Stolzes in seiner Haltung. Pierné, Rondil und Martin sind Kindern ähnlih, und Martin {eint der Urtypus des Pa- riser Gamin zu seyn. Jn der ersten Sibung war übrigens der
Andrang des Publikums sehr gering; eben so in der heutigen. j
Nichtsdestoweniger sind im Garten des Luxembourg viele Trup- pen aufgestellt, und man schlägt deren Anzahl auf 1000 Mann an-
Der „Commercé“/ meldet: „Endlich hat sich die Zucker- | Grafen Pozzo di Borgo dessen Stelle vertreten wird, der Ruf-
Kommission über das Maas der Zollherabsebung des Kolonial- |
« 6c ‘ 41 Zuckers gusgesprochen ; sie hat sih für 12 Fr. entschieden.
Das Journal des Débats enthält folgende Charafkte- ristif des Herrn Desjobert: „„Er ist “, sage das genannte Blatt, , ber geschworene Feind unserer Niederlassungen in Afrika. Hier it Alles unheilvoll für Frankreich, Sieg und Niederlagen, Krieg und Frieden: Wehe uns, wenn wir vorrücken, wehe uns, wenn ir zurückgehen. Heer Desjobert fürchtet, daß wir für unsere Opfer nie den geringsten Hanpdels - Vortheil, nie den geringfien polétischen Nutzen árndten werden. Er hat für das arme Land, Das der Ehrzeiz der Rômer dennoch nicht aus den Augen ver: lor, nur Sarfasmen und Verwünschungeu in Bereitschasc. Herr Desjoberr is ein gewissenhafter Deputirter, der mit ausnehmen- dem Fleiße die Frage von der Nüblichkeit unserer Afrikanischen Besibungen ergründet hat. Dies it seine Hochwissenschafst, sein besonderes Departement; er har alle Dokumente uad Berichte, er liest und vergleiche, was nur darüber geschrieben wird, aber mit einer Leidenschaftlichkeit , die ihm immer nur die Kehrseite der Dinge sehen läßt. Er ift kein unpatrteiisher Richter, sondern ein Advokat, welcher gegen seine Gegenpartei, d. h. Afcika, einen blinden und heftigen Haß ge- £aßr hat. Aus Haß gegen das moderne Afrika will er nicht ¿inma! zugeben, daß das alte Afrifa blúhend gewesen sey, und zahlreiche und wohlsundirte Bisthümer gehabt habe. Der hei- iige Augustinus war, wenn man ihm glauben will, nur ein ar- zier Landpfarcer, und was hat den ehrenwerthen Deputirten zu diesem hestigen Ausfall gegen die alte Kirche in Afrika ver- noct2 Nichts anderes, gls daß der Papst in seiner Bulle un- alócélicherweise von den Hoffnungen gesprochen hat, welche sich fr die Religion und die Politik an diese Niederlassungen énüpfen, Dadurch hat der Papst den Verdacht guf sich gela- den, daß er cin Anhänger der Colonisation sey, und konnte nun natárlid nicht den Sarkasmen des Herrn Desjobert entgehen.“
Der Minister der öffentlichen Bauten hat am 22sten d. zen Geundstein zu dem Znstitut für jugendliche Blinde gelegt, weiches , dein Geseß vom 18. Juli 1838 zufolge, in Paris er- baut werden joll.
Der Finanz-Minister hat den Herrn Paradis, Präsidenten der Kommission der Jnhaber Spanischer Renten, empfangen and ihm die Versicherung ertheile, die ihm in der Sibung vom
9, Mai überwiesene Bircshrist, die Angelegenheit der Besißzey
Spanischer Rentén betréffend, in die ernfiesie Erwägung zu ziehen. y Das Journal des Débats jagt zu deu Erklärungen, elche die Minister in der Deputirten-Kammer über die Spa- nische Politik abgegeben haben: „Es ist uns ziemlich gleich- aliltig zu wissen, ob si die Politik des Ministeriums mehr oder weniger von der Politik des vorigen Kabinets unterscheidet. sGovon wir aber überzeugt sind, ist, daß das vorige Kabinet eben so wenig wie das jeßige zugegeben haben würde, daß eiñe Lontre-: Revolution in Spanien unsere Juteressen, unsere Ehre und die Sicherheit unserer Revolution benachtheilige. Es is’ dies Alles mehr ein Streit um Worte als um Sachen. Das je6tge Ministerium immt mit dem vorigen in einem wesentli- chen Punkte überein, nämlih darin, daß Frankreich sich ag‘cht in die Angelegenheiten einer fremden Nation eín- inijchen dürfe. Es ist nicht unsere Sache, Spanien ¿ige Verfassung und Seseße zu geben. Eine Regierutig, die sich in Madrid nur auf eine Französishe Armee (tátito, wútde sich bald als eine unnationale erweisen. Unser Recht hôrt da auf, wo unser Interesse aufhórt. An dem Tage, ¡ivo uns unser Interesse nach Spanien riefe, — daß aber in unserer Nachbarschaft keine Contre-Revolution vorgehe, is eine Lebensfrage fúr uns, — an dem Tage würde auch Frankreich eben so Wenig. vor einer Contre - Revolutíon, wie vor einem Kriege zurückbeben. Auf das Wort kommt dabei nichts an. Frankreich wird in Spanien, wie anderwärts seine Revolution zu vértheidigen wissen. Daß man untecdessen unser Geschwa- ver vermehrt, daß man der Königin alle Hülfsleistungen ge- währt, welche der Quadrupel- Ullignz-Traktat gestattet, ist unser Recht, ist unsre Pfliche. Wir gönnen sogar dem gegenwärtigen Ninisterium das Bischen Ruhm, welches es darin sucht, daß ¿s der Regierung der Königin einen wirksamen Schuß zu bewil- ligen glaubt. Das Wesentliche war, daß das Geseß atigenommen wurde und es ist mit einer üngeheuern Majorität angenommen wor- den. Die Si6ung is für das Ministerium eine glückliche ge- wesen. — Auch der Messager befreundet fich allmälich et- ode mehr mit der Politik des Ministeriums. Es sagt: „Wie ungatgend und unzureichend auch der Beistand sey, welcher der Suthe der Kbnigin versprochen wurde, so hat die gestrige Sitzung doch ein wichtiges Rejultat gehabt. An die Stelle bér unbestim.nten und gleicgültigen Politik der beiden vorigen «7 abinette scheint eine ofenere Politik treten zu wollen, welche itc verpflichtet, äuf der Halbinsel unter keiner Bedingung den Triumph der Contre-Revolution zu gestatten. Diese im Ange- sichte von Europa ‘abgelegte Erklärung ist sicherlich eine wichtige V odification und wir bemerken mit Vergnügen diese neue Rich- tuna Fs Franzósishen Kabinets.“ j 2 i “Es hieß, die Andistrie-Ausstellung sollte um acht Tage ver-
lángert werden , indeß ist der
timmt worden war. E i vel ie Akadeinie der Inschriften und \chônen Wissenschaften hat N I tei Preis fr feine „Lit y lten rif 4 Le én und die Regierung dés Augustus ‘ ettzeilt.
Hexr Comte, Direktor der Postén, hat bei der Regierung
ven Entwurf zue Eerichtunz einer Datmnpfjchifffahrté-Verbindung |
wis deaux und New-York eingereicht. a E v“ der u! Toulouse erscheinenden France
‘ridíi . Eine telegraphische Depesche ertheilt dem löten n ic Maikkeri, welches zu Perpignan garnisonirt, den Be- fehl, drei Bataillone auf den Kriegósuß, bis zur Höhe von 2000 Marin, zu bringen und dieselben zur Einschiffung nach
« 6 t zu alten. : H e e D sh id elli wird vou l2ten d. M, gemeldet, baß
“weléhe einige Tage ruhig geblieben waren, ihre A A Dleder' donn ' tén. Nachdem fie indeß mehrmals zu ckgeschlägen worden waren, hatten sie sich wieder zur Ruhe ves Die „Presje‘’ meldet aus Guadeloupe, daß man daselbst án der Erwartung stehe, daß der dortige Gouverneur dem Bet-
Schluß derselben unwiderruflich auf náchsten Sontag festgeseßt wörden, wie'es gleich anfangs |
Professor anm Cóllège de Charlemagne den
tische Prúfang der alten Schriftsteller über | d : 1 d b leichei E | Zeit den Gegenstand und die Ursache seiner quálenden Erpres- | sungen und grausamen Proscriptionen entfernt haben. So lange
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spiele des Gouvernêurs von Martínique folgen und die Aus- fuhr unter allen Flaggen gestatten werde.
Großbritanien und Jrland.
London, 27. Juni. Die Lqnigen hielt gestern ein Lever, bei welhem Jhrer Majestät unter Anderen der Russische Ge- schäftét:-äger Herr von Kisselef, der in der Abwesenheit des
sische Kammerherr und Staatsrath Baron von Meyendorff, der Russische Garde- Offizier Graf Schuwaloff, der Ritter von
Carvalho, der von hier abreist, da er zum Secretair bei der | Portugiesischen Gesaudtschaft in Madrid ernannt ist, der zum
Britischen Gesandten in Madrid ernannte Herr Arthur Aston, der auf Urlaub hier angekommen: Britische Gesandte bei der Eidgenossenschaft, Herr Morier, der zum Legation€-Secretair in Paris, nicht in St. Petersburg, ernannte Herr Henry Bul- wer und der zum Legations - Secretair in St. Petersburg er- nannte Herr Bloomfield vorgestellt wurden.
Dem Vernehmen nach wird der Graf Pozzo di Borgo nicht wieder auf seinen Botschafterposten in London zurückkeh- ren, und man bezeichnet bereits den Grafen Pahlen, Botschaf tèr in Paris, den Grasen Matuschewitsch, Gesandten in Stock- holm, und den Grafen Stroganoff a!s diejenigen Kandidaten, von deneir einer der Nachfolger des Grafen Pozzo di Borgo werden dürfte.
Bei der am Montag stattgehabten Wahl eines Parlaments-
Mitgliedes fär Glasgow wurden die Herren Dswaid, Whig,
und O'’Connor, Radikaler, als Kandidaten vorgeschlagen. Die Abstimmung durch Handaufhebung fiel, nach der Angabe des Sheriffs, zu Gunsien des Leßteren gus, da derselbe jedo auf die sch{rifclihe Abstimmung verzihtete, jo wurde Herr Oswald fär geseßlich gewählt erklärt.
In voriger Woche wurde hier eine Defraudation eigener Art entdeckt. Als nämlich das Schif „Lord Strangford““ seine in Bauholz bestehende Ladung lô\hen wollte, ging einer der Balken entzwei, und es ergab sich nun, daß dieselden autgehèölt und mit Taback und Cigarren gefüllt waren. Man behaupte, daß einer dieser Balken für 5000 Pfd. Sterling an Cigarren und Taback enthalten habe.
Ueber die Orientalischen Angelegenheiten läßt sich die Mor ning Chronicle in ihrem heurigen Blatte neuerdings folgen- dermaßen vernehmen: „Die Feindseligkeiten im Orient haben wirklich begonnen. Diese Koliision kann aber in der Politik der Europäischen Mächte nichts ändern. Wir haben in jener Voraussebung schon gesagt, daß England, Frankreich und Oester- reich sch in's Mittel legen und der Kollision Einhalt thun müßten. Aber selbst weun kein Konflikt stattgefunden hâtte, würde ein solches Einschreiten doch nothwendig gewesen eyn, wiewohl eé dann nicht so dringend gewesen wäre. Wir zwei- feln nit, daß Jbrahim's Waffen so lange siegreich seyn wer-
den, als es ihm und dem Sultan überlassen wird, den Kampf ;
wit einander auézusechten. Die Folge seines ersten Sieges würde aber die Veitwirkung einer Russischen Armee auf Seiten Hafiz Pascha’s seyn. Wäre der Sultan der angreifende Theil gewesen, so glauben wir nicht, daß Rußland den Fall als einen casus foederis betrachtet haben würde. So wie die Sachen aber stehen, werden die anderen Mächte Europa's, wenn sie nicht auf der Stelle einschreiten, um den Sultan aegen seinen rebel- lischen Pascha zu \{üten, zu spät kommen. So lange wir eine Flotte in der Levante haben, steht Mehmed Ali ganz in unserer Gewalt. Es is ein leeres Gerede, wenn man sagt, er werde diesen Krieg im Angesicht der vor seiner Küste wehenden Flagge Englands und Frankreichs fortseßen; und wenn man die Macht har, ihn daran zu hindern, näre es Wahnsinn, sie nicht zu be- nußzen. Werden aber Frankreich und Oesterreih in einer De- monstration gegen Aegypten sih uns anschließen? Ganz gewiß. Warum sollten sie nicht? Kann ihnen weniger daran liegen, als uns, die Türkei vor einer Erneuerung des Ruf- sischen Schußes zu bewahren? Wir sagen es mit Zu- versiht und Franfkreich sowohl als Oesterreich stimmen mit Eng-
land in der Ansicht überein, daß die Türkei in dieser Krisis
nicht ohne Beistand gelassen werden dúrfe. Sie wissen, daß der Uebergang der Äecgypter über den Euphrat das Signal
fár den Marsch einer Russischen Armee seyn würde, um sie _zurüc{zutreiben.
Dies kann aber unmöglich zugelassen werden. Jeht ist es noch leiht, den Feindseligkeiten Einhalt zu thun, Mehmed Ali kann nicht bei seinem Vorhaben beharren. Oester- réich wird ihn nicht unterstüßen, England auch nicht, und Frank- reih allein vermag es nichr. Frankreich, sagen wic, ver- mag es nicht, weil es si dadurch einem Cinzelkampf mit Rußland ausseßen würde, ohne einmal im Fall des Sieges einen Preis in Aussicht zu haben. Für diese drei Mächte bietet sich also, wie man sieht, nur eine einzige ‘Politik dar. Sie müssen zuförderft einschreiten, um die Fortdauer der Feindseligkeiteti zu verhindern, und dann, um die Gefahr ihrer Erneuerung zu entfernen. Das Erste ist nit s{chwer zu voll- bringen. Beide krieosührende Theile stehen in ber Getwvaic einer vereinigren Flotte in der Levante. Doch, wie {on ge- sagt, um eine Bürgschaft für die Erhaltung des Friedens zu haben, muß man dèn Stasus quo auf einer ganz anderen Grund- sage reguliren. Dies mússen Frankreich und OÖesierreich eben \o wohl cinsehen, wie England. Syrien muß der eisernen Herrschaft Mehmed Al1's entrissen werden. Die unmittel- bare Veranlassung zu Jbrahim's Vorrücken is die Em- pdrung von zehn oder zwdlf Dörfern , die Vertheilung einiger Ehrenraäntel unter die Aeltesten zum Auf- stande bewogen worden! Dies wundert uns nicht. Ein Land, welches so furchtbaren Verfolgungen ausgeseßt is, wie Syrien sie von Mehmed Ali zu erdulden gehabt, wird stets zur Rebel- lon reif seyn. Er mag, wie seine Anhänger sagen, \eine Vor- wäánde haben, wie jeder Tyrann, um sein Verfahren zut recht- fertigen. Dann sagen wir aber, man beseitige diese Nothwen- digkeit; man nehme ihm Syrien, und man wird zu gleicher
aber Syrien unter seiner Herrschaft gelassen wird, muß Meh- med Ali zur Beschüßung desselben eine zu den Hülfe quellen seines Paschalits in gar keinem Verhältniß stehende Armee unterhalten, während dem Sultan die gewöhnlichste Klugheit gebietet, eine solche Streitmacht unter cinem ehrgeizigen Anführer an seiner Sränze nicht unbdewacht zu lassen. Und kann Europa im Angesichte dieser beiden Armeen auch nur eine Stunde lang der Erhaltung des Friedens sicher seyn? Der von Herrn Jauffroy in Paris verlesene Ausschuß - Bericht über die Forderung eines auperoL- dentlichen Kredits zur Vermehrung der Seemacht ist ein klares, ralentvoll abgefaßtes historisches Dukoment, das jedo keine genaue Andeutung úber- die von Frankreich zu befolgende Poli- tif giebt. Väir bedauern, die Erläuterungen der Franzdófisen Blätter zu diesem Bericht von Aeußerungen der Eifersucht und Besorgniß gegen England gefärbt zu finden. Die Pelitik Eng-
| dieser Vorfal! dem Capitain Carter vom „Vestal‘‘ /
lands läßt si{ch in den kurzen Saß zusammenfassen: unver
| sehrte Aufrechterhaltung des Ottomanischen Reichs; | und wie dies zu bewerkstelligen, haben wir schon auseinander-
gesebt.““ Der „Hampshire Telegraph“/ berichtet Folgendes:
| „Kurze Zeit vor der Einnahme von Veracruz dur die Fran-
zosen war ein Boot einer Britischen Sloop, die nebst dem Britischen Kriegsschifse „Vestal‘/ dort vor Anker lag, ans Land gefahren. Als das Boor wieder vom Lande abstieß, sprang ein IMeritaner in dasselbe und bat um Schuß. Sogleich kam ein bewaffanetes Boor von dem Französischen Admiraisthiffe an das
| Britische Boot herangerudert und verlangte die Auslieferung | des Mexikaners, der, auf die Weigerung des Midshipman,
dieser Forderung Folge zu leisten, mit Gewalt aus dem Boote gerissen und an Bord des Admiralschifses gebracht wurde. Als : | Ly : gemeldet wurde, schrieb er sofort an den Französishen Admiral, pro-
| testirte auf energische Weise gegen dieje Verlesung der Bri
Flagge und verlangte die Auslieferung des Me- rifaners. Da dec Französische Admiral hierauf erwieder- te, daß die Britische Nation nicht das Recht habe, die Feinde Frankreichs zu beschüßen, daß er aber nihts dagegen bâtte, dem Admiral Douglas diesen Fall zur Entscheidung vor- zulegen, antwortete Capitain Carter, er sey der Senior-Offizier der Station vor Veracruz und werde schon selbs die Ehre sei- nes Landes und seiner Flagge aufrecht zu erhalten wif:n;. wenn man den Merikaner nicht unverzüglich ausliefere, fo werde er, so klein auch sein Geschwader sey, sich ihn holen. Die Folge dieser entshlossenen Antwort war, daß der Mexikaner auf der Stelle ausgeliefert wurde. Der Kommodore Douglas billigte jedoch das Benehmen des Capitains Carter nit und befahl iberdies noch dem Capitain der Sloop, dem Midshipman einen Verweis zu geben. Der leßtgenannte Capirain erklärte aber dem Kommodore, daß er das Benehmen des Midfhipman voll: ommen gutheiße, und daß er, welhes auch die Foigen seines Ungehorsams seyn möchten, sih niht dazu verstehen werde, einem Manne einen Verweis zu geben , der sich durch die Be: múhung, die Ehre seines Landes ausrecht zu erhalten, Ansprüche auf die Dankbarkeit desselben erworben habe.“
Es find Nachrichten aus Buenos Ayres bis zum 6. April eingegangen. Das Britische Geschwader im La Plata- Strom war durch die Kriegsschiffe „Actäon“/, „Calliope‘/ und „DArestes‘/ verstärkt worden, so daß dasselbe nunmehr dem Fran «sischen Blokade-Geschwader an Zahl gleich ist. Die Republik Bolivien hatie sich gegen den General Santa-Cruz erklärt, und có sollte ein Gesandter von Buenos Avres dorthin geschickt wer: den. Ein Corps von 6000 Argentinern unter Anführung votz Echague marschirte gegen die Provinz Corrientes, die sih gegen
tische
| Rosas und die Regierung in Buenos Ayres empòret hatte.
Niederla Aus dem Haag, 29. Juni. Der Niederiändische Mini- ster des Auswärtigen hat an das Englische Kabinet eine Note
| gerichtet, wegen des Vorbehalts, den die Englische und Belgi
he Regierung in Betcef} der Besibungen des Kßnigs der Niederlande bei Laeken bei der Auswechselung der Ratificationen des Vertrages demselben angehängt. Der Minister macht dar- auf aufmerksam, daß zwar der König Wilhelm der Königin
Victoria versprochen, nah Ordnung der Belgischen Angelegen"
heiten den Wünschen der Königin nachzugeben und dem König Leopold jene Besibungen zu verkaufen, daß aber dieses Ver: sprechen der Englischen Regierung kein Recht gebe, ohne Wei- teres einen Vorbehalt aufzustellen, welcher dem 16ten Artikel des von England unbedingt ratifizirten Vertrags geradezu wider- spreche, und zu erklären, daß der Sequester, der auf dâs Eigen- thum des Königs der Niederlande gelegt sey, nicht eher aufge hoben werden dürfe, als bis die beiden Könige Über den Ver- fauf einig geworden. Der Minister erklärt, ngcch die: sem Verfahren hätte sein Souverain das voukommenste Recht, sich an die úbrigen aus dem Vertrag resultirendèn Verpflichtungen nicht mehr für gebunden zu halten, das der- selbe nur unter dem gegenseitigen Versprechen einer strengen Beobachtung seiner Artikel geschlossen worden, daß aber Se. Majestät, um zu zeigen, wie sehr Sie wünschten, diese Ange legenheiten endlich definitiv geordnet zu sehen und, um einén: neuen Beweis Jhrer freundschaftlichen Gesinnungen gegen die Königin von Großbritanien zu geben, beschlossen hätten, dieses Recht nicht geltend zu machen und den Wünschen der Königin Victoria nachzukommen, sobald die Belgische Regierung threr: seits ohue Ausnahme die von ihr unterschriebenen Klauseln et-
| füllt und auch die des Artikel 16 ohne Vorbehalt ausgeführt
haben werde. Die Note fügt hinzu, daß, wenn man der Er-
| flárung Lord Palmerston’s gemäß sich ferner weigern würde,
den Sequester, der auf jenen Besißungen ruht, aufzuheben,
| der Kdnig Leopdld es sich nur selbst zuzuschreiben habe, wenn | man in seine Wünsche, in Betreff dieser Güter, nicht eingehe,
da der König über den Verkauf derselben nicht eher unterhan- deln kénune, als bis er si{ wieder im rechtmäßigen Besi der- selben befinde.
Än dem Schreiben an das Handeléblad, aus dem diese
Nachricht entnommen ist, heißt es außerdem: „Uebrigens kann
ih Jhuen die Versicherung geben, daß Lord ‘Palmetston son die Absicht hatte, die Ratification jelbst mit dem Vorbehalt aus-
r gere | zustellen, deu er ersi bei der Auswechselung aufstellte, und in
diesem Fall wúrde Belgien denselben Vorbehalt eingeschobetr haben; doch da man in Belgien nicht wußte, ob díe anderen
| Bevollmächtigten ihre Ratificationen gegen diese bedingten | Natificationen auswechseln würden, jo
hat man von Seiten
Belgiens die Absendung der Ratification so lange verzögert unter dem Vorwand, das Siegel sey zerbroche?? worden. Erst als
| der Fürst Esterhazy ausdrücklich erklärte, daß er keine Ratifica- | tionen mit Vorbehalt annehmen könne, fand die Absendung statt.
Cw
Belgien. Brüssel, 28. Juni. Die Regierung hat dem Derrnt von
| Stassart eine Pension von 0000 Franken bewilligt.
Die Zahl der seit dem l5ten verabschiedeten oder mit Urt- laub entlassenen Mititairs aller Waffengattungen beträgt 18,000
- Mann.
Ein Ritter des Militair-Wilhelm- Ordens hat an die „Emans-
| cipation““ ein Schreibeu gerichtet, worin er verlangt, daß, da | gegenwärtig der Friede geschlossen séy, künstig das Tragen der
Decoration dieseé Ordens, wie das des Belgischen Löwen - Or- den, gestättèt werde.
Auf der Belgischen Cisenbaha wurdén im Monate Maë 165,530 Neisende transportirt; diè Einnahme betrug 349,045 Fr., und zwar 311/145 Fr. für den Iransport der Réísenden, 10/607 Fr. für den Tranéport der Bagagen, utnib 24/291 Fr. súr den Tranéport der Waaren.
Deutschland.
Müänchen, 28. Juni. (A. 3-2 Gestern kamen Briefe aus St. Petersburg hier an. Peter Deb erhielt von Sr. Ma- jestát dem Kaiser Nikolaus den Austrag, aht große Schlacht- gemälde, sämmtlich aus dem Feldzuge voin Jahre 1812, auszu- führen. Diese Bilder sollen das Andenken an den ricterlichen Kaiser Alexander un? an seine für die Seschfchte Rußlands so bedeutende Epoche der Nachwelt überliefern, wie fle au für dén großen Alcxandersaal im Kaiserliczen Schlosse vestimmt find. Um dem Könstler die Lösung dieser umfangreichen und \chwierigen Aufgabe nôglich zu machen , ward er an mehrere hdhere Offiziere gewiesen, weiche die Ordre haben, ihm über das Historische und Oertliche jener großartigen Ereignisse, so wie über jede Einzelnheit Aufschluß zu geben, und thätigen Beistand zu leisten. Hek wird sich demnach vorerst mit dem Vorgange jener Begebenheiten bekannt machen, hierauf die
Skizzen entwerfen, 10 daß seine Rückkehr s{chwerlich vor näch- stem Frühjahr erfolgen wird. Auch die bewährten Einsichten des Geheimeraths v. Klenze, eißt es in jenem Briéfe weiter, scheint der Russische Monarch mannigfach benuben zu wollen. Der berühmte Architekt Yat vorerst den Kuftrag erhaiten, einen Ent- wurf zu fertigen, um die Lremitage, woselbst gegenwärtig noch die Kaiserliche Gemälde- Gallerie besieht, zu einern Museum umzugestalten.
Die Universität L 26h 1465 Studie- rende, und 1329 În- und 136 Auéländer, diesen Som mer 1425 » Ü l zen aljo 41
Stuttgart ut i heut den Haupt-Finanz- Etat für 1339 bis 1842 mit 56 Stimmen gegen eine angenommen. Als Haupt-Ergebniß der Finanzab: {chiedung stellt sich heraus: eine außerordentliche Schuldentil- gung von einer Million ilden und eine Steuererleichte- rung von jährlich 754,000
Mel, 27, Ut Gan, 310.) hei der Festung Rendsburg find gestern beendigt. Se. Majestät der König von Hannover wurden noch am 24sten, wo Linien- Manöver stattfand, erwartet; jedoch úberbrachte am 2Dsten der Königl. Hannoversche General Graf von Kielmansegge an Se. Majestät den König von Dänemark in Rendsburg die Bot- (aft, daß Se. Königl. Majestät von Hannover an dem beab- schtigten Besuche zu Jhrem Bedauern verhindert seyen. Auch der Großherzogl. Oldenburgische General von Gayl mit zwei Adjutanten hatte sich eingefunden, so wie man unter den frem- den Offizieren auch einen Haunoverschen Artillerz. Capitain. be- merkt hat. Allgemein hat 1inau die rüstige Natur unseres ge- liebten Monarchen bewundert, twoclcher baid in der größten Hike, hald im heftigen Sturzregen, im freien Felde sich befand, und sowohl im Einzelnen die Truppen in Augenschein nahm und ihren Uebungen beiwohnte, als auch jeib| das Kommando des ganzen Armee-Corps während des Manövers übernahm. Den Truppen, welche neben der schönen militairischen Haltung stets
einen fröhlichen Sinn bezeigten, haben Se. Majestät Jhre hohe |
Zufriedenheit zu erkennen gegeben. Meben den Feld - Truppen hat sich die bürgerliche Artillerie, welche zur Vertheidigung der
Festung mit bestimmt ist, dur die rasche Bedienung des Ge- | | stigen Fortgange. r L z | der den unglüflihen Kifi veranlaßte, soll allen Kredit verloren
\húbes und die Geschilichkeit im Treffen ganz vorzüglich aus: gezeichnet. Die Stadt Rendsburg war überfülle von den zu- strdmenden Fremden.
Roer, Chef des Schleswigschen Kürasier - Regiments, haben Se. Majestät vor dein versammelcen Regimente zum General: Major ernannt. Altona, 1. Juli, (&. M.) Thorivaldsen, der ersté Bild ner seiner Zeit, ilt hier unerwartet eingetcofsen. Er ist nit direft von Kopenhagen aekomumen, sondern hat si{ch von Wot dingborg auf dem „Löwen“ nach Kiel eingeschifst. Uebrigens ist der gefeierte Künstler niht, wie man glauben könnte, auf seiner Nückreise nach Ätalien bearifsen , {ondern gedenkt, von hier nach Kopenhagen zurückzukehren. Die Reise. nah Rom wird er erft später antreten, mit der Ubsicht, dort abzuschließen und dann für imtner nach der Heimath zurüczukehren , die stolz auf seinen Besiß ist und ihn hoch in Ehren hält. Um Sonnabend zog der aunspruchslose Breis im Hamburger Thea- ter die Aufmertsamkeit des Publikums auf sich.
Die Musßiksreunde, die an dem Feste in Lubeck Theil ge:
nommen haben, sind nunmehr zurückgekehrt und können nicht |
genug díe gastilihe Lufnahme rühmen, die sie dort gefunden, und, die verbunden mit den sinnigen ÜÄnordnungen, dem Gan- zen den Charakter eines großen und erhebenden Volksfestes ga- ben, dem aber freilih das ungünstige Wetter nicht entsprach. Von dem Eindrucé der Musik in der herrlichen, zu einer solchen
Feier so geeigneten Marienkirche sowohl, als in der Börse, | 2 Ua e - , Me ait e d ‘ | / machen sie eine erhebende Beschreibung und stellen die Auffüh- |
rungen im Allgemeinen als sehr gelungen dar. Vom Wetter mehr begünstigt war das in einem schön ges {chmückten Zelte in Traves mündeam leßtenTage gehaltene große Festmahl, wo Reden gewechselt und Lieder gesungen wurden und demaußer den Gästen eine Unzahl herbeigestrêmter Menschen als Zuhörer und Zuschauer beiwohnten.
— 77 SLautsurt a. M., 29, Juni. Die Besib-Ergrei- sung der vou Belgien abgetretenen Gebictstheile von Luxemburg und Limburg wurde, wie zu erwarten war, von den Königl. Niederländischen Eivil? und Militair - Autoritäten ohne die ge- ringe Schwierigkeit vollzogen. Ja, die Nachrichten aus dem Limburgischen besagen, daß man daselbst die Holländischen Trup- pen mit effenen Armen ewpfangen habe; die speziellen Nach- richten aus dem Luxemburgischen fehlen noch; indessen unterliegt es feinem Zweifel, daß man auch daselbst überall willig und zutrauungsvoil den Anordnungen der Niederländischen Behör- den nachgekommen ist. Da nun auch aus Utrecht geschrieben wird, daß die beiderseitigen Kommissgrien am 24sten die Arbei- ten, bézüglich die Liquidation des Belgischen Antheils an der ailgemeinen Niederländischen Schuld, begonnen haben, so ist die Holländisch-Belgische Disserenz als vollkommen erledigt an- wehen. So wie aber die Großmächte in vollkommener Ueber- eiastimmung bei der Schlichtung der Holländisch - Belgischen Frage gehandelt und dadurch dem allgemeinen Frieden in seiner Fortdauer ein neues Unterpfand verlizhen haben, läßt sich auc mit derm vollstén Vertrauen erwarten, daß sie auth ferner da sters im Einklang handeln werden, wo es der Erhaltung der Ruhe, der Orduung und des Friedens in Europa gilt. Wir dürfen deshalb über den Crfolg der unheilévollen Bestrebungen der revolutionairen Partei in Frankreich, wenn dieselben ün: glücklicherweise fortgeseßt werden, keine Besorgniß hegen. Die
änder, im Gans i gen, übrigens aber fein weiteres Reiseprojekt haben.
| | | | |
gêfommen.
| van zum Fricden zu rathen.
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Französische Regierung is stark genug, die Propaganda nieder- zuhaltén und die anderen Regierungen werden ihr zu begegnen wissen, wenn sie es wagen sollte, in ihren Ländern Stäben suchen zu wollen. i
O 2 6:2 2:0.
— — Wien, 28. Juni. Nachrichten aus Konstantinopel vom 18. Juni zufolge, war Herr Folz, Adjutant des Marschall Soult mít dem Französischen Paket - Dampfbote avs Syra an- gi Er foll Ueberbringer von Depeschen seines Hofes syn, welche dem Admiral Roussin zur Pflicht machen, dem Di- Allein diese Rathschläge kommen
| U spát, oder vielmehr sie werden jeßt cben so wenig fruchten, sls sie zu einer Zeit, wo es noch vom Sultan abhing, den Frie-
ben zu erhalten, sih bei ihm und dem Divan Eingang zu ver- shafsen wußten. Dassetbe Dampfboot brachte die Nachricht von
ck. ¿ E 4:19 die ; dem Ausbruche der Feindseligkeiten bei Telbeschir, wo die Tür- Schlachtfelder bereisen, und dann in Rußland selöófi noch die
/ tische Vorhut mit der Aegyptischen Reiterei zusammen traf, und
leßtere fich nach kurzem Gefechte gegen Aleppo zurüczog. Man
| zioeifelte nicht daran, daß die náchste Zukunft an entscheidenden | Ereignissen reich scyn werde.
(Scho. M.) * Die Kammer hat F E ‘
Seit Montag sind Jhre Majestäten wieder nah Shön- brunn zurü&getehrt. Der Herzog von Braunschweig ift gegen- wärtig auf kurzen Besuch hier anwesend, desgleichen (wie be- reits erwähnt) der Herzog von Bordeaux, welcher jedo) ein strenges Jnkognito beobachtet. Se. Königl. Hoheit speiste vor einigen Tagen bei dem Fürsten von Metternich. Der Staats- Kanzler soll im Monat August einen kurzen Ausflug nach Kd- nigswart und Plaß, seinen Besikungen in Böhmen beabsiczti-
Jm Laufe des heutigen Tages wird ber Herzog von Mo- dena mit Gemahlin und Kindern hier erwartet. Se. Königl.
L
V Hoheit wird sich nach kurzem Ausenthalte von hier nach Ungarn
begeben.
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Die Truppen-Uebungen |
| B Ce.
Rom, 16. Juni. (A. Z.) Gestern ward der Römische Staats - Kalender für das Jahr 1839 ausgegeben. Nach dem selben zählt Gregor XVI. nun 74 Jahre, und das heilige Kol- legium 64 Kardinäle, worunter 6 Bischöfe, 47 Kardinal - Prie- ster und 11 Kardinal: Diakonen. Jn dem Verzeichniß des di- plomatischen Corps findet man noch Don Antonio de Almeida Portugal, Marchese di Lavradio, als außerordentlichen und be- vollmächtigten Botschafter Dom Miguel's ausgeführt. — Jn den schon seit einem Jahre angeknüpften Verhandlungen der Por-
| tugiesischen Regierung mit dem Pépftlihen Stuhl zur Reguli-
| rung der bischöflihen Angelegenheiten besteht der Papst darauf,
Daß die von lebenden | rechtmäßig
ihren Didcesen entfernten, im Auslande Bischdfe von der Regièrung zwar noch als anerkannt, jedoch ißre Sprengel durch DVis- thumsverweser, von ihnen selbst ernannt, verwaltet werden ; die Portugiesische Regierung dagegen forbert, daß die von ihr angestellten Bischdse auch die Päpstlicze Bestätigung erhalten.
| Dies sind, dem Vernehmen nach, die beiderseitigen, sreilich un-
| vereinbaren Grundbedingungen.
Ts
Auch spriht man von einer
| Apanage DomAMiguel's, als Infanten von Portugal, die ihm
| verwundet
mit Pistolen geschlagen.
sonen verwundet. | haftet.
aber nur in Folge einer gänzlichen Verzichtleistung auf den Thron Portugals zu Theil würde. — Die geistlichen Angele-
| genheiten Brasiliens und die Rückkehr der Bischöfe dieses Lan-
des zum Gehorsam gegen den Päpjtlichen Stuhl sind im gün- Der Bischof Marco, welcher der erste war,
* | aben. Den Prinzen Friedrich von Holstein - Augustenburg, auf |
Bologna, is. Juni, (Franz. Bl.) Die Streitigkeiten
| zivischen der Bevölkerung und ber Schweizerischen Garnison folgen sih hier auf eine erschreckende Weise | gewmenge hatte am 10. Juni zwischen dem Volk und diesen
Sin bluciges Hand
Truyvea statt; mehrere Einwohner sowohl als Soldaten wurden Am Uten erneuerte si der Kampf ao ernstlicher. Man hat sich während einiger Stunden mit Säbeln und selbsk Den Carabiniers ist es endlich gelun- gen, dem Kampf cin Ende zu machen, worin ein Schweizer ge tôdtet und zwei verwundet wurden; vom Bolfe wurden 4 Per- Eine große Anzahl Arbeiter hat man ver-
Spanien. __ Madríd, 20. Juni, Díe Hof-Zeitung enihâlt uachste- henden Artikel: „Einige hiesige Blätter, und unter diesen der
| „Correo Naciónal‘’, haben aus dem in Paris erscheinenden
„„Nouvelliste‘/ einen Artikel entlehnt, worin gesagt wird, man wisse aus guter Quelle, daß die Spanische Regierung das Fran- zösische Kabinet ersucht habe, den gegenwärtigen Französischen
| Botschafter in Madrid, Herzog von Fézensac, abzuberufen, wei! | derselbe sich wenig für die Sache der Königin interessice. Wir | sind éêrmächtigt, dieser Behauptuna des „Mouvelliste‘“/ auf das
bestimmteste zu widersprehen und dem Publikum zu versichern, daß die Spanische Regierung sich mit einem Gesuche um Ab- berufung des Herzogs von Fézensac niemals an das Französi- \{che Kabinet géwandt hat, auch wissen wir nicht, daß man ihn jemals einer Gleichgültigkeit gegen die Sache der Königin be- huldigt habe, wir haben im Gegentheil hinreihenden Grund, um mit seinem Benehmen während seines Hiersevnë vollkom- men zufrièden zu seyn.‘ À
Nachrichten aus Cadix vom liten zufolge, ist der Herzog von Nemours dort angekommen, wird einige Tage dort vertoei- len und dann fch nach Lissabon begeben.
Spanische Gränze. Man schreibt aus Bayonne, daß ein Französishes Dampfboot nah San Sebastian beordert worden sey, um ein Spanisches Regiment von dort nach San- tander Úberzufüßren.
Die Morning Chronicle enthält ein Schreiben ihres Korrespondenten in San Sebastian vom 20. Juni, worin es heißt: „Jch habe die Freude, Ihnen melden zu können, daß in Passages ein Französisches Kriegs: Dampfboot angekommen ist, das einige der Karlistischen Forts, welche die kleinen See- städte an dieser Küste beschüßen, niedergeschossen hat. Die Kar- listen haben ihre sämmtliche Artillerie aus Bermeo zurückgezo- gen und zerstören alle von ihnen dort errichteten Befestigungen. Dies is ein sehr wichtiger Umstand, da seit den leßten zwei Jahren namentlich in diesem Hafen Waffen, Munition und Lebensmittel von Bayonne aus eingeschmuggelt wur- den. — Espartero hat mit einer Division sciner Armee Ochandiana auf der Straße von Victoria nach Durango besckt und dadurch den linken Flugel von Maroto's Armee uu- gangen, so dáß nunmehr alle von den Karlisten zwischen Du- rango und Orduña aufgeworfenen Festungswerke unnüs gewor- den sind. Ohne Zweifel werden die Truppen dér Königin it wenigen Tagen Durango besetzen, das von Don Carlos vet
sassen worden is, der sch mit wenigen Begleitern na
in Guipuzcoa begeben hat. — Ueber einen habs Segues Espartero und Maroto abgeshlossenen Waffenstillstand weiß man hier noch nichts Näheres. — Jn Passages is eine Fran- zösische Fregatte von 28 Kanonen angekommen.“
Griechenland.
_ Die Morning Chronicle enthält folgende Privat - Mit- theisung aus Athen vom 23. Mai: „Herr Zographos erhielt von dem Könige vor seiner Abreise noch den Befehl, daß er sich zu dem Englischen Gesandten begeben und denselben münd- li davon vnterrichten solle, daß man sich nicht dazu verstehen werde, Großbritanien, in Bezug auf die Jonischen Angelegen-
, heiten, Genugthuung zu geben; sodann solle er in einer Note
diese Weigerung in den stärksten Ausdrücken ausfprehen und drittens, zur Vertheidigung des von der Griechischen Regierung befolgten Verfahrens, eine Darlegung des Borfalls bekannt machen und alienfremden Gesandtschaften in Athen, mit Ausnahme det Britischen mittheilen. Daß die beiden leßteren Jnstructionen von Herrn Zographos genau befolgt worden sind, seken die g:- ruten Dofumente außer Zweifel, und es ist daher sehr na: türlich, anzunehmen, daß er auch den Englischen Gesandter hdflich davon in Kenntniß geseßt haben wird, daß er Griechet land verlassen könne, sobald es ihm believe. Die auf Befehl der Griechischen Regierung lithographirte Darlegung würde zehn „Morning Chronicles‘/ füllen, und es geht jeßt daraus hervor, daß Griechenlands Angelegenheiten sich in einem noch weit traurigeren Zustande befinden, als ih glaubte. Die ersten 82 Seiten der Darlegung des Herrn Zographos enthalten eine Schilderung der acht Jonischen Fälle, wegen deren die Britische Regierung Genugthuung verlangte. Es sind dies die Fälle der Jonier Bitulia, Lovi, Diabaki, Zanatas , Saisi, Peotamiano. Riefti und des Joniers, der unlängst von der mobilen Kolonne in Pyvrgos fo grausam behandelt wurde. Die Thatsachen wer- den in dieser Auseinandersebung ganz verdreht, die Wahrheit unterdrückt und Falsches ersunden, um das Verfahren gegen | Großbritanien zu vertheidigen. Der Sab, womit die Griecßi- | sche Regierung ihre Vertheidigung \schließt, lautet folgender: maßen: | „Ungeachtet der in dieser Note mitaectheilten Tbatsachen und un | geachtet der Erklärungen, die am 22. März dem Sir C. Lyons über | alle vou ihm verlangten Punkte gegeben worden sind, hat dieser Ge | sandte dennoch dem Departement der auswärtigen Angelegenheiten tir orn eities Uitimatums unterm 12. April die unter D hier beigefügte Note zugesandt. Er erbieit am 22. und 27. April die von der Grie- | hischzeu Regierzug erwartete deutliche und bestimmte Antwort auf dic Forderung Englands, die unverzügliche und direkte Zahlung der Zin fen und des Tilgungéfonds der von den drei Mächten garautirter Anlethe betreffend, so wte auf die Forderung des Britischen Kabinets
in Betreff der JFonischen UAngelegeuheiten. Die bestimmte Antwort, | welche die Griechishe Regierung dem Sir E. Lpons ‘zu geben für: | gut befunden hat, ifi vom 10. Mai datirt uad befindet fich vuter C | hier beigefügt.“ i
Die obenerwähnte Beilage Y lautet folgendermaßen : _ ¡Diplomatishe Note des Sir E. Lyous an die Griechische Ne- gierung." | „Der Unterzeichnete, bevollmächtigter Gesandter Jhrer Britischen | Mazestât am Griechischen Hoje, bat die Ehre, Herrn Zograpbos, Sr. | Hellenischen Majesiät Staats - Secretair sür die auswärtigen Angele- | genbeiten , anzuzeigen, daß die Regierung Jhrer Britischen Majesár | die Mittheilung in Erwägung gezogen hat, die der Unterzeichnete az | 7. Februar an Herrn Zographos zu übersenden die Ebre hatte. De: | Unterzeichnete bat den Befehl erhalteo, Herrn Zographos bener?! | zu machen, daß die Regieruig Jhrer Majestät die Forderung, weiche in Folge einer Mittheilung des Lord Ober - Commifsairs der Jonui- {eun Fusein an den Unterzeichneten, in dem erwähuten Strei: ben an die Griechische “Regierung gerichtet wurdé, vollfomwcii billigt, und daß die Britische Regierung aufricztig und ernfilich hofft dle Griechische Regierung terde dur s{chnelle und vollständige (:- füflung der Forderungeu, die Großbritanicu ¡ju machen sich geutthiat gefeben, eine Unterbrechung der freundschaftlihen Verbältniffe, weich: “die Britishe Regierung aufrecht 42 erhalten wünscht, verbinderz2. Der Unterzeichnete hat außerdem den Befehl erhalten, eine bestium!: unb unzweideutige Antwort auf diese Forderungen baid zu verlangen, und dieselbe mit ersier Gelegenheit abzusenden; und der Unterzeich- nete bat die Ehre, Hexrn Zographos anzuzcigen, daß er in den ns sten Tagen, uämlih am 18ten, 2sten und 27sten d. M. Depeschen at | die Regierung Jhrer Majefiät absenden werde. Der Unterzeichnete hat die Ehre u. \. w. then, den 12. April 1839. Edmund Lyonê.“ Die oben mit E bezeichnete diplomatische Note des Herrn Zographos an Sir E. Lyons ist vom 10. Mai d. J. datirt. Es wird darin zuvörderst gesagt, daß die dem Britischen Gesandten untern 22. und 27. April von dem Griechischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten gemachten offiziellen Mittheilun - | gen die einzige desinitive Antwort enthielten, welche die Griechi- | sche Regierung bei den jebigen Finanzverhältnissen des Landes auf die Forderungen des Landes hinsichtlich der unverzüglichen Zahlung der Zinsen und des Tilgungsfonds von der Anleihe, ck nach der buchstäblichen Ausführung des 12. Artikels des Traktats ' von 1832, zu geben im Stande sey. Jn Betreff der anderen auf die Angelegenheiten der Jonier Diakaki, Zanatas, Saisi, Rietti, Po /‘tamino und des zu Pyrgos verhafteten Individuums bezúgli | hen Forderungen erklärt die Note nochmals, daß die Grie- chische Regierung keine weitere Genugthuung geben könne, als dic bereits frúßer von ihr angebotene, die das Britische Kabi- net aber fúr unzureichend erachtet hat. Man habe, heißt es in | der Note, der Griechishen Regierung vorgeworfen, daß sie in | den Angelegenheiten jener Jonier den zwischen Griechenland | und Großbritanien abgeschlossenen Traktat verleßt hätte, aber dieser Traktat ließe die Jonischen Jnseln keinesweges mit ein, und wenn man fordere, daß den Jonischen Unterthanen in Griechenland alle die Vorrechte zu Theil werden soll- ten, welche den Britishen Unterthanen durch jenen _Trak- tat gesichert scyen, so werde die Griechische. Regierung gern zu Unterhandlungen darüber bereit seyn, aber von einer solchen freien Verständigung könne die Britische Regierung von der Griechischen jene Verpflichtung unmöglich fordern wollen. Die Griechische Regierung wünsche aufrichtigst, diese Differenz erledigt zu sehen, ungeachtet der Beschwerden, zu denen sie seit ihrer früheren Mittheilung über die Sache leider gerechte Ur- sach habe. Es wird sodann so bemerklih gemacht, daß man wohl einige Nachsicht in Bezug auf jene Vorfälle hâtte ausüben können, in Betracht, daß in Griechenland noch nicht eine so feste Ordnung der Dinge begründet sey, wie in den älteren
uropäishen Staaten. Auch wird darüber geklagt, daß der Euro Lie Cóinissair der Jonischen Jnseln in seiner Eröffnungs- Rede vor dem dortigen Parlament jener Vorfälle erwähnt habe, und daß ein Britisches Kriegsschiff zum Schuke-des Briz tischen Cigenthums nach Patras geschickt worden sey. Endlich wird darüber Beschwerde gesührt, daß die Britische Griechische Regierung die Bayerische auf angebliche Plaercien aufmerk: sam gemacht, die man sich in Griechenland bei der Eintreibung
der Steuern, und auf die Grausamkeiten, die man sich bei po-