1839 / 131 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

R R A S Lc S R E R

„Da Wir in Erfahrung gebracht, daß in einigen Theilen Unseres Königreichs sich Personen auf uugesezlihe Weise versammelt haben, 1m Aúdere in dem Gebrauche der Waffen zu unterrichten oder selbst darin unterrichtet zu werden, oder um mwilitairishe Uebungen, Bewce- gurgen oder Evolutionen anzusiellenz da dergleichen Bexsanunluzges 8nd Verrichtungen als gefährlich für den Frieden und die Schere! tuscrer Unterthanen und Unserer Autorität, durch das Gesey verd0- ien und alle Personen, die sch folcher Bergehen #{chuSig en, mit Deportation oder Gefängniß zu bestrafen ert dés Wir sehr wohl wissen, welche üble Folgen Tres Ga Lee würden, wenn Wir dergleichen gesegwidrige Umtriebe unbest-af e ßcu, und da Wir fest entschlossen find, die Gesetze si B ER i solcher Uebeltbäter zur Ausführung zu bringen, #0 dan Ls diese augemesseu gehalten, uach Aubóruug unuscres Geheimen Naths, diese Proclamation ju erlassen und empfchlen hiermit allen Friedens-Rich- rern, Sheriffs, Unter - Sheriffs und allen anderen Eivil- Beamten, das fie Alles aufbietcn, um die bei den obenerwähnten uingeseßlichen Umtrieben betbeiligten Personen aufzufinden, zu ergreifen und der Gerechtigkeit zu überticfern. Da ferner in einigen Theí- icn Unseres Königreichs 0 der leyten Zeit sich Personen in großer Menge versammelt + ara e Theil große, mit Blei

beschlacene Stôce und andere Angriffs - affen bei sich führten und dur ibre Aufreizung zu Ruhestörungen und ihr aufrührerishes Bench- reu Unferer Untertbanen in große Bestürzung versegt baben, und da endlich dergleichen Versammlungen ungeseßlih und für die Rube Un- seres Reiches, so wie für das Eigenthum und das Leben Unserer Untertbanen, gefährlich sind, so befehlen Wir hiermit allen Friedens- rihtern , Scheriffs und Unter - Scheriffs und allen anderen Civil- Beamten , daß sie Alles aufbieten , was in ihren Kräften steht, um die Ausführung der Gescyze zu verschärfen, solche geseßwidrige Ver- famml!ungen zu verhindern und die Uebertreter vor Gericht zu stel- len. Und Wir empfehlen allen Unseren Unterthanen, daß sie Unseren Fricdensrichtero, Sheriffs, Unter-Sheriffs und allen auderen Civil: Beamten bei ihren Bemühungeu , die öffentliche Ruhe zu erhalten, {nellen und wirfsamea Beistand leisten.“

Der Standard äußert sih in Bezug auf diese Procla- mation folgendermaßen: „Die gestrige Hof-Zeitung enthält eine Proclamation gegen bewaffnete Aufzüge und aufrührerische Ver- sammlungen. Dieselbe ist sehr zweckmäßig und, wie wir fürch- ten, nicht ohne Veranlassung ; aber in welchem Lichte erscheinen diejenigen, welche sie entworfen, und ihre Poslitik, die Män- ner, welche zu Drohungen mit physischer Gewalt aufforderten, die bei der Aussicht, eine vollständig ausgerüstete Armee von Bir- mingham abmarschiren zu sehen, lächelten, die, wie Lord John Russell in seinem Schreiben an die Wähler zu Stroud einge- stand, das Volk aufreizten zu jener Stimmung, die in Notthingham und Bristol in Flammen ausbrach, die Sicherheit des Eigenthums gefährdete und das Gesez zum Diener der Unordnung machte.‘/// Die leßten zwei Jahre haben ohne Zweifel der radikalen Whig - Politik eine zierlihe Bärgerkrone erworben. Eine Verfassung, in Kanada, ist suspendirt, eine zweite, in Jamaika, mit ungerechter Suspendirung bedroht, eine dritte, in Neu - Fundland, verdient, wegen zahlreicher Ge- waltthätigkeiten, aufgehoben zu werden, und nun die gestrige Proclamation! Der Édelstein in der Krone wird jedoch der Bericht des Ausschusses im Oberhause seyn, namentlich die Aus- sage dex beiden unverwerflichen Zeugen, des Obersten Shaw Kennedy und des Majors Warburton, die nach einander die Jrländische Polizeimacht kommandirten.““

Es ist der Befehl gegeben worden, die früher von der Prin- zessin Sophie im Kensington-Palast bewohnten Zimmer für die

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| Und in seiner gestricen Rede im Unterhause bei der De- | batte über die Jamaika-Bill sagte Herr Hume:

„„Das Minijterium macht einen sebr gefährlichen Versuch. Es hat den constitutionnellen Rechten der Kolonicen zu wenig Achtung gezollt. Wenn die Minister bei dieser Maßregel beharren, so wirb feine Kolonie mehr zu de: Britischen Regierung Vertrauen haben. Es thut mir leid, daß diese Frage etne Partei-Gestalt angenommen hat; es is nicht meine Shuld, ih habe es dem Ministerium son am 27ften v. M. gesagt, dcß ich ciner solchen Maßregel unmöglich würde beipflihten fönnen. Jch muß daher heute Abend leider gegen das Ministerium stimmen, vas ich sehr ungern thue, da man wohl glauben fönnte, ih wolle mi von der Partei abwenden, die ich so lange unterstüßt habe. Jch möcdte gern die jebvige liberale Verwaltung unterstüßen; ih wünschte, sie am Ruder erhals ten zu scben, aber ih fcnu mich niht Tag für Tag mit ihr in endlosen Angriffen auf ie geheiligten Grundsäge der Verfassung berumschleppen lassen. Es /chmerzt mich, zu höcen, daß mancze mei- ner Freunde über constitutionnelle Prinzipien so leichtsinuig denfen; | ich für mein Theil bin mir fonsequent geblieben; denn ich bandelte | gerade eben so, als von Lord Grey?'s Ministerium vorgeschlagen |

wurde, die verfafsungsmäßigen Rechte der Frländer zu suspendiren; | ich handelte nach denselben Grundsäßen, als ih mich im Jabre 1819 | den sechs Aften widerseßte; und auch bei der Kanadischen Bill im vorizen Jahre gab i den Vorstellungen meiner Freunde uicht nach. Viele meiner Freunde lossen sich jenem ivrannischen Beschlusse anz; | ich glaubte gleich, daß derselte unselige Folgen haben würde; dies ist in Erfüllung gegangen, und eben so wird es mit der vorliegenden Maßregel gehen.“

Jn Monmouth hat sh ein Verein zur Beshüßung des | Lebens und Eigenthums gebildet, der aus den angesehensten Einwohnern der Stadt und Umgegend besteht, und bereits 200 Mitglieder zählt. Der Verein hat der Regierung seine Dienste angeboten, welche das Anerbieten angenommen uad die erfor- derlihen Waffen liefern wird.

Ueber die Unruhen zu Llanidloes in Wales berichtet die Shrewsdbury Chronicle noch Folgendes: „Gleich bei dem | Beginn der Unruhen sandten die Chartisten einen Boten an die Bergleute des Distrikts, die am Mittwoch in Llanidloes eintrafen und die Stadt durchzoaen. Auch nah Merthyr Tydvil wurden zwei Boten gesendet, um Beistand zu holen, doch ist bis jeßt keine Nachricht von dort eingegangen. Die Leute sind mit Pulver u. \. w. versehen. Viele Personen be- klagen sich darúber, daß man die Stadt so lange in der Ge- walt des Pöbels lasse. Alle Geschäfte sind eingestellt, und es herrscht große Bestürzung. Am Mittwoch führten die Char- tisten Einen ihrer Partei, der die Vorschriften verleßt hatte, an den Fluß und warfen ihn hinein. Es thut uns leid, sagen zu müssen, daß in Llanidloes eine eingewurzelte schlechte Gesin- nung herrscht, und wir fürchten, daß diese Unruhen nicht ohne Blutvergießen vorübergehen werden. Diese Chartisten sind so bearbeitet worden, daß sie mit kaltem Blute überlegen, wer von den Herren leben soll und wer nicht, und einige von den Fa- brik Unternehmern sollen bereits als solche, die sterben müssen, bezeihnet worden seyn! Mehrere von den großen Fabrik - Bes sigern haben Llanidloes am Donnerstag früh verlassen und den Tag in Newtown zugebracht. Der Lord-Lieutenant, Lord Clive, ist gestern {nell von hier abgereist, um Maßregeln zur Erhal- tung der Ruhe in der Grafschaft zu treffen, und sein Regiment Yeomanry hat sih freiwillig erboten, nah dem unruhigen Distrikt zu marschiren, wir glauben jedoch, dies wird nicht nd-

Herzogin von Kent in Stand zu seßen.

Ueber die neuen Pairs-Creirungen bemerkt der Stan- dard: „Die acht neuen Barons-Kronen machen die Zahl von 82 Pairs-Ernennungen voll, die seit dem Eintritt der Whigs ins Kabinet stattgefunden haben, 82 Beförderungen in we- nig mehr als aht Jahren, nämlih 2 Herzoge, 4 Marquis, 14 Grafen, 1 Viscount und 61 Barone. Wir ziehen den Vis- count von der Zahl der Whig-Beförderungen ab, da derselbe (Lord Canterbury) unter Sir R. Peel’s Verwaltung befördert wurde, nachdem er 17 Jahre lang Sprecher des Unterhauses gewesen war, und wir können hinzufügen, daß er der Einzige von den 82 Pairs is, der Ansprüche wegen öffentlicher Dienste hat, die von Partei- Diensten unterschieden, werden müssen. Von den 81 Whig-Beförderungen sind natürlich die 61 Barone, so wie einige von den Grafen, z. B. der Graf von Leicester, neue Stimmen, so daßdie radikalen Whigs sich auf diese MWeiseum mehr als 60 neue Stimmen im Oberhause verstärkt haben. Die Ansprüche, welche die meisten der neuen Lords auf die ihnen | übertragene Ehre haben, zeigen hinreichend, wie die Minister mit dem Volte stehen. Da sind die Herren Thompson, Col- borne und Brownlow, die von ihren früheren Konstituenten aus dem Unterhause verdrängt wurden, oder Männer, wie Sir John Stanley und Herr Chandos Leigh, die sich nicht auf dem Wahlgerüste zu zeigen wagten. Wir wissen nicht, wie den Radikalen außerhalb des Hauses die für sie gestellten Bedin- | gungen gefallen oder inwiefern sie ihre Sache dur die Erhe- | bung von acht unbedeutenden Personen in den Adelstand für | gebessert halten werden. Wir sind indeß überzeugt, daß eine folche Prostituirung der Pairie, welche die Aristokratie belei: digt, ohne sie zu {wächen, jene Körperschaft nicht in besseres | Einverständniß mit den Ministern zu bringen vermag, während | andererseits das Volk dieselbe durch eine Verbesserung des | Unterhauses rächen wird.“

Die Dorset Chronicle will wissen, daß dem Lord John Russell, im Falle seines Ausscheidens aus dem Ministerium, | eines der besten Aemter zugedacht sey, das die Krone zu verge- ben hat, námlih das Amt des Controlleurs im Schaßamte, das mit einem Gehalt von 2000 Pfd. jährli verbunden is und auf Lebenszeit verliehen wird. Der jetzige Inhaber dieses Amtes, Sir John Newport, ist so krank, daß man täglich seinen Tod erwartet.

Bei dem Diner, welches Herrn Hume am Mittwoch in der Kron- und Anker - Tavern gegeben wurde, äußerte derselbe sich mit Hinsicht auf das Ministerium in folgender Weise:

„Was die Untersiüzung betrifft, die ih den jegigen Ministern habe zu Theil werden lassen, so fürchte ich fast, daß ih mir bei mehr als Einer Gelegenheit etfrigeren und ergebeüec Freunde verscherzt habe, weil ih mit Bezug auf diese Minister nicht das Verfahren ciugeschla- gen, welches meine eifrigen Freunde gewünscht hätten. Wären sie aber zu der Zeit ins Parlament gekoümen, als ih in dasselbe cintrat, hätten fie, wie e die langjährigen Mißbräuche der Tory-Ministerien gesehen, hätten fie geschen, wie tráge man damals vorwärts srit, und wie wenig geschah, sie würden eben so, wie ich, Anstand genom- men haben, beiseitzuwerfen, was „zu guten Zwecken benugt werden fonnte, und statt dessen zu wählen, was nimuiermehr Nußgen zu bringen vermag. Es liegt in unserem Juteresse, eine liberale Ver- waltung aufreht zu erhalten, und ih bin überzeugt, daß die Gefühle des Landes hierin mit dea meinigen übereinstimmen, und daß man

Alles aufbieten wird, um das Mi úm bdahíú zu bringen, gesunde

Grundsäge durch geeignete Mittel ins Werk zu führen. Doch Alles hat n p“ en; ich bin féin Parteimann, kein Freund des Mini-

t an Mäunern, sondern an Prinzipien, und S A N E Bree utt (ae et husehen, wie wir allein vorwärts kommen.“ ; i

thig seyn , da eine hinreichende Anzahl regulairer Truppen be- reit ist, in jedem Augenblick nach Wales aufzubrechen.““

Belgien

Brüssel, 6. Mai. Der Béèricht der Kommission, welche | mit der Prúfung des Geseß - Entwurfes beauftragt war, durch

den ein nachträglicher Kredit von 300,000 Fr. dem Ministerium |

der auswärtigen Angelegenheiten bewilligt werden soll, lautet wie folgt: „Sie haben die Central - Abtheilung des Budgets des Departements der auswärtigen Angelegenheiten mit der Prúfung des Gese6 - Entwurfes beauftragt, welcher diesem De- partement einen nachträglichen Kredit von 300,000 Fr. für neue Ausgaben während des Jahres 1839 eröffnet Da nach Ab- schließung des definitiven Traktats noch manche Interessen direkt zwischen Belgien und Holland zu reguliren sind, so konnte man natürlicherweise erwarten, daß nah Auswechselung der Ratifi- cationen gewisse Spezial-Kommissionen ernannt werden würden. Aus den bei der Regierung eingezogenen Erkundigungen läßt

Liquidations- und Archiv:Kommission, eine für die Bestimmung der Gränzen, welche in Mastricht zusammentreten soll, eine für den Abfluß der Gewässer in Flandern, eine für die Schelde und endlih eine militairishe Kommission. Die eigenthümliche Be- \haffenheit der Arbeiten dieser Kommission wird es wohl als

| rathjam erscheinen lassen, daß einige derselben durch mehrere

Beamten zu verstärken seyen. Wie schnell auch die Arbeiten vor sich gehen mögen, so läßt doch die Ausdehnung derselben kein baldiges Ende hoffen; ihr interimistisher Charakter, das ver-

| hältnißmäßig theure Leben in Holland, die Verpflichtungen der

Stellung werden nothwendig einen Einfluß guf die Ausgaben ausúben. Außer diesen Kommissionen machten auch neue diplo-

| matishe Missionen, deren Nothwendigkeit sih voraussehen ließ, | die vorgeschlagene Erhöhung nothwendig. Läßt man die poli-

tische Frage bei Seite, so nehmen wichtige Handels - Jnteressen den ihnen gebührenden ersten Plaß in den Beziehungen zwischen Raue und Belgien ein; die“ mit Deutschland anzuknüpfende erbindung fordert die Sendung eines bevollmächtigten Mis nisters nach Frankfurt; in Hamburg ist ein Geschäftsträger noth- wendig, Bagern darf nicht vernachlässigt werden ; für Dresden ist ein Agent mit einem diplomatischen Range erforderlich und endlich müssen wir auch zu den zukünftigen Möglichkeiten eine gesandt\schaftliche Verbindung mir dem Russischen Reiche rechs- nen. Außer diesen Missionen von einem mehr oder minder dauer- haften Charakter wird Belgien durch seine neue Stellung noch zu mehreren einstweiligen genöthigt seyn. Die Ausgaben, welche eine Folge dieser neuen Bedürfnisse sind, scheinen der Kommis- sion nicht unproduktiv bleiben zu wollen. Den Betrag dersel- ben einer Untersuchung zu unterwerfen, war nicht gut thunlich; die Kommission hat ihn daher einstimmig unverkürzt angenom- men und s{lägt auch Ihnen, meine Herren, vor, den esch- Entwurf in seiner gegenwärtigen Gestalt anzunehmen.

Die Belgischen Zeitun en sind ohne Rücksicht auf die Par- tei, welcher sie angehdren, fast sämmtlich einverstanden mit dem von der Regierung verkündeten Prinzipe, den Schelde-Zoll selbst zu úbernehmen. Der Observateur, welcher ein Organ des „„Widerstatides““ ist, sagt in dieser Bezlehuty, ¿daß es im all-

gemeinen Jnteresse des Landes liege, ntwerpens Handel blü- end zu sehen, und daß die Schelde-Schifffahre so lelcht und o wenig kostspielig als möglich seyn müsse, damit es mit dem Holland bei dêm Deutschen Transito - Handel rivalisixèn fônne; daß darum der Verkehr wieder auf den Fuß von 1830 zu brin- gen sey, wo auf unserem Hauptstrom kein Zoll existirte.*“

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sih schließen, daß die bedeutendsten folgende seyn werden: eine |

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| schaften, im Ganzen 350,168 Spthlr. 27 Schill. jährlich für

Belgischen Blättern zufolge, hat ein hiesiges Hand- lungéhaus ansehnlihe Bestellungen auf kostbare Brabanter Spiben erhalten, die für die Ausstattung der Großfürstin Ma- ria Nifkolajewna von Rußland bestimmt sind.

Seitdem Herr Smits zum provisorischen Direktor der Bank von Belgien ernannt ist, hat dieses Etablissement einen neuen Schwung genommen. Wie es heißt, wird sih jeßt die Regierung viel spezieller, als bisher, für dasselbe interessiren.

Schweden und Norwegen. Christiania, 30. April. (L. A. Z.) Das gute Verneh- men zwischen der Regierung und dem Storthing ist bisher durch keinen Vorfall gestôrt worden. Da die dreimonatliche Sibungszeit des leßteren mit diesem Monat abläuft, so hat man sih, wie gewöhnlich, mit dem Gesuch um Verlängerung

| an den König wenden müssen, welches denn wenigstens bis zu

Ende des Juni sofort zugestanden wurde. Von den vorgelegten Königlichen Propositionen verwarf das Odelsthing nur diejenige

| zur Beschränkung der Hummerfischerei auf gewisse Monate,

binnen welchen, angenommenermaßen, dieses auf den Englischen

| Márkéen sehr gesuchte Seethier eine Länge von acht Zoll halte.

Weil indeß die Britischen Fishhändler schon seit mehreren Jah- ren keine Hummer unter diesem Maße zulassen, und die Na-

turgeschichte es in Zweifel läßt, ob es nicht eine zweifache Art

derselben, nämlich eine größere und eine kleinere, welche immer nur achtehalb Zoll erreichte, gäbe, fand man weitere gesehß- lihe Bestimmungen überflüssig, ja unzweckmäßig. Unter

" den úbrigen Gegenständen der Berathung erwähnen wir die | Ubernahme der Wacht- und Polizei-Unkosten auf Jahrmáärkten,

womit bisher die Gemeinden beschwert gewesen von der Staats- fasse; die Aufhebung gewisser Abgaben und Leistungen an die

| Zuchthäuser; einige durch die neue Gemeindeordnung bedingte | Abänderungen in dem Jnstitute der Vergleichs-Commissionen oder

Friedensgerichte, und die Befreiung von einigen Abgaben an die Sgadr-Kasse Christiansands. Zur Unterhaltung und Verbesse- rung der Leuchtthürme wies das Storthing im Ganzen eine Summe von 35,310 Spthlrn. 47 Sch. jährlih an. Die Ma- rine-Anschläge veranlaßten vom 20sten bis 25. April weitläusftige Debatten. Es lag ein Plan der Regierung zu einer neuen Or- ganisirung des Norwegischen Seetwoesens vor, welcher hauptsäch- lih auf Vertheidigung der ausgedehnten Küsten durch kleinere Kriegsfahrzeuge wie auf die Unterhaltung der Verbindung zwischen den wichtigsten Punkten durch acht Dampfböte berechnet war, der indeß erst binnen einem Zeitraume von 15 Jahren zur Ausführung kommen sollte. Das betreffende Comité empfahl unbedenklich die zu diesem Behuf von der Regierung verlangten Gelder, nament- lih eine Summe von 332,743 Spthlrn. 66 Sch. jährlich zur Anschaffung von Marine- Material. Der Bauer Fauchald wi- dersebte sich aber einer solchen Verwilligung, und zwar nicht so- wohl in Betracht der gegenwärtigen Noth des Landes, die zu Ersparnissen rathe, sondern hauptsächlih aus inneren Gründen. Bei den mancherlei Verbesserungen des Seewesens und dem re- gen Erfindungsgeiste des Zeitalters, äußerte er in einem lichtvol- len Vortrage, lasse sih dermalen kein vollständiger Plan zur Er- schaffung einer neuen Marine ausarbeiten ; es gelte bloß lang- sames und bedächtiges Vorwärtsschreiten und aufmerkendes Um- herbliéen nach allen Seiten; Norwegen, als mit Schweden ver- einigt, müsse seine Unionspflichten redlich und thätlich erfüllen ; allein, zwischen Großbritanien und Rußland gestellt, sey Neutra- lität Gebot der Politik, die jedoch zu keiner Fahrlässigkeit ver- leiten, sondern zu Verbesserungen reizen müsse, aus denen allmälig eine angemessene, würdevolle Haltung hervor inge; der gegenwärtige allgemeine Friedenszustand mache große Aufopferungen für das Seewesen unnöthig, um so nöthiger sey es aber, die bestehen- den See-Etablissements zu erhalten und zu vervolllommnen, vor Allem jedoch die Verwaltung zu kontrolliren und sowohl dem Schlendrian als dem Einflusse niedriger Leidenschaften vorzu- beugen; was nübve es, Tonnen Goldes anzuweisen, wenn Die- jenigen, denen solche anvertraut würden, sich in so nachtheilige Lieferungs- Kontrakte einließen, wie mit Herrn Neumann in Stettin; in diesem Punkte gebe es vorerst und genug aufzu-

| ráumen; er schlage vor, für die nächsten drei Jahre nicht mehr als

das vorige Storthing zu bewilligen. Diese, wiewohl sogar von Herrn Riddervold bestrittene Ansicht wurde von einer entschei- denden Mehrheit getheilt, so daß zur Anschaffung des gedachten Materials nur eine Summe von 215,891 Spthlr. 93 Schill, u Uebungsfahrten 26,000 Spthlr., nebst 1000 Spthlrn. zur Verbesserung der Löhnungen der hierzu ausgehobenen Mann-

| die Marine verwilligt wurden.

Det Glan d.

Dresden, 6. Mai. (L. Z) e STjährige Sänger der Urania, Tiedge, hat seine treffliche Natur und Gesundheit aufs neue bewährt, indem er von einer mehrwöchentlichen lebensge- fährlichen Krankheit in seinem hohen Alter wieder erstanden ist und mit der milden Jahreszeit bald so frisch und munter wie vorher zu werden verspricht. Wi

Leipzig, 8. Mai. Zur Feier der Einführung der evangelischen Lehre in Sachsen, namentlich in Leipzig auf den 19. Mai, fehlt es nicht an passenden Vorarbeiten und Bera- thungen; hoffentlih wird der öffentlich ausgesprochene Wunsch wegen thätiger Förderung der Gustav - Adolph-Stiftung, als eines zur Festhaltung und größerer Verbreitung der evangelisch- lutherischen Lehre vielfa beitragenden Vereins, nicht unbeach- tet bleiben, zumal, ungeachtet mancher unerwarteter Beiträge, die Einnahme im Jahre 1838 zu Ende kaum 7000 Rthlr. aus- machte. i Vie Buchhändler - Messe, die gewöhnlich in der Mitte der zweiten , sogenannten Meß - Woche, ihren Anfang nimmt und bis nach dem Pfingstfeste anhält, soll nicht günstiger als die Waaren-Messe ausfallen. An Krebsen fehlt es niht, wohl aber an baarer Zahlung, wodurch einige Verlegenheiten herbeigeführt worden sind. Sonst verlautet nichts von bedeutenden Jnsol-

venzen. Dem 15. Mai, wo die General-Versammlung der Actio-

naire der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn- Gesellschast gehalten wer- den soll, sieht man mit ziemlich allgemeinem Jnteresse und nicht ohne Bangen entgegen. Der jeßige niedrige Stand der Actien, zu 88 pCt., die Ungewißheit wegen Herstellung des zweiten Geleises, wenn und wie sie bewirkt werden soll und das nicht vorzüglih günstige Resultat der Einnahme von den Fahrten auf der Eisenbahn seit Vollendung dèrselben zwischen hier und Dresden, sind eben nicht geeignet, die Actionairs zu neuen Opfern zu ermuthigen. Vielleiht daß die Regierung das Steuerruder des Unternehmens ergreift und die Summen vor- schießt, die noch von nôthen sind. Nach der leßten Bekannt: machung betrug die Personen - Frequenz vom 28. April bis 4. Mai 8871 und die Einnahme von 28 Fahrten 7336 Rthlr.

17 gGr.

Stuttgart, 6. Mai. (Schw. M.) Schiller ist der große

Stoff, um den sih das Tagesgespräch bei uns dreht. Das für

die Bewohner ganz Neue eines dffentlihen Denkmals, eines Unternehmens von Privaten, hat Viele so aufgeregt, daß man die widersprechendskten Urtheile hôrt. Jndessen geht der Verein seinen Gang mit Thätigkeit fort. Bereits sind viele Fremde aus Augsburg, Köln, Frankfurt, Karlsruhe, Mainz, Mant- heim, München, Weimar, Zürich 2c., sodann auch Engländer, die wohl nirgends fehlen, theils angekommen, theils angemel- det. ie Nachfrage nah Eintritts- Karten zum Feste is, wie wir hören, sehr stark. Auch das Festmahl auf dem Museum wird zahlreich besucht werden. Daneben wird die Anwesenheit der Fremden, die Theilnahme der Einheimischen von Allen, die ne Schillersches anzubieten haben, auf das rührigste ausge- eutet. Schiller-Denkmale von Gyps, Schiller-Bonbons und Schiller- Trinkgläser, aus denen der Schiller - Wein vorzüglich mundet, Schiller-Dosen und Tabakspfeifen, Schiller-Musik und Schil- ler-Lotterie, Schiller-Portraits. in Miniatur und in ganzer Fi- gur, und Schiller-Hüte von Filz und von Stroh, die Schiller- Gogelhopfen nicht zu vergessen.

Braunschweig, 6. Mai. weis der ruhrenden Theilnahme, gewidmet dem Andenken der

im Jahre 1809 vor den Thoren der hiesigen Stadt erschossenen Krieger aus der Schaar Ferdinand's von Schill, haben in die- sen Tagen Se. Majestät der König von Preußen dadurch gege- ben, daß Allerhöchstdieselben sih bewogen gefunden, jene blut- gedüngte Todesstätte, welche zugleich die irdischen Ueberreste der Dahingeopferten birgt, und auf welcher ein herrliches Denkmal und unfern demselben, gleihwie auf dem Kreuzberge bei Berlin, ein, zuerst für einen Invaliden des ehemaligen zweiten Bran- denburger Husaren - Regiments bestimmtes Haus mit einer

kleinen Kapelle sih erhebt, welche Gegend bis jeßt eine wüste |

unfruchtbare Sandfläche ist, in Folge eines an den Herrn

von Vechelde gerichteten Schreibens, auf Allerhöchstihre Kosten |

in eine {chône Garten-Anlage von fast anderthalb Morgen ge- genwärtig umwandeln zu lassen. Eine unaussprechliche Freude hat solcher Akt des so hochverehrten Monarchen hier erregt, und wird nun diese fromme Stiftung, welhe noch im Laufe dieses Sommers auf das feierlichste eingeweiht werden dürfte, fúr ewige Zeiten eine wahrhafte Zier unserer städtishen Gemeinde

seyn.

: Weimar, 8 Mai. Unser Erbgroßherzog hat heute eine Reise nah den Niederlanden und nah England angetreten. Die Abwesenheit wird, wie es heißt, bis gegen den Herbst dauern.

O efle Pet ch.

Wien, 6. Mai. Se. Majestät der Kaiser haben den Hof - Kanzlei und Obergespan des Arader - Komitats, Stephan Szerencsy v. Szigeth, an die Stelle des zum Staats- und Kon- ferenz-Rathe beförderten Pankraz Somsich v. Sáäärd, zum Prá-

sidenten der Königl. Tafel in Pesth und Stellvertreter der per- | föônlihen Gegenwart des Königs in Gerichten (in Personalis |

Praesentiae Regiae in Judiciis Locumtenentem) ernannt.

Preßburg, 2. Mai. (Preßb. Z.)

die der Theologie und die der philosophischen Wissenschaften.

Erstere wurde durch Herrn Albert Széky (Zögling der protestan- |

tisch - theologischen Lehr - Anstalt in Wien und der Universität zu

Berlin), den die Superintendenz \chon vor 2!'/, Jahren an die |

Stelle des verstorbenen Herrn Stephan Sebestyén er

beseßt; die Lehr-Kanzel der O O S An WissenlSatn takt Herr Franz Czibor (ebenfalls Zögling der Berliner Universität, und durch sehs Jahre der Erzieher des talentvollen Dionysius Pazmändy, Sohnes des allbekannten und allgemein verehrten Vice-Gespans und Ober-Kurators, Dionysius Pázmándy) ein.

Kronstadt in Siebenbürgen, 17. April. (Preßb Heute fand die Einweihung des durch Hrn. Karl Bs,

holz aus Berlin erbauten neuen Orgelwerkes in der hiesigen |

evangelischen Kathedralkirche statt.

Die Lebhaftigkeit unseres Handels hat seit einigen Jahren namhaft abgenommen, ja einzelne Zweige desselben, die ehedem ergiebig gewesen sind, gehen ganz ein; im Inlande selbst wer- den viele Etablissements eingerichtet, die mit uns hier konkur- riren; noch mehr aber fühlen wir die Konkurrenz in den be- nachbarten Fürstenthümern, in denen unsere Handlungs-Com- pagnie früher so ausgebreitete Geschäfte gemacht hat. Selbst der Transitohandel hat in den leßten Jahren bedeutend abge- nommen, weil die Donauschifffahrr rascher und zuverlässiger ex- pedirt; nur eine unmittelbare und schnellere Verbindung mit der Wallachei , als unsere dur ein halbes Jahr unpraktikable und in der zweiten Hälfte desselden äußerst tädidse Straße zu Lande, wäre im Stande, den Verkehr zu erhalten, ja hinsicht- lih der Einfuhr von Produkten, welche wir verarbeiten, wieder zu steigern. Aus diesem Grunde hat das Altschifffahrtsprojekt hier bei. den besser Unterrichteten vollen Beifall sich verdient.

S ch weiz.

Zürich, 3. Mai. (L. A Z.) Die Debatten we A, 5 en der Sang bef Dr, Strauß haben dem „Republikaner“? Anlaß gege en, einige Artikel über die sogenannte Französisch-katholische rche Fes Chatel mitzutheilen. Nach den darin enthal- ten otizen soll dieser neue christliche Deismus bereits in Französishen Departements verbreitet seyn, von 50 Predi- gern verkündet werden und auch in Belgien Eingang finden A ihm namentlih zu Brüssel zwei Kirchen gewidmet seyen. n Primas der neuen Kirche isst der Stifter selbs ernannt. me E an Leitung dieses eistlichen Oberhauptes stehen fünf ha rziehungs-Anstalten für Knaben und Mädchen von 7—15 u v ei ein Seminar zur Bildung junger Geistlichen. immer zahlreiche, ee M eserufet, Ua 210 : gler, ohne do i AOIEN S8 ee Publikums besonderen Eindruck f Val ci d ecuon er Zärich-Baseler Eisenbahn-Gesellschaft ist den. Sie übernimmt die Vereiu uns autorisire wor: durch die Eisenbahn gestörten Stra en Verbin S Mi e vg Q taate fär den Ertrag Vex Posten, Wor eund A Zi y J ne a0 én zu zehn Jahren entweder vertragsmäßíi i s urch ein iedsgericht festzuseßende Entschädigung Hat d e Arbeit binnen zwei Jahren nicht be onnen , so soll die auf hre ertheilte Konzession erloschen Aa

Wallis, 27, April. (Schw. Bl.) Wie es sich nah den

So haben wir Schiller - Busennadeln von Gold und |

(Magdeb. Z.) Einen Be-: |

ch. D Die Superinten- | denz Helv. Conf. jenseits der Donau beseßte in diesem Schul- | jahre zwei Lehr-Kanzeln an dem-Kollegium zu Pápa, und zwar |

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Kommissarien dem alten Staatsrath untersagt, die Versamm- lung auf den 6. Mai zu berufen. Zweimal versuchte der Rath, die Kommissarien von ihrem Entschlusse abzubringen. Als er sah, daß dies zu nichts helfe, sendete er in aller Eile die Her- ren Tafiner und Stakalper nach Zürich, um die Aufhebung des Verbots zu bewirken. Der neue Staatsrath erklärte sei- nerseits den Kommissarien, er würde um jeden Preis die Ver- | sammlung verhindern und nichts würde ihn aufhalten. | Es wird das gleichzeitige Erscheinen zweier neuer Zeit- | schriften in Sitten angekündigt. Das Organ der liberalen | Partei wird „das Echo der Alpen‘ und das der aristokratischen | Partei „der Vertheidiger der Religion und des Volkes“/ heißen | Die Redaction des leßteren Blattes übernimmt Herr Paillet.

Ft ali en: Mailand, 3. Mai. Der berühmte Kupferstecher Pro-

| fessor Anderloni hat von Sr. Maj. dem Kaiser fär di / l Ca. r die Ueber- | reichung seines neuesten Werkes „„Attillas Bar Le Bie Le Leo |

dem Großen““ einen fostbaren Brillantri i i e i ing erhalten, den ihm der Gouverneur der Lombardei, Graf von Hartig, Überaae,

Rom, 30. April. Gestern is der Papst von seiner Reise |

nah San Felice hier wieder glúcklich ein ; i ( getroffen. Die Kardinäle und Erzbischöfe von Bologna, Benevent u _ Ravenna sind in Rom angekommen. S F

__ Der General-Vikar des Papstes, Kardinal della Porta Ro- | diani, hat eine Verordnung in Bezug auf die Prozessionen er- | V

lassen, die bei Gelegenheit der Canonisation mehrerer Heilige e 5 n unter denen sich Alphons von Liguori befindet, gehalten Geben sollen. Den Gläubigen, welche daran Theil nehmen, wird eine D auf E Jahre eta Vollständige Jndulgenz er- ait derjenige, der am Himmelfahrtstage an allen Prozessionen Kirchen-Besuchen 2c. Theil nimmt. Proze E

S Pan Len:

Madrid, 27. April. Da jeßt auch der „Mensagero del Pueblo‘, das Organ des Kriegs-Ministers Alaix, sich “fâr die

| Auflósung der Cortes ausspricht, so scheint diese Maßregel nun- |

mehr definitiv beschlossen zu seyn, doch glaubt man, daß die Ausführung derselben so lange verschoben werden solle, bis die

| Regierung von dem Ausgange des von Espartero gegen Rama- |

| les unternommenen Zuges offiziell unterrichtet worden ist.

Saragossa, 29. April.

| scheinlih schon in den Händen der Karlisten, und Albalate und

| Cutanda werden ebenfalls von ihnen bedroht und dürften in | W f ch{werlich zu operiren im S Der General Ayecbe wird | : i i | z i M

irklichen Hofrath, Referendair bei der Königl. Ungarischen | L im Stande seyn, weil Cabrera und Bal- |

kurzem dasselbe Schicksal theilen.

maseda, aus Valencia zurückgekehrt, sich mit überlegenen Streit-

| krâften in Montalban befinden, wo sie ihre Artillerie erwarten, |

| die Häuser mit Schießscharten versehen und Barrikaden auf- werfen. Ayerbe is indeß von Daroça nach der Richtung von tontalban aufgebrochen, doch kann er ohne die Unterstüßung

lih seit van Halen's Absezung ohne Führer.

| habe und jeßt Oberst bei der Kavallerie Cabrera?s sey.

90.1.0 9 V. Tilsit, 7. Mai. Seit dem 30sten v. M. ist das

gleich das Haff wenigstens so weit vom Eise frei ist, da seit mehreren Tagen Fahrzeuge von Mea beute | Unter diesen Umständen ist die Gefahr für die hon sehr unter- waschenen und geschwächten Dämme noch fortwährend ungemein groß, und sie sind nur durch Tag und Nacht andauerndes eifri- ges Arbeiten zu halten. Unterhalb der großen Eindeichung der Kaukehner Niederung, beim Dorfe Ackmenischken , ist ein kleiner, neu geshütceter Damm gebrochen, und ein Unterförster- Etablissement von Ibenhorst ganz zerstdrt worden; eben so hat die Fluth im Dorfe Jodekrand bei Ruß mehrere Gehöfte weg- geschwemmt. Das lebtere Städtchen hat in großer Gefahr ge- \hwebt, da der, dasselbe shÜßende gemauerte Kopf fortgerissen worden ist. Durch Kähne, die man, mit Steinen gefüllt, an der Stelle des eingestürzten Mauerwerks versenkt hat, ist einem weiteren Unterspülen der, hon von ihren Bewohnern verlasse- nen Häusern vorgebeugt worden. Die nicht eingedeichte Plasch- ker Niederung, in welcher das Wasser seit 19 Tagen in allen Wohnungen und Ställen mehrere Fuß hoch steht, leidet unge- mein, und wird wohl noch längere Zeit in déesem traurigen Zustande, der auch außerdem Alles für die Wintersaaten be- fürchten läßt, verbleiben. An der großen Kurmeszisbrúcke auf i enes Eau, sind auch die späteren Beschädigun- | ausgebessert worden, und di icati findet auf das regelmäßigste statt. ( E

Pillau, 3. Mai. Handel. Am 26sten v. M wurde das Da vom Eise frei, worauf alle Schiffe aud Kd- nigsberg zum Befrachten abgingen, allein wegen der schlechten Getraidepreise, besonders in England, is der Handel in Königs- berg flau. Die Preise sind fär Weizen und Roggen mittel- mäßig, und in Folge der vorjährigen, mitunter naß eingebrach- a0 e tg rh das rige Getraide ist hoch im , bejonders der Hafer, da ens i i Bedarf vorhanden ist. [ E E R

Danzig, 4. Mai. Nachdem die Weichsel nunmehr vom Eise ganz befreit ist, hat die Schifffahrt L cieeas N Lebhaftigkeit zugenommen, und die Waaren - Transporte zur aa ua dor n a M D haben e ehört. Es

gen Monat hier überhaupt 100 i 94 Schiffe ausgelaufcn. En N

Posen, 7. Mai. Jn der Straf - Anstalt zu Rawic befanden sich im Jahre 1838 Überhaupt 1 Sl flinge in die tägliche Durchschnittszahl betrug 499. Es sind währe d dieses Jahres 387 eingeliefert und 344 entlassen worden; 526

étinirte aber verblieben Ende Dezembcrs in der Anstalt. Der

und für die Anstalt 1512 Rthlr., zusammen also 12,805 r,

Instructionen des Vororts voraussehen ließ, haben die Bundés-

| Die traurigen Folgen der Auf- | hebung der Belagerung von Segura zeigen sich init jedem C deutlicher. Das Fort Montalban ist in diesem Augenblick wahr- |

der zweiten Division nichts unternehmen, und diese ist befannt- |

Spanische Gränze. Das Eco de Aragon meldet, | daß unter den Karlisten, die in dem vom General Ayerbe bei | Segura gelieferten Tressen verwundet wurden, sich auch ein | Französischer Legitimist, der Graf Donadieu befinde, der früher | im Generalstabe des Generals Bourmont in Portugal gedient |

Wasser im Memelstrom nur um 11 Zoll | : èe ) gefallen, und steht | noch immer 182/, Fuß úber dem niedrigsten Waser. obe |

3/4 Pf. verdiente. Die Verpflegungs- und i

Kosten beliefen sich -auf 24,137 Rthle., oder Me prwigr m 48 Rthltz 11 Sgr. 2 Pf.; es mußten also, als durch den Verdienst nicht gedeckt, 11,332 Rthlr. zugeschossen werden. Von den 387 eingelieferten Verbrechern hatten 188 früher Schul : Unterricht n Lebte e Bete Parns aber geblieben Ps von welchen a e im Religions - Unterricht

Unterricht in der Anstalt éiryslidän, e Any 07. E

Breslau, 2. Mai. Die Geschäftswirksamkeit der | General-Komission für Schlesien hat im Ee | Jahre nachstehende Ergebnis erzielt. Es sind dur 523 be- ' stätigte Rezesse 568 Auseinanderseßzungen vollständig beendigt | Leven, urch diese sind 43,550 Gespanndiensitage und | 391,404 Handdiensktage zur Ablösung gekommen; 65,456! /, Mor-

gen Landes ganzlich separirt; 103,166!/, Morgen Landes von ver- edenen ervituten befreit; 35 Schulämter verbessert; 3 neue 2 deer errichtet; 27 Höfe abgebaut; 19 neue Stellen erbaut

Die Gesammt-Ergebnisse der General-Kommission vo

O | n Schle-

A agf s demnach dahin: Es sind überhaupt Cd | gewesen ies Sachen. Von diesen sind bis zum Schluß des | Bed Fr 10,903 beendigt, 324 bis zur Aufnahme des Re- Ah N ¡es und 711 noch in der Vorbereitung begriffen. O) ie 2eendigten Sachen sind 4560 neue Eigenthümer mit einem Landbesiß von 169/010! /, Morgen gebildet; 104 neue Z A 226 Höfe angebaut; 2950 neue Stellen er- e Schulämter, theils verbessert, theils neu errichtet ; ; 48,175 Gespanndienste und 2,741,817 Handdiensttage ab e: lôj und 4,920,124 Morgen Landes theils ganz separirt theils von verschiedenen Servituten befreit worden. t

Magdeburg, 8. Mai. (Magd. 3. U chifffahrts- Verbindung mit Hamburs, EA S A EL , sem Jahre eines über Erwartung günstigen Fort angs und ver- dient um so mehr die Beachtung des reisenden ublikums, da mit Vermehrung des Verkehrs auh für die Bequemlichkeit in jeder Hinsicht mehr gesorgt ist, während die beiden Schiffe der Magdeburger Gesellschaft „Paul Friedrih“/ und ¡„Kron- prinz von Preußen“/, jet die Reise niederwärts in einem und | aufwärts in zwei Tagen regelmäßig zurücklegen. Der Perso- { nen- und Güter-Verkehr hat gegen voriges Jahr um das Dop- | pelte zugenommen und ist nach den bisherigen Resultaten nit zu bezweifeln, daß, sobald das dritte Schiff der iesigen ©e- sellschaft in Dienst treten wird, der Verkehr mit Die | der Transportmittel nicht nur gleichen Schritt alten, sondern | noch bedeutend zunehmen wird, wenn die Eisen ahn nach Leip- zig erst vollendet ist, welche übrigens, dem Vernehmen nach, bereits in einigen Wochen bis Schdnebeck befahren werden soll.

Telegraphische Nachricht.

Köln, 10. Mai. Nachrichten aus D vom Sten d. M. zufolge, is durch telegraphische Depesche aus Calais die Nach- richt eingegangen, daß das Englische Ministerium in der Frage | wegen Jamaika eine Majorität von 5 Stimmen gegen sich | gehabt, und in Folge dessen seine Dimission eingereicht hat.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

_ Berlin. Der Königlich Sächsische Hofsänger, Herr Ti : \chedck, if nun in vier Rollen hier Ri Cf Mets, | als Georg Brown in der „weißen Dame“, als Lord Arthur in den

„Puritanern“ und zweimal als Adolar in „Euryanthe“-. Fn allen | diesen Partieen hat derselbe fich den lebhaftesten und im vollsten

Maße verdienten Beifall des hiesigen Publikums erworben, und mit | Bedauern vernimmt man, daß wir diesen ausgezeichneten dramatischen | Sänger nur noch einmal, als Robert der Teufel, hören sollen. Er gebört zu den wenigen Künstlern, die, ohne durch absichtlich gesuchte Effekte ju blenden, ohne scharfes Hervorheben einzelner Stellen, durch gleichmäßige Ausbildung und schöône Harmonie aller Theile ihrer Lei- | fungen den tiefsten Eindrucck auf die Geuüther hervorbringen. Von

der Natur mit einer der seclenvollsien Tenorstimmen und mit | einem feinen musikalischen Sinn und Gehör begabt, wovon fein | stets goidreines Ansezen und Festhalten des Tons und sein geschmack- | voller Vortrag deutliches Zeugniß geben, hat Herr Tichatscheck es offenbar auch an den fleißigsten Studien nicht fehlen lassen, wie man aus der im Gesange fast ganz erreichten Ueberwindung seines Dia- lefts, aus der musterhaften Deutlichkeit seiner Aussprache, aus der vollfommen s{höônen, von aller Manier freien Methode scines Sin-

Alles fam dem Sänger ganz besonders in der Rolle des Adolar

Statten, in welcher er fast ähnlich wirkte wie sonst unser Un erade | licher Tenorist, Herr Bader, den leider seine vorrückenden Jahre ge- | nöthigt zu haben scheinen, auf diese Partie zu verzichten. Doch auch | als Arthur in der gestern gegebenen Oper „die Puritaner““, von Bel- línt, war der zum Herzen dringende Gesang des Herrn Tichatscheck, namentli in der chlußscene, von ergreifendem Eindruck. So dar- gestellt und gesungen, wie wir diese Oper überhaupt gestern hörten, da Dlle. Löwe, Herr Bötticher und Herr Zschiesche sämmt- lich ausgezeichnet bei Stimme waren und mit Seuer spielz ten, ist auch ein Werk von so geringem C Werthe nicht ohne Wirkung; man wird hingerissen durch den ausdrucksvollen Vortrag der überaus sangbaren Melodieen und überhört die Schwäche der Erfindung, die Eintönigkeit der Harmonie und die Mangelhaftig- keit der Charakteristik, wovon nur wenige Stücke der Oper, und selbs diese immer nur stellenweise, eine Ausnahme machen. Neben cinígen vorzüglicheu Opern - Vorstellungen bot uns die verflossene Woche auch ein geistliches Konzert, welches der Königl. Militair - Musikdirektor Herr Wieprecht, der Gesanglehrer Herr Teschner uud der Organist Herr Haupt zum Besten der Klein-Kinder-Warteschulen veraustaltet hatten, und das fich eines sehr zahlreichen Besuchs erfreute. Eine andere geistliche Musik. Aufführung, die des Oratoriums „Absalon“/ vou Friedrich Schneider, wird, ebenfalls in der Garnison-Kirche, nächsten Mittwoch von dem hiesigen Musik - Direftor, Herrn Julius Schneider, zum Besten der Ueberschwemmten in Preußen bewerkstelligt werden und: darf ge- wiß auf nicht minder zahlreiche Zuhörer rechunen. Und damit es an Mannigfaltigkeit der musikalischen Genüsse nicht fehle, i auch das berühmte Duatuor, die Gebrüder Müller aus Braunschweig, hier eingetroffen, und wir haben in der nächsten Woche drei Streich-Quar- tett - Soireen, Montags, Mittwochs und Freitags, im Jagorschen Saale, von diesen vier Virtuosen zu erwarten, die durh Sauberkeit, Ausdru, zauberischen Einklang ihres Spiels einzig dastehen. 10.

thúmer und Kunst-Denkmale des Erlauchten Tui es Hohenzollern. Herausgegeben von Ru- e Freiherrn von Stillfried. tuttgart und Tü- bingen. Verlag der Coctaschen Buchhandlung, 1838, im

4 ten Folio. tr Herausgeber hat seit ren viele vén er di orischen Spuren vet REe de 10 bi ie Er ¿s Zusammeuhanges unseres König!. Hauses uit den. Greven é

| gens und aus der edlen Haltung seines Spiels erschen kann. Dies

fiyungen dieses erhabenen Geschlechts verweilt. Dié Resultate sein

Arbeits - Verdienst der Sträflinge beträgt baar 11,293 Reste, so daß jeder der beschäftigt gewesenen 29 Rehlr. 19 :

nzollern in Schwaben führen möchten ; \ G1 Hobenzo auf längere Zest in den Gegeudri L e

un

trebeus sehen wir hier in sehr geshmackvoller Form dargeleg