1839 / 129 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E eta anieviAi t D T E T r Id on C) Bit 1 fet A 5 E E E E N

sey die Erfindung ein Gemeingut des Publikums. Herr Ho b- house nannte die Klausel eine ex post facto Bestimmung und fragte, warum man sie nicht am Ende auch auf die Werke von Milton, Pope und Dryden ausdehnen wolle, worauf Herr Milne erwiederte, diese Aeußerung sey ungeteimt, denn die Bestimmung solle ja nur fúr das nicht bereits verkaufte [Sre stellerische P aahmsreht gelten. Die Klausel wurde s{lie lich mit 39 gegen 20 Stimmen angenommen und die Fortsebung dieser Ausschuß - Verhandlungen auf nächsten Dienstag eraumt.

London, 3. Mai. Aus der Angabe der „Times‘/ über

s - ; i die Bill Sir Robert Peel's eigentliche Absicht in Bezug auf

: : ug von Jamaika kann man | über die Suspendirung der BerfaM welches derselbe mor- |

ungefähr ersehen, wie das Amendement, ) M de T eeiélazen will, abgefaßt seyn wird. „Sir ens, sazt dieses Blatt, „ist der Meinung, daß es angemessen ley , dem Versammlungshause von Jamaika eine Gelegenheit zur nochma- ligen Erwägung seines Verfahrens zu geben , daß man jedoch | einstweilen eine provisorische Anredung in Bezug auf die Ver- waltung von Jamaika treffen udge, für den Zall, daß das Ver- | sammlungshaus die ihm gebotene Gelegenheit zurückweisen sollte , oder für den Fall, daß die Antwort desselben zu #pät einträfe, um noch in dieser Session vom Parlamente erwogen |

rden.““ f

f Den ministeriellen Blättern zufolge, ist bereits der Graf | von Scarborough an die Stelle des Herzogs von Newcastle | zum Lord-Lieutenant der Grafschaft Nottingham ernannt worden.

Gestern hatte eine Deputation von mehreren Parlaments- | Meitaliedern und anderen Personen, darunter die Herren War- burton, Travers, O’Connell und Hume, in Dotwning - Street eine Unterredung mit Lord Melbourne in Bezug auf den Vor- {lag des Herrn Rowland Hill, ein gleichförmiges Post-Porto | von einem Penny für jeden Brief auf allen Coursen des Jn- | landes, sie seyen kurz oder lang, einzuführen. Bekanntlich hat | die zur Prüfung dieser Frage niedergeseßzte Kommission vorge- shlagen, es erst mit einem Porto von zwei Pence zu versu- | chen; damit ist maa aber im Publikum nicht zufrieden, und aus der Art, wie Lord Melbourne sih gestern gegen jene De- putation äußerte, glaubt man hoffen zu können, daß die Regierung sich wirklich zu einem Versuch mit einem Penny werde bewe- gen lassen. Während die meisten Mitglieder der Deputation sih in statistische Auseinanderseßzungen einlicßen, faßte O'Con- nell die Sache in seiner Art wieder als ein unerläßliches Be- dúrfniß für Jrland und nahm zu oratorischen Wendungen seine Zuflucht. Er bestieg am Ende des gedrängt vollen Saales einen Stuhl und rief: „Ein Wort für Jrland, Mylord. Meine armen Landsleute schmuggeln nicht, denn das hohe Porto ist so gut wie ein Verbot für sie. Sie sind zuarm, um Nebenwege für die Brief- befórderung auéfindig zu machen, und wenn Jhr ihnen das Post- Amt verschließt, wie Jhres jeßt thut, so trennt Jhr warme Herzen und edelmüthige Zuneigung von der Heimath, von Verwandten und Freunden. Bedenken Sie, daß ein Brief nach Jrland und die Antwort zurück Tausenden meiner armen Landéleute weit meßr als !/; ihres Wochenlohns kosten würde, und Jeder möge sich selbst fragen, welchen Einfluß es auf seine Korrespon- denz haben würde, wenn er oder seine Familie für jeden Brief 1 der wöchentlichen Einnahme hingeben sollte.“ Herr Tra- vers sagte hierauf in Bezug auf die Unwirksamkeit eines Por- tos von zwei Pence: „Cin großes und ernstliches Uebel, nämlich die Umgehung desGeseßes und dieSchmuggelei werden dadurch nicht gehoben. Se. Herrlichkeit hat wahrscheinlich keinen Begriff davon, | bis zu welcher Ausdehnung das hohe Porto Jedermann, mich | selb| nicht ausgenommen, zum Schmuggeln zwingt. Nur die | Herabseßung des Porto’s auf einen Penny wird die Ursache und somit auch die Wirkung vernichten und alle jene Korrespon- | denz dem Postamte zuwenden.“ Nur die Rücksichten auf die Einnahme schienen Lord Melbourne zu bewegen, mit seiner Ein- willigung in das Gesuch der Deputation noch zurückzuhalten, | und in dieser Hinsicht bemerkt nun die Morning Chronicle, dem werde sich wohl abhelfen lassen, denn es sey eine Anzahl achtbarer Kaufleute der City bereit, die durch Herabseßung des Porto’s etwa entstehende Gefahr zu übernehmen und der Re- | gierung die volle Einnahme zu sichern, die sie jeßt von dem Post-Departement bezieht.

Wie hartnäckig die Dissenters in der Verweigerung der Kirchensteuer sind, davon giebt das Benehmen des Herrn Tho- rogood zu Chelméford, dessen Vèrhaftung neulich im Parla- mente zur Sprache gebracht wurde, ein auffallendes Beispiel. Ehe derselbe 5 Shilling 6 Pence zahlte, die als Kirchensteuer nebst Executions- Kosten von ihm gefordert wurden, und die er, seinen Vermögens-Umständen nah, ganz wohl hätte entrichten können, licß er si lieber ins Gefängniß bringen, wo er nun schon seit dem 16. Januar sit und sehr streng gehalten wird. Bei Gelegenheit dieses Falles wird der Anglikanischen Kirche vorgeworfen , daß sie sih in der Sache sehr kleinlih benehme, indem sie von Einzelnen , die keine Unterstüßung in der Masse fánden, mit unerbittliher Strenge die Kirchensteuer eintreibe, an Örten aber, wo eine zahlreiche Bevölkerung von Dissenters lebe, wie zu Manchester, Birmingham, Leeds, Sheffield, Derby und Leicester, die Verweigerung der Steuer sich ruhig gefallen lasse. -

Bei der Wahl von Ayrshire in Schottland hat der konser- vative Kandidat, Lord Kelburne, mit einer Majorität von 462 Stimmen úber: den liberalen, Herrn Campbell, den Sieg davon- getragen. Die Whig-Partei schreibt dies Resultat einerseits der Einigkeit und Thätigkeit der Tories, in deren Händen si drei Viertel des Grundbesibes jener Grafschaft befinden, der Par- teilihkeit der Geistlichkeit für die Tory- Sache, aber auch eben so sehr der Uneinigkeit und Apathie der Reformer zu, indem die der Chartistischen Fraction angehörigen Wähler gar nicht mitstimmten. É A

Am Sonnabend fand in den Westindischen Docks ein glän- zendes Diner statt. Die Veranlassung war die beendigte Aus- rústung eines nah Neu-Seeland bestimmten Schiffes, das den Zweck hat, unter Aufsicht einer vor kurzem in London gebilde- ren Gesellschaft, Niederlassungen auf jenen Inseln zu gründen. Die Gesellschaft zählt vierzig Los und hat bis jeßt eine Summe von 20,809 Pfo. unterzeichnet. Die Direktoren sind Lord Petre, die Herren W. Hutt, Parlaments - Mitglied für Hull, J. B. Gordon und Joseph Somes. Der Oberst Wake- field ist mit der Leitung der Expedition beauftragt worden. Unter den anwesenden Personen befand sich auch Lord Dur-

gu: Herr Hutt, welcher den Vorsiß führte, sagte unter nderem:

„Neu - Seeland wird von Allen, die es kennen, als sehr glinstig für die Kolonisirung geschildert. Das Klima ist gesund, das Land böchst fruchtbar und reich an Natur- Produkten; die Eingebornen siad ‘nicht nur seg freundschaftlich gcsinut, sondern haben auch selbs wiederholt den Wunsch ausgesprochen, daß sich- achtbare Englän-"

| |

| der Regierunz, aber nachdem die Erpedition abzegangen war, fkonn-

| teln feh!t, satt wie jet dem Lande zur Lafi zu fallen, in den Stand

| in Bezug auf die Falschheit der Sindier und die Wahrschein-

| das ihnen in Hyderabad übergebene Ultimatum zurückgewiesen und

| und beim Abgange der lebten Nachrichten, zu welcher Zeit Sir

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der unter ihney niederlassen und. fie gegew die Baudeu von weggelau- fenen Verbrechern Sd atrofen shüyeu mbdten die’ jeyt an ihren Kühen herumshweifen. Die Gesellschaft hat ein Gebiet von 600,000 Morgen von den Eingebornen gekauft. Die ersen Ansiedelungena follen in Oflanga und am Kiapara- Flusse gegründet werden; doch sollen die Beamten zugleich ihre Aufmerksamkeit auch auf die nördlich ond sudlih von Neu-Seeland liegenden Jnseln richten. Die Gesell- schaft hat auch von den Ministern die Versicherung erhalten, daß un- verzüglich dem Parlawente cin Geseß:Entwurf in Bezug auf die Ver- waltung der Niederlassungen vorgelegt werden soll.‘

Hierauf erhob sich Lord Durham und sagte, daß er selbst lange Zeit hindurch sich sehr für die Kolonisirung Neu - See- land’s interessirt habe und im Jahre 1825 Präsident der ersten zu diesem Zweck gebildeten Gesellschast gewesen sey.

„Zu dieser Gesellschaft, fuhr er fort, „gehörten die angeschen- sien Personen, wie Herr Palmer, jezt Parlaments - Mitglied für Es- sex, Herr Littleton, jetzt Lord Hatherton , Herr Ellice und Andere, und wir famen übercin, feine Actien an die Vörse zu briugen. Es wnrden 25,000 bis 30,000 Pfund ausgegeben, um zwet Schiffe zur Untersuchung der êInscin auszurüsten, und wir haben niemals einen Pfennig wiedererhalten. Herr Huskisson versprach die Unterstüßung

ten wir nichts von der Regierung erlangen, und die Schiffe mußten zurücfehren. Nun ruhte diese Angelegenheit mehrere Jahre, und erst nach meiner Rückkebr aus Rußland börie ih von dem neuen Pro- jeft, und die Unteraehmer famen zu mir, um mich zur Thcil- nahme aufzufordern. Jch gehöre nicht zu dency, die dafür halten, “daß Kolonieen dem Mutterlande uur- Nachtheil bringen, denn ih bin überzeugt, daß bei einem besseren System, ais bisher bei dergleichen Unternehmungen befolgt wurde, die Kolonisirung eben so vortheilhaft für das Laud, als. für die Unternehmer werden kaun. Man fönnte cin Sysiem annehmen, wodurch die zahlreiche Klasse der- jenigen unserer Mübürger, denen es an Arbcit oder Subsistenz-Mit-

geseßt wird, zur Vermehrung des Woblsiandes dessclben beizutragen, und ih erfláre mich hiermit für die Auswanderung. Einer der ehreu- werthen Herren hat die Besorgniß auégesprochen, daß die Sonne des Britischen Ruhms im Westen bald untergehen dürfte, und daher mit desto größerer F:eude ihrem neuen Aufgang im Süden cntgegengeseben. Fch 1beile diese Besorguiß nicht, so nachlässig, so unverant a ortlich nachlässig die Regierung, Toryistisch oder Whigistisch, dort auch zu Werke gegiogen. Jch sür mein Theil wollte mir lieber meinen rechz- ten Arin abhauen lassen, als die Britischen Besißungen in Kauada voz1 ihrem Multerstaat losgerissen schen.“ (Veifall.)

Lord Durham bemerkte zum Schlusse noch, daß die Existenz und die Wohlfahrt Englands von seiner Handels-Marine abhänge, und sagte, daß sein Aufenthalt in Rußland ihn in den Stand geseßt habe, eine Vergleichung anzustellen, zwischen einer künstlich her- vorgerufenen Marine, und einer Marine, die, wie die Englische, aus den Sitten und Gesinnungen des Volkes hervorgegangen sey. Nachdem noch Lord Petre und Sir G. Sinclair, von welchen Beide ihre ältesten Söhne mit dieser Expedition nah Neu- Seeland senden, ihre Freude über dies Unternehmen ausge- sprochen hatten, erhob sich der Vorsibende noch einmal und lenfte die Aufmerksamfeit auf den in der Versammlung anwe- senden Neuseeländishen Häuptling Naity, der vor drei Jahren seine Heimat verlassen hat und seit zwei Jahren in England lebe. Er kehrt mit der Expedition nah Neu-Seeland zurü, um dort als Dolmetscher zu dienen. Zum Schlusse wurde die } Gesundheit des Häuptlings ausgebracht, wofür derselbe seinen F Dank auf eine Weise aussprach, die nur denen verständlich war, die an seine Ausdrucksweise gewöhnt sind. |

Der ministerielle Globe meldet: „Es sollen Depeschen jvom Oberst Shiel hier eingegangen seyn, denen zufolge unsere Indische Armee bei Peschawer - an der Gränze des Pendschab eine ernstliche Niederlage erlitten hätte.“ (Vergl. in Nr. 125. der Staats - Zeitung den Art. Türkei) Im Morning He- rald liest man: „Die Nachrichten aus Madras vom Uten Februar bestätigen vollkommen unsere früheren Mittheilungen lichkeit eines offenen Bruchs. Es ergiebt sih, daß die Emirs die Absicht zu erkennen gegeben haben, die Truppen unter Sir John Keane anzugreifen und ihr weiteres Vordringen zu verhindern. Zu diesem Zweck hatten sie 10,000 bis 12,000 Mann versammelt,

John Keane sich in Dschurruk, einen Tagemarsch von Hydera- had, befand, erwartete man etwas Entscheidendes. Der Lieu- tenant Leckie, welcher das Ultimatum nah Hyderabad über- brachte, hat sich der Armee in Dschurruk wieder angeschlossen. Die Emirs hatten auch erklärt, sie würden sih jeder ferneren Landung von Truppen bei Hudschamri widerseßen, und der Major Brough, der mit einem kleinen Detaschement in Vikhur zurückgeblieben war, sah täglich einem Angriff entgegen. Es hieß auch, ein starkes Corps Belutschen sey ostwärts marschirt, um das Vordringen der Bengalischen Kolonnen zu verhindern.“ Am Schluß einer übersichtlihen Darstellung der lelzten Asiatischen Begeben- heiten und einer Analyse der darúber gepflogenen Russisch-Eng- lischen Korrespondenz heißt es dagegen im Asiatic Journal, welches úbrigens die Ueberzeugung ausspricht, daß die angeb- lichen Pláne Rußlands von überdienstfertigen und unbefugten Britischen Agenten sehr übertrieben worden: „Was die Bewe- gungen der Britischen Armeen am Jndus anbetrifft, so sczeinen die Beherrscher der kleinen Staaten längs der Marschlinie ge- wonnen zu seyn; doch stôßt man wegen Mangels an Trans- portmitteln jenseits des Indus auf große Schwierigkeiten. Die Lage unseres Residenten am Birmanischen Hofe, des Oberst Benson, ist sehr kritisch. Es ist kaum zu bezweifeln, daß ein Krieg die Folge des Benehmens jenes Hofes seyn wird, und die persdnliche Sicherheit des Obersten wäre dann in großer Gefahr.‘ Die auf Actien gegründete Reichs - Bank - Compagnie zu Manchester hat am Dienstag ihre Zahlungen eingestellt, weil angeblich ihre Londoner Korrespondenten, die Herren Prescotts, ihr Papier nicht mehr honoriren wollten. Diese Bank begann ihre Geschäfte am 26. Dezember 1836 mit aht Zweigbanken.

Wegen,

Brüssel, 4. Mai. Jn der bereits gestern erwähnten Sis6ung der Repräsentanten-Kammer vom 2ten d. M. kam der Finanz-Minister noch auf den Schelde-Zoll zu sprehen und sagte in dieser Beziehung:

„Der neunte Artikel des in London am 19ten v. M. unterzeich- [neten Traktats bestimmt, daß zu Gunsten Hollands ein Zoll auf der Schelde crhoben werden soll. Ohne gerade das in der Wiener Kon- greß-Akfte auégesprochene Prinzip der freien Flußschiffahrt umzustoßen, ist diese lästige Abgabe demnach geeignet, die Eutwickelung von Ant- werpen und Geut zu erschweren. Die Einführung eines Yolles auf | der Schelde is die Folge der Trennung Hollands und Belgiens; s | if eine der Bedingungen des Friedens, welcher im Jnteresse des gan: zen Landes abgeschlossen wurde, und diese Last konnte dahèr billigerweise feine lokale seyn. Wir glaubten deshaib, dieselbe, wenigstens dem größten

heile nach, dem ganzen Handel des Landes mit dem Auslande auferlegen Fu müssen, und um zu diesem Resultate zu gelangen , hielten wir es für angemessen, dur eine kleine Erhöhung der Zölle, Durchgangs- ölle und des Tonnengeldes den Schissen, welche die Häfen von Antwerpen

welchen der Min ster des Funern und ich, meine Herren, Jbnen vors legen, hat diese doppelte Beslimmung. Der erste Artikel stellt das Prinzip der Wiederbezahlung an die Schiffe aller Nationen mit Auénahme der Niederländischen fes. Diese Ausnahme bat nihts Verleyendes und Feindliches, da der Zoll zu Gunsten Hollands erhoben wird. Will Holland seinen Schiffen dieselbe Begünstigung, wie sie die der anderen Nationen genießen, zu Theil werden lassen, fo steht das in sciner Macht. Belgien handelt großmüthig genug, indem es gegen alle übrigen Nationen den Uebelsiand, zu dem es durch die Konferenz gezwungen wurde, auszugleichen sucht. Hollaud is nicht zu denselben Ansprüchen berechtigt, da dieser Uebelstand zu seinen Gun- sten geschaffen wurde. Jndeß ist die Bestimmung, welche Jhnen vor- liegt, nur provisorisch. Für das Opfer, welches Belgien bringt, muß es einen Ersatz erhalten; daher wird Jhuen auch in dem Ge- sez-Entwurfe das Recht zugestanden, vor dem 1. Januar 1843 zu prüfen, ob diese Anordnung mit den Mächteu, mit welcheu in dieser Zeit fein Handels- und Schifffahrts - Vertrag abgesclossen worden wäre, verlängert werden folle. Um die Zurücfzahiung des Zolls zu bewirken, wird nun von Jhnen für 1839 cin Kredit von 300,000 Fr. gefordert. Diese Summe ift ganz belicbig und fell nur dem Visa der Rechen - Kammer cine Gränze bestimmen. Sie is für eine Zeit von 6 bis 7 Monaten berechnet. Durch den zweiten Artikel werden die JZusaß-Centimen der Zölle, Durchgangszëlle uud des Tonnenzeldes von 15 auf 18 erhöht. Der Ertrag diesex drei Zusaz-Centimeun wird wahrscheinliaÿ nicht genügen, um die Bezahlung des Schelde - Zolls zu deen, aber wir glaubten, nicht hêéber gehen zu dürfcn, und der Ausfall wird sich auf cine andere Weise deen laffen. Der Geset- Entwurf lautet nun folgendermaßen: “wb.

„Fn Betracht, daß die auf der Schelde ven der Niederländischen Regierung zu erhebende Schifsfahrts-Abgabe, wenigsieus einstweilen, als cinemit den Friedens-Bedingungeu verknüpfte Last betrachtet werden 1111|, und daß es billig ist, dicse Abgabe aus dem öffentlichen Schaß zu erstatten uud dem allgemeinen Handel des Landes aufzuerlegen, in Erwägung, daß das sicherste Mittel, diese Last gleicmäßig zu ver- thcilen, ohne das Gleichgewicht, welches der Tarif für die Judusftrie und den Laudbau fesistelit, aufzuheben, darin besteht, daß dieser Tarif zur Grundlage der für die Bezahlung des erwähnien Zolls nöthigea Geld - Erhebungen gemacht werde; in Erwägung jedoch, daß der erwähnte Zoll zu Gunsten Hollands erhoben wird, und daß, wollte man den Holländischen Schiffen den Betrag dessen, was sie direkt au ihre Regierung bezahlen, zurückgeben, dies eine doppelte Last seyn würde, befehlen und verorduen wir ia Uebereinstimmung mit den Kammern Folgendes: Art. 1. Der von der Regierung der Niederlande vox den Schiffen zu erbebende Zoll, roelche von der See nach Belgien fom- men oder aus Belgien durch die Schelde oder den -Kanal von Ter neuzen in Sce geben, soll den Schiffen aüer Nationen, mit Auss- nabme der Niederländischen, wieder“ bezablt werden. Zu diescm Zwecke wird der Regierung cin Kredit von 300,000 Fr. cröôfnuct. Vor dem 1. Januar 1843 sol untersucht werden, od dite Vergünstizung der vor- hergehendeu Bestimmung für die Länder aufrecht zu erhalten sey, mit denen fein Handels- oder Schifffahrts - Vertrag abgeschlossen ift. Art. 2. Um im Jahre 1839 die im vorigen Art. verordnete Wieder- bezablung zu bestreiten, soilen die 15 Zusaz-Centimen der Zölle, Durch- gangszölle und des Tonnengeldes auf 18 erhoht werden, von einem von der Regierung zu bestimmenden Tage an.

Gegeben zu Lacken, am 30. April 1839.“ j

Hiesigen Blättern zufolge, wird unmittelbar nah Aus- wechselung der Ratificationen des Friedens - Traktates , diesseits Alles geshehen, um den Verkehr mit Holland zu erleichtern.

* Namentlich sollen Reisende wieder direkt úber die Holländisch-

Belgische Gränze kommen können, ohne vorher die Erlaubniß der Belgischen Behörden nachgesucht zu haben; denken sich solche Reisende in Belgien aufzuhalten, so erhalten sie statt ihres Hol- ländischen Passes einen Belgischen; reisen sie aber bloß durch, so werden ihre Holländischen Pässe ohne Weiteres visirt.

Der in Belgischen Diensten befindliche General Evain be- giebt sih auf einige Wochen nah ‘Paris.

Gestern waren wieder an mehreren Straßenecken von Brüssel aufcúhrerische Karrikaturen angeheftet, welche die Po- lizei sogleich abnehmen ließ.

Das Journal de Liège besteht darauf, daß die Schiff- fahrt auf der Maas dieselbe Berechtigung habe, wie die auf der Schelde, vom Staate für den Zoll entschädigt zu werden, den sie an Holland zu zahlen hat.

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Stockholm, 30. April. (H. N. Ztg.). Man schreibt aus Christiania, daß der König noch fortwährend Deputationen von den Städten empfängt und am 20. Mai diese Stadt verlassen werde, um die direkte Reise nah Stockholm anzutreten. Die wichtigsten Verhandlungen des Storthings sind folgende: Der Vorschlag, in der Nähe von Christiania ein Central-Acêerbau- Seminarium zu errichten, ist mit Beifall aufgenommen und an das gehörige;Comité verwiesen, mit dem“ Befehl, diesen Antrag als einen {hon im Februar eingereichten zu betrachten und das Gutachten darüber baldigst abzugeben. Zum Unterhalte der alten Baken is eine Summe von 12,000 Species, zur Fort- se6ung der Arbeiten bei denjenigen, die jeßt gebaut werden, 3500 Spez , und zur Errichtung neuer Baken die nicht unbe- deutende Summe von beinahe 15,000 Spez. jährlich angewie- sen worden. Der Gehalt des bei den Baken angestellten ‘Per- sonals beträgt etwa 5500 Spez., so daß im Ganzen für diesen Zweck jährlih 36,000 Spez. verwandt werden. Das Budget für die Marine ist, wie bei dem leßten Storthing, auf 216,000 Spez. festgeseßt worden. i

Stockholm, 3. Mai. Das Dampfboot „Gylfe‘“/ wird sich in einigen Tagen von hier nah Stettin begeben, um dort die Schwester unserer Kronprinzessin, die verwittwete Kaiserin von Brasilien, zu erwarten und nah Stockholm herüber zu bringen.

“Den neuesten Nachrichten aus Christiania zufolge, wird Se. Majestät nicht vor dem 3. Juni diese Hauptstadt verlassen.

Der Belgische Geschäftsträger Herr de Ryckere begiebt sich nach Brüssel; während seiner Abwesenheit wird er von dem Baron van der Straten-Ponthoz vertreten. N

Der erste Mai, der hier gewöhnlich durch eine allgemeine Promenade im Thiergarten gefeiert wird, wurde dieses Mal um so festlicher begrüßt, als er nah einem langen Winter end- lich wieder einmal Frühling und Sonnenschein brachte. Die Königin und die Kronprinzessin erschienen auf der Promenade in Einem Wagen. Der Kronprinz war mit zahlreicher Suite zu Pferde. Eine Menge mehr oder weniger glänzender Equi- pagen und sehr viele Spaziergänger füllten die Gänge und Alleen..

Dänemarfk.

Kopenhagen, 4. Mai. (A. M.) Die reihen Genüsse, welche die gegenwärtige Kunst - Ausstellung auf der Charlotten- burg bietet, find in der lebten Zeit noh erhöht worden, durch mehrere trefflihe Atbeiten aus der Düsseldorfer Malerschule, welche von dem Königl. Schwedischen und Norwegischen Kon- sul Herrn Wagner in Berlin, Besiger einer ausgezeichneten Gemälde - Sammlung, auf Veranlassung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Christian, der hiesigen Akademie zur Ausstellung zugesandt sind. Auch mehrere Skulpturen von Thorwaldsen's Hand sind hinzugekommen und verschiedene ihm gehörende-Ge-

Und Gent besuchten, den Zoll wieder zu erstatten. Der Geseg-Entwurf,

málde, so wie ein dem Prinzen Christian gehörendes Gemälde voin General Heidegger , welches eine Gasse in Athen vorstellt.

Deutschland.

München, 1. Mai. (M. p. Z.) Die Zoll - Behörde in der Rheinschanze nahm einen Transport von 14 Kolli Franzd- sisher -Baumwollen-Waaren in Beschlag, welche der Kaufmann W. von Z. nah Frankfurt a. M. abgesandt hatte, ohne die desfalls vorgeschriebenen Förmlichkeíten zu beobachten, nament- lih die Anmeldung der Waaren bei ihrem Abgang von Z. Da sich, gemäß §. 7 des Zollstraf-Gescbßes, hietdurch der Ver- dacht einer begangenen Zoll - Defraudation begründet, und die Gerichte in den Umständen der Sache eine Widerlegung die- ses Verdachtes nicht fanden, so sprachen dieselben die Confiéca- tion der Waaren, nebst Verurtheilung zur Zahlung der ein- fachen Zollgebühr und des vierfahen Betrages als Strafe, gegen den Beschuldigten aus. Auf seinem hiergegen ergrisse- nen Rekurs, worüber in den Sißungen von 17ten und klsten v. M. verhandelt wurde, hat der Königliche Cassationshof heute entschieden: daß die angeföhrte Geseßesstelle zwar die Annahme des Thatbestandes einer Shwärzung und folgeweise die aus- gesprochene, das Objekt treffende Confiscation rechtfertige, nicht aber die weiter gegen den Beschuldigten ausgesprochenen per- sönlichen Verurtheilungen.

den Sinn des §. 7 daher auch hier zu entscheiden wäre.

berg-Nordgränze-Eisenbahn-SBesellschaft betreffend, nah welcher

Se. Majestät der Kdnig vermöge Entschließungen der Königl. | Ministerien des Königlichen Hauses und des Aeußeren, des Jn- |

nern und der Finanzen vom 3. März 1838 und. 10. Mai 1838 zur Erbauung einer Eisenbahn von Nürnberg nach Bamberg und von da über Culmbach nach Hof und bis zur Reichsgränze, ín Vorauéseßung der Entgegenführung einer Bahn voh Leipzig bis an diese Reichsgränze, die Genehmigung ertheilen.

selbe beraißen, welche auf geshehene Vorlage von Sr. Königl. Majestät gleichfalls die Genehmigung erhielten. (Folgen nun die einzelnen Artikel der Statuten.)

Einer Korrespondenz-Nachricht (im Nürnberger Korrespon- denten) zufolge, durste Se. K. H. der Kronprinz nicht vor dem

Monat Juni nah Hohenshwangau zurückkehren und in der

Do dieser lelzten wurde | daher das Urtheil des Königlichen Bezirksgerichts zu Franken: | 22 g, : ! Fre val kfassirt, und der Beschuldigte deófalls von der Klage ent- | Herzen woblthuend gewesen scyn wußxMit G. Herzogl. Durchlaucht bunden. Diese Entscheidung is besonders deshalb wichtig, weil | der Fall au in den ältern Kreisen des Königreichs nach dem- | selben Geseße zu beurtheilen, die nämlihe Kontroverse úber |

] Dem? | gemäß hat die General-Versammlung der Actionaire dieser Ei- | senbahn vom 2. Juli 1838 den Entwutf der Statuten sür die- |

Zwischenzeit nah Genua und andern Dheilen des Südens sich |

begeben.

Stuttgart, 4. Mai. In den heutigen Verhandlungén

der Kammer dev Abgeordneten kam bei der fortgeseßten Bera- | thung des Entwurfes des Polizei-Straf-Gesezbuchs auch Arti- |

kel §0 zur Sprache. Er lautet: „Spiele, bei welchen der Ge-

winn von bloßem Zufall abhängt (Hazardspiele), ziehen für |

jeden Theilnehmer, mit Rücksicht auf die Zahl der Uebertre- | tungen, so wie auf die verhältnißmäßige Höße des Spiels, |

neben der Confiscation des zum Spiel Ausgeseßzten, eine Geld? |

buße von fünf bis fünfundzwanzig Gulden nach sich. cher Geldbuße. werden diejenigen belegt, welche ein Glücksspiel in ihrer Wohnung gestatten,““ wurde dann über den Vorschlag des Abgeordneten von Zwer-

Privat- Wohnungen geschehen aber nur dann, wenn dadurch Aergerniß gegeben wird ;‘/ abgestimmt, derselbe aber mit 68 ge: gen 9 Stimmen verworfen. Zunächst folgte die Abstimmung

Dit bine all Ki Gu? Decsete Wide Abe e 25 gegen 19 Stiünmen ebenfalls abgelehnt. gegen das Straf-Maximum von 25 Fl. auf 50 Fl. zu erhöhen, ward,

Karlsruhe, 3. Mai.

(Schw. M.) Da die Ordnung

in Pforzheim noch nicht gänzlih. wiederhergestellt ist, so ging, |

auf eine gestern Abend hier angelangte Estafette, heute Nacht 1 Uhr eine Abtheilung Infanterie von 110 Mann Bon hier ab. Dem Vernehmen nach, sind inzwischen au von Bruchsal Dra- goner in Pforzheim angekommen.

fentliht die Sr. Durchlaucht dem Herzog von Nassau am 23. März überreihten Adressen und die von demselbe1 darauf ertheilten Antworten. A ah

1) Adresse der Herrenbank. Durch Ew. Herzogl. Durch- ans Willen und die Verfassungs-Urkunde siebt sich Di Diirendanit wiedex versammelt. Sie geht zu ciner neuen Wahl-Periode über, be- lebt von deaselben ehrerbietigsten Gefühlen, weiche sic immer beurkun-

und Unzufriedenheit zu Frage schon früher sie nun auch in

erwecen. Die Herrenbank hat diese vollsändig erwogen und

erhalten, fann nur höchst erwünscht seyn. Es ist eln gemein A . ame Grundstein, den beide Stände: Abtheilungen gelegt. Sie Ma ber:

auf die feslen Säulen des Glücks aller Völker Vertrauen | en und

Eintracht, Ueber das Geseß wegen Errichtung einer Landes-Kredil: |

Kasse haben wir uns bereits im Jahre 1837 näher“ausgesprochen. |

Ein Justitut - welches so viele woblidätige Zwee umfaßt, fg;

9 aun nur deo Lande willkommen seyn. Wir schen der Publication selbft mit T ertrauen entgegen. Jun der von Ew. Herzogl. Durclaucht befchle- Les Borlage der Ausgaben-Erfordernisse flir das laufende Jahr wer-

wir den fortdauernden Beweis einer vollkommen geregelten Finanz-

Verwaltung dankbar erkennen. Die von Ew. Her i : . Herzog!. Durchlaucht z| mals geforderte Bewilligung von nicht mehr als dref Simpeln dicie |

Steuern giebt hiervon die volle Ueberzeugung. Müäßige Abgaben,

bedeutend gesiiegener “Werth des G - iund und Bodens, an | Preise für Landesprodukte, zunehmende Fabriken und btb A |

dte erfrenlichsten Erscheinungen in dem Leben aller

C r Staaten, Erken- aud u S: daß uns die Vorsehung solche gewährt, nid Bai Un milder Regierung das Wohl des Landes now in cines e Reihe von Jahren blühen und gedeiben ay a0 n einer langen fter Ehrfurcht Ew. Herzogl. Durchlaucht unterthä i erserdeu in tief Mitalieder der | nígste Präsident und Präsident. Herrenbaunk der Stände-Versammlung. raf zu Elz,

Se. Herzogl. Durchlaucht geruhten, hier i : ui auf zu : „Nachdem die Herrenbank in der Prüfang der eertecat

mit gutem Beispiél vorangegangen war, ist die Uebereinstim: *

¡timme! ] | Hierauf kam der wei- | tere Kommissions- Antrag, die Confiscation aufzuheben und da- |

E ; z L D Daß | L ersammlung der Landes - Deputirten | thre umsichtige Prüfung uud dadurch ihre endliche Erledigung |

Mit glei- |

Nach längeren Diskussionen |

| mung unserer Ansichten durch nichts mehr gSrt worden. Daß

A1

dieses anch in Zukunst so seyu wird, dafür ürgen mir die be- währten- Gesinnungen der Herrenbank.‘“ B

2) Adresse der Deputirten-Versamuung. Die buldvol- len Worte, mit denen Ew. Herzogl. Durchlaht den diesjährigen Landtag zu eröffaeca gerubt baben, mußten- die jesinnuugen der ehr- furchtsvouen Dankbarkeit und der treuen Ergelng, womit wir uus um Höchstibreu Throx versammelt baben, neu eleben und sie haben uns das Glü, Uaterthanen cines Landeófürste zu sevn, der in dem Wohle scines Volkes seine s{önste Befciedigur findet, von neuem fühlbar gemacht. Mit Ew. Herzogl. Durchlauchfccuen auch wir uns,

daß die Zeit großer politischer Aufregung voibergegangeu ist: wie | stituirenden Versammlung zu bieten,

uicht weuiger darüber, daß die mit fo vielen Wwicrigfkeiten verbun- den gewesene Prüfung der Kassentiennung zu cim befriedigenden Erledi-

| Untetlandes würden sh bewegen lassen, die

S ch weiz.

Wallis, 30. April. Der Vorort hat unter dem 2 an die Stände ein Umlaufsschreiben in Bezug t a R ser Angelgenheiten gerihtet. Die meisten der darin angeführ- ten Thatsachen sind bekannt, und es tritt nur Einiges dadur in ein hellercs Licht. Der Versammlung zu Martigny waren vertraulihe Besprechungen der Bundes - Kommissarien mit den beiden Staatsräthen vorangegangen ; sie hofften, die Zehener des Hand zu einer kon- wenn sich ihnen die oberen Zehener in einigen Punkten nachgiebig bewiesen, wäh-

gung dieses Gegenstandes geführt hat. Was uns (. Herzogl.

biusfichtliht der {hon in der abgalátftem Periede E Errichtung ciner aligemeinen Kreditfasse verlißen, konnie uns im Hinblicke auf die wesentlichen Erleichterungen welche dieses heilsame Juastitut einem großen Theile unserer Mitbürer gewähren wird, nur beruhigeuz und erfreuen, und wir dürfen uns1unmehr der Soffnung hingeben, daß insbesondere die Ablösung de! Zehnten und anderer Grundlaslen cinen raschen und glücklichen Fotgaug nehmen werden. Nicht minder wär die weitere Versicherung, auch in dem laufen- den Finanzjahze die Erhebung von drci Siwpln direfter Steuern ge- nüge, uns eden so erfreulich, als“Fe Hêchsyrem landesväterlichen

erkennen wir danfbar den reien Segen, wuhen die göttliche Vor- schung auf das Vatecland ausgegos}en hat. 19m veriichenen vieifachzen Güter unter dec eglücferden Regierung Ew. Herzogl. Durchlaucht noch lange erfreuen Mit diescm Wunsche

| verbinden wir die Versicherung der tief s{chudigen Verehrung, wo- | mit wir beharren Ew. Herzogl. Durchlaucht nterthänigst treugehor- |

München, 4. Mai. Das heute erschienene Regierungê- | ] blatt enthält eine Bekanntmachut:rg, die Statuten der Núürn- |

samte Deputirten-Versammlung. ch@ .. Sch b. Otto. Höchst.

_ Se. Durchlaucht der Herzogageruhte!, in folgenden Aus- drücken hierauf zu antworten: „Es kann mir nicht anders als erfreulich seyn, die Ansicht Úber den Zustand des Landes von der Deputirten-Versammlung bestätigt zu inden, und ih zweifle nicht daran, daß dieselbe zur Erhaltung 1nd Förderung dieses Zustandes mich immer unterstüßen wird.“

D e M Lp cli L

Wien, 4. Mai. Se. Majestät der Kaiser haben den Ge- | heimen Raih und Obergespan des Barer Komitats, Grafen |

Johann v. Keglevich , auf dessen Bitte, »on der Leitung dieses

Komitates enthoben, und ihm in Anerkemung seiner bewährten |

Treue und Anhänglichkeit an das Kaierhaus das erledigte Reichs-Baronat eines Pincernarum regalum Magistris (Oberst- Mundschenk) des Königreichs Ungarn verliehen, und gleichzeitig den Kämmerer, Freiherrn Ladislaus v. Majthényi, zum Admi- nistrator des gedachten Komitates ernannt. |

Von der Türkischen Gränze wird geschrieben: „Kürzlich |

fanden an der Türkisch- Griechischen Gränze wieder räuberische Einfälle statt, die aber von der Griechischen Regierung mit Ener- gie zurückgewiesen wurden. Es is nuumehr die Einleitung ge- troffen worden, daß die an der Gränze zerstreut und einzeln wohnenden Griechischen Unterthanen, von denen Manche die Einfälle der Räuber wohl selbst begünstigt haben mögen, in eine Gemeinde vereinigt wurden, wodurch ein kompakterer Ta tdenstqyd gegen ähnliche Versuche Türkischer Räuber gesichert

—=— Witte 4 Mi; Am-30. April, als dem Vorabende des Namensfestes des Königs Luy#otg-Philipp,“-gab Graf St.

Aulaire ein großes diplomatishes“Diner, welchem Fürst Met-

i l h) C Í | ternich und sämmtliche Chefs der f&mden- Missionen und einige gern: „Die Hazardspiele zu strafen, wenn sie in Wirthshäusern | / i ei i und an anderen öôffentlihen Orten getrieben werden; falls sie in |

| a e Erne und die Gitana. | Kärnthner-Thor- Theater Zeuge lebhafterern Enthusiasmus, als | „an diesem Abend. Selbst der Hof, welcher vollständig anwesend

Da Me gegen die Gewohnheit, in den Applaus des Pu- : : | bli ein. Wiesbaden, 2. Mai. Das Regierungsblatt verdf:

det. Ja einer vergangenen aufgeregten Zeit war die Frage der Kas- | gang durQ) ren. pollendetsten Schónüncsinn aufwiégt: sentreunung ein Vorwand, deu Uebelwollende benußt, um Mißtrauen Nl ; ; A e ; | Mlle. Ungher is als tragische Künstlerin die gefeierteste Prima

höhere Beamte der Staats-Kanzlei beiwohnten. Nach der Ta- fel war großer Empfang. Der Mai hat nach einem kalten und winterlichen April ungemein reizend begonnen, und laue

Lúfte und die lange entbehrte Bläue des Himmels gebracht.

N ! | Ein warmer Rege! vor ; in einer Über den Kommissions - Antrag, „daß das Verbot auf die in | t F Ele in De

die Knoëspen der Bäume entfaltet. Seit Jahren gedenkt man keiner so brillanten Praterfahrt, -wie die, welche am 1. Ma statt-fand. Von 4 Uhr Nachmittags an stocften die Wagen in allen Zugängen zur Praterstraße. Zwei- und dreifache Reihen von Equipagen begannen am Graben und Kohlmarkt, in den

S D | Zwischenräumen dr 1 iter zur Berathung, der mit 58 gegen 17 Stimmen angenommen | neh zt drängten si zahllose Fußgänger und Reiter

über die Brücke und durch die Jägerzeile bis zum sogenannten

| Rondeau, dem Endpunkte des eleganten Praters.‘/ -— Heute | verließ uns Mlle. Taglioni; sie {loß ihre Vorigen, vor

zwei Tagen bei übervollem Hause mit den beliebtesten Tanz- stücken aus den Balletten: die Sylphide, Diana, ao Téchtep Nie vielleicht war das

Am Schlusse flogen Kränze und Blumensträuße auf die Bühne, eine Huldigung, welthe, die Zuseher E Tän, zerin aber auch ihrem eizeaen guten Beschmacke darbrachten. Mlle. Taglioni fand bet ihrem Auftreten nicht unbedingten Bei- fall, wie ein Griechisches Kunstwerk ein gebildetes Auge und feiner Geschmack erfordert, so auch diese Künstlerin, welche die gewöhnlichen Künste, gewaltsame Kraft-An|strengungen u. \. w., wie man sie im Ballet vorfindet, verschmäht, aber diesen Ab- ( A Neben ihren Vorstellungen hat die Jtaliänische Oper großen Zuspruch.

Donna Îtaliens, auch sie machte vor vielen Jahren hier ihren ersten Versuch, und erwarb, wie so viele andere berühmte Sän- gerinnen, Ausbildung und Ruf im Auslande. Um Wien in seiner Glanz-Epoche zu sehen, muß man den Frühling auswäh- len, denn dies is unsere eigentlihe „Saison“, und für gesellige Vergnügungen, den Reiz des eben beginnenden Landlebens und dramatische Genüsse die beste Zeit. Auch an Konzerten giebt es im Frühlinge hier große Auswahl. Ole Bull und Mrs. Shaw gehören diesmal zu den ausgezeichnetsten Konzertgebern, wenn-

| gleich beide die Gunst des Publikums nur in getheilter Weise erwarben. Einen Genuß anderer Art gewährte die gleich-

falls in den Monaten April und Mai gedffnete Kunst- Ausstel- lung, die Gewetbs-Ausstellung im Pi R, Ausstellung in Schönbrunn und im Lokale der Gartenbau: Ge- sellschaft u. \. f, j Aus Galizien ist Baron Langenau, der Kommandirende jener Provinz, und aus Mailand Fürst Emil Belgiojoso hier eingetroffen, eßterer derselbe, der in Folge politischer Umtriebe aus Ztalien flüchtete, und in Paris mit seiner geistreichen Ge- mahlin mehrere Jahre hindurch ein glänzendes Haus machte. Wie so vielen anderen erdsffnete auch ihm der Mailänder Gna- denakt des Kaisers die lange verschlossenen Thore dér Heimat. Der Bundestags-Präsident Graf Münch ist heute auf sei- nen Posten nah Frankfurt abgegangen. In voriger Woche stattete der Erzherzog Palatin- Sr. Majestät einen kurzen Be- )

such ab

Viöge sich dasselbe der |

rend der Staats-Rath erklärt hatte, daß er nicht autorisirt sey, auf die Vorschläge der Kommissarien einzugehen, ja, daß er | nicht einmal dem großen Rathe oder den Zehenern Vorschläge, | welche nicht mit der Constitution übereinstimmten, vorlegen dürfe. Man weiß, daß die Erwartungen der Kommissarien nicht in Er- | füllung gegangen sind. Was die in Ober - Wallis gesammelten | Unterschriften betrifft, so können die Kommissarien diesen durch- | aus feinen authentischen Charafter zugestehen, denn dieselben | sind weder in Folge einer geseßlichen Bestimmung noch unter ir- | gend einer Kontrolle gesammelt worden. Augenscheinlich ist, daß die angeblichen 10,000 Unterschriften in einem gänzlichen Mißver- | hältniß zur Bevölkerung stehen, die nuc 34,467 Köpfe zählt. Neben | dem alten Staats-Rath und als berathende Behörde hat sich zu | Siders ein Auéschuß von Abgeordneten der Zehener konstituict, der seinen Siß dann nach Sitten verlegt hat. Auf beiden Sciten, besonders in Unter-Wallis, hat man sich gerüstet; indeß ist der Ausbruch der Feindseligkeiten noch nicht zu fürchten, und beide Parteien beobachten sich einstweilen nur. Der Vorort hat am 18. April die Kommissarien begustragt, alles Mögliche zu vers suchen, damit der alte Landrath und der neue große Rath sich nicht an demselben Orte und in derselben Zeit vereinige; wenn dieser Fall aber dennoch eintreten sollte, alle nôthigen Maß- regeln zur Verhütung einer dfentlihen Ruhesiôrung zu | treffen. Die Kommissarien sind aufgefordert worden, auf ernst- | lihe und energische Weise die Vermittelungsversuche auf | der Grundlage des faftischen Bestandes der Dinge im Kanton Wallis fortzuseßen. Da die Juntegrität des Kantons und eine verhältnißmäßige Repräsentation von allen Parteien als die | Basis einer neuen Ordnung der Dinge angenommen sind, #o fann auch (wie Schweizer Blätter bemerken) eine Annäherung |_niht s{wierig seyn. Der Vorort beauftragt von Neuem die | Kommissarien, sih jeder Rüstung und jedem Versuche zum | Bürgerkriege zu widerseßen. Jn einem Briefe vom 15, April übergeben die Kommissarien eine Abschrift des Schreibens des | Vororts, „den beiden obern vollziehenden Gewalten, welche ih- [ren Sis zu Sitten haben und die Macht ausüben, in welcher | sie eine jede von einem Theile des Kantons anerkannt werden. ““ | Die Kommissarien sagen, indem sle die Ermahnungen des Vor- | orts unterstüßen: „Bemerken Sie wohl, meine Herren, daß | der Vorort uns beauftragt hat, auf der Grundlage des fakti- | schen Bestandes der Dinge im Kanton Wallis unsere Vermitte- lungs-Versuche anzustellen. Damit ist wohl deutlick, genug ge- sagt, daß jeder Versuch denselben auf eine andere Art, alé auf dem Wege der Ueberredung zu ändern von uns als ein Akt der Feindseligkeit betrachtet werden würde.“

Freiburg, 2. Mai. (Schweiz. Bi.) ater Simmen aus dem Kanton Uri gebürtig, welcher bereits Fei zehn Jahren als erster Professor der Dogmatik am hiesigen Kollegium docirr, ist dieser Tage durch einen Erlaß des Jesuiten-Generals zum Provinzial dieses Ordens fr die Schweiz ernannt worden. Am hiesigen Kollegium wird er durch Pater Rothenflueh aus dem Kanton Unterwalden, einem Bruder des eben so ausgezeichne- ten hiesigen Professors der Philosophie, ersezt. Es gereicht den dit A Rees A daß drei ihrer Landsleute

iese so wichtigen Stellen der besuchtesten Schweizeri Ers ziehungs- Anstalt bekleiden. S E art

T Lal] en;

Rom, 27. April. Der Papst wird morgen von seiner Reise nach Terracina und San Felice hier zurückerwartet.

Monsignor Gizzi, Päpstliher Gesandter bei der Eidgenos- | senschaft, ist hier am 21sten als Erzbischof von Theben, und Monsignor Stughes, apostolisher Vikar von Gibraltar, als Bischof von Heliopolis geweiht worden.

S panien.

_ Madrid, 27. April. Gestern Abend begaben sich die Mit- glieder des diplomatischen Corps zu der verwittweten Königin, un ju dew an Ee derselben ihren Glückwunsch abzustatten. le Weinister wurden zum Handkusse zugelassen. | Heute Abend ist die Stadt eriéudte H e Ppesen

Der lebte nach Frankreich abgegangene Courier überbringt der Königin der Franzosen ein Schreiben der Königin Christine, welches die Glückwünsche zum Namenstage Ludwig Philipp's enthäle. Der Französische Botschafter , Breida von Fézensac, wird am 1. Mai ein glänzendes Fest geben, zu dem die mei- stten politischen Notabilitäten eingeladen sind.

Nach der Revue, welche die Königin am Sonntag abhal- ten wird, soll, wie es heißt, ein Theil der Kavallerie sich nach der Mancha begeben, wo ihre Anwesenheit ndthiger als jemals ist. Es giebt dort in manchen Orten zwei Munizipalitäten, eine Christinishe und eine Karlistische, die friedlich neben ein- ander bestehen. Kommt ein Befehl der Königin an, so wird er der Christinischen Behörde übergeben, ist es eine Karlistische Depesche, so wird sie der Karlistisck en Behörde überliefert. Ju einigen Dörfern haben die Bewohner eine gegenseitige Veêr- sicherung eigener Art eingeführt; es ist nämlich ein regelmäßi- - ger Dienst für die Beförderung von Gepäck, gleichviel, ob es den Christinos oder den Karlisten gehört, eingerihtet worden, wobei jeder erlittene Verlust von der ganzen Gemeinde er- seßt wird.

Inland.

Meme (l, 30. April. Seit dem 28. April ift durch- Dammbrúche des Mingestromes zwischen der Post - Station Próöfuls und dem Dotfe Wislkieten eine so große Ueberschwet- mung entstanden, wie solche hier noch nicht stattgefunden hat. Der Wasserstand erreichte eine Höhe von 14 Fuß 2 Zoll, Und giebt der Umgegend das Ansehen eines See's; die Poststraße von Prófuls bis Wilkieten is */4 Meilen weit gänzlich über- uthet, und nur das Posthaus auf der Post-Station zu Prd- s steht noch auf dem Trockenen. Der Strom, der noch- viel Eis mit sich führe, hat sich überall mit großer Gewalt Bahn ebrochen; die Verwüstungen , die er an der, seinen Ufern ent: ang laufenden Chaussee anrichtete, sind noch nicht zu übersehen, scheinen jedoch niht unbedeutend zu seyn, und lassen bei der