1839 / 142 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Köln, 18. Mai. (Köln. Z.) Durch Allerhöchste Kabinets- Ordre vom 5. März d. J. haben Se. Majest Statuten dec „Kölnischen Feuer-Versicherungs-Ge (l- schaft“ zu genehmigen geruht, welhe durch die Banquier- und Handlungs - Häuser Johann David Herstatt, Salomon Oppenheim junior und Compagnie, Abraham Schaaffhausen, Johann Heinrich Stein, Seidlis und Merkens in Köln, Am- sehel Freiherr von Rothschild, Karl Meyer Freiherr von Rothschild in Frankfurt am Main und Gebrüder von Roth- {ild in Paris errichtet worden ist. Das Grund-Kapital dieser Gesellschaft ist auf drei Millionen Thaler normirt. Das Do-

wmizil der Gesellschaft ist Köln.

Minden 17. Mai. (Mind. S. Bl.) Die Entscheidung

der wichtigen Frage über das Aufgeben des Projekts der Rhein- Weser-Eisenbahn hat uns der lite d. gebracht, wo sich die General - Versammlung der Gesellschaft, aus den Actien - Jnha- bern bestehend, welche den von ihnen übernommenen Verpflich- tungen nachgekommen waren, dahin entschied, daß die Aufldsung der vom Staate bestätigten Corporation beschlossen sey, und zu dieser Auflösung das Erforderliche durch die Direction, den Ver- waltungs- Rath Und eine noch besonders gebildete Kommission bewirkt werden solle. Wenngleich das großartige Projekt auf diese Weise vorläufig hat aufgegeben werden müssen, so is die Hoffnung auf eine spätere Ausführung desselben do keineswe- ges aufgegeben; indem man auch jeßt schon beabsichtigt, die be- reits angewendeten und noch vorhandenen Kräfte dem theilwei- sen Ausbau der bereits weit vorgeschrittenen Strecke zwischen Düsseldorf und Köln zuzuwenden, wodurch eine künftige unter günstigen Verhältnissen neu wieder anzuknüpfende Fortseßung der ganzen Rhein-Weser-Bahn vorbereitet, und der jeßigen Cor- poration eine bedeutende Verminderung des Ausfalls gewährt werden wärde.

Telegraphische Nachrichten.

Koblenz, 19. Mai. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz

ist gestern um 12 Uhr Mittags in Wes6lar angekommen, und nah der Musterung der 3ten und Äten Schüben - Abtheilung und nah Einnehmung eines Frúhstücks gegen 3 Uhr nach Frankfurt a. M. abgereist.

Wissenschaft, Kunst und Literacur.

Bonn. Der Privat-Docent an der hiesigen Universität, Dr. Lau - renz Lersch, hat eine Sammlung der Rheinländischen Fuschriften unter dem Titel eines Central-Museums Rheinländischer Fn- schriften ia der Habichtschen Buchhandlung zu Bonn mit dem Unfange dieses Jabres herauszugeben begonnen. Dasselbe soll nah des Herausgebers Ankündigung „Alles vereinigen, was aus den älte- fien Zeiten (also aus den Zeiten der Römischen Herrschaft) êInschrift- liches vom Rhein in und zwischen den großen Städten vereinigt ist“, ein Unternchmen, welches für die Geschichte der Rheinprovinz von um so größerem Nugen seyn wird, da sich der Herausgeber bereits hin- länglich als gewandter und tüchtiger Philologe bewährt und in deu Nyheinischen Provinzial: Blättern schon mehrfache Proben seiner Behand- lung Römiscber Münzen und Fnschriften gegeben hat. Durch Bei- fügung von Abbildungen, deren das ersie Heft bereits zwei enthält, wird er scine Sammlung auch dem größeren Publikum empfehlen. Das erste Hest ist der Stadi Köln gewidmet und mit Recht hat der Her- ausgeber diese berühmteste Stadt des Rheinlandes vorangesiellt. An einzelnen Sammlungen hat es zwar bis jeyt auch nicht gefehlt und Wallreffs ruhmwürdige Stiftung zur Ehre seiner Vaterstadt Köln e die Vereinigung von Fnuschriften in den Museen zu Bonn und

ain

Begründer. Aber Kritik und Belesenhcit in den lateinischen Schrift-

der s die e

592

stellern war uicht immer gleihmäßiz mit dem Sammlersleiße verbun- den, auch erschwerte manche vorgefaßte Meinung früherer Rheinlán- discher Antiquare, wie vor allen des unkritishen Gelenius, die Ge- winnung nachhaltiger Resultate. Um so mehr verdient das neue Lu. ternehmen des Herrn Dr. Lersh die Theilnahme aller Rheinländer, denen die frühere Geschichte ihres Bodens lieb ist. Und an solchen Männern fehlt es ja feinesweges in dieser Provinz.

Paris. Das Yournal des Débats enthält nacstehende nähere Augaben aus" dem Berichte des Herrn Karl Dupin über die sechs eingegangenen Abhandlungen zur Beantwortung der Preisfrage: „Über die fritishe Prüfung der scit Kant in Deutschland aufgetrete- uen philosophischen Systeme.“ (Vergl. St.-Ztg. Mr. 137.) Nr. 1 und 2 haben, sagt Herr Dupin, der Akademie feiner Beachtung werth ge- schicnen. Nr. 3, ohne Devise, von Wien datirt, is eine Arbeit voll vagem Myfsiicismus, in schlehtem Französisch geschrieben, und ist fauw mehr als die obigen der Erwähnung werth. Nr. 4 ist ein wenig besser, rührt, wie die drei ersten, vou einem Deutschen her, ist aber von alizu s{chwacher Behandlung. Nr. 5 und 6 haben dagegen einen ganz au- deru Charafter und sind den übrigen weit überlegen. Doch hat feine von beídeu Abhandlungen der Akademie des Preises würdig geschie- nen. Nr. 5 hat offenbar cinen Franzosen zum Verfasser; tiefes Stu- dium, genaue Kenntniß aller großen Systeme und sogar der ziemlich O mittelmäßigen Werke, welche Deutschland seit cinem halben

ahrhundert hervorgebracht, Wahrheitsliebe, Kritik uud Herrschaft ves Verstandes über Gefühl und Einbildung sind die Vorzüge dieser Arbeit. Aber die Mängel sind: der Autor bleibt die Antwort auf den wesentlichsten Theil der Frage schuldig, nämlich einer Würdigung der philosophischeu Entwickelung des neueren Deutschlands; er geht ins Einzelne jedes Systems, faßt aber dessen Geist nicht zusammen; er briugt alle Nachfolger Kanut?s diesem zuur Opfér, ist gegen jene unges- recht undleidenschafilich, als wäre seit Kant alle Vernunft aus Deutschland gewichen, als könnte einer großen Bewegung Ausgangópuufkt ihr End- punft seyn, als hätten Männer von so unbestreitbarem Genie und so großem Rufe, wie Fichte, Jacobi, Hegel, Schelling über die Deut- sche Philosophie schreiben könueu, ohne eine bleibende Spur ín ihr zurüzulassen. Dieser Mangel einer sonst so gründlichen Arbeit is um so wehr zu beflagen, als er auf mißlichze Art sch in Anschuldi- gungen fund giebt, deren Ausdrucksweise nicht immer die unserer Zeit ist. Nr. 6 dagegen mit dem Motto: „Naturam furca expellas tamen usque recurret““, is von den eben angegebenen Fehlern frei und besit die entgegengeseßten Vorzüge in sehr ausgezeihneter Weise. Tiefe Kenutniß der Systeme, Unterscheidung ‘der in jedem derselben herrschenden Jdee, scharfe Kritik und ein über das Ganze frei und hoch sich haltendes Urtheil, dieses Alles würde der Arbeit den Preis gesichert haben, wäre sie nicht in einem bis zu solchem Grade fehler- haften und unvollfommenen Siyl geschrieben, daß ihre Veröffentli- chung in solcher Gestalt unmögiüich wäre. Der Verfasser is offenbar cin Auswärtiger, ein Deutscher. Obne in Betreff des Styls zu große Ansprüche zu machen, wünscht die Akademie docv, daß eine solche Ar- beit zur Verbreitung der Kenntniß Deutscher Philosophie in Frauk» reich dienen möge. Diesem Wunsche aber vermöchte die genannte Abhandlung nicht zu genügen. Deshalb prorogirt die Akademie den Termin für die Beantwortung der besprochenen Preisfrage in dem festen Vertrauen, daß die Verfasser der leßten beiden Abhandlungen fie unterdeß im Sinne der Akademie umarbeiten und mittlerweile auch noch andere Bewerber erstehen toerden.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 21. Mai. Abgang Zeitdauer Abgang F Aci aas

|um Uhr St. | M. f von | um Uhr St. | M.

Mrg. 1 |} Potsdam |42 Mrg. 4D

» S 45 [Potsdam |81 » 41 105» | | 42 [Potsdam [122 Nm. | 40 Nm.| | 43 [Potsdam [42 » | Al

von

Berlin |61 Berlin T

Berlin Berlin |2

Berlin |3 » | ! 43 [Potsdam |72 Abds. | 43

Berlin |6 v | 43 Potsdam |8 » 55 Berlin [10 Abds. 51 [Potsdam |1124 » | 55

verdienen laute Anerkenung des patriotischen Sinnes ihrer |

Die ersie Fahrt von Potsdam mit Pferden.

Meteorologische Beobachtung. Morgens | Nachmittags Abends Nah einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1839. 21. Mai,

337,68‘-‘Par, |336,71‘‘‘Par.|335/49‘‘‘Par. [Quellwärme 7,89 R.

-+10,69 R. |4-18,29 R.|4-11,49 R.sFlußwärme 11,79 R.

-+ 95° R. |4-11,89 R.|4-10,89 R, [Bodenwärme 8,89 R. 91 pEt. 55 pCt. 95 ypCt, JAusdünftung 0,020“ Rh. Nebel, heiter. bezogen. FNiederschlag 0,703“ Rh.

Thaupunkt

Dunstsättigung

FDIEE, aa gvoaceet W. SW. Wärmewecsel 4+ 18,5 9

W. * | G. 10,50, Tagesmittel: 336,63‘ Par.., 4-13,49 R... 4- 10,79 R... §0pCt. W.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17. Mai.

Niederl. wirkl. Schuld d5!/,. 59/9 do. 1023/,. Kanz-Bill, 2753/1 6 5% Span. 1811/4. Passïive—. Ausg. Sch. —. Zinwl. —., Preuss. Präm.- Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. —.

Antwerpen, 16. Mai.

Zins]. —. Neue Anl. 185/,.

Frankfurt a. M., 19. Mai.

2!/2,9/0 Holl. 54/4. Bank - Actien —. 5%, Span. Aul, 47/,. Poln. Loose —. Taunusbahn - Actien 285.

London, 17. Mai.

Cons. 3°%/9 93!/,. Belg. 1017/4. Neue Anl. 19'/g. Passive 43/,. Ausg. Sch. 8'/4. 21/2%/0 Holl. 56. 59/4 1027/g. 59/4 Port. 353. do. 39%/, 213/,. Engl. Russ. 112!/,, Bras. 78. Columb. 31!/,. Mex. 26. Peru 19. Chili 26.

Parts; 16 Mal:

5%/6 Rente fin eour. 111. 30. 3%/g fin cour. 81. 50. 59/, Nea p.

au compt. 191,90. 5%, Span. Rente 20. Passive —. 3%/g Port. 211 /,

Königlihe Schauspiele. Donnerstag, 23. Mai. Jm Schauspielhause. Hamlet, Enn von Dänemark, Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare. Mad. Dessoir: Ophelia, als Gastrolle; Herr Devrient wird nach seiner Urlaubsreise in der Rolle des Hamlet wieder auf- treten.) Freitag, 24. Mai. Jm Opernhause. Die schelmische Grä- fin, Lustspiel in 1 Akt, von C. Jmmermann. Hierauf, auf S Don Quixote, komisches Ballet in 2 Abth., von P aglioni. A Schauspielhause: 1) Une faute, drame - vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) La seconde représentation de: La fiole de Cagliostro, vaudeville en 1 acte. par Mr. Dumanoir. Sonnabend, 25. Mai. Im Schauspielhause. Kenilworth, historisch-romantisches Gemälde in 5 Abth., nah Walter Scott, für die Bühne bearbeitet von Lembert. (Neu einstudirt.)

Königsstädtisches Theater.

Donnerstag , 23. Mai. Auf höchsten Befehl: Norma, Oper in 2 Akten, nah dem Jtaliänischen, von Seyfried. Musik von Bellini. (Dlle. Neukäufler, vom Hoftheater zu

teiningen: Adalgisa, als leßte Gastrolle.)

Freitag, 24. Mai. Zum erstenmale: Liebesintriguen, Lustspiel in 2 Akten, von Walter. Hierauf: Madelon, oder: Die Magd am Herrschaftstisch. Lustspiel in 1 Akt, nah dem Französischen, von M. Tenelli.

In Vertretung des Redacteurs: Wenbtel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

mia ige GÓGE L D? (a E 4

Erben und Erbnehmern, bei deren Ermangelung als|

a L

All g emeiner Anzeiger r die Preußisch en Sta aten.

November

1839 den 31. Dezember d.

( X. Bekanntmachungen. Îi herrenloses Gut dem Königlichen Fisfus zuge- {an hiesiger Gerichtsstelle legal zu erscheinen, sich gehö: |der Bekanntmachung eines Locations-Urthels, welches

Nothwendiger Verkauf. Ober - Landesgericht zu Bromberg. So Die im Junowraclawer Kreise belegenen freien Ailodial-/König l. Rittergüter Marcinfowo und Balczewko Mr. 156, land- schaftlich abgeschägt auf 12,969 Thlr. 22 sgr. 6 pf., sollen aut14. Dezember 1839, Vormittags 11 Uhr, au ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Avertissement. l Von dem unterzeichneten Königlichen Ober-Appella- | putirten auf tions: und höchsten Gerichte sind durch ein Proklama

28. Oktober v. F.

sprüche baben,

sub poena praeclusií vorgeladen worden, gen erwarten. Greifswald. den 6. Mai 1839. höchstes Gericht hierselb s. G oegye.

E U C R Ri Der Häuslersohn Xohaun George Günther, zu n- born bei Bibelle in e Nieder-Lausig den 17. November 1780 geboren, welcher nah dem Testamente seines Vaters vom 26. November 1821 shon damals seit 14 Jahren abwesend war und von dessen Leben und Aufenthalte außer einer Anzeige des Königl. Preuß. General-Konsuls zu Riga vom 14, Mai 1827, wonach er damals in der Nähe von Riga als Tischler gelebt haben soll, feíne Nachricht mchr eingegangen ist, so wie die von ihm etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer, werden auf den Antrag des Curator absentis hierdurch vorgeladen, sich innerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem vor dem De-

tirten, E Land- und Stadtgerichts - Assessor

ensc, au v

den 20. März 1840, Vormittags 11 Uhr, angesezten Termine entweder persönlich oder schriftlich in E Parteienzimmer des ünterzeichneten Land- und und Stall u erwarten,

2) der hicsige

ün:

Un hie Fodana ermögen] einer

nachgelassenes

sprochen werden wird. Sorau, den 21. März 1839. Preuß. Land-

Avertissement. ; Von dem Mae Land- und Sia tgericat zu big Hvpothekenschein, Bedingungen und Taxre können in|werden Alle und Jede, welche an das Vermögen de der Abtheilung Ul. der Réezistratur eingesehen werden. | Kaufmanns Carl Bäy hier, worüber wegen Unzuläng- |keuntuisses Die unbekannten Real-Prätendenten werden bei Ver- |lichkeit desselben auf Andringen der Gläubiger der

meidung der Präflusion hierzu öffentlich vorgeladen. | Konkurs eröffnet worden, Ansprüche zu haben vermei- citirt, un : D gr an E s nen, dergestalt öffentlih vorgeladen, daß fe innerhalb | Außenbleiben erfolgen.

drei Monaten und spätestens in dem vor dem H [mäc Land- und Stadtgerichts - Assessor Wunderlich als De- | gerichtlich zu bestellen. Pulsniß in der Königl. Sächs. Ober - Lausiß, am

den 9. September d. J., Vormittags 9 Uhr, pereintorium vom beutigen Tage alle diejenigen, welche| anberaumten präflusivischen Liquidations-Termine ent- an die gesammte Verlassenschaft des hierselbst unterm| weder in Persou oder durch einen mit gesetzlicher verstorbenen Ober: Appellationsge-| Vollmacht und Fuformation versehenen hiesigen Justiz- richts-Präsidenten und Ritters m. O., Dr. Gabriel Peter| Kommissarius, wovon den hiesigen Orts Unubekanuten von Haselberg, namentlich auch an dessen in der hiesigen | die Herren Justiz- Kommissarien Heydrih und Förster Langenstraße zub Nr. 27 belegenes Wohnhaus e. p.|hier in Vorschlag gebracht werden, in dem Lokale des aus irgend einem Rechtsgrunde Forderungen und An- | unterzeichneten Gerichts ersch:iaen, den Betrag und u deren Anmeldung und Bewahrhei-| die Art ihrer Forderungen anzeigen, die Beweismit- tung auf den 17. Juni, 29. Juli und 9. September c. |tel beibringen und hiernächst die weiterea Verfügun- Bei ihrem Ausbleiben im Termine uud bei unterlassener Aumeldung ihrer Ansprüche aber ha- Königl. Preuß. Ober - Appellations- und|ben dieselben zu gewärtigen, daß sie mit allen etwa- nígen Forderungen an die Konkursinasse präfludirt den werden und ihnen desbalb ein ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Kreditoren auferlegt werden wird. Cölleda, den 5. Mai 1839. Königl. Preuß. Land-

Deffentlihe Befanntmachuug.

on der unterzeichneten Behörde werden andurch 1) der von hier gebürtige, dermalen e. 57 Fahr alte

BVäergeselle Johanu Gottlieb Rammler,

welcher bereits

derschaft gegan

dessen Vermögen in c. 350 Thlr. besteht,

Christian Küh

und Stadtgericht.

den 13. Dez

18, Mai 1839.

Ansprüche haben, geladen,

Î C

und Stadtgericht. Arends.

vor dem Jahre 1811 auf die Wan- gen, von dem dic leyte Nachricht

ne, welcher

en 30.

ember citirt, und es wird diese Publication auch bei ihrem . Auswärtige haben einen Be- errn | vollmächtigten am hiesigen Orte und zwar Ausländer

Das Ma gertcht allhier un Lippold, G. Dir.

Ediktal-Ladung. ab Zu dem Vermögen des vormaligen Kantors in ; , Swönheide und bisherigen Hausbesißers uud Kramers [in Magdeburg im Büreau der Magdeburger Dampfs- in Reibersdorf, Karl August Meyer, it auf dessen Anzeige derx Konkurs- Prozeß eröffnet worden. Demnach werden Alle, welche an diese Konkursmasse

Otto ber V als in dem anberaumten Liquidations - Termine, zu rechter früher Gerichtszeit, Vormittags um 9 Uhr, bei Vermeidung der Ausschließung von diesco Schulden- wesen und bei Verlust der ihnen et1. . zustehewdta [mit Passagieren und Gütern regelmäßig ab. Wiedereinsezung in den vorigen Stand, so wie unter ie 0 ———— |der Verwarnung, daf diejenigen, welche wezen Annahme |der Fluß - Dampfschisffahrts- Compagnie in Hamburg, eines etwaigen Vergleichs sich gar nicht oder nicht deutlich erflären, für einwilligend werden geachtet wer- den, in Person und beziehendlih durch ihre Alters: Vormünder, oder, was Ausländer betrifft, dur ge- rihtlih Bevollmächtigte, zu erscheinen, zuvörderst die Güte zu pflegen und, da möglich, einen Vergleich zu ist so eben erschienen : im Jahre 1818 aus Riga erlaugt worden ist und [trezten, dafern aber ein Vergleich nicht zu Stande Das fommen soite, ihre Forderungen anzumelden und zu B Gia) ¿ z ; Bürger und Tagelöhner Johann bescheinigen, mit dem verordneten Konkurs- Vertreter, |Drandenburgisch - Preußische Kriegswesen m September 1817 [welcher auf das Vorbringen der Gläubiger bei Ver- in einem Alter von 67 Jahren sih von hier ent- [meidung des Eingeständnisses und der Ueberführung on fernt hat, ohne je wieder eige Nachricht von sei- [sich einzulassen und zu antworten, sowohl die produ:|H. von Gansauge, Königl. Preuß. Rittmeister, nem Leben und Aufenthalte zu geben, und dessen |cirten Urkunden, Vermögen in ©. 75 Thir. Hauskaufgeldern besteht, |achtung, anzuerkennen hat, ingleichen nach Befinden, und zwar der Erñe auf den Autrag der Kinder (aper der Prioritäc halber, unter sich rehtlich zu verfahren

ister, der Leytere auf den Ant N beschließen, und Geschwij b f rag seiner Kinder, |und zu Dec Bas os os

nicht minder werden älle diejenigen, wel das N (0 vidriaetifalis der Fr P Tis Bernb en Rammler's oder ühue's Ansprüche irgend der Eröffnung eines Ausschließungs - Bescheids, für todt exflärt und rt als Erben, Gläubiger odér sonst zu haben d den fi eiwa meldenden und gehörig legitimirenden] vermeinen, aufgefordert und vorgeladen,

bei Vermeidung der Anerkannt-

November d. Y. der Akten - Jurotulation ; endlich aber

rig zu legitimiren und ihre Ansprüche nachzuweisen, |eben so wie der Ausschließungs-Bescheid auch rückficht- und zwar Rammler und Kühue bei Strafe, daß sie|lich der Ausbleibenden Mittags 12 Uhr für eröffuet außerdem für todt erflärt und ihr Vermögen vererbt |wird geachtet werden, sich zu gewärtigen.

werden wird, die übrigen Änteressenten bei Strafe des Ausschlusses ihrer Ansprüche an die gedachten Ver: gungen Bevollmächtigte im hiesigen Orte oder dessen mögensmassen, alle aber bei Strafe des Verlusts der | Nähe zu bestellen.

Wiedereinsezung in vorigen Stand. Zugleich werden sämmtliche Juteressenten zu Publication eines Er-|8. Mai 1839.

Auswärtige haben zur Annahme fünftiger Zuferti-

Reibersdorf, in der Sächsishen Ober - Lausiy, am

Die standesherrliche Fustiz- Kanzlei. Flohr j., Kanslei - Dir. G

Dampsfschifffahrc zwischen Magdeburg und Hamburg. Die Dampfschiffe der Magdeburger Compaguite : Kronprinz von Preußen mit 40 Pferdekraft, Paul Friedrich » 60 » welche für Passagiere aufs bequemste und elegautefte eingerichtet sind, fahren regelmäßig jeden Sonntag u. Donnerstag, Morg. 5 U. v. Magdeburg, » Sonutag » Mittwoch, *- »» »Samburg,

1839

Anmeldungen geschehen :

schifffahrts-Compaguie, Holzbo- Mr. 8, in Hamburg bei dem Herrn Schifffahrts - Procureur E. Helliug, Theerhof Nr. 8. j J, Rekanuntmachung. o=chcfshiff „Leipzig“ geht wie seither e F jeden Dieustäag von Hamburg und jeden Sonnabend von Magdeburg

Direction Julius Kühne.

Literarische Anzeigen. Bei E. S. Mittler in Berlin (Stehbahn Nr. 3)

um die Jahre 1440, 1640 und 1740.

Gr. 8vo. Preis 1 Thlr. 10 sgr.

Bei J. A. Barth in Leipzig ist erschienen und in allen Mee, zu haben (Berlin bei F. mm- d. F ler, Linden Nr. 19):

Dr. Theodor Marezoll, Lehrbuch der Xn- stitutionen des Römischen Rechtes. Gr. 8vo. 1839, 1 LXhîr. 221 sgr.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

Berlin, Freitag den 24fen Magi

1839.

A

Amtlihe Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Königl. Bayerschen Hofrath und ordentlichen Professor an der Universität Würzburg, Dr. Textor, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse, jo wie dem Kurhessi\chen Regierungs- Direktor und Kammerherrn, Frei- herrn von Dörnberg zu Marburg, den St. Johanniter-Or- den zu verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Regierungs- Rath Menu von Minutoli zum Polizei-Direktor der Sradt Posen zu ernennen geruht.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl ist nach Magdeburg abgereist.

Der bisherige Ober-Landesgerichts-Referendar Sauerteig ist zum Justiz-Kommissarius für den Kreis Ziegenrück und die darin bestehenden Patrimonial- Gerichte, mit Anweisung seines Wohnsißes in der Stadt Ziegenrück, bestellt worden.

Bei der am 2lsten und 22sten d. M. fortgeseßten Ziehun der fünften Klasse 79jier Königl. Klassen-Lotterie fiel ein R gewinn von 10,000 Rrhlr. auf Nr. 90,331 in Berlin bei Graf; 9 Gewinne zu 5000 Rthlr. auf Nr. 34,550. 77,100. 102,956. 106,111 und 109,363 in Berlin bei Seeger, nach Frankfurt bei Salzmann, Magdeburg bei Brauns, Thorn bei Krupinski und nach- Wrießen bei Pätsh; 9 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 6637. 21,496. 36,824. 53,262. 55,427. 55,956. 57,145, 73,160 und 80,804 nach Breslau bei Holschau, Bunzlau bei Appun, Cöln Zmal bei Reimbold, Frankfurt bei Salzmann, Kö- nigsberg in Pr. bei Burchard, Marienwerder bei Schröder, Mühlhausen bei Blachstein und nah Münster bei Windmüüller ; 3l Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 3198. 3324. 6655. 8785. 10,175. 10,879. 11,890, 13,212. 17,566. 42,43. 46,872. 50,420. 55,178. 60,490. 67,041. 77,981. 91,226. 91,724. 93/956, 95/838. 98,401. 99,182. 100,051. 103,230. 105,407. 105,799. 106/050. 107,603. 109/629. 110,274 und 110,761 in Berlin bei Alevin, bei Baller, 3mal bei Burg, bei Mestag und 3mal bei Seeger, nach Breslau bei Schreiber, Cöln bei Krauß und bei Reim- bold, Düsseldorf bei Spa, Glab bei Braun, Halle ömal bei Lehmann, Hirschberg bei Raupbach, Jüterbogk bei Gestewikß, Königéberg in Pr. bei Borchardt, bei Burchard und bei Sam- ter, Magdeburg bei Brauns Und bei Roh, Mühlhausen bei

Blachstein, Ratibor bei Samojé, Reichenbach bei Parisien,

Schwerin bei Hessel und nah Siegen bei Hees; 50 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 2335. 3722. 4929. 5689. 14,764. 16,410. 20,315. 21,286. 25,439. 26,646. 27,559. 28,796. 29/373. 29,950. 30,923. 31,938. 32/735. 32,747. 35,621. 39/512. 43,824, 43,842. 45,157. 47,197. 51,856. 55,988. 56,294. 57,819. 59/383. 61/306. 61,949. 65,185. 72,469. 73,000. 74/206. 74/966. 75/479. 80,051. 80,489. 80,962. 83,221. 85,083 85,098. 86,762. 90/055. 93,654. 96,430. 102,145. 103,258 und 111,326 in Berlin 5mal bei Alevin, bei Burg, bei Gra, bei Klage, bei Moser und

Smal bei Seeger, nach Bielefeld bei an Breslau bei Ger- |

stenberg, bei Holschau und 4mal bei Schreiber, Bunzlau 2mal bei Appun, Côln bei Reimbold, Düsseldorf bei Spas und bei Wolff, Frankfurt bei Baswiß, Halle bei Lehmann, Königsberg in Pr. bei Borchardt und bei Heygster, Krotoschin bei Albu, Landshut 2mal bei Naumann, Liegnis 3mal bei Leitgebel, Mag- deburg bei Brauns und bei Elbthal, Memel 2mal bei Kauff- mann, Minden bei Wolfers, Neisse bei Jákel, Neumarkt bei Wirsieg, Posen bei Bielefeld, Sagan bei Wiesenthal, Schweid- ni6 bei Scholz und nah Stettin bei Rolin; 92 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 334. 404. 689, 1478. 1773. 5056. 5165. 5744. 0888S. 9247. 10,438. 10/744. 10,814. 10,884. 12,383, 12 481. 14/909. 17,965. 23,046. 24,662. 27,570. 28,034. 31/137. 395,589. 36,748. 37,568. 37,642. 37,700. 38,180. 39 932. 41,468. ál,484. 41,632. 42,384, 42/548. 43,825. 44,973. 45,117. 49,035. 48,202. 49,693. 50,240; 50,824. 51,677. 52,149. 53,431. 55/669. 56,452. 56,855. 57,039. 59,255. 59,523. 60,119. 60,787. 60/816. 61,787. 62,228. 62,897. 63,388. 63,800. 65,659. 66,737. 70,295. 71,456. 73,575. 74,132. 74,248. 75,292. 75,314. 77,548. 77'863. T7,883. 78,677. 79,544. 81,504. 83,357. 84,470, 87,150. 89,072. 90,914. 91,459. 91,809. 92/102. 94,345. 94,802. 97,951, 100/432. 104,120. 104,909. 106,296. 107,619 und 111,079. Die Ziehung wird fortgese. Berlin, den 23. Mai 1839, ] Königl. Preuß. General-Lotterie-Direction.

Abgereist: Der Fürst Hagfeld, nah Trachenberg.

Der Königl. Bayersche Kämmerer und Staatsrath, außers ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Luxburg, nah Frankfurt a. M.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Franfkreid.

Deputirten: Kammer. Sibung vom 18 Mai. Die OVeputirten hatten sich zu der heutigen Sigung sehr zahl- reih eingefunden. Alle Minister waren bei Eröffnung der Sibung gegenwärtig. Her Sauzet, der als neuec Prásident seinen Si ‘eingenommen hatte, redete. die Versammlung in fol: gender Weise an: „Jhr wohlwollendes Vertrauen hat mich zu einer hohen Ehre berufen, aber mir auch zugleich schwierige Pfliéhten auferlegt. Indem ih auf diesem dur so viele parla- mentarishe Berühmthéiten inne gehabten Stuhl Plaß nehme befálle mich die Erinnerung an jene ausgezeichneten Eigenschaf-

| Citoyen Français

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ten, die zu erreihen mir nicht n den Sinn kommen kann. Ih hoffe indeß, daß die Kammer in- mir einen beharrlichen Eifer für die Bewachung ihrer Rechte und fär die Aufrechthal- tung ihres Reglements, eine beständige und aufrichtige Un- parteilichkeit finden wird, die die emühungen Aller erleichtert, ohne sih von irgend Jemand eirishüchtern zu lassen. Eifrigst werde ih es mir angelegen seyn lassen, den Berathungen die- ser Versammlung die Freiheit und die Würde zu bewahren, die ihr Ansehen im Lande immer mehr befestigen können. Die Kammer wird mir meine Aufgabe erleichtern; inmítten einer langen und peinlichen Krisis hat sie dur ihre Haltung gezeigt, wie sehr sie jenes Bedürfniß der Ruhe und der Stabilität empfindet, welches gegenwärtig im Lande vorherrscht. Sie wird jene edle Aufgabe des Friedens, des Fortschritts und der Arbeit, welche die Wünsche Frankreichs ibr anver- traut haben, nie aus den Augen lássen. Die fruheren Kammern haben große polítische Fragen entschieden; viele Gegenstände der Uneinigkeit sind verschwunden, die Mei- nungen haben sih genähert, diese Annäherung muß die der Gemüther herbeiführen. Die Kämmer vecmag dabei viel. Eine solche auf die Grundsäße der Ordnung und- auf hochherzige Îdeen gegründete Verbindung - kann allein dem Lande seine Ruße und seine Zukunft sichern, während sie zu gleicher Zeit der Kammer eine neue Stärke verleihen, und den Thron so wie die Institutionen auf einer sicheren Grundlage befestigen würde.‘ (Beifall.) Der Minister des Jnnern ver- langte hierauf das Wort, um der Kammer einen Geseb- Ent- wurf hinsichtlih der geheimen Fonds vorzulegen. châtel âußecte sih bei dieser Gelegenheit in folgender Weise: ¡Seit mehreren Jahren zerfällt die Ausgabe für die geheimen Fonds in zwei Abtheilungen ; die eíne ist in das Budget einverleibt, und für den gewöhnlihèn Dienst bestimmt; die andere, für außerordent- liche Bedürfnisse berehnet, ist Gegenstand eines besonderen Ge- seßes, und dieses Geses legen wir ihnen heute vor. Das Interesse des öffentlichen Dienstes erlaubt uns nit, mit dieser Vorlegung zu zögern. Der für däs Budget von 1839 bewilligte gewöhn- liche Kredit ist beinahe erschöpft. Er wird kaum bis zu dem Augenblicke ausreichen, wo -das gegenwärtige Geseß in beiden Kammern erledigt ist. Außerdem ist das neue Kabinet, wie Sie leicht begreifen werden, ungeduldig, von Jhnen, nach Be- endigung einer so langen Krisis, ein bestimmtes und unbe- streitbares Zeichen der Zustimmung zu erhalten. Getreu seinen parlamentarischen Grundsäßen, weiß es und wird es nie vergessen, daß die Gewalt nur dann kräftig und würdevoll im Jnteresse der Krone und des Landes ausgeübt werden kann, wenn es sih* auf das Vertrauen der Kammern stüßt. Die Anwendung der Polizeimittel is eine trau- rige Nothwendigkeit der neueren Gesellschaften. Seic langer Zeit hat man eingesehen, daß die öffentliche Sicherheit es nicht erlaubt, auf diese Vertheidigungswaffe zu verzichten. Die be- kflagenswerthen Ereignisse, welche sih vor kurzem unter Jhren Augen zugetragen haben, machen der Regierung eine Verdop- pelung der Wachsamkeit und des Eifers zur Pflicht. Sie haben uns noch einmal bewiesen, daß unter dem Anschein der Ruhe und inmitten der friedlihen und arbeitsamen Bevölkerung sich eine kleine Anzahl unverbesserlicher Leute befindet, welche sih unaugsgeseßt mit den unheilvollsten Plänen beschäftigen.“/ Scchließ- lih erflärte der Minister, daß er nur 1,200,000 Fr., also 300,000 Fr. weniger, als in- den vergangenen Jahren verlange. Von der erwarteten Erklärung übrigens, daß die Subventionen | der Presse aufhdren sollten, war nicht die Rede. Der Mi- nister der dffentlihen Bauten legte hierauf noch einige Geset-Entwürfe von örtlichem Interesse vor, und nah Anhdrung einiger Bittschrifts- Berichte vertagte sih die Kammer.

Paris, 18. Mai. Der König hat eine Summe von 10,000 Fr. für die Familien der getödteten und verwundeten National - Gardisten und Militairs angewiesen. Die Königin

sem Zwecke ausgese6t, und diese 20,000 Fr. Gérard zur Vertheilung úbergeben worden. Es scheint gewiß, daß die Gefangenen in der künftigen

burg transportirt werden sollen. Abtheilungen von Linien-Trup- pen und Munizipal-Gardisten sind beordert worden, die Gefan- genen zu eéfkortiren.

Unter den bei der Mai- Insurrection gefallenen Rebellen befindet sih auch Jean Tourès, der von dem Pairshof bei dem April: Prozeß zu 20jährigem Gefängniß verurtheilt und durch die Amnestie vom Mai 1837 wieder in Freiheit geseßt worden war. Jean Tourès gehörte zu der Kategorie der Lyoner An- geklagten. Bei einem noch unbekannten Individuum, welches in den Reihen der Empdrer gefochten hatte und gefallen war, hat man Briefe gefunden, aus denen hervorgeht, daß die An-

'«:stifter des Komplotts ihn zur Uebernahme der Functionen eines

“Polizei: Präfekten bestimmt hatten. Untec der Weste dieses Jn- dividuums, das in den erwähnten Korrespondenzen nur mit bezeichnet ist, war um den Leib eine breite blaue Binde, an beiden Enden mit einer Goldfranze versehen, geschlungen.

Im Moniteur liest man: „Die Regierung hat die Ab- sicht, den Kammern einen Gese6-Entwurf vorzulegen, um den- jenigen Bürgern, die in den Tagen des 12. und 13. Mai ver- wundet, und den Verwandten derer, die getödtet worden sind, Belohnungen zu bewilligen. Wenn dieser Entwurf noch nicht vorgelegt worden ist, so liegt dies nur daran, daß man mit ge- wissenhafter Sorgfalt Erkundigungen einzieht, um alle Ansprü- che festzustellen und um keinen Dienst zu vergessen.“/

Das neue Ministerium fährt fort, durch einzelne Ernen- nungen Miktgliéder der verschiedenen Parteien zu berüsichtigen und uftteden zu stellen. Der Direktor der General- Polizei des Königreichs, Herr Alexis von Jussieu, hat die Polizei: Prá- : feftur- in Lyon erhalten, und an seine Stelle tritt der Vicomte ' Dejean, ‘einer | der : eifrigsten Deputirten des“ Centrums: “Det

Herr Dus- |

Und die Königliche Familie haben eine gleiche Summe zu die- | sind dem Marschall | | 9000 Fr. zu zahlen.

Nacht von der Conciergerie nach den Gefängnissen des Luxem- |

doctrinaire Deputirte, Herr Quenault, ist zum General-Secre- tair im Ministerium des Jnnern ernannt. Herr A. Passy, Bruder des Ministers, hat die Direktorstelle in dessen Depar- tement erhalten. Das ministerielle Journal la Presse is mit dieser Verüsichtigung aller Patteien nicht sehr zufrieden, und erhebt sich namentli gegen die lauigewordene Vermuthung, daß Herr Dupont von der Eure eine Stelle am Cassations- hofe erhalten solle.

__ Der Marschall Oudinot ist zum Großkanzler der Ehrenle- gion ernannt worden.

„Die Oppositions - Journale, ‘/ sagt das Journal des Debats, „bieten Alles auf, um glauben zu machen, daß die in das Kabinet eingetretenen Männer des linken Centrums durch Machiavellistische Kniffe gezwungen worden wären, ihre Porte- feuilles zu übernehmen. Was uns betrifft, so glauben wir, daß bei der Bildung des Ministeriums weder List von der einen Seite, noch unüberlegter Entschluß von der andern stattgefun- den hat. Alles, was: seit 2 Monaten vorgegangen ist, geschah dffentlih. Jeder wußte, was er that, und wenn Geschiklich- keit dabei im Spiele gewesen ist, so war es die Geschicklichkeit der rechtlichen Leute, die Geschicklichkeit. der politischen Auf- richtigkeit, mit Beharrlichkeit verbunden. Diese Art von Geschiklichkeit haben wir in dem Benehmen der 221 ge- funden. Sie nahmen, ohne Zögern, die Folgen ihrer Nie- derlage vor den Wählern an und sahen augenblicklih ein, was unter diesen neuen Umständen zu thun sey. Man mußte eine nur zu gerechte Empfindlichkeit vergessen, alle früheren Streitigkeiten bei Seite lassen, sich nur um die Aufrechterhal- tung der constitutionnellen Grundsäße kümmern, sich offen mit den Männern versöhnen, die im Grunde dieselben Jdeen hat- ten, wie der 15. April, Niemand bei diesem Versöhnungs-Ver- suche ausschließen und bereit seyn, jedes Ménisterium anzuneh- men, welches eine liberale und konservative Politik zu verfech- ten erkläre. Jn diesem Sinne handelten die 221 während der langen Krisis; und dur das Vertrauen, welches sie selbst ih- ren Gegnern zeigten, flôößten sle ihrerseits Vertrauen ein. So ist es ihnen gelungen, eine neue Majorität zu bilden, deren stärkster Kern sie sind, die sie aber keinesweges auf eine hochs- müthige und lagunische Weise zu beherrschen gedenkt. Wenn wir die Geschicklichkeit der 221 loben, wenn wir von ihrem Siege sprechen, so wollen wir damit nicht etwa sagen, daß das neue Ministerium von ihnen abhänge, und keine andere Bestimmung habe, als ihnen zu gehorchen. Eine solhe Sprache würde ihrer ganzen Politik zuwider seyn. Die 221 sagen nicht, daß sie die Herren Passy, Dufaure, Teste und Sauzet erobert haben; sie sagen nur, daß dieselben zu der Einsicht gelangt wären, daß unter den gegenwärtigen Umständen zwishen den 221 und ihnen fein ‘Prinzipien - Streit stattfände; sie sagen, daß die Chefs des linken Centrums sich mit ihnen vereinigt hätten, um gemeinschaftlih eine Majorität zu bilden, welche bestimmt ist, die wahrhaften Grundsäße der constitutionnellen Monarchie zu vertheidigen. Die 221 wollen weder das Ministerium noch sich benennen, noch sich einer anderen Benennung unterwerfen. Behaupten wollen, daß das Ministerium den 221 angehöôre, oder daß es dem linken Centrum angehdre, hieße, sich der Eigenliebe und der Eitelkeit hingeben, und die 221 haben be- wiesen, daß sie über solche kleinliche Leidenschaft erhaben sino und .nur die Politik im Auge behalten.“

Man erinnert sich des Unfalls, der sich im August v. J. auf der Eisenbahn von Paris nah St. Germain ereignete. Durch das Gegeneinanderfahren zweier Convois wurden da- mals gegen 30 Personen verwundet. Mehrere derselben muß- ten längere Zeit das Bett hüten, und erhielten von der Eisen- bahn-Verwaltung Entschädigungen, mit denen sie sich zufcieden erklärten. Nur ein einziger, ein Herr Bergeret, der 5 Monate lang das Bett hatte hüten und sich einer Operation unterwerfen müs- sen, konnte sih mit der Verwaltung nicht gütlich einigen, in- dem er eine Entschädigung von 20,000 Fr. verlangte. Gestern wurde diese Sache vor dem hiesigen Zuchtpolizei-: Gerichte ver- handelt und die Eisenbahn- Direction verurtheilt, dem Kläger Zwei Beamten der Eisenbahn wurden uh mtb pg rejpective zu 14 und 6 Tagen Gefängniß verurtheilt.

Börse vom 18. Mai. Der Anblick der Börse war heute sehr unerfreulich. Das Sinken der ffentlichen Fonds dauert noch immer fort, und man \cheint allgemein die Hoff- nung einer baldigen Besserung der Course zu verlieren.

Großbritanien und YFrland.

London, 17. Mai Man ist je6t sehr begierig, zu erfah- ren, was die Minister in Bezug auf Jamaika thun werden, da Lord John Russell bei der Resignation des Ministeriums die von demselben vorgeschlagene Maßregel als unerläßlich für das Wohl des Reiches und besonders der Kolonieen ergl A und nun doch erklärt hat, daß man auf der F A i niht weiter bestehen wolle. Dies wäre also ein Sun «s hen vor den Tories und Radikalen, wofern nicht die von L e Russell gleichzeitig angekündigte Motion, welche der mit Hine Minister, Marquis von Normanby, na den A incer ddt au siht auf die Angelegenheiten von Jamaika d d chen will, diese scheinbare Nachgiebigkeit U il die Wei

Aus der Rede, in welcher Lord John Russe t M6 gerung der Königin, sich die Verfüguug über ihren weiblichen Hofstaat entziehen zu lassen, vertheidigte, ist noch folgende auf frühere Präcedenzien für diesen Beschluß hinweisende Stelle

prr Brauch in déeser Hinsicht gewesen?“ sagte der Mi-

wer halten, âlle aufzufinden, die genau auf ¿ iger: i ¿0s bar regierenden Königin rasen, da dieser Fall seit len Tode der Königin Auna in England nicht vorgekommen is. (Hört !) Ju Jahre 1710 aber, als Lord Sunderland von dem Posten cines Ssaats - Secretairs und Lord Rialion von dem Poslen eines Cotrolleurs dex Hofhaltung entfernt wurden, blieben die Gemäh: linnen dieser Edélléute, beides Töchtéx des Herzogs von Marlbotougb, vom Monat August 1710, wo ihre Männer entlä}sen wurden , bis -