1839 / 189 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Herren reiten. Der Sieger erhält außer den Cinsäben, Lom erein als Ehrenpreis, ein vollständiges Sattel- und ZaumzeuUg- m 2. Julihatte das erste Richter-Amt der Ober-Präsident Flotcivell, das ers der Ober-Bürgermeister Naumann und der General-Land- chafts-Direktor von Grabowski übernommen, ihnen assistirte der Land-Stallmeister von den Brinken. 1) Rennen um den von der Stadt Posen ausgesezten Pokal. Pferde îm Großherzogthum Posen geboren und im Besi von Mitgliedern des Bereins. Herren reiten. Einfacher Sieg. Eine Viertel Meile. 2) Ver- eins- Preis 300 Rthlr. Pferde aller Länder, Eigenthümer aus dem Großherzogthum Posen, welche Mitglieder des Vereins sind. !'/4 Meile. Doppelter Sieg. Einsatz 3 Frd’or., ganz Reugeld. 3) Propositions - Rennen. Einsaß 10 Frd'or., halb Reugeld. Auf freier Bahn. Herren reiten. Eigenthümer, Mitglieder des Vereins. 4) Vereins: Preis 100 Rthlr. Für den Dieger in einem Rict im Trabe. !/2 Meile. Herren reiten. Einfacher Sieg. Pferde aller Länder, wenn ihre Besißer nur Mitglieder des Vereins sind. Es wird nur ein solches Pferd als Sieger be- trachtet, welches nicht in Galopp fállt. 5) Vereins - Preis 100 Rehlr. fur den Sieger in einem Rennen auf freier Bahn. Eine Viertelmeile. Eigenthümer aus dem Stande der Bauern oder Ackerbürger, welche als Aerwirthe in dem Großherzogthum Posen ansássig, wenn sie auch nicht Mitglieder des Vereins sind. Zulässig sind nur Stuten, welche bei den Aekerarbeiten des lau- fenden Jahres regelmäßig benußt worden sind. Da sich 20 Bauern angemeldet hatten, so erhielt der erste Sieger eine Prámie von 80 Rthlr., der zweite 20 Rthlr., und der dritte einen vom Direktorium besonders ausgeselten Preis von 10 Rthlr. Am 3. Juli wurde noch ein Jagd - Rennen gehalten, welchem dann die Thierschau folgte, bei der für aht, von den zur Schau gestellten Thieren Prämien vertheilt worden sind.

Múhlhausen, 5. Juli. Auf dem hiesigen Wollmarkte wurden 5s3 Ctr. Wolle zum Verkauf gestellt, und 467 Ctr. ab- gesezt. Die hochfeine Wolle wurde zum höchsten Preise mit I5 Nthlr. , die ordinaire aber mindestens mit 433/, Rthlr. für den Centner bezahlt. Am ersten Tage wurde der Ctr. 6 bis 7 Rthlr. theurer verkauft, als am zweiten.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. t

London. Jn der Sitzung der geographischen Gesellschaft vom 24, Zuni wurde cin aus Rio - Janeiro vou 9. März datirtes S:chreiven mitgetheilt, demzufolge Herr Burrotws, der mit seinen bei- den Schisfen „Medina“ und „Mary Jane“ eine Reise in den Süd- Atlautisczen Ocean mate, die zweifelhaften Aurora-Jnseln aufgefun- den baben fol. Diese Juseln, die vor etwa 80 Jahren auf dem hal- ben Wege zwichen den Falflands-Juseln und Sud-Georgien enideät worden {evn folen, fonnten später nicht wieder aufgefunden werden und auz Weddell suchte sie vergebens. Herr Burrow giebt sechs Fn- feln an, und die cine Höhe von 300 Fuß errcichen, sich von Norden nach Süden ctwa 2'/, Engl. Meilen weit erstrecken. Eine Durchfahrt

wischen den einzelnen Jnseln is nicht mögli. Etwa 26 Meilen Aidwärts von diefer Insil - Gruppe liegen einige Felsen, die Shag- Die Lage der Aurora-Juseln giebt Herr Vurrows an Auf den Karten

Felsen genaunt. ( ín Lat. 539 22 S. und Long. 44? 18/ W. Grev.

—— ———————— L

792

wurdeu fie gewöhnlih in Long. 48° W. Grro. verzeichnet. Es wurde sodann ein Schreiben des Herrn Thumburn anu Lord Pudhoe aus Alexandrien vom 25. Mai mitgetheilt, worin gemeldet wird, daß die vom Pascha von Aegypten zur Erforshung des Bahr el Abiad oder weißen Nils in Chartum ausgerüstete Expedition von einer Yer- succhsfahrt stromaufwärts zurückgekehrt sey. Sie war bis zum Lande der Schelluchs vorgedrungen, ohne irgend einen Widerstand gefunden zu haben und wird, sobald das Steigen des Flusses beginnt, ihre Reise wieder beginnen. Herr Forbes theilte seine Beobachtungen tiber die Siudschar- Berge in Mesopotamicn mit und legte eine ge- naue Beschreibung scines Weges vor. PYerr Wilfinson sprach ‘fiber den Nil und das gegenwärtige und frühere Niveau Aegyptens, und legte die Zeichaung einer neuen Karte von Aegypten im großem Maßstabe ncbjt mehreren Durchschuitten in den Paralielen von 27°, 2809, 2W'‘ und 299 vor.

Tee C WICA Dari Rabrien aw L Na “A6gang [| Zeitdauer] Abgang |Zeitdauer

Sn s um Uhr St. | M. f von um Uhr | St. M.

von

Berlin [6 Mrg.-| | 46 Berlin L ) —_| 0D Berlin | 45 Berlin } 1 —= Berlín : A F 54

Berlin |- ) | 38 [Potsdam |8 Abds.| | Berlin 6 v | 40

1 j Potsdam (92 » | 59 Berlin [94 Abds. | | 53 3

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Potsdam |72 Mrg. | | Ad Potsdam 19 » | | 39 Potsdam |12 Mitt. | Potsdam |3 Numm. |

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Potsdam |72 »

40 A9

Al

E s i Meteorologische Beobachtung. Morgeus Nachmittags Avends Nach einmaliger 6 Uhr. O. Uhr. 1 O Uhr, Beobachtung.

1839.

7. Juli.

Cuftdruck.....5-- 336,69/’‘Par. 336,54‘“Par, | §36,36‘“Par. Quellwärme 89 R. -+ 13,89% R. [423,109 R. 4- 15,59 R. sFlußwärme 15,8 R, + 879 R. |—+ 9409 R. \+4 8,89 R. [Bodenwärme 13,09 R. 63 pCt. [Ausdünstung 0,051“ Kh, heiter, Niederschlag 0.

| CGW.

Luftwärme Fhaupunkt Dunstsättigung 70 pCt. 44 pCé, | Wetter heiter, heiter, | Wind S&W. | SSW, Wolkenzug -— | SSW. |

Taaesmíittel: 336 53/1! Par... 4 14,19 R

b 12,5 9, +8,90 R... 59 pCt. S, r Or ae, Den S. Juli 1839.

Amtlicher Fonds- und Geld-Cours- Zettel.

Pry Pr. Cour. [s fr. Coor.

[8 | Grief. | Geld. |&| Brief. | Geld. 1032/3 } 103 !/ç {0stpr. Pfaudbr. [32] | 101S/% 1035 /1 2/102! 1, olPomm. do, [32 103 | 102'/. 70/4, | 692%, 103 '/; | 102?/,

O2 |

a Ta 1017/2 | 101®/s

S B e

St.-Schuld-Sch, | 4| Pr. Eugl. O01, 39./4 | PrämBeh.d.Beeh.|—| Kurmüärk. Oblig, 4| do.Sehnldversch. 3E) \ i Nenm. Schnldv. 38 1017/5 | 1011/8 Berl. Stadt - Obl.| 4} 104 | 103! /2 ! Köuigb. do. (4 | | Elbinger do. l | 993, | Tanz, do. in Th.|—| 47/5 |

1

Kur- n. Neum, do. 35 Sechlexzische do. 3h Coup. und Zina-| | Sch. d, K, u. N.|- | 96 Gold al marco L R Nene Ducaten Lil Friedrichsd’or |—| And. Goldmün- | zen à 5 Tul, _

Disconto Gel

Westpr, Pfandbr.|34| 102 /12| 1017/12 1043/,

Grossh. Pos. do. 4| |

| fin cour. 99. 79.

| Bank-Actien 1488.

| Mann hilft dem anderen,

| vom Königl.

Rärmewesel +4-23,3 ® | [pi Wärmewesel +235 | Mann, Lustspiel i i | Spiegel des Tausendshôn, Posse mit Gesang in 1 Aft, von

ÀÁn. em Artie Bren, Amseterdam, 4 Juli. Niederl. wirkl. Schuld 5415/, ;. 5% do. 102*/g. Kanz-Bill. 2615/, g Span. 183/,. Passive Ausg. Sch. —. Tinsl. 5/,. Preuss. Präm. Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 103!/,.

Antwerpen, 3. Juli. Zinsl. —. Neue Anl. 18!/,.

Frankfurt a. M., 5. Juli.

Oesterr. 59/9 Met. 1065/5 G. 4% 101!/g. 101. 21/29/90 59*/s Br. 19%/. 252/, Br. Bank-Actien 1812. 1810. Partial-Obl. 151 Br. Loose zu 500 FI. 133!/g. 133. Loose zu 100 FI. 284 G. VPreuss. Präm.-Sch. 70!/» Br. do. 49/6 Anl. 108 G. Poln. Loose 667/z. 663/4- 59/, Span. Anl. U 2a io Holl. 5315/, 5. 5318/6.

Eisenbahn - Actien, St. Germain 630 ßr. Versailles rechtes Ufer 660 Br. do. linkes Ufer 145 Br. Strassburg-Basel 300 Br. Bordeaux - Teste —. Samhre - Meuse -—- Leipzig - Dresden 89'/2 G. Köln - Aachen 86 Br. Comp. - Centrale ---

Hamburg, 6. Juli.

Bank - Actien 1505. Engl. Russ. 107!/s.

Paris, 3. Juli. 5,9/ Rente fin cour. 111. 75. 3/0 ün cour. 79. 45. 59/4 Neap. 59/, Span. Rente 191/,. Passìve —, 3v/g Port. —+« Wien, 83. Juli.

59 Met. 107?/g. 4% 102. 83% 82/4 21/0), 59. 1% —- Anl. de 1834 1333/4. de 1839 106!/g.

S S E E Gidis

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 9. Juli. Im Opernhause. Auf Befehl: Ein Lustspiel in 1 Akt, von Frau von Und: Don Quixote, komisches Ballet in 2 Abth., Solotänzer P. Taglioni. Musik vom Königl.

Kammermusikus Gährich. , Mittwoch, 10. Juni. Im Schauspielhause. Der reiche Und: Der

in 4 Abth., vom Nr. C. Töpfer.

Weißenthurn.

C. Blum.

-- ———_———

Königstädtisches Theater. Dienstag, 9. Juli. Vierzehnte große akrobatisch- athletische

| Vorstellung der Gesellschaft des Herrn Michael Averino aus | Rom, in 3 Abth. Vorher: | von Holbein.

Der Verräther,

10. Juli. Hinko, der Stadtschuitheißen Sohn von Nürnberg. Schauspiel in 9 Akten, mit einem Vorspiel : „Der jüngere Sohn““, von Charlotte Birch - Pfeiffer. (Herr Quien, Großherzogl. Hessischer Hofschauspieler aus Darmstadt:

Lustspiel in 1 Akt,

Mittwoch,

| Hinko, als zweite Gastrolle.)

Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hapu.

M MCISAAE A C E dde betta

e,

e —————

unter der statt.

Bekanntmachungen.

EDtbal-LaounP_ i Zu dem Vermögen des vormaligen Kantors ín| Schönheide und bisherigen Hausbesizers und Kramers/| in Reiberédorf, Karl August Mever, ijt auf dessen/ Anzeige der Konkurs- Prozeß eröffnet worden. | Demnach werde Alle, welche au diese Konkursmasse! Ansprüche haben, geladen, | dell 17. Ottober d. als in dem anberaumten Liguidations- Termine, zu rechter frlißer Gerichtszeit, Vormittags um 9 Uhr, bei Vermeidung der Ausschließung von diesem Schulden- wesen und bei Verlust der thnen ctwa zuitehenden IKiedereinsetug in den vorigen Stand, so wie unter| 4) der Verwarnung, daß diejeaigen, weiche wegen Annahme eines ciwaigen Vergleichs sich gar nicht oder nichi deutlich erflären, für einwilligend werden geachtet wer: den, in Person und beziehendlih durch ihre UAl1ers- Vormünder, oder, was Ausländer betrifft, durch ge- richtlich Bevollmächtigte, zu erscheinen, zuvörderst die | Güte zu pvslegen und, da möglich, cinen Vergleich zu) treffen, dafern aber ein Vergleich nicht zu Stande fommen foute, ihre Forderungen anzumeiden und zu bescheinigen, mit dem verordueien Konkurs - Vertreter, welcher auf das Vordringen der Gläubiger bei Ver- meidung des Eingeständuisses und der Ueberführung fich cinzulassen und zu antworten, sowohl die produ- cirten Urfunden, bei Vermeidung der Anerkannt- achtung, anzuerfennen hat, ingteicen nah Befinden, der i

geben, und

fauf in der co R E

jede6malige

beengte Raum

rioritát halber, unter sich rechtlich zu verfahren und zu beschließen, und n November d, J der Eröffnung eines Aussczließunzs - Bescheids, den 30 November d. der Akten - Jurotulation ; endlich aber Den Dezember" d, J der Bekanntmachung eincs Locations-Urthels, welches eben so wie der Ausschließungs-Bescheid auch rücdsicht- lich der Ausbleibenden Mittags 12 Uhr für eröffnet wird geachtet werdeu, sich zu T A Auswärtige haben zur Annahme künftiger Zuferti- gungen O im hiesigen Orte oder dessen Nähe zu bestellen. Reiltersdorf,, in der Sächsischen Ober - Lausiz, am

8. Mai 1839. : l Die standesherr!iche Justiz - Kanzlei. Flohr j, Kanzlei - Dir.

der Monate:

Yuni Zuli

Ankunft in

E

Bekanntmachung. Vom 10ten d. M. au treten bei dem Billet-Verkauf nachstebende Veränderungen ein: ; 1) der Verkauf im Lofal an der Schleuse Nr. 6 hier- selbst hört ganz auf: dagegen werden aber täzlich, mit Ansschluß der Sonn - und Festtage,

h) Oberwallstraße Nr. 12, Kamp, :) Brliderütraße Nr. 40 bei dem Königlichen Hof - Lieferanten Herrn Eick,

von Morgens 9 bis Nachmittags Uhr Billets für den nächsifolgenden Tag, nach Verlan- aen auf HSín- und Rüffahrt, zu jeder Wagen fl c, wit Auénahme der offenen Wagen und der Außen'ige, verkauft.

——————————————————

“Allgemeiner Anzeiger für

„für morgen“ Halle Daselbst den offeiuen Wagen und

Vorat:s gar nicht geschehende Villet - Verkauf für Stezliß, daher diese Kasse die Ueberschrift „Steg / lís für heute‘ mit erhält, und der bisherige Ver-

Fn der durch die Ueberschrift „für heute“ bezeich- neten Billet - Kasse unter Empfanghauses werden ausschließlich nur Billets ¡zu den Fabrten nach Potsdam für den laufen- den Tag verkauft.

Zur Aunehmlichfkeit und Erleichterung von (Ze

an dem laufendea Tage auch ganze Wagen drit- ter Klasse à 72 Thlr. per Wagen sowchl für die

hiesigen Billet - Kasse auf dem Bahnhofe „für heute‘ gemietvet ierden.

Zu wünschen ist, namentli für Tage, iu denen starke Fregüenz zu er: warten stebt, frübzeitig Billets für Hin - und Rück fahrt fichere, weil der bei einc alsdann prompte Befriedigung bei den Billet - Kassen nothwendig hindert.

Berlin, den 6. Juli 1839.

Die Direction der Berlin-Potsdamer Eisen: bahn-Gesellscyaft.

Bayerish-Württembergische Donau-

Dienst mit zwei Schiffen von v0 und 75 Pferde- fraft. Abfahrt von Regensburg nach Linz während

burg, von wo täglich um 10 Uhr Abends cin Eilwagen | l A i iber Nürnberg nach Frankfurt abgeht. Das Blut in seiner heilthätigen Bezie- hung zum Schmerz im Allgemeinen und

Regensburg, im Mai 1839. i zu den (waren und unw

D URRCIE VAC C SCIE M R: NCE E M T C L T f h P ZHRI L A C Cc iBo r M

Literarische Anzeigen.

Jn der Weidmannschen Buchhandlung zu Leip-

a) Alexanderüraße Ml Se Ee p A zig" ist erschienen und in der Stuhrschen Buchhand-

der neuen Kon!1gsjiraße, \ en des Herr lung, zu Berlin Schloßplay Nr. 2, zu Potédam Ho- henwegsiraße Nr. 4, zu haben:

Ausgabe auf Velinpapier. 2) Dec Vorauéverkauf ad 1 findet im den gewöhn- Pracht - Ausgabe in gr. 8vo. lien Stunden auch in der durch die Ueberschrift Elegant gebunden 2 Thlr. 20 sgr.

di

näher bezeichneten Billet - Kasse

werden indessen auch_ Billets zuz den Außensizen ausge- der

gleichzeitig is dort der, übrigens zum Englischen

höijernen Bude wegfällt.

der Halle des hiesige von

Geheftet.

8vo.

zöfischeu und Englischen Sprache,

Hín- als für die Rückfahrt au der) in neues Werk keiner

als eben, daß es erschienen isl. daß cia geehcetes Publikum \ich Wörterbuch verjeben is,

Weise zu erleichtern. S Qu beziehen durch die

(Brüderstraße Nr. 13), Elbing,

Dampfschifffahrt.

8vo. Geb. Berlin, im Juni 1839.

der Regel 8 Uhr Abends in Regens-

Die DVivection l gien insbesondere.

lerin Marienbad, Königl. Sächs. H

Svo.

D. et d n, Ein Gedicht in zwölf Gesängen, von C, M. Wieland. Gr. 12mo. 15 sgr. mit sechs Stahlstichen.

dringenden Gehülfen, die Lebenslust,

“Preußischen Staaten.

Bei X. A. Mayer in Aachen ist so eben erschienen j des hiesigen Empfanggcebäudes [und in allen Buchhaudlungen zu haben : Sa D O)

Handels- Korrespondenz,

mit beigefügter Uebersezung |

aller in den Briefen vorfommendeu schwierigen Wörter und Ausdrücke,

Dr. Franz Ahn. : Preis 15 sgr. - Die Werke des Verfassers zur Erleruung der Fran:

Nicolaische Buchhandlung in teitiu und Thorn. (c)

In unserm Verlage ist erschienen und durch alle S O 12 T, 10,2 20 277 2 Buchhandlungen des In- und Auslandes zu beziehen : j 2, h, 7, 9, 12, 14, 17, 19, 22, 24, 27, 29, August 1, 3, 6, 8, 11, 13, 16, 18, 21, 23, 26, 28, 31. [Nach gesandscbastlichen Berichten bis zum Jahre 1837, Rlictffahrt von Linz stcis au zunächstfolgenden der vorsiehenden Tage. Die direfte Verbindung zwischen Linz und Wien ifi \owohl durch die Schiffe der Oesterreichischen Gesell: chaft als durch täglich abgehende Eilivagen hergestellt. |Charlottenstrasse No. 25, Ecke der Dorotheenustrasse. Die Schisse legen die Reise stromabwärts in einem, t aufwärts in zwei Tagen zurück.

Brasilianische Zustände.

herausgegeben von Fr. Tietz. Preis 20 ser.

Y os ssche Buchhandlung,

Bei S0 DLIRR und Nziwnaß in Prag isi neu erschienen :

Velinp. Jm gedr. Umschlag geh. Der Hr. Verfasser bringt unter nacstehendem Thema einen der interessantesten, einflußreichsten und fraglich-/3 Bände. sten Gegenstände der theoret. und prakt. Medizin zur öffentlichen Berathung in Vorschlag. E „Das Blut ist derunverkfennbarthätigste Devisen. 1l. und vielseitigste Agent des Lebens. folher weckt es durch einc einfache, rela-|velle. tiv übermäßige Anhäufung seine beiden|visen. den Schmerz und um durch sie bei ciner hö-|Novelle. Maler Ghigi. hern Justanz die Erforschung und Abwen-sjahrsnacht. Erzäblung. Arabesfenund Devisen

dung der gewöhnlich sten Gefahren von Au- ßen und von Junen zu erwirken.“ Die Anempfehlung dieses Thema zur vorläufigen nähe- ren Erörterung durch die Praftiker and Physiolo- gen, d. i. des gegenwärtigen Programmes eigeutli- cen Zweck, rechtfertiget die Vorrede in folgenden Stellen: „Des Verfassers Ansicht über die Vermit- telung des Schmerzes durch das Blut tritt einer fast ausnahmslosen Lebre aller Zeiten in den Weg, und sidret die herrschenden Haupt - Grundsäge der Pas thologie und Therapie mehrerer wichtigen Kranfhei- ten: Gicht, Rheuma, Neuralgien, Krämpfe u. a.“ „hre (der neuen Ansicht) Wahrheit würde ein ge- wünschtes uud gesuchtes Licht für manche Dunfeli-

fo wie zur sprach- 2 i A S Tb ft06 Ennen. bis 2 Siund Godét, Fabti ‘ichen und styliñischen Uebung ia denscibeu, wie auch heiten unserer Krankheits¡ehre sevn. sellschaften können, bis 2 Siunden vor jeder Fahrt, | eine Arbeiten zum Studium der Handels-Wissenschaft, sind so weit verbreitet und haben tu olelfältigen Auf- iagen so belchneude Anerkennungen gefäanden, daß Empfehlung weiter bedarf, Der Schüler findet in dieser Sammlung von Briefen, die mit Noten und den genügendsteu Stoff zur B A der Handelsbeslissene die zweckmáßigsten Z ; BVorschrifien für jeden vorkommenden f großem Andrange immer] yänaischen Verkehr. Es ist ein nothwendiges Hand- buch für jedes Conitoir, wie das zweckmäßizjle Unter: richtsbuch für Vürger-, besonders Handels - und GBe- werbschulen. Der Preis ist, troy der guten Ausstat tung, billig genng gestellt, um die Anschaffung auf alle

Die nötbigen Hülfsmittel zu dieser Erörterung sind im vorliegenden Hefie geliefert oder bezeichnet. Jbm wird später eine ausführliche Schrift unter dem náu- lichen Titel felgen. Die rein praft. Entfsiehung und Absicht derselben und ihre aus{ließliche Beschräu- fung auf „die Vermittelung des Schmerzes durch das Blut“ sollen sie von allen bisherigen Schriften über die Nerven, über das Blut und über den Schmerz wesentlich unterscheiden. Ju vor- bereiteuden Zusammenhange damit is in oben genaun- ter Buchhandlung von demselben Verfasser bereits erschienen : : / 0 (a) „Sydenham's Antheil an der Uneinig- feit unserer Lehre über die Gicht. Lvo. Prag, 1837. (10 sgr.) _

(b) „Die zunehmende Seltenheit des Po- dagra und ihre Ursachen. 8vo. Prag, 1837./ (5 sgr.)

Kramwpt und Krämpfe. 8vo, Prag, 1838.‘ (72 sgr.) Ale auf Velinp. und im gedruciten Um-

schlag geheftet.

Fall im fauf-

in Berlin

T REEET

Bei L. Schreck in Leipzig ist so eben erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin in Debmigke?s Buchhandlung (F. Bülow), Burg-

traße Mr. 8:

a Nlimann Dir. Pr. F. E--/ „Es foll eine Heerde und Li Diet werden! 118v0 Broschirt, 5 gr. i

Portrait des hochw. Bischofs Dr. Dräsecke. Hoch ÀAto,

7E Sgr.

Ju Berlin (Stechbahn Mr. 3), bei E. S. Mittler,

S 2 Zur U r: so ie in dessen pandlungez zu Poscn und Bromberg, örterung empfohlen von Dr. E. J. Heid- ist zu haben: Kais. Ocsterr. Rathe, i ofr., Ritter 2c. (Gr.|Novellen, Humoresfen, Frouieen und Re-

Zeit - und Lebensbilder.

flexionen von

Carl Herloßsohn.

Velinpapier. Elegant geh.

nhalt: 1. Der Gondoliere. Mädchen von Scio. Novelle.

15 sgr.)

Preis 5 Thlr. Novelle. Die Arabesfken und Ednard. Novelle. Meine Weib: Maler und Kaufmann. Mo- Arabesfeun und De- und seine Kinder.

Die Versuchung. Die Neu-

Als|\nachtsfreuden.

Der legte Ball.

111. Der Förster Serbische Novelle.

atime. Novellette.

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Preußi|

Nat Le

de Staats-Zeitung.

Berxlint, MitcwE#oh den 10

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Amtliche Nachrichten. Dronik ves Ta@&g es.

|

Se. Majestät der König haben dem bei dem Finanz - Mi- |

nisterium angestellten Geheimen Registcator Fricfel den Ro-

then Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Kanonier Karl |

August Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

Gronefeld der 7ten Artillerie-:Brigade die Rettungé- |

Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Albrecht von Oester-

rei ist von Wien hier eingetroffen und in den für Höchst- | denselben in Bereitschaft geseßten Zimmern auf dem Königlichen | 10 | fár einen Spion und glaubte, mich gut mit der Polizei dadurch

Schlosse abgestiegen. Den Fabrikanten G. A. Schacht und Comp. hierselbst sind unter dem 8. Juli 1839 zwei Einführungs-Patente :

auf eine dur Zeichnung und Beschreibung nachgewie- |

sene Maschine zum Hecheln des Flachses in ihrer gan- zen Zusammenseßung, und

Oehre,

auf Fänf Jahre, von jenem Termine an gerechnet, und für den |

Umfang der Monarchie ertheilt worden.

Im Bezirk der Königl. Regierung

zu Königsberg ist dem bisherigen Pfarrer in Schôn- | berg, Karl Ludwig Keßler, die erledigte Pfarrielle an der | evangelischen Kirche zu Schmauch, Didzese Pr. Holland, ver- | liehen, der Predigtamts-Kandidat Benjamin Friedrich J as |

coby zum Práädikanten des St. George - Hospitals und zum | s d | Kommission für den

Katecheten bei dem Zucht- und Arbeitshause zu Königsberg be- rufen und bestätigt, und der Kaplan Johann Szafrinski aus Allenstein, zum Pfarrer der katholischen Kirche zu Griesli- nen, Kreises Allenstein, ernannt und bestätigt worden;

zu Gumbinnen ist dem Predigtamts-Kandidaten, Kantor Weinreich zu Ruß die erledigte Pfarrstelle an der evange- lischen Kirche zu Lengwethen, Kreises Ragnit, verliehen worden;

zu Danzig ist dem bisherigen Kommendarius von Oppen- kowski zu Pestlin die erledigte Röômisch- katholische Pfarrstelle in Wernersdorff, Kreis Marienburg, verliehen worden ;

E Marienwerder is der Predigtamts-Kandidat Uthke als Pfarr - Adjunke bei den vereinigten Kirchen in Grunau,

Marienfelde und Battrow gewäßlt und bestätigt , die erledigte | katholische Pfarrstelle zu Gr. Bußig durch den Vikar Joseph | Stobe aus Fordon und die erledigte katholische Pfarrstelle zu |

Czarcze ourch den Pfarr - Administrator Malíin owski wieder beseht worden ; zu Breslau ist der Kaplan

| es i Keilich als Pfarrer zu | Neudorf, Kreis Münsterberg, der Kandidat des evangelischen |

Predigtamts, Bo oß, als Pastor in Bielwiese, und der Pfarr- | bunden sind.

dministrator Rude zu Sulau, Militscher Kreises, als Pfarrer |

in Thiemendorf, Kreis Steinau, erwählt und bestätigt worden;

zu Oppeln ist dem Lokal - Kaplan Anton Schindler |

zu Hohndorf die erledigte Pfarrei zu Wanowit, Kreis Leob- | i | von Paris nach Orleans und von Paris nah Havre zu er

worden ;

\chüb, verliehen

zu Magdeburg ist der Kandidat des Predigtamts, Johann | Friedrich August Manta M änß, zu der erledigten evange- ; Wahrenberg, Didzese Seehausen a. A., | die erledigte Húlfspredigerstelle an der |

lischen Pfarrstelle in berufen und bestätigt, evangelischen Hofgemeinde des Predigtamts,

zu Halberstadt dem Kandidaten

Hüseliß und Demker, Didzese Tangermünde, der Prediger Lud- | wig Ferdinand Gebhardi, in Hehlingen berufen und best&- | ter j 1 ( | tigt, die erledigte evangelische Pfarrstelle bei der Französishen | Weniger begüterten Leute dafür interessiren wollten. ““ Schließlich

Prediger Albert Raphael |

Gemeinde zu Magdeburg dem E Lionnet zu Strasburg in der Uckermark verlie- en, der Freydank, zum evangelischen Prediger zu Gladigau, Ein- winkel und Wohlenberg, Diözese Osterburg, und der Kan- didat des Predigtamts, Herrmann Maximilian wig Fink, zum evangelishen Prediger Didzese Werben, berufen und bestätigt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Kaiserl. Oesterrei- chishe General-Major und Kämmerer, Fürst Karl zu Liech- tenstein, und

Der Kaiserl. Oesterreichische General - Major und Kämme- rer, Aar Piret Michain, von Wien.

er Wirkliche Geheime Ober- Regierungs - Rath und Di-

rektor im Ministerium des Innern und der Polizei, von Me- ding, von Posen.

zu Neukirchen,

Berichtigung. Jn dem gestrigen Blatte der St. Ztg. ist statt: „Se. Königl.

Hoheit der Großherzog von Meklenburg- Schwerin“ zu lesen: |

von Mecklenburg-Streli6.

Zeitungs-Nachrichten. A4 an d.

Frankreich.

Pairshof. Sibung vom 4. Juli. Der Angeklagte Longuet leugnete Alles ab, was B Stuld Stede URER Er sey bloß aus Neugierde ausgegangen, um zu sehen, was denn eigentlich eine Emeute seg. Der Säbel, mit dem man ihn verhaftet, sey ihm aufgezwungen worden; daß er bei einem

Christoph Friedrich Gottlieb Tafkke, : verliehen, zu der erledigten evangelischen Pfarrstelle in Bellingen, | teressenten, so würde man nicht murren.

| E seyn, daß die Zukunft der Eisenbahnen weit gesicher-

Kandidat des Predigtamts, Wilhelm Christoph |

LUde |

| zu schreiten. ‘“

Apotheker eingedrungen , und denselben aufgefordert, ihm seine Waffen auszuliefern, gestand er ein. Eben so, daß er einen mit einer Blouse bekleideten Menschen zum Cintritt in die Rei- hen der Jnsurgenten habe bewegen wollen. Hierauf wurde Martin vernommen: Frage. „Woher hatten Sie die Flinte, mit der Sie verhaftet wurden?“ Antw. „Jch habe sie einem National-Gardisten abgenommen, der sie nachlässig hielt.“ (Gelächter.) Fr. „Sie haben mehreremale geschossen?“

| Antw. „Jch habe zweimal geschossen, und meine Flinte war

noch geladen, als man mich festnahm.‘“ Seine Theilnahme am Gefecht erklärte er dann durch eine Art konvulsivischer Bewe- gung. Fr. „In dem Verhdr haben Sie Longuet fär ihren Führer erklärt.“ Antw. „Jch hielt Longuet

zu stellen.“ Auh Marescal «behauptete, von den Insur- genten gezwungen zu seyn, eine Flinte zu nehmen. Der An- geklagte Pierné wollte, ohne bôsliche Absicht ein Bajonnet und einen Degen aufgenommen haben , welche ein Haufen flie- hender Jnsurgenteu hätte fallen lassen. Befragt, ob er an der Pländerung eines Waffen-Magazins Theil genommen, sagte er,

. i " er sey von den anderen fortgerissen worden. Der Angeklagte auf eine fúur neu und eigenthümlih anerfannte Vor- | rihtung zum Ausrunden und Posliren der Nähnadel- |

Gregoire behauptete ebenfalls, keinen Antheil an dem Aufruhr genommen zu haben. Er sey verwundet worden, als er auf die Arbeit gegangen.

Deputirten - Kammer. Sib6ung vom 3. Juli. (Nachtrag. ) Erörterung úber die Modification des Gesebes vom 7. Juli 1838, bezüglich auf die Eisen- bahn von Paris nach Orleans. Dem jeßigen Entwurf zufolge, würde die Gesellschaft nur zur Ausführung der Abthei- lung von Paris nah Juvisy verbunden seyn, und wenn ihr im Laufe der nächsten Session keine Unterstußung des Staates zu Theil würde, könnte sie bis zum 1. Januar 1841 auf die úbrigen Theil des Weges verzichten. Herr Galos beklagte sich über die Jrrthümer, welche die Ver- waltung bei Abschäbung der Ausgaben begangen habe. N den Vorarbeiten der Verwaltung sey das Material kaum in Anschlag gebracht worden. So sey das Material der Eisenbahn von Paris nach Orleans auf 2 Millionen, das der Bahn von Paris nah Havre auf 3 Millionen angeseßt worden, aber das der erstern Bahn würde 5 Millionen, das der lektern 10 Mil- lionen fojten. Hiernach sprach der Redner die Hoffnung aus, daß bis zum nächsten Jahre die Regierung auf eine Lösung der Fragen denken werde, über welche sie sich so gröblich getäuscht habe. Herr von Vatry sagte: „Meine Absicht ist, der von Herrn Galos vertheidigten Lehre zu widersprechen, daß die Verpflichtungen der Unternehmer abgeändert werden fönnten, wenn sie sich getäushthätten. Denn entweder haben dieUnterzeich- ner den Weg selbst untersucht, oder haben die Vorarbeiten der Regierung angenommen. Im ersteren Falle sind es Menschen, die sich getäuscht haben, und die man beklagen muß, aber die nichtödestoweniger zur Ausführung ihrer Verpflichtungen ver- Im zweiten Falle muß man glauben, daß sie haben spekuliren wollen, und dann verdienen sie Jhre Theil- nahme nicht. Jch bin ein Anhänger der Eisenbahnen, ich wünsche sie, wenn sie mit Nuten für das Land angelegt wer- den können. Diese Bedingung scheinen aber die Eisenbahnen

füllen, und deshalb bestehe ich auf der Ausführung der ganzen Bahn, nicht aber der Abtheilungen, die man in Vorschlag ge- bracht hat. Warum hat sich hier die Regierung so nachgiebig gezeigt? Weil es zwei Maaße und zwei Gewichte für die Ar- men und fúr die Reichen giebt! (Ausrufungen auf der rech- ten Seite.) Ja, meine Herren, wären hier nicht so viele In- Uebrigens kann man

eyn würde, wenn statt der großen Kapitalisten sich die

behauptete der Redner, daß es nicht Sache der Kammer sey, úber den Verfall eines Termins zu entscheiden, sondern daß dies der Verwaltung zukomme. Der Minister der ôffent- lichen Arbeiten erwiederte: „Dem vorigen Redner zufolge, wäre der auf die Eisenbahn - nah Orléans bezügliche Entwurf nicht im allgemeinen Interesse eingereicht worden, sondern wir hätten bloß die Actien an der Börse in die Höhe treiben wol- len. Es ijt indessen bekannt, in welchem Zustand wir die Eisen- hahn-Gesellschaften vorgefunden haben. Es ist bekannt, daß sie auf das bestimmteste erklärt hatten, ihre Arbeiten nicht fortsez- zen zu können, und daß sie gezwungen wären, zur Liquidation Weiter sagte dann der Minister der öffentlichen Arbeiten, der Hauptzweck der Regierung sey gewesen, den Ar- beitern Beschäftigung zu geben. Die Einziehung der Caution würde keine andere Folge gehabt haben, als alle ähnlichen Un- ternehmungen für immer zu verhindern.

—- Si6ung vom 4. Juli. Fortse6ung der Bera- thung über die Modification des auf die Eisenbahn von Paris nach Orleans bezüglichen Gesekzes. Herr Delaborde, nachdem er zuvor, um Mißverständnisse zu ver- hüten, erflärt hatte, daß er Actionair der Bahn und Deputir- ter eines Arondissements sey, durch welches die Bahn gehe, sagte: „Herr von Vatry hat gestern in seiner Rede die Spe- culation mit dem Associationsgeiste verwechselt. Dieser, welcher den Reichthum und die Größe der Staaten begründet, ist in Frankreih noch jung und hat, wie die Jugend überhaupt, dumme Streiche gemacht. (Gelächter) Dennoch glaube ich, daß er aufgemuntert |werden muß, in der Hoffnung, daß er endlich zur Vernunft kommen werde.“ Im weiteren Verlauf seiner Rede sprach sich der Redner günstig für den abgeänder- ten Entwurf aus. Sodann ließ sicch Herr Dupin úber das Wesen der Gesellschaften und deren Verpflichtungen ver- nehmen. „Wenn man““, sagte er, „einen Kontrakt mit der Regierung abgeschlossen hat - so fann der Ruin daraus folgen, aber nicht die Auflösung. Jch glaube wohl, daß die Gesellschafc keine betrügerischen Absichten gehabt hak, aber

sie hat sich geirrt, und darauf kann die Regierung nur antwor- ten: „Jch will euch nicht zwingen, eure Verpflichtung zu er- füllen, aber ih selbst kann nicht thun, was ihr euch zu thun anheischig gemacht habt.//// Mir scheint es so ungehöríg, daß das Geld, welches zur Bahn von Paris nach Orleans bewil-

ligt war, jeßt allein für die Abtheilung von Paris nach Corbeil

verwendet werde, daß ich die vorläufige Einwilligung eines je-

den Mitgliedes der Gesellschaft verlangen würde. Die vorge-

schlagene Maßregel hilft nicht nur nicht zur Pole s der

Bahn, sondern sie hindert auch, daß eine andere Geselischaft

die Konzession erhalte. Das is ein Verstoß gegen die Grund-

säße jeder guten Verwaltung. Jch bin ein Anhänger der Ge-

sellshaften, und glaube, daß der Staat, im Vergleich mit ihnen,

nur wenig thun kann. Jch wünsche daher , daß sie aufgemun-

tert werden, aber auf eine audere Weise, als durch eine Auf-

lôsung der Kontrakte.Sie fürchteten die Bestechung mit 1,200,000 Fr. der geheimen Fonds, und jeßt wollen Sie eine Subvention von mehreren Millionen bewilligen. Uebrigens werden in Zukunft auch alle Gesellschaften auf eine ähnliche Weise bedacht seyn wollen. Jch für meinen Theil erkläre, obgleich es mir leid thun wúrde, wenn noch ein Jahr verloren würde, daß ih es lieber sáhe, wenn die Entscheidung bis zur nâchsten Session verschoben werden könnte.“ Der Minister des Innern erwiederte hierauf: „Die Frage, welche uns vorliegt, ist keine Frage des Privat - Interesses. Es fragt sich vielmehr, ob wir in Franfk- reih ein großes Eisenbahn - System erhalten werden, und wie dasselbe zur Ausführung kommen soll. Wenn Sie Eisenbahnen wollen, so muß entweder die Regierung, oder es müssen Ge- sellschaften die Ausführung übernehmen. Im vergangenan Jahre hat sih die Kammer für das zweite Mittel entschieden. Sollte sie in diesem Jahre ihre Ansicht geändert haben, so würde ich ihr und dem Lande dazu Glúk wünschen. Will man den Gesellschaften günstige Bedingungen stellen, oder will man es nicht? Das ist die Frage; denn wenn man ihnen die: Mittel zum Handeln verweigert, so ist das eben so gut, als ob man die Eisenbahnen ganz verwirft. Jn der That handelt es sich hier niht um ein vereinzeltes Unternehmen, sondern um das Gesammt - Schiksal aller zukünftigen Eisenbahnen. That sache ist, daß die Kapitalisten gegen alle derartigen Unterneh- mungen mißtrauisch sind, obgleich Kapitalion im Ueberflusse vor- handen sind. Wir müssen also darauf denken, das Vertrauen wie- der herzustellen, dessen Mangel die Wurzel alles Uebels ist.‘/ Weiter bemerkte der Redner, daß in England den ber ein Unterstügu sehr

strenge Bedingungen gestellt würden, daß aber ein Unterstübungs- Fonds vorhanden sey, welcher die Anleihen erleihtere. Der Red- ner begegnete hierauf verschiedenen gegen den Entwurf erhobenen Einwendungen. „Im nächsten Jahre, sagte er, werden die Actionaire, wenn sie die geseblihen Mittel in Händen haben, die Gesellschaften zur Vollendung der ganzen Bahn zwingen fönnen.‘““ Der Minister schloß mit folgenden Worten. „Jch würde mir die Strenge gegen die Gesellschaften gefallen lassen, wenn es außer den bestehenden noch andere gäbe, welche fich zur Uebernahme derselben Konzession unter denselben Bedin- AOnges bereit erklärten; das ist aber durchaus nicht der Fall,

a aber jede neue Gesellschaft neue Bedingungen stellen würde, so wäre es doch offenbar eine Ungerechtigkeit, den alten Inhabern ihre Konzession abzunehmen und sie für einen Irre thum zu bestrafen.“

Paris, 4. Juli. Die Kommission der Deputirten-Kame- mer, welcher die Prüfung des Geses-Entwurfs über die Ehren- legion vorliegt, ist, dem größeren Theile nach, der Ansicht der Pairs-Kammer beigetreten.

Reschid Pascha, welcher den Erörterungen über die Orien- talishen Angelegenheiten in der Deputirten-Kammer mit vieler Aufmerksamkeit gefolgt is, wird heute nach Marseille abreisen. Indeß, heißt es, er wolle nur seine Kinder nach Konftantinopel einschiffen und dann wieder nah Paris zurückkehren. Allem Anschein nach, ist seine diplomatische Mission in Frankreich und England noch keinesweges beendet. ;

Ueber die von Herrn Jouffroy in der gestrigen Sißung der Deputirter-Kammer ausgesprochenen Ansichten bemerkt das Journal de Paris: „Herr Jouffroy hat bewiesen, wie nothwendig es für unsere Regierung sey, kräftig zu handeln und für ihre eigene Rechnung zu handeln, indem sie sich außer- halb aller eigennüßigen Combinationen dieser oder jener Macht halte, und wenn auch nicht für den unmöglichen Status quo, ss doh fr die Consolidation des Ottomanischen Reiches fráftig auftrete. Herr Jouffroy hat seine Lieblings - Idee einer diplo- matischen Jntervention aller großen Máchte zur Herbeiführung einer Uebereinkunft zwischen zwei Nebenbuhlern, deren Kampf sie beide aufreiben und Europa eine andere Gestalt geben fann, von Neuem entwicelt. Sodann hat er den Wunsch ausge- sprochen, daß Frankreich die Jnitiative dieser Politik Agen môge, und daß die übrigen Mächte sich derselben anMarten möchten. Wir sind ebenfalls der Meinung, daß, wenn unser Kabi- net kühn die Juitiative ergriffe und feine Vorschläge durch engee Entwickelung von Streitkräften, o wie durch den moralischen Ins einer Erôrterung unterstüßte, km welcher die Regen be E die Kammer so viel Entschlossenheit an den Tag gelegt haven, auch diejenigen Kabinette, deren Interesse eine diplomatische Intervention am meisten widerspricht, sich zu T solchen Ue- dereinkunft bereit erklären würden. Europa mas N nschen, dos die Sachen einen solchen Ausgang gev aber es ist Frank- reichs würdig, zu bewirken, daß Europa in der That wolle, was es wollen soll. Die Regierung wird hoffentlich das Ih- rige dazu thun.“ Ueber die Bewilligung des Kredits selbst äußere sich der „, Courrier _français: ,; Die Kammer at den Kredit von zehn Millionen mit ungeheurer Majorität. ewilligt. Dieses Votum, zu, dem alle Meinungen beigetragen aben, ist eine imposante Meinungs- Aeußerung. Es verkündet, daß die Kammer vor keinem Opfer zuräckbeben wird, um im Orient wirksam aufzutreten. Der Regierung is jeßt ihre Bahn vorgezeichnet. Man hat ihr Geld, eine Politik und einen Gnt-