1839 / 139 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Ry

E E

tiges Gewehrfeuer erdffnen, wodur 7 der Insurgenten tôdt- leiben.

lich verwundet auf dem Plaße Der Herzog von Bassano gestern, 76 Jahr alt, mit Tode

Die hiesige Sparkasse erhielt in der erslossenen ict wo r.

neuen Zuschüssen die Summe v lungen beliefen sich auf 437,500 Der Oberst- Lieutenant Pel

von der Nationalgarde sind Bei

An dem Wiederaufkommen des

Zustand des leßteren giebt einige : i er verhafteten Personen hat man, wie O N e Seid g ) Es scheint, daß jeder der In-

es heißt, baares Geld gefunden. surgenten wenigstens

Die Gazette d ô rwundeten

d ve i : | der gefangenen un Professionen, als Tischler , Schneider, |

werkern verschiedener

veranlaßt hätten, Alle úbereinstimmen

Leute, die mir ganz

lichsten Drohungen gezwungen, eine Waffe anzunehmen. E e Tildeet zu werden, gab ich nach, und so kommt an mich mit den Waffen in der Hand verhaftet hat.‘/‘‘

Das neue Ministerium erfreut sich in den ersten Augen- blicken seines Bestehens keiner energischen Unterstüßung von ir- Selbst das Journal des Dé- bats ist in seiner Zustimmung vorsichtig, mit dem Versprechen seiner unbedingten Unterstüßung zurücfhaltend. nicht gleich heute‘, sagt es, „ein Urtheil über das neue Mini- sterium fállen; wir wollen einige strenge Wahrheiten aufschie-

es, daß m

gend einem Theil der Presse.

50 bis 60 Fr. erhalten hat. i es Tribuneaux sagt: „„¿Der größte Theil

“wv. Ueber die Beweggründe befragt, welche sie Rat e L an der Empörung Theil zu nehmen, gaben sie d av P nigeid SURS E

4 n sie, „da wurde ih von einem Haufen bewassneter über“, sagen sie, -/ unbekannt sind, angehalten, und unter den

(Hugues Bernard Maret) ist abgegangen.

on 416,104

r. : B und der Capitaén Devillers de tódtlih verwundet worden. Ersteren verzweifelt man; der Hoffnung.

Insurgenten besteht aus Hands |

/4 Ih ging vor-

„„Wir wollen

den, wir wollen in diesem Augenblick nicht von der Vergangen- |

heit sprechen; beschäftigen wir uns mit der Zukunft, und war- ten wir die Handlungen ab. Indeß können wir jeßt {on zu- gestehen, daß das neue Kabinet Männer von erprobtem Talente | in sich ließt, und daß es aus dem Schooße der neuen Majo- ? hatte, daß man aus der Präsidentschaft keine Kabinets - Frage Wenn es das Gute will, wie wir nicht zwei- feln, so müssen alle rechtlichen Männer ihm dabei behülflich seyn.‘ Der Courrier français meint, es würde s{chwer halten, daß Männer, die so verschiedenen Meinungen angehör- ten, sich auf die Dauer mit einander verständigten. Das Pro- gramm des Marschalls Soult bestehe aus Gemeinpläben, die bereits jedes Ministerium abgegeben habe, und die zu nichts verpflichteten. Die Wahrheit sey, daß das Kabinet vom 12. Mai gar kein System habe, und daß es nur dazu dienen werde, dem persönlichen System der Krone zum Deckmantel zu dienen. Der Moniteur publizirt nachstehende telegraphische De- Mai: „Cabrera schneidet aber- mals die Verbindung mit Madrid ab. Es fehlen bereits 4 Po- sten. Espartero, der am 8ten vollkommen Herr von Ramalez war, meldet, daß er am 10ten Guardamino angreifen wird.“ An der Börse sprach man heute

rität hervorgeht.

peshe aus Bayonne vom 13.

Börse vom 14. Mai.

faum noch von den Unruhen der verflossenen Tage. Die Sei stieg anfangs auf 81.90, fiel aber dann wieder um 20 Centi- men, weil Nachrichten aus der Kammer fürchten ließen, daß Herr Thiers zum Präsidenten gewählt und dadurch die Lage des neuen Ministeriums bedenklich gemacht werden würde. (Vergl. oben den Schluß der heutigen Deputirten-Kammer.)

Die Stadt ist gestern und heute voll- kommen ruhig gewesen, und die Straßen, die Zeugen des Auf- standes waren, bieten wieder ihren gewohnten Anblick dar. Alle

Paris, 15. Maîí.

Welt stimmt darin überein, daß Tage einen ganz eigenthümlichen,

ten Charafter an sih trugen. Die Vorbereitungen sind augen

\cheinlich mit einer Heimlichkeit Wesen Französischer Jnsurgenten

man kennt kein Beispiel von irgend einem

Tage, ja Wochen lang vorher ve rung geschah mit einer Ruhe, m

fahrene Revolutionaire schließen läßt. Pairshofe gelingen, die Fäden dieser Verschwörung aufzufinden, wenn auch allerdings zu befürchten steht, daß das versteête Ungeheuer tausendköpfig ist, und noch lange tief im Schooße der Gesellschaft fort-

wuchern wird, bis die Zeit und

im Stande seyn werden, es zu ersticken.

werthen Zeichen, die sich auch

kundgeben , muß die nachstehende Protestation der Zöglinge der polytechnischen Schule aufgeführt werden. scheinen es nicht ertragen zu können, daß man sie, wie oben von dem „Journal des Débats‘ geschehen ist, als die energi-

{hen Vertheidiger der Ordnung

des Schreiben an die Redaction des „Journal des Débats“

erlassen :

„Es liegt den Zöglingen der polytehnishen Schule am Herzen, den in Jhrem Artifel vom 1äten d. enthaltenen Behauptungen ein lâni | hrem Berichte zufolge, hätten sie die Schändlichkeit gehabt, entwaffnete und verfolgte Leute, die Zuflucht bei ihnen suchten, mit Flintenshüssen zurückzutreiben, und hätten bei dieser Gelegeuheit 3 Personen getödtet. falshz sie haben Mänuer ohne Waffen gesehen, die cinen Leichnanu trugen und die sie auf freundschaftliche Weise aufforderten, ihnen zu

glänzendes Dementi zu geben.

folgen. Die Zöglinge erwiederten

fremd geblieben wären, sie auch nicht daran Theil nehmen fönnten. Fene Leute, in ihrer Hoffnung getäuscht, zogen sich Le) Munizi-

pal- Gardisteu zu Pferde stürzten selben, unter den Augen der mit

nischen Schule. Dies is der wahre Hergang der Dinge, desscn Auten-

ticität wir mit unserer Ehre verbürgen.“ j Das Journal des Débats bemerkt, daß es in seiner Erzöhlung, den ihr zugegangenen Berichten gemäß, gesagt î die Empörer die polytehnische Schule mit Gewalt

habe, da hätten stürmen wollen und bei lingen zurückgetrieben worden

legen, was nicht den Zöglingen zur Ehre gereiche. Je das nur allzusehr Hr Benehmen der bewaffne-

ten Macht den Unwillen der

dies nur daraus erklären, daß die Zöglinge über die Vorgänge der lè6ten Tage gar nicht , oder schlecht unterrichtet gewesen

wären.

erstenmale verhôrt worden. das gestern Mitgetheilte.

erklärt, deß er in der Emeute einen pdólitischen Kampf erblickt, und deshalb daran Theil genommen habe. Es sollen übrigens hei mehreren der Insurgenten wichtige Papiere und Briefschaf- ten gefünden worden seyn. wird man indeß {werlich besti Die Gattin des Obersten

Der Gazetce des Tribuneaux zufolge, beläuft sich die

ahl der Verhafteten bis jeßt auf 202. n t) F Jhr Vertheidigungs - System ist

Ein Einziger, ein gewisser Barbes,

Bis nach beendigter Instruction

£

die Emeuten der vergangenen bisher noch gar nicht gekann=

betrieben worden, die dem bisher gani fremd war, denn

ufruhre, der nicht rkundet wurde. Die Ausfüh- it einer Ordnung, die auf er- Hoffentlich wird es dem

der gesunde Sinn der Nation Unter den beklagens- bei dieser Gelegenheit wieder

Diese jungen Leute

bezeichner. Sie haben folgen-

Diese Thatsache ist durchaus

daß, da sie jenen Streitigkeiten

,

sich auf fie, und tôdteten zwei der- tiefem Unwillen erfüllten polytech-

dieser Gelegenheit von den Zög- wären. Hierin habe nichts ge- Wenn übri-

chule erregt habe, so lasse si

Alle sind bereits zum

| tarishe Laufbahn

[580

sager, um die Nachricht e der Verhaftung des Obersten zu

widerlegen, indem derselbe

Paris entfernt sey. Der bekannte Fechtleher Grisier (dem die moderne Ro-

man-Literatur eine fast Euypäische Berühmtheit verschafft hat) ist ebenfalls bei den leßten Unruhen, und zwar durch seine ei- gene Unvorsichtigkeit zu Scaden gekommen. Er lud, als Na- tional-Gardist, sein Gewehr) als er aber mit dem Ladestock den Schuß aufseßte, ging das Bewehr los und zerschmetterte ihm zwei Finger der rechten Haid.

Die Ernennung des Herrn Sauzet, in Konkurrenz mit Herrn Thiers, ist ein Ggenstand lebhaften Bedauerns von Seiten der Oppositions-Jouwnale. Jndeß ist auch die von dem

errn Sauzet erlangte Majorität so unbedeutend, daß der Moniteur sich heute zu flgender Erklärung veranlaßt sieht: „Die Wahl des Präsidenten der Kammer bietet niht den Eha- rakter dar, den einige Jourtale ihr beigelegt haben. Es war keine Kabinetsfrage, welche turch das Votum der Kammer ent- schieden werden sollte. Auf haben die Deputirten Jeder nach seiner persönlichen Vorliebe œstimmt, ohne die Absicht zu haben, eine Majorität für oder gwen das neue Kabinet zu bilden. Es ist von Wichtigkeit, die Wahrheit dieser Thatsache zu kon- statiren. ‘‘—Das Journal'des Débats äußert sih heute gar | nicht über die Präsidentenwahl. Dagegen läßt sich der Messager also vernehmen: „Vorgestern hatte sich der Mi- nisterrath versammelt, um über das bei Gelegenheit der Práäsidentenwahl zu beobachtende Benehmen zu berathschla- gen. Die Mitglieder des Kabinets, die dem linken Centrum angehören, erklärten, daß sie für Herrn Thiers stimmen würden. Der Marschall Soult und Herr Duchâtel waren an- ;

chon seit mehreren Monaten von

derer Meinung, beschlossen aber zuleßt, daß es jedem Minister ' frei stehen sollte, nach seiner Neigung zu wählen.

Dies war | ein seltisamer Anfang fúr ein Kabinet, welches doch gewiß An- |

spruch darauf macht, parlamentarish zu seyn. Man erinnert |

| sih, daß Herr Thiers, der die Regeln und die Pflichten der |

Repräsentativ- Regierung anders auffaßt, ebenfalls eingewilligt |

mache; aber er hatte doch wenigstens verlangt, daß das Mini- sterium sih úber den Kandidaten, den es durch seinen Einfluß unterstüßen wollte, verständige, damit er seine parlamen- nicht mit einer Spaltung über eine #o | wichtige Frage begöónne. Die jeßigen Minister, die aus | dem linfen Centrum hervorgegangen sind, hätten vielleicht die- | selbe Bedingung vorschlagen sollen. Sie haben es nicht gethan, | und es blieb daher beschlossen, daß die Präsidentschaft keine mi- | nisterielle Frage sey, und daß es jedem Minister freistehe, sich | seinen Kandidaten zu wählen. Die Herren Dufaure, Teste und Passy haben fär Herrn Thiers gestimmt; weiter erstreckten sich aber ihre Demonstrationen der Theilnahme für den wahrhaf- ten Chef des linken Centrums nicht. Sogar der Bruder des Herrn Passy ward nicht veranlaßt, für Herrn Thiers zu \tim- wen, sondern unterstüßte die Wahl des Herrn Sauzet. Von | einer Seite also für Herrn Thiers das stillschweigende Votum dreier Minister. Für den Kandidaten der 221 war die ministe- rielle Einmischung weit thätiger. Die Herren Duchâtel und Guizot gingen von Bank zu Bank und sammelten Stimmen für Herrn Sauzet. Der Marquis von Dalmatien that noch mehr. Er mischte sich in alle Gruppen und erklärte, daß sein Vater augen- blicklih seine Entlassung einreichen würde, wenn Herr Thiers den Präsidentenstuhl bestiege. Diese Erklärung, die im direkten Widerspruche mit dem Beschlusse des Kabinets stand, mag viele Deputirte, die eine Erneuerung der ministeriellen Krisis fürchte- ten, veranlaßt haben, ihre Stimmen dem Herrn Sauzet zu eben.

ü Man will heute wissen, daß die Art, wie die Ernennung des Herrn Sauzet durchgeseßt worden sey, zu ernstlichen Zwi- stigkeiten im neuen Kabinet Anlaß gegeben habe. Herr Du- faure, der heute frúh eine lange Konferenz mit Herrn Thiers hatte, soll fest entschlossen seyn, seine Entlassung einzureichen. Heute früh fand das Leichenbegängniß des erzogs von Bassano statt, zu dem sich die Freunde des Verstorbenen in großer Menge eingefunden hatten. Die Zipfel des Leichentuches wurden von den Herren von Broglie, Decazes, Dupin und Mignet getragen. i i Böôrse vom 15. Mai. Das Resultat der gestrigen Siz- zung der Deputirten - Kammer scheint die Spekulanten sehr \{chwankend gemacht zu haben. Die Stimmung war à la baisse und besonders trug dazu das Gerücht bei, daß Herr Du- faure wieder aus dem Kabinet ausscheiden würde. Auch die Nachricht von der vermuthlichen Auflösung des Englischen Par- laments wirkte nachtheilig, und im Allgemeinen schien man für die nächste Zukunft an eine Besserung der Course zu glauben.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sibung vom 14. Mai. Lord Melbourne machte erst an diesem Abend die amtliche Anzeige, daß er von Neuem an die Spike des Ministeriums getreten sey, und gab dann im Wesentlichen dieselbe Erklärung úber die jüngsten Ereignisse, wie Lord John Rus- sell sie am Abend vorher im Unterhause gegeben hatte. (Siehe unten.) Der Herzog von Wellington, dem es, wie Sir R. Peel, von der Königin ausdrücklih gestattet worden war, Auf- klärungen zu geben, suchte die Dringlichkeit des von Sir Ro- bert Peel an die Königin gestellten Verlangens wegen Aende- rung ihres Hosfstaates darzuthun. Nach einigen Worten Lord Melbourne's über das auch im Unterhause zur Sprache ge- fommene Mißverständniß, welches die Königin veranlaßt hatte, zu glauben, daß sie alle ihre Hofdamen entlassen solle, vertagte sich das Haus.

Unterhaus Sibzung vom 13. Mai. Da es bekannt war, daß heute Abend von den Ministern und den Konservati- ven über die leßten Unterhahdlungen in Betreff der Bildung eines neuen Kabinets sollten Aufklärungen gegeben werden, so hatte sich eine große Menge von Zuhörern im Hause eingefun- den, unter denen man auch den Großfärsten Thronfolger von Rußland bemerkte. Nach Erledigung einiger unerheblichen Ge- schäfte stand Lord J. Russell auf, um Sir Robert Peel auf- zufordern, von der ihm von der Königin gewordenen Erlaubniß Gebrauch zu machen und si, so weit er es nôthig erachte, úber das Fehlschlagen des ihm von Sr. Majestät gewordenen Auftrags, ein Kabinet zu bilden, auszusprechen, mit dem Hin- pufügen, er seinerseits werde die Gründe angeben, welche die

athgeber Jhrer Majestät bewogen hätten, die neulich in ihre Hände niedergelegten Aemter wieder zu übernehmen. Darauf erhob sich Sir Robert Peel, um der an ihn ergangenen Aufforderung Folge zu leisten und somit, wie er sagte, ejne Pflicht gegen das Parlament und das Land zu erfüllen, wozu er nur diesen Ort und diese Zeit abgewartet habe. Die Be-

| Jhrer Majestät bet der Bilduna eines Kabinets bei

| zu erscheinen, und bezeichnete zugleich mi als die am

ner begann damit, die Gutheißung aller sonstigen Angaben über den Vorgang, die gegen seinen . Wunsch verbreitet worden, von sih abzulehnen, und las sodann ein Schreiben des Lord Melbourne vor, wonach fihm die Erlaubniß ertheilt war, die Umstände, unter denen er den Versuch, eine Verwal- tung zu bilden, aufgegeben habe, dem Parlamente darzulegen und dabei Gebrauch von der Korrespondenz zu machen, die am l0ten zwischen Jhrer Majestät und ihm stattgefunden. Der Red- ner verhehlte sich das Peinliche der von ihm zu gebenden Er- klärungen nicht und sprach neben dem Wunsche, völlige Auf- {lússe zu geben, es als eine ihm aufliegende heilige Verpflich- tung aus, der erhabenen Dame, die der eine Theil bei dieser Verhandlung gewesen, völlige Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, eine Verpflichtung, deren Gewicht er um so mehr fühle, als er noch eben eines solchen Verkehrs mit seiner Souverainin gewürdigt worden sey. Die einzelnen Aeußerungen des Redners in dieser Beziehung, in denen sich das Bewußtseyn seiner Stel- lung als Staatsmann und Parlaments-Mitglied, verbunden mit der seiner Königin {huldigen Rücksicht , aussprachen, wurden mit Beifall vom Hause aufgenommen. Er bemerkte, natürlich wäre bei der Verhandlung Manches vorgekommen, welches nicht unmittelbar von Einfluß auf die Fragen gewesen, über welche Auskunft verlangt würde; sollte er aber irm Laufe seiner Erláu-

| terungen irgend etwas auélassen, dessen Kunde wünschens-

wecth erscheinen möchte, so fordere er den edlen Lord auf, um fernere Auskunft über jeden Punkt, der ihm passend scheine, zu bitten, indem er bereit sey, ‘sie zu geben, denn es liege ihm sehr daran, daß das Publikum von Alle, was vor- gefallen, genau unterrichtet werde. Er begann sodann seine Er- flärung mit Folgendem :

„Fch machte Jhrer Majestät, ihrem Wunsch gemäß, Mittwoch den Len um 2 Uhr Nachmittags meine Aufwartung. Jhre Majestät hatte vorher den Herzog von Wellington geschen und ibn eingeladen,

lich zu scyu.

Der Herzog hatte Jhrer Majestät gesagt, daß, feiner Meiuuag na, die Hauptschwierigkeiten, auf welche eine Regierung stoßen dürfte, in dem Unterhause licgen würden, und hauptsächlih deswegen, zum Theil auch mit Rücksicht auf andere Erwägungen, ricth der Herzog von Wellington Jhrer Majestät, nah Jemanden zu senden, der den

r Majestät Minister

Vortheil baben würde, im Unterhause als Jhrer Majzejiäat Ministe besten für diefe

Aufgabe geeignete Person. Jch wartete Ibrer Majestät auf und ward von Fhrer Majestät gefragt, ob ic die Pslichr, eine Verwaltung zu» bilden, übernehmen wolle. Jhre Majestät bemerkte, daß fie sich mit großem Bedauern von dem Ministeriuux, welches cben seine Ent- lassung genommen, getrenut habe. (Lauter Beifall ) FJhre Majestät sagte gleichfalls, daß ihr leßtes Ministerium ihr in jeder Hinsicht völ- lige Befriedigung gewährt hätte, aber daß es, in Foige von deffen Ne signation, nothwendig geworden wäre, daß sie Schritte zur Bildung einer neuen Verwaltung thäte. Jch balte es nicht für nothig, in Ein- zelnheiten einzugehen; aber ih muß sagen, daß unmöglich Jemand die Gefühle des Bedauerns beim Abschiede von feinen Dienern auf natürlihere und angemessenere Weise aussprezen fam, als

Jhre Majestät es bei dieser Gelegenheit gethan hat, noch auch Prinzipien, die mit Rücksicht auf die Blldung eines verfassungsmäßiger gewesen wäre. ( Beifall.)

neuen Kabinets Jch erklärte Jhrer Majestät, daß dernísse nicht verhehlte, mit denen ich zu fampfen bahen würde, daß aber, da ih Theil an der Abstimmung uud dem Verfah: ren des Unterhauses genommen, wodurch die gegenwärtige Schwierig- feit. herbeigeführt worden, nichts mich abhalten sollte, úJhre Majestät

jeden Beistand, der in meiner Macht siche, zu leisten. Jch übernahm daber die Pflicht, ein Kabinet zu bilden, und machte Jhrer Majestät den Vorschlag, daß ich am folgenden Tage zurückkehren wolle, in der Hoffnung, imStande zu seyn, einige allgemeine Anordnungen zur Bildung eines Kabît-

nets vorzulegen, welche die Verwaltung der Hauptzweige der erefutít:

ven Gewalt sichersielea und dem Publikum die Ueberzeugung geben

würde, daß ih gerüstet sey, der von mir übernommenen Pflicht

hnell und mit Energie nachzukommen.“ Sodann berichtete der

Redner, wie er noch im Laufe des Tages sich an verschiedene Per-

sonen gewandt, die mit ihm ins Kabinet eintreten könnten, und be-

zeichnete 8, dereu Namen er den folgenden Tag der Königin zu threr Genehmigung vorgelegt habe, nämlich den Herzog v- Wellington

Lord Lyndhurst, den Grafen v. Aberdeen, Lord Stanlev, Sir James Graham, Sir Henry Hardinge und Herrn Goulbourn. Fch bemerkte der Königin“, fuhr der Redner fort, „daß der Herzog von Wellington sih ganz Jhrer Majestät zu Diensten stelle, daß es diesem aber persönlich lieber seyn würde, wean es ihm vergöunt wäre, ohne ein bestimmtes Amt im Kabinet zu scyn und die Leitung im

Dberhause zu übernehmen. Die Königin aber wünschte auódrüctlich,

daß der Herzog irgend ein wichtiges Amt bekleiden möchte. (Hört, bört !)

Fch erbot mich natürlich, diesen Wunsch der Königin dem Herzoge mitzutheilen, und zweifelte feinen Augenblick, das er jede persönliche

Rücksicht bei Seite seßen, und jedes noch fo wichtige Amt zu üder-

nehmen bereit scyhn würde. (Beifall) Vis zum Donnerstag schien nichts Erhebliches der Bildung des neuen Kabinets im Wege zu ste- hen, da erhob fich aber die Schwierigkeit, die mi veranlaßte, meine Bemühungen aufzugeben. Diese Schwierigfeit bezog sich ausscließ- li auf den weiblichen Theil des Hofhalts Jhrer Maiestät. (Hört !) Ihre Majeïät gestand rücksichtlich desjenigen Theiis des Hoffiaates, der von Mitgliedern des Unterhauses beseut ifi, Alles zu, was nur gewünscht und erwartet werden fonnte. Die Schwierigkeit erhob sich nun mit Rücksicht auf ein Theil der Damen des Hofstaateé. Um ganz unparteiisch zu Werke zu gehen, will ih, da ich allein über die Vor

gänge, die zwischen der Königin und mir vorgefallen, Ausfunft geben fann, nicht meine eigenen Eindrücke wiedergeben, sondern die zwischen Fhrer Majestät und mir gewecchselten Schreiben \preczen lassen. (Bet- fall vou beiden Seiten des Hauses.) Zuvörderst aber glaube ich, meinc Absichten angeben zu müssen. Weun ein Mißverständniß aus ciner undeutlihen Aeußerung von meiner Seite entstanden i, 220 möge der daraus abgeleitcte Tadel, er möge feyn, welcher er wolle, auf mich allein falen; aber meine Absichten, über die ih felbst am besien urtheilen fann, muß ih angeben. Jch hatte noch am Mittwoch Abend Gelegenheit, mit allen der Königiu als Minister vorzuschlagenden Personen zu fonferiren, und zwar in meinem Hause, um 10 Uhr; dort legte ih ihnen meinen in Beziehung auf den Köô- nig!. Hofstaat zu befolgenden Plan vor. Jch war wenig mit deut weiblichen Theil des Hofstaats bekannt und wußte kaum, aus welchen Personen er bestand. Jch nahm daher das Rothe Buch zur Hand und sah dort die verschiedenen Anstellungen im Hofstaat, worauf ich meinen Freunden erflärte, daß ih bis zum Range einer Kammerdame hinauf Jhrer Majestät keine Veränderung irgead_ einer Art vorzu- schlagen gedächte. (Lauter Beifall von Seiten der Opposition.) Was aber die oberen Klassen betreffe, fligte ich hinzu, so würden diejeni- gen Damen, die solche Aemter hefleideten und die in unuittelbaren Bezichungen zu ihren politischen Gegneru ständen, uns wahr- scheinlich von jeder Schwierigkeit durch das freiwillige Aufgeben threr Aemter befreien. (Lauter und anhaltender Beifallsruf der Opposition.) Aber ih sagte auch zugleich, daß ih es für schr wichtig hielte, daß zum Zeichen der völligen Unterstüßung und des Vertrauens J. M. gewisse Stellen des höheren Hofsaats einem Wechsel unterworfen würden; doch bezeichnete ih verschiedene Anstellungen namentlich un- ter deu Kammerdamen, bei denen in Ermangelung irgend ciner bedeu: tenden Partei- oder politisheu Beziehung, der Antrag eines solchen Wechsels meiner Meinung nach ganz unnöthig seyn würde. (Lord Stanley und Sir J. Graham pflichteten dem Redner durch ihr Hört! hört !. bei.) Hierauf sah ih die Königin am Donnerstag wieder und hatte eine Unterredung mit ihr über diesen Gegenstaud, hinsichtlich dexen Resultate ih mich nur auf die gigen der Königin und mir

m

ih mir die gewaltigen Hin-

richterstatter wollen aus seinen Gesichtszügen und Gebehrden

mmtere Details erfahren. audray schreibt heute dem Mes-

eine sehr aufgeregte Stimmung entnommen haben. Der Red-

ewechselten Schreiben beziehen will. reitag früh Morgens er- hielt ih ein Schreiben der Königiu, datirt uctingham - Palast, vou

10, Mai, also lautend: von Sir Robert Peel gemachten Vorschlag, Jhre

ond ihren Gefühlen widersteht.‘‘“

„(Nachdem die Köouigin den ihr gestern 2 Peel Kammerda: men zu entfernen, in Erwägung gezogen, fann sie fih nicht dazu ver- stehen, ein Verfahren zn beobachten, das dem Gebrauch zuwtder ist nd ihren Gefü rstel _Ja Erwiederung hierauf richtete ich cinige Stunden darauf ein ehrfucchtsvolles Schreiben an die Kö- nigin.“ Dies Schreiben verlas der Redner nun ebenfalis. Er giebt | mäßige darín den ihm von der Königin gewordenen Auftrag in ihre Hände

381

die Frage gelöst worden, ob die frükren Minister, u

der sich ihnen entgegenstellenden Sch icrigkeiten Lv c E ihrer Resignirung veranlaßt, der Krox wieder insoweit ihre Un- terstüßung zu Theil werden lassen sollen, daß sie die verfassungs- erantwortlihkeit für die vi der Königin ausgespro- hene Weigerung, sich dem Verlange: Sir Robert Peel’s zu

| Anwendung gebracht werden dürfe. Auf diese Weise sey dent |

j

zurück und sucht sich wegen seines Benehmens, dem auch der Herzog | fügen, übernähmen und dadurch in ite Aemter wieder einträ-

von Wellington, der nah ihm eine Audienz bei der Königin geber, | ten, was sie ohne Bedenken gethan hätten 1 J C | án q erfährt aus diefe Schreiben außerdem noch, daß auf den Wunsch der Königin „E raf von Liverpool möchte cin Amt im Hofstaat er- balten, Str Robert Peel sich sogleich bereit erklärt hatte, demselben die Stelle cines Obe: - Haushofmeisters anzutragen, und daß er den | trag Port pn R ckt hatte, es möchte auf ähalichhe Weise auch mit den | g Lord ohn Russell’s vorläufig bi

¿n Hofdamen verfahren werden, mit Berücksichti- s arläusig bis um folgenden Abend, Gefühle Fhrer Majestät, daß die Königin aber | bis zum 2 e sich alle diese Ausiellungeu vorbehalten, und | in dieser Beziehung Alles bleibe, wie es sev. s Schreibens wurde von der Opposition gleichfalls Ohne sich weiter auf eiue Erläuterung

scine Beiftimmung gegeben zu haben scheint, zu rechtfertigen.

Wunsch ausgedr Anstellung gung der darauf crf

¿t Tara tfacs i E es fev ihr Wille, daß

persönlichen vto

mit Beifall aufgenommen.

über die Natur dieser Verhandlung einzulassen, glaubte der Redner | doch noch cinigen falschen Berichten widersprechen zu müfsen, die man | chmen verbreitet hatte. So leugnete er namentli, der | gegen 91 Stimmen zum zweiten Male velesen wurde

Uber scin B

Na i Robert Peel sich im Ganzen mit in Ettläcunate Cas Ser

nisters einverstanden geäußert und nhnals die A _einve d nerkennung | | der Offenheit, mit der er von der Kinign behandelt eee, |

| ausgesprochen hatte, vertagte sich das Haus auf den An-

| an welchem dann von eben demselben eie fe n ; rnere Verta E. es Fa ttggs werden sellte. Ens nterhaus. ißung vom 14. Nai. Ei

Unte : ß _14 Nai. Einer am Abend juvor getrossanen Aenderung gemäß hiel das Unterhaus an die- | E (bend eine Sibung zur Erledigung mehrerer Privat-Bills

T der unter Anderem die Bill wegen {usdehnung der Man- | chester- Birminghamer Eisenbahn mit eirer Majorität von 139

Königin ungebührlihe Vorschläge binsichtlih der Besckung der männ- |

lichen Hofchargeu gemacht zu haben, und bemerkte, daß, anßer dem von der Königin selbst bezcihneten Grafen von Livocrpool, er ihr nur die Lords Ashley und Sidney vorgeschlagen habe, deren Namen ge- leidigendes für ihr Gefühi gehabt hätten. Eben fo leug- Î “die älteste l Lehzen, ihre Deut- zu entferne. Der Schluß seines s gewidmet. ben, wo ein Mount allt mnn Not, ? } [ S Beweis volifommenen Bertrauens zu dem Premier-Míînister, der ce- T0 28 Cort V nr 11€ p nt s wiß das schwerste Amt auf dem Erdboden habe, nötbiger gewesen

wiß nichts 2 nete er, daz er auch nur entfernt daran gedacht habe, Freundin der Königin, die Baronin von

he Erzichcria , 1 Vortrags war Rechtfertigung scines Benchmens Seiner Ansicht nach hätte es nie einen Augenblick gege

% 3

wäre, als jeßt. Die wichtigen Angelegenheiten Oftindiens, Jamaika?s,

Irlands verlangten unmittelbare Entscheidung, nicht weniger die in- neren Angciegenheiten Englands selbst; dringend uothwendig erscheine es, diese Angelegeaheiten, wenn irgend möglich, durch das jeuige Par- lament zu exle i ‘di ivaltung mit ciner Minoiitát im Unterhause begonnen baben. Da aiso das Bertrauen des Unterhauses ihm gefehlt haben würd, wäre es ununmgänglich nothwendig gewesen, wentasteus das unbedingte Ver- trauen der Krone darzuthun, unm im Verein mit dieser und dem Ober- bause die E eschäfte if einer einigermaßen sicheren Basis zu leiten. Besonders zu be: cksichtigen sey aber noch, daß die Haupt- Schwierigkeit für das neue Kabinet in Jrland gelegen haben würde und da wäre zunächst, außer der Stimmen - Mehrheit vou etwa 20 Stimmen, twoelche das Unterhaus in den darauf bezüglichen Fragen dargeboten haben würde, der Einfluß des bisherigen Lord-Licutenants uo des S h) ; von Jrland, der Lords Normanby und Morpetb, zu b N sen, deren nächste Verwandte die ersteu Stelteu in E De Königin ciunähmen, ganz abgesehen davon, daß der Marquis vo »rmandy auch wtederbolt als der vermuthliche Nachfol -

worden sey, fir d legen sollte. „U eine innere St England nicht

foichen Umständen“, so schloß der Redner, „sagte mir E au ich das Amt des PYremierx-Minifers von 4 : ehmen dürfe, wenn die mei igste oli: tischen Seguern andten Sine (also die Marne See ir: manby und dic beil ¿n Schwestern des Lord Morpeth, die Herzogin von Sutherland und dice Gräfin von Burlington) in der Hofhaltun der Königin angefiellt blieben. (Beifall.) Gia

Nach Sir Robert Peel nahm Lord John Russell das Wort, zunächst um die von Jenem gegebenen Aufklärungen in einzelnen Punkten, wenn auch nicht zu berichtigen vot aus anderem Gesichtspunkte erscheinen zu machen. Er bestà- tigte, was auch in verschiedenen Blättern \{chon früher mit- getheilt worden ist, daß die Königin, zunächst auf den Rath

i

2p Ns anm Col la (7 Lord Melbourne's selbst, sich an den Herzog von Wel- lington wegen Bildung des neuen Ministeriums gewandt

habe; er (Lord J. R.) habe diesen Rath nicht ertheilt, wie behauptet worden sey, und zwar, weil er sich durch seine Stellung im Ministerium dazu nicht berechtigt gehalten habe. Lord Melbourne habe zugleich der Königin ange- zeigt, daß es in solchen Fällen üblih sey, die Besezung der verschiedenen Stellen in dem männlichen Theile des Hofstaateës dem neuen Premier-Minister zur Vertheilung an ein- flußreiche Parlamenst-Miktglieder zu überlassen, von dem weibli- chen Hofstaate aber habe er nichts gesagt, weil es Lord Mel-

bourne nicht eingefallen sey, daß darüber eine Frage entstehen |

könne. (Gelächter und Beifall.) Lord John Russell führte dann mehrere Stellen aus dem Briefe Sir Robert Peel’'s an welche, verbunden mit den Aeußerungen desselben in den Kon- ferenzen mit der Königin selbsk, diese zu der Ansicht gebracht hâtten, daß es. sich nicht um eine theilweise, sondern um eine gänzliche Umgestaltung des weiblihen Hofstaates handele. Die

Königin habe aber weder zu dem Einen noch zu dem Anderen |

ihre Zustimmung geben wollen, vielmehr beabsichtigte sie, den gan: zen weiblichen Hofsstaat, ohne Ausnahme, ria ed A At l aies habe die Königin auch im Interesse der Regierung selbst auf folche Anträge nicht eingehen können, denn wäre das darin vate Prinzip cinmal sanctionirt worden, so würde die A fortwährend in die Alternative verseßt gewesen seyn, ihr Ministerium zu verändern, wenn sie irgend eine besondere greundin in ihre Nähe ziehen oder Jemanden aus ihrem O _Hosstaate ‘entfernen wollte. Daß auch bisher der Gta ch ganz gegen ein solches Verfahren gewesen sey, bewies x John Russell durch Anfúhrung einer Reihe von Beispie- en. Eben so wenig hielt er es für glaublih, daß die Entfernung der fraglichen Damen dem neuen Kabinet

die ihm mangelnde Kraft zur Erledigung der obschweben-

den Fragen ertheilt haben würde. Viel

größere Vor-

theile würde Sir Robert Peel zu erwarten gehabt haben, | /

wenn er seinen Antrag von freien Stücken zur hâtte, sobald er gesehen, daß er die Gefühle pit Simeon leßte. Er deutete auch darauf hin, daß man bei den Veru i glimpfungen, welchen einige jener Damen in der leßten Zeit ausgeseßt gewesen, dur eine Entlassung derselben den über sie An O0! gehössigen emtgen noch Vorschub geleistet 1M rde. Was nun die Wiederübernahme der V j durch die Mitglieder des Ministeriums [h Naa 08 erzählte Lord John Russell \hließlich 6 Bie O N 10ten, nahdem ihr das lebte Schr ib Un N An wugetammen fa D f reiben Sir Nobert Peel’s habe ihn gefragt, ob er Thr eig s T a: nan: lle dies bejaht, die Hoffnung geäußert, ex werdck tillige, und, als er haberin der Krone, das bisheri e Ministéeium untergaie g Me

i bisherige Ministerium unter fo leBUE R auch ihrje6t seine Unterstüßung zu M dde, ed gen! ass scy darauf ein Kabinets - Rath in Downina- d gcha fen und in demselben der Beschluß gefaßt und fs M E A genommen worden, daß die Bese6u rm- nlichen Hofchargen allerdings bei einem Minister - Wechsel

dem Gutachten der neuen Minister unterzogen werden müsse /

daß aber dieser Grundsaß auf den weiblichen Hofstaat nicht in

und doch würde das Torv-Ministeriunr die Ver-

s und als künftiger Führer des Oberhauses bezeichnet | ¡all, daß diefer scin Amt als Premier-Minister nieder- |

_ London, 14. Mai.

| als f am Sonnabend in Begleitung de: Herzogin von Kent un er Marquise von Normanby in de: Oper erschien, von dem Bs Publikum mit lautem Zuruf begrüßt, «ine Demonskration, die von den ministeriellez Blättern auf Rech-

us der von Ihrer Majestät, den Forterungen Sir Robert | peel's gegenüber, bewiescnen Festigkeit geschrieben wird. Uebci- | S

R Line versichert, daß die Marquise vcn Normanby, so wie le gehört, daß Sir Robert Peel zur Königin berufen sey, \o-

gleih um ihre Entlassung als erste Hofdame Jhrer Majestät |

ersucht habe, daß aber dies Gesuch von der Königin ni : l / r Königin nicht an- genommen „worden sey. Die Behauptung der Taro Blätter, 0e der Marquis von Normanby am Mittwoch in einer Ge- Ia schaft erklärt habe, seine Gemahlin werde unter allen Um- an in ihcer Stelle verbleiben, daf also der Versuch Sir j obert Peel s, ein fonservatives Ministerium zu bilden, hon ijl voraus Duc retge und mit diesem Staatsmanne eín hinter- listiges Spiel getrieben worden sey, wirdò von den ministeriellen Zeitungen für baare Verleumdung erkflät. Diese Blätter wei- sen auch nah, daß sämmtliche Hofdanen der Königin, wit Ausnahme der Lady Charlemont und der Lady Lyttleton, eben so nahe mit Tory- wie mit Whig-Familien verwandt seyen, e Ae L D aube könne, die Hofhaltung Jhrer Maje- stät sey mit einseitiger Berücksichtigung ei [iti i zusammengestellt worden. NIGSNDS AIAE POIUDEY. Ey Der Großsürst Thronfolger von Rußl i __Der G T[/ Rußland fährt fort, die wichtigsten Anstalten und Einrichtungen der STT ean, unt | res nächsien Umgegend in Augenschein zu nehmen. Am Frei- tag M Se. Kaiserl. Hoheit einer großen Musterung der L erie in Woolwich bei und besuchte dann das Greenwich- Hospital. Gestern Abend gaben der Marquis und die Marquise Q Sale A ta (N ein Diner, nach welchem | De. Kaiserl. Hoheit sich in den Buckingham-“ | Ss Ad Königin war. G E E de Bd er Marquis von Londonderry ist dieser Tage mit d Pferde gestürzt und hat sich dabei {1 t l v: | ties vert sich \chwer, jedoch nicht lebens- | : Lord Melbourne war vorgestern , als das zahlreich versam- | | |

nelte ‘Publikum im Oberhause vergebens auf Erklärungen über

die Minister-Krisis wartete und sich, da diese ni i Unterhaus begab, zwar im Hause G iipésvao L Us | genaueren Berichte ergiebt, er hatte aber seinen Pla6 mit dem Marquis von Normanby gewechselt, und da heute die ministe- riellen Blätter auch in dem Bericht über die von der Königin | ertheilten Audienzen den Le6teren vor dem Premier-Minister nen- n so gewinnt, ungeachtet der heutigen Erklärung Lord Mel- | Ne s, daß er wieder an der Spibe des Ministeriums stehe | N As schon seit einiger Zeit verbreitete und auch von Sir | R. Peel gestern erwähnte Gerücht, daß der Marquis von Nor- | manby vielleicht binnen kurzem die Stelle Lord Melbourne's | einnehmen und daß das Ministerium dadurch eine liberale Farbe | ia Ife, Quer mehr Glauben. ; | _,, Wahrend Öppositions-Blätter behaupten, das M a O | elbourn un fe G O Steae herbeizuziehen ewi t | ( hmen zu fônnen i i | gen gerade umgekehrt aus A Denen: Gie A D L ae (0 Set I A Auskunsftsmittel gesucht habe, um sch | des on der Königin zu Theil gewordenen Auftrages | Bildung eines Kabinets zu überheben, wei i 1 bätte, l , )eben, weil er eingesehen hätte | M e nicht am Ruder würde erhalten aa ReN 9 d aid! | meR 1 sie, 2e er vermuthlich gerade auf einem Punkt be- | slanden, in Bezug auf welchen er hätte vorhersehen müssen | daß Leg B N A niht nachgeben würde. : ‘d Drougham hat eine Antwort auf das von Lord J | E an seine Wähler gerichtete Schreiben publizirt, L cher er sich auf das lebhafteste gegen die fogenannte Abgeschlos- | Cet U Ri E und es ungereimt findet, den Staats-Re- in Ziel jeben zu wollen. Weit entfernt, diese mit d Reformbill fär abgeschlossen zu halten und i ; e et, ! leßterer eine per- manente Maßregel zu erblicken, glaubt U dai ei i ois Maa „ene Ns der Bere a8 | i und will auch die geheime Absti | terstúßen, wenngleich er sich von dieser Mit A Ves deutenden Erfolg, wie von anderen Reformen, verspricht. Wenn | das Ministerium, fügt er hinzu, in diesem Geiste handeln wolle,

| so würde es ihn gewiß zum Bundesgenossen hab | A dem Man 10s U nHRIdUIe e Ie PRUS | 8e rRrRac, can möchte hiernah fast glauben, d | (cen A T4, NUT dAA Ministerium eine Modification in Tbei nehmen wiede. ifte, nit ungern eine Stelle in demselben an- ie Kirchspiels - Versammlung von Marylebon i Adresse an die Königin beschlossen, worin sie keen aide über die Zumuthung der Tories, daß Jhre Majestät ihre bis- herige weibliche Umgebung von sich entfernen solle, bezeugt und zugleich Jhre Majestät ersucht, sich Minister zu wählen, welche die Oligarchie zu verhindern im Stande wären, den T ron und die Rechte des Volkes zu verhöhnen. Sir R. Peel’s Ver- langen wird darin ein Versuch genannt, die Königin zur Staats- gefangenen in ihrem eigenen Palaste zu machen, Spione in ihr Hauswesen einzuschieben und die Königliche Würde zu einem bloßen Schaugepränge herabzuwürdigen. Diese Adresse wurde mit 50 gegen 10 Stimmen angenommen und dem Grafen TRO zur eas zugesandt. : ie am Freitag in London verbreitet gewesenen Gerüchte von Unruhen in Birmingham haben sich nit Pie ae

aber ist die Stadt in großer Aufregung, besonders seit gestern,

Ihre Majestt dic Königin wurde, |

wo die Abgeordneten des Chartistischen National-Ko don dort anlangten. Die Std Ls ad die ey v Wp getroffenen Vorkehrungen dur Verhinderung eines PeePiiden ungewöhnlich aufgeregt. Die in Eid genommenen es Konstabler wurden beordert, sih in der Stadthalle Mh Ubr zu versammeln, und die Truppen in deu Kasernen, \o wie ar vorgestern daselbst angekommene Artillerie-Division, waren eben- falls bereit, auf die erste Aufforderung der Civil-Behörd ein- zushreiten. Um 1 Uhr belief sich die in der Nachbarschaft der | Eisenbahn-Station versammelte Menge auf einige Tausend, die ein sehr buntes Gemenge darbot. Um Unordnungen vorzubeu- gen, verweigerte die Direction der Eisenbahn Jedermann den Eintritt in den Bereich der Eisenbahn, der keine - Geschäfte dort hatte, und verhinderte durch diese Maßregel den Tumult, der sonst hätte entstehenn müssen. Ferner blieb, um eine ungebühßr- liche Aufregung zu verhindern, die Glocke, welche gewöhnlich geläutet wird, wenn ein Zug sich blicken läßt, bei der jegigen Veranlassung still, so daß die Ankunft des Zugs der Mehrheit | der Menge verborgen blieb, bis er in dem Hofe der Station | anfam. Hier ermangelten die Abgeordneten nicht, wie sie aus den Wagen stiegen, durch das Schwenken ihrer Hüte und an- dere Zeichen ihren von der Station ausgeschlossenen Freunden | ihre Ankunft in Birmingham anzukündigen. Sie wurden mit | lautem und enthusiastishem Jubel begrüßt. Jm Ganzen ge- | nommen boten die Mitglieder des sogenannten Volks - Parla- ments ein überaus trauriges Schauspiel dar; sie sahen größtentheils | halb verhungert aus. Nachdem sie aus der Eisenbahn-Station ge- | kreten waren, bildeten sie und der Volkshaufe, der sih ihnen | angeschlossen hatte, einen Zug und marschirten durch mehrere | Straßen nach Halloway. Ihre Anzahl ward in dem Augen- | bli, als sie Newsireet passirten, auf ungefähr 6000 angeschlagen. | / |

Die Motto’s auf den vornehmsten Bannern waren: „Freißeic

den Unterdrückten‘/, „die Tyrannei erbebt vor dem ast:

schen Blick eines vereinten Volks‘/, „England will und soll frei | seyn.“ Die Angst und Besturzung der Kaufleute, als die Charti- sten durch den Mittelpunkt der Stadt zogen, war so groß, daß die meisten Ladenfenster geschlossen waren, und einige der furcht- sameren Einwohner verließen die Stadt. Unter den Abgeord- neten waren O’Connor, Collins, O’Briens und Dr. Taylor die bedeutendsten. Als die Abgeordneten in Halloway-Head anka- men, stellten sie sich auf den von den Rednern gewöhnlich ein- genommenen Plaß und haranguirten das Volk. Die erste große Versammlung der Abgeordneten sollte heute stattfinden, und man glaubte, daß in diesem Falle der Magistrat, seiner Proclamation gemäß, einschreiten würde. Nach Berichten aus Newcastle am Tyne vom Sonntag ist es in den sogenannten Töpfereien zu Thätlichkeiten zwischen dem Militair und den Chartisten gekom- men. Die berittene Miliz wurde vom Volke angegriffen und mußte einhauen und Feuer geben, wobei mehrere schwere Ver- wundungen stattfanden, auch ein Knabe erschossen wurde. Jn Wales wird die Ruhe durch das von Jrland dorthin gezogene Militair erhalten. Nach Bristol, in dessen Umgegend ebeü- falls Chartisten-Unruhen befürchtet wurden , ist der Artillerie Verstärkung von Woolwich zugeschickt worden. Hier in London sind am Freitage dreizehn Chartisten, die, stark bewaffnet, eine Versammlung hielten, verhaftet worden.

O’Connell, der bisher immer gegen die Chartisten gespro- chen, ist gestern in einer Vorläufer - Versammlung, die in der hiesigen Kron - und Anker - Tavern gehalten wurde, mit einem- Mee p de Mao Hrinupian aufgetreten und hat er-

/ en 17 Parlaments-Mitglíi ie Volecharte untersten L nts-Mitgliedern, welche die

in in der Grafschaft Gloucester mit dem Plane des Herrn Rowland Hill gemachten Versuch hat einen Hu guten Erfolg gehabt; in Folge der Herabsezung des Briefporto's von 4 auf 1 Penny stieg die Korrespondenz dort bald um das Vierzigfache. __ Die heutigen Londoner Blätter enthalten bereits ausführ- liche Berichte über die Unruhen in Paris; der Korrespondent der ¿¿Times‘/ sagt unter Anderem, die Aufrührer hätten gar fein Losungswort gehabt, sondern nur wildes, höllishes Geschrei uggelrnen, 2p e sey unter dem Pöbel das Gerücht verbrei- vollen Ausstande. olf von England und Jrland befinde sich in err Abraham van Buren, der älteste Soht ; Prâfi- denten der Vereinigten Staaten, ist mir Gie D E ren Bruder, Herrn Singleton, am Sonnabend von New-Yor? hier angekommen. Der andere Sohn des Präsidenten, Herr John van Buren, wird dagegen in dieser Woche wieder naci) den JEERE aon zurückfkehren. _ Ueber die Resignation des Spanischen Ministeriums äußert sich die Morning Chronicle Sd prtl p E lebten Nachrichten aus Madrid vom 4. Mai hat das dorttg- Ministerium resignirt. Die Nothwendigkeit, die Cortes aufzu lôsen oder mit ihren wenigen liberalen Anhängern zu zerfallen, seßte die Minister in große Verlegenheit, und sie beschlosse!; endlich, die Aufldsung der Cortes. Da jedoch auf die Vorstei- n des Herrn Martinez de la Rosa, daß bei einer neuen ahl die meisten Deputirten der exaltirten Partei angehdren würden, die Königin Anstand nahm, die von den Ministern vorgeschlagene Maßregel zu ergreifen, jo reichte der Kriegs- Minister, General Alaix, der gern aus dem Ministerium aus zuscheiden wünscht, um ein Kommando zu übernehmen, seine Entlassung ein und nôthigte den Finanz - Minister, Herrn Pita Pizarro , dasselbe zu thun. Die Königin befindet sich in einer großen Verlegenheit. Die Madrider National - Garde, von dem untersten National: Gardisten bis zum General- Capitain hinauf, verlangt die Aufldsung der Cortes. Wird ein gemäßig tes Ministerium gebildet, und es verweigert jene Forderun, fo muß die National-Garde aufgelöst und entwassnet, und es müs- sen regulaire Truppen zu diesem Zwecke nah Madrid berufen werden. Dies könnte jedoch leiht zu ernstlihen Aufregungen, a in der Hauptstadt, als in der Armee, Anlal, geben.“ us Lissabon sind Nachrichten vom bten d. M. hier ein-

gegangen , denen zufolge die verwittwete Königin von England am 30sten v. M. dort angelangt war und am ¡cen d. ihre Rückreise nah London fortsezen wollte. Von England war der Admiral Sartorius mit seiner Gemahlin in Lissabon an- gekommen. Ueber Panama und New-York sind mit dem „Great We- stern‘’ neuere Nachrichten aus Peru hier angekommen, die ganz unerwartet melden, daß dem Protektor der Peru-Bolivi- ¡chen Conföderation, General Santa - Cruz, von den Chiliern unter General Bulnes eine Niederlage beigebracht worden sey. Die hiesigen Blätter geben sich zwar das Ansehen, als bezwei- felten sie diese Nachricht; es ist jedoch zu bemerken, daß sie fast alle sich auf die Seite des Generals Santa - Cruz neigen. Die Schlacht soll am 20. Januar bei Penuan stattgefunden aben, wo Santa-Cruz, der 6000 Mann unter den Generalen Moran, Herrera und Bermudez bei sich hatte, in seinen Posi- tionen um 11 Uhr Vormittags von den etwa ebenso starken