1839 / 187 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zusehen. Der Admiral ist dagegen zum Befehlshaber unserer See: Streitkräfte in der Levante ernannt worden.“ Ehe der Marschall Soult seinem muthmaßlichen Erben diesen Gesandt- \hafrsposten übertrug, hatte das Ministerium denselben Herrn Guizot angeboten. Allein der Chef der Doktrinaire hatte feine Lust, durch seine Entfernung Herrn Thiers das Feld in der Kammer zu räumen. Indeß wollte er nicht den wahren Grund seiner Weigerung angeben, und erklärte sich bereit, sich sogleich nach Konstantinopel zu begeben, wenn man mit dieser Mission einen Kongreß aller Großmächte beabsichtige. Als man ihm hierauf aber nur unbestimmte Versicherungen ertheilte , erklärte er, daß er das ihm gemachte Erbieten nicht anme werde.

Man (reibt aus Toulon vom #/sten p. é.: ¿U un- serem Hafen wird Alles aufgeboten, Um dre Schiffe, welche zur Verstärkung unserer Geschwader in der Levante und an der Svaunischen Küste dienen sollen, schleunigst auszurüsten. Wir werden indessen genöthigt seyn, auf die Rückkehr unserer Schiffe aus Mexiko zu warten, um die nôthige Bemannung für die ausgerújteten Schisse zu haben. ; E :

“Die „„Vigie de Dieppe“ vom 29sten v. M. meldet als Ge- râcht, daß einige Individuen, die bei den Ereignissen vom 12. und 13. Maé fompromittirt waren, durch Dieppe gekommen sind, und sich am Bord eines Kohlenschisfes nah England ein- geschifst haben. : 5

Der Papst hat dem Marschall Valée, in Betracht des Ei- fers, den er für die Religion und für die Person des Bischofs von Algier an den Taz legt, ein Geschenk mit einer Mosaik - Tisch- platte gemacht, die von jelten {dner Arbeit und von großem Werthe ist.

Herrn Alphons Royer, der kürzlich in der „Revue de Paris“ eine Biographie des Sultan Mahmud mitgetheilt hatte, ist von diesem dafúr eine kostbare, mit Diamanten beseßte Ta- batière zugestellt worden.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments - Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 1. Juli. Der Erzbischof von Canterbury trug auf eine Adresse an, in welcher Jhre Majestät ersucht werden sollte, dem Hause Abschriften der Schaßkammer: Protokolle vom 30. August 1833, vom 2. März 1834 und vom 5. Juli 1838, welche sich auf die Verwendung gewisser Summen beziehen, die vom Parlamente zu Unterrichtszwecken bewilligt worden sind, desgleïchen eine Abschrift des Geheimeraths - Befehls, der cinen Ausschuß des Geheimen - Raths mit der Verwendung die- ser Bewilligungen beauftragt, und endlich auch die Abschriften der Berichte dieses Ausschusses vorlegen zu lassen. Dabei zeigte der genannte Prälat an, daß er am nächsten Freitage eine Mo- tion über den Gegenstand machen werde, worauf sich diese Do- fkumente bezôgen. Die Adresse wurde unter großem Beifall be- lossen. An der Tagesordnung war hierauf die zweite Ver- lesung der Jamaika-Bill, auf welche Lord Normanby antrug. Der Kolonial - Minister schilderte das Verfahren des Versamm- lungshauses von Jamaika in den lebhaftesten Farben als selbstisch und despotisch.

„Jch kann“, sagte er unter Anderem, „mit um so genauerer Sach- fenntniß von dieser Angelegenheit sprechen, da ih (als Graf Mul- grave) längere Zeit Gouverneur von Jamaika war. So bezeuge ich denn, daß zwischen der Neger- Bevölkerung und dem Versammlungs- hause fein befreundeter Geist herrscht, und daß das leßtere, von dem dies doch allein abhängt, nichts gethan hat, um eine solche Freund- schaft zu begründen. Die eigentliche hier vorliegende Frage ijl einzig und allein die: Hatte das Parlament das Recht, die Gefängniß-Bill für Famaifa anzunehmen oder nicht? Und, wenn es dies Recht hatte, fordert dann der Zustand der Dinge und die Stellung, welche das Ver- sammlungsbauseingenommen hat, das Einschreiten des Parlaments? Bei- des muß ich bejahen. Jm Laufe der Verhandlungen über diesen Gegen- tand sind überall schr verkehrte Ausdrücke gebraucht worden. Man hat von cinem volfsthümlihen Rechte der Kolonial-Versammlung ge- sprochen, und doch repräsentirt dieseibe weder Eigenthum noch Volks- zahl. Man hat ungereimter Weise da von deu Wohlthaten einer freien Regierung gesprochen, wo die Volksvertretung ín den Händen von Individuen ist, die nicht allein feinen Antheil au den Juteressen der großen Masse der Bevölkerung, der Neger, haben, sondern sogar deren ärgste Feinde sind. So viel is unter diescn Umsiänden unleug- bar, daß das Versammlungshaus sich ganz außer Stande findet, die- jenígen Veränderungen in den socialen und politischen Verhältnissen der Kolonie ius Leben zu seßen, welche die Freilassung der Neger er- fordert, und daß deshalb eine Maßregel der vorliegenden Art von der dringendsten Nothwendigkeit ist, falls die Kolonial - Versammlung seibst sich nicht eines besseren besinnt. Von welcher Art das Thun und Treiben dieser Versammlung is, geht wohl zur Genüge aus dem von derselben im Jahre 1835 angenommenen Gejegze hervor, welchcs unter anderen Strafbestimmungen auch die enthält, daß Weiber för- perlich gezüchtigt und ihnen die Haare abgeschnitten werden sollen.“

Es folgte nun eine ziemlich lange Diskussion. Der Graf von Harewood beantragte, daß die zweite Lesung bis über 3 Monat ausgeseßt werde. Er fand es höôchst tadelnswerth, daß der Marquis von Normanby in diesem kritischen Augen- blick, mit seiner ganzen Amtsgewalt ausgerüstet, feindlih gegen die Kolonial: Versammlung auftrete. Der Herzog von Wel- lington tadelte hierauf in einer strengen Rede die ganze Politik der Minister hiasichtlih Jamaika?s.

„Jch habe mich“, sagte er, „der Neger-Emancipations-Bill wider- seßt, und mich, als fie durchgegangen war, nur mit großem Wider- willen den Maßregeln der Regierung gefügt, die eine Folge ihrer Annahme waren, weil ich sie als eben so viele Eingriffe in die Ver- fassung Famaika’s betrachtet, und nur die Erwägung, daß Jamaika für die Émancipations-Bill Entschädigungen erhalte, und daß die dor- tige Legislatur selbst in die Ausführung dersclben willigte, oermochte mich, jenen Maßregeln beizustimmen. Bei der Annahme der Gefäng- niß-Bíill war ih uicht gegenwärtig; und es föômmt mir vor, daß fie auf eine ganz ungewöhnliche und gewiß nicht schr schickliche Weise dem Versammlungshause von Jamaika zugesandt tworden. Was mir binsichtlich dieses Gegenstandes den meisten Zweifel eingeflößt, is die Rede, welche der edle Marquis heute darüber gehalten hat (Hört.) Mie babe ich die Rede eines Minislers, der in das Parlament gekom- inen, um die Prinzipien einer Maßregel auseinanderzuseßzen, welche den constitutionnellen Rechten der Bevölkerung cines Theils des Britischen Reichs Beschränkungen auferlegt, vernommen , welche so wenig geeiguet gewesen wäre, die Hörer dersclben und das Publi- fim dafür einzunehmen, und fch erkläre hiermit feierlich (hört, höôri !), daß der größte Zweifel, der bei mir gegen die Rathsamkeit der zwei- ten Verlesung der Bill aufgekommen, aus eínigen Hauptpunkten der Rede des edlen Marquis selbst entsprungen is. Der edle Marquis erflárte nämlich fast mit eben so vielen Worten, daß es seine Absicht sev, die Legislatur von Jamaika ju vérnichten, daß dies {on früher feinc Meinung gewesen sey, und er sie auch nicht verändert-habe. Er behauptete, daß man jener Legislatur in Pezua auf die zur Ein- führung der neuen gesellschaftlichen Verhältnisse in der Kolonie erfor- derlichen Maßregeln nicht trauen könne, und doch war die leßte Maß- regel, welche fie angenommen, das Geseh, welches ihre Neger zwei Jahre vor der von dem Parlament bestimmten Periode uan /ipirte. AA Uen ber unter diesen Umständen, welche die Ungerecht gkeit der Bemerkun- gen und Meinungen ‘des edlen Marquis hinsichtlich des Versamm- lungshatises an den Tag ‘brachten, an der Zweckmäßigkeit, die zweite Verlesung dieser Maßregel zuzugesteben. Meine gewiß von Ew- Herrlichkeiten und vou den derzeitigen Ministern getheilte Meinung

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ist, daß es ihre Pflicht sey, alles Mögliche zu thun, um Eigenthum und Civilisation der Gesellschaft zu beshüßen und leßtere aufzumun- terun. Nun möchte ich aber wissen, wie dies geschehen fannu, wenn sie damit anfangen, das Versawmlungshaus zu vernichten und in der Person dcs Gouverneurs der Kolonie cinen Despotiêmus einzuführen. Wenn das Versammlungéhaus und scine Autorität nicht aufrecht er- halten werden, so is, meiner Ansicht uach, auch die persöaliche Frei heit und das Eigenthum nicht mehr gesichert. Maßregel héêrte, wodur die Autorität des Versammlungshau- ses vernichtet werden soll, fonnte ih nicht audéers als daß dieselbe bezwece, alle Weißen von der Jusel zu entfernen.

| Wenn dies nicht die Absicht der Regiecung ist, so muß ich gestehen, | | daß diejenigen, die dergleichen Moßregeln vorgeschlagen, nit recht j | bei Siunen sind. (Hört! Hört!) Nirgends kann Eigenthum besiehen, | ohne daß ihm cin gewisser Grad von Macht eingeräumt wird, und |

die Minister können sich darauf verlassen, daß, wenn sie das Ver-

versöhnende Maßregeln versucht zu haben, im Gegentheil war seine

Rede aus hefiigen Drobungen gegen das Versammlungéhaus ¡usam- | als weil cs eine | Parlaments - Afte gemißbilligt, die scine eigene Autorität usurpirte | und ihm auf eine Art und Weise zugefertigt wurde, auf welche sie cin | Privatmann nicht von einem Höhergestellten angenommen haben würde.“ |

mengescßzt, und dies aus feinem anderen Grunde,

Aller dieser Einwendungen ungeachtet, widerseßte sih der Herzog aber dennoch dem einer Verwerfung gleihkommenden

und Aussicht auf Wirksamkeit nah Jamaika gesandt werden fônne. Lord Harewood nahm hierauf sein Amendement zu- rúcé, und die Bill ward zum zweitenmale verlesen, nachdem Lord Melbourne in wenigen Worten anf die Angriffe des Herzogs von Wellington geantwortet und auch der Marquis von Normanby jede Absicht eines unbegründeten Vorwurfs

" und einer muthwilligen Beleidigung gegen die Kolonial -Ver-

sammlung von sih gewiesen hatte. Oberhaus. Sibung vom 2. Juli.

Lord Lyndhurst, als Wortführer der Tories, auf heftig angegrissen worden war. O lich dem General-Gouverneur außerordentliche legislative Ge- walten, fúr den Fall, daß das Versammlungshaus bei dem Ent-

{chlusse beharrt, die von dem ‘Parlamente beschlossenen Maßre-

geln zur Ausführung der Emancipations-Akte nicht annehmen | Als Grund für seine Opposition gab Lord Lyndhurst | vom |

zu wollen.

an, DAB

Ministerium den Aeußerungen der hause, die Absicht der Lekbteren möglih das Versammlungshaus gänzlich und für immer aufzuheben und an die Stelle der seit 200 Jahren bestehenden Verfassung der Kolonie eine neue, auf weniger liberalen Grund- lagen beruhende einzuführen; ein Versuch, der unter der Will- kür- Herrschaft Karl's 11. schon einmal gemacht worden, damals aber mißglückt sey. Er gab allerdings zu, daß das Reichs- Parlament befugt sey, für Jamaika, wie für jede andeve Ko- lonie, Gesetze zu erlassen, doch nur in Fällen der Noth und des äußersten Dranges der Umstände. Diese aber seyen noch nicht eingetreten, vielmehr zeige sich, daß man Jamaika in jeder Hinsicht ungerecht behandelt habe. Lord Lyndhurst erklärte des- halb auch die Resolutionen des Versammlungshauses, dutch welche es die Ausübung aller und jeder legislativen Functionen verweigerte, für zwar ungeseblich und tadelnéwerth, meinte aber doch, sle seyen unter den obwaltenden Umständen wohl zu entschuldigen. Nachdem Lord Lyndhurst sich in alle De- tails der Geseke eingelassen hatte, deren Annahme die Kolonial- Versammlung verweigert, sprah Lord Glenelg, der frühere Kolonial - Minister, um seinerseits jene Geseße zu rechtfertigen, dann der Marquis von Normanby, der, die Sache aus dem höheren Gesichtspunkte betrachtend, die Nothwendigkeit darthat, das Gute, was die Neger-Emancipation bewirkt habe, dadurch zu vervollkommnen und sicher zu stellen, daß man der den MNe- gern feindlichen Kolonial-Versammlung vorläufig wenigstens die Macht aus den Händen nehme, den emanzipirten Sklaven den Zustand der Freiheit eben so drückend und noch drückender zu machen, als die Sklaverei es gewesen. Unabhängige Gerichts- hôfe, vor denen der Neger sein Recht suchen könne, und durch die er gesichert werde, wenn er mit seinem chemaligen Herrn in Kontrakts - Verhältnisse trete, das sey etwas ganz Unentbehrliches, könne aber nicht erreicht werden, so lange das Versammlungshaus bei seinem Widerstand gegen Alles, was zum Interesse der emanzipirten Neger gereichen fkónne, beharre. Zu den Gegnern der Bill gesellte sich nun auch Lord Brougham, der, wie Lord Lyndhurst, behauptete, daß durchaus kein Grund vorhanden sey zu einer gleih auf den ersten Blick so unconfstitutionnellen Maßregel, wie die vor- liegende Bill, indem er zugleich auf die shwache Majorität von 10 Stimmen hinwies, welche die Bill im Unterhause genehmigt habe, eine Majorität, so unzulänglich, daß _ man eigentlich nur sagen kônne, das Unterhaus habe über die Sache ganz und gar keine Meinung aussprechen wollen. Das Recht, für die Kolo- nieen Geseke zu geben, erkannte auch er dem Parlamente zu, aber er fand es unter allen Umständen unangemessen, einem Kolo- nial-Gouverneur diese Macht zu übertragen. Nach ihm sprach Lord Melbourne, der die Schuld des gegenwärtigen Stan- des der Verhältnisse einzig und allein der Widerspenstigkeit des Versammlungshauses beimaß und die Lords darauf aufmerksam machte, daß, wenn sie durch Verwerfung der vorliegenden Bill jener Versammlung nachgäben, sie unter Anderem ein von ih- nen fast einstimmig angenommenes Geseß, die Gefängniß-Bill desavouiren und überdies die Kolonial - Versammlung in ihrem Widerstande bestärken würden, der, wie allerseits anerkannt werde, nicht weiter fortgeseßt werden könne, ohne daß die wich- tigsten Junteressen der Kolonie aufs Spiel geseßt würden. Den willkürlichen Charakter der Bill wolle er nicht leugnen, die dringende Nothwendigkeit derselben sey aber nicht weniger klar. Einige Bemerkungen Lord Melbourne's im Laufe seiner Rede über die Sucht Lord Brougham’'s, Unheil zu stiften, die ihn auch je6t veranlasse, Opposition zu machen, ver- anlaßte den Leßteren, sich noch einmal zu erheben, und hatte einen kurzen, aber scharfen Wortwechsel zwischen den beiden Lords zur Folge. Nach einigen wenig bemerkenswerthen Aeuße- rungen der Lords Mansfield, Seaford und St. Vincent fam es dann zur Abstimmung, die 149 Stimmen für und 80 gegen das Amendement des Lord Lyndhurst ergab, so daß die erste Klausel der Bill mit einer Majorität von 69 Stimmen verworfen wurde. Nach Beseitigung dieser Klau-

Inhalte der ersten , zurückgenommenen Jamaika - Vill , als Minister im Ober- hervorzugehen scheine, wo

sowohl aus dem aus

Als ich zuerst von der |

meinen,

Antrage des Grafen von Harewood und rieth Jhren Herrlich- | jey.

keiten, im Ausschusse die verschiedenen Klauseln der Maßregel | in Erwägung zu ziehen und die zweckmäßig erscheinenden | Amendements zu machen, um sie dem anderen Hause in einer | Gestalt zuschicken zu können, worin sie mit einiger Hoffnung |

| i Als das Haus | | sh in den Auss{huß über die Jamaika-Bill verwandelt hatte, | | trug | Streichung der ersten Klausel an, die schon im Unterhause so | Diese Klausel ertheilt bekannt- |

und Unter- |

sel gins nun Lord Brougham zum Angriff auf die zweite über, die dem Sees und seinem Rathe die Macht ertheilen soll, abgelaufene Geld-Bills zu verlängern. Er erklärte sich geneigt, eine Modifizirung dieser Bestim- mung zu beantragen, seßte aber seinen Antrag bis zu einem späteren Stadium der Bill aus, da Lord Canterbury die- ses für wünschenswerth erklärte und Lord Ellenborough ihm bemerklih machte, daß, wenn nah Tilgung der ersten Klausel diè zweite jeßt hon modifizirt werden sollte, die ganze Bill in sih selbst zerfallen würde, was nicht wünschenswerth seyn fkônne, da wenigstens etwas in der Sache geschehen müsse. Gleich darauf, kurz vor 11 Uhr, vertagte sich das Haus.

Unterhaus. Sißung vom 1. Juli. Lord Ingestrie

sammlungshaus vernichten, sie auch die Weißen aus dem Lande cnt- | fragte den Secretair der Admiralität, ob er von einer der Bri: fernen müssen. Der edle Lord gegenüber hat die Rache des Britischen | tischen Flagge neulich bei Veracruz zugefügten Beleidigung (vgl.

Parlaments auf das Versammlungshaus herabgerufen, chue vorher |

den Art. London in Nr. 183 der St. Ztg.) benachrichtigt sey, deren die Zeitungen Erwähnung gethan hätten, worauf Herr Wood erwiederte, daß die Regierung keine derartige Anzeige empfangen habe. Das Schiss, sagte er, dessen Boot die Haupt- rolle bei jenem angeblichen Vorfall gespielt hätte, sey zu jener Zeit gar niht im Golf von Mexiko gewesen, und vermuthlich beruhe die ganze Geschichte auf einer Verwechselung mit einem anderen Vorfalle, von welchem ihm allerdings berichtet worden Es solle nämlich aus einem Britischen Boote, welches die Britische Flagge geführt, und worin sih zwei mit Fischfang beschäftigte Offiziere des Geschwaders befunden, ein Mexikaner durch Leute der Französishen Flotte gewaltsam fortgeholt wor- den seyn, und zwar, wie es scheine, nebst einigen anderen in dem Boote befindlichen Individuen; sie seyen jedoch alle, nach einer Besprehung mit dem Französischen Admiral, innerhalb der nächsten 24 Stunden wieder freigegeben worden. Sir F. Burdett empfahl eine genaue Untersuchung dieses Vorfalls. Hierauf wurde die Bill hinsichtlich der Arbeit der Kinder in den Fabriken im Ausschusse diskutirt. Herr Brotherton trug auf ein Amendement zum zweiten Paragraphen an. Er

| wünsche, sagte er, daß der Schuß der Akte von dem Alter von

18 auf 21 Jahre ausgedehnt würde, denn er sey nach bestem Gewissen überzeugt, daß 10 Stunden Arbeit den Tag Über für einen Mann, eine Frau oder ein Kind vollkommen genug sey, und er glaube, daß, wenn man eine solhe Veran- staltung trefe, die Geschäfte zur größten Zufriedenheit der Brodherren gehen könnten. Dieses Amendement wurde indessen mit 87 gegen 44, also mit einer Majorität von 43

| Stimmen verworfen, da der Präsident der Handelskammer,

Herr P. Thomson, dagegen bemerklih machte, daß man junge Leute von 18 Jahren wohl für fähig erklären würde, frei über ihre Arbeit zu verfügen. Ein zweites Amendement wurde zu der 9ten Klausel der Bill beantragt, welcher zufolge junge Leute unter 18 Jahren täglih nicht über 12 und wöchentlich nicht über 69 Stunden in den Fabriken arbeiten sollen. Dieser Be- stimmung widerseßte sich Lord Ashley, indem er verlangte, daß die wöchentlihe Zahl der Arbeitsstunden von 69 auf 58 Stun- den herabgeseßt werden möchte. Er bezog sich dabei auf das kürzlich erschienene Preußische Geses, welches die Zahl der täglichen Arbeitsstunden von Kindern, die das 16te Lebensjahr noch nicht zurückgelegt haben, auf 10 festseßt, und empfahl das Beispiel, welches, wie er sagte, von dem großen und guten Fürsten gegeben worden, der stets mit Allem voran- gehe, was zum Wohl der Unterthanen diene, in England zur Nachahmung. Das Jnteresse der Fabrikanten siegte jedoch, und das Amendement wurde mit 94 gegen 62, also mit einer Majoritát von 32 Stimmen verworfen. Auch noch mehrere andere unbedeutendere Amendements fielen sämmtlich durch; die Diskussion aber wurde heute noch nicht beendigt, sondern auf den Sonnabend vertagt.

Unterhaus. Sihung vom 2. Juli. Nachdem eine Anzahl Petitionen eingereicht worden war, vertagte sich das Haus, weil es sich fand, daß nur 38 Mitglieder zugegen waren.

London, 2. Juli. Jhre Majestät die Königin hat am Freitage der Lady Flora Hastings, die, wie es scheint, das Opfer eines traurigen Jrrthums werden dürfte, da sie in Folge der ihr widerfahrenen Kränkung hoffnungélos darniederliegt, in eigener Person einen Besuch abgestattet, um derselben ihre Theilnahme auszudrücken. Das Befinden der Kranken hat sich so verschlimmert, daß sie schon am Sonnabend das Abend- mahl empfangen, wobei die Herzogin von Kent, deren Hof- fráulein die unglückliche Lady ist, zugegen war. Auch die Mut- ter derselben, die Marquise von Hastings, soll aus Schmerz über die Leiden ihrer Tochter ernstlich erkrankt seyn.

Am 18. v. M. ist durch Herrn Ord, eines der Parlaments- Mitglieder für Newcastle am Tyne, dem Unterhause eine Pe- tition, den Handel mit Tscherkessien betresfsend, vorgelegt wor- den, die von den die Handelskammer von Newcastle konstitui- renden Kaufleuten und Rhedern hecrührt und mit Hinsicht darauf, daß der Handel mit dem Schwarzen Meere sowohl für den Hafen von Newcastle als für das Britische Reich im All- gemeinen, in Folge des Begehrs nach den verschiedenen Englischen Manufaktur-Waaren von Seiten der volkreichen Länder, die an den Küsten jenes Meeres gelegen, mehr aber noch wegen des starken in fortwährendem Zunehmen begriffenen Begehrs nach den mannich- faltigen rohen Erzeugnissen jener Länder von Seiten Englands, so wie in Betracht, daß in Folge der Verbote und Hindernisse, welche der Ausfuhr aus der zur Türkei gehörigen Küstenstrecke des Schwarzen Meeres entgegengeseßt würden, und in Folge des von Rußland geltend gemachten Anspruches auf die Ober- Herrschaft über die den Tscherkessen gehörigen Küstenstrecken, die Britischen Kaufleute gänzlih von der freien Konkurrenz im Handels-Verkehr mit den Bewohnern jener Küsten abgeschnit- ten seyen, das Gesuch stellt, es möchten von dem Unterhause die angemessenen Schritte gethan werden, Um die Handels- Freiheit zwischen Großbritanien und Tscherkessien festzustellen, um so mehr, als sich durch den im Juli 1826 zwischen Rußland, England und Frankreich abgeschlossenen Londoner Vertrag jede der drei kontrahirenden Mächte ausdrücklich verpflichtet habe, bei den damals obschwebenden Unterhandlungen zur Pazifizirung des Orients nicht danach streben zu wollen, irgend eine Macht- Ausdehnung, ausschließlichen Einfluß oder Handels-Vortheile für ihre Unterthanen zu gewinnen, welche die Unterthanen der übrigen nicht gleicherweise erlangen könnten. Die Petition ist vom 14. Juni datirt und von dem Vice-Präsidenten der Handels-Kammer, von Newcastle, Herrn Plumer, Namens derselben unterzeichnet.

Es fam gestern nur wenig Weizen an den Markt, und das im Laufe der vorigen Woche stattgefundene nasse Wetter veranlaßte höhere Forderungen. Guter Englischer Weizen ward zu 1 bis 2 Sh. und fremder zu 1 Sh. hdheren Preisen als vor 8 Tagen gekauft, doch waren die Verkäufe in leßterem nicht so bedeutend als am Freitag zuvor,

* berich beauftragt.

Aus Lissabon wird vom 24. v. M. gemeldet, daß die Re- gierung zwar befugt ist, 1400 Contos anzuleihen, daß es aber {wer halten dürfte, diese Anleihe zu Stande zu bringen, da sie nur Schaßkammerscheine auf die Zehnten al pari auszuge- ben berechtigt worden is, die, wie man glaubt, zu diesem Preise Niemand nehmen wird. Der Courier will aus guter Quelle wissen, daß der vorgeschlagene Liquidationsplan der rück- ständigen Zinsen auf die auswärtige Portugiesische Schuld darin bestehen werde, alle Zinsenrückstände in inländische fünfprocen- tige Obligationen zu konvértiren, deren Zinsen in Lissabon bezahlt werden sollen. Die im nächsten Dezember und Januar fälligen Dividenden sollen halb in Baarem und halb in Obli- gationen berichtigt werden, welche lebtere man bei Abgaben in Zahlung annehmen will. Die Diskussion über das Budget sollte in Lissabon in einigen Tagen geschlossen und die Cortes am 8. d. prorogirt werden. i A :

Tro6 der lebten günstigen Nachrichten aus Ostindien ist nach später zur öffentlichen Kunde gekommenen ausführlichen Berichten das Britische Heer von Beludschen - Schaaren um- {wärmt, die es beständig beunruhigen und jeden Nachzügler niedermachen. Auch heißt es, der Beherrscher von Herat, Kam- ram, habe jede Unterstüßung der Engländer gegen einen etwa- nigen wiederholten Angriss des Schachs von Persien entschieden zurúügewiesen. : E

Das Paketboot „„Delight“/ hat Nachrichten aus den West- indischen Kolonieen überbracht, von welchen die aus Jamaika bis zum 30. Mai reichen. Nach denselben zeigen die Arbeiter keine Neigung, sich zu bessern, und die Aerndte wird wahrschein- lih noch unter der Erwartung ausfallen. Der Kommissar der Columbischen Regierung, Herr Moësquera, war in Jamaika auf seinem Wege nah England angekommen ; außer den bereits erwähnten 80,000 Dollars zum Behuf der Zinsenzahlung bringt er noch 84,000 Dollars mit, und 330,000 Dollars sollen in diesem Monat in Caraccas zusammengebracht und mit erster Gelegenheit an die Columbischen Agenten in London übermacht werden.

Das Mexikanische Packetboot, welches Veracruz am 15. Mai verlassen hat, bringt 640,000 Dollars mit. Das ein- zige Neue, was man auf diesem Wege erfährt, is die Nach- richt, daß der erste Termin von 200,000 Dollars der von der Mexikanischen Regierung an Frankreich zu zahlenden Entschä- digungs-Summe schon zwischen Mexiko und Veracruz unter- weges war. Jn Tampico tôónte beim Abgang des leßten Be- richtes die Allarm- Trommel, da man die Regierungs - Truppen in der Nähe glaubte. . i

Nach Briefen aus Montevideo vom 29. April waren die Unterhandlungen wegen der Streitigkeiten zwischen Frank- reih und Buenos - Ayres noch im Gange. Die Truppen der Provinz Corrientes, die sich bekanntlih gegen Rosas erklärt hat, sollen aufs Haupt geschlagen worden seyn.

Niederlande

As dei Saa, 25 Sil DiE vie Sauer der General-Staaten ist so eben auf den 18. Juli zusammenberufen worden. Es werden ihr mehrere Mittheilungen, die politischen Angelegenheiten betrefsend, gemacht werden.

Es scheint, daß der König von Wärttemberg den Erbprin- zen und die Frau Erbprinzessin von Oranien hierher beglei- ten wird.

Se. Majestät haben den Staats-Minister Baron van Zuy- len van Nyevelt mit einer außerordentlichen Sendung nach Bi- Herr van Zuylen ist schon nah seinem Be- stimmungsort abgereist.

Der König hat dieser Tage bestimmt, daß die Belgi- sche Flagge von nun ab in den Niederländischen Kolonieen zu- gelassen werde.

Die Ernennung des Herrn Mazel zum Niederländischen Geschäftsträger in Belgien scheint sich zu bestätigen.

Eine Menge von höheren Offizieren, welche Frei: Corps

befehligten, haben ihre Entlassung bekommen.

Belgien

Brüssel, 2 Ul Jl der vLorlebten Nacht tam im Brüsseler Schloß ein Courier mit einer telegraphischen Depesche von Paris nach Lilles fúr den König an. :

Es zirkulirt hier eine neue Bittschrift an den König wegen der Absebung des Herrn von Stassart. i h

Man liest im Observateur: „Es geht das Gerücht, man beabsichtige, im Ministerium gewisse Veränderungen zu treffen; doch sollen diese nicht sowohl eine verschiedene Politik bezwecken, als eine andere Vertheilung der Functionen. Herr Nothomb würde dann entweder einen höheren ministeriellen Posten oder eine diplomatische Mission erhalten.

Am 1. Juli Abends fand eine allgemeine Zusammenberu- fung der Freimaurerlogen in Brüssel statt. Man versichert, daß die leßten politischen Ereignisse, namentlich die Abseßung des Herrn von Stassart, den Berathungen derselben niht fremd seyn werden.

__ Schon seit mehreren Wochen sind von Niederländischer Seite die Mitglieder der Kommission ernannt worden, welche in Ant- werpen die Schifffahrts: Verhältnisse auf der Schelde, der Maas und den innern Gewässern zwischen Schelde und Rhein regu- liren soll. Auch die Belgische Kommission ist jeßt ernannt, und roth Julí spätestens werden beide in Antwerpen zusammen- ommen.

Deo

Altona, 5. Juli. (A. M.) Thorwaldsen hat das Goethe- Monuments: Comité in Frankfurt mit einem freundlichen Schrei- ben erfreut, und darin namentlich versprochen, das Modell so rasch wie möglih zu vollenden. Jn der lebteren Zeit wurde nicht y weiteren Beiträgen von dem Comité ermuntert; man muß ih indeß entsinnen, daß bereits 24,000 Fl. unterzeichnet sind und die noch fehlenden eiazige Tausend Gulden auch, wenn die Zeit kommt, in Frankfurt in einem Tage zusammengebracht wer- den können, denn in solhen Dingen besißen die reichen Kauf- leute einen besonderen Patriotismus. ly aber wohl auskommen, denn es hat ja das Guttenberg-

g nannt nicht mehr als 27 bis 28,000 Gulden gekostet , ist aber leider noch nicht ganz bezahlt, obgleich Europa beisteuerte.

Beer ut h

g Mie Augsburger Allgemeine Zeitung berichtet aus d, E ie Landtagsverhandlungen zu Preßburg gehen o Gt und beide Tafeln hatten in leßter Zeit interes- b : Len Den Hauptgegenstand bildete ein Antrag n täádte, die eine Population von 600,000 Seelen, g de em fast alle industriellen und Handelsinteressen des andes umfassen. Alle diese Städte zusammen, von denen jede

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Mit 30,000 Fl. dürfte |

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Votum. Diesem Mißverhältniß abzuhelfen und diesen Städten auf den Landtagen eine verhältnißmäßige Ausdehnung ihrer Stimmfähigkeit zu geben, wurde dur ihre Abgeordneten in Antrag gebracht, und die Gründe dafür, namentlich durch die städtischen Deputirten Tretter und Toperzek, auf beredte Weise geltend maht. Der Antrag selbst stieß auf keine entschiedene Opposition, wurde aber doch aiournirt, was uns seiner Wich- tigkeit wegen leid thut. Einen zweiten Hauptgegenstand ‘der Debatte bildete die Kompetenzsrage über die Zulässigkeit der Wahl des Grafen Raday. Am ausgezeichnetsten für dieselbe sprach der Deputirte Deak im Sinne der Opposition; dagegen der Deputirte Andréssy, der die Regierungsansicht verthzeidigte. Die ganze Angelegenheit wurde später an die Magnatentasfel gebracht, und von dieser zumeist in Folge einer ganz vortreff lichen Rede des Grafen Aurel Dessewffy, welche die Frage flar, ershôpfend und mit schlagender Beweiéëführung be leuchtete, als zu einen Gravamen nicht geeignet, án die Ständetafel zurückgewiesen. Wer übrigens die Be- griffe von Deutschem oder ga Französischem Liberalis- mus auf die Ungarischen Verhältnisse úbertragen wollte, wäre in einem großen Jrrthum D ) positions- Elemente sind durchaus nicht liberal in diesem Sinne der Kampf steht hier auf einem ganz andern Felde, gilt gat anderen Interessen. Die Opposition steht auf der Seite rücksichtslosen Magyarismus, der in Ungarn wohl ein alliirten Oesterreichischen Bundesstaat, aber ein Land mi exclusiven Interessen sieht. Jm Gegensaß vertritt di

rung und ihre Anhänger das P r Staats-Einheit, und strebt, die einseitigen magyarischen Anforderungen mit dem Ge sammt- Interesse der Monarchie in Einklang zu bringen, von der Ungarn ein einiger, untrennbarer, integrirender erblicher Theil ist, was aus den Traktaten von 1547, in Landtags Beschlüssen vom Jahre 1687 und endlich durch die pragmatische Sanction außer aller Debatte gestellt ist. Auf diesem Terrain bewegt sich die Ungarische Opposition, die, wie man sieht, mit modernem Radikalismus wenig gemein hat. Es ist ferner begreiflich, daß selbst eine durchaus patriotische Opposition manche Ansprúche zu vertheidigen geneigt seyn könne, welche die Regierung weisen muß, um den Gesichtspunkt, den sie festzuhalten hat, die Einheit des Ganzen, nicht aus den Uugen zu verlieren. Laufen Fragen mitunter wie die über die Wahlfähigkeit des Grafen Raday, Úber Redefreiheit und dergl., so gehören diese allerdings mehr den modernen Theotieen an, aber in den Ungarischen Verhandlungen erscheinen sie nur zufällig, und die eigentliche Stellung der Parteien wird dadurch nicht bezeichnet. Schade nur, daß eben solche Fragen die Gemücher am meisten erhißen und aufregen!“ E

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nigen Tagen beginnt die Tagsaßung, dies- und das nächstemal in Zürich, dem Vorort für 1839 und 1840. Nach dem Trak- tanden - Cirkular, das der Vorort jedes Jahr den Ständen zu- damit sie ihren Gesandten für die einzelnen Punkte Vollmacht geben, sind die innern Fragen, mit denen sich die Tagsaßung beschäftigen wird, hauptsächlih das Zollwesen, da man die unbedingte Handelsfreiheit nicht mehr als den einzigen Rettungsanker anzusehen sich gewöhnt; eine verbesserte Mili- tairschule, was bei dem Zustand des Schweizer Wehrwesens im- Me nOtDiGe Wi A Sa Een Offizieren fehlt, und endlih das Wallis, Jn Oher - Wallis soll Terrorismus herrschen; der ohnehin geringe Verkehr liegt ganz darnieder und selbst die Reisenden, die sonf| als ein einträglicher Erwerbsziveig sehr geschont werden, beklagen sih über die unerträglich strenge Aufsicht. Jn Unter-Wallis, das sih natürlicher Verhältnisse er freut, herrsht dagegen Ruhe, Thätigkeit, Freiheit. Die Auf gabe der Tagsaßung ist nun, die Trennung zu verhüten, die

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genwärtig als Großherrlicher Leibarzt angestellte Dr. Neuner um seine Meinung befragt wurde. Nach gepflogener Bera- thung zeigte & sich, daß Se. Hoheit an einem bisher wenig beachteten Brustübel leiden. Jndessen wird der Hoffnung Raus gegeben, daß die Krankheit, bei der kräftigen Constitution des Monarchen, den anzuwendenden Mitteln weihen werde. Se Hoheit haben an demselben Tage einen Kiosk bei Tschamlid- ha (Bu!gurlu), unweit Scutari, bezogen, welche Gegend we- gen ihrer reinen und milden Luft von den Aerzten empfohlen wurde. i

__ Den lesten Nachrichten zufolge, befand sih die Türkische Flotte in der Meerenge der Dardanellen vor Anker. | Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg, ältester Sohn des Herzogs von Cambridge, welcher unter dem Namen cin j

reist, ist am 13ten d. M. am

Oesterreichischen

morgen

Dampfschisses des Lloyd in die auf demselben Rúckreise úbe Am lten î Secretaire des r vier Oberste! Offiziere und

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davon sind abgegat gen 965; verblieben jinzugeTommen j é m di 29 Immatrikulitte, und zwar in der theologische Jn- und 87 Ausländer); in der juristishen 46 119 Auslánder); in der

D G SN- Und L a «5 Und l -n- Und 105 Ausländer

Immatrikulirte 399, und zwar:

1VU ZJuslander ); in der philosophische ri

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56 Chirurgen, Pharma 2 Eleven des Friedrich-Wilhelms-Jnstituts, d lontaire, e) 104 Eleven der medizinis{ch-chirurgischen Militait Akademie und bei derselben attachirte Chirurgen von der At ¡9 Eleven von der Bau-Akademie, 1) 6 remunerirte Schüler der Akademie der Künste, 1) 6 ¡el Im Ganzen ergeben sici Theilnehmer an den Vorlesungen.

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Rpypoâalai G Ql L Kop M : ck 4 " s Dreslau, 9. Zuli. Fn der Provinz Schlesien sind in

| dem Jahre 1838 aufgekommen : an fixirten Kollekten für Armen-

| an unfixirten Kollekten

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leider faktish besteht, und der Antrag des Vororts geht darauf |

hin, den Status quo auf” so lange anzuerkennen, bis dur eid- genössischen Beistand Friede geschlossen sey, diesen aber nur auf die Bedingung hin zu {ließen , daß die politische und admini- strative Einheit vom Wallis bleibe, daß dagegen keine der be stehenden Verfassungen (von 1815 und vom 30. Januar 1839 anerkannt, sondern unter eidgenössischer Aufsicht eine neue ge schaffen werde von einem großen Rath, zu dem das | Volk nach gleichen Rechten wähle.

ganze

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Madrid, 24. Juni. Der Französische Botschafter am hiesigen Hofe, Herzog von Fézensac, wird am 28sten verlassen. Er kehrt nicht zurü, sondern wird durch Herrn von Rumigny erseßt werden, bis zu dessen Ankunft der erste Secre- tair der Gesandtschaft, Herr Eugen Perrier, die Geschäfte lei- ten wird.

Dem Vernehmen nach, wird der General - Capitain von Madrid, General Franciéco Narvaez, an die Stelle des Ge- nerals Nogueras, dessen Entlassungs-Gesuch angenommen wor- den ist, das Konmando der Central - Armee erhalten und die

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Die

und sonstige milde Anstalten 5249 Rthlr. 8 Sgr. d Pf

A5 : - S e | zum %iederausbau evangelischer und fatholischer Kirchen und Schulgebäude 4997 Rthlr. 19 Sgr

Df., im Ganzen also 10,246 Rthlr. 7 Sgr 8 Pf.

Von der Unter-Mofsél, 1. dér Trauben, ist großtentheiis voruber;

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sowohl der weißen als der rothen

gestaltet und sind, im Verhältniß zu demn vorigen Jahre, übei

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dadurch erledigte Stelle als General - Capitain der Hauptstadt |

dem General Rodil verliehen werden.

Spanische Gränze. Die Karlisten haben sich der bei den Catalonischen Städte Puycerda und Campredon bemächtigt.

die Landstraße zwischen Llodio und Bilbao beherrschen, starke Verschanzungen angelegt und dieselben mit einem 16Pfünder,

| zwei 12Pfuündern, zwei SPfündern und einem kleinen Mörser

besekt. Eben so haben sie das Schloß Urgoiti bei Galdazano mit Schanzen umgeben, um die Garnison von Bilbao zu ver- hindern, einen Ausfall nach dieser Seite hin zu machen-

_Da unter den Regimentern der Königlichen Garde einige Desertionen vorgekommen sind, so hat der General Espartero dieses Corps zu dem Nachtrab der Armee gesandt.

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Konstantitüopel; 20. Jilii. L Z) A 18e 0 M: hat der Sultan das neue Bend (Wasserbehälter) bei Bagdsche- di in Augenschein genommen, und war mit dem Bau dessel- ben so zufrieden, daß er dem Finanz-Mini]ter, welcher die Auf- sicht darüber geführt hatte, auftrug, den Hofstaat sowohl, als sämmtliche Würdenträger zu dessen Besichtigung einzuladen. Wirklich haben sich seitdem die Sultaninnen, dann die hier an- wesenden Paschas und die übrigen Staatsbeamten bereits da- hin begeben, und sind daselbst aus der Großherrlichen Küche bewirthet worden. Der vom Großherrn nah Bagdschekdi unternommene Ausflug hat, wie es scheint, wesentlich dazu beigetragen, dessen Gesundheits-Zustand, welcher schon einige Zeit vorher zu Besorgnissen Anlaß gegeben hatte, zu verschlim- mern. Demzufolge wurde Tages darauf ein Consilium der Se-

zwei Deputirte auf den Landtag {chickt, haben ein Colleçtiv- | rails-Aerzte zusammen berufen, wobei zum erstenmale der ge-

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| richtung der Maschine sind Linien und

| auch hier eine gewisse Aehnlich

| Skizze, uud

c j - , c - S | c qaecgeb Auch haben die auf den, Areta gegenüberliegenden Höhen, welche | e

| Abßbilde,

Der Stock der weißen ist befruchteter als de! ) und der Rießling gesegneter als die Allgemeinen ist bedeutend mehr Frucht vorhanden, als im vet gatigenen Jahre. Bis jest läßt der Traubenstand nichts z wünschen übrig, und wenu die Witterung nur eintigerma e

14 Lage vor.

sie haben sich zum Ansaß befriedigend

n Fakultat

n ON CM 06 D) medizinishen 362

Dazu ktommeti noch nichi

[2 Berg (Fleven,

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gúnstig wird, so dürfen wir mit Zuversicht einen erfreulichen

Herbst erwarten

‘Wissenschaft, Kunst und

Bon der Erfindung des

eIiteratut

l | Herrin Jakob Liepmann, „Dell dex zu dxrucken“, Ut Gon in Mr. 26 diesex Blatter (le voklati sige Nachricht gegeben worden ; wir fommen jet noch einmal daranf zurück, da dex Erfinder nunmehr cine größere Anzahl von Abdrüct vollendet hat. Das Vild, welches wir durch den Maschinendruck v1 viclfältigt sehen i das auf dem hiefigen Museum befindlicze Bi niß Rembrand1?s n ihm selbst gemali, und in der That gewährt das Abbild imUlige néinen d AnbDiI 11 Delbildes, sowohl in der Ener- } ex Verschmelzung der Töne. Et llarben gedruckt und scheint selbs im Drudcl r Behandlung der Oelwalerei sich ziemlich anzuschließen, denn stff unter- und übermalt, man unterscheidet deckende und lafirende Farben, und zuleßt sind die kräftigen Lichter breit aufgeseßt, Alies ohne die geringste Nachhüife der Hand. Wir haben von diesem Bild: 100 Abdrücke geschen, welchze unter einander volfommen gleich wa ren, so daß also wohl auch noch größerer Vervielfältigung keine Schwie rigfeit entgegeu zu scheu scheint. :

Das unbekannte Verfahren scheint dem farbigen Steindruck mit verschiedenen Tonplatten analog zu scyn, so wie dieser wieder in Prinzip mit dem Tapcteudruck übcreinkommt; das Auffallende if hier nur, daß Uebergänge und Verschmelzungen der Farben iu einan ( werden, was der farbige Steindruck nicht vermag, der sich hier vielmehr durch untergelegte, durhscheinende Schraffirün gen zu beifen sucht. Aber, wird man fragen, wie ist denn dic Ma schine im Stande, den freien Piasclsirih wiederzugeben? Ju deut das wir sahen, is wenigstens daran gedacht, den Auftrag der Farbe nicht glatt erscheinen zu lassen, deun soust bätte auch der Schein cines Rembraudtschen Bildes uicht erreicht werden köuuen, Der Abdruck ift auf Pappe gemacht, und durch ciue uns uubefanute Vor Narben ín das weiche Matertal cingedrückt, oder auch, wie es mitunter scheint, cingerissen; indem un eine übergelegte Lasurfarbe diese Vertiefungen ausfüllt, so entsteht ‘eine feit mit cinem impastirten Oeldilde. Es scheint indeß dies die schwache Seite U scyu, und wenn mau auch von einer Erfindung, die uoch 10 ihrem Entstehen ijt, utchts Bollen detes erwarteudarf, fo bergen wir deunoch nicht, daß 1116 dier eine wefen!- liche Vervollkommnung zweifelhaft scheint. Ueberhaupt aber müssen wir uns noch imwer eines Urtheils enthalten, weil, wie uus dünfkt, mit de Wabl des kopirten Bildes die Leislung der Maschine noch uit vin reichend auf die Probe gestellt is. Dieser Rembrandi ist eine wilde ciu anderer früherer Maschinen- Versuch, den wir sahen, ist wic- Manier: die wahre Aufgabe liegt aber gerade

und aus der Lösung für jene äußersten Zu9- folat uUoch nicht, daß das Verfahren ein mit freiem und D fo tei vollendetes Bild und daß es Werke von größe- rer Ausdehnung eben so gut darstellen werde. Vor allen Dingen müßte man Original und Abbild neben einander halten können, um den Grad der Uebereinstimmung genauer zu beurtbeilen ; davon fann aber leider hier hon darum nicht die Rede seyn, weil Herr Liepmann selbst sich des Originals nicht gehörig hat bedienen fönnen, und zum Theil genöthigt war, aus der Erinnerung zu arbeiten. Es bleibt

der iu ciner gal glatten mitten inne zwischen beidem,

| also zu wünschen, daß der Künstler, von so wesentlichen Hindernissen