1839 / 161 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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sten, noch unmündigen, als Fürst Salviati, die diesen Namen führenden Güter e Bas 5

Spanien.

Madrid, 28. Mai. Der Baron von Meer hat auf die leßten Instruktionen, die ihm von der Regierung zugesandt wurden, noch nicht geantwortet und man erwarte: daher täglich seine Absetzung. i

Es is hier von einer gewissen Partei das Gerücht ver- breiter worden, daß der Jnfant Don Francisco de’ Paula mit dem Plane umgehe, sih des Spanischen Throns zu bemächti- gen und sich unter dem Namen eines Grafen von Barcelona zum Regenten von Spanien ausrufen zu lassen.

Man versichert, das Ministerium habe die Französische Regierung um Abberufung des Französischen Botschafters,

Herzogs von Fézenzak, ersucht, weil derselbe sich für die Sache !

nigin sehr wenig interessire. A UX T {,

Konstantinopel, 22. Mai. (Oest. Beob.) Das in Triest neugebaute Dampfboot der Danau-Dampfschifffahrts-Ge- sellschaft „Seri Perwaz““, welches bestimmt ist, die Communi- cation mit Syrien zu unterhaltea, ist vorgestern in Konstanti- nopel angelangt. ie Zahl der Oesterreichishen Dampfschiffe mehrt sich dergestalt, daß si unlängst sieben derselben zu gleicher Zeit im hiesigen Hafen befanden.

Die Türkische Zeitung vom 3. Rebiül-ewwel 1255 (17. Mai 1839) enthält die Anzeige, daß die Festung Belgrad der Statthalterschaft Nissa einverleibt und der Ferik von Nissa, Chosrew Pascha, zum Kommandanten von Belgrad ernannt worden ist. Der bisherige Kommandant von Belgrad, Jussuf Pascha, ist nah Konstantinopel zurückberufen worden.

Der öffentliche Gesundheits - Zustand in der Hauptstadt ist fortwährend befriedigend; in Smyrna hatte sich, den leßten Nachrichten aus dieser Stadt vom 19. Mai zufolge, Tages zu- vor ein neuer Pestfall an einem Armenier ergeben.

Neap Pte

aAlerandtien, 16, Mai. (A. Z) Am 12. d. kam der Pascha aus dem Delta hier an, und sogleich begaben sich säámmt- liche General-Konsuln zu ihm, um ihn zu begrüßen und mit ihm über die bevorstehenden wichtigen Aagelegenheiten zu sprechen. Auf die von allen Konsuln gleichmäßig ausgesprochenen Ermah- nungen zum Frieden erwiederte er: „Jch will nicht den Krieg, ich aal: den Frieden, aber ih werde mich nicht ungestraft angreifen lassen. Schon ist ein Türkisches Corps über den Eu- phrat gegangen, und steht auf meinem Gebiet; aber tros dem habe ih meinen Sohn ÎJbrahim Pascha auf das dringendste er- mahnt, den ersten wirklichen Angriff zu erwarten, um dann die Operationen zu beginnen.“ Auf diese kluge Erklärung blieb nichts zu antworten. Als der Russische General-Konsul mit ihm Über die vor kurzem eingereihte Note der Russischen Regierung, worin dem Pascha angedeutet wird, durchaus keinen Krieg gegen denSultanzu beginnen und den rückständigen Tribut zu zahlen, eben so wie seine Truppen von der Gränze in das Jnnere Syriens zurückzuziehen, sprach, sagte der Pascha, „daß unter den der- maligen Umständen der Sultan noch auf den Tribut zu warten habe; denn da er die feindseligsten Gesinnungen gegen ihn zeige, wäre es in der That mehr als unklug, wenn er, Meh- med Ali, dem Sultan noch Geld und hiermit die Mittel gäbe, seine Pläne desto besser gegen ihn auszuführen“. Eine ähn- liche Antwort folgte auf das Ansinnen, seine Truppen zurück- zuziehen. Durch das gestern aus Beirut zurückgekehrte Eng- lische Dampfschiff erfahre ich, daß Jbrahim nun seine sämmt- lichen Truppen, selbst die Garnisonen der Städte, bei Aleppo konzentrirt habe; dasselbe ist jenseits des Euphrats von den Türken geschehen. Damascus is dem Emir-Beschir mit seinen Drusen zur Bewachung: übergeben; ähnlihe Corps {tehen lángs des Horan bis Naplus. Der Horan hat sich ganz unterworfen , der - Sheikth Scheble scheint für Fbrahim zu seyn. Jbrahim hat in Adana, Taraplus, Ale- xandrette und Aleppo bedeutende Magazine, während es den Türken bei ihrer fehlerhaften Administration gänzlich daran feh- len soll. Die lektèn Nachrichten aus Konstantinopel lauten un- gemein kriegeris@; der Sultan soll den Gesandten der Mächte erklärt haben, er wolle sich durhaus an Mehmed Ali rächen und den traurigen status quo brechen, ein Entschluß, der dem Sultan alle Ehre macht, nur könnte er die Folgen zu bereuen haben. Seit drei Tagen haben wir hier wieder drei Pest- fálle, die in den Lustschlôssern der Pest, in den Baracken oder vielmehr Höhlen von Ras el Gin und Mahemedieh vorkamen ; die Betroffenen wurden. schnell hinweggeraff. Man schreibt diesen plôblihen Ausbruch der Ankunft Syrischer Conscribirten zu, die, ohne die Quarantaine zu machen, hier ausgeschifst wur: den. Von den Nicht - Contagionisten wird behauptet, daß die plôblich eingetretene Hike daran Schuld sey ein gegen alle Erfahrung streitender Sab, da es gerade die Hitze is, dic der Pest in Aegypten ein Ende macht.

der K

Fn 6a nd.

Stettin, 8. Juni. Jhre Majestät die Frau Her- zogin von Braganza is heute Nacht hier eingetroffen und im Hotel de Prusse abgestiegen. Heute Nachmittag bestieg die hohe Reisende das Königl. Schwedische Dampfschiff „Gylfe““, wird aber dem Vernehmen nach nur bis Swinemünde fahren,

668

dort antern lassen,| ie Nacht am Bord verbleiben und erst mor- gen früh die Reisînach Stockholm fortseßen.

Köslin, §8. Îni. Die Wirksamkeit des Schiedsmän- ner-Jnstituts ij Departement des hiesigen Königl. Ober- Landesgerichrs hatsih im Laufe des vergangenen Jahres durch folgende Leistungender Schiedsmänner bethätig. Es wurden überhaupt 1881 Ehen anhängig gemacht, davon sind 1573 durch Vergleich unh 38 durch Zurücknahme der Klagen been- digt und nur 163 sem Richter überwiesen worden. 27 Sachen waren am Schlussädes Jahres anhängig geblieben.

Erfurt 6. Juni. Am 28sten v. M. Abends 10 Uhr s{chwoll der duch Sparnberg fließende kleine Bach, in Folge wolkenbruchänlicher Gewittergüsse, plöblich sehr stark an und wurde so reißnd , daß in wenigen Minuten zwei neuge- baute im untern Stck massive Wohnhäuser, so wie das Spriben- haus nebst Spribe lpeggerissen und der nahen Saale zugeführt wurden. Kaum mirde die Gefahr von den diese Häuser be- wohnenden vier Fagilien geahnt, als sie schon mit Schrecken die beginnende Zersdrung ihrer Häuser bemerkten, so daß nur Zeit zur Lebensrettitg vorhanden war und die Kinder aus den Betten genommen tnd unbekleidet durch das schon fünf Fuß hohe Wasser fortgehafft werden konnten, wonach der Einsturz der Häuser soforc kfolgte. Die 4 Familien haben von dem Junhalte ihrer Häusk gar nichts gerettet, und hat der eine Ver: ungückte dabei noch die Tags vorher geborgten Puppillen-Gel- der, im Betrage vm 70 Rthlr., zur Abtragung einer Schuld verloren. Das Unlúck dieser Leute ist um so größer, als Sparnberg ganz arf ist und daher sehr wenig zur Unterstüßung der obdachlos und pn allen Lebens-Bedüärfnissen entblößt daste- henden Familien thu kann, und die naheliegenden ausländischen Orte von gleichen Uglücksfällen betroffen sind.

Köln, 6. Juni (Köln. Z.) Gestern Abend gegen halb 9 Uhr ward unsere| Stadt die hohe Ehre, Se. Königl. Ho- heit den Kronprinze| in ihre Mauern zurückkehren zu sehen. Der laute Jubel, welcher den erhabenen Fürsten {on in Deub, wo eiae Ehrn - Pforte errihiet und dessen Hauptstraße festlich geschmückt wck, empfing, steigerte sich aufs höchste, als Se. Königl. Hoheit) unter dem Geläute sämmtlicher Glocken und dem Donner de Böller, das diesseitige Ufer erreichten, und begleitete Höchsdieselben in Jhre Wohnung, wo Sie, von der Reise ermüdet, Sich bald in Jhre Gemächer zurückzogen. Heute Morgen gerulten Se. Königl. Hoheit, die hier zusam- mengezogenen Landwehr - Truppen auf der Mülheimer Haide zu inspiziren und hètrauf in Begleitung des kommandirenden Generals des Lten mee - Corps und des Königlichen Ober- Präsidenten der Rhen-Provinz, den mit Fahnen, Blumen und Laubgewinden stattlic gezierten Bahnhof der Rheinischen Eisen- bahn zu besuchen, ù dessen Nähe sich eine zahlreiche Menge versammelt hatte, die den Durchlauchtigsten Prinzen mit Freu- dengeschrei begrüßte. Von mehreren Mitgliedern der Direc- tion und des Ädminstrations-Rathes empfangen, nahm Höôchst- dieselben die Statims- und Wagen - Gebäude, so wie die übrigen einzelnen FHeile des Bahnhofes, namentlich auch die vorhandenen Pesonenwagen und Lokomotiven, in Augen- schein, ließen Sich de Pläne der Bahn vorlegen und sprachen Ihr besonderes Jntcesse an diesem in seinen Folgen fär die ganze Provinz so hohwichtigen Unternehmen in gnädigen Wor- ten aus. Besonders huldreichh und herablassend war die Weise, in welcher Se. Könÿl. Hoheit Sich mit den Mitgliedern der Direction unterhieltàa und denselben Ihren Beifall über die Zweckmäßigkeit der ganzen Einrichtung zu erkennen gaben. Nachdem Se. König. Hoheit einige Erfrischungen, welche die Direction Höchstdens(ben angeboten, eingenommen hatten, be- gaben Sie Sich, vo! der jubelnden Menge umringt, nach der Stadt zurúck und hir zunächst in die Domkirche, wo Sie von dem erzbischöflichén Beneral - Vikar Herrn Dom - Dechanten Dr. Hüsgen empfanœn und herumgeführt wurden und dann in dessen Begleitung den sh unwohl befindenden Hochwürdig- sten Weihbishof und Domprobst Herrn Freiherrn von Beyer mit cinem Besuche hildreichst Überrashten. Alsdann beehrte der allgeliebte Könissohn eine Versammlung des hier be- stehenden Vereins fretüoilliger Krieger aus den Jahren 1813, 1814 und B15 mit Seiner Gegenwart. Höchst- dieselben waren von iem Vereine zu dieser Versammlung ein- geladen worden, um ine mit derselben verbundene Feier eige- ner Art zu verherrichen. Es sollte nämlich dem jüngsten Sohne eines der Fréwilligen, welher am 3. Februar v. J., dem Gedächtnißtage d:s Vereins, geboren und in die Stamm- liste als jüngster der Freiwilligen eingeshrieben worden war, als Geburtstags:Gesdenk und Andenken" ein filberner, zierlich gearbeiteter Pokal úbœreiht werden. Mit freudigem Hurrah- ruf bewillkommnet, irspizirten Se. Königl. Hoheit die sämmr- lichen Freiwilligen u1d geruhten, Sich mit jedem Einzelnen aufs freundlichste zu unterhalten. Der jüngste Freiwillige wurde nun in den Saal gebracht, und die Ueberreichung des Pofales fand statt, aus welchem der Durchlauchtigste Fürst den ersten Trunk auf das Wohl des Vereins zu thun die Gnade hatte. Auf ehrfurchtolles Ersuchen schrieben Höchstdieselben

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 9. Juni.

Abgang Zeitdauer Abgang | Zeitdauer

von |um- Uhr | St. | M. f von | um Uhr | St. | M. Berlin |7 Mrg.| | 47 bPotsdam |5 Mrg.| 1 | 39 Berlin [102 » | | 47 [Potsdam |82 » | 39 Berlin |21 Nm. | 45 [Potsdam [125 Nm.| | 40 Berlin 3 » |— | 45 Potsdam 43 » [453 Berlin 6 » |— | 42 [Potsdam |8 Abds.| | 48* Berlin 10 Abds. 1 | 5 [Potsdam [81 » |- 59 | | Potsdam |113 » |- 1-10

| | Die erste Fahrt vou Potsdam mit Pferden.

__Jn zwei Zügen. i Meteorologishe Beobachtung.

1839. Moraens | Nachmittags | Abends Nach einmaliger 9, Juni. 6 Uhr. 2 Lie. 10 lbr. Beobachtung. | | Cuftdrud.c...uee 337,61‘ Par, |337,02/ par, 337 41‘‘‘Yar. Quellwärme §8,609 R.

Luftwärme |4-12,89 R. |4-22,39 R. |—4-17,19 R. Flußwärme 15,99 N, Thaupunkt ..... |4+- 8,40 R. |+ 9,19 R [P 8,89 R. [Bodenwärme 11,09 R.

Dunstsättigung | 75 pCt. | 31 pCt, | 65 pCt. HAuédünstung 0,041“ Nh. Wetter. .oo0oeeee | ‘: Heiter, heiter. | trüve, Niederschlag 0,026‘ Rh, Wind ...540:45--+ | SO-. | SO. | SO. Wärmewehsel 4-22,5 ® Wolkenzug ..-. 4 | SO. | La Jui 2 59.

Tagesmittel: 337,38'‘Par... 4-17,49 R... 4-8,7 ° R... 57 pCt. SO. Abends 11 Uhr Gewitterregen: ; B. f L C D O A0

Den 10. Juni 1839. Amtlicher Fonds- und (eid-Cours- Zettel.

[us Pr. Cour. J Pr. Cour.

N] Brief. | Geld. N| Brief. | Geld. St.-Schuld-Sch, |4| 108%/; j 1U27/g fOstpr. Pfaudbr. |3i| | 101/, Pr. Engl. Obl. 30,/ 4 103!/, 5 1027/,-» Pomm. do. 32 1025 /g | 102!/; PrärmSch.d.Seeh.|—| T2556 72H/, [Kur- u. Neum. do. 32 1023/, | 102 Körmöärk. Oblig. 162! /g ISchlesische do.| 4 -—— } _— do.Schuldversch.|3è| 160*/g 100/; ÎCoup. uud Zins- | Neum. Schuldv. [32 1005/2 100!/; I Sch. d. K. u. N.|—| 96 | Berl. Stadt - 0bl./4| 1035/5 | 103, Gold al marco +l 215 214 Königb, do. |4 | | Neue Dacaten |—| 18!/, Eibiiger ‘do. 4H ¿— —— |Friedrichsd’or |—| 13!/, | 13 Dauz. do. in Th.|— A7, _—— And. Goldmün-| | | Westpr, Pfandbr. |3è 1015/15 100! I, 2j Zeu à 5 Thl. E 12! a 125/12 Grosah. Pos. do. [4 165 /, | Disconto al 3 | A

Auswärtige B0rsen Amsterdam, 6. Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 55. 5%/% do. 102!/,. Kanz-Bill. 27.

Zins]. —. Preuss.

59/4 Span. 187/g. Passive 4!/,. Ausg. Sch. —. Präm. Seh. —. Polin. —. ÜVesterr. Mer. —. Antwerpen, 5. Juni. Zinsì. —. Neue Anl. 187/g. 1813/, 5.

Frankfurt a. M., 7. Juni.

ÜVesterr. 50/0 Net. 107!/4 G. A, 101, G. 21/5/50 595/g G. 19%, 25!/,. BD3/g. Bank-Actien 1826. 1824. Partial-Obl. 155!/4 Br. Loose zu 500 FI. 133!/,. 133. Loose zu 100 FI. 280!/, G. Preuss. Präm. - Sch. 723/,.G. do. 49/9 Anl. 102!/, G. Poln. Loose 67/,. 67!/,. 509/, Span. Anl. 5. 43/4. 21/29 Holl. 54'/,. 5A.

: | St. Germain 685 Br. Versailles rechtes

Eisenbahn - Actien. % Ufer 705 Br. do. linkes Ufer 290 Br. Strassburg-Basel 340 G. Bordeaux - Teste —. Samhbre - Meuse —. Leipzig - Dresden 89!/, Br. Köln - Aachen 86 Br. Comp. - Centrale -—.

Hamburg, S. Juni.

Bank - Actien 1518. 1515. Engl. Russ. 108. 1073/,.

Paris, 6. Juni.

59/, Rente fin cour. 111. 15. 39%/ fin cour. 81. 15. 59%/, Neap. tin cour. 99.90. 59/4 Span. Rente 19!/,. Passive 4!/,. 3% Port. 21. Wien, 5. Juul. 49/0 101/44. 3%/0_ 82. 21/290 —. Anl. de 1834 133*/,. de 1839 108.

——_—————_—

59/, Met. 167?/g. / 19/, B. Bank-Actien 1525.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 11. Juni. Jm Opernhause: Robert der Teu- fel, große Oper in ò Abth. Musik von J. Meyerbeer. (Dlle. Schlegel: Alice, als leste Gastrolle.)

Wegen Unpäßlichkeit der Dlle. Hussaë® kann die Oper Euryanthe nicht gegeben werden.

Jm Schauspielhause: 1) Le roman une heure. 2) La secondle année, vaudeville par Scribe. 3} Les parens de la fille, comédie nouvelle en 1 acte.

Mittwoch, 12. Juni. Jm Schauspielhause. Zum ersten- male: Die Fremde, Schauspiel in 5 Abth. von Frau von Wei- ßenthurn. | i i A

Donnerstag, 13. Juni. Jm Opernhause: Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abth. Musik vom Ritter Glu.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

In Potsdam: Die Getrennten, Lustspiel in 1 Aufzug. Hierauf: Erste Abtheilung der Vorstellung der Bajaderen aus Indien, Priesterinnen der Pagode von Tindivina Purum. Dann: Badekuren, Lustspiel in 2 Akten. Und: Zweite Ab- theilung der Vorstellung der Bajaderen.

Königsstädtisches Theater. Dienstag, 11. Juni. Achte Vorstellung der Bajaderen. Dazu: Der Vater der Debütantin. Posse in 4 Akten, von

5. A. Herrmann. n 1 Neunte und leßte Vorstellung der

auch Jhren erhabene! Namen in ein dem Knaben vom Ver- eine géwidmetes Albun ein, und verließen alsdann die Ver- sammlung, welche di4 Erinnerung an diesen gütigen Besuch stets mit hoher Freude bewahren wird. Heute Mittags geruh-

ten Se. Königl. Hohet, in Jhrer Wohnung die hohen Be- | hörden und viele Howratioren der Stadt zur Tafel zu ziehen. !

Mittwoch, 11. Juni. j ; ( Bajaderen. Dazu: Julerl, die Pußmacherin. Parodirende

| Posse mit Gesang in 2 Akten, von Meisl.

j Verantwortlicher Redacteur Arnold. S Gedrudt bei A. W. Hapn.

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Bekfanntmachungen.

Der mittelst Stebrief vom 11. Mai c. von uns

burg

aufgehoben und dies allen betreffenden verehrlichen Civil- und Militair-Behörden mítgetheilt wird.

Königl. Preuß. Land-

Befanntmachunsg-.

ist mir unterm 10. Mai d. J. ein Patent : auf eine Einrichtung, das Thürfutter mit def Befleidun zu veedinden und die legz- terc an der Thürzarge zu befestigen, ohne

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4

Allgemeiner Anzeiger für di A e n

Der Tischlermeister Clauß in Berlin, Niederwallstraße Nx. 37.

14 Bogen.

e Yreußishen Staaten.

Literarische Anzeigen.

Futter, Bekleidung und Thür können hiecnah vor; Mitte Juni erscheint im Verlage vou G. P. Ader-

verfolgte Kaufmann Louis Döbler aus Branden-|dem Einsegen gestrichen und angeschlagen siyu; auch [holz in Breslau: N am 2. Juni c. bereits in uier MesEogois 4 das Sieuer var eman eg lapezi wen: shalb hierdurch jener Steckbrief wieder ei vorfommender Veränderuug fann des Futte

eingeliefert, weshalb h 4 und die Bekleidung, ohne die geringste Beschädigung ge A lo oder m Wand zu O in Ge y urzer Zeit losgemacht und wieder eingesetzt werden. Braudenburg, den 4. Juni 1839. ki Indem ih den Herren Baumeistern , so mie Einem i O vol T und der und Stadtgerichk.| h ohgeehrten Publifo hiervon Anzeige zu machen mir ange mit dem Geseß .

erlaube, lade ih zur Ansicht einer solchen, [n meiner Wohnung aufgestellten Thür ergebenst ein und bemerke noch, daß bei mehreren Bauten dergleichen schon zur

Von Einem Königlichen Fiber Finanz - Ministerio | Anwendung gckommen, sind.

Die Verordnung über das Rechtsmittel T Revision Tas der Nichtigkeits-Be- shwerde vom 14. Dezember 1833, mit ZeA ihren geseulihen und dofktrinellen Er- ánzungen und Erläuterungen, insbe- ondere in ihrem organisheu Zusammen-

Fnstruction vom 7. April 1839 bearbeitet von zwei praktischen Juristen.

Bestellungen nehmeu alle Buchhandlungen aa.

Verlage von Duncker & Humblot, Fran- d sche Straße Nr. 2 a, ist so eben erschienen und

durch alle Buchhandlungen zu beziehen:

Geschich S ; der Einführung der Reformation in die

Mark Brandenburg. Zur dritten Säfularfeier am 1.November 1839,

Christian Wilhelm Spieker, Doktor der Philosophie und Theologie. Gr. 8vo. Geh. Preis & Thlr.

Deutsche Geschichte i im Zeitalter der Reformation,

von Leopold Ranke. Tyeil 1 und 2. Gr. 8vo. ‘Preis 52 Thlr.

Gr. 8vo. 12 bis

Ä A 4 4 S4 i

Allgemeine

A 161.

Amtlihe Nachrichtén. Kronik das Tages.

__ Se. Majestät der König haben dem Hauderer Schick zu Elberfeld die Rettungs - Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht. E

Abgereist: Se, Excellenz der Wirkliche Geheime Rat Graf E Harrach, nah den Rheingegenden. M my, Der Großherzogl. Hessische Minister - Resident am hiesigen

Hofe, Kammerherr, Oberst-Lieutenant und Flügel-Adjutant von Scáffer-Bernstein, nah Naumburg a. d: Sant,

S A R E Ln L D Dn

Zeitungs-Nachrichten. n.81 nd

Frankrei dchckch.

Pairs: Kammer. Sikzung vom 5. Juni. Nachdem bie Kammer in ihren Büceaus die Kommission ernannt hatte welche mit der Prúfung des Geseß-Entwutfs in Betreff der gehei- men Fonds beauftragt werden soll, wurden die Debatten über den Vorschlag d:s Baron Mounier fortgeseßt. Die Zulässigkeit der Beschränkung ward heute noch von de Grafen Flahaut vertheidigt, indeß war er der Meinung, daf die in ‘dem Ent-

det man immer etwas Unzusammenhängendes, einen o Widerspruch, welcher alle Wirkung age : Ma Jn Erwiederung auf die Augriffe, welche: ruchrere Blätter gegen das Ministerium wegen der Absetzung des Herrn Bresson ge- richtet hatten, sagt der E tndezs ¿Die Stelle des Herrn Lezrand war Herrn Bresson durch das Ministerium vom 15. April gegeben worden. Das Ministeruum vom 12. Mat hat nun Herrn Legrand wieder in Besiß derselben gesebt. Das ést die Thatsache; die Veranlassung ist ganz einfach: err Tegrand ist aus eben denselben Grunde wieder in seine telle eingesest worden, aus welhem er aus derselben vertrieben war. Er war nicht der Freund des Miristeriums vom 15. April und er is der des Ministeriums vom 12. Mai. Wer hat jemals cinem neuen Ministerium das Recht streitig gemacht, sich mit scinen Anhängern zu umgeben und seine Gegner auszuschließen? Was fonnte das Ministerium vom 12. Mai Unschuldigeres thun, als Herrn Legranò, den der Haß ge- gen es selbst und seine Partei vertrieben hatte, wieder in seine Stelle einseßen? Was will man- denn vom Ministerium vom

den Kammern gegenüber die Jnitiative ergreife; man will nicht, daß es über politische oder nichtpolitische Aemter verfüge; wer sol alsdann regieren, wer die Gesepentwürfe vorbereiten, wer thg ge Bien ernennen ?“‘

wird allgemein als cin Beweis großer UnschiÆlichkeit und religidser Parteisucht bemerkt, daß veim Eingehen der Nach- richt vom Tode des Kardinal Fesch,. Titular- Bischofs von Lyon, daselóst keine Leichenfeier, nicht einmal ein öffentliches Gebet veranstaltet wurde. den Eleven der polytechni-

wurfe angegebenen Zahlen zu niedrig wären. Der Marschall

nisterium dem gegenwärtigen Vorschlage seine Zustimmung ni ertheilen könne, daß es sich aber mit Sia Pra A Gegenstandes beschäftigen und demnächst selbst einen Gese6-Ent- | wutf vorlegen wolle. Der Baron Pelet wünschte, daß man zuvör- | derst den Grundsaß der Beschränkung feststellen und sich spáter mít den Zahlen be\chäftigen möge. Er schlug zu dem Ende ein Amendement vor, welches den ersten Artikel des Entwourfs bilden solle, undalso lautete: „Die Zahl der Mitglieder der Ehren-Legion soll auf die in dem folgenden Artikel ausgedrúckte Weise beschränkt werden.““ Als Unter-Amendement s{chlug Herr Cousin vor: „„ÎJn Kriegs- | zeiten kann man durch besondere und motivirte Ordonnanzen von jener Regel abweichen.‘ Herr Barthe wollte alle diese Amendements verworfen wissen. Die Negierung habe einen | Gesetz - Entwurf über die Ehren - Legion für die nächste Session | versprochen. Dabei könne sih die Kammer vor der Hand voll- kommen beruhigen. Er für seinen Theil wärde sich niemals entschließen, für einen Grundsaß zu votiren, ohne dessen Folgen | zu kennen. Nach einigen Worten des Herzogs von Broglie, derdie | nsichten des vorigen Redners vollkommen zu theilen erklärte, | | |

schritt die Kammer zur Abstimmung über das Ame Í ( ndement des Herrn Pelet, und nahm dasselbe mit 66 gegen 54 Stimmen an.

Paris, s. Juni. Dem Monteur zufolge, hat si Q ergos von Nemours am 31. Mai um 2 u Rae

ette am Bord des „Crocodile“’ eingeschifft. Ueber das nächste | Ziel der Reise des Herzogs meldet das offizielle Blact nichts.

Herr Pontois, Gesandter bei den Vereinigten Staaten welcher sich gegenwärtig auf Urlaub hier befindet, hat eine Pri- vat- Audienz beim Könige gehabt.

__In der heutigen Sibßung der Deputirten - Kammer ent- wickelte Herr Gaugier seinen Vorschlag, durch welchen dén be- soldeten Deputirten ihr Gehalt während der Dauer der Session entzogen werden soll.

Die Presse sagt: „Das Ministerium hat den Entschluß gefaßt, ein besonderes Journal in seinem Interesse zu gründen. Der Haupt - Redacteur ist bereits gewählt worden, wir kennen seinen Namen, aber wir glauben nichtsdestoweniger, daß das projektirte Journal nit erscheinen wird. Das Ministerium vom 12. Mai befindet sich in einer ernsten Verlegenheit. Es B! auf der Rednerbühne die Verpflichtung übernommen, fein

ournal „mehr zu subventioniren. Es hat darin Recht gehabt; aber es überzeugt sih jeßt immer mehr, daß es sich durch seine | Handlungen nur mittelmäßig vertheidigt, und es weiß nun nicht, | was es anfangen soll, um sich einen krästigen Beistand und eine thätige Mitwirkung, deren Bedürfniß es immer dringen- der empfindet, zu verschaffen.‘

| Der Constitutionnel spricht sich folgendermaßen über die Politik des Ministeriums aus: „Wenn die Regierung eine politische Maßregel annimmt, so ist, da dieselbe cine politische Bedeutung hat, sonst leicht vorauszusehen, wie sie von jeder Partei gewürdigt werden wird. Erwas Anderes ist es mit dem jebigen Ministerium, und wenn zwei Personen úber eine Hand- lung des Ministeriums derselben Ansicht sind, so is Alles zu wetten, daß sie in allen andern Punkten von einander abwei- chen werden. Woher kömmt das? Einfach daher, daß die Be- dingungen, unter welchen es entstanden ist, es in eine falsche Lage gebracht und alle Jdeen verwirrt haben. Das Ministe- rium hat Verwirrung und Anarchie gesäet, es muß dieselben daher au in seinem Jnnern nähren. Die Kammer ist getheilt zersplittert, mehr als sie es je war. Man-kann nicht mehr sagen mit wem oder gegen wen man ist. Das Ministerium hat so viel wechselnde nsichten, daß man für oder gegen dasselbe seyn muß, je nach dem Gesichtépunkte, von welchem auë man es be- trachtet; daher die Verschtedenheit der Urtheile, die über dasselbe gefällt werden. Eine bestimmte Politik hat es nicht oder wenig- stens hat es noch nicht gezeigt; daher hat man feinen Ausgangs- punkt für sein Urtheil. Seine Handlungen sind verschieden wie seine Zusammenseßung. Man kann diese oder jene Maßregeln billigen, wenn man sie einzeln und von einem gewissen Gesichts- punkte aus betrachtet. “Aber nichts bürgt dafür, daß dieser Ge- sichtspunkt auch der richtige sey. Bringt man eine Maßregel mit der Gesammtheit seiner Handlungen in Verbindung, so fin-

| eine außerordentlihe Bewegung in unserm

h Ÿ e , E, Soult wiederholte noch einmal seine Erklärung, daß das Mi- ebung gehadt, hâcten, Feuerwaffen,

F Cin hiesiges Blatt meldet, die sle bisjeßt zu ihrer | abt n, plôblich durch ein Dann e zweiten Artillerie:Regiments abgenommen worden. Die Gazette des Tribunaux widerspricht der Angabo a E A Met verhaftet worden wäre (s. 6: N, LOV, r nur ais Zeuge Réchiee: sebients Zeuge vor dem Jnstructions- Die sechs Offiziere, von denen gestern gemeldet wurde, daß sle wegen eines Duells vor den Assisen erschienen wären , sind freigesprochen. Einer derselben hatte seinen Gegner getödtet. Er war daher des freiwilligen Mordes und die andern als Mitschuldige angeklagt. Sie wiesen nah, daß der Getddtete durch nichts von dem Kampfe abzubringen gewesen sey und bis zu dem lebten Augenblicke den Tod gewissermaßen gesucht habe. Im Eclaireur de {a Mediterrannée vom 2. Juni liest man: ¿Der mehrtägige Aufehthalt des Prinzen von Join- ville in Marseille und die erneuerten Befehle des See- Mini- sters zur schnellen Ausrüftung aller diéponiblen Schiffe, haben Hafen veranlaßt.

| Tag und Nacht, am Werkeltage und Fetertage, sind die Wert-

stätten geöffnet. Es werden sogar alle Schiffe, die fähig sind,

| das Meer zu halten, ausgerüstet, und es heißt, der ,„Alger“/ s er

| Und die „Stadt Marseille“ sollten in Stand ae t ‘t 2

| Es werden indeß nicht allein L S

| men zur Verstärkung des Geschwaders unter dem Admiral

| Lalande, sondern es ist auch, wie man verfichert, nach Brest

unserem Hafen Schiffe “entnom-

der Befehl ergangen, alle nur irgend dienstfäßigen Schi zurüsten, unter denen sogar der alte Brian ark 1) han

Briefe aus Toulon melden, daß man weder zu Algier noch zu Toulon Vorbereitungen getroffen hat, welche auf eine baldige Eröffnung des Feldzuges oder die Ausführung des Plans, die ganze Afrikanische Küste zu occupiren, schließen ließen. Die Reise des Herzogs von Nemours scheint also in feiner Beziehung zu dieser Cxpedition zu stehen, welche man lange dem Marschall Valée zugeschrieben hatte.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Unterhaus. Siz: zung vom 4. Juni. Nach Sir Robert Peel nahm in der Debatte über den Fleetwoodschen Antrag auf Ausdehnung des Wahlrechts in den Grafichaften der bekannte Radikale Herr Harvey das Wort und bemerkte, er sey durch Lord John Russell's Weigerung, der gestellten Motion beizutreten und Versprechungen hinfichtlich fúnstiger Reformen zu geben, nicht enttäuscht worden, denn er habe gar kein Vorschreiten auf der Bahn der Reformen ven Seiten der jeßigen Minister erwartet. „Ih hätte es zwar gern gesehen“/, sagte der Redner unter An- derem, „wenn man zu Fortschritten bereit gewesen wäre, aber ich würde es in diesem Falle bedauert haben, den edlen Lord (I. Russell) seine eigenen oft wiederholten Worte verschlingen

zu schen. Ucberdies hâtte die Zustimmmung des Mi nisteriums zu dieser einzelnen Maßregel bs, Publikum wenig befriedigen können ; dazu wären ganz andere,

viel umfassendeère Maßregeln nothwendig. Jndeß auch ohne Reform läßt sich in der Gesebgebung aas Naübliche ny führen , und die Wählerschascen haben es sich selbs vorzu- werfen, daß die Neform kein besseres Schicksal hat. Jch meiner- seies bin es herzlih müde, so viel reden zu hôren und sogar nichts thun zu schen. Möchten wir nur endlich einmal ein star- kes Ministeriums erhalten, das über eine tüchtige Majorirát zu gebieten vermöchte. Jch sehe auch nicht ein, warum die Köní- gin nicht ein Ministerium sollte bilden können, welches auf das Ver- trauen des Hauses rechnen dürfte, da zwischen den Führern der beiden entgegengeseßten Parteien so wenig Unterschied obwaltet. Wenn ich für den vorliegenden Antrag stimme, so geschieht es nur, um dem Lande zu zeigen, wer diejenigen sind, denen es um weitere Fortschritte auf der Bahn der Reformen zu thun ist, so langsam dieselben auch seyn mögen.“ (Hört!) Herr Hume dagegen sagte, er seinerseits finde sich sehr enttäuscht dur) die Erklärungen Lord J. Russell's; wenn die jetigen Wählerschaften den Liberalen abgeneigt geworden, so sey, meinte er, um so mehr Grund vorhanden, daß ein liberales Ministe-

rium das Wahlrecht ausdehne. (Großes Gelächter.) Wie aber | Herr Harvey gar etwas so Schimpsliches, ein Coalitions- Mi-

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12. Mai? Man will nicht, daß es regiere; man will nicht, daß |

de Slaats-Zeitung.

Berlin, Mittwoch den [12ten N

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nisterium, herbeiwünschen könne, darüber müsse er sich höchlichst verwundern und könne nicht energisch genug dagegen protestiren. Herr Ward, ebenfalls ein Radikaler, war der Meinung, daß die Liberalen jett bloß ihre eigenen Grundsäße aufrecht zu erhalten bemüht seyn müßten, ohne zu berüsichtigen, in welche Hände die Zügel der Regierung kommen nöchten. „Die heutige Ab- stimmung““, sagte er, „wird die Scheidelinie zwischen den bei- den Parteien der ministeriellen Seite des Hauses ziehen, und sollte dics zu einer Verschmelzung der beiden einander jeßt ge- genüber stehenden Führer (Lord J. Russell- und Sir R. Peel) änlaß geben, so wärde mir das auch gleichgültig seyn, denn i habe bereits gesehen, wie Männer , denen zu foigen rinjt mein Stolz war, mit ihrem Namen und Cirfluß immer mehr in die konservative Partei Untecgetauht sind, und ich zweifle nicht, daß ihnen noch Andere auf diesem Wege folgen werden.“ Ein anderer NRadikaler Derr Wake ley, fragt, warum die Minister das Staatsruder wieter übernotnmen hätten, da sie doch feinen Schritt vorwä:ts hun wollten. Darauf, meinte er, würde er sih die Antwort wohl bei ein Paar Damen einholen müssen. Er warf den Ministern vor, daß sle ein in der Englischen Geschichte noch unerhörtes Spiel mit dem Staatswohl getrieben hätten, und er wundecte sich, daß auch nicht einziger von ihnen auftrete, um Lord John Russell aus dew Neb der konservativen Auslegung, welche Sir R. Peel seinen Worten gegeben (\. das gestr. Bl. der St. 3), zu befreien. (Gelächter.) „Das Schiksal des Miniske- riums‘, so {loß der Redner, „ist nun besiegelt, und cine allgemeine Wahl wird den Tories eine Majoritát von 60 bis 70 Stimmen geben.‘/ Das Resultat diejer Debatte ist bereits gemeldet. Es geht aus derselben wohl deut- lih genug hervor, daß seit der leßten Krise keine Annäÿerung zwischen den Ministern und den Radikalen stattgefunden hat, Und es ist daher kaum daran zu zweifeln, daß die Ersteren bei der ersten besten Gelegenheit, die sih den Lebteren bietet, mit den Tories gegen die Minister zu stimmen , sich wieder in derselben Lage befinden werden, wie bei ihrer erscen Jamaika- Bill, wo nicht in einer noch \{limmeren. Triumphirend wei- sen andererseits die Konservativen darauf hin, daß organische Veränderungen im Unterhause 207 Gegner und nur §1 Ver- theidiger hätten, wie die Abstimmung über den Fleetwoodschen Antrag gezeigt.

London, d. Juni. Außer dem Marquis von Dalmatien werden von hiesigen Blättern auch der Graf von St. Aulaire und der Graf Flahault als Kandidaten für den Französischen Gesandtschafts. Posten am Slesigen Hofe bezeichnet, auf welchen, E glaubt, Graf Sebastiant nicht wieder zurückehren

ürfte.

Es ist wieder einmal die Rede davon, daß Lord Hill, der Ober-Befehlshaber der Armee, seine Stelle ri werde,

die man dem Marquis von Anglesea angetragen haben soll. Im Standard liest man: „Wir haben bereits auf die Ansicht von einer baldigen Auflösung des Parlaments hinges deutet, die immer mehr Glauben gewinnt. És scheint sv unna- türlich, daß die jesigen Minister durch eine Berufung an das Volk auf ihr eigenes Verderben loëgehen sollten, daß wir an- fangs eben so wenig an dies Gerücht glaubten, wie es wahr- scheinlich mit unseren Lesern der Fall gewesen ist. Wir müssen jedoch sagen, daß wir nach den genauesten Nachforschungen zu der Ueberzeugung gelangt sind, daß Lord Melbourne die Auf(dsung des Parlaments vorbereitet. Verschiedene Gründe werden für diesen außerordentlichen Entschluß ange- führe. Den einen dieser Gründe können wir, ohne die Achtung zu verleßen, nicht in der plumpen Sprache derer anführen, die von dem Ministerium abhängen. És ist nämlich folgender: Eine erlauchte Person, dur die Kammerdamen zu der über- trieben falschen Meinung verleitet, daß gewisse neuere ESrcignisse populair seyen, kann ‘dur nichts Überzeugt werden, daß eine Auflôsung des Parlaments nicht die Zahl derjenigen Mitglieder des Unterhauses bedeutend vermehren werde, welche die Minister zu unterstüßen bereit seyen. Eine zweite Hypos these legt dem Lord Meibourne redlichere und bessere Gesinun- gen bei, als ihm, wie wir glauben, in Wahrheit zuzuschreiben sind. Der Premier-Minister soll nämlich gesagt haben, er habe das Ruder in den leßten sechs Monaten nur noch geführte, um den Lord Normanby und die Radikalen vom Ruder entfernt zu halten, und nun hätte er beschlossen, das Pa: lament aufzus- lôsen, um die leßte Hoffnung der revolutionairen Partei zu vernihten. Wir wissen sehr wohl, daß Lord Melbourne sich über die Herrschaft beschwert hat, die Lord Normanby an einem hohen Orte ausübe, und daß er jene Eniscul- digung für sein längeces Verbleiben am Ruder angefuhre hat; wir glauben jedoh nit, daß Lord Me:lbourne es aufrichtig damit gemeint, denn sonst hätte er son oft Gelegenheit gehabt, Lord Normanby der öffentliczen Ge- rechtigkeit zu überliefern. Wir glauben, die Wahrheit ist, daß die Minister zu der Ueberzeugung gekommen sind, daß sie mit dem gegenwärtigen Unterhause nicht fertig werden können, und daß sie bei oder nah der Aufiösung des Parlaments resigniren wollen, damit der Einfluß ihrer amtlichen Stellung und die Wirkung des „„Mißverständnisses“/ ihrer Partei noch einigen Vortheil bringen. Während wir dies schreiben, ethalten wir nachstehende Mittheilung eines Korrespondenten: Man ver- sichert heute frúh ganz bestimmt, daß Lord Melbourne eine Auflósung des Parlaments nit versuchen werde, weil die Mitglieder des Kabiners mit Recht glauben, daß sie dadurch in eine noch bedeutendere Minorität kommen dütften. Man ist allgemein der Meinung, daß die Lords Melbourne, Pasmers ston uad J. Russell sehr bald resigni-en und dasur Lord Nor- manby als Premier - Minister, der Marquis von Anglescy als Ménister der auswärtigen Angelegenheiten und Lord Howick oder Lord Morpeth als Minister des Innern ins Kabinet treten

würden.“

Amn 29sten v. M. wurde Herr Macauley in einer Versamm:

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