1839 / 160 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e EE Ane

erag

Seit dem Empfange

ral:Konsul überhaupt häufige Zusammenkünfte mit Boghos Bey E a4 s a s ie Cn s a 125 148 Rth(r.

und dieselben sind fast dea ganzen Tag beisammen. Zweimal E N E 9 120

kam Boghos Bey selbst ins Konsulat, und vorgestern ließ er Ls 68 90

den Konsul in seinem eigenen Wagen zu sch holen, von wo hochfeine und feine Zweischur E 66 80

dieser erst um Mitternacht heimkehrte. Diese Konferenzen ge- mittel und geringere dito .......….. 50 60

ben zu mancherlei Vermuthungen Anlaß. Der Russische Kon- Schlesische hochfeine und feine ‘Pellwolle 60 §0

sul Hat dem Englischen und esterreichishen nur einen Theil Schlesische mittel und Gerberwolle. . .. 47 56

seiner Depeschen mitgetheilt, in denen seine Regierung, wie es Schlesischer Ausschuß C A 20 70

R, ihm gebietet, Mehmed Ali im Namen Rußlands zur Schlesische weiße Zackelwolle .… 19!/, 23 instellung seiner Rüstungen in Syrien, zum Zurücfßziehen sei- Schlesische s{hwarze Zackelwolle. . .…. 15!/, 18

ner

über nicht.

Ul @ nd.

Berlin, 9. Juni. Nachstehendes ist die Gen zu dem Feldmanöôver, welches am 10ten und

hier stattfinden wird. Ein West-Corps is genöthigt, nah einem unglücklichen Gefecht, sich Über Mariendorf und Steglitz gegen

den Grunewald zurückzuziehen, und beschließt, bei

wo eine Schiffbrücke geschlagen is, die Havel zu passiren. Die

Arrieregarde desselben hat den Grunewald erreicht,

folgende Feind (Ost:Corps) sie zwinge, das Gefecht anzunehmen. Der Kommandirende des West- Corps unterstüßt seine Arriere- garde und sucht das weitere Vordringen des Feindes über die

die zu nehmen das jedoch das Gefech Während der Nach

Defileen zu verhindern , ein Versuh macht, ohne Entscheidung zu bringen. sich beide Theile ,

Da die Schiffbrücke bei

Stellung no zu behaupten, während das Of- Co rif} auf dieselbe erneuert. Truppen des West-Corps beseßt. Es werden klein

formirt. Das Füsilier-Bataillon (2 kleine Bataillons) des 2ten Garde-Regiments geht am Morgen des zweiten Mandvertages

zum Ost. Corps über.

Eintheilung der Truppen.

Ost-Corps.

General - Major Prinz Albrecht von Preußen Königl. Hoheit.

Oberst von Knobelsdorff.

4 Grenadier-Bataillone des 2ten Garde-Regiments zu Fuß. 6 Bataillone Kaiser Alexander Grenadier-Regiments.

Kaiser Garde-

ranz Grenadier-Regiments. chüßen.

Ö » 2 »

18 Bataillone. 4 Eskadrons Garde Kürassier-Regiments. 4 » Â

f E H Me tA EeR A 12 Eskadrons. 4 Fuß- und 4 reitende Geschütze. West-Corps. General-Major von Brauchitsch. » von Prittwib. » von Tümpling, 6 Bataillone 1sten Garde-Regiments zu Fuß.

Garde Dragoner: Regiments.

2 Fúselier-:Bataillone des 2ten Garde-Regiments zu Fuß. A 4 Batailloue Garde: Rejerve-Jnfanterie- (Landw.) Regiments.

2 2 »

G R E RE A M D 16 Bataillone. 4 Eskadrons Regiments Garde du Corps.

4 »

ä »

12 Esfadrons. 8 Fuß-Geschükte.

Breslau, 6. Juni. (Bresl. Ztg.) Der die bedeutende Wollmarkt ist nunmehr als beendigt an wir haben als Schlesier Ursache,

Lehr-Junfanterie-Bataillon. Garde-Jäger.

Garde Husaren-Regiments.

ehr hohen Preisen weggegangen, sondern auch und mittelfeine fand in den leßten Tagen willige A die Preise haben sich eher gegen die in der Mitte etwas gehoben. Das ganze Quantum betrug am ten d.: circa 41800 Ctr. Schlesische Wolle,

» 6000 » Wolle aus dem Herzogthum Posen, » 2500 » Wolle aus dem Königreich Polen,

» 1500 » Wolle aus Oefterreih und Galizien, » 2000 » alter Bestand.

Zusammen 53,800 Ctr. Hierzu kamen noch in den leßten Tagen : circa 2000 Ctr. Schlesishe Wolle, » 3000 » Wolle aus Polen.

Zusammen 58,800 Ctr.

Davon sind bis heute fast 92,000 Ctr. verkauft und nur

noch circa 6000 Ctr. Schlesische und Polnische wovon kaum 1000 Ctr. in erster Hand.

dieser Depeschen hat der Russische Gene-

Armee ins Jnnere des Landes und zur Bezahlung des Tributs aufzufordern. Etwas Gewisses weiß man indeß dar-

die Defileen zu beobachten ter demselben Vorposten auszustellen und Bivouacqs zu beziehen. Pichelsdorf schadhaft geworden und bei Anbruch des folgenden Tages noch nicht gänzlich herge- stellt ist, so beschließt der Kommandirende des West:Corps, seine

Spandau und Potsdam sind von

2ten Garde Ulanen (Landwehr-) Regiments.

Isen Garde Ulanen (Landwehr) Regiments.

mit dem Resultate zufrieden r seyn; nicht nur die berühmten Elektoral-Schäfereien sind zu

664

râthe sind geräumt.

sämmtlichen Käufer gingen in den Werke und wer seine Wolle nicht

schehen pflegte,

eral-Idee lten d. M.

Pichelsdorf,

Morgenfrühe begaben sih Se. K

als der ver-

kunft geruhte der allverehrte Thr Ost - Corps | felder Eisenbahn - Gesellschaft, t bis zur t begnügen

und hin-

rps den An- rzen Reise bis Erkrath wurde

e Bataillons | Auch der Erkrather Bahnhof war

Rede von einem der Mitglieder d Ihr unter Glokengeläute, Ehrenwein präsentirt.

resheim und Erkrath,

Nachmittags, nah Elberfeld ab.

der fand willige Käufer. der Elektoral- und vieler andern Schafe war größtenthei wenn hier und da etwas s{hlechte Wäsche vorkam, so muß man es der schr ungünstigen Witterung, ni lássigung unserer fleißigen Herren Produzenten zuschreib

Düssel dorf, 4. Juni. (Dúfsseld. Z.) : Jn der heutigen

des ehrerbietigen Gesuchs des Vorstandes d

in faum

Kanonendonner und Hierauf geruhten herzlichen Bewillklommungsworte des Bürg so wie der Geistlichkeit des lesten Dor- fes, huldvoll entgegenzunehmen. Inzwischen standen die Reise- wagen Sr. Königl. Hoheit vor dem Bahnhof, bei der von den Einwohnern Erkraths errichteten Ehrenpforte bereit. Nach- dem Se. Königl. Hoheit von den Anwesenden auf das vollste Abschied genommen und sie durch mehrfache Aeußerun- gen des gnädigsten Wohlwollens gegen unsere Stadt und ihre Bewohner beglúckt hatten, reisten Höchstdieselben, gegen 2 Uhr

Die Preise stellten sih beiläufig wie Folgt:

Lammwolle hatte gute Nachfrage, die kleinen alten Vor- Gut behandelte, hochfeine Schäfereien aus dem Herzogthu-n Posen erlangten zufriedenstellende Preise. Die lebten Tagen sehr thätig zu

übershäßte, was oft

ónigl. Hoheit der Kr

nach der benachbarten Stadt Neuß, um das dort versammelte Landwehr : Bataillon zu inspiziren.

festlih geschmüdckt.

Bei der Fahrt Seiner Kaiserlichen Hoheit des Thronfol- ers von Rußland von Nymwegen hierher hatte der Postillon Bason von der hiesigen Station das Unglück, unweit Bröhl mit dem Pferde zu stürzen und dergestalt überfahren zu wer- den, daß er auf der Stelle todt blieb. Se. Kaiserl. Hoheit fanden \sich durch diesen Unfall {merzlich ergriffen und haben, um der Wittwe des Verunglückten den Verlust ihres Versor- gers einigermaßen zu erseßen, sofort 200 Dukaten auszahlen lassen, die zum Besten derselben untergebracht werden sollen.

Die Manipulatlon

cht aber einer Vernach-

Nach Höchstihrer Zurüef- onerbe, in huldvoller Zusage er Düsseldorf-Elber- eine Fahrt auf der vollendeten Section von hiesiger Stadt nach Erkrath zu machen, an wel- cher Fahrt die Generalität, die Civil-Autoritäten, der Verwal- tungs-Rath, die Glieder der Direction und viele Bürger, Her- ren und Damen, über 400 an der Zahl, Theil nahmen. Der Bahnhof und die Gebäude der Gesellschaft waren reich bekränzt ; fast die ganze Bahnlänge war mit Zuschauern aus allen Ständen beseßt, welhe Sr. Königl. Hoheit aus dem vollen Erguß der Herzen ein tausendstimmiges Hurrah ertönen ließen. zwölf Minuten vollführt.

Bei der Ankunft auf demselben wurden Se. Königl. Hoheit durch eine er Direction empfangen und Musik der der Kronprinz die ermeisters von Ger-

v » » » y » »

zu ge-

ls gut;

en.

onprinz

Die

Huld-

sjährige sehr zusehen, und

die hochfeine bnehmer und des Monats

so De ur A L RENNOE eführt hätte. n demselben Wolle übrig, g

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Ju den lezten beiden Wochen haben hier zwei Kou- zerte zum Besten der Ueberschwemmten stattgefunden, das eine von der Sing-Akademie selbst, das andere in ihrem Lokal von einigen aus- gezeichneten Dilettanten und Dilettautinnen veranstaltet. ersteren hörten wir die Compositionen des verewigten Fürsten Ra- dziwill zu Göthe?s „Faust“ in so vollsläudiger Auswahl, als es Zeit und Ort nur irgend gestatteten, und in der gelungensten Ausführung, sowobl was die musikalische, als was die deklamatorische Partie betrifft. Die Gesangs-Soli waren von den Damen Hedwig Schulze und Clara Stich und den Herren Vader und Zschiesche, die Recitation der mes- lodramatisch behandelten Stellen des Gedichts von Dlle. Clara Stich und Herrn Devrient übernommen. Leßterer hatte die schwierige Auf- gabe, drei verschiedene Rollen, die des Faust, des Mephistopheles und der Marthe, vorzutragen und zeigte in der treflich:n Durchführung dieser verschiedenen Charaktere in vollstem Bildung, durch die er sich in den leßten F l deutendsten Bühnenkünstler emporgeshwungen. Ein

nuß war es auch, diesen deufenden Schauspicler ne der Rolle des „Hamlet“ zu schen, in welcher er, nach set- ner Rükebr von einer Studienreise nach Paris,

Maße die feine geistige ahren ¿u einem unserer be- hoher Ge-

über die

wir bercits in hiesigen Blättern einige den Zustand der dortigen Thea- ter betreffende Mittheilungen aus sciner Feder gelesen, zum ersten- male wieder auftrat. Mag man auch Über die Auffassung des Ham- let nicht ganz mit ihm cinverstanden seyn, uns erschien sie zu ernst und düstec und daher nicht genug erfüllt vcn den so poetischen, in tragischen Humor ausschlagenden Kontrajten zwischen der frischen Le- benslust und leicht empfänglichen, aber nicht thatfräftigeu Erregbarkeit eines sanguinischen Temperaments und der shweren, blutgctränften Atmosphäre, in die es gebanut is, so möchte man doch scit Wolff faum einen Darsteller dieses Charakters auf unserer Bühne gesehen

haben, der die schwierigste aller Rollen naci sciner Judividualität mit Haltung in Wort uud Geberde durch-

bend sahen wir als „Ophelia“/ eine fremde Schauspielerin, Mad. Dessoir aus Leipzig, welche eine Reihe von Gastrollen auf der hiesigen Königlichen Bühne gegeben hat, die

Jn dem

ulih in

aber im Ganzen mehr Anlage für das feinere Lusispiel, als für die Tragödie zeigte, zu welcher es ihr an pathetishem Ausdru, an Fülle und Umfang des Organs gebricht, ein Mangel, der si noch mehr in der Rolle der Shafkespcareschen „Julia“ fühlbar machte. Recht anmuthsvoll und sittig war dagegen ihr Spiel als Baronin in dem bübschen Lusispiel: „der Ball zu Ellerbrunn“ von C. Blum, wie überhaupt cine edle Weiblichkeit ihres Wesens in allen ihren Dar- siellungen einen angenehwen Eindruck machte. Das andere der bei- den obenerwähnten Kouzerte gab dem größeren Publikum die ihm nit oft gebotene Gelegenheit, cinige Werke älterer Meister zu hören, unter denen vorzüglih das berühmte Stabat mater von Pergolese her- vorragte, während ein Klavier- Konzert von Sebasiian Bach für drei ÁInflrumente die großartige Technik dieses Kontrapunktisten zur

Anschauung brachte. Wenden wir uns hiervon noch einmal zum Theater zurück, so haben wir fürs ersie ciner fremden Sängerin zu erwähnen, der Dlle. Schlegel, ebenfalls von

Leipzig fommend, die fürzlich als „Eurpanthe“, als „Agathe“ im Freischüß und als „Alice“ in Robert dem Teufel in der Königlichen Oper aufgetreten ist, und von der wir noch einige Gasirollen, zunäczft dic „Rezia““ im Oberon, zu erwarten baben. Diese junge Dame, dem Vernehmen nach hat diescibe ibr sicbzehutes Jahr noch uicht er reiht, -— besigt eine schr schöne, frischze, lciht und rein angebende Stimme und viel natürliche Aumuth, und sobald sich noch cine gleich=- mäßigere Ausbildung im Portament und in den Solfeggien nebst einer geistigeren Durchdringung aller Theile ihrer Leisiungen dazu ge sellt haben wid, dürfte sie in die Reihe der besten dramatischen Sän- gerinzuen eintreten. Endlich bleibt uns noch übrig, zu dem neulich geacbeuen Bericht über die Tänze der Bajaderen auf der Königstädtschen Bühnehinzuzufügen, daß sich auch ein Kind von etwa 6 oder 7 Jahren, Weí- dun genannt, unterdiescr Gesellschaft befindet, welches ebenfaüs bereits cine nicht geringe Gewandtheit in seiner Kunst entwicelt. Am ersten Abend schloß sich dic fleine Weidun nur auf einen Augenbli dem Srühlings- Reigen der vier älteren Bajaderen an, an den folgenden aber führte sie jedesmal cinen besondereu Tan aus. Das interessante Schauspiel zieht noch immer eine zahlreiche Menschenmenge in die Räume des Königsstädtischen Theaters, obgleich es bercits zum fünften Mal wie- derholt worden, und es sind vermuthlih noch einige Wiederholungen desselben zu erwarten. Von vielen Seitea ist auch der Wunsch geäußert. worden, daß sich cine Gelegenheit bieten möchte, diese Indischen Schö- nen und ihre Begleiter in größerer Nähe zu schen, indeß fragt es sich, ob es mit ihren Sitten vereinbar seyn würde, sih auf solche Weise, nicht in der Ausübung ihrer Kunst, sondern bloß um ihrer Person willen, zur Schau stellen zu lassen. 10.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 8. Juni.

__ Abgang [|Zeitdauer Abgang | Zeitdauer

von um Uhr Sl: M. f von um Uhr St. M. Berlin |7 Mrg.| | 45 [Potsdam 5 Mrg.| 1 | 41 Berlin O s | Potsdam 8! » r F 44 Berlin [2:1 Nm.| | 58 [Potsdam |121 Nm.| | 52 Berlin |6 A Dotsdam L ck— 4 Berlin ]10 Abds.} 1 | 37 [Potsdam |8 Abds.| | 49

Die legie Fahrt von Berlin und die erste von Potsdam mit Pferden.

Auswärti e Börsen.

Amsterdam, 5. Juni.

50 do. 102, Kanz-Bill. 27.

Niederl. wirkl. Schuld 55. ge. s 50/0 Span. 19. Passive —. Ausg. Sch. 8/2. Zinsl. —. Preuss. Präm. Seh. —. Poln. —. Oesterr. Met. 1037/16.

Antwerpen, 4. Juni. Neue Anl. 191/, 5. 19. : Hamburg, « un Bank - Actien 1518. 1516. Engl. Russ. 107?/;./,. London, ga E Cons. 39/7 933/,. Belg. 1013/,. Neue Anl. s: Passìve 4!/,, Ausg. Sch. e, aof Holl. 56 5/0 Port. 30!/,. do: 32% 207/46. nel. Russ, 113/. Columb. 307/g. Mex. 26. Peru 18. Chili 27. : Faris, 4, Jun 59) Rente 111. 15. 39/7 81.10, 59%/, Neapl. 101. 509. Rente 19/5. Fassive 4 /». S7 Portug. 21. : Wien, 4. Juni, : 59/0 Met. 1077/g. A%/6 10l/g. 39/0 82. 21/49/9 —. 19, 25. Bank-Actien 1518. Anl. de 1834 133!/,. de 1839 107‘ /g.

Dinsl, —,

59/0 1023/,. Bras. 7998/4.

59/0 Span.

-

——_—

Königliche Schauspiele. Montag , 10. Juni. Jm Schauspielhause : Tasso, Schauspiel in 5 Abth., von Goethe. Dienstag, 11. Juni. Jm Opernhause: Euryanthe, große Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von C. M. v. Weber. (Dlle. Schlegel: Euryanthe, als lebte Gastrolle.) Im Schau}jpielhause: Französische Vorstellung. Mittwoch, 12. Juni. Jm Schauspielhause. Zum ersten- male: Die Fremde, Schauspiel in 5 Akten von Frau von Wei- enthurn. 4 | E 14. Juni. Jm Opernhause: Johann von Paris, Oper in 2 Abth. Musik von Boieldieu. Hierauf, zum ersten- male: Das Jubiläum, militairishes Gemälde in 1 Akt, von oguet. L "ain Schauspielhause: Französische Vorstellung. Königöstädtishes Theater. i Montag, 10. A Siebente Vorstellung der Bajaderen. Dazu: Endlich hat er es doch gut gemacht. Lustspiel in 3 Ak-

Albini. ten, Diénitäg,, 11. Juni. Achte Vorstellung der Bajaderen. Dazu: Der Vater der Debütantin. Posse in 4 Akten, von

B. A. Herrmann. Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Torquato

E Gedrucft bei A. W. Hayn.

C ÄPOR O P T I E E E R T TE Ew E T T E

Allgemeiner

räthlichen Kreise Neustadt in Westpreußen im Dorfe

Befanntmachungen.

Avertisscment. Das im Spremberger Kreise der Niederlausit bele- gene, nach der gerichtlihen Taxe vom 23. August 1838 auf 30,439 Thlr. 14 sgr. 2 pf. abgeschäßte Mannulehn- Rittergut Welze oder Welzow soll im Wege der noth- wendigen Subhastation : den 17. Oktober cr,, Vormittags 10 Uhr, auf dem Königl. Ober-Landesgericht hierselbst verkauft werden. / Die Taxe, der Hypothekenschein und die Bedingun- gen sind in unserer Registratur einzusehen. Franffurt a. d. O., den 12, März 1839, Königl. Preußisches Ober-Landesgericht,

a

Schmechau belegene Mühlen -Grundstük, abgeschäßt schein in

in termino den 14, August 1839, Vormittags

stelle verkauft werden. Neustadt, den 18. Fauuar 1839. Adeliches Patrimonialgericht der Stadt und Herrschaft Neustadt. Schueßler.

Aus dem Russischen. Nr. 578. Bekanntmach

e ung. Von der Bjalostokschen Provinzial-Regierung wird

clamía. : Die den Gleis Reit und E wu Klein gehörige Erbpachts - Gerechtigkeit auf das im Land-

iermit befannt gemacht, daß dem im Biaälostokschen Kreise in dex Stadt Honiondza wohnhaft gewesenen

Anzeiger für die Preußischen Preußischen Unterthan Johann Brusko, welcher zur

¡Zeit der Preußischen Herrschaft dahin gekommen und

L f H , auf einen Paß, der ihm von dem stellvertretenden t - l e e Be M Ae dex Uten Bren a der Dekcia, S Vice - Verweser Arsche- [chen Fabriken und Manufakturen erneut auf:

der Registratur einzusehenden Taxe, soll nevsky, am 21. August 1828 unter Nr. 2259 ertheilt | merksam auf folgendes Werk :

11 Uhr, worden, nebst Familie aus Rußland in sein Vater-

i i i ichts- |land begeben hat, 34 Rubel 81 Kopeken Silb. Mze.

in nothwendiger Subhastation an ordentlicher Gerichts h tiGieie L Jahre. 1812 für die Truppen L

machte Lieferungen auszuzahlen sind. Es haben dem- Schlosser, Zeugschmiede, Sporer, Kupferschmiede, Stahl- j sfo oder seine Erben sich entweder selbst L) N / , ,

d M ea mit geseßlichen Bewei- arbeiter, Gürtler, Plattirer, Goldshmiede, Uhrmacher,

sen über ihr Recht zur Empfangnahme der oben erwähn-

Staaten.

Literarische Anzeigen. Wir machen alle Metall- Arbeiter und derglei-

Der vollkommene Metall - Arbeicer,

oder : die neue Goldgrube für

Wagenfabrikanten, Mechaniker 2c. Wer unter den mehr als 200 Ratbschlägen, Erfah

ten Requisitionsgelder in dieser Regierung zu melden. rungen, Recepten 2c., welche das Werk enthält, auch

Den 22. März 1839.

nur Eins davon zum Benugten findet, dem wird der

(gez-) Stellvertretender Verweser der Provinz Bjálo- Preis desselben, 1 Thlr., eine große Kleinigkeit erscheinen !

stofk, Vice- Verweser W. Friebes. Kontrasignirt: an des Secretairs Stelle Wer zinsfky. Ueberseßt vom Ersten Translateur von Neumann. Durchgeschen pom Ersten Franslateur F. Willmann,

Stuhrsche Buchhandlung, in Berlin Schloßplaß Nr. 2,

in Potódam Hohenwegstraße Mr, 4,

Allgemeine

e Staats-Zeitung,

Dienstag den 1Il[te M AA i

Amtliche Nachrichten.

Nr Des Tagés.

Se. Majestät der König haben dem Kaufmann Schwie- ters zu Heeck, im Regierungs-Bezirk Múnster, die Rettungs- Medaille mit dem Bande zu verleihen gerußt. F

Des Königs Majestät haben den Regierungs-Rath Ríe- mann in Breélau zum Geßbeimen Regierungs- Räthe ernannt.

Des Königs Majestät haben dez Landgerichts - Assessor Ut zum Staats - Prokurator Allergnädigst zu ernennen

Zeitungs-Nachrichten. A S L N

S van Erei

Pairs-Kammer. Sikzung vom 4. Juni. (Nach- trag.) Die in der Erörterung über den Vorschlag des Herrn Mounier zum öfteren vorgebrachten Beschwerden , daß das vo- rige Ministerium mit Verleihung des Ordens der Ehren-Legion eben nicht sehr behutsam Umgegangen sey, gab heute dem Gra- fen Montalivet Veranlassuna, die Rednerbühne zu besteigen. ¿Man hat“, jagte er, „gewisse neuerliche Verleihungen geta- delt. Jch bin denselben gänzlich fremd, eben so wie die Ver- waltung, deren Mitglied gewesen zu seyn ih mir beständig zur Ehre anrehnen werde. Was geschehen ist, läßt sich gewiß durch sehr gute Gründe rechtfertigen, und ich erlaube mir, deshalb nicht einen Tadel darüber auszusprechen; aber sagen muß ih, daß sich das Kabinet vom 15. April der jeß6t vorliegenden Proposi- tion eben so sehr genähert hatte, wie es das neue Ministerium thun zu wollen scheint. Die frühere Verwaltung hielr im Laufe V: Bi mehrere Kabinets - Conseils , in denen fie sich mit den Mitteln beschäftigte, den Orden der Ehren - Legion auf engere Gränzen urückzuführen. Der berúhmte Marschall, der zu je- ner Zeit roßkanzler des Ordens war, wurde in den Schooß des Conseils berufen, und gemeinschafclih mit ihm wurde ein Reglement entworfen, welches später durch eine öffentliche Or- donnanz erseßt werden sollte und worin gewisse Beschränkungen angeordnet wurden. Schon im vergangenen Jahre fand eine geringere Anzahl von Verleihungen statt. Es ist nicht richtig, Tenn man, behauptet hat, daß nur 27 Orden weniger als in den früheren Jahren verliehen worden wären : die Zahl hat sich um 227 verringert. Wir also unsererseits mússen uns dar- über wundern, doß man gesagt hat, der Vorschlag sey sehr zeit- gemäß, weil der Mißbrauch immer größer geworden sey. Wenn ich diesen Vorwurf stillichweigend hinnehmen wollte, so würde ich im Namen der -frúßeren Verwaltung die Richtigkeit desselben anerkennen, während es doch im Gegentheil unbezwei- felt feststeht, daß das Kabinet vom 15. April alles Mögliche ge- than hat, um das beste Mittel zur Erreichung des Zweckes aufzufinden, den die vorliegende Proposition im Auge hat. Wie dem aber auch scyn möge, so darf man nicht glauben, daß die gegenwärtige Erörterung nicht ihren Nußen haben wcrde. Bei unserer Regierungsform wiederhallen gerehte Beschwerden niemals vergebens auf dieser Rednerbühne. Man darf nicht glauben, daß sie der Vergessenheit überliefert werden, weil man sie nicht augenblicklich in einen Geseß - Entwurf verwandel(c. Nein, sie finden tausend Echos in dec Presse, und es ist un- möglich, daß nicht etwas davon zurückbleibt. Ich bin über- zeugt, daß die |kattgehabte Erörterung ihre Früchte tragen wird. Als die Proposition gemacht wurde, hielt ich dieselbe für nüß- lich; sie schien mir eine natürliche Folge der Ansichten des vori- gen Kabinets. Noch jest halte ih das Prinzip für gut, und dies ist auch der Gedanke der Regierung; aber es handelt sich nur darum die Mittel zu prüfen, die man uns vorschlägt. Bei fast allen Orden, welche man gestiftet hat, wurden ursprünglich immer bestimmte Gränzen festgestellt, aber niemals hat man sich gewissenhaft innerhalb dieser Gränzen gehalten. Warum das? Es liegt augenscheinlich in dieser Erfahrung eine Lehre, daß nämlich jene Beschränkung wahrscheinlich ungus- führbar ist. Der älteste Orden Frankreichs, der St. Michaels- Orden, dén Ludwig X], ich giaube im Jahre 1468, stiftete, war beschränkt, aber die Gränzen wurden überschritten, und dasselbe geshah fast mit allen später gestifteten Orden. Jch sage fast; denn der Mikister des öffentlichen Unterrichts hat viel- leicht zum Erstenmale in seinem Leben einen historischen Fehler begangen, indem er behauptet, daß alle Orden beschränkt gewe- sen wären. Dies ist nicht der Fall. Der von Ludwig XIY. gestiftete St. Ludwig's-Orden war nur in den höhern und nicyt in den niedrigeren*Graden beschränkt; und dies ist meiner Mei- nung nach das Richtige. Man darf die Belohnung für wich- tige militairische Dienste, die zu derselben Zeit in großer Menge geleistet werden können, nichr beschränken. Wer hat je die 16,000 Kreuze getadelt, die in den Jahren 1813 und 1814 ver- liehen wurden. Wenn ähnliche Umstände, wie damals, sich ereignen sollten, würde es ein großes Unglück seyn, ihre Zahlen nicht Überschrei- ten zu können und sich innerhalb einer antinationalen Arithmetik halten zu müssen, als ob es möglich wäre, die Wunder der Französischen Tapferkeit zu beschränken. (Lebhafter Beifall.) Jch würde es begreifen, daß man im Civilsiande die Zahl der Orden beschränkte; auch würde ich es begreifen, daß diese Be- schränkung bis auf einen gewissen Punkt auch auf den Mili- tairstand in Friedenszeiten ihre Anwendung finden könnte; aber in Kriegszeiten scheint mir dies ganz unmöglich. Dies hieße die Armee einer verdienten Belohnung berauben und die Aus- zeichnung des Verdienstes von den blinden Launen der Zahl abhängig machen. Die Bürgschaft gegen den Mißbrauch, die man verlangt, findet sich in unserer Regierungsform und in der Freiheit der Presse. Mögen die Journale die Verlei-

hung des Ordens der Ehren - Legion strenge prúfen ; ich halte | dies für eins der besten Mittel, den Mißbrauch zu verhindern. | Dem Vorschlag aber, der uns jeßt beschäftigt, so vortrefflich ich

dessen Grundsaß auch finde, fann ich aus den oben añgeführ- ten Gründen meine Stimme nicht geben.“

Deputirten - Kammer. Si6ung vom

(Nachtrag.) Der Minister der öffentlihen Bauten

motivirte den Geseß-Entwuif wegen Bewilligung eines Dar- |

lchens von 5 Millionen Francs an die Compagnie der Eisen- bahn von Paris nach Versailles Weise: „Es würde überflüssig seyn, meine Herren, die Lage der Compagnie, die die Anlegung der Eisenbahn von Paris nach Versailles auf dem linken Ufer der Seine unternommen hat, ausführlich zu erörtern. Dieselbe ist allgemein genug be- fannt. Sie wissen, daß die Anlegung der Bahn durch ein Ge- seß vom 9. Juli 1836 erlaubt wurde, daß der Zuschlag erst im Jahre 1837 erfolgte, und daß die Arbeiten gleich darauf mit großer Lebhaftigkeit begannen. die Täuschungen, denen man bei der Auéführung öffentlicher

Bauten nur zu oft ausgeseßt ist. Der Ankauf der benöthigten | Ländereien veranlaßte Ausgaben, welche die Compagnie unmöglich

voraussehen konnte. Die gleichzeitigeAuéführung einer andernBahn auf dem rechten Ufer der Seine vertheuerte

die außerordentliche Schnelligkeit , beenden wollte, ein Hauptgrund der vermehrten Kosten.

gegründet und glaubte, damit alle Kosten hinreichend gedeckt zu haben. Aber jest is dieses Kapital erschöpft; die Compagnie

hat sogar auf ihre Gefahr eine Summe von 156,000 Fr. vor- |

geschossen, und ist außerdem Verbindlichkeiten eingegangen, die sich auf 1,200,000 Fr. belaufen, von denen ein Theil seiner Verfallzeit nahet.

ral - Versammlung der Actionairs genehmigt hatte, ob- gleich sie alle {hon ausgeführten Arbeiten und ein Mate- rial, dessen Werth auf mehr als 2 Millionen Fr. ge- {äßt wird, verpfänden will. Unter diesen Umständen hat sich die Compagnie an die Regierung gewandt und deren Vermittelung zur Erlangung eines Darlehns in Anspruch ge- nommen. Um zu entscheiden, ob es zweckmäßig seyn dürfte, dieses Verlangen zu bewilligen oder abzuweisen, muß man prús-

fen, welch? anderer Weg eingeschlagen werdén könnte, und wel- |

es die Folgen desselben seyn würden. Wir können allerdings, ivenn die Compagnie ihre Verpflichtungen nichc erfüllt, die Be- stimmungen des Kontrakts eintreten lassen, dur welche sie ihrer Konzession beraubt wicd und die begonnenen Arbeiten einem neuen Unternehmer zugeschlagen werden fönnen. Aber wenn eine schon constituirte, aus ehrenwerthen Männern zusammen- geseßte Compagnie, trob dem angebotenen Pfande,, nicht die Summe anleihen kann, die fúr nôthig befunden wird, um das Unternehmen zu Ende zu führen, welche andere Compagnie würde diese Sorge übernehmen? Es is l daß sich Niemand melden würde, und daß sich zuleßt in der Nothwendigkeit befände, ten Arbeiten zu zerstören. Aber selbst

Werk würde ziemlich slarke Ausgaben veranlassen.

die ausgeführ-

Womit

wollte man dieselben deken? Welche gerechte Klagen würden übrigens nicht auch die expropriirten Grundeigenthümer erheben, |

die Beschädigungen und Störungen zu erleiden gehabt haben, för die sie dur. eine neue Straße entschädigt zu

sind, wenden sich jeßt {on mit gerehten Beschwerden an den Staat. Endlich entsteht die Frage, ob es wohl beim Beginn der Eisenbahn - Unternehmungen, dieser neuen Industrie noch \{chwankend sind, ob es wohl in ei- nem solchen Augenblicke billig und zweckmäßig seyn würde, zu

jenen extremen Maßreaeln seine Zuflucht zu nehmen? Wir sind |

nicht der Meinung. Wir wissen sehr wohl, was man úber die Achtung Nothwendigkeit sagen kann, dem Publikum zu zeigen, daß der- gleichen Verpflichtungen geheiligt stad; daß man, bevor. man sich auf ein - Geschäft einläßt, die Ausdehnung und die Folgen desselben zu berechnen tvissen muß. Alles, was man in dieser Beziehung sagen kann, würde ih unbedingt un- terschreiben, wenn es sih hier um Arbeiten handelte, deren Kosten durch die Erfahrung schon hinreichend ermittelt wären. Aber dies ist bei den Eisenbahnen keineswegs der Fall. Die Cowpagnie konnte, als sie sich jener Speculation bingab, glau- ben, daß eine Summe von 8 Millionen vollfommen genügen würde, um dieselbe zu Ende zu führen. Wenn man ihr irgend etwas vorwerfen kann, so is es der \{lecht berechnete Wunsch, das Ziel zu geshwind erreichen zu wollen; indeß muß man da- bei anerkennen, daß sie kein Opfer gescheut hat, und daß nur

die Erschöpfung ihrer Hülfsquellen sie zwang, ihre Arbeiten zu |

unterbrechen. Die Compagnie hat sich vergebens an den Kre- dit der Privatleute gewendet, und wir haben uns überzeugt, daß jeder erneute Versuch dieser Art überflüssig seyn würde. Der Staat allein kann also einen wirksamen Beistand leisten, und wir sind der Meinung, daß das öffentliche Interesse uns die Bewilligung desselben zur Pflicht macht.“/

Paris, 5. Mai. Obgleich der Moniteur‘ heute die Ernennung des Herrn Bailly an die Stelle des Herrn Bresson É Direktor der eingeschriebenen Schuld meldet, so ist die Ent- assung des Lebteren doch noch immer die große Tagesfrage, der Zankapfel der verschiedenen Parteien, abgesehen davon, daß sie leiht noch ernstere Folgen nah sich ziehen könnte, und man von Uneinigkeiten spricht, die im Kabinet darüber ausgebrochen seyn sollen, nachdem dieselbe acht Tage lang debattirt worden war. Das Journal des Débats findet darin die Veran-

4. Juni. |

(linkes Ufer) auf folgende |

Bald aber empfand man alle |

ebensowohl den | Preis des Materials, als den Lohn der Arbeiter. Endlich war | mit welher man den Bau | - . . Die | Compagnie hatte sich auf einen Fonds von“ § Millionen Sr. |

? Endlich ist es ihr und dem gegenwärtigen | Zustande des Unternehmens unmöglich gewesen, Reserve- Actien | auszugeben oder eine Anleihe abzuschließen, welche die Gene- |

wahrscheinli, | die Regierung |

dieses gehässige |

| j werden hoff- | ten. Die Ufer-Gemeinden, deren Gebiet auf alle Weise durch- | freuzt, deren Verbindungen unterbrochen oder verändert worden |

während die ersten Schritte |

für gegenseitig eingegangene Kontrakte und über die |

| der Kommission zu bekämpfen.

lassung, dem Ministerium einen Theil der Huld zu entziehen, die es ihm schon zugewendet hatte. Das Bedenklichste bei der leßten persönlichen Debatte, sagt es, ist, daß sich darin die ganze Politik des Ministeriums ausgesprochen findet, und daß dies | Ministerium, welches zusammentrat, um der Regierung ihre ganze Macht, ihren ganzen moralischen Einfluß wiederzugeben, sich in die engherzigsten und durftigsten Combinationen zu ver- lieren scheine. Es scheint nur da zu seyn, um einige hohe Ver- | waltungéstellen anders zu vertheilen, um Stellen ohne Grund, | ohne Zweck einzuziehen. Es seßt einen Beamten ab, nicht weil er seinen Verpflichtungen niht genügt, nicht weil er der Re- gierung feindlich gegenüber tritt, sondern weil ein Anderer seine Stelle zu haben wünscht. Also kaun die Macht nicht einmal einen politischen Vorwand vorshüßen. Man änderc die Präfekten und Unter - Präfekten, um damit Jemand einen Gefallen zu erweisen, entweder dem, der den Plak will, oder ‘dem, der seine Freunde unterzubringen wüns{cht; Herr Bresson wird abgesebt, weil Herr Legrand nach seiner Stelle lüstern ist. Was man also tadeln muß, is der Mangel jedes politischen Systems ín | dem Benehmen des Ministeriums, sind die persónlichen Befan- genheiten, die niht weiter getrieben werden fêônnen. Und soll nun die konservative Partei vergessen, daß das jeßige Ministe- rium aus einer Coalition hervorgegangen" ist und auf seinem Banner die Unabhängigkeit der Beamten, die Uneigennúbigkfeit, die allgemeine Selbstverleugnung als Wahlspruch führt? Sind die Führer der Coalition, welche dié Gewalt aufzulösen arbei- tete, welche von neuem das Revolutions- Fieber verbreitete, nur Minister geworden, um mit den öffentlichen Anstellungen ihr | Spiel zu treiben? Zst das die erste That der moralischen Regie- | rung, die man uns aufzwingen wollte? Was man ferner an dem | neuen Ministerium mißfällig bemerkt hat, ist, daß es geneigt ist; | nicht den Prinzipien, sondern einigen Männern des linken Centrums | alle möglichen Zugeständnisse zu machen. Es weiset seine wahrc- | | |

haften Stützen von sh, und überliefert sh mit gebundenen Händen einer Partei oder vielmehr einer Zusammenrottung von Staatsmännern, welche ihm niemals verzeihen werden, daß es zur Macht gelangt ist. Der Courrier français ruft der Partei, zu der Herr Bresson gehört, und für die er aefallen ist, jest hôöhnend zu, daß sie es nicht besser gemacht habe. Nichts- destoweniger mißbilligt auch er die Absebung des Herrn Bress son. „Dieselbe, sagt er, is bei der zweideutigen und unsichern Stellung des Ministeriums ein politischesEreigniß, das wir bedauern und beklagen, wenn das Ministerium dieHälfte derEnergie, die es ge- | braucht, um die Personen zu erhalten, aufwenden wollte, um | die Sachen zu erhalten, so würde es nit der Unterstüßung | der 221 bedürfen. Unglücklicherweise sind aber die persönlichen Interessen die einzigen, die man versteht und die man geltend | zu machen weiß, wenn man nicht zur Macht gelangt, um cine Meinung zu repräsentiren. Ein Journal berichtet, die Ernen- | nung des Herrn Legrand habe einen achttägigen Kampf veran- | laßt, und es habe großen Muthes bedurft, um den Widerstand | des Königs zu besiegen. Man bewundere die Regierung, die | wir haben! Man kämpft mit Löôwenmuth für Bagatellen und

| giebt wichtige Sachen ohne Kampf hin. Was fr Zeiten! Was

für Menschen! Was für Sitten B

_ Bei dem Diner, welchem Herr Thiers gestern zu Neuilly beiwohnte, bemerkte man, daß derselbe den Ehrenplab zur rech- ten Seite der Königin, auf welhem soust der Marschall Soult zu sißben pflegt, einnahm. Das genügte, um den Konjekcuren-

machern und politischen Wetter-Propheten Stoff zu allerlei Deu- f tungen und Vermuthungen über Kabinets - Aenderungen zu

geben.

| - Cu

| würde in einigen Tagen mit einer wichtigen Mission nah Pe- | tersburg gehen.

| Gestern Abend wurden die Posten der Linien-Truppen ver- stärkt und Piquets in den Kasernen aufgestellt, ohne daß man den Grund dieser Vorsichtsmaßregel et fahren hätte.

| Alle Mitglieder der polytehnischen Schule, welche in Hast | gebracht worden waren, sind jeßt wieder in Freiheit geseßt wor- | den und, allem Anscheine nach, wird die Sache keine weiteren | Folgen haben. | Gejstecn Abend stellten sih sehs Offiziere der hiesigen Gar- nison als Gefangene in der Conciergerie, um das Urtheil der Assisen wegen bestandener Duelle zu erwarten.

Die Arbeiten der Budgets - Kommission schreiten jest ras vorwärts, und es bleibt ihr nur noch wenig zu thun übrig, so daß sie ihren Bericht spätestens hon in 14 Tagen wird ab- statten können.

Die Kommission zur Prüfung dés verlangten außerordent- lichen Kredits von 10 Millionen fúur das Marine-Ministerium hat gestern mit dem Marschall Soult und mit dem Admiral Duperré konferirt. Sie wird ihren Berichterstatter nicht cher ernennen, als bis sie die von den Ministern verlangten Mit- theilungen erhalten hat. ;

In der Presse lies man: „Der Minister des Innern

| hat sich gestern früh in den Schooß der Kommission begeben,

welche mit Prüfung des Geseb- Entwurfes in Betreff der den Opfern dis In A 13. Mat 6 bewilligenden Pensionen bes auftragt is. Der Ménister wußte, daß die Majorität der Kommission der Meinung war, daß die zu bewilligenden Pene- lution Se Ta C me aden, Medsté SOMIIL Giese WitATGM: ion. s allen Kräften ; e L ator e map ad S über i ingebung und den Heldenmuth der National-Garde und era Recht der Opfer auf eine dffentliche Belohnung, was von Niemand bestritten wird, gesprochen hatte, machte er be- merklih, daß ein neueres Beispiel, ‘als das von 1830 vorhan- den und es naturlih sey, dies zu befolgen: die Opfer des Fieschischen Attentats haben eben so große Pénsionen erhalten, wie die, welche jezt in Vorschlag gebracht werden. Es ward- erwiedert, daß die damals in der ersten Aufregung des dffent- lichen Schmerzes votirten Pensionen vernünftigerweise kein Recht fär alle Veranlassungen begründen könnten, und ein Mitglied

Es heißt, der General Gourgaud, Adjutant des Königs, j

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