1839 / 174 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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E E n e RRER S I S eia e i oa v E fr m ° 99. nie ftr mt S S L

rus und Macedoníen, gelang es, ihrer habhaft zu werden Sie siben in geheimer Haf. Sie hatten viel Geld zu ihrer Ver- füzung. Diese Kunde hat in ganz Rumelien große Sensacion gemacht. Man sagt sogar, sie hätten mir einigen Beamten von Konstantinopel Einverständnisse gehabt. Die Pforte ist sehr über diese Entdeckfungen betroffen, da fast alle Truppen, auf die sie sih verlassen kann, in Asien stehen. Wir Eurepäer würden in großer Gefahr seyn, da die Fanatifer niht ermangeln wür- den, uns das Uagemacb, das sie erleiden, auf,ubürden. Ihnen zufolge sind es die Giaurs, welche die Schulo an der Vertil- gung der Janitscharen und an allen Neuerungen des Sultans tragen. Bikannilih ist Albanien der Heerd des Janitscha-

tièmus,‘ Aegypten

Alexandrien, 17. Mai. (A. Z) Am sien stand die ganze Aritee des Hofiz Pascha bereits am rechten Ufer des Euphrat, zwischen 59 und 60,6060 Mann stark, und hatte ihre Vorpo|st.n in den beiden Richtungen von Sem sat und Bir nah Aleppo vier Stunden weit vorgeschoben. Die Aegyptier hatten das Vorrücken so fcúhe nicht erwa'tet, und die Verlegen: heic war im ersten Augenbiüick g:oß. Man kann _ ihre Stärke auf 70,900 Mann anseven, von denen aber 16,060 Mann in der veishanzten Stellen im- Taurus und in den Garnisonen legen, Und sonst nicht verwendet wetden können. Auch gegen die Drusen, welche zwar durch die Maroniten festge- hasten werden, mússen immer ein paar tausend Mann zur Hand scyn. Die schlagfertige Armee wird“ aiso a1 50000 Mann und 9 bis 10,000 Mann Beduinen betragen, und somit der Tü!kischen an Z1hl so ziemlich gleich scya Jm Falle des Siegs hat die Tùl.\che Arme die Wahr- \cheinliczf.it für sich, daß der größere Theil von Syrien geaen die Aegypuier aufiteht; iw Falle der Niedeilage ist sie der Ge- f hr auegeseßt, alle 1hre Verbindungen mit der Hauptstadt zu verl eren, indem die Aegyptier auf der kärzeren Linie nach Kon- stantinopel stehen Von dem Pajcha von Bagdad, so wie ven der Flotte ist wenig Mitwi: kung zu erwarten, da die Aegypticr von Arabien aus mit úberlegener Kraft Bagdad bedrohten, und die hiesige Flotte stäiker a!s die des Sultans is. Die Bistres bungen der Mächte, den Frieden zu erhalten, so nachdrütich sie auch waren, sind, wie es am Tage liegt, in Konstantincp-l nichr durchgedrungen. Die Mächte wollten den Vei trag von Kutaja, den aber wollte die Pforte nich!; sie vercraut ihren K äften. Ahre Eiklärunoen an die Mächte, daß sie nur gegen Rück- gabe von S yrien und Reducirung der Aegyptischin Armee und Flotte das Schwert in der Scheide lassen wolle, beweisen hin- länglich, daß sie den Frieden niht wünscht, sondern vom K iege alletn Alles hose. Der Vice: Kdnig, ven dieser Stimmung tin Kenntn1ß und andere scits chne Hoffnung, daß thn die Mächte gegen dieselbe schüßen, fann eben nicht unzufcieden darüber seyn, daß die Pforte den Traktat zerreißt, und dadurch ohne sein Zuthun einem Stand der Dinge ein Ende macht, der ihn zur höchsten Spannung aller seiner Kräfte nöthigte. Die Pforte tYrerjeits bedachte wahrscheinlih, doß ein so mächtiger Vasall, der sie zum Vertrag von Kutaja zwingen konnte, ohne das wei- tere Zugeständniß der Erblichkeit jeiner ungeheuren Besizungen in \ iner Familie sich nicht zuf. ieden stellen könne. Sie hâite dies Zugeständniß machen, dadurch den Frieden dauernd sicher stellen, und vielleicht Candia au sich bringen tônnen, abec dann mußte sie sich {chwächer fühlen, als sie ich fühlt. Sie zicht die Entschcidung durch das Schweit vor. Was sie dabei wagt, ist nicht etwa der Sturz des Reiches, wohl aber die Abtrennung der Arabischen Länder von demselben, denn es is nicht zu ver- mu!hen, daß Mehmed Ali als Siezer sich mit Zugeständnissen zufrieden stellen werde, welche die Cx |tenz seines Wei kcs aufs neue èn Zweifel ließen.

a 0. d:

Stettin, 18. Juni. Wollmarkt. Laut der amtlichen Thor - Register gingen bis cinschäeßlich den löten d. M. -28,379 Ctr. 1 Pfò. Wolle hier ein, davon waren 4484 Ctr. 103 Pfd. zum Durchgang angemeldet, so da; die eigentliche Marktzufuhr 23,894 Cir. 8 Pfd. betiug, von denen 13&8 Cer. 22 Pfo. auf Privatlager und 22,505 Cte. 96 Pfd. auf dem Markíe ausgelegt waren. Nach den amtlihen Ausgangs Kon- trollen gingen von der leßtgenannten Summe 285 Ctr. 26 Pfd. unverfaufc nah den Gütern zurück, und 255 Cer. 94 Pfd. blie- ben im Liger der Rittrerschafilichen Privat - Bank, es wurden mithin 21,964 Ctr. 86 Pfd. wirklich auf dem Markte verkausfc. Die reichlichere Ausstattung des Mat!kies ist theils dem unbe- friedigenden Auefall des Stralsunder Marktes und den Zufuh- ren von dort her, theils den durch die Unbeständigkeit in den Wollpreisen während der leßten 3 Monate erzeugten geringeren Ankáufen vor dem Markte, 1heils dem von Jahr zu Jahr wach- senden Vertrauen zu dein hiesigen durch die Lokalitär :c. so sehr begünstigten Markte zuzuschreiben. Die So!gfalc der Schaf- züchter sowohl in dem fortschreitenden Veredeln ihrer Heerden als in der Wäsche der Wollen war unve!kennbar. Bei lebz- erer sind die neuen Waschmittel sehr wenig angewandt worden,

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und mehrere intelligente Landwirthe sprahen sich ofen über dea Nachtheil aus, den sie nach der känstlihen Wäsche sowohl im Gewichte der Wollen als in deren Störrigkeit gefunden ha- ben wollen. Besucht war der Markt von schr zahlreichen Käu- fern, die Liste zählt 333, unter denen sich 29 Engländèr, 2 Fran- zosen, 1 Ungar und 285 Deutsche Fabrikanten von Bedeutung befanden. Es hatten sich 70 Käufer mehr a's im Jahre 1838 eingefunden. Die Zahl der Verkäufer belief sich auf 1294 und zwar 376 mehr als im vorigen Jahre. Der Verkauf ging im allze- meinen niht mit der in den lezten Märkten stattgefundenen Scnelligkeit vor sich und während derselbe shon am l2ten be- gann, geschah die Räumung erstam 17ten Vormittag. Nur wenige Verkäufer erreibten einen um '/;—'/, Rthle. pr. Stein höheren Preis als im Jahre 1838, ein anderer Theil den vorjährigen, bei weitem die Mehrzahl aber einen geringeren Preis und es ist durhsnitilich ein Rückschlag von 6 7 pCr. gegen den Ma! kc des Vorjaßres anzunehmen. Der Gesammtwerth aller zu Markt gebrachten Wolle wird auf circa 1,600,600 Rihlr. ge\chäßt. Mit den Einrichtungen des Marktes bezeigte nian allgemeine Zuf: iedenheit und die Thätigkeit der Wollmarkts - Kommission bewährte sih auch durch Schlichtung von 31 vecichiedenen Sirei- tigkeiten, größeren oder geringeren Belanges.

Lande, 20. Juni. (Bresl. Z.) Den 18. d. M. Abends 10 Uhr reisten Ihre Köntugl. Hoheit die Prinzessin Aibrecht von Preußen auf der Rückceise aus dem Haag úber Prag kommend durch Landeck, und trafen um 11 Uhr Abends in Seitenberg ein Dem Vernehwen nach werden Jhre Königl. Hoheit mit Hochderoselben Familie dajelbst einige Zeit verwei- len und dster Kamenz besuchen. Jn kurzer Zeit erwartet man Se. Königl. Hoheit den Prinzen Albrecht von Preußen.

Erfurt, 18. Juni. Heute feierte die Preu®ische Freiwilligen: Compaanie in Erfurt in dem mit Laubgewinden und vielen seltenen Zierpflanzen freundlih ge\chmüdckten Saale des Schießhauses ihr Erinnerunosfest durch ein Mittagsmahl. Es nahmen an demse!ben etwa 120 Freiwillige, so wie die Ch: fs der Militair- und C vil-Behörden der Stadt Theil. Alle Theilnehmer versckten sih, durch das Verlesen des Aufrufes Sr. Majestät des Köntgs an sein Velk dazu angeregt, in die große Zeir zu- rüdck, in welcher sie fir König und Vaterland die Woffen getca- gen hatten. Daß diese Zeit in ihnen noch nicht ve: klungen war, das jprach sih in der erregteren Stimmung der Anwesendetr und insbesondere in dem iauten Enthusiaemus aus, mit wel: chem Alle in ‘die Toaste auf das Wehl Sr. Moaj-stät des Kd- nigs, Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, des Königl. Hauses und des Vaterlandes einstrnmten.

Köln, 29. Juni. Gestern gab das Musik Corps des 28sten Jnfanterie Regiments auf der Rheinau ein grcßes Jnstrumen- tal-Conceit zum Besten der hiesigen Taubstummen|cbule, das außerordentlich) besucht war; gegen zweitausend Menschen wa- ren versammelt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Da M-'nthe der Gelegenh:it für eine bLhere Ausbildung der Töchter in ihrer Nähe ermangeln und ibn: n auch oft die Kunde von zweckmäzizen Anstal!en in der Ferne feb!lt, so dürfte es zwecck- máß'g erschemen, wenn wir auf eine fürzlich erschienene fleine Bro- schüre aufmerksam macheu: „Das weibliche Erziebungebaus in seive Beziehungin zum Familienl:ben. Wit ciner Hinweisung auf die von dem Vez fasscr g:leiteie Anstalt. Von Fr. Schubart, Di- reftor ciner weiblichen Vildungs - Anstalt in Berlin. Berlin in dr Havonschcn Buchhandlung.“ —— Der Titel giebt schckchon voll- släadig den Jahalt au, uyd wir wollen nur nech hinzufügen, daß dieses Jufitut durh Allezhöchsie Unt:rslüßung sh eines sehr zweckmäßigen Lokals cifreut.

Pari. Jn der Sigzung der Akademie der Wissenschaf- ten am 17. Y unt verlas Herr Arago ein Schreiben des H ren Que- telct in Brüss.l über cin hiftiges Gewitter, we!ches am 4. Juni statt- fand. Am 4. Juni kurz vor Mittag fiag cs an zu reguen, und bis gegen 8 Uhr Abends bot sich nichts Ungewöhnliches dar; um diefe weit wurde inde der Regen stärker, es fing an zu donnern und der Regen verwandelie sich ia ein wahren W-eifenbruch, An mehreren Orten ist die Acrudte vêllig vernichtet, die Fe!der siad überschwemmt, die Bäume entwurzelt und die Wohnungen zersiörk. Der ganze Wri- ler Burgbt bei V loorde wmde so plöylichh ron dem Wasser überslutbct, daß die Bewohuer nicht Zeit hattin, sich zu retten. Man bat bis jeyt 39 Leichen j des Aliers und Geschleczts cusfgefindcu und 22 Personen werden noch vermißt. Das Gewitter scwéint scine Ver- wüssuncen hbauptsÄchlih über das Thal der Wolume ausge- dihut zu haben, das sich ven Tervueren bis Vilvorde ertireckt. Die auf der Terrasse der Stieruwarte in Brüssel on diesem Tage ge- fallene Wasserwmenge betrug 112.78 M llimeter, also !/g dr aanzen Wassirmeuge (675.75 WMillimeter), die in cinem Jahre in Brüssel fälli. Un den obengenannien LTrten muß die Menge des gefallenen Regens noch bedeutender gewescu (eyn. Wie unzeheuer groß die her- abs: wende Wassermasse gewesen if, ergiebt siv, wenn man sie mit den nachslehend aufgefübrien Wassermengen veroleict, die zu verscbie- denen Zeiten wäbreud 24 Stunden auf der Steruwarie zu Brüssel g sunmelt wurden :

1833 . 7. Auli ¿(2/5027 M.M. 1836 14. März. - « 42,01. M.M. 1834 27. August... 39,71 » 1837 10. August. . 2673 » 1835 9, Ofkf:ober. 35,89 » 1838 290 Juli: l QULAG

L A Ei R E E E E E e m,

Das Gewitter erstreckte sich bis Lüttich und Antwerpen, aber in A'ost, welches dem Punfkie dec aréßteu Verwüstuna so nabe liegt, bat wan vom ten bis 5. Juni in 24 Stunden uur 54,60 M.M. Was

scr gesammelt.

——

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 23. Juni.

| Zeitdauer Abgang Zeitdauer um Uhr . + M.

Abgang von sum Uhr | St. M. } von

Berlin ) Mrg. 45 Potsdam |77 Mrg. 5% Berlin 95 FPotódam 9 » | 38 Berlin Y | 47 Potsdam |12 Mitt. 43 Berlin ; 46 FPotósdam |3 Nm. 50 Berlin |: | 58 bPotédam |7: » ál Berlin 52 FPotrsdam |8 Abds 42 Berlin 3 46 FPotedam 91 » 59 Berlin I FPóôtédam |ll » 2

Meteorologische Beobachtung. 1839. Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger BZ..Juni, 6 Ubr. 2 Uhr. I Ubr, Veobawtuna.

Luftdruck,.......« 332,W' ‘Par. [333 10-“Par. (333 81-‘‘Par. Quellwärme §9® R. Luftwärme „...|—4+- 14,19 R E 18,29 R [4-15 1% R.sFlufwärme 180% R. Thaupunkt 4+ 12,0% R.|4-103% R |4-10,0% R [Bodenwärme 13 1" R- Dunfisattigung 70 pEt. | Al vEt, 68 xCi. Huedünftung 0,056 Rh. Yertër reanig. halbheiter. hatbheiter, [Niederschlag 0,086“ Rh, 2W. 2, W. Wärmewedcbse! —4— 18,4 9 Wolkenzug «.-+ « | | 2W v I20v, Fazeamittol- 22300‘ Gir... 4+ 15 89%... 4+ 10808... G0 vCt, M,

B E Do T Den 24. Juni 1839. Amtlicher Fnnds- und feld-Cours- Zettel. l Pr. Cour. “s Pr. Cour. S Brie: | Qaid. |&| Brief. | Geld. St.-Sehuld-Sch. 1033/, | i03/, Usipr. Pfaudbr. _— | 101 '/s Pr. Eugl. Obl. 30,/4| 163! 4 1023/, Pomm. do. 1027/sg | PrämSeh.d.Seeb.|—| T33/g 727/g ÎKur-u. Neum. do. 82| | 1.25 s Kurmärk. Oblig.| 4 lii2!/5 Sebilesische do. 3j 102 | 101 a do.Schuldversch [34] L10137, I 0‘/z Coup. und Zius- | Neum. Schuldv. [34] 1013/, | 1007/g } Beh. d. K. u. N.|—| 96 | S 3 l i 24 Berl. Stadt - 0b], 4 | 103°, g [Geld al inarco | 215 Köouigb. do. 4 E IR Neue Ducaten | 18? /, Elbiuger do. |43 993, [Friedrichsd’or |—-| 137/14) 13/2 Aud. Goldmnmüu-

Dauz. do. in Th.i— 47!/, Westpr, Pfaudbr (35 101!/, | 101 zeu à 5 Thl. a 12"/, 4

Grofísh. Pos. do. 4 -_— 1 4S/5 Discouto E 3

A E R E Ore n Amst-rdam. 20 Juni.

Niederl. wirkl. Schuld 55! g. 59/, do. 1021/5. Kanz-Bill27/ g. 5%, Span. 18'3/, 4. Passive —. Ausg. Sch. —. Zinsl. —. Preuss Präm. Sch. —. Poln. —. Vesterr. Met. —.

Antwerpen. 19 Juni.

Zins]. —. Neue Anl. 18?/,. E. A

Frankfurt a. M., 21. Juni. |

Vesterr. 59, Met. 107!/, G. 4/0 1017/6 G. 2"/2%0 /s G. 19/, 25/2. D3/. Bank-Actien 1828, 1826. Partial-Obl. 12? 4 Br. Louse zu 500 FI. 1331/4. 133!/,. Loose zu 100 l 284 G. I NeUNSs Präm.-Sch. 727/g.725/g. do. 49% Anl. 1023 , G. Poln. Loasve 673 g, 67/4. 59/9 Span, Anl. 43/,. 45/3. 2!/5/o oll. dal, g. 49/6.

Kisen bah n- Actien. St. Germain 650 G. Versailles rechtes Ufer 680 G. do. linkes Ufer 175 G. Strassburg-Basel 32! Hr. Bordeaux-Teste —. Samhre-Meuse —-. Leipzig-Dresdeu 90 G, köln - Aachen 86 Br. Comp. - Centrale

Hamburg, 22. Juni.

Bank - Actien 1505. Engl. Russ. 107S/g, PAris. 19) Jule 59/, Rente 111. 50. 3%. 79. 60. 5%/4 Neapl. 99. 30. 59/, Span. Rente 193/,. Passive 43/,. 3%, Portug. —. Wien, 19. Juni. 59/0 Met. 107'/5. 49/0 1013/,. 3%, 82. 2/0 —. 1% Bank-Aertien 1510. Anl. de 1834 1337/,. de 1839 1063/,.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 25. Juni. Jm Opernhause: Die Nachlwand- lerin, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Bellini. Im Schauspielhause: 1) La jeune femme coulere, coméldie

en 1 acte, 2) Paul ét Jean, vauleville en 2 actes,

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 25. Juni. Der verzauberte Prinz. Parodie mit Gesang in 2 Aufz., von A. Bäuerle. Musik vom Musi!s Direktor Kualer.

Mittwoch, 26. Juni. Siebente große Vorstellung der akro- batisch-athletischen Gesellschaft des Herrn M. Averino aus Rom, in 3 Abth. Vorher: Nach Sonnenuntergang. Lustspiel in 2 Akten, von G. Los. (Herc Simon, vom Theater zu Posen: Baron von Abendstern, als Gastrolle.)

Donnerstag, 27. Juni. Das lustige Beilager. Burletke Oper in 2 Afcen. Musik von W. Müller. (Neu einstudirt.)

Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedructt bei A. W. Hayn.

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Bekanntmachungen.

Befanntmachung.

aus Grund des §. 137 seq. Tit. 17 Tb. 1. des Allg. Land Tchts bekanut gemach, daß de Vertheilung des

Breslan, den 13. Juni 1839. Königl, Stadtgericht. 1. Adtheilung.

Meck amen hi é 4 G

Literarische Anzeigen. Bei Carl J. Klemann in Berlin (Burgstrasse No. 9, 2 Treppen) ist so ehen erschienen umd in jeter guten Buchhandlung zu baben : Jahrbücher für Deutschlands Heilquellen und Sechäder. herausgegeben v. Geb Rach C. v. Graefe! und Dr. M. Kalisch. Vierter Jahrgang (in 3 Abrheilungen)- Velinpapier, gr. 8vo., 3 Bände, sauber brosch. 3 Thlr. Deser Jahrgang behandelt mehr als 100 Kurorte, viele cerselben in ausführlichen Monographicen. Der

bu E s O

Bäudte uö.big gemacht, von der erste Wie Kur-

Allgemeiner Anzeiger für die Pr

(von: Hcfcrath Ed. Gehe) und Schill*s (ven Dr.

arte Bayerns und Böhmens, der zweite die Württembergs, Badens und Nassau?'s, der|§. Döring) cisch'enen. / N dritte die Preusfsens und de Seechäiler Trayve-

Den unbekannten Giäubizern des h erselbst im Müärz\münde und Norderney entlält. Einzeln kosten d. J. verstorbenen K2ufmanns Carl Holland wird die Bände resp. 14 Thlr, 12 Thlr. und 2 Thir.

1 (S X Ne ; ; So eben if erschienen und du-ch a0e Vuchbandlun- Nachl1sses unter die Erben nächstcns crfo genu wird. gen 11 erhalien. iu Berl-n (Stechbahn Nr. 3), Posen,

Bromberg, Culm und Gne!en turh E. S. Mittler: Leben des Sandwirths Andreas Hofer,

reihen Kämpfen von 1809. Vom Velleuder des „Marschall Vorwärts“.

den ven 1809 selbst eine bohe Rolle spielte, hat sich nicht gescveut, die Bedeutung des trefflichen Hofer zu|2, 8 sür Sopran, No. 3. cerfleinern und fich sclosi um so greßern Rutm ai. [den reizenden Duette zueignen. Gegenwärtige Biographie tritt nun dieser Anmaßung sübn cotgegen, indem sie den s{önen Cba- rafier des Saidwiribs und die gläuzeuden, ew'g denf- würdigen Ere gie, in denen er ibäug war, im Lichie der Wahrbe'1- erscheinen läßt. S e bildet zugleich eine Abtbeilung der „Gallerie der Helden“, woven bercits die Lebensbeschreibungen Blücyer?s (ange-

Preis 225 sgr.

ichtl an Material hat die Thel in drei : Vüide UOie:: Eeitaute fet orm fangen vou PÞr. Rauschuick), Washingtou?s!eben erschieuen:

L

Dec Veileger: W. Langewie sche.

Fr: Kücken?'s neue Operette E die Flucht nach der Schweiz, welche mit dem gröfsten Beifall auf dem Berliner Könicl. Theater gegeben und Bereits in Hamburg, Breslau, Leipzig, Schwerin ete, einstudirt wird, erschien s0 eben in unserm Verlag. Preis 44 Thlr. Ouvertüre Dber-Anführers der Tyroler in ihren glor-|121 sgr. und 14 Gesangs- No. einzeln à 5 1d sgr. Den zalilreichen Freuncen des Kompounisten, Lei de- nen die Lieder: „Herein! Das Posthorn, Flicg? Vög- 4 lein?” s0 schr beliebt sind, weren die Lieder und Ein Geschichtéschre ber, dec b i den Tvroler Aufüän-|Puetten (dieser Operette höchst willkommen Seyn, und machen wir besonders aufmerksam auf No. 1, 11, 13 tür Tenor, die hei- für Sopran und 1 cor, (lie höchsr komische Bafssarie, das sehr gefühlvolle Lied für cine Altstimme und das melodióse Terzett No. 10. / Sehlesiugersché Buch- und Musikbandlung, gen Lager der interessantesten Musik-

unter den Linden Nv. 34.

eußischen Staaten.

‘dn Auswahl vorzüglicher Musikwerke in „„ebunde- ner Schreibart von Meistern aler und neuer Zeit, (Fugensammli.ng in Partitur.) Elfte, Lieterung. Motetie von Salieri, Fuga a 2 Sogetlti (la R: genhagen. Orgelfuge von Albreclitsberger, scriptivus-Preis 10 sgr. j i GtueR 4.wei Gedichie von Klopstock , mit #ff#- gleitung des Pianoforte: Die Sommernacht. Vate:landslied. à 23 Sgr Noch fünf folgen binnen kurzem nach, Marschner, Heinr., HBebrew Melodies. Israe litische Gesänge von Lord Byron, für eine ‘’’ng- stimme mit Begl. des Pianof. p, 100. 1 Mathieux, Johanna, Drei Duetten für Sopþrä. und Alt, mit Becl d. Pianof. Op. 11. X Neithardt, A, Menschenwürde (Gedicht* L. Wallmüller). Lied für eine Singstimm' Begleitung des Pianoforte- 5 sgr. Reifsiger, F. A., Drei Duetten tir Sopran und Bariton mit Begl. des Pianof. Op. 37. 20 sgiì Ferner daselbst ausser dem vollständi-

werke die neuesten Tänze von Strauss, Lanner und Labitzky sowohl, als auch die

Im Verlage von T. Trautwein, Buch- und Mu-|früher erschienenen Tänze dieser drei ge“ sikhandlung in Berlin, Breite Strasse No. 8, sind so|nannuten Komponisten.

Beilege

Beilage zur Allge

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einen Preußischen Staats-Zeitung F 174.

Großbritanien und Jrland.

London, 18. Juni. Nachdem die Minister ers kürzli bot Diner, welches dem Großfürsten Thronfolger von Rui L S von der hiesigen Russischen Handels-Compagnie gegeben wurde, so hohen Werth auf die Erhaltung einer dauernden Eintracht zwischen England und Rußland gelegt hatten, muß es nicht wenig auffallen, ihr Haupt-Organ, den Globe, dieser Tage wieder die leiden- schaftlichste Sprache gegen Rußland führen zu hôren. Es ge- schieht dies bei Gelegenheit einer Besprechung des jezigen Stan- des der Dinge im Orient, Und das genannte Blatt hält den Franzosen vor, daß es in ihrem Interesse liege, sich in dieser Angelegenheit niht etwa an Rupland anzuschließen, sondern durchaus mit England gemeinschafiliche Sache zu machen. Auch der ministerielle Courier enthält Betrachtungen über die Orien- talische Frage, die ein festes Anschließen Englands an Oesterreich empfehlen, um sowohl Rußland als Frankreich an etwanigen Verg döerungs-Plänen zu hindern. Ruxland, meint dieses Blatt, habe sich traktatmäßig ve: pflichtet, der Türkei kciegerische Hülfe zu leisten, im Falle sie angegriffen würde. Käme es daher zum Kriege, und behielte das Aegyptische Heer die Oberhand, so würden augenbliklich Russische Tiuppen- nah Konstantinopel geführt werden, und die wahricheinliche Folge davon würde ein neuer Traktat und ein noch engeres Verhâtitniß zwischen Ruß- land und der Tärkei scyn. Andererseits verberge Frankceich nur mühsam seinen Wunsch, Aegypten mit seinen Afrikanischen Besißungen zu vereinigen, und es werde sich nicht gérn eine Gelegenheit entshlüpfen lassen, um dem Pascha seine Hülfe an- zubieten. Der Krieg, selbst mit Glück geführt, werde die Türkei s{hwächen und weniger- befähigen, einem späteren An: griffe Widerstand zu leisten; falle der Krieg unglücklich aus, so mache er die Türkei mehr als jemals von ihrem mächtigen Bun- desgenossen abhängig. Nichtsdestoweniger glaubt das genannte Blatt, daß dec Sturm, der Europa bedroht, fúr jeßt wenigstens vorüberziehen werde. England. und Oesterreich könnten aus einer Theilung der Túrkei keine Vortheile erwarten, aber auch Ruß- land und Frankreich, so sehr sie durch einen Krieg in der Le- vante gewinnen dürften, könnten andererseits möglicherweise noch viel mehr dadurch verlieren. Diese Erwägung werde ohne Zweifel den Ehrgeiz des Französischen und wohl auch den des Russischen Kabinets zügeln, und jo würden vermuthlich die strei- tenden Jnteressen und die gegenseitigen Befürchtungen der gro- ßen Machte das Unheil beseitigen, welhes, wie man auf den ersten Anblick glauben sollte, gerade durch sie hervorgerufen wer- den könnte. Diesen Betrachtungen fügt der „Courier“ nach Berichten seines Touloner Korrespondenten eine Mittheilung über die Stärke der verschiedenen Flotten im Mittelländischen Meere bei, aus welcher hervorgeht, daß die Türkei dort 7 Linienschiffe, § Fregatten , 4 Briggs, 2 Kutter und 2 Dampf- bôte hat, während die Aegyptische Flotte 12 Linienschiffe, 4 Fre- gatten, 4 Schaluppen, 3 Briggs und 1 Dampfschi} zählt. Die Französische Flotte unter dem Admiral Lalande, die bekanntlich veritärkt werden soll, besteht nur aus 4 Linienschiffen, 1 Scha- luppe und 1 Brigg; die Englische unter Admiral Stopford aus 8 Linienschiffen, 2 Fregatten, 1 Schaluppe und 1 Brigg. Die Russen hätten nach diesem Berichte im Mittelländischen Meere selbit gar keine Schiffe; aber ihre Flotte im Schwarzen Meere bestände aus ungefähr 50 Segeln, unter denen 14 Linienschiffe, 8 Fregatten von 60 Kanonen, 4 Fregatten von 44 Kanonen und 5 I ua R

Die Verbesserungen, welche das jeßige Ministerium, den Erklärungen Lord J. Russell's zufolge, zur vollständigeren und wirksameren Ausführung der Reformbill aus eigenem Antriebe zu fördern geneigt seyn dürfte, sind bekanntlich eine Umgestal- tung des ÑRegistcirungswesens und einc Erleichterung in der Entrichtung der Abgaben und direkten Steuern. Was die erstere Reform betrisst, so handelt es sich darum, den Wählern die großen Kosten und Plakereien zu ersparen, die ofc mit der Vindizirung des Wahlrechts verknüpfc sind. Jett sind 75 Rechtsgelehrte mit der Revision der Wählerlisten beauftragt, und diese 75 begeben sih niht etwa ein jeder alljährlich wieder in dieselbe Grafschaft oder Stadt, so daß ihnen die Lokal-Ver- hästnisse genau bekannt werden könnten, sondern sie wechseln fortwährend in ihren Rundreisen mit einander. Dann erwächst den Wählern ein großer Nachtheil aus den Umtrieben der Reichen, die oft keine Kosten scheuen, um die Berechtigung feines ihnen widerwärtigen Wählers anzuzweifeln. Andererseits ist die jährlihe Revision der Listen sehr kostspielig für die Wähler, die oft Reisen von mehreren Meilen darum machen müssen und, wenn sie an Ort und Stelle anlangen, gar keinen Einwand gegen ihr Recht vorfinden. Zwei Bills zur Verbesserung dieses Systems, von denen die eine die Zahl der Revisoren auf 10 bis 11 beshräufken und einen permanenten Gerichtshof aus denselben bilden, die andere durch Kosten- Auferlegung die unnüßen Ein- wendungen gegen Wahlrechte vermindern sollte, wurden in frú- heren Sessionen vom Oberhause verworfen. Lord John Russell hält aber eine Wiedereinbringung ähnlicher Maßregeln und eine längere als einjährige Gültigkeit der Wählerlisten ohne neue Revision für nothwendig. Die zweite Refocm bezieht sich auf diejenige Klausel der Reform-Bill, wonah ein Wähler nur dann stimmberechtigt seyn soll, wenn er im Juli son die Steuë:n und Abgaben entrichtet hat, die im April vorher fällig waren. Hierin wurde schon im vorigen Jahre die Aenderung

Tporgeschlagen, daß der Wähler im Juli nur die im Oktober

¡worher fällig gewordenen Abgaben müßte entrichtet haben, um án den Wahlen Theil nehmen zu können. Die Maßregel ging

Yamals nicht durch. Lord John Russell will sie von neuem

einbringen und schlägt vor, daß man sich außerdem mit der Entrichtung der Armen - Abgabe begnügen solle, um über die . Qualification des Wählers zu entscheiden, und daß man die

Übrigen Steuern bei dieser Entscheidung ganz beiseit lassen môge,

fp die erstere hinreihe, um zu ermitteln, ob Einer das Eigen-

0 *HUm , welches die Reform-Bill als Bedingniß für das Wahl- «ect aufstelle, hona side besiße, indein nach seiner at Ung

j das Armenwesen auf den Werth seines Besibes zu schließen sey. e Deutschland.

ae Stuttgart, 18. Juni. (Schwäb. M.) Jn der Sigun -” der Kammer der Abgeordneten vom 17. Juni bemerkt Cem &

rer, der ‘Abg. Duvernoy sey durch Krankheit verhindert, sei

bereits f Ühere angekündigte Motion: die V mins um Wie, derherstellung der verfassungsmäßigen Preßfreiheit zu bitten zu entwickeln. Er habe von demselben den Auftrag erhalten, solche in seinem Namen zu vetlesen, wenn die Kammer hiergegen nichis einwende. Die Kammer ist hiermit einverstanden , und. der Abgeordnete verliest den Antrag, welcher auf die bereits be- kannten staatsrechtlihen Grundlagen gebaut ist, Freiherr von

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Hornstein wünscht, daß der Antrag zedruck s Dieser Vorschlag wird mit 75 gegen d Drtame RR 4 liche Abstimmung genehmigt. Auch erhält die Kommission für staatsrechilihe Gegenstände den Auftraz, jenen Antrag zu prü- fen. Später wurde mit Berathung des Kommissionsbe- richts über die beantragte außerordentliche Staatsschuldentilgun von einer Million Gulden begonnen. Berichterstatter: C Ame: rer. Mit der Jntention des Ansinnens der Regierung, daß der Zinsengewinn von jährlichen 40,000 Fl. aus dieser Abld\ungs- jumme dem Kapital - Tilgungsfonds zugewiesen werden solle, is die Kommission nicht einverstanden, indem sie eine solchze Ver- wendungsweise von Ueberschüssen, welche der gegenwärtigen Ge- neration nicht zu gut käme, feineéfalls billigen fônne, wogegen sie aber mit der Ablösung der Summe selbst sich einverstanden erklärt. Geheimerrath von Her degen: Jede Zeit habe ihre Plage, und unsere Nachkommen werden auch ihre Lasten zu tra- gen haben. Der Antrag der Regierung wäre wohibegründet. Gleichwoh{ wolle er dem Antrage der Kommission nichr entge- gentreten. Die Kammer beschließt vorerst durch Zuruf, der au- Berordentlichen Schuldentilgung von einer Million Gulden aus dem Ueberschusse des Jahres 1838 bis 1839 beizustimmen, die 40,000 Fl. Zinsengewinn aber nicht dem Kapital - Tilgungsfonds zuzuweisen, sondern lediglih an dem Staatebedarf für Zinse der Staatsschuld in Abzug zu bringen. Sodann fortgeseßzte Bera- thung des Berichtes der Finanz-Kommission über die Restver- waltung. (Berichterstatter v. Jeitter.) Es sind beaniragt: für die Landes-Universität zu Tübingen zusammen 180,000 F{. nämlich a) zur Erbauung eines neuen Universitäts- Gebäudes, b) Errichtung eines Gebäudes für die chemische Lehr- Anstalt, c) Herstellung eines Gebäudes für die botanische Lehr- Anstalt und d) die Erweiterung des Gewächshauses im botanischen Garten. Die Kommission trägt auf Verwilligung an. Es er- hebt sich kein Widerspruch, und die Summe wird ohne Um- frage sogleih genehmigt. Zu Bau- Einrichtungen für die Schullehrer Bildungs-Änstalt in Eßlingen werden die verlang- ten 30,000 Fl. sogleich verwilligt. Zu Erweiterung und Ver- besserung der dem Staat gehörigen Heilbäder und Brunnen- Anstalten werden und zwar a) in Wildbad 220,000 Fl., b) in Teinach 56,000 Fl., c) in Boll 8000 Fl., zusammen 284,606 F{, exigirt. Nach kurzen Debatten wird die Exigenz einfach durch Zuruf genehmigt.

M exi k o

Veracruz, 2. April. (N. Hamb. Ztg.) Der lange an- hängig gewesene Traktat mit den Hansestädten soll noch in die- sem Monate im Kongreß angenommen werden.

_ Santana is noch immer Prásident ad interim und hält oie Zügel der Regierung in kräftiger Hand.

Die Zoll-Behdrde in New Orleans hat in den dortigen

Blättern folgendes Schreiben des Nord - Amerikanischen Kon- suls in Veracruz bekannt machen lassen : 1, _/Veracruz, 8. April. Meine Herren! Jch habe die Ehre, Jhnè?n die angenehme Nachricht mitzutheilen, daß das Fort von St. Juan d’'Ulloa, welches einige Monate lang im Besige der Franzosen war, den Mexikanern zurückgegeben worden ist. Die Truppen des Bice - Admirals Baudin, Kommandanten der Französischen Flotte im Merikanischen Meerbusen, haben gestern früh das Fort geräumt, und die Trappen der Regierung, unter Befehl des General Herrera, haben davon Besiß genommen und die National - Fahne aufgepflauzt, welche von der Ariillerie des Forts und von den Kriegs- und Handelsschiffen aller Nationen (den Französischen ausgenommen), die im Hafen lagen, falutirt wurde, Der Französische Admiral hat die „Nereide“, so wie einen Theil seiner Floite, nach der Grünen Jusel zurückgezogen, die ín einiger Entfernung außerhalb des Hafens sich befindet, und wo die S geuse jest vor Anker liegen. Fast der ganze übrige Theil der Französischen slotte liegt noch vor Sacrificios. Man sagt, fie werde bin- nen furzem in Sce gehen, und auch die Englische Division werde in nördlicher Richtung absegeln. Die Nord-Amerifaniscze Kriegs-Brigg „Concord“, fomwaudirt von dem Lieutenant W. -Gardner, durch den ich Jhnen dies übersende, uimmt 250,000 Piaster, und der „Consort“ 115,000 für Rechnung von Kaufleuten zu New - Orieans und New- York mit. (unterz.) Burrough.“

Ín einem anderen von der Hamburger Börsen- halle mitgetheilten Schreiben aus Vera cruz vi k ¿ten heißr es:

„Der Schaden, den die Feuersbrunst im Zollhaufe angerichtet hat, scheint größer zu sèpn, als man anfangs glaubte: man sgt ihn jeyt auf etwa 1/2 Millionen Piaster. Eine Kondufta von Merifo mit 3 Millionen Piaster isi am 12ten in Veracruf angekommen. Ueber die Bewegungen der Truppen unter General Mejia weiß nian nichts Gewisses, Einige versichern, er marschire auf Puebla. Die Franzvsische Flotte, bis auf fünf Fahrzeuge, die bier bleiben, wird am lôten in See gehen und bei Tampico und” Havana anlaufen. Das Englische Kriegsschiff „Madagaskar“ bat die Sachen der Engländer und auderer Fremden an Bord genommen, welche sie bei einem etwai- gen Angriff Mejia's auf Veracruz zu {hüten wünschten.“

Ulan

Köslin, 12. Juni. Jn der Landarmen - Anstalt zu Neustettin befanden sich am 1. Januar 1838 108 Gefangene, im Lause des Jahres wurden 160 eingeliefert und 159 daraus entlassen, es verblieben demna am Ende des Jahres 118 Ge- fangene als Bestand darin. Die tägliche Durchschnittszahl be- trug 111. Die in der Anstalt vorhanden gewesenen arbeits- fähigen Personen haben durch Arbeiten fürs Publikum §55 Rehlr. 23 Sgr., für die Anstalt 84 Rihlr. 13 Sgr. und durch Arbeiten fürs Lager zum Debit 3390 Rthlr. 24 Sgr. , zusammen 5111 Rthlr. verdient ; hiervon ab der fár Materialien verausgabte Beirag von 2593 Rthlr. 10 Sgr., so bleibt Arbeitsverdienst 2517 Nthlr: 20 Sgr.; hiervon abermals der Ueberverdienst für die Gefangenen mit 180 Rthlr. 15 Sgr. ab, so kommt der Anstalt die Summe von 2337 Rthlr. 5 Sgr. zu gute; für jeden De- tinirten im Durchschnitt 21 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf. Sämmtliche Unterhaltungs- und Administrations: Kosten betrugen §102 Rthl(r. 1 Sgr., für den Kopf 72 Rthlr. 29 Sgr. 9 Pf., es mußten von der Anstalt also noch zugeschossen werden 5764 Rthlr. 26 Sgr., was für den Kopf 51 Rthlr. 28 Sgr. beträgt.

_Wissenschafc, Kunst und Literacur. Geschichte der Einführung der Reformation in die Mark Brandenburg. Zur dritten Säkularfeier am l. November 1839. Von Chr. W. Spieker. Berlin, Verlag von Duncker und Humblot. 1839. DieEinführun der Reformationinder Mark Bran- denburg. Ein Beitrag zu der dreihundertjäh- rigen Jubelfeier dieses Ereignisses, herausgege- ben von L. Oberheim, Archidiakonus an der Stadt- Pfarrkirche zu Landsberg a. d. W. Landsberg a. d. W-/

erlag von G. Wilmsen. 1839. Der ersie November 1539 war der für die Mark Brandenburg, so wie für den Fortgang der Reformation so bedegtungsvolle Tag,

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an welchem der Kurfürst Joachim 11. in der Nikolai- mit sciner Mutter, mit dem ganzen Hofe, einer zahlreichen Bit e Sandau vielen Geistlichen das heilige Abendmahl nach evangelischem Ritus in beiderlei Gestalt aus den Händen des Bischofs von Brandenburg Mathias von Jagow, empfing. So wurde der Grund zur Kirwen- Reform ín der Mark gelegt, einer Reform, die ohne gewaltsame Er- schütterungen und heftige Kämpfe augefangen und durchgeführt wurde, weil sie das Resultat fester und inniger Ueberzeuguog war, und weil fie, nah dem Auédruck des Verfassers der erstgenannten Schrift, als eine reife Frucht in den Schooß der Zeit fiel und sich frei vou allen eigennügzigen und trüben Motiven ervielt. Darum wurde sie denn auch um so folgewichtiger für die Zukunft des Landes, und an diesem Tage, fann man sagen, erging an dasselbe der erste Nuf sziner ge- fchihtlichen Mission, Vertheidiger der protestantischen- Lehre, Vor- kämpfer der geistigen Freiheit zu seyn. An dieser Bestimmung, die ibm damals offenbart wurde, wuchs es juaendfräfti1 empor, an thr stärkie es sich zu seinem weltgeschichtlihen Berufe. Der religiöse Aft, durch welchen der Kurfürst damals zur protestantischen Kirche über- trat, muß aber als der eigentliche Anfang der Einführung der Refor- mation in der Mark angesehen werden, weil er feine vereinzelte Haud- lung, fondera für das ganze Land das Signal zur Nachfolge wu1de Die Abendmahlsfeier des Kurfü-slen war nichts als eíne bffentlict e in scives Pot, rcLpidsen Gefinnung, die schon lanae in seinem, wie ; rj faß Uebertritt reiste der Kurfürsi na Beil ea S R DN dem ersien evangelischen Gottesdienst bei Cs und am Eénuia schon war der Gottesdienst in \ämmtlichea Kirch-n zu Berlin, S u: dau, Brandenburg, Frankfurt und anderen, Städt - der Mark ú ch evangelischem Ritus gefeiert worden. Damit w das W fd R 2 formatien in der Maik o gut wie durch eführt. Ni ds it sich eine E beate denen Überall jcigie sich freudige Einstimmung: , wle drethundert]ährige Feier dieses Tages naht jet b Die Erinnerung an dicsen aufzufriszen die Vede N fien L ; L N , die utung desselben durch cine geschichtliche Darstellung der mitwirkenden und abe

Ereignisse klar zu machen, ijt der Q j S

von denen beiden sih rübmen läßt, daß fie Gmsat E N: und würdige Weise nachkommen. Beide gimmen auch insofern in der Tendenz überein , als sie sich gemeinschaftlich die Aufgabe gestellt haben, dur einfache und popuiaire Behandlung die nähere Kennt- nig diefes merkwürdigen Ereignisses in einem möglich weiten Kreise zu verbreiten. Troß dieser Verwandtschaft is aber kaum zu bezweis feln, daß nicht eine jede ein eigenes Terrain zu behaupten wissen werde. Das ersigenannte Werk kündigt sich als die Frucht grünud- licher Untersuchungen des auf diesem Gebiete heimisczen Verfassers an. Jndeß find bier nur die Resultate niedergelegt; der Leser bat durchaus nicht nötbig, dem Forscher auf seinem mübsamen Wege zu folgen, sondern es sind in einfacher, verständlicher Form und in fort- laufender Erzägiung die wesentlichsten Momente zusammengestellt, Dankens werth iff es gewiß nicht minder, daß der Verfasser die Ge- schichte der allgemeinen Reformation ia großen Umrissen, aber voll- ständig bis zu dem Punkte fortgeführt hai, wo die Reformation der Mark in dieselbe eingreift, Ju gedrängterer und fürzerer Fassung, jedes mit Hervorhebung aller beah!enswerthen Punkte behandeit der Verfasser der zweiten Schrift denselben Gegenstand, und auch sie hat ihre Aufgade , die bekanuten Thatsachen in einer Weise zusammenziux- iellen, daß fie cin leicht aufzufafsendes, übersichiliches Bild des Ge- gensiandes darbieten, gelös, Die Foriführung der Geschichte der kirch: lichen Verbältnisse in der Mark Brandendurg bis auf die neueste Zeit ist cine willffommene Zugabe. B.

Das kalte Wasser für immer. Eine Abhandlung mit besonderer Berücksichtigung für höhere und hohe Behör- den als Beschüßer, Gebieter und Beförderer dffentlicher Heilanstalten und Sanitäts-Maßregeln, so wie für Gön- ner der Wasser-Heilkunde und alle diejenigen, denen das eigene Wohl und das ihrer Mitmenschen am Herzen liegt. Von Dr. Nathanael Weéigersheim, ausüben- dem Arzte u. s. w. Berlin. 1839. Verlag von L. Fern- bach jun.

_ Das Einfachsite, was uns am nächsien liegt, wird oft am \päte- sten ganz erfannt und vollsäudig benugzt: dies gilt auch vou der Sea des Wassers, und in anderer Beziehung wird der Sas der Jonischen Natur - Philosophen im Munde des Pindar: „Das Beste it das Wasser“, wieder wahr. Aber die Heilfraft dieses Elemenis ist auch längst, bereits im Alterthum, bekannt gewesen, doch tbeils nicht vollsiändig ausgesührt und wahrscheinlich durch ungeschickie Anwendung wicder außer Kredit gefommeu. Eine größere Berlihmt- heit hätte ihm fonf leicht durch die fühne Anwendung desselben bei dem mächtigsten Manne des Aiterthums werden müssen. Augujtus näu- lich war durch die Gicht schon ganz abzezehrt und binfällig: die Wärme, welche der Arzt Aemilius anwandte, und die ánderen Mittel wareu ohne Erfolg, Da unterwarf er sich der entgegengeseßten Heilart des Antonius Masa, der ihn mit kaltem Wasser übergoß, und es ihn auch trinfen ließ. Bald war er ganz geheilt. Diesem Beispiele fol- gend, floh auch Horaz die Schwefelbäder Bajä's und suchte dei deur falten Wasser für scin Augenübel Hülfe. (Horat. Br. 1. 15 und der Schol.)

Das vorliegende Werfchen entwickelt auf eine klare, für das Ver- ständniß des Laten durchaus berechnete Weise die Wichtigkeit des Heilmittels; es zieht besonders an durch die Wärme, von welcher dr Verfasser für seinen Gegeustand erfüllt ist, und bezcichnet den llur- fang der Wirkung, so wie den gegenwärtigen Stand der Heilweise. An Umfang, Sicherbeit und Gefahrlosigkeit der Anweudung, wie an Woblfeilheit übertrifft das kalte Wasser alle Heilmittel. Dagegen ist der Verf. weit entfernt, es füx cin Universalmittel auszugeben. Die genaue Vegränzung seines Gebietes wird aber wohl noch ers eine längere wissenshaftlihe und erfabrungsméßige Nachforschung ermil- teln; jedenfalls scheint es aber schon jegt zu den glänzenden weni auch oft übertriebenen Hoffnungen für das Heil der leidenden Menschheit zu bereziigen. Daß der Verf. vor Allem darauf dringt, daß nur gründlich gebildeten Aerzten, die Anwendung dieser R CNoe überlassen werden dürfe, dew is besonders bege ee daß er das Beispiel von Prießniß nicht dagegen gelten läßk. i

pie i j die Unwissenheit und Trägs- aber hier wie in allen Gebieten, daß sich di E Eee nd

beit so geru durch die Auführung ausgeze! ;

S iitittet ohne La Fundament grüudlicher Bildung und Mere Wis sens von den unbequemea Forderungen des Flcißes Toy M M Ielaen Anstrengungen befceieu möchten. Der Mutterwiß, dée Anlage, léch S0 ee die Erfahrung sollen alles au nas N Sehe Sue

“e ( aomestff 9 G Ml ptyg 406 L "Beifall, und gewinnen auch einigen Sche dp e brbeit, wenn Uebermaß und Verkebrtheit der Studien ihre beilsame Wirkung zerstören. Daß hohe geistige Befähigung Lber viele eilso binwegtragen fan und mit geringem Wissen doch oft Glän- Stufen b uat bat, beweist aber weder, daß nicht viele ausgezeichnete gendes erze Mangel an Wissen unwirksam bleibt oder in Verkehrihei- Kraft G Toch auch, daß die bewunderte nicht noch größeres voll- ten Le den würde, wenn sie eiu reiferes Wissen befruchtet bte. L es es auch wirklich wahr, daß dem seltenen Genie der Fleiß Sid die Kenntnisse ertafen wren, so gewäunen die gewöhnlichen Men- nichts dabet. )

schen doeh Sechelchen ist von so geringem Umfange, daß eine nähere Angabe des Jnhalts überflüssig erscheint. Jeder, der Juteresse sür die Wache nimmt, und sie möchte Niemand leicht ganz gleichgüluig erscheinen wird das Ganze lieber durchlaufen. Daß fie Anllang efunden und Theilnahme erweckt hat , geht daraus hervor , daß \ich hon jeyt die zweite Auflage, wenige Wochen nach dem Erscheinen der ersten, unter der Piesse béfiudet. a,