1839 / 181 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

England Behuss des Transports der Korrespondenzen aus Ostk- indien nach England durch Frankreich und umgekehrt.

Der Univers religieux enthält folgende Nachricht: „Man versichert uns, daß das Ministerium Truppen zu Toulon kon- zentrirt, welche in jedem Augenblicke, wenn die Umstände es fordern, eingeschifft werden können. Es sollen bereits 7000 Mann angeftommen seyn.‘“

Die Presse sagt: „Die Verwickelung der äußeren Ahge- lezenheiten mat den Eintritt eines Mage anas Ministers der auéwärtigen Angelegenheiten in das "Kabinet unumgänglich. Dis- Ernennung des Herzogs von Broglie scheint beschlossen zu scya, Und das Ministerium wird zu seiner Ergänzung nicht das Ende der Session abwarten, wenn es nöthig seyn sollte, han- d. lud - aufzutreten.“ Uebereinstimmung damit meldet eín anderes hiesiges Blatt: „Der Herzog von Broglie ist aus Coppet zurügekehrt. Diese unvermuthete Rückkehr schien seine Freunde zu überraschen, welche nicht dgrauf vorbereitet waren. És wurde ihnen gesagt, der Herzog sey bloß nah Paris gekom- men, um während des Prozesses der Maíï - Angeklagten seine Stelle als Richter einzunehmen.“ j

Diéseu Nachmittag um | Uhr wurden die Mai-Angeklag- ten aus der Conciergerie in das Gefängniß des- Luxembourg gebracht. Es hatte diese Uebersiedelung unter der Oberaufsicht dcs Herrn Olivier Dufresne, General: Inspektors der Gefäng- ne statt. Die Wagen, in welchen si die Angeklagten befan- den, waren von 25 èunizipal-Gardisten unter dem Kommando

cines Offiziers eskortirt. Nichts ftôrte die Ordnung des Zuges. Der Angeklagte Barbès zeigte fortwährend große Kaltblürigkeit. Iiartin Bernard schien yjedetgeGlagen,

Ein hiesiges Blatt will aus guter Quelle wissen, daß | fein einziger der dreihundert Angeklagten, die in der Concier- gerie siben, vor die Assisen gestellt werden würde. Wenn die

erse aus 18 Individuen bestehende Abtheilung gerichtet seyn würde, solle eine zweite folgen, und so fort, bis sämmtliche An- | getlagten ihr Urtheil empfangen hätten.

Minior Lecomte und Guillemin sind von dem Gesuch, um | Cassation des Urtheils, welches sie zu fünf Jahren Gefängniß | und zu súnf Jahren polizeilicher Aufsicht verurtheilt, abgestanden. |

Der Courrier de Ly on giebt folgende Erklärung zu der | Besezung des erzbischöflihen Sißes von Lyon: „Die Wahl | der Regierung war auf den Abbé Olivier, Pfarrer von St. | Roch gefallen. Da aber die Erhebung eines bloßen Pfarrers | ¡u einem solhen Posten leicht je Anstoß erregen kônnen, so be‘chloß man, einen alten Und fränklichen Mann vorzuschieben, | dem erx als Coadjutor dienen kônne.“‘

Die beiden Haris: Versailler Eisenbahn-Gesellschaften haben mit der Kommission der Kammer eine Besprehung gehabt, die indeß zu keinem Resultate führte. Die Gesellschaft auf dem | rechten Ufer \tellte vor Allem die Bedingung, daß die Bahn auf dem linken Ufer aufgegeben würde; darauf wollte indeß | die Gesellschaft der Bahn auf dem linken Ufer nicht eingehen.

Unter der Leitung des Herrn Sre d’Orbigny wird, in | Verbindung mit den meisten Mitgliedern des Instituts, ein neues „Universal-Lexikon der Naturgeschichte“/ erscheinen. Das - Kerk wird 6 bis 8 Bände umfassen und von einem Atlas be- gleitet seyn.

Vor einiger Zeit wurden in mehreren Blättern Versuche zur Trinkbarmachung des Seewassers, als einer neuen Erfin- dung, erwähnt. Hiergegen reklamirt der vormalige Comman- deur der Korvette „Urania// in einem Schreiben an das ¡„Jour- nal des Débats‘ und sagt darin unter Anderem: „Schon im Jahre 1801 hatte der Capitain Hamelin einen Apparat erfun- den, vermittelst welches er jeden Tag 80 Litres des schönsten Wassers hetstellte, und als ih im Jahre 1817 mit der Korvette „Urania“ die Réise um die Welt antrat, verband ih mich zu einem gleichen Zwee mit Herrn Clément Desormes, Professor am Konservatorium. Der Erfolg war genügend; das gewon- nene Wasser war tlar und süß, und wohlfeiler als dasjenige, was man zu Paris verkauft. Da fich indessen Zweifel gegen die Unschädlichkeit dieses Wassers erhoben, so wurde zu diejem Zwecke eine Untersuchungs-Kommission ernannt und zugleich in den Häfen von Brest, Toulon und Rochefort die geeigneten Versuche angestelit, die in jeder Hinsicht befriedigend ausgefallen | sind.‘ | Der Toulonnais enthält ein Schreiben aus Oran vom 13, Juni folgenden Inhalts: Mehrere Araber, die aus dem In- nern kommen, versichern, daß Abdel Kader sein Lager nach Westen hin verlegt habe, und daß zwischen ihm und dem Mar- schall Valce die gróßte Eintracht herrsche; wir werden also in diesem Jahre keinen Krieg bekommen. Nur wenig Araber fommen auf den Markt; die Aerndte hält sie zurück. Der Er- trag derselben ist so groß, daß die Eingeborenen nicht all’ ihr Getraide. unter Dach bringen können, und genöthigt sind, es im Freien stehen zu lassen.“

Großbritanien und Jrland.

| dies morgen bestimmt geschehen.

arlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Sihung vou 25. Juni, Unter den vom Grafen Stanhope, wie bereits erwähnt, an diesem Abend vorgelegten Bitischristen be-

fand slch auch eine der Einwohner von Stock am Trent, worin | diese um allgemeines Wahlrecht, geheime Abstimmung und kurze | Ferner bittèn sie um Aufhebung des |

ersuchen. es und daß es ihnen wie früher, freistehen solle, eld unter ihre eigenen Armen zu vertheilen ; sie Bitte um unverzügliche Emancipation der Ne- der Bewohner von Kanada.

Parlamente ‘armen Gese ihr etgenes {chlossen mit, der ger und Untersiüßung

olchen Theile von Yorkshire, wurde um allgemeines Wahl- eg Nene E furze Parlamente und die 5 bschaffung alier Eigenthums - Qualificationen für die Par- lancents / Mitglieder ersucht. Eine Bittschrift der Londoner “rbeiter: Vereine enthielt ähnliche Bitten und außerdem noch den Wunsch, daß das Land ia Wahl-Bezirke, deren jeder eine gewisse Anzahl Einwohner enthalte, getheilt werden ige Bittscheist von Herrn John Joseph Stockdale verlangte die geheime Abstimmung, jedoch unter gewissen Beschränkungen. Die leßte Petition endli war von Einer Versammlung von

300,000 Personen in La cashire angenommen, aber nur von dem

n Fielden, Parlaments - Mit- Präsidenten derseiben, Herrn John F n el llee ver-

‘ed“fúr Oldham, unterzeichnet worden. ! Pte geme daß jede Érau die keines Verbrechens gerade worden, das Recht haben solle, bei den Parlaments - Wahlen métzüstimmen, daß diese Wahlen durch geheime Abstimmung ge- cieiad; die Parlamente nicht länger als ein Jahr dauern, alle Eégenthums-Qualisicationen ausgehoben und den Parlaments-Mit- aliederw Remunerationen für ihre Múhe bewilligt werden sollten. Graf Stanhope sprach sodann. sehr weitläuftig, seine einung ber die in den Bittschriften verlangten wichtigen Ge enstände aus, worauf Lord Brougham, in einem -ernsteren Tone als gewdhriih) gegrn das Ministerium sprach und it größern

In einer | anderen Bittschrift der Einwohner von Aldborough, in dem |

möchte. ;

wartung nicht schon bestägt haben.

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Nachdruck und bitteren Sarkasmen die jeßige Stellung dessel- ben als hst unwürdig! schilderte. Lord Melbourne äußerte sein Mißfallen über diefe nußtosen Diskusffoneù, diese bloßen Redeúbungen, und meinte, sie seyen eine Abweichhnng von dem alten und vernünftigeren Parlaments-Gebrauche, der im Allge- meinen diejenigen, die eine Petition überreichten, darauf be- schränkt habe, die Gegenstände der Petitéon und einen damit verknüpften bemerkenswerthen Umstand, wieetwa die besondereAcht- barkeit der Versammlung, in der die Bittschristangenommen worden oder die Unterschriften derselben, hervorzuheben. Auch der Herzog von Wellington sprach scin Bedauern darüber aus, daß Graf Stanhope sich so weitläuftig“ über die angeblichen Ursachen jener Beschwerden und ihre gegenwärtigen und künf- tigen Folgen ausgelassen habe, ohne irgend eine Maßregel, wie etwa die Aufhebung des Armen - Gesebßes, vorzuschlagen, oder einen bestimmten Vorschlag zur Entwerfung eines neuen oder zur Aufhebung eines alten Gesekzes zu machen. Wenn der edle Graf dergleichen Vorschläge mache und das Haus schenke ihm keine Aufmerksamkeit, so könnte man es eizigermaßen entschul- digen, daß er eine Rede halte; aber er sey eines solchen Geistes, wie sein edler Freund, völlig unwürdig, eine Aufregung der Art hervorbringen zu wollen, wte sie durch seine Reden offenbar erzeugt werden müsse. Lord Stanhope erwiederte: „Die beste Antwort, die ih auf die Herausforderung des edlen Her- zogs, daß ih die von mir erwähnten Gegenstände (namentlich eine Abänderung des neuen Armen-Geseßzes, dessen heftigster Gegner bekanntlih Graf Stanhope is, während die Häupter seiner Partei, der Herzog von Wellington und Sir R. Peel, dasselbe jeßt angelegentlih in Schuß nehmen) in Form einer Motion oder Bill vorbringen möchte, kann ich dur eine mt- litairishe Anekdote geben. Ein Französischer General, so er: zählt man, der von einem unrührülichen Feldzuge heimfehrte, wurde von seinem Souverain Ludwig XI1Ÿ. mit Erstaunen ge-

fragt, warum er den feindlichen General in der Swlacht nicht | | gefangen genommen, worauf er antwortete: Sire, wenu ih das | g | versucht hâtte, so würde er- mih gefangen genommen haben. | Ich bringe keine solche Maßregel | ein, weil ich keine Aussicht auf Erfolg habes und weil dann der | li, daß er es jemals seyn wird. edle Herzog ohne Zweifel über meine Niederlage triumphiren |

meiner | | quellen und verzögert auf unbestimmte Zeit die Civilisation und

So steht es auch mit mir.

würde. Lieber will ih bessere Zeiten abwarten und, eigenen Taktik folgend, mich einer solchen Niederlage nicht aus-

segen. So viel aber kann ich sagen, daß, wenn die Bill, welche | die Macht jener Diktatoren (der Armen: Kommissarien) vetlän- | Zustand der Dinge, der {änger geduldet werden darf? Ein Je- gern oder ausdehnen soll, aus dem anderen Hause hierher ge- | der, der den Gang der Angelegenheiten im Orient aufmerksam

| langt, ih auf Abstimmung darüber dringen werde, und sollte

ih auch ganz allein dastehen.“

Unterhaus. Sibßung vom 25. Juni. Nachdem meh-

| rere Bittschriften vorgelegt worden waren, zeigte Lord John Russell an, daß er am Donnerstag die erste Lesung der Bier- | | Bill und dann die Vorlegung des Berichts über das Unter- | | Türkische Armee an der Syrischen Gränze steht, wird auch über die Untersuchung der Wahl- Petitionen von Sir Roberr | eine Aegyptische Streitmacht bei der Hand seyn, um sich ihr | entgegenzustellen. Die Folgen eines solchen Zustandes der Dinge

richts-Vortum beantragen werde. Am Freitag werde die Bill Peel die erste Lesung erhalten, und wenn dies nicht zu viel Zeit wegnehme, so werde er dann auf die weitere Erwägung der Bill über die Jrländischen Munizipal-Corporationen antragen.

Es würde gut seyn, fügte der Minister hinzu, wenn der edle Lord | ' nicht dahin gebracht werden kann,

| leisten ,

gegenüber (Lord Stanley) das Haus davon in Kenntniß seße

wollte, ob das Haus bei der Einbringung des Berichts über das Unterrichts-Votum noch einmal zur Abstimmung darüber aufgefor- dert werden solle. Lord Stanley erwiederte, er fönne kaum glauben, daß das Ministerium bei einer so siegreichen Majorität (lauter Beifall und Gelächter) noch auf seinem Unterrichts-Votum be- harren werde. die Frage des edlen Lords nicht beantworten könne, doch werde Hierauf folgte die bereits er- wähnte Debatte über die von Herrn Ward vorgeschlageneu Resolutionen in Bezug auf den Verkauf wüstliegender Ländereien in den Britischen Kolonieen, niht, wie gestern berichtet worden, in Großbritanien und Irland, um aus dem Erlös die Auswanderung zu befördern. Da indeß Herr Labouchere, ohne das Wesent- liche dieser Vorschläge zu tadeln, doch der Meinung war, daß eine solche Maßregel füglicher dem Ministerium zu úberlassen wäre, so nahm der Antragsteller am Ende seine Resolutionen wieder

zurü.

London, 26. Juni, Ueber den Stand .der- Dinge im Orient äußert sich die Morning Chronicle, welche in ihren Artikeln úber die auswärtigen Angelegenheiten immer noch für das Organ des Ministeriums gilt, folgendermaßen : „Us Meh- med Ali den Europäisch,n Konsuln zu Alexandrien seinen Erit- chluß ankündigte, si unabhängig erklären zu wollen, erwie- derten England, Frankrich, Oesterreih und, wie wir glauben, auch Rußland, daß sie ihrerscits entschlossen seyen, den Siatnus quo aufreht zu erhalten Der Pascha wurde dadurch bewogen, seinen Plan aufzuschiebez, jedoh nit, darauf Verzicht zu lei- sten. Seit diésem Aucenblick war keine Búrgschasc mehr für die Bewahrung des Friedens im Orient vorhanden, Der Sultan, der sich überzeugte fühlte, daß der Pascha nur nah einer günstigez Gelegenheit suche, um aus seinem Unterthänigkeits- - Verhätniß herauszutceten, lieh natürlich dem Äntriebe seiner eicenen Leidenschaft und dem Zureden cigennügziger Rathgeber ün, bereitwilliges Ohr, und keine Re- gierung in Europa konnt sich durch die Nachricht von der dro-

| henden Stellung, die sene Armee an der Syrischen Gränze

eingenommen, üÜberrasl finden. Das Benehmen und die eingestandene Absicht Nehmed Ali's gaben dieser Bewegung der Türkischen Armee mhr den Charakter der Vertheidigung als des Angrisss. So ¡roß nun auch die Schwierigkeit ist, welche der jebige Stand der Orientalischen Frage darbietet, so gestehen wir doch, daß bir uns darüber feine Sorge machen. Wenn man diese Schvierigkeit nur rihtig zu benußen weiß, so wird sie der Inversehrtheit des Türkischen Reichs und dem künftigen Fteden Europa's zum Heil dienen. Hat bereits eine Kollsion zwishen der Türkischen und der Aegyptischen Armee stattgefunden oder sollte es dazu foinmen, so müssen die gyßen Curopäischen Mächte einschreiten, um weiteren Feindseligkén Einhalt zu thun. Die Türkei isk nicht im Stande, Mehmd Ali zu unterjochen, und diesem darf man nicht gestatten, die Türkei zu unterjochen. Es sind uns zwáär nähere Angaben übr den und über ihre Stärke imVergleich zu der des Pascha's zu Ge- siht gekommen, aus deng mit Zuversicht auf Jbrahini's Nie- derlage gerechnet wird; aer diese Angaben rühren aus einer, wenn auch talentvollen, ‘och parteiischen Feder her, und wir sind darum nicht wenig; zuversichtlich von dem Gegentheil 'uiberzèugt. Wir hegen (d nicht dèn mindesten Zweifel, daß ein Zusammentrefsen bei dir das Unglück von Kon eh erneuern würde, und ‘wir wollen zosen, daß die Ereignisse unsere Er-

Mag dies nun der Fall

| keiten zwischen Mehmed Ali | Dee I S De

Besiß von Syrien befindet. | man nicht füglich erwarten, daß die Türkei einer Armee an

Es thne ihm leid, daß er in diesem Augenblick |

ustand der Túrkischen Armee .

seyn oder nicht, in der Politik der Europäischen Mächte darf deshalb feine Veränderung vorgehen. Sie müssen einschrei- ten, um den Frieden zu erhalten oder um ihn wiederherzustel- len, wenn er schon gebrochen ist. Es ist jedoch klar, daß sie dabei nicht stehen bleiben- können. Der Status quo auf seiner früheren Grundlage bietet keine Bürgschaft für die Erhaltung des Friedens dar. Die Türkei ist damit unzufrieden, Mehmed Ali ebenfalls. Er kann jedenfalls auch denjenigen Europäischen Mächten nicht genügen , denen die Unverséhrtheit des Ottoma- nischen Reichs am Herzen liegt. Einen solchen Zustand der Dinge wiederherstellen, hieße, das Uebel nur aufschieben, nicht beseitigen. Es scheint uns unmöglich, zu einer Erledigung der Frage zwischen der Tärkei und Aegypten zu gelangen, ohne daß beide Theile von ihren Forderungen etwas aufgeben. Meh- med Ali verlangt die Anerkennung seiner Unabhängig- feit als Beherrscher von Aegypten und Syrien. Der Sultan dagegen will sich, wie es scheint, durch nichts Anderes zufrieden stellen lassen, als durch die Rückkehr des Pa- scha’s in ein solhes Vasallen - Verhältniß, durch welches der Vertrag von Kiutajah so gut als aufgehoben seyn würde. Nun braucht kaum gesagt zu werden, daß es unm3glih seyn würde, in die übertriebene Forderung! Mehmed Ali's zu willigen. Wenn der Pascha sich unabhängig erklärt, wer könnte dann dem Sultan verbieten, sich seine Souverainetät mit Hülfe der un- heilvollen Unterftüßung einer Russischen Armee wieder zu errin- gen? Wir können also so wenig die Unabhängigkeit des Pa- \cha’s anerkennen , daß derselbe vielmehr in jeder Europäischen Macht, die nicht eine Russische Flotte im Bosporus und eine Rus- sische Armee in Konstantinopelsehen will, einen Feind zu gewärtigen har. Andererseits wäre es offfenbar unangemessen und vielleicht sogar nicht ganz gerecht, wenn die Europäischen Mächte den Sultan in sei- nem Unternehmen gégen Mehmed Ali anfmuntern wollten. Wäre er stark genug, um ohne Unterstüßung seine unumschränkte Herrschaft über Aegypten wieder zu erlangen, so möchte man ihn immerhin gewähren lassen. Jn solhem Fall würde gewiß keine Euro- pâäische Macht ihn daran zu hindern suchen. Aber er ist nicht stark genug dazu, und wir halten es eben so wenig für wahrschein- Er mag wohl drohen, aber er mag einen Versuch machen, und er wird gewiß geschlagen werden. So erschöpft er durch seine Anstrengungen die Hülfss

die Verbesserung beider Theile seines Reichs. Jsk dies ein

beobachtet hat, muß wissen, daß die Hauptquelle der Zwistig- und dem Sultan keine an- Umstand, daß der Erstere si{ch im So lange er dics besikt, fann

der Gränze, als Bürgschafc gegen die weitere Ausdehnung seis ner ehrgeizigen Pläne, entbehren kann. Und so lange eine

liegen vor uns, wir sehen sie in der täglichen, ja fast stündlichen Unsicherheit , welcher der Weltfrieden jeßt ausgeseßt ist. Deshalb sind wir überzeugt, daß, wenn Mehmed Ali

auf Syrien Verzicht zu vorhanden is|ff, irgendwie eine dauerhafte Erledigung dec Orientalischen Frage zu be- werkstelligen. Eine Entschädigung für dieses Zugeständniß, tvenn wir es als solches betrachten müssen dürfte sich darin finden, daß man dem Sohne Mchmed Ali’'s die Nach- folge in dem Paschalik Aegypten garantirte. Der eingestandene Zweck aller Unternehmungen Mehmed Alis ist, seine Macht in

keine Möglichkeit

| seiner Familie erblih zu machen, und es scheint kein zureichen-,

der Grund vorhanden zu seyn, warum man ihm die Erfüllung dieses natürlichen Ehrgeizes nicht bedingungsweise sichern sollte. Es scheint dies, wo nicht die einzige, so doch gewiß die beste Bürgschaft für die Aufrechterhaltung des Friedens in der Le- vante und der Unversehrtheit des Ottomanischen Gebiets darzus bieten. Und so würde dieses hochwichtige Ziel auf Kosten keiner der Europäischen Mächte erreicht werden.““

Es ist auf’s neue ein Umstand vorgefallen, welcher das gespannte Verhältniß zwischen der Königin und den Tories in ein helles Licht stellt. Die Königin ist bekanntlich eine große Freundin der Reitúbungen, weshalb das Parlament auch 70,000. Pfund fúr Errichtung einer Königl. Reitshule zu Wind- sor bewilligt hat. Bei dem leßten Wettrennen zu Ascott hörte man beim Erscheinen der Königin einiges Pfeifen und Zischen, und es ging das Gerúcht, daß diese loyalitätswidrigen Laute von der Herzogin von Montrose und Lady Sarah Ingestrie, zwei Tory-Damen, ausgegangen seyen. Dies wurde von diesen Damen schriftlich fúr bôswillige Verleumdung erklärt, die man der Lady Litchsield, einer Whigdame, zuschrieb. Damit schien die Sache ein Ende zu haben, aber auf dem leßten Ball zu

| Buekinghamhouse nahmen die beiden Damen wahr, daß der

nachtheilige Eindruck bei der Königin noch nicht ganz gewichen sey. Die Herzogin verlangte hierauf eine Audienz von der Kd- niain, erhielt aber nah zweistündigem Warten vom Oberhof- meister, Grafen von Uxbridge, den Bescheid, sie könne keine Audienz erhalten, da nur Pairs oder Pairinnen auf diesen Vor- zug Anspruch machen dürften. Die Herzogin bestand darauf, daß Graf Uxbridge ihre Vorstellungen zu Papier nehmen sollte, die er auch sogleih der Königin mitzutheilen versprah. Der Herzog von Montrose hat sih nun vorbehalten, eine direkte Korrespondenz úber diesen Gegenstand mit Lord Melbourne zu erdfsnen. , ! Graf Pozzo di Borgo is gestern mit seiner ganzen Fami- lie nach S UENG, Herr von Kisselew verwaltet einst- weilen die Botschafts-Geschäfte. } s.

Der außerordentliche Blnidee von Persien, Hussein Chan, besuchte am Freitage sämmtliche hier befindliche fremde Bot- schafter und Gesandte; am Tage vorher hatte er cine Unter redung mít Lord Palmerston. 5 i

Der C Tr O Rraticédidr von Hayti, Prince Saunders, ein in Vermont geborner Farbiger, der eine gute Erziehung genossen, als Gesandter des Königs Christoph in England sehr beliebe war und selbst beim Prinzen- Negenten zur Tafel zuge- sassen wurde, später nah dem Srurze seines Gebieters Theolo- gie studirte und in Philadelphia predigte, zuleßt aber wieder eine Anstellung auf Hayti erhielt, ist im Februar zu Port-au- Prince gestorben.

Der Secretair des Präkursoren - Vereins zu Dublin hat vorgestern ein Schreiben von Herrn O'Connell empfangen, wos rin dieser ihm anzeigt, daß er in ehn oder zwölf Tagen in Dublin seyn werde, um wieder den Vorsiß in den Versamni- {ungen dieses Vereins zu führen. „Bis dahin“, fügt er hinzu, „müssen Sie Jhre gewdhülichen dffentlihen Versammlungen halten, Jn England is der Geist der religidsen Bigotterie wie-

der sehr lebendig, und dieser Geist wird leiht Übermüthig und richtet immer mehr Unheil an, wenn man ihm nachgiebt oder sich ihm nicht widerseßt.““

Von Lissabon hat das Dampfboot „Tagus‘/ Nachrichten bis zum 18ten d. gebraht. Es waren dort Berichte aus Para vom 6. Maí angekommen, nach welchen man daselbst im Be- griff war, einen Truppen- Transport von 200 Mann nach Ma- ranßham abgehen zu lassen, um die Unruhen zu dämpfen, welche im Jnnern dieser Provinz entstanden waren; die Mannschaft, die man aus dem Hauptorte der Provinz gegen die Meuterer abgeschickt hatte, war zurückgeschlagen worden. Dieses leßteren Uinstandes erwähnen inzwischen die mit dem Schiffe „Rapid““ direkt aus Maranham gekommenen Berichte niht, wohl aber

melden sie, daß man die Rebellen dort täglich erwarte, auch daß die Sklaven - Bevölkerung für sie sehr günstig gestimmt sey und

wahrscheinlich gemeinschaftliche Sache mit ihnen machen werde. | ten.

759

klerokratischen Partei in Belgien hat begonnen, und man er- wartet jest das Erscheinen einer Menge von Pamphlets, aus denen hervorgehen soll, daß der Kdnig weiter nichts ist, als der

Diener des Erzbischofs von Mecheln.“ Der General Baron van der Swmissen, welcher 1831 zu

Antwerpen kommandirte und in die Gregoireshe Verschwörung | l | mer auf eine Ditte an die Regierung um Errichtung eines dritten

verwickelt war, ist hier angekommen, um die Aufhebung des in contumaciam gegen ihn ergangenen Erkenntnisses zu bewirken. Aus Lüttich schreibt man :

Vorgestern haben 150 Mann |

Infanterie von der Mastrichter Garnisoa von dem Dorfe Heer- |

len (Limburg) am rechten Maaßufer Besiß genowmen. Truppen häben sich sehr gut benommen Un» dea Einwohnern feine Ursache zur Klage gegeben. Die Offiziere haben mit den Einwohnern fraternisirr und ihnen die Versiche- rung gegeben, daß sie keine Reaction zu fürchten hät- Daher is auch Alles sehr ruhig zugegangen

Die Bdôte der dort stationirten Schiffe „Victory“/ und ¡„Cham- | und die Orange - Fahne aufgezogen worden, ohne daß die ge-

pion‘! waren in Bereitschaft, um die zu Maranham ansássigen |

Kaufleute aufzunehmen, im Fall die Rebellen sich dieses Plaßes bemächtigen sollten. Jn den Portugiesischen Cortes haben die Minister endlich durch eine Majorität von 69 gegen 37 Stimmen in Gestalt eines Vertrauens - Votums die Ermächti- gung erhalten, eine Anleihe von 1400 Contos zu negoziiren, um die Staats-Bedúrsnisse des laufenden Jahres zu bestreiten. Zur Aufbringung der Summe wurde dem Finanz-Minister gestattet,

| \

entweder Schaßkammerscheine auszugeben oder die bis zum |

30sten d. M. fälligen Zehnten zu verpfänden, oder auch beide |

Operationen mit einander zu verbinden. Man glaubte, daß

\

das Ministerium demnächst seinen Plan wegen der rúcständigen |

Dividenden der ausländischen Schuld vorbringen werde. Truppen der Königin hatten in Algarbien wieder einige Gue- rillas aufgehoben und sogleich erschossen. Jn Porto wird noch immer General Macdonald, der nach dem General Bourwont

Die |

die Miguelistische Armee befehligte und kürzlic) wieder unter |

dem Namen von Richard Mowbray nah Portugal kam, gefan- | gen gehalten. Er steht im Verdacht , im Einverständnisse mit Dom | Miguel damit umzugehen, in der Provinz des Minho eine Guerilla- Bande zu organisiren. Auch ist ein General Campbell, wie

ringste feindselige Bewegung stattfand. Sittard wird heute be- seßt werden und man hofft, daß auch hier, wie in Heerlen Alles rußig ablaufen werde. Mastricht soll, wie man versichert, erst nach Vollendung der Demarcations-Arbeiten, die morgen beginnen sollen, ausgeho- ben werden, so läßt sich also hoffen, daß in einigen Tagen die freie Communication zwischén der Festung und dem Belgischei Gebiet wieder hergestellt seyn wird.“

Die Schifffahrt auf den beiden Kanälen, welche als Haupt- Verbindungswege zu Brüssel dienen, hat am 19ten d. wieder begonnen. Vom 19. bis 22. Juni einschließlich sind zu Brüssel über den See-Kanal von Will:broeck 164 Schisfe, worunter 5 aus der See, in die Bajsins von Brüssel eingelaufen; sie hatten einen Gehalt von 9382 Tonnen; 114 Schisse mit einem Gehalt von 6320 Tonnen liefen von dort aus. Die Ladungen der ein- gelaufenen Schiffe bestanden vorzüglich aus Bauholz, Getraide, Ziegelti, Materialien, Kolonial - Waaren und Fischen; die der ausgelaufenen Schiffe aus Eisen, Steinkoßlen, Fensterglas, Kry-

Der Belagerungs-Zustand von |

Die |

1

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gutem Erfolge betreten. Unter Anderem ist die Kammer der Standesherren nicht einverstanden hinsichtlich der Bitte, deu Sf zi- renden der fatholischen Theologie, welche in der Siadt studiren wollen, eine Geld-Unterstüßung, wie den Studirenden ‘der cvan- gelischen Theologie, auszuseßen. Auch hier beantragte die Kcm- mission, zu beharcen, so wie ste auch dem Antrage der ersten Kam

Konviktes in Ellwangen nicht beizutreten vermochte. Bischof von Rottenburg, Dom - Dekan von Jaumann, Dekan von Münch und Wocher sprachen stch für den Beschluß der ersten Kammer aus. von Jaumann beantragt, die Regierüng zu bitten, in Erwägung zu ziehen: ob nicht durch Errichtung eines dritten Konvikces zu Eliwangen dein Mangel a kuholi- hen Theologen abgehoifen werden könne, aber auch den Be: {luß in Betreff der Stipendien festzuhalten. Teufel ifi der Ansicht, daß vor Allem abgewartet werden solle, wie die Sti- pendien wirken werden, ehe sich für eiu drittes Konvifkt entschie- den würde. Die Kammer beschließt durch Zuruf, auf der Bitte um Aussebung angemessener Stipendien (der frühere Veichiaß lautete auf Portionen à 160 Fl.) zu beharren, und mit 64 ge- gen 18 Stimmen die fragliche Bitte wegen Errichtung eius Konvikts in der vom Dom - Dekan von Jauwmann modisizirten Weise an die Regierung zu bringen.

Stuttgart, 27. Juni. Gestern Vormittags zwischen 8 und

| §9 Uhr haben Jhre Königl. Hoheiten der Erbprinz und die Frau

| | \

Erbprinzessin von Oranien nah dem zärtlihsten Abschiede von der Königlichen Familie und begleitet von den Segenswänschen der in großer Anzahl um das Königliche Residenzschloß versam- melten Einwohner Stuttgarts die hiesige Stadt verlassen, um die Reise nah dem Haag anzutreten. Das hiesige bürgerlich? Schútzen- Corps war, seiner Bitte gemäß, vor dem Residenz-

' {lose in Spalier aufgestelt, uud die Stadtgarde zu Pferd

| | | | | | |

stallen, Wagen, Stühlen, Möbeln, Papier und anderen Erzeug- |

nissen der Brüsseler Jndusirie. In der nämlichen Periode sind auf dem Kanal von Charleroy 96 Schiffe mit cinem Gehalt

man sagt, in der nämlichen Absicht nah Algarbien abgegangen. | von 4896 Tonnen angekommen; sie brachten 1,726,000 ‘Pfund Es sind Instructionen an die Ortsbehörden erlassen worden, | Steinkohlen. Auf dem Kanal von Willebroeck liefen 98 Schiffe

ihn zu verhöôren, indem die Regierung benachrichtigt worden, |

daß Dom Miguel, fsobald seine Angelegenheiten in Portugal | kohlen aus.

eine günstigere Wendung nähmen, von einer Jtaliänischen Macht |

eine Unterstüßung von zwei bemannten Fregatten und 4000 Mann Truppen erhalten solle. Von dec andern Seite hieß es, daß Don Carlos an der Nordgränze ein Truppen-Corps in | Bereitschaft halte, um in Uebereinftimmung damit zu agiren, | wenn die Umstände es erforderlich machen sollten. dächtige Personen, als Offiziere gekleidet und bewaffnet, ließen | sich kärzlih an der Gränze bei Loivos blicken und schienen zu rekognosziren. Der junge Remeschido wollte sih nach Rom zu Dom Miguel begeben, um sich dort von seinen Wunden zu l;ei- len. Der Herzog von Nemours, der am 1lten d. M. in Cadix | angekommen war, wurde in Lissabon erwartet, und es hieß, er werde von da eine Reise nach London machen.

Im Laufe des Aprils ist zwischen Herrn Martinez von Seiten Mex iko’s und Herrn Forsyth von Seiten der Ver - einigten Staaten eine Convention zu Strande gekommen, deren Ratificationen jedoch vor 1840 nicht stattfinden können, da der Kongreß erst im Dezember zusammentritt. Es soll eine gemischte Kommission, drei Monate nah der Ratification, auf anderthalb Jahre zu Washington niedergeseßt werden, um über alle Forderungen Nord : Amerikanischer Bürger zu entscheiden. Gleich nach der Entscheidung soll die Mexikanische Regierung

L | ßen Tage, ermüdet die Thätigkeit des Storthings nicht. Vier ver- | Si6ungen dauern in der Regel von Morgens 9 Uhr bis Nach-

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Obligationen ausstellen, die 5 pCt. Zinsen tragen, bis das Ka- |

pital an die Reklamanten entrichtet ist und in den Mexikani- schen Zollstätten ganz oder bei größeren Quantitäten zur Hälfte an Zahlungsstatt genommen werden soilen.

Die Nachricht von einer Niederlage der Franzosen vor Buenos - Ayres hat sich bis jeßt nicht bestätigt; indeß will ein hiesiges Blatt wissen, daß die Franzosen das Städtchen Ro-

sario, am Eingange des La Plata-Stroms, angegrissen und zer- | | auf derselben ein anticonstitutionneller Geist bilde, welchem jedoch

stórt hâtten. Der Französische Admiral hatte dur ein Cirkus- lar an die Besehlshaber der verschiedenen fremden Stationen die Blokade auf alle Küsten der Argentinischen Republik aus- gedehnt. Der Brasilianische Aomiral Grenfell soll erklärt ha- ben, er werde sih die Wegnahme eines Brasilianischen Schiffes an der Patagonischen Küste nicht gefallen lassen.

Bel 1e il Brúfscl, 26. Juni. Der General Prisse und der Gente-

Oberst Jolly, die Belgischen Kommissarien zur Bestimmung der

Gränzen, sind vorgestern nah Mastricht abgereist, um mit den

Hollándischen Kommissarien die vorläufigen Anordnungen zu

verabreden und dann die Arbeiten am Terrain sogleich zu be-

ginnen.

Die in Bezug auf die Abseßung des Barons von Stassart erschienene kleine Sehrife hat das Motto: „[L?Archéveque de Malines destitue, le Roi signe et le Ministre de Theux contres1gne.?” Man sammelt jeßt Subscriptionen zu einer Medaille, die dem Herrn von Stassart zu Ehren geprägt werden soll, und zwar will man dazu denselben Stempel benußen, der zu dem Avers der Medaille gebraucht wurde, welche demselben Herrn von Stassart unter der Niederländischen Regierung bei seiner dama- ligen Ungnade überreicht worden war.

: Auch von Mecheln traf Sonntag hier ‘eine Deputation ein, um Herrn von Stassart zu begrüßen.

Der Baron von Schiervel, Gouverneur von Ostflandern, den man als den Nachfolger des Herrn von Stassart bezeichnet hat, ijt gestern morgen aus Gent hier angekommen und hat sich sogleih ins Ministerium des Jnnern verfugt, wo er mit Herrn de Theux eine Unterredung hatte. |

Die Haarlemsche Courant enthält ein Schreiben aus Brüssel über die Stassartsche Angelegenheit, worin es heißt: ¡¿Als vor zwei Jahren unter den Belgischen Freimaurern eine

paltung zum Ausbruch kam und man fürchtete, daß ein Theil von ihnen sih den Französischen anschließen möchte, stellte sich Herr Stassart,. auf die Einladung des Königs Leopold, an ipre Spike, und sämmlliche Beamte des Hoses, den Prediger selbst nicht ausgenommen , ließen sih in diese Gesellschaft ‘aufnehmen. Seitdem ist die bekannte Excommunication erschienen, und der König ist mehreremale zum Widerruf aufgefordert worden ; bisher war seine Antwort -ausweichend. Es existirt ein Brief des Bischofs von Lüttih an Herrn von Stassart, worin der Leßtere den Rath bekommt, seine Freimaurer - Würden nieder- zulegen, wenn er Präsident des Senats bleiben wolle. Auf jeine abshläglihe Antwort ist Herr von Stassart nicht wieder- erwählt worden. So kam derselbe zu einem Ruhm, den seine besten Freunde nicht erwartet hätten ," wenn dies Alles nicht vorgefallen wäre, Der Kampf zwischen der liberalen und der

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mit einem Gehalt von 4985 Tonnen mit 1,728,000 Psd. Stein- Der Gesammt-Gehaii bei der Cin- und Auéfußhr betrug 25,494 Tonnen. Schweden Christiania, 17. Juní.

Und Vorw eaen (L. A. Z.) Ungeachtet der hei-

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mittags 3 Uhr mit einer halbstündigen Unterbrehung in der Mittagsstunde, und werden sehr oft Abends

| Von der Theilnahme des Publikums zeugt die Ueberfüllung der

geräumigen Galerieen mit aufmerksamen Zuhörern. Das Odels- thing hat den Beschluß gefaßt, daß die Bank-Direction den Cours bei Silbereinwechselungen, der bisher zu 110 pCt. festgeseßt wer- den konnte, ferner auf 105 pCt. erniedrigen darf, und daß fer- nerhin als baares Geld nur diejenige Münze angesehen werden solle, welche hier im Reiche zu ganzen, halben, fünfiel- oder fünfzehytel Species, die Kölner Mark zu 9!/, Silberspecies gerechnet, ausgeprägt ist oder werden wird, imgleichen die Dä- nisch - Norwegischen, seit dem Jahre 1788 geschlagenen Silber- münzen. Im Storthing kam am 8 Juni das Mili- tair-Budget zur Berathung und wurde am 12. Juni daf in erle- digt, daß die jährliche Ausgabe dafür mit 689,000 Spthlrn. ange- seßt wurde. Mehrere von der Regierung verlangte Summen wurden entweder gar nicht bewilligt oder mehr und weniger ermäßigt. Dem verständigen Prinzip zu Erhöhung der Gehalte

nach dem Verhältnisse tadellos zurückgzelegter Dienstjahre ward |

in mehreèeu einzelnen Anschlägen gehuldigt. Es erhoben sich bei den. darauf bezüglichen Paragraphen des Budgets einige Stimmen gegen die Zweckmäßigkeit einer eigenen Land: Kadetten-

| Akademie, indem Pastor Hesselberg, Höchsten: Gerichts: Assessor

Holst und- der Bauer Uela:n:d die Meinung ôußerten, daß sich

| Herr Capelen widersprach, indem er in seinen frühern amtlichen | Verhältnissen als Aditeur die Erfahrung gemacht hätte, daß die | jüngern Offiziere an Freisinnigkeit Niemandem nachständen. Jn

| der That verwilligte das Storthing auf der einen Seite nichts zur | UnterstÜßung derjenigen, die, ohneden Gang durch die Land: Kadet- | ten-Akademie gemacht zu haben, das Osffziers:- Examen glücklich be- | | standen hatten, auf der andern Seite abe: 3000 Spthlr. für die auf | úbergeben worden. Auch wurde der Bundes: Vei sammsiuna von | der Absicht Sr. Majestät ves Königs der L elgier, einen diplo-

derselben «gebildete Jünglinge, welche als superrumerare Se-

Nummer aufrücken könntea. Ein Plan zur Verbindung einer polytechnischen Schule mir der Laud Kadetten: Akademie ist noch nicht zur Reife gediehen. Wahl zum Storthings - Präsidenten ablehnte, fiel dieseibe auf Herrn Sdrenssen. Das Budget des Civil- Etats ist seit dem 13. Juni der Gegenstand der Verhandlungen. Jn der zum

zip der mit den Dienstjahren steigenden Gehalte nicht vurch- gängig beobachtet.

bestellte werden können, und die günstige Witterung zu s{chönen offaungen berechtigt iesen durch das Erscheinen eines den Naturforschern unde- fannten ({chwarzen Wurmes, welcher das Gras an der Wurzel abfrißt und dadutch ganze Strecken verddet.

Dort t: ch.[à nid.

Stuttgart, 25. Juni. (Schwäb. Merk.) In der Si6ung der Abgeordneten Kammer vom 25. Juni kamen meh- rere abweichende Beschlüsse der Kammer der Standesherren über den Haupt-Finanz-Etat zur Berathung. Die Kommission der Abgeordneten-Kammer stellt den Antrag, daß die Kammer bei ihren früheren Beschlüssen beharre. Camerer erklärt sich gegen die bisherige Behandlungsweise in Betreff der Etats- Berathung. Es sey gegen den Sinn der Verfassung, jeden ab- weichenden Beshluß der Kammer der Standeéherren über den Etat speziell zu berathen. v. Gmelin ist im Wesentlichen hiermit einverstanden; er ist aber auch Mete daß, wenn die Kammer der Standesherren ihre abweichende Ansicht durch etwas Wesentliches und Neues motivire, es der Würde der Kammer der Abgeordneten nit entgegen sey , eine Berathung nochmals vorzunehmen. Knapp und von Zwergerz theilen Camerer's Ansicht. Jm anderen Falle müßte bei. jeder Differenz / der Etat nochmals durchberathen werden. Die Kammer der Standesherren sey nicht berechtigt, bei Berathung des Budgets denselben Weg zu

betreten, den sie indessen bei Berathung von Geseßen mit so

fortgeseßt. |

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conde- Lieutenants angestellt würden, bis sie in die wirkliche | matischen Agenten höhern Ranges bei dem Deutschen Bunde | /

| Gesandte hierauf ermächtigt, das ihm in diesem Betresf zuge: Da Probst Riddervold die erneuerte | |

Grunde liegenden Königlichen Proposition is das gedachte Prin- | } ( ce | zen Wilhelm von Preußen, Sohn Sr. Majestät des Könige ( l l Daher ¿ußerte sich auch im Storthing eine | j n 4 merkliche Abneigung zur Bewilligung der Gehalts. Echöhungen | der Einzelnen. Die Nachrichten aus den oberen Gegenden | des Landes lauten erfceulich, indem die Felder allerwärts haben |

Nur im Drontheimischen leiden die |

hatce die Ehre, die hohen Neuvermähiten bis zur Gränze des hiesigen Weichbildes zu geleiten. Se. Majestät der König be- gleiteten Höchstdieselben bis Ludwigsburg.

Sechsundsiebzigste Sibung der Kammer der Abgeord- neten voin 26. Juni. Nach ciner Note der Kaminer ‘ver Standesherren, betreffend ißre Besch!ússe über die Restvertval-

| tung, hat dieselbe die 300,000 Fl. für die Errichtung voi

Straf- Anstalten für die nächste Finanz- Periode zu verwilligen noch nicht für nothwendig erkannt, dagegen aber die 170,090 Fl, zu Errichtung cines Kunse-Anstalt-Gebäudes verwilligt. Aus

| den Resultaten der heutigen Sizung heben wir uoch aus, daß

die Kammer die 170,000 Fl, fúr das Kunstgebäude verwissigtc,

| und daß nach einem Vortrage des Geheimen Rarhs von Her-

degen die beschlossenen Steuer - Ermäßigungen die höch ske Ge- nehmigung erhalten, und daß an der ordentlichen direkten Staatssteuer jährlich Viermalhunderttausend Gulden nachge- lassen werden sollen.

Dresden, 29. Junt. Ueber die am 6. Juli d. J. hier stattfindende Reformations - Jubelfeier, ist von Seiten des Stadtraths ein ausführlihes Programm bekannt gemacht wor- den. Der Tag wird durch drei Kanonen-Salven, eine Reveille der Garnison und Kommunalgarde, Glockengeläute und Gesänge von den Thürmen eröffnet. Ju den coangelishen Kirchen, wo- hin sich die Eingeladenen in feierlichen Zügen begeben, wirùv nach der Predigt ein Tedeum gesungen. Besonders solenn wird der Gottesdienst in der Kreuzkirche seyn, woßin sich der Ma- gistrat in Prozession aus dem Rathhause begiebt. Abends wird von der Königlichen Kapelle und vielen vereinigten Chôren und Sängern in der Neustädtischen Kirche die „Sc{Zyfung““ von Haydn aufgeführt und später wird eine große allgemeine Zu mination stattfinden.

Srantfurt a M., 28. Junt, halten folgenden offiziellen Artikel: Urkunde, welhe am 19. April l. J. den Bevollmächtigten des Deutschen

Die hiesigen Bläiter ent- „Nachdem die Beitritts zu London einerseits von Bundes und andere! (:té

| von jenen der Hôfe von Belgien, Frankrei, Großbritanien,

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den Niederlanden, Oesterreich, Preußen und Rußland unte!- zeichnet, und worin die Zustimmung und der Beitritt des Bun- des zu den das Großherzogthum Luxemburg betreffenden Nrti-

| feln der am 19. April zwischen den ebengenannten steben Höfen | zu London geschlossenen Verträge erklärt worden i, die Geneh- | migung sämmtlicher kontrahirenden Theile erhalten hat, so sind

die im Namen des Bundes ausgefertigten Ratificationen dieser

| Beitrritts-Urkunde am Lten laufenden Monats zu London gegen | die dieéfälligen Ratificationen der vorbenannten Vächte ausge-

| wechselt, und leßtere Dokumente der Bundes -Vetsamamlung von

dem Pcôsidium in der Sißung vom 20sten laufenden Monate zu afkreditiren, Kenntniß gegeben, und, der präfidirende Here

fommene Schreiben des Königlih Belgischen Ministe: s der auswärtigen Angelegenheiten auf eine verbindl che und der Ub:

| sicht Sr. Majestät entsprechende Weise zu beautworten.

Frankfurt a. M, 28. Juni Die Nachrichten aus dem Bade Ems über das Befinden Sr. Königl. Hoheit des Prin

lauten, wie man vernimmt, sehr bef-ciedigend.

Jhre Königl. Hoheit die Frau Kurfürstin von Hessen ver- weilt, so viel uns bekannt, noch in Wiesbaden und dürfte da- selb)? den Besuch des jeßt in dem Kreise der Herzogli Naf- sauischen Familie verweilenden Erbprinzen und der Erbpiin- zessin von Oranien empfangen haben.

In den lesten Tagen kam der Köuigl. Belgische Ge- schäftsträger am Königl. Preußischen Hofe, Capitain Beaulieu, auf der Rúckreise nah Berlin hier an und stattete bei meh- reren Diplomaten Besuche ab. L i

Dem Vernehmen nach, hat sh der Kaiserl. Russische Ge: neral der Kavallerie, Graf von Witt, von hier vorerst nah Karlés bad begeben und soll von da abermals hierher zurüdtommen. Der Kaiserl. Russische Vice-Admiral “von Lúcke ist aus Hoiland in Ems angekommen. i L Ls

Die Gastvorstellungen der Fräulein Charlotte von Hagn auf der hiesigen Bühne erregen die Theilnahme aller Kunst- freunde; die ausgezeichnete Schauspielerin hat gestern Abend in der Rolle der Shwäbin én Castelliss Stück allgemeinen Beifall geärndtee. Man hofft und wünscht, sie môge, nach Be- endigung des ersten Cyclus ihrer Gastrollen, sih entschließen, uns noch einen zweiten zu gewähren.

: S chw e iz. Zürich, 23. Juni. (Schw. M). Der Sturm, der unser

Staatéschiff ju Anfaug dieses Jahres so heftig hin- und her shleuderte, nähert sich, wie man jekt I glauben berechtigt ist, seiner völligen Beruhigung. Der groke Rath tritt morgen zu- sammen, und toird wohl“ die Maßregeln, die. er zu fassen hat, so ‘fassen, daß alle Einrichtungen, ugd was man sonst im