1839 / 128 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

tei Gütern Begünstigung vor den aus Großbritanien au-geführien Waaren G tváre egeben worden. Der T N diescr Vorstellungen war, daß die Britische Regierung von der i für schcu im Dezember v. X. die Anzeige erhielt, es solle Der Zoll f f beide Richtungen gleichgestelt uud auf das Minimum, 1! mlich fün Svilling für den Centner, festgescgt werden. So weit fann man das Verfabren der Dänischen Regierung nur billigen. Aber es bleibt noch die andere Ungleichheit übrig, deren Herr Gibson erwäbnt hat, näm- lich die ausnahmsweise Befreiung“ gewisser Russischer Haupt-Ausfuhr- Artif:l von jedem Zoll. Dagegen hat die Britische Regierung neue Vorftelungen gemacht, und die Unterhandlungen darüber sind noch im Gange. Bekannt is es, daß zwischen den betreffenden beiden Hanseslädten und Dänemark die Streitfrage obwaltet, ob dicses zur Auflegung des Transitzolles auf der Straße zwischen Hamburg und Lübe überhaupt befugt scy. Von dieser Frage is die Differenz ¡wischen dér Britischen und Dänischen “Regierung ganz zu trennen, denn es i wohl nicht zu marf und England befichenden, wenn gleich auf Gegenseitizfeit beruheuden Verträge den erskaenannten Staat nicht verhindern fön- nen, die trausitirenden Britischen Waaren mit einem Zolle zu belegcn;, nur muß er mäßig seyn und durch verhältnißmäßige Gegendiensie aufgewogen werden. Was den von Herrn Gibson ebenfalls erwähn- ten Sündzoll betrifft, so is allerdings die vor furzem in Anregung gebrachte Frage, ob Dänemark im Sunde nicht cinen höheren Zoll crbebe, als die Verträge und alter Brauch gestatteten, von großer Wichtigkeit. Jch muß es zwar zeßt vermeiden, darüber eine bestimmte

cine

Ansicht auszusprechen, kann aber die Versicherung geben, daß die Auf-

merfsamfcit der Regierung darauf gerichtet i. Was den Stader: Zoll anbelangt, so wird derselbe ganz unzweifelhaft nah einem viel

höheren Tarife erhoben, als wozu Haunover berechtigt is, und über- | dies findet die Erhebung auf eine äußerst belástigende Weise siatt. | Judeß fîad Unterhandlungen mit Hannover eingeleitet worden, und | sobald sie beendigt sind, werde ich bereit seyn, das Resultat vorzulegen.“ |

In Bezug auf die vorliegende Motion machte Lord Pal- | merston dann den vom Hause genehmigten Antrag, daß nur |

derjenige Theil der Korrespondenz vorgelegt werden solle, der sich auf die schon beendigten Unterhandlungen wegen Gleichstel-

lung des Transitzolles in beiden Richtungen bezieht, und fügte | hinzu, daß er auch den Rest der Korrespondenz vorlegen wolle, | wenn Dänemark eine ungenügende Antwort auf das neuerdings | gestellte Begehren völliger Gleichstellung der Britischen Produkte | mit den Russischen ertheilen sollte. Nächst dieser Angelegenheit |

brachte Dr. Lushington die Entschädigungs - Ansprüche Briti-

scher Kaufleute und Rheder fär die im Jahre 1834 bei Por- |

tendic an der Westküste von Afrika durch Französische Kriegsschiffe gegen Britische mit dem Gummihandel beschäftigte Kauffarthei- schisse verübten Unbilden zur Sprache. Dr. Lushington ver- langte ebenfalls die Vorlegung der auf diese Sache bezüglichen Korrespondenz.

„Die Franzosen,“ sagte Dr. Lushington, „nehmen das Küstcugebiet von Portendic in Anspruch, iudem sie sich darauf berufen, daß cs ihnen durch den Traktat von 1814 abgetreten worden sev z ich bestreite es aber, daß dieser Traftat Britischen Schiffen verwehrt, mit jenem Gebiete Handel zu treiben. Was is jedoch geschehen? Zwei Britische Schiffe lagen im Juli 1834 in der Bai von Portendic. Ohne den Vorwand, daß der Dit etwa in Blofadezustand verseyt sey, ohne eine ungezie- mende Handlung von Seiten der Mannschaft dieser Schiffe, die etwa einen Angriff gerechtfertigt hätte, wurden sie nebs Gütern zum Werth von 5000 Pfd. auf Befehl eines Französischen Offiziers weggenommen. Die auf den Masten dieser Schiffe wehende Britische Flagge war fein Schuß für sie; im Gegentheil es wurde auf diese Flagge gefeuert. Dies if die Hauptunbill, über die ich zu flagen habe; aber es if nicht die einzige. Jun Februar 1835 wurde die Großbritanische Flagge noch einmal beschimpft. Was is die Folge davon? Es ist Frankreich gé- lungen, dur diese Unbilden sich das Monopol des Handels an jener Küfle anzueignen. Ein solches Verfahren sollte man wahrlich nicht ungesiraft hingehen lassen. Wenn die Französische Nation noch jemals wieder ein Ministerium befömmt (Gelächter), und ich denke doch, daß dies der Fall seyn wird, so wer- den die Britischen Minister hoffentlich keine Zeit verlieren, dringende Genugthuungs-Forderungen an dasselbe zu richten, und auch dem Königlichèn Fudividuum, welches jeßt alle Re ierungs-Functio- nen in jenem Lande versieht, werden fie hosfentlih vorstellen, daß hinlängliche Zeit zur Erledigung diéser Sache verstrichen is, und daß weder die Regterung Englands, noch weniger das Unterhaus, cinen längern Aufschub dulden werden.“

Lord Palmerston berief sich auch hier auf die noch nicht erledigten Verhandlungen und verweigerte" deshalb" die Vorle- gung der Papiere. Uebrigens erklärte der Minister, daß ‘er mit der Ansicht des Dr. Lushington in der Beurtheilung des Vor- falls übereinstimme, daß jedoch die Französische Regierung ‘zur Einsicht ihres Unrechts noch nicht habe gebracht werden können. Uebrigens gab der Minister die Versicherung, daß in diesem Augen- blick der Britische Handel zu Portondic hinreichend geschübt sey, und daß eine Abnahme des Gummihandels von dem Mangel an Schus nicht herrähren könne, denn es seyen je6t zu einer gewissen: Jahreszeit stets ein oder zwei Britische Kriegsschiffe dort stationirt. An diese Sache knüpfce Sir Robert Peel eine Frage wegen des Vorfalls mit dem Britischen Schiffe Expreß‘. Es schien ihm nämlich aus der von dem Grafen Sebastiani gegebenen Erklärung hervorzugehen, daß die Französische Regierung die Wegnahme des Mexikanischen Lootsen ‘vom Bord jenes Schiffes dadurch zu entschuldigen gesucht habe, daß dem Admi- ral die Eigenschaft des Fahrzeuges als Britischen Kriegsschiffes unbekannt gewesen sey, und er fragte daher an, ob man sich denn die Wegnahme eines Lootsen aus einem Britischen Kauf- fahrteischiff würde gefallen lassen müssen? Lord Palmerston erwiederte darauf, der Ausdru in dem Briefe des Grafen Se- bastiani sey, man habe nicht gewußt, daß das Schiff der Bri- tischen Marine angehdre, die Franzosen aber verständen unter Marine sowohl Kriegs - als Kauffahrtei-Fahrzeuge.

London, 3. Mai. Gestern war wieder ‘großer Cercle bei

der Königin im Bukingham - Pallast , bei welcher Gelegenheit

hrer Majestät Unter anderen“ Fremden die Gräfin Potozka, Schwägerin des Grafen Woronzoff, vorgestellt wurde. Nach dem Cercle besuchte Jhre Majestät in Begleitung: der Herzogin von Kent die Königliche Akademie, um die Gemälde- Gallerie zu besichtigen.

Der Courier meldete gestern, daß alle Vorbereitungen getroffen seyen zum Empfange des Großfürsten Thronfolgers von Rußland, den man heute in Begleitung des Prinzen Wil- helm Heinrich der Niederlande erwarte; Se. Kaiserliche Hoheit werde béi Deptford landen“ünd IeE von ‘dem Grafen Pozzo di Borgo und t Russischèn Großen empfängen wérdèn. Vier Wagen und fünf Fourgons seyen dorthin beordert. (Nach der gestern mitgetheilten telegraphischen Depesche war der Groß: fürst auch noch -am 3ten in London - eingetroffen, vermuthlich aber spät Abends, so daß die Blätter vom- 3.- diese Nachricht noch nicht bringen pra A 53 s 1 iri

Aus den ministeriéllen Blättern erfährt man heute die be- vorstehende Ernennung von 8 neuen ‘Pairs. Der Courier bezeichnet folgende men: Lord Talbot--de Malahide, At

ohn Stanley, Henry Villiers Stuärt, Chan (gh, Bellb T Bas Ss m v

R AS Ie :4 2 Be 26 01 026 10485

leugnen, daß die zwischen Dänc-4

_| gus O’Connor erschien, um

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frieden, wogegen die Times die genannten Personen mit dem | Namen Heugabel-Pairs abfektigt: | Der Herzog von Newcastle ist von seinem Amte als Lord- Lieutenant von Nottinghamshire entlassen worden und wird den Lord Scarborough oder den Grafen Spencer zum Nachfolger haben. Seine Entlassung ist, der Morning- Chronicle zu- folge, durch eine Korrespondenz herbeigeführt worden, die er

Weigerung, einen sehr ahtungswürdigen Mann zum Friedens- richter zu empfehlen, auseinandergeseßzt. Der Herzog soll kei- nen anderen Grund zu dieser Weigerung gehabt haben, als daß jener Mann ein Dissenter sey, und daß er nie einen Dis- senter zu diesem Behufe empfehlen würde. Die Regierung fand es also nothwendig, den Herzog, der bekanntlich éin Ultra- Töry ist, zu verabschieden.

| Am 1. dieses Monats war der Geburtstag des Herzogs | von Wellington, der an diesem Tage sein 70. Jahr vollendet hat. | Der Herzog von Cambridge hat die auf ihn gefallene Wahl | zum Präsidenten des Richmondschen literarishen und wissen- schaftlichen Jnstituts angenommen.

Der Spectator glaubt, versichern zu können, daß Graf |

| Durham nicht daran denke, sich um die Premier - Minister- | Stelle zu bewerben, und auch in Tory - Blättern wird das Ge- rücht, daß Lord Melbourne seinen Posten aufgeben wolle, um | jenem Staatëmanne oder dem Marquis von Normanby Plah | zu machen, schon wieder sehr bezweifelt. | Die Herren Zea Bermudez und Marliani sind vom Kon- | finent in London angekommen. Herr J. A. Murray, der vor furzem zu einem der Rich- | ter an dem obersten Gerichtshofe von Schottland ernannt wurde, | hat die Ritterœcûrde erhalten, und Lord Belhaven ist zum Ober- | Kommissar der General - Versammlung der Kirche von Schott- | land ernannt worden.

Der Morning Herald bemerkt, die Minister schienen die Geschäfte dieser Session sehr beeilen zu wollen, um das Parlament zeitig schließen zu können; nah Pfingsten soll nur ein Tag in der Woche zu Motionen eingeräumt werden.

Man soll sich im Ministerium jest sehr ernstlich mit der Erwägung des von Herrn Rowland Hill vorgeschlagenen Plans zur Einführung eines gleihförmigen Briefportó's beschäftigen. | Da der ministerielle Globe, der jeßt als das Haupt-Or- gan des Ministeriums betrachtet wird, seit einiger Zeit einen sehr konservativen Ton angenommen hat, so ist auch das Ge- rücht von einer vielleiht binnen kurzem zu erwartenden Coali- tion eines Theils der Whigs mit einem Theil der Tories wie- der vernommen worden, und Einige wollen in der jeßigen , oft etivas shwankendèn Haltung der „Times““ bereits das Bestre- ben erblicken, sich so zu stellen, daß dieses Blatt ohne eine zu auffallende Ministeriums werden könnte; indeß scheinen doch diese Symp-

tigen. Die Morning Chronicle verwahrt sich gegen die von

Forderungen bereits herabzustimmen geneigt sey, weil sie in dén lebten Tagen hauptsächlich nur auf Einführung der geheimen Abstimmung gedrungen. Sie habe, sagt dieselbe, allerdings diese Maßregel als den ersten nöthigsten Schritt zur Verbesse- rung der Repräsentation bezeich;net, aber deshalb werde sie den Grundsábß des Stisllstandes in den Reformen niemals zu dem ihrigen machen, bevor nicht das Volk die vollständigen Wohl- thaten der Repräsentativ-Regierung besie.

Die Zahl der gegen die bestehenden Korngesebe eingekom- menen Petitionen betrug. bis zum 19. April inclusive 396 mit 504,939 Unterschriften, für die Beibehaltung derselben waren dagegen 2997 eingegangen, die aber nur 299,837 Unterschriften zählten. Für die Erhaltung der jesigen Jrländischen Vertwal- tung waren 688 Bittschriften mit 535,595 Unterschriften ein- gegangen. :

Nach der Morning- Post hat Fräulein von Rothschild,

rem Gemahl 150,000 Pfd. zubringt, einem Prälaten der Eng- lischen Kirche, der gegen ihren Uebertritt zum Christenthum Einwendungen machte; weil sih derselbe ‘auf eine Hetzensan- gelegenheit begründe, die Ueberzeugung beigebracht, daß sie von ihrer Kindheit an sich danach gesehnt habe, Christin zu werden.

nicle beabsichtigt man im westlichen Theile Londons, eine Ka-

auf 150,000 Pfd. angeschlagen. Unter dem Volke hat sich das Gerücht verbreitet, der Papst werde selbst nach England kom- men, um sie einzuweihen. :

Herrn Hume wurde gestern ein glänzendes öffentliches Mittagsmahl gegeben, bei welcher Gelegenheit ihm die Wähler des Hammersmith Distrikts und ändere Freunde der Reform ein silbernes Thee-Service überreichen ließen, als Anerkennung

- seines großen Eifers und seiner - anhaltenden Bemühungen

für die Reform, so wie für die Entfernung aller_dffentlichen Mißbräuche.

Louis Napoleon, der hier jeßt in großer Zurükgezogenheit lebt, füllt seine Mußestunden mit der Verfassung eines Werkes aus, welches, wie man vernimmt, den Titel „.ldées Napoléoniennes“ führen wird.

Es haben sih nicht weniger als 150 Rechtsgelehrte gemel- det, um im nächsten Termin als Advokaten bei dem ‘Gerichts- hofe der Queens-Benh angenommen zu werden.

Der Parlaments/Bericht der zur Untetsuchung des Unter- rihtswesens ernannten“ Kommission is erschiénen: Die Tory- blätter eifern sehr gegen eine Stelle desselben, welche folgender- maßen lautet: „Den Kindern katholischer Religion soll, wenn ihre Aeltern oder' Vormünder es wünschen, gestattet séyn, in den Schulen ihre eigene Uebersezung der Bibel zu lésen, und zwar entweder in der ur Lésung der heiligen Schrift bestimmten Zeit oder in den Stunden des speziellen Unteérrichts./?

Bei einem Chartisten- Auflauf zu Llanidloes in Wales sind zwei Londoner Polizei - Beamte ermordet worden. Dem' dört

angestellten Friedensrichter, der den rohen aufen besänftigen wollte, ward der Hut mit einer Pike durchstochén. Auch in Manchester hat wieder eine Chartisten/Versammlung stattgefun- den, die in den dffentlihen Anschlägen - als „Whig-Verfolgung““ bezeichnet worden war, Der Versammlungsplaß, ein Cirkus, war {on '/, Stunde vor der bestimmten Zeit um rsticken angefüllt.“ Che die Lichter angezündet waren, feuerte Jemand in “det Mitte des- Cirkus ein Pistol ab, wodur 4 oße Verwirrung entstand. Dann “- ertdnté Musik, und Fear- einé Rede zu halten, die

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mit dem Lord-Kanzler gehabt, und worin er den Grund seiner |

Aenderung seiner Farbe das Organ eines Coalitions-

tome etwas zu vag, um zu einem solchen Schlusse zu berech- |

anderèn Blättern geäußerte Meinung, daß sie ihre Reform- |

die sih_ mit dem einzigen Bruder von Lord Southampton, | Henry Fißroy, Parlamentsmitglied, vermählt hat, und die ih: |

beinahe anderthalb Stunden dauerte und hauptsächlih von Verschwörungen, welche seiner Behauptung nach gegen ihn im Gange seyen, so wie von seinen großen Bestrebungen für die Sache des Volks handelte? Er äußerte auch, man möchte den Konvent nicht verdammen, weil derselbe noch so wenig Thätig} tigkeit entwickelt habe; zum 6. Mai solle die Petition an das | Parlament überreicht werden, und wenn es an diesem Tage nicht geschehe, dann würde er selbst den Konvent im ganzen | Lande anklagen. Herr James Wheeler {lug ein Votum des | Vertrauens fúr O’Connor vor und sagte, er hoffe, sie würden ihm | Mann fár Mann, mit Gewehr Und Waffen, beistehen, so lange ein Schuß Pulver übrig sey, und der Mann, der nicht bei dieser Gelegenheit eines ehrenvollen Todes sterben möchte, ver- diene ein Sklave zu seyn. Nachdem diese Motion durchgegan- gen war, trennte sich die Versammlung.

Die Morning Chronicle ist der Meinung, daß von Sei- ten Frankreichs Alles werde aufgeboten werden, damit Donna Jsa- bella sich mit keinem Anderen als mit einem Sohne des Don

| Carlos vermáhle, und obwohl sie in ihrem Sinne eine solche Verbindung für Spanien aís eben so verderblich in constitus- tionneller wie in dynastischer Hinsicht bezeihnet und sie daher | fern wünscht, so hält sie dieselbe doch für unvermeidlih, wenn | nicht geschicktere und energishere Männer die Christinische Sache leiteten und ihren Waffen den Sieg verschassten. „Möge Espartero“, sagt das genannte Blatt, „so- aufrichtig | seyn wie er will, sein Oberbefehl kann nie zu etwas Anderem | führen, als zu einer Unterhandlung oder zu einer Vermählung mit einem Sohne des Don Carlos. Der hdôchsté Ehrgeiz Es- partero’s ist, nicht geschlagen zu werden, er ist unfähig, einen offensiven Krieg zu führen, und wenn er so fortfährt, so ist es um so besser, je früher die Unterhandlungen erdfffnet werden. Ein Jahre langer nubloser Bürgerkrieg würde dadurch vermie- den und die Reaction, die zu einem anderen, nämlich zu einem populairen und erfolgreichen Bürgerkriege führen wird, um so früher eintreten. Denn wir halten dafúr, daß die liberale Par- tei unvertilgbar ist, und glauben daher, t1ß, wenn ein Sohn des Don Carlos, sey es durh Gewalt der Waffen oder durch eine Vermählung, den Thron besteigt, dies nur ein Mittel ist, um die liberale Partei zu reformiren, zu stärker und ihr neues Leben zu geben, indem sie dadurch von den untüchtigen Generalen und Staatsmännern und von einer verrätherischen, \o- genannten gemäßigten Partei befreit wird. Mit den Liberalen und der liberalen Sache Spaniens und selbst Frankreichs sind die Interessen Englands und seines Einflusses im Westen eng verbunden, und wir freuen uns, daß die Politik Englands von der Art gewesen ist, daß sie, ohne dem Lande ungehörige Opfer | aufzulegen, wenigstens die Zuneigung aller Schattirungen der liberalen Partei der Halbinsel gewonnen hat. Wahrhaft erfreu- | lih war es, die Beweise der Dankbarkeit zu sehen, die unser | Botschafter Lord Clarendon bei seiner leßten Abreise aus Ma- drid von allen Seiten empfing. Während er sich des Ver- | krauens und der Achtung der gemäßigten Liberalen erfreute, ga- | ben die exaltirteren Patrioten ihre Dankbarkeit und Zuneigung durch ein feierlihes Banket zu erkennen: wir meinen das dem | Lord Clarendon gegebene Abschieds: Diner, wobei der General Seoane präsidirte. Daß zu diesem von einander widerstreitenden und eifersüchtigen Parteien dargebrachten Tribut sich" auch noch das Bedauern der Königin und des Hofes gesellt, und zwar in einem Lande wie Spanien, wo Eifersucht und Mißtrauen, na? mentlich gegen Fremde, allgemein und in unglaublichem Grade herrshen, und wo während eines langen Bürgerkrieges die Verleumdung niemals ruhte, dies Alles giebt dem Lord Claren- don mehr als gewöhnliche Ansprüche auf die öffentlihe Dank- barkeit. Die Adresse der in den Häfen Spaniens lebenden Britischen Kaufleute und anderer Engländer an diesen Botschaf- ter darf hier niht übergangen werden. Das Hauptverdienst desselben besteht jedoch fúr uns darin, daß er England die Zu- neigung und das Vertrauen der großen Masse der Spanischen Liberalen erhalten hat, von denen, möôgen sle nun endlich triumphiren oder temporair unterliegen, die Zukunft Spaniens abhängt.“/

Aus einer öffentlichen Anzeige ergiebt sh, daß die zweite | Ziehung der ausgeseßten Spanischen Schuld in kurzem in der | Puerta del Sol in Madrid stattfinden wird. Diese Fonds be- | stehen aus den längst fälligen Zinsen der alten Cortes: Scheine | Und sollen bekanntlich im Laufe von zwölf Jahren, und zwäk | jährlih !/, 2 davon, in aftive Schuld verwandelt werden; díe

| erste Ziehung hat im vorigen Jahre stattgefunden. Die Mor?

Nach einem Korrespondenz - Artikel der Morning-Chro- |

thedrale für die Katholiken zu- bauen, welche 10,000 Menschen | fassén und sowohl von Jnnen als von Außen eine der schön:

sten Zierden des Landes werden soll. Die Kosten derselben sind ergeben, daß die Kommissarien im Jahre 1838 mit der größten

|

ning Chronicle bemerkt hierüber: „Fn Betracht der gehei- _men Unterhandlungen, die zuweilen bei entfernten Geld-Öpera- tionen vorgekommen sind, hatte man schon lange befürchtet, daß diese Lotterie eine bloße Form sey, und daß der Gewinn nut in die Taschen begúnstigter Personen fließe. Es hat sich jedoch

Rechtlichkeit gegen Alle zu Werke gegangen sind, und nicht die geringste Klage über Unredlichkeit ist erhoben worden.“

Die fortwährend ungünjtigen Winde haben die Ankunft neuerer Nachrichten aus Amerika verhindert. Die Morning Chronicle giebt nachträglich einen Brief ihres Korresponden ten in Philadelphia vom 30, März, der sich úber den schon bekannten Rücêtritt des Herrn Biddle von dem Direktorium der Bank der Vereinigten Staaten äußert und: denselben ledig- lih dem Gesundheitszustande dieses ausgezeichneten Mannes zuschreibt.

Belgien. Brüssel, 3. Mai. Die gestrige Sibung der Repräsen-

| tanten-Kammer wurde mit einer diplomatischen Mittheilung

der Regierung erdffnet. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten und des Jnnern nahm zuerst das Wort und sagte:

„Bevor sich die Regierung entschloß, den ihr von der Konferenz am 23. Januar 1839 vorgelegten: Traftat zu unterschreiben , hat sie neue Versuche gemacht, theils bessere Stipulatiouen zu erwirken, theils die Schwierigkeiten, welche die Ausführung desselben mit sih bringen fonnte, aus dem Wege zu räumen und ein gutes Vernehmen in Zukunft zwischen Belgien und den au- deren Mächten zu begründen. Jn den leßten Tagen hat sih nun ein Mitglied des Kabinets, Herr Nothomb, nach London begeben, um durch mündliché Erflärungen dite Juüstructioneu, welche ih tinserent außerordentlichen Gesandten gegeben hatte, zu vervollsläudigen.“* "Dies sen Justructionen gemäß, hatten die Belgischen Agenten um die ver# schiedenen Mitglieder der Konferenz mehrere Zusammenkünfte, und Herr van de Weyer Überreichte dieser Versammlung- eine Note, welche, wie die Antwort der - Konferenz - bereits bekannt ist. Die ‘Beweggründe, welche die Kammern bei “ihrem Votum di hatten, wären noch in ihrer ganzen Stärke vorhanden: Die

ßeren ‘Verháltuisse unddie innere Lage des Landes Mage u endliche Lösung dringend nothwendig. Unsere Réclamütionén, ‘welche

ie im: November 183k hätten abgewiesen werden können, "hatten “zit el ermasen gent enden Resultaten geführt, ‘indem fie die Beflrcd tungen über. die Deutung und Ausführung gewisser Klauseln ‘des

Traftais zerstreuten. Unser Gesandter übergab also der Konferenz eine Beitritts-Note (welche eben sowohl wie die Antwort der Kou- ferenz bereits befannnt is). Außer dem Traktat mit den Niederlan- den und den fünf Mächten wurde noch ein ähnlicher von unserem außerordentlichen Gesandten unterzeichnet. Es war nämlich zu fürch- ten, daß die Anfnüpfung offizieller Bezichungen zwischen Belgien und dem Deutschen Bunde auf*Hindernisse stoßen möchte. Diese Gefahr hatte ih son in meiner Korrespondenz mít unserer Gesandtschaft in London angedeutet. Aber Herrn van de Wever gelang es, eine Beitritts-Afte zu erwirken, in welcher die auf Be!giens Unabhängig- keit und Neutralität bezüglichen Stipulationen wiederholt wurden und der Austausch ¡wischen Limburg und Luxemburg cine siertre Grundlage erhielt. Dieses wichtige Aktenstück lautet, wie foigt:

,; „Da die Bevollmächtigten der Höfe von Belgien, Oesterreich, Frankrei, Großbritanien, den Niederlanden, Preußen und Rußland beute ‘die zwischen den fünf Mächten und dem König der Nieder- lande, zwischen dem König der Belgier und dem König der Nicdez-

lande, zwischen den fünf Mächten und dem König der Belgier abge- |

schlossenen Traktate unterzeichnet haben, so haben es die Bevolluäch- tigten für angemessen La bter, daß die Bevollmächtigten Flesletteihs und Preußens, welche die Vollmacht des Bundes erhalten ha en, auf- gefordert würden, im Namen des Deutschen Bundes den Beslimmun- gen der erwähnten Traktate beizutreten, weiche fich auf das Großher- zogthum Luxemburg bezichen. Demzufolge erflären die Bevollmäch- tigten Oeflerreihs und Preußens, welche den Deutschen Bund reprä- sentiren, in Betracht der obenerwähnten Vollmachien , daß der Deut- she Bund, den Territorial-Bestimmungen beitritt, welche in den sie- ben ersten Artikeln der Beilage zu den heute zwischen den fünf Mäch ten und dem Könige der Belgier so wie in den entspreheuden Arti- feln des in dérselben Zeit zwishen dem Könige der Belgier

und dem der Niederlande abgeschlossenen Traktat enthalten sind; sie | ad außerdem gégen die Höfe von Belgien, Oesterrcich, Frankreich, |

roßbritanien, den Nioderlanden, Preußen und Rußland im Namen des Deutschen Bundes - die Verpflichtung ein, daß derselbe in allen

Punkten den Stipulationen, welche in dea genaunten Artikeln ent- | halten find, in so weit sie den Deutschen Bund betrefseu, nachkommen | wird.‘‘// (Hier folgen nun unverändert die betreffenden sieben Artikel.) |

Der Schluß des Traktats lautet folgendermaßen: „„Die Höfe von Belgien u. \. w. nehmen, -ihren Vollmachten zufolge, 1m Namen ih-

rer respektiven Höfe den erwähnten Beitritt des Deutschen Bundes | an. Die gegenwärtige Beitritts-Afte wird von den Höfen von Belgien | u. \. w., so wie von dem Deutschen Bunde vermittelst cines Bundes- | Beschlusses, der in den nöthigen Abschriften ausgefertigt werden soll, | Die respektiven Ratificaiionen werden zu London | im Laufe von sechs Wochen, von diesem Tage an gerechnet , oder |

ratifizirt werden.

auch früher, wenn es möglich ist, zugleich mit der Auswechselung der Ratificationen der drei obeu erwähnten Traktate ausgewechselt wer- den.“ (Hierauf folgen die Unterschriften.) fi

¡Die Auswechselung der Ratification der Aftensiücke, die ich Jhnuen mitgetheilt habe“, fuhr der Minister fort, „soll innerbalb sechs Wochen vom Tage ihrer Unterschrift an (19. April) gerechnet, gesche- heù; die verschiedenen Ratificattonen sollen zu gleicher Zeit ausge- wechselt werden. Der König hat mich nun beauftragt, Jhnen, meine Herren, mehrere Gesey - Entwürfe von sebr dringender Beschaffenheit vorzulegen. Da die Abschließung des definitiven Friedens - Traktats zwischen Belgien und Holland zu mehreren unerwarteten Ausgaben An- laß geben wird, so wird von Jhnen ein außerordentlicher Kredit von 300,000 Fr. für das Ministerium der auswärtigen Angeiegenhei- ten gefordert. Durch den zweiten Entwurf wérden für das Minisic- rium der auswärtigen Angelegenheiten 12,265 Fr. zur Deckung eines Ausfalls im Jahre 1838 gefordert. Der dritte bezieht sich auf die Reorganisation der Provinzialräthe im Limburgischen und Lurembur- gischen; der vierte bestimmt die neue administrative Eintbeilung der Provinz Limburg ; der fünfte ändert die Wahl - Eintheilung Limburgs ; der sechste foll die Regierung autorisiren, neue Senatoren - Wahlen in Limburg vorzunebmen ; der siebente ermächtigt zur Wieder - Ausfuhr von Mehl aus fremdem Getraide; der achte schlägt eine Verminderung der aus Franfreich eingeführten Steinkohlen vor.“ Auch der Miniser der öffent- lichen Arbetien legte zwei Geset- Entwürfe vor, welche sich auf die neue Gerichts - Eintheilung Limburgs und Laxembürgs bezogen. Hierauf forderte der Finanz-Minister die Ueberweisung ciner Summe von 4,985,000 Fr. zur Bezahlung des ersten Trimesters der Belgien zufallenden Schuld. ‘Er verlange, sagte er, nicht gerade die Hälfte von 5,000,000 Gulden, weil das Budget noch einen Tbeil der in das große Hülfsbuch zu Brüssel eiùugeschriebenen Schuld zu decken habe. Aber er verlange auch nicht die Auweisung der zur Bezahlung des zweiten Semesters bestimmten vollen Summe, weil die Regierung in den verschiedenen Verwaltungszweigen, besonders im Kriegs: Ministe- fium, Ersparnisse zu machen hoffe.

Zu Antwerpen gab es in den lebten Tagen wieder Scenen von Unordnung und roher Gewaltthätigkeit. Einige Bibelver- käufer wurden mißhandelt, und das Einschreiten der Polizei ollein rettete sie vor gefährlicherer Manne Ein Beschluß der Gemeinde-Verwaltung sucht neuen Angriffen des bethôrten Haufens gegen diese Bibelhändler zuvorzukommen, verbietet die: sen lehteren aber zugleich, nach 7 Uhr Abends auf ôffentlicher Straße ihren Handel zu treiben. Dieser leßte Theil erregte nun aber das Mißfallèn und die strenge Kritik der liberalen

Presse. Deutschland.

Leipzig, 7. Mai. Die Leipziger Allgemeine Zeitung enthält nachstehenden Schluß - Bericht über die diesjährige Ju- bilate-Messse :

„Wenn es in anderen Ländern leicht möglich if, geuaue und amt- liche Angaben über Ein- und Ausfuhr von rohen Stoffen und Fa. brifaten zu erlangen, so gewinnt dadurch der Berichterstatter eine sichere Unterlage und ein richtiges Urtheil. Anders ist es in Deut sch- land, wo die Listen Über Ein: und Ausfuhr nicht veröffentlicht wer- deir und der im weiten Zoll-Vereine sich frei bewegende Handel mit Erzeugnissen inländischer Fidustrie glücklicherweise fast jeder Kontrolle entbehrt. Es is unter diesen Umständen schwer und fast uumöglich, cinen’genauen Bericht über den großen Verkehr einer Leipziger Haupt: Messe zu liefern, und der hier folgende soll fih auf aligemeine Be- merkungen beschränfen. Der Anfang der Messe war diesmal schr eitig, dennoch wurden die meisten und größten Geschäfte in den er- en Tagen abgemacht; die Anzahl der Fremden mag die in voriger Michael s-Messe ivohl übertreffen, man vermißte aber diesmal unter den ausländischen Einfkäufern viele Griechen; auch von Tiflis waren nur wenig hier. Tüche. Die Ra des zu Markte gebrach: ten großen Quantums shwanken zwischen 130 150,000 Stück, wo- vou 4 meg drei Viertel ‘verkauft wurden. Fast Alles, was von guter Waare und beliebten Marken in ordinairen bis Mittelgattun- gen von vereinsländischen Tuchen da war, ward zu den ungefähren enes voriger Messe rasch verkauft, während es auch diesmal nicht au einer Masse schlecht gearbeiteter Tuche in diesen Sorte feblte nis H u weit niedrigeren Preisen Absay finden fonuteu. taliä- n e ufer fehlteñ ‘und’ solleù ihren Sommer- Bedarf von Bbhmen Abseg häben. Niederländische feine Tuche fanden sehr s{wachen De Mies, E eidenwaä en. Die Zahl der zur Messe gekommenen ulscchen Einkäufer war größer als gewöhnlich, ‘àllein sie fauften deren Geseh Nai i en, ep s maus Tisliser nichts; Polen, erwärtere. Dies bezieht sich auf ausländische Fes uge neor als man e ate; ;

A Cer Pgeenwaaren namentlich la l ¿s “1 t Absaß groß S diese Ra die exster x mehr vour rfte, = Der zug Englischer Manufakturwaaren vermindert sich in deni Grade, als die iten abrifen in ihrèn Léistungéu vörschreiten was mit jeder Messe beme er wird. Es is immer noch ein höchst Out Zweig unseres Méßhäudels, döch mág die Einfuhr jegt höchstens zwei Drittel des Quantums betragen, welches vor dem Zollverbande hier" angebracht ‘wurde. Der Abzug war ntcht befriedi-

537 geod, im Ganzen jedoch an die gewöhnlichen Käufer nicht unbedeu- ; tend. Von Französischen und Schweizer feinen Meubleszigen, ge- druckten Muffelinen 2c. wurde viel efauft. Für den Verkauf ver- einsländisher Manufaftur-Waaren wird unsere Messe immer bedeutender, da der Fabrifant hier auf rashcn Absag reczuen fann, wenn er den Bedarf und den Geshmack der Zeit zu befriedigen ver- steht, wie dies der Verkehr auch diesmal bestätigte. Baumwollene Drucfwaaren wurden stark gekauft; cinzelne beliebte vereinsländische Fabrifen haben Alles abgeseyt. Mit der bekannten Fabrik in Ettlingen fonfurrirte diesmal die Maschinenweberet zu Aue ; beide Fabriken lie- ferten Shbirtings in ausgezeichneter Zualítät und verkauften viel. Bunte Nankins ziemlich gefragt. Von ordinairen Musselinen wurde sehr we- nig genommen; der Abzug davoa uach der Türkei stockt, was über- haupt von allen Artifeln zu sagen is, die sonst dahin guten Absag fanden. Weiße Waaren, Stickereien, Spiyen, Blonden waren sehr be- aehrt. Strumpfwaaren gingen ziemlich ab, soweit der Handel darin auf

die Bürger in solhem Sinne handeln, jede Anordnun Und

fig und unzulässig sey. Von den Mitbürgern zur Vermittelung der Fes gefordert, deren S indeß schon in dem übereinstimwenden ein- tráchtigen Willen Aller fest begründet war, und die nur eines An- haltspunftes bedurfte, grlaubte sih der Vorstand der Deputation, als diese vor Se. Durchl. in die erleuchteten Säle des Schlosses geführt war, dem gefeierten Fürsten die uns alle beseelenden Gefinnungen in folgenden Worten auszudrücken: „,„Es ist das innigste Danukgefühbi, welches vor Ew. Durchlaucht die Bürger und Einwohner dieser Stadt bier vereinigt. Es if die vereinte, an die Vorsebung gerichtete Bitte : fie möge Eio. Durchlaucht Leben schützen und ihr scgensreiches Wir- fen bis in die spätesten Fahre uns erhalten; sie möge einen Fürsten- stamw uus und unsern Nachkommen fichern , der seit Fahrhunderten uns geschirmt und mit sicherer fraftvoller Hand den Gefahren entzo- gen hat, die so oft drohend uns umlagert haben : einen Herrschersiamm, dessen Großthaten die Bücher der Geschichte füllen. Wenn jet etwa tausend

die Messe Bezug hat. Dasselbe ist in Bezug auf Wollenwaarcn von Merinos, Thibets 1c. zu sagen; die meisten Fabrikanten, durch Auf- träge beschäftigt, fommen nicht zur Messe. in Menae, Westenzeuge weniger gekauft. Fn Leinen blieb der Umsay der gewöhnliche, in Damaß war er \{chwach. Kurze Waaren mittelmäßiger Abzug, schr gering in Luxus-Artifely. Amerikani- she Rauchwaaren wurden zu den bestehenden hohen Preisen sehr fark gefauft. Bon Hasenfelleu war die Zufuhr stärker als seit langer Zeit, dennoch wurden zu guten und hsberen, freilich durch die Stei» gerung in Rußland bedingten Preisen große Umsäge darin gemacht.

Bemerkensiverth war die Anwesenheii mehrerer Amerikanischen Ein- |

fäufer für Nordische Felle welche viel kauften. Borsten viel und

zu guten Preisen uwzeseßzt. Viele Sendungen Nordischer Produkte sind |

übrigens noch unterweges. Große Zufuhren von Leder wirkten nach-

theilig auf den Preis des Artikels, we!cher gedrückt blieb, doc ift Al- |

les in erster Haud geräumt. Weißleder und sämisch- gegerbtes Leder sehr viel und zu guten Preisen verkauft. Vou Wolle waren die al- ten Vorräthe sebr mäßig, ordinaire bis geringe Mittel - Qualitäten fanden guten Absaß, während alle besseren Sorten vernachlässigt blie- ben. ne, so darf man sie doch mit Recht eine gute Mittel-Messe nennen,

und man fann mit diesem Resultate nah einem zwar nicht harten, |

aber so lange anhaltenden Winter, welcher stets nachtheilig auf den Consum wirft, vollkommen zufricden seyn, besonders da auch die ho- hen Getraidepresse den Verbrauch aller entbehrlihen Bedürfniffe ver- mindern mußten. Hierauf grüudet sh auch wohl zum Theil der überaus schlechzte Eingaug der Gelder, worüber auch dieses Mal so sehr geflagt wurde. Der Wechselhandel bot die auffallende Er- scheinung, daß Wechsel kurz vor und im Anfange der Messe sehr fsel- ten und zu höhern Coursen gesuch: waren, während sonft zu dieser Zeit Ueberfluß daran isl; erst gegen Ende der Messe fanden fih wieder mehr Briefe. Gold, sonst zu Anfang der Messe hoch im Werthe, ging diesmal zurück, da der Play namentlich mit Louisd’ors in Folge der großen Goldzufuhr von England nach Hamburg, und der dadurch veranlaßten bedeutenden Ausmünzungen in Hannooer, Braunschweig 1c. überführt war. An Geld war im Algeweinen fein Mang:l, uur Sächsische Wechselzahlung war selten und gesucht, wie dies bei ciner Geldsorte, die nicht ergänzt wird, sondern sich immer mehr vermin- dert, sehr erklärlich ist. Verbindlichkeiten in Wechselzahlung können fast immer nur dur ein Ovfer érfüilt werden, und mit Sehnsucht sieht daher der Geschäftsmann dem Augenblick entgegen, wo durch die Einführung des 14-Thalerfußes diesem Uebeisiande ein Ende gemacht wird. Dann erf wird auch unsere Bank ihre volle Thätigfeit ent- wickeln fönnen, die jeyt schou dem Verkehre jede irgend mit ihrer Tendenz vereiubare Erleichterung gewährt. Dem Ausschusse derselben ist fürzlih ein Entwurf der Statuten für cine in Chemniß zu errich- tende Ziveigbank zur Begutachtung übergeben worden, welche hoffents lih bald ins Leben tritt. Der Fall der Leipzig-Dresdner Eisenbahn- Actien mußte Verluste bringen, welcze sich glückliherwcise schr ver- theilten; man hatte diesen bedeutenden Zurückgang nicht vermuthen fönnen, deshalb gewannen au Die nur wenig, welche auf Erniedríi-

gung spekulirt haiten, da sie sich zeitig mit mäßigem Nuten deten. | Das große Unternehmen muß uua für sich selbst sprechen, und hof- |

sentlich liegt in nähsler Jubilate-Messe cin Jahresbericht vor, welcher die Rentabilität verbürgt. Bis dahin ijt keine Berechuung des Er- trages möglich, und so lange werden auch die Schwankungen mchr oder weniger fortbestehen. Mägdeburg - Leipziger Eisenbahn - Actien gingen nur wenig im Cours zurü und dürften sich bei der allgemei: nen guten Meinung für diefe Bahn auch ferner fest behaupten. Jn industriéllen Actien war gar fein Umsaß, und die Course sind nominell. Nur in Actien der biesigen Kammgarnspinnerei rourden cinige Ge- \chäâfte gemacht, da die Gewährung einer ansehnlichen Dividende in Aussicht seht, und die eben so thätige als umsichtige Direction das vollste Vertrauen genießt. Dassclbe wird man hoffeutlich später von mehreren inländischen Actien-Unternehmungen berichten können, wenn. sie ers zur Reife gediehen sind.

Mannheim, 2. Mai. (M. J.) Gestern Abend zwischen 8 und 9 Ußr traf das {öóne, neue eiserne 11te Dampfboot der Kölner Damwpfschifffahrts - Gesellschaft, „Graf von Paris““, bei seiner ersten Dienstreise von Straßburg kommend, hier eir, und wurde mit Steigraketen und Böllerschüssen empfangen. Dieses \hône Schiff von 149 Fuß Länge, 19?2/, Fuß Breite und 3 Fuß Tiefgang, 90 Pferde Maschinenkraft, passirte hier am 24. April von Köln kommend, um eine Versuchsreise nah Basel zu machen. (S. die gestrige Staats-Ztg.)

Darmstadt, 6. Sibung der zweiten rius Breidenbach den Entwurf eines Strafgesebbuches für das Großherzogthum Hessen vor. Hierauf wurde die Berathung

eröffnet über den Antrag der Abgeordneten Kertell und Meyer, |

die Rezierung zu ersuchen, den Ständen einen Gesebesvorschlag für ein zu bestimmendes Maximum bei der Erhebung der Ge- e Gd A in dem Großherzogthum vorzulegen. Als es in der 60sten Sibung darüber zur Äbstimmung kam, wurde von der Kammer beschlossen: „dem Antrage Folge gebend, die Staate-Regierung um baldmödgliche Vorlegung eines Gesebent- wurfs zu ersuchen, wodurch mit geeigneter Berücksichtigung der in dem Ausschußbericht und in der Berathung vorkommenden Andeutungen die Art der Festsezung der zur Bestreitung der Ge- meindebedürfnisse nothwendigen Kommunalumlagen genauer not- mirt und insbesondere ein Maximum derselben festgestellt wird.““

Braunschweig, 4. Mai. (Braunschw. Nat. - Ztg.) Nachdem Sr. Durchlaucht, unserem verehrten Herzog Wilhelm, an seinem Geburtstage mehrere mit deú zahlreihsten Unter- schriften bedeckte Glückwünschungs- Adressen von Seiten der Re- sidenzstadt wie anderer Städte des Landes überreicht waren vereinigte sich (wie bereits erwähnt) die hiesige Bürgerschaft am 2ten d. M. zu einen glänzenden Fackelzuge, an welchem gegeti dreitausend Bürger Theil nahmen. Die an Se. Duktch[. ei dieser Bee abgeordnete Depútation háât darauf fol- gende Nachricht etlassen :

„Fn Bezug auf die so glücklich vollendete Feier glauben wir uns- sern Mitbürgern noch folgende Mittheilung shuldig zu sevn. Wie gütig der verehrte Fürst die so allgemein einstimmig und offen aus- gespröchenen Gesinnungen anerkannt hat, davon sind die Fäusende Zeugen gewesen, welche den Zu bildeteau. Die Würde und“ ausge: Del e f 8h agen U dhe Beda tar oder weis, wie: tief und allgemein die hohe: Bedeutung er foimen hochverdienten Fürsten dar ebrachten. nan iblt den; sle

E B E E E Se

/ begründete ;

Hat auch die Messe nicht alle Erwartungen befriedigea köu- |

Mai. (Großh. H. Ztg. ). Jn der ö9sten | Kammer legte der Regierungs - Kommissa- |

Jahre verflossen sind, seit Ew. Durchl. Vorfahren das Herzogthum Satsen

briífa | errichteten; wenn vor nunmehr shon sechs Fabrhunderten Einer von Beinkleiderzeuge wurden

Ew. Durchlaucht Ahnherren das Herzogthum Braunschwecig-Lüneburg | d wenn wir seit zwei Jahrhunderten der Linie des erhabes | nen Fürstenhauses Unterthanen find, der die ewig unvergeßlichen Namen eines August, Karl Wilhelm Ferdinand, Friedrich Wilhelm, dieser unermüdeten Förderer der Landeéwoblfahrt in jeglicher Danseht, | dieser Erhalter und Wiedereroberer des alten ehrwürdigen Namens der Braunschweiger, angehören; wenn wir füblen und dankbar erfen- | nen, wie Ew. Durchlaucht fräftiges und woblwollendes Regiment die glücklichen Zeiten wieder herbeigeführt hat, deren wir Jahre hin- dur nur im Stillen und unter tief gefühltem Schmerze uns erin» nern durften; so köunen wir Alle nur in dem innigen Wunsche und | der Vitte uns einigen, daß die gütige Vorsehung uns und unseren Nachkommen erbalten möge, was sie wohlwollend und selb unter Stürmen und in den gefahrvollsien Zeiten gewährt hat! Auf festes Vertrauen sind unsere Hoffnungen gegründet : Hoffnungen, die durch | den freudigen Hinblick auf den geliebten Landesherrn sich stärken! ‘“‘‘““ | Was konnten indeß Worte des Einzelnen da seyn, wo die ganze Bevöiferung der Stadt so innig, so lebhaft, so ausdrucksvoll sich ihren | Gefühlen überließ! Der gnädige Ausdru, mit dem Se. Durchlaucht die früheren zum Vertrauen auffordernden Aeußerungen wiederholten ; die heitere Stimmung, in der Höchsisie, die endlosen Reihen der Fael- träger durchschreitend, Jhren wohlwollenden Blick auf die rechis und linfs jubelnden Bürger warfen; das Gefühl, mit welchem Se. Durch:: laucht, in das Schloß zurückgekehrt, von den höchsten Rätben dcs Landes, dem Hoffsiaate und der Generalität umgeben, und gegen die anwesende Vürger-: Deputation Sich wendend, den Toast „auf das Glü und Wohl der Stadt Braunschweig“ richteten, werden unserer Erínnerung nie entshwinden, und in der Brust jedes Braunschwei- gers wird stets wiederhallen: Es lebe unfer wohlwollender gercchter Laudesherr! Es erfreuen sih unsere Enkel noch Seiner Durchlaucht segensreichen Regimentes!“

Frankfurt a. M., 1. Mai. (A. Z.) Das Journal de Francfort erzählt heute, wahrscheinlih um falschen Gérüchten zu begegnen, einen Vorfall, der sih neulich zwischen dem Fran- zösischen Minister dahier, Baron Alleye de Cyprey, und einem Herrn Donndorf von hier, auf der Promenade ereignete. Donn- dorf folgte nämlih dem Französischen Gosandten auf dem Fuße nach, bis derselbe sich umwandte und Donndorf fra te, was er von ihm wolle. „„Jhre Bekanntschaft machen.““ ie der Ge- sandte einige ablehnende Worte sagt, fordert ihn Donndorf und erhebt drohend den Sto, den der Gesandte ihm entreißt, wor- auf Donndorf verhaftet wird. Die Sache erklärt sih indessen wohl, wenn man weiß, daß Herr Donndorf, der längere Zeit in Paris lebte, ôfters an Geisteszerrüttung leidet, welches Un- glück in Folge mißglückter Börsen-Speculationen über ihn gekom- | men seyn soll.

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| Wien, 30. April. (Deutsche Bl.) Der Feldzeugmeister | und Militair - Gouverneur von Jnner - Oesterreich, Landgraf Mes von Hessen - Homburg, wird im Monat Mai auf der urchreise nah Homburg, wo er kurze Zeit die Zügel der Re- gierung der ihm kürzlich angefallenen Landgrafschaft selbst über- nehmen wird, hier erwartet. Später wird Se. Durchlaucht " wieder auf seinen hohen Posten nah Grä6 zurückehren. Gegen Ende des Monats Mai oder zu Anfang Juni's erwartet man Se. Königl. Hoheit den Herzog von Modena sammt Familie, so wie auch Jhre Majestät die Frau Herzogin Marie Louise von Parma. Der seit einigen Tagen hier verweilende regierende Herzog | von Sachsen - Koburg hatte dieser Tage eine Audienz bei St. Majestät dem Kaiser, und genoß auch die Ehre, zur Kaiser- lichen Familientafel gezogen zu werden. Bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Franz Katl war vorgestern eine glän- “zende Soirée, mit einem ausgezeihneten Konzert, welcher Se. Durchlaucht der Herzog ebenfalls beiwohnte. Bekanntlich be- | kleidet Se. Durchlaucht in der Kaiserlichen Armee die hohe , Charge eines Kaiserlichen Generals der Kavallerie und Reai- | N Rae, weshalb er öfters in Kaiserlicher Uniform ! erscheint.

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| Die Schlesische Zeitung erhielt über Wien folgende

Nachrichten aus Jtalien: „Am 14. April war es, als aus Fal- conara, 8 Meilen von Ancona, etwa 16 Jndividuen aus der Hefe des Volks mit einer französischen dreifarbigen Fahne aus- | zogen. Sie nahmen ihre Richtung nah Kastell - Ferretti, zwei Meilen von Falconara, indem sie, sämmtlich mit Dolchen und andern verbotenen Waffen verschen, auf dem Marsche eine Art militairischer Haltung beobachteten, und unaufhödrlich den Ruf erfchallen ließen: „Es lebe Frankreich, welches das erste Zeichen zum Kriege giebt!“ Ohne auf dem Wege oder in Kastell-Fer- retti den mindesten Anhang zu finden, hielten sle hier in einet Schenke Stand, vor welcher sie ihre Fahne aufpflanzten. Zivei friedliche ElnVohnet, mit welchen sie in Streit geriethen, weil dieselben das tolle Unternehmen mißbilligten, wurden von ihnen gefährlih verwundet, worauf sie wieder nach felnats zurück- kehrten, da sie von Annäherung einer kleinen Abtheilung pápst licher Karabiniers Kunde erhielten, und dadurch in sicht CA Schreken verseßt wurden. Die Behörden haben nun die Mens f Untersuchung eingeleitet und bereits sind einige Me fe ven Ruhestdrer verhaftet, sonst L Spur mehr.“

existirt von dem

Spanien. : “Die von Quiroga eingereichte Ent? Madríd, 25. April. Die g ge

icht angenommen worden. Er hat jeßt die Erlaub- A or ie jwei Gm pasneen National ‘G

ardisten und einigen Kavalleristen einen Streifzug nach Aranjuez zu unter- nehmen Gränze.

ck 1 Don Carlos verließ Tolosa at

26. ¡S begab sid nach Villafranca. Am 27. traf er in Ver?

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1 _Operäátionen näher zu erfhr ‘man, daß Moroto den Christin vom 25. an das Feuer durch die Gue