Regierung werde für die Gewährung die- fes Wunsches sorgen.

Braunschweig, 4. Mai. (Magdeb. Z.) Vorgestern hat der vom Bürger - Vereine eingeleitete Fackelzug zu Ehren Sr. Durchlaucht des Herzogs in einer Großartigkeit stattgefun- den, wie Braunschweig seit einer geraumen Reihe von Jahren nichts Aehnliches aufzuzeigen gehabt hat. In drei Zügen, deren jeder von einem Musik - Chor eröffnet wurde, begaben sich die Theilnehmer, mit mehr als 1500 Fackeln und begleitet von vielen Tausenden von Zuschauern, durch die Straßen, deren Fenster eine bunte Menschenmenge füllte, zum Schlosse, bildeten vor der Fronte desselben eine sechsfache Fackelreihe, die durch ihre verschiedenen Licht - Effekte ein außerordentliches Schauspiel gewährte, und während die hier vereinigten Musik-Corps einige Piecen ausführten, begab sich eine Deputation zum Herzog, um sich Audienz zu erbitten, die ihr auch bestens gewährt wurde. Se. Durchlaucht durchging, von einem mehrmaligen Vivat be- gleitet, hierauf die verschiedenen Fackelreihen, worauf nach sei- ner Entfernung sich die Züge wieder in Bewegung selten und chließlich, am Denkmal der Herzóge Friedrich Wilhelm und Karl Wilheim Ferdinand angekommen, ihre Fackeln um dasselbe niederlegten. Der Zweck des Fackelzuges war, Sr. Dukchlaucht den Dank für das gegebene Versprechen seiner baldigen Ver- mählung darzubringen. L

7 Weimar, 4, Mai. Zur: Feier des Namensfestes des Kö- nigs der Franzosen, am 1sten d. M, hat der Minister-Resident Sr, Maj. am Großherzogl. Hofe, Graf Laroche-Foucauld, aber-

Dauer”

mente in

mals, wie hon im vorigen Jahre, eine Summe von 60 Tha-

lern Preuß. an den Stadtrath übersendet, mit dem Wunsche, |

daß sie zur Hälfte sür die hiesige Bürgerschule, zur Hälfte für das Falkshe Institut verwendet werde.

S ch w ci j. Zürich, 1. Mai. (Schweizer Bl.)

26. April ihre erste Sikung gehalten. Sie trat zuerst über den Antrag auf eine gemischte Synode ein, zu welchem sich, obgleich aus verschiedenen Gesichtspunkten, die F. Meier, v. Muralt, Antistes Füßli, Heß,

in der jeßigen Geistlichkeit, der Vortheil, den das religiöse Le- ben A einer nähérn Bs ichen Geistlichkeit und Laien zôge, die geachtetere Stellung, die der Volke A ne, die Analogie einer kirchlichen Volksre- prásentation mit der staatlichen, waren die Hauptgründe der Freunde der Idee. Dagegen führte man an: die Gefahr von Kol- lisionen bei der gedoppelten Repräsentation, die Täuschung, die es mít sich führen würde, wenn den in firchlihen Dingen über- legenen Geistlichen noch ein schwaches weltliches Element beige- fügt würde, überhaupt den Mangel an den erforderlichen Ele- menten zu einer wahrhaften Verwirklihung der Jdee. Diese Ansicht wurde von den Herren Wieland, Guier und Weiß ver-

fohten. Eine engere Kommission soll nun einen sôrmlichen An- |

trag bearbeiten.

S pan! e n.

Madrid, 23. April. Der Herzog von Ahumada, der den Befehl erhalte hatte, sich nah Madrid zu begeben, ist hier an- gekommen.

Die Minister haben bei dem Grafen von Luchana ange- fragt, ob er es fúr angemessen halte, daß dem in Aragonien sehr populairen General Ayerlee das Kommando der Central- Armee übertragen werde. :

Nach der Aussage der täglich hier eintreffenden Flüchtlinge befinden sich vier Bataillone Cabrera’s in Maranchon, Afuentes und Alcolea. Jn Guadalaxara und Alcala de Henares herrscht die größte Bestürzung.

Die Corporation von Madrid versammelte sich und be- \{chloß, die Stadt nicht weiter zu erleuchten, die wohlthätigen Anstaiten zu \chließen, alle öffentlichen Arbeiten einzustellen und das Stadthaus zu verlassen, wenn sie für das ihr entrissene Einkommen von der Regierung nicht Ersa erhalte. Um die- sen Skandal zu vermeiden, versprach die Regierung, der Cor- poration in der nächsten Woche 3000 Piaster zu senden.

Auch die Corporation der Stadt Granada hat der Köni- |

gin eine Vorstellung übersandt, worin sie erklärt, daß sie nicht

länger die Abgaben bezahlen würden, die nicht von den Cortes | bewilligt worden seyen. Es ist zu erwarten, daß andere Pro- |

vinzen diésem Beispiele folgen werden.

Man fürchtet, daß am 2. Mai, dem großen Nationalfeste |

der Unabhängigkeit Spaniens, Unruhen in- Madrid stattfinden werden. Es sollen daher die 1000 Kavalleristen, welche in Guadalaxara stehen, unter dem Vorwande einer Musterung, nah der Hauptstadt beordert werden.“ Dieser Befehl wurde zu derselben Zeit ertheilt, als die Garnison von Alçolea del Pi- nar von den Karlisten gefangen genommen und das umliegende Land von ihnen verwüstet wurde.

Spanische Gränze. Bayonne, 29. April. Man ver-

gegen die Karlisten zu unternehmen.

: Am U. April traf der General Leon mit seiner Division in Pamvelona ein. Einige Stunden nach seiner Ankunft ließ er die Thore der Stadt schließen und nahm alle Pferde, Maul-

thiere und Wagen, die ‘nur aufzutreiben waren, in Beschlag. |

Diese Maßregel und noch dazu so spät am Abend , gab zu mancherlei Gerüchten über den Zweck der Expedition Anlaß, die offenbar im Werke war, indem Lebensmittel, Gepäck und na- mentlich sechs Belagerungs-Geschüße, worunter zwei 24-Pfünder zum Abmarsch bereit waren. Als man Alles auf die Wagen oder die Maulesel gepackt hatte, war es ein Uhr Morgens. Nun wur- den das Thor la Taconera und das der Citadelle geöffnet, der General Leon, die Truppen und das Gepä verließen die Stadt, folgten dem Laufe der Arga und machten nah fúunfstún- digem Marsche vor der von den Karlisten befestigten und mit Artillerie vertheidigten Brücke von Belascoain Halt. Es war etwa sechs Uhr Morgens, der Tag war angebrochen und die Peseteros von _Mochuelo hatten das Dorf Belascoain beseßt, welches auf einer, die Brücke beherrschenden Anhöhe liegt. Alle Vorbereitungen waren getroffen und das Zeichen zum An- griff gegeben, feuer erôffneten. Dies schien der General Leon nicht erwartet zu haben, denn nachdem etwa ein Dubend Schüsse gefallen Aas e die Artillerie und einen ‘Theil des Gepäcks nach ‘Pampelona urûc. Der General Leon ist nah der Ribera hinmarschirc. r hatte neun Bataillone bei sich, während an der Brücke nur zwei Compagnien Karlisten standen. S Aus Pe t pignan wird Nachstehendes gemeldet: 2 chneider zu Berga in Catalonien, der vom Grafen d’España Oa worden war, Uniformen für die Truppen zu machen, N benachrichtigte , daß er nicht genug Frauen aufcreiben Ge die für ihn arbeiteten, ließ der Graf dem Alfalden be- feb fn an einem bestimmten Tage einen Ball anzukündigen. Bent ag erschien, und fast lle Damen des Ortes waren im D oale versammelt, als plô6lih das Haus von Truppen um- Ltt wurde, mehrere Söldaten in den Saal traten, die Her- us g dlig und den Damen erklärten, sie dürften das seyen: Gleich er verlassen, als bisdie nôthigen Uniformen fertig wee die zugeschnittenen Uniformen trugen , und ; euaE e alle Damen, statt “zu U, e (9e s I sié dréi Tage latig* eingeschlossen gehalten vnd empfingen gleiche Ratiohén mit den Soldaten.‘/ E

4s Aeghpten.

exandrièén, 27. März. (Mornin i i Kommission: zur Entdecfung und Erhaltung MMaguial e Die | i Aegypten, ist endlich nah dem lane des Dr. Bow- ring in's Leben getreten. Sie wird hoffentlich die wunderba- ren Ueberreste aus dem Alterthum, woran Aegypten so reich

‘fst, gegen den Vandalismus der Reisenden und die Habsucht

Die 30 Thaler für | die hiesige Bürgerschule sollen eben so, wie im vorigen Jahre, | zur Anschaffung von physikalischen Jnstrumenten benußt werden. |

| Selmi Bei, Schaßmeister im Ministerium des öffentlichen Unter- Die in Folge der | Motion des Hrn. Ferd. Meier ernannte Kommission hat am |

Herren Hirzel, | Seminarlehrer |

Meier und Schweizer bekannten. Zerstörung des Kastenartigen |

sich der Geistliche im |

| folgenden Tage | ab. Das. Schiff

als die Karlisten an der Brücke ein Kanonen:

er den Befehl zum Rückzuge und sandte am Abend

¡Als eín |

darauf erschien der Schneider mit seinen Leuten,

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der Eingebornen hüben. Seit den leßten zwanzig Jahren ist mehr geschehen für-die Zerstörung der {dnen Ueberreste aus den Zeiten der Pharaonen, als E Jahrhunderte nicht zu bewirken vermochten. Mitglieder der Kommission sind: Edhem Bei, den man täglich aus Europa zurückerwartet, als Präsi- dent, Scherman Efendi , Mitglied des Staatsraths, Kiany Bei, Kriegs-Minister Artin Bei, Dolmetscher des Vice-Königs,

richts, Klot Bei, General-Inspektor des Medizinal-Wesens, Ali Efendi , erster Architekt , Ahmed Bei , Direktor des Arsenals, Muhamed Raghib Bei , erster Schiffsbaumeister , Mustapha | Efendi, Ober-Ingenieur der Straßen und Brücken, Lambert, | Direktor der polytechnischen Schule, Stephan Efendi und Lub- | bert, Mitglieder des Unterrichts - Kollegiums, Mazhar Efendi, | Ober- Ingenieur in Alexandrien, und Hokekyan Bei. Das Be- | rathungs:Comité besteht aus den General- Konsuln Englands,

Frankreichs, Oesterreihs, Rußlands und Schwedens, dem Herrn |

R. Thurburn und dem Präsidenten und Secçretair der Kom- mission. Auswärtige korrespondirende Mitglieder sind Lord Prudhoe, Dr. Bowring, Herr Wilkinson, Herr Champollion, Herr Letronne, Herr Jomard und Herr Rossellini. Secretair ist Herr Dozols.

V2.) £2:0,

Der Morning Chronicle wird in einem Schreiben aus Konstantinopel gemeldet: „Die Nachrichten aus P ersien rei- chen bis zum §. März, allein sie enthalten nihts Neues von Wichtigkeit. Man erwartet den Schach im Laufe des Monats in Tabris, doch war der eigentliche Zweck seines Besuchs noch immer unbekannt. Der Handel geht seinen ruhigen Gang wie immer, und obgleich der Schach und sein Premier - Minister noch immer in ihrer Feindseligkeit gegen England beharren , so ist doch das Volk freundschaftliher gegen die Engländer ge- sinnt als früher, und behauptet, daß der ganze Streit nur in einer persönlichen Abneigung gegen Herrn Macneill seinen Grund habe. Jst dies der Fall, so kann man natürlich fragen, warum der Schach sich jeßt nicht versdhnlicher zeigt und so sih vor dem Schicksal rettet, das noch vor dem Ablaufe des Jahres unfehl- bar seiner wartet. ‘‘

Bereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 1. April. (Times.) Da die legislative Versammlung von Maine ihre Sißungen vertagt hat und die

Differenzen zwischen Sir John Harvey und dem Gouverneur |

ZFairfield durh die Vermittelung des Generals Scott beigelegt worden sind, so hôrt man nichts mehr von den Gränz: Kriegern und wird auch nichts eher hdren , als bis die Central- Regie-

nach England. denn wenn auch das ganze Volë

auf die Gränzfrage völlig in ihrem Rechte ist, so hat es doch keinesweges den Wunsch, durch eine imaginaire Gränzlinie irgend cinen Theil von den Britischen Previnzen abzuschneiden. Die herrschende Ansicht über diesen Punkt ist, daß, wenn die gute Nachbarschaft es verlange, einen Gebietstheil gegen einen ande- ren abzutreten, dies unverzüglich geschehen müsse, und wenn der Präsident dieserhalb Unterhandlungen eröffnet, so wird er von der Majorität beider politischen Parteien unterstüßt werden.

| Das Kriegs -Fieber nimmt bereits ab und macht einem gesun- | A ToakereA R Da die Differenzen | wischen Frankre rifo j i i i sichert, daß die Stabs-Offiziere der Königlichen Garde, die man | A TCED Oren DeNtedegDT Dreb G D 1 is Las wegen ihrer Ergebenheit für Espartero die Janitscharen des | Grafen von Luchana zu nennen pflegt, demselben dringend vor- | gestellt hätten, daß es durhaus nothwendig sey, irgend etwas |

deren, vernünftigeren Zustande Plak.

aus 20 Segeln bestehende Britische Geschwader, welches biéher im Mexikanischen Meerbusen kreuzte, nach den Bermudas beordert worden. Die zu diesem Geschwader gehörende Kriegs- Sloop „„Modeste“‘‘ ist am 29. Márz hier angekommen, und am reiste ein Offizier derselben nach Washington a! 3 wird wahrscheinlih hier bleiben, bis Herr Fox seine Depeschen in Bezug auf die Amerikanischen Angele- genheiten mit dem „Great Western“ erhält, der am Tten oder 8ten hier erwartet wird.

—.New-Yovf, 30, März . Die Zeitungen haben si)

in der zweiten Hälste des vorigen Jahres viel mir einem Cir- |

kulare des ersten Controlleurs des Schaßamtes vom 17. August,

in Beziehung auf die Auslegung gewisser Bestimmungen des

Tarifs beschäftigt. Ihren Lesern dürfte es daher interessant seyn, von der wichtigen Verfügung Kenntniß zu erhalten, welche in dieser Sache - die zu vieler Unruhe unter den Fabrikanten und

hauptsächlich gewisse Manufakte und seßte fest, daß nament- lich fertige Kleider, Strumpfwirker- Waaren und Puß -Waaren (millinery) fänftig, in Gemäßheit der Akte vom 14. Juli 1832, welche in dieser Beziehung noch“ als gültig anzusehen sey, einen

Zoll von 50 und beziehungsweise 25 pCt., ohne Rüsicht auf |

den Stoff, aus dem sie bestehen, entrichten sollten, während sie in Folge und seit der Akte vom 2. März 1833 nah dem Stoffe behandelt und daher, wenn das Material Seide war, ganz

zollfrei eingelassen, sonst aber verschiedenartig besteuert wurden. | | gaben niht nur zu Be- | + schwerden, sondern auch zu gerichtlichen Klagen gegen die Zoll- | | Aemter Anlaß, und schon im Monat Oktober erhielten sie da- |

Die Bestimmungen dieses Cirkulars

durch eine wesentliche Modification, daß der Begriff von „Puk- waaren (millinery)“/ durch ein zweites Cirkular dahin näher de-

verstanden seyn sollten, an denen, gleichviel aus welchem Stoffe oder Stoffen sie bestchen, wenigstens theilweise eine Handarbeit sih befindet. Durch diese Erläuterung erlangten sehr viele, seit dem Cirkular vom 17. August hochbesteuerte Waaren wieder die frúü- here Steuerfreiheit. Die Kaufleute beruhigten sich aber auch hier- bei noch niht, sondern fuhren fort, gegen die ihrer Ansicht nach unrichtige Interpretation der früheren Geseße, welche aus dem Cirkular vom 17. August stehen geblieben war, zu pro- testiren und gerichtliche Klage zu erheben. Jn Folge der leb- teren hat der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten als Appellations-Justanz ‘in einem Prozesse wegen Besteuerung sei- dener Strumpfwirker-Waaren, nicht bloß diese súr zoll-

| frei erklärt, sondern auch rüfsichtlich der Besteuerung von

seidenen und. „„halbseidenen Waaren allgemeine Grundsäbe ausgesprochen», mit welchen der deéfallsige Theil des Cir- fulars vom 17. August nicht länger bestehen kann. Der Ge- richtshof hat nämlich die frühere Jnterpretation der Akte vom 2. März 1833, wonach alle seidene und halbseidene Arti- kel, welche von diesseit des Caps dèr gütén Hoffnung kommen, mit alleiniger Ausnahme von Nähseide, zollfrei sind, für die allein richtige’ érfläre. Der Controlleur des Schaßamts hat sich hierdurch genöthigt gesehen, am 4tem:1d; M. ein neues ir

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| hosiery) na der Afte vom 2. März 1833 zollfrei sey.

fular zu erlassen, wodurch die Zoll - Behörden angewiese den, ihre künftige Praxis neuerdings zu modifiziren, e us die unrichtigerweise erhobenen Abgaben, dasern bei deren Erke- bung Protest eingelegt worden, zu erstatten. Dieses neue e; fular lautet in getreuer Uebersezung wie folgt:

„Schaßfammer- Departémeut.

Büreau des Controleurs den 4. März 1839.

Da der Kongreß seine neueste Sitzung beendigt hat, obne das von diesem Departement vorgeschlagene deklaraiorische Gese in Be- treff der verschiedenen sich widersprehenden Beslimmungen der dbe- sehenden Geseßze über die Classification verschiedener Arten in den Vereinigten Staaten eingeführter Waaren zu erlassen; und da der oberste Gerichtshof der Veretnigten Staaten ueuerlicy seine Absicht in Lees auf cine der hauptsächlihsien Arten von Waaren, die biéher der Gegenstand einer großen Meinungs - Verschie- denheit gewesen waren, ausgesprochen hat, so hat dies Bü- reau es für nöthig und passend erachtet, diese Gelegenheit zu benugen, um die bestehenden Jnsiructionen ia so weit zu modifiziren als nöthig ift, um sie mit der gerichtlichen Entscheidung in Einklang zu briugen, und zwar nicht bloß in Bezvg auf den Waaren - Artifel, welcher der besondere Gegenstand“ des kürzlich ent- schiedenen Prozesses war, sondern auch in Bezug auf alle solche Ar- PEN auf welche der Geist des Gesezes, in seiner jeßigen Auslegung E das Gericht, offenbar Anwendung findet. Der obersie Gerichts-

of hat ausgesprochen, daß seidene Strumpfwirker- Waaren (siIK Anwendung des vou dem Gerichte aufgestellten G is folgt nothwendig, daß Handschuhe obne Finger (mits), Handschuhe, Ein- faN Inder Gsuoines) L goubsachen (nullinery), fertige Kleider

Au y - ( - aáe andere Fabri j ) den werthvollsten Bestandtheil S A g papa Mes tE Mee e r: birges der guten Hoffnung kommen, mit Ausnahme von Nähseide, ebenfalls zollfrei sind. Da die Ansicht des Gerichts theilweise auf die Annahme gegründet ist, daß die zweite Klausci der zweiten Ab- theilung der Zoll-Afte von 1832 sich, mit alleiniger Ausnabme ibrer Bestimmungen über fertige Kleider, aus\{!ießlichz auf Artifel vou Wolle oder von welhem Wolle ein Vestandtheil if, be- zieht, so folgt, im Einklang mit dieser Ansicht, daß Hand- schuhe ohne Fiuger, Handswuhe und Einfaßbäader, weun sie ganz oder theilweise vou Wolle sind, dem in jener Abthei- lung vorgeschriebenen Zolle von 25 pCt. unterworfen find, und daß sie, wenn sie von anderem Material (ausgenemmen Seide) sind, in Gemäßheit des Materials, woraus sie bestehen, besieuert werden müs- sen, also z. B. wenn sie von Leder find mit 30 pCt., von Baumwolie

| mit 25 pCt. Fertige Kleider dagegen sind dem hier angewandten all -

gemeinen Prinzip nicht unterworfen, sondern cine für sih besichende Beslimmung unterwirft fie einem Zolle von 50 pCt., woraus sie auch bestehen mögen, und sie find nur zollfrei, wenn sie von Seide sind, in Gemäßheit der Afte vom März 1833. Sie haben Jhre Praxis in Zukunft nach diesen Ansichten einzurichten, uud alle Fnstructionen

dieses Departements, welche damit unvereinbar find, werden hiermit

| aufgehoben; auch haben Sie die vou jett für zollfrei erklärten Arti-

rung einen neuen Schritt thut. Jn Washington is keine Rede | feln etwa erhobenen Abgaben, insofern bei Bezahlung dersclben Pro-

| mehr von der Absendung eines außerordentlihen Gesandten | Die feindseligen Beschlüsse der Legislatur | | von Maine gefielen den Bürgern der übrigen Staaten nicht; | 1 die Ueberzeugung hegt, | daß die Central - Regierung bei ihren Forderungen in Bezug |

test efngeiegt worden, den Eigenthümern der Waaren zu erfiatten. Ich bin wit Hochachtung Jhr ergebener Diener (gez) J N7 BVarker. Controleur.“

N 1.6 Mi

__ Königsberg, 3. Mai. Nach der Bekanntmachung der Königlichen Regierung zu Gumbinnen wurden im Jahre 1838 unter ihrer Leitung in 11 Ortschasten 80 Verpflichtete von 115 Gespann- und 516 Handdiensitagen, gegen eine den 15 Berech- tigten jährlich zu zahlende Rente von 153 Thlr. 8 Pf. be- freit und für Freiholz-, Vor- und Nachweide- Berechtigungen 61 Morgen Aker, 872 Thlr. 23 Sgr. 4 Pf. resp. abgetreten

| und gezahlt, bei welcher Gelegenheit auch eine Schulftelle mit

5 Morgen Land verbessert ist. Gemeinheitétheilungen wur- den 246 beendigt, 3019 Eigenthümer mit 218,330 Morgen und zwar 184,048 Morgen speziell und 34,282 Morgen in Sozie- täten separirt. 46 Schulstellen erhielten 439 Morgen Grund- stúcke zu ihrer Verbesserung und 381 Höfe wurden abge- baut. Vier Oekonomie - Kommissarien und die betreffenden

Mitglieder des Regierungs-Kollegiums haben 257 Rezesse aufge- nommen und 290 ueue Anträge auf Auseinandersezung einge- reiht. Demnach sind im Regierungsbezirk Gumbinnen ohne die schon nachgewiesenen Resultate der gutsherrlichen und bäuer- lichen Regulirungen, welche unverändert geblieben, nunmehr im Ganzen in 155 Ortschaften 1194 Berechtigte von 2161 Ver- pflichtetea, für 1720 Gespann- und 2157 Hand - Diensttage, durch 333 Morgen Areal, 767 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf. jährliche

| Rente und 3125 Rthlr. Kapital abgefunden und für andere | Servitute und Berechtigungen 8688,27 Morgen Areal abgetre-

ten, 88,5 Scheffel Roggen und 417 Rthlr. 18 Sgr. 7 Pf. jähr-

| a Rente übernommen und 2405 Rthlr. 20 Sgr. 2 Pf. in

tejer C ) | Kapital, nah Compensation von 1211 Rihlr 8/, Sagr., sti

| Kaufleuten Anlaß gegeben hat, in neuester Zeit ergangen ist. | t 4 hlr 8!/, Sgr., stipu- Das in Rede stehende Cirkular des ersten Controlleurs betraf |

lirt, dabei auch eine Schulstelle durch 5 Morgen und 3'/, Kuh- weiden verbessert. Jn 2028 Ortschaften separirten 27,701 Jn-

| teressenten 1,946,198 Morgen und zwar 1,440,975 Morgen |pe- | ziell und 505,223 Morgen in Sozietäten , bei welcher Gelegen- | heit 6 neue Vorwerke entstanden, 2023 Höôfe mit 2512 Familien

Wohnungen abgebaut und 379 Schulstellen mit 2059,110 Mor- gen Land und 353,64 Kuhweiden verbessert wurden.

Köln, 3. Mai. (Köln. Z.) Dampfschifffahrt. Die Kölnische Dampfschifffahrts-Gesellschast hatte ihr Vorwärtés- schreiten rheinaufwärts zu Straßburg sein Ziel finden lassen, weil sich, im Einverständniß mit ihr, in Basel und Straßburg eine zweite Gesellschaft zur Betreibung der Datnpfschifffahre von Straßburg his Basel gebildet hatte: Dieselbe war bereits mit zwei auf der Gutenhoffnungshütte zu Ruhrort erbauten

Eni vil ab Z eisernen Schiffen von nur 96 Fuß Länge und 13 Fuß Breite finirt und eingeschränkt wurde, daß darunter nur solche Artikel "S Es

im vorigen Jahre ins Leben getreten. Allein fürchtend die übergroßen Gegenströmungen , die bedeutenden Krümmungen und kurzen Windungen auf diesem obersten Theile des Stroms, atte die Basel: Straßburger Gesellschaft es nicht gena, die

ergfahrt auf dem Rheine selbs zu bewerkstelligen, E ise von größeren Dimensionen dabei anzuwenden. Von Straßburg

i [ ; Í Rhein

bis Basel befährt sie bis an den zu Hüningen in den N ¿t elegter Pferde bei einem

ausmündenden Kanal vermittelst vorgeteg S104 bés Kélnifben

i on 30 bis 36 Stunden. Beate wuede dies als eine Unvollfommenheit angesehen, die sie veranlaßt haben würde, ihre Fahrten selbst bis Basel fortzuseben, falls die Basel-Straßburger Gesellschaft es nicht un- ternähme, die Bergfahrt sowohl wie dée Thalfahrt auf dem Rheine

é und demnach viel größere Schiffe anzuwen-

zu abi d gg aaa Bedürfniß entsprächen. Dieselbe

je dem E , O Í e eat Me sehr bereitivillig, insofern ihr „die Kölnische

af: die Thunlichkeit darthäte. Diese gab dazu ihr 11. Se „Graf von Paris““ genannt, mít der ganzen Equi- page her. Dieses Schiff ist von Eisen, 140 Fuß lang, 20 Fuß zwischen den Rädern breit, und fast 3 Fuß tiefgehend. Es ist durch Krafte wie durch große Eleganz gleich ausgezeichnet.

Der „Graf von Paris“ unternahm den Thunlichkeits:Be-

' weis am 27. April, wo er Morgens um 5/4 Uhr von Kehl