1839 / 193 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

heiten nach Alexandrien gesandte Stabsoffizier , Herr Caillié, hatte bereits zwei lange Unterredungen mit dem Pascha gehabt, denen der Franzdsische General - Konsul beiwohnte. Der ge- nankte Offizier war am 17ten Morgens nah Syrien abgereist, um, wie es hieß, Ibrahim Pascha den Befehl zu überbringen, die Feindseligkeiten nicht zu beginnen, falls es noch Zeit sey, da Mehmed Ali die Vermittelung Frankreihs angenommen habe. Diese Nachricht scheint wahr zu seyn, allein Niemand glaubt an die Aufrichtigkeit des Pascha s, und man scheint um so wehr ein Recht zu haben, daran zu zweifeln, da, ungeachtet der Vorstellungen des Herrn Caillié und des Französischen Kon- suls, die Aegyptische Flotte angefangen hatte, auszulaufen. Am iTien befand sih bereits der größte Theil derselben unter Segel und nahm, wie an glaubte, die Richtung nach der Syrischen Küste, obglei der Pascha das Gegentheil versicherte.“

Ah p t E

Die Allgemeine Zeitung bringt aus Alexandrien vom is. Juni nachstehende Berichte Jbrahim's:

Bericht Jbrahim's vom 1. Juni (20 Rabbi-aul). Hauptquartier Aleppo. Die Armee ist mit Ausnahme der Öag-nisoaeu vou Adana, Külef, Beilan, Alexandrette, Aintab, Acce, Beyruth und einigen unbedeutenden Orten , iu Aleppo konzentrirt. Die feiudliche Kaoallerie shhwärmt um Aintab, und hat sich südlich vou dicsem Orte bei Zagur seben lassea. Zwei Acgypiische Eskadrons wurden von eiuer überlegenen Masse Kavallerie angegriffen uud, nach- dei se si tüchtig geweh1t und gegen 60 Feinde niedergevauen, aber nur 30 Mann véerioren hatten, zum Rückzug genötbigt. Der Feind hat 24 Döcfer in der Umgegend von Uintab, an der nördlichen Gränze, in Befiß genommen, die Autoritäten daselbst davongezagt, thes Ge- schenfe und Geld vertheilt, theils geplündert und die Bevölferung ge- nôthiat, gegen die Acgyptier unter die Waffen zu treten. Dbgieich Jhrahim den strenzen Befchl haite, sich aller Feindseligkeiten zu eut- Halten, hat er doch auf diese Nachricht sogleich e:ue Vorhut vou 7 Ka- vallerie: Regimeatern und vier Batterieen formirt, sich au die Spige dersclben geitelit und ift dem Feind entgegen gegangen. Dicser bat sich bei der Aunäherung Jbrabim?'s sogleich zurückgezogen, worauf Ley- terer diesc Aogautgarde bei Zagur steben ließ, und sich selbst zur Haupt-

it mrlckbegab, die einstweilen unter Soliman Paschas Bef:yl fand. Die GAhruna, die 1ich im südöstliben Thile Syrtens à igi, fo wie einz Menge Türkischer Spione, und solche, die das Bolk u Aufstand reizen folien, denen mau iu der Gegend von Ul: ppo, so mie bei Lripolis uvd Aiegandritte auf die Spur gekommen, mache cs du-haus nothwendig, mit dec Armee vorzugehen und das Gros der Türfischen A:mee anzugreifen. Jobrahim verlangt deshalb Ver: haltungsbefchle seines Vaters.

Mehmed Ali macbte die vier Konsuln mit diesen Nach- richten bckannt, und sagte, daß er nun nicht umhin könne, den ihm hingeworfenen Handschuh aufzunehmen. Würde er an- ders handeln, so müsse er zu Grunde gehen. Ein Konsul jedoch bemertte ihm, daß in diejen Ereignissen noch kein eigentlicher Angri von Seiten des Türkischen Heeres zu sehen sey, daß das Vorrücken Jbrahim's noch nicht gehörig motivirt wäre, und er nur erst dann einen hinreichenden Grund hierzu hätte, wenn die Türkische Armee die Festung Aintab angreifen oder mit Gewalt in die nicht befestigte Stadt gleiches Namens ein- dringen de.

Bericht Jbrahim's vom 4. Juni (23. Rabbi-aul). Haup t- quartier Alèppo. Die Lage wird für die Aegyptische Armee un- angenebm, lästig, drücfend. Die feindliwe Kavallerie streift ungestört von Aintab bis in die Gegend von Zagur, reooltirt asle Dörfer, schleppt die Einwohaer fort, passirt den Euphrat hinüber und herüber, neckt die Aegyptischen Soldaten und proflamict überall laut, daß Jdrahim aus Feigheit uicht anzugreifen wage. Dies macht einen Dhlen Eindruck auf die Armee, und Jbrahím shäumt vor Wütb, sich nicht rächen zu könuen. Zudem laufen feine gute Nachrichten aus dem Jnrern ein; die Anases haben sich in großen Schaaren verfams- melt und sind nördlich voa Damaskus in Syrien cingefallen. Der Scheh Scheble (Cheible), der im vorigen Jahre an der Spige der Insurgenten im Hotran stand und jet anf der Seite Jbrahim's ijt o schnell veránderu sich die Diuge im Orient), hat sih zwar dieseu andringenden Räuberbhaufen entgegengestellt, aber, von der llebermacht eròridi, sich uach Hama, dem fiübern Haupt: Quartier Jbrahim's, zurückgezogen. Dic Türkische Armee versammelt sich tn immer stárke- rer Auzahl in der Gegend vou Aintab (wie stark diese ijt, und welche Stellung sie gcuommen, sagt Jbrahim in keinem seiner Berichte), und wenn sie noch nicht bis Aleppo vorgerlicki ist, so sey dies theils, weil sie uicht wage, sh iu eine Hauptschlacht einzulassen, theils, weil sie auf Jusurrectiouen im süölichen und wesllihen Syrien rene. „Es giedt daher feiu andercs Mittel, sagt Jbrahim, als uun auch vou unserer Seite den Krieg zu beginuen, den Feind auf zusuchen und zu einer Hauptschlahzt zu zwingen, uber d¿}sen Aus- gang ich gar feinen Zweifel habe.“ „Die Türkische Armee“, fügt er hinzu, , i gänzlich undisziplinirt, ein wilder Haufe, dem es au ‘Pro- viant und Krieos - Munition feblt, Alle befeblen und Niemand g?- horcht, Unzufricdenheit herrscht unter den Offizieren und Soldaten, und schon zählt meine Armee mehr als 1000 Ueberläufer, mit dencn ih uicht weiß, was ih anfangen sou, wenn ih nicht soglei den Angriff beginne. Die Stärke des Türkischen Heeres besteht allein in unserer defensiven Haltung und den drohenden Aufständen. Biciben wir noch länger in unserem passiven Vertheidigungs -Svstem, so sche ich mich genötbigt, Truppen nach den insurgirten Ortschaften zu scn: den, dies chwächt aber die Armee, und für den Ausgang ist dann nicht mehr zu st:ben.“ Am Schluß der Depesche verlangt er den ausdrücfiihen Befehl, mit der Armee die Stellung von Uleppo ver- lassen zu dürfen, um das Heec des Sultans anzugreifen.

Dieser Bericht ward am 10. Juni mit dem kleinen eisers

2 wicder

808

nen Nil-Dampfschiff von Alexandrette hierher überbracht. Meh- med Ali, von den dringenden Gründen JIbrahim's überzeugt, und in der Meinung, nun Alles gethan zu haben, was der Welt beweisen könne, wie wenig er selbst den Krieg mit dem Sultan gesucht, hat nun endlich das Schwert gezogen, und un- ter demselben Datum, den 10. Juni, durch dasselbe Dampfschiff seinem Sohn den Befehl ertheilt: die Türkische Armee un- verzüglich anzugreifen. Von diesem Datum an hat der Krieg von Aegyptischer Seite begonnen. Ibrahim hat carte blanche erhalten ; Alles, was er für gut befindet zu thun, ist von vornherein gutgeheißen.

Bericht Jbrahim?'s vom 8. Ju ni (27. Rabbi-aul). Haupt- auartier Tusell in der Nähe Aintabs. Die Umstände habeu Fbrahim gezwungen, mit der Armee vorzugehen und sie dem Türki- schen Heer näher zu führen. Er shreibt vou Tusell: „Vorgestern erfußr ¿ch, daß der Türkische General Soliman Pascha, von Ma: radsch fommend, mit 600 Mann Kavallerie fich dec Stadt Aintab (nicht d:ren Citadelle, mit einem Bataillon Besazung) bemächtigt habe. Jch schickte daber ebenfalls 600 Manu irregulaicer Kavalerie gegen ihn ab. - Bei deren Annäherung ging ihr die feindliche Rei- terei entgegen, und nachdem sich beide Theile cine Zeit lang herum gehauen hatten, zogen sie sich zurück, der Feind in die Stadt, meine Kavallerie na Tusell. Gestern erhielt ich die Machrickt, daß man mit Kanonen auf meine Vorposten geschossen habe ; sogleich ließ ich meine Kavallerie aufsizcn und ging, von vier reitenden Battce- ricen begleitet, dem Feiad entgegen. Nach furzer Zeit sah ich eine M-:nge feindlicher regulairer Kavallerie, aber als ih sie angreifen wollte, zog sie fih in größter Eile und Verwirrung zurück, die Einen im Galopp, dic Audern Trab. Von Gefangenen, die bei dieser Gelegenhcit gemacht wurden, erfuhc ih, daß Hafiz Pascha sich selbs bei dicser Kavallerie befand. Jeyt habe ih alle Anfialten getrofsen, um Aintab kem Feinde wieder zu entreißen. Die Befazung der Citadelle feucrt auf ibu und Soliman Pascha (Selves) uad ich werdcu die Stadt von zwei Seiten angreifen. Jun der Gegend von Payas, nicht sebr weit von Ulexandrette, haben sich die chrijilichen Bewohner cines Berges empört und die Waffen ergriffen. 7000 Maau, die gegen die Empörer abgeschickt wurden, haben den Berg erstiegen und die Jusurgenten bestraft (d. h. sie sind alle nicdergemetzelt wor- den). Ene Prociamat'ou für Syrien droht allen Ortschaften ein gleihes Schicksal, wosern man Aebnliches wagen würde.“

Kahira, 10: Juni. (A. Z) Der Pascha wühlt die ganze Wüste auf. Alles, was die Waffen tragen kann, ist von ihm in Dienst genommen; die Scheiks dec Beduinen haben alle nur einigermaßen úÚberflüssige Mannschaft gestellt, und schon sind gegen 20,000 Beduinen durch die Wüste nah Syrien marschirt. Man ist erstaunt, wo alle diese Leute herkommen; man glaubte die Wüste nur áußerst sparsam bevôlkert, und da zeigen sich auf einmal ganze Schwärme bewaffneter Nomaden, die alle auf den Ruf Mehmed Ali's herbeieilen. Auch in Ober - Aegypten wie in Nubien, wo die Beduinenstämme weit zahlreicher sind, wird Alles aufgeboten, und große Schaaren Fußgänger, Reiter auf Dromedaren, Pferden und Eseln wälzen sih bunt durch einander, von ihren Scheiks angeführt, dem Kriegs-Schauplaßz entgegen. Ebenso wird ein großer Theil der Truppen aus Arabien gezogen in Suez ausgeschist, und sogleich auf Syrien dirigirt. Der Groß :- Scherif von Mekka, der seit drei Jahren hier war, ist na Alexandrien abgereist , und will dem Pascha die ganze wassentragende Bevölkerung des Hedschas zu seiner Verfügung anbieten. Js es damit sein Ernst, \o kann er wohl gegen 50,000 Mann unter die Waffen bringen, aber {werlich wird der Pascha diesen Antrag in seinem ganzen Umfang annehmen, am allerwenigsten aber die Rúckreise nah Mekka dem Grofßs Scherif gestatten, der sich seines Einflusses daselbsk wohl auf andere Weise bedienen möchte. Die hiesige Bevölkerung ver- hált sih bei diesem gewaltigen Kriegslärm sehr ruhig; zwar ward in der ersten Zeit in den Kaffeehäusern viel darüber ge- {chwakè, aber seitdem Abbas Pascha \trenge Befehle darúber ergehen ließ, hörte auch dies auf. Obgleich der arme Fellah sehr gedrückt wird, ist fúr's erste eine Aufcegung nicht zu be: fürchten. So lange die Priester für den Pascha sind, regt sich Niemand; stimmten aber diese einen andern Thon au, dann môchte ein s{hweres Ungewitter zuerst auf uns Europäer los- brechen, denn uns und unserer Civilisation schreibt man alle Bedrückungen zu. Das Heer des Pascha’s in Syrien wird sich mit allen regulairen und irregulairen Truppen über 200/000 Mann belaufen Die Zahl ist keineswegs übertrieben.

A G N D.

Sollen 11 U (Telegraphische Nachricht.) Ahre Königl. Hoheiten der Erbprinz und die Erbprinzessin von Qranien sind gestern Nachmittag hier eingetroffen und bestiegen in Begleitung Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm von Preußen den Ehrenbreitstein. Die fremden hohen Herrschaften übernachteten in Ems, kamen heut frúh halb 8 Uhr wieder nach Koblenz und reisten um 9 Uhr mit dem Dampsfschisse nach Bonn.

Berichtigung. Im gestrigen Blatte der St. Z., S. 801, Sp. 1, 3Z. 32 ist statt:

y Terod zu lesen: Teïgdá, und statt: uadiorog zu lesen: uaF/os.

|

Wetter

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Königb. Elbinger Danz. do

Span. I

1°, 2D

Trauer

haus

1839. 11. Juli. 6

Luftwärme

Ámttlich

Hoftheater zu der SPostere: Debüt.

Sonntag, 14. Juli. Vorstellung, in 3 Abth. Räuberhauptmann.

Montag, 15. von Bellini. zurückgekehrt, hierin als „„Norma“‘‘ wieder auftreten. Herr

Dovro neu engagirtes Mitglied : Sever,

Meteorologishe Beobachtung. Morgens

Luftdruck......... |338,65“Par. 238 07-Par.|338,27-‘/Par. +1345 R. |—- 19,09 R. Thaupunkt 11/79 R. lt 9,29 R

Dunstsättigung

ABolkenzug

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St.-Schuld-Sch. |4 Pr. Engl. Obl. 30.| 4 PrämSch. Karmöärk. do.Schuldversch. [33 6 Neum. Schuldv. |3è 1015/5 Berl. Stadt - Ohl.! e

|4

d.Sech.|— Oblig. | 4

do. | do. 45

| . in Th.|— Wezstpr. Pfandbr. 31 Grassh. Pos. do. 4

Auawartige

85/5.

Präm. Sch. 123'/,.

Vesterr. 5%, Met. 1065/s G. 3/, Br. Loose zu 500 FI. 133g. Präm.-Sch. 70‘/4 Br. 59/, Span. Anl. 33/4. 35/9.

Risenbahn- Actien. Ufer 665 Br. Bordeaux - Teste —. Köln - Aachen 86 Br.

spiel in

Sonntag, 14. Juli. in 2 Abth., mit Tanz. E Jn Charlottenburg: Die Versdhnung, Schauspiel in 5 Abth., von Koßebue. Montag, 15. Juli. i Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller.

K

Sonnabend, 13. Juli. Fra Diavolo, oder: zu Terracina. Musik von Auber. Stadttheater zu Frankfurt a. M., und Herr Franke, vom Weimar neu engagirte Mitglieder dieser Bühne

4 ) /

wsfty,

§8 pCt. heiter. NW. _—— WNW. | G T. M. am 10. Juli: 337,75‘ Par... +1479 R... 4-12 30 R... §4 pCt. NW.

(o.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 13. Juli. 5 Abth, von

COUe:

Nach einmaliger

Nachmittags Beobachtung.

Abends 2 Uhr.

Ubr. 10 Uhr. Quellwärme 8,89 R. Flußwärme 18,79 R. Bodenwärme 13,09 R. Ausdünstung 0,046“ Rh Niederschlag 0. Wärmewecse! 4-19,4 9 12,69,

-4- 13,69 R. -4-10,89 R 81 yvCt. heiter. NW.

45 pCt, bcwölkt, NW.

1580» 01069 » (1 WNW.

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335,33‘

e E13 Den 12. Juli 1839.

E.

er Fonds- und Geld-Cours-Zette!.

“s Pr. Cour. [l Brief. | Geld. Ostpr. Pfandbr. |3i| 1015/, Pomm. do+ 3j 103'/s 1025/s Kur- o. Neum. do./33| 103'/6 | 102?/2 Schblesizche do./35| 103!/s | 1025/5 Coup. nund Zins- i Cu N A 0] Gold al marco |—| 215 214 - Neue Ducaten |—| 18!/4 -—— 93/, [Friedrichsd’or E 13/2 13 |

Pr. Cour. Brief. | Geld. 1032 /; Í 103'/5 1031/z | 10:

70!/g 1015" | 104

A7, And. Goldmüo- 102! /g | 101 S, zen à 5 Thl. | 1043/, Disconto

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125/s

12!/; 3 4

Amsterdam, 8 Juli.

Niederl. wirkl. Schuld 54!3/, 6. 59/,d4o.102!/) 6. Kanz-Bill. 26!3/, g Passive 4/4.

Ausg. Sch. —. Zinsl. —. Preuss« Poln. —. Vesterr. Met. 1033/4, Frankfurt a. M., 9. Juli. 4v/0 101 G. Bank - Actien 1812. 1810. 1822, L/O08E ZU do. 4/4 Anl. 103 G. 21/,0/, Holl. 53/6. 535 /.

St. Germain 625 br. Verzailles rechtes linkes Ufer 150 Br. Strassburg-Basel 290 Br. Sambre - Meuse —. Leipzig - Dresden 90!/, G. Camp. - Centrale -—- : famburg, 10. Juli.

21/,9% 595/s Br. Partial - Obl. 151 Br. 100 Fl. 284 G. Preuss.

Poln. Loose 67. 668/4«

Bank - Actien 1506. Engl. Russ. 10783/g. _

Fm Schauspielhause: Eugen Aram,

L. Rellstab. Am Opernhause: Don Juan, Oper Musik von Mozart.

Jm Schauspielhause: Kabale und

dnigstädtishes Theater. Das Wirths-

Komische Oper in 3 Akten, von Scribe. (Herr Dobrowsky, erster Tenorist vom

Fra Diavolo, der Lettere : Lorenzo, als zweites

Sechézehnte große akrobatisch- athletische Vorher: Jch irre mich nie, oder: Der Lustspiel in 1 Aft, von Lebrün. Juli. Norma. Oper in 2 Akten. Musik Hähnel wird, von ihrer Ui laubs- Reise

als drittes Debüt.)

Markt-Preise vom Getratde.

Zu Lande: Hafer W Sgr. 16 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: 17 Sar. 6 Pf, auch 2 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rth1c. d Sgr ; Hafcr 1 Rtblr., auch 10 Sar., au 1 Rtblr. 7 Sgr. 6 Pf. 22 Scheffel.

Das Schock Stroh 8 Rihlr. auch 6 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der Centner Heu 1 Rihlr., auch 20 Sgr

Berlin, den 11. Julí 1839. Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 5 Sgr; 9 Pf, auch 26 Szr. 3 Pf. Eingegangen find Weizen (weißer) 2 Rthir. 20 Sgr., und 2 Rthlr. fleine Gerste 1 Rtdlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.z 25 Sgr.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rihlr. Eingegangen find 900 Wispel

Mittwoch, den 10. Juli 1839.

Branntwein-Preise

vom 5. Jult bis incl. 11. Juli 1839.

Das Faß von alle 40 pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Branntwein 22 Rthlr. auch 17 Rihlr.

200 Quart ua Tralles 54 pCt., nach Richter Ablieferung. Korns

Kartoffel - Branntwein. 17 Rihir. 20: Sgr.,

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

E E Gedrudckt bei A. W. Hayn.

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AGEIA Eh ÄE

Allgemeiner

| Resultate am Schlusse des

Anz (Tay für d ie Pr

Berichts zusammengestellt | jeden Dienstag

eußi|

und Sounabend. früh Morgens,

Befanntmachungen. ‘find, hat die Bauf 1,154 100 Thlr. für 655 Sterbe- von Hamburg nah Magdcburg in 17à 2 Tagen;

Auf Grund der Mittheilung in Nr. 177 der Staats- fälle vergütet, Zeitung, „das Fallifsement in Tilfit angehend““, gen wir viermit zur öffentlichen Kenntmß,

ín Rede stehende Fallissement : ; | dem in Getraide 2c. arbeiteuden Kommissions-Hands-

lungéhause Johann Friedrich Jaugon, [reichen, obigen

wobei ausschzlicß!ich Auswärtige betheiligt sind be: zulegen und Versicherungen bei der gen Uh Tilsit, den 7. Juli 1839. \die in diesem Jahre wieder cine Dioidende von 23 Proc. vertheilt, zu vermitteln.

troffen hat. : Die Acltesten der Kaufmannschaft.

Der zehnte Rechenschaftsbericht der Lebensversicherungsbank f. D. in Gotha, die Ergebaisse des Jahres 1838 umfasseud, hat so eben die Presse verlassen und liefert einen neuen Beweis | von dem gedeihlichen l Anstalt. Darch einen abermaligen Zuwachs von Personen und 1,335,200 Thlr. Versichcrungsfapital ver: | siárft, zählte die Banf am Jahres\chluß 8779 Ver- welche jedes ‘stcherte mit 14,561,500 Thlr. Versicherungssumme. Jhr Fortepiauo gene erreichte die Höhe von nahe an zwei Millionen Sammlung, Ähâler. Obgleich 211,600 Thlr. für 123 ) ausgegeben werden mußten, so stellte sich doch ncch Kajüten, ein Ueberschuß von 114,628 Thlr. heraus, welcher den großen An Versicherten dereinst als Dividende ) wird, Jn dem nun verflossenen Fahrzehend, dessen teu,

zwischen

872 Hamburger

gehen mit

233,070 Thlr. als prin- | stattet und die Richtigkeit der ihren wie das Grunde liegenden Mortalitätsliste [gende Weise bestätigt erhalten. L Dem Unterzeichneten wird es zum Vergnügen ge-

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Die an Größe einander gleichen, auf das Wirken und Fortschreiten dieser! vollste und Bequemste eingerichteten ,

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Berechnungen zu auf cine überzeu-

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Amtliche Nachrichten. rok bes Tages. Se. Majestät der König habe dem Ober-Konsistorial-Rath,

Hof- und Dom-Prediger Dr. Strauß hierselbst, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse

Se. Königl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nah Schle- S -

i Se. Kaiserl. Hoheit der Cr zherzog Albrecht von Oester reich nach Schwerin von hier abgereist.

Die Ernennung des Land- und Stadtgerichts-Raths Arendt |

zum Justiz: Kommissar in Gnesen und Notar im Departement des Ober-Landesgerichts zu Bromberg ist auf den Wunsch des 2c. Arendt zurügenommen und derselbe in seiner bisherigen Stellung bei dem Land- und Stadtgerichte zu Rogasen belassen ; da

gegen ist der Justiz-Kommissar und Notar Bernhard zu Wreschen | | vorher von den Unruhen Kenntniß gehabt habe, sondern diesel:

als Justiz-Kommissarius für den Bezirk des Land- und Stadt; gerichts zu Gnesen und als Notar fúr das Departement des

Ober-Landesgerichts zu Bromberg nah Gnesen verseßt worden. | Der bisherige Land- und Stadtgerichts- Assessor Pfeiffer |

ín Freienwalde ist zum Justiz - Kommissarius in dem Bezirke | der Justiz-Kanzlei zu Pfdrten, mit der Anweisung seines Wohn- |

sibes in Pförten, bestellt worden.

Angekommen: Der Königl. Sicilianische außerordent-

lihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, |

Baron von Antonini, von Neapel.

Der Kaiserl. Russische Wirkliche Staatsrath, Freiherr von Meyendorff, von Stuttgart.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Kaiserl. Oesterreichische General - Major und Kämmerer, Fürst Karl zu Liechten- stein, und

Der Kaiserl. Oesterreichische General: Major, Freiherr P i- ret Michain, nah Schwerin.

Der Herzogl. Anhalt-Bernburgische Regierungs «Präsident von Kersten, nah Bernburg.

Jeitungs- Nachrichten. ula

Ulan Und Polen

St. Petersburg, 6. Juli. Es sind kürzlich auf Kaiserl. Befehl vom Ministerium des öffentlichen Unterrichts Tabellen über die Lehr: Anstalten in allen Ressorts des Russischen Reichs mit Angabe des Verhältnissrs der Schülerzahl zur Zahl der Einwohner herausgegeben worden. Nach denselben beläuft sich die Zahl sämmtlicher Schüler, mit Ausschluß der in Finnland und im Königreich Polen angegebenen Schülerzah{ auf 244,993. Vergleicht man hiermit die Einwohnerzahl des Reichs, welche (ohne das Königreich Polen und das Großfúrstenthum Finn- land) nah den vom Ministerium des Innern gelieferten Änga- ben 59,585,857 beträgt, so verhält sich die Schülerzahl zur Einwoh- nerzahl wie 1 : 210. Indessen konnten in den jelzt erschienenen Tabel- len, aus mancherlei Ursachen , die Zahl der Kinder, welche in den bei den Kirchen und Klöstern der herrschenden Kirche er- richteten Schulen und in den Dorsschulen der Ostsee-Provinzen, so wie auch diejenigen, welche bei ihren Aeltern und Verwand- ten häuslichen Unterricht genießen, und endlich diejenigen, welche bei den Geistlichen und Kirchendienern im Lesen und Schreiben und in der Religion Unterricht erhalten, niht aufgenommen werden; s{ließlich sind hier noch die im Bericht des Ministe-

riums des Jnnuern angeführten 3668 Hebräischen Schulen und | ei ‘ei i i 398 Muhammedanishen Medreßen nicht mit aufgenommen, da | einen Handstreich gegen die Stadt zu versuchen. Auf |

der anderen Seite darf man nicht vergessen, daß der Grad der |

deren Schülerzahl noch nicht ermittelt werden konnte.

Bildung eines Volkes nicht allein nach der Zahl der Lernenden, sondern Úberhaupt nah der Zahl der des Lesens und Schrei-

der Bevölkerung wie 1 zu 12.

man gewöhnlich als Maßstab der Bildung in jedem Staate an-

dem Jahre 1834 die Zahl der Lehr- Anstalten, inébesondere der

Elementar-Schulen, bedeutend zugenommen, und daß di e j O die | derjenigen, welche die allgemeine Bildung benuben, îé so Zahl |

mehrt hat, daß man fast in allen mittleren Lehr - Anst ; unteren Klassen hat in Abtheilungen theilen U US Daa E A ¿N N BOUN! schließen, daß gegenwärtig die ahl der Lernenden in Rußland sich zur eri j 30 erhält ß sih zur Bevölkerung wie 1 zu er literarisch rúhmlich bekannte Kaiserl. Russische S rath 2c. Dr. Grum-Grzymallo, Herausgeber der ea D, ae Zeitung für unser Reich, ist, unterstüßt von der Kai- lel Krone, nach Deutschland abgereist, um im Interesse der egierung die Deutsche Hospital: Administration kennen zu ler- nen. (Derselbe ist bereits in Berlin eingetroffen, wo er, seiner Aufgabe gemäß, die Hospitäler besucht.) E

Srantre! d.

Pairshof. Sibung vom 8§. Juli n . d u n d gen Sißung entschuldigte der Vertheidiger F iz agiin

nit Eichenlaub zu verleihen geruh t.

| lassen. | anf

| und Gregoire.

| statt.

bens kundigen Personen bestimmt wird; bei uns beläuft sich | n

die Durchschnitts-Zahl der des Lesens und Schreibens kundigen | S jeglichen Alters, nach den offiziellen Angaben fúr das !

Wenn man sich aber auch nur | auf die Gesammtzahl der Lernenden beschränken will, eide |

irie

ßische Staals-Zeilung.

Berlin, Sonntag ven

14 h u

Delsade dessen Theilnahme an den Unruhen mit dem trunkenen | velche Der des An- | geklagten Lemière suchte zu erweisen, daß sein Klient sich von | der Neugier hatte fortreipen lasse, ohne jedoch einen thätigen | Antheil an dem Aufruhr zu nehmen. Der Vertheidiger des |

Zustande, in welchem derselbe sich befanden.

Angeklagten Austen nahm die Nachsicht des Pairshofes füc den selben in Anspruch und erinnerte an die Worte l'Hopital's: „Die Verwundeten muß man heilen, die, welche nichts haben heimshicken; sie werden ihren König nur desto mehr lieben t e Der Vertheidiger des Angeklagten Longuet behauptete ebenfalls,

| sein Klient habe sich nur durch eine leere Neugier fortreißen „Welcher Meinung“/, sagte er, „gehört wohl Longuet | Mein, er ist ganz |

n? Is er Bonapartist, ist er Legitimist? einfach Materialist.‘/ Der Pairéhof noch die Vertheidigungs-Reden für Martin,

vernahm hierauf

Last gelegten Reden bewiesen keinesweges, daß derselöe son

ben seyen nichts weiter, als ein Übel angebrachter Scherz. Wenn

es Erni damit gewesen sey, warum habe die Rosalie nicht am |

Tage des Angriffs ihre Schachtel mit Charpie unter den Arm

| genommen und sich unter die Jusurgenten gemisht? Sie wäre | | hier neben Lebarzic, welcher die rothe Fahne mit einem blauen | Papier umwicelt unter dem Arm getragen, ganz an ihrer Stelle | | gewesen. Hierauf sprach noch der Vertheidiger des | klagten Dugas. Um 3 Uhr waren alle Vertheidigungs- Reden beendet. Hierauf trat der General-Prokurator auf, um

änge

den Vertheidigern der Angeklagten zu antworten. Wie er sagte, wollte er nur gegen gewisse falsche Doktrinen protestiren, einige

| schiefe Ausdrücke berichtigen und die Fragen auf ihren wahren | ani : Besonders erhob er sih gegen den | politischen Charakter, den mehrere Vertheidiger für ihre Klien- |

| Bedürfniß einer leitenden Macht lebhafter empfunden. L hat aber das Ministerium gethan, um zuv zeigen, daß es seine An | | Thaten sind furchtsam, farblos, unentschlossen.

Standpunkt zurückführen. ten in Anspruch genommen hatten.

Deputirten-Kammer. Sißkung vom 8. Juli. der Tages-Ordnung war der Bericht der Bittschriften- Kommission. Die Einwohner von Tonneins trugen darauf an, daß die Arbeiten an dem Seiten-Kanal der Garonne zwi- schen Toulouse und Agen begonnen würden, daß die Garonne zwischen Agen und Bordeaux ausgetieft würde, und wenn dies

nicht möglich sey, der Kanal auf das rechte Ufer des Flusses | Die Kommission trug darauf an, die |

verlegt werden môge. Petition dem Minister der dsfentlichen Arbeiten zu überweisen.

Dieser machte der Kammer bemerklich, daß er gezwungen sey, | sih an das Gesel zu halten und folglich die Richtung des Ka- | nals nicht ändern könnte, wie es die Bittsteller in Vorschlag | Die andern Punkte dagegen würden berücksichtigt | en. Herr Lespinasse wandte ein, daß, wenn man bei | dem jeßigen System beharre, drei Mal die Summe von 40 Mil- |

brächten. werden.

lionen gebraucht werden würde. Die Kammer beschloß, die Pe- tition dem Minister zu überweisen. Hierauf ging die Kam mer über zur Berathung des Geseß-Entwurfes weg en der Anleihe von 5 Millionen zur Beendigung der Ar

beiten und Ergänzung des Materials der Eisenbahn | zwischen Paris und Versailles, auf dem linken Ufer |

der Seine.

Paris, 8. Juli. Herr Zea Bermudez, früher der Königin Christine, ist aus London hier angekommen.

Zu den gestern mitgetheilten Nachrichten über die Vorgänge | j : ! Um 29. Juni war das Dampfboot „l’Etna‘“/ mit 500 Mann der |

zu Marseille fügt der „Moniteur parisien““ noch hinzu:

Garnison nach Afrika unter Seegel gegangen. Am folgenden

Tage warf der „Diadème“/ Anker vor der Stadr, um den Rest | ( ue: Der Aufbruch der Trup-

pen erweckte in einigen verderbten Menschen, den Gedanken | 5 Z Cs Soldaten und Waffen öffentlich eingeschifft C | i Schen- | ¿Sbene Veit,

des 22sten Regiments einzunehmen.

den fen

ziemlih ansehnliche den des Stadtviertels, welches die

Dort haranguirte ein Anstreicher von überspann- republifanischen Ansichten die Menge und reizte sie zur Plúnderung und Empdrung auf. Um | Ußr Morgens zer- \streute sich indeß die Menge nach einer vierstündigen stürmischen

Versammlungen in

ahr 1836 auf 4,167,993, und diese Zahl verhält si zur Zahl | Erörterung, in welcher es ihr nicht gelungen war, sich zu ver-

ständigen. Die Behörde war unterdeß von diesen Vorgängen in Kenntniß gesekt worden und am folgenden Morgen “wurde Carpentras verhaftet, Unter den bei ihm gefundenen Papieren

nimmt, fo lbersteigt auc diese, schon, na allen Zusammen ftil, | sollen sih Beschlüsse eines revolutionairen Ausschusses von Mar-

lungen, beinahe um das Vierfache die Zahl der Zöglinge i | Lehr - Anstalten allein, so daß sie sich zur Einohnetzabl Mi | 1 zu 50 verhalten wird. Noch muß bemerkt werden, daß seit |

seille befinden.“ Das „Journal Général‘/ theilt nach dem „Mémorial de

Rouen““ die den Koinmandanten der Englischen und Französi: |

schen Geschwader in der Levante ertheilten Instructionen mit.

| Die Angaben der Französischen Blätter stimmen mi

- eil i der ; ) it denen der | Englischen ministeriellen Blätter (s. u. London) vollkommen úber- | ein, nur fügen sie noch hinzu, im Falle die beiden Landheere | handgemein würden, sollten die Admirale einen Waffenstillstand |

zu erwirken suchen, der erst einen Monat, nachdem den Môch-

ten Anzeige von der Abbrehung der Unterhandlungen gemacht, |

n dieser Waffenstillstand bezweckt, aufgekündigt werden nnte. :

An die Stelle des General Houdetot, dessen Wahl zum |

Deputirten von Bayeux die Kammer annullirte, ist Herr Des- damegur eon worden. : er Emancipation zufolge, werden si etr Laffitte

Marschall Clausel und Herr Arago de A E Abi liche Frankreih begeben, um den projektirten Lauf des Pyre- nâen-Kanals zu besichtigen und dessen Ausführung zu beschleunigen.

Das Gerücht, daß der Angeklagte Dog, welcher zu der ge- genwärtig vor dem Pairshofe stehenden Kategorie gehört, fest- genommen worden sey, hat sich nicht bestätigt, denn gestern war sein Name in Gesellschast mit denen von Blanqui und Meillard

| ¡ Mareécal, Pierné | U C —- Heute sprachen zuerst die Vertheidiger der | Angeklagten Walch und Lebarzic. Sodann trat der Verthei- | | diger des Angeklagten Philippet auf. Die seinem Klienten zut

V5 ¿ dd e Minister |

und wurde ér ín

an der Thür des Louxembourg angeschlagen , sich vor das Ge-

dem Anschlage als Kontumazirter aufgefordert, richt zu stellen.

Die Stadt Paris beabsichtigt ein städtishes Museum zu errichten, in welchem sie alte Denkmäler sowohl aus der Rdömer- | zeit wie aus dem Mittelalter aufstellen will.

Der Almanach des Längen - Büreaus giebt die Zahl der

hier im Jahre 1837 Geborenen auf 29,192, die der Gestorbe- nen auf 25,134 an. Die Zahl der Geborenen übersteigt also die der Gestorbenen um 1058. Jn demselben Jahre sind 8336 Chen gestiftet worden. : Der „Courier de la Sarthe‘’ meldet aus Mans, daß das- selbst die Prophezeiung vom Untergange der Welt, welcher auf den 30. Juni oder L. Juli angesetzt worden war, große Bestürzung verursacht hatte. Am 30. Juni strômten fast alle Einwohner in die Kirche um zum leßtenmale zu beichten.

Das Manuskript des „esprit des Lois’” befindet sih jeßt in den Händen eines Cinwohners von Bot deaux. Dasselbe ist in 18 Heste abgetheilt, welche durchaus von der Hand der Madame Darmagean, Montesquieu's Tochter, geschrieben sind, und mit den Anmeikungen Diderot's, d’Alembert's und Fontenelle's, de- nen der Verfasser seine Schrift mitgetheilt hatte, versehen. Die erste Auflage erschien im Jahr 1748. Bei dieser Gelegenheit schrieb Monteëquieu an einen Freund: „Jch werde mich nun ausrußen und nicht mehr arbeiten.“

Die Presse findet sih zu einer Prüfung des Verfahrens der Kammer und des Ministeriums seit dem 12. Mai veran- laßt, in welcher sie unter andern sagt: „Zu welcher Zeit hätte die Regierung mehr Kraft, mehr Entschlossenheit zeigen mússen, um den ihr gebührenden Einfluß auf die Leitung der dffentli- hen Angelegenheiten wieder zu gewinnen? Zu welcher Zeit würde sie mehr Sympathien bei allen Redlichen, bei allen dem monarchischen Prinzip und dem Lande ergebenen Männecn finden? Wir sagen es frei heraus: Nie hat Gean ten Las

as

Seine Absichten sind gut, aber seine Es will das Gute und sagt es, aber es hat nicht den Muth, es zu thun. Alle seine Schritte sind durch diesen lôblichen Willen und diese traus- rige Unentschlossenheit bezeichnet. So will das Ministerium keine erkaufte ‘Presse und es hat recht, aber es fürchtet auch wieder die Presse, gegen die es vertheidigungslos - ist, Es fühlt, daß es etwas unternehmen müßte, um das Monopol der Zerstôrungs- Theorieen der alten sogenannten liberalen Vorurtheile der dffent- lichen Verleumdungen aufzuheben. Und dennoch vernachlässigt und vershmäht es das einzige Mittel, diese úbermächtige Ge- walt, welhe Alles verkehrt, zu bändigen. Einen ähnlichen Charakter hat die Kammer. Auch hier ist jede Unentschlossen- heit, jede Selbstsucht, jede Kleinlichkeit, jeder gemeine Ehrgeiz repräsentirt. Gewiß ist es s{hwer, mit diesem Mischmasch von Meinungen und Charafteren, welche noch weniger als das Mi: | nisterium wissen, was sie wollen und nicht wollen, zu regieren. | Aber gerade diesem parlamentarischen Chaos gegenüber , | bedúrfte es cines festen, entschiedenen Willens, welcher alle diese redlichen, aber zersplitterten Willen mit kräftiger Hand faßte, und daraus eine mächtige Majorität bildete.“

hohe Ausgabe begreift ?

Paris, 4. Juli. Nachdem Herr Jouffroy am 24. Juni in der Deputirten - Kammer den Bericht der Komis- sion vorgelesen hatte, die mit der Präfung des Gese6-Entwurfs über die Bewilligung von 10 Millionen zur Vermehrung un- serer Streitkräfte im Mittelländischen Meere Behufs der Ent- scheidung der Orientalischen Frage beauftragt worden, begannen | am 1. Juli dée Reden Debatten waren es nit über diesen Gegenstand. Kaum hat man wohl jemals über eine und dieselbe Angelegenheit vershiedenere Ansichten aussprechen hö- ren und dann erlebt, daß Niemand Miene machte, seine Mei- nung durchzufechten; man begnügte sich damit, sie auszusprechen und das Weitere der Regierung zu Überlassen. „Frankreich darf den Vorgängen im Orient nicht müßig zusehen“, bis dahin war man ziemlich einig; darüber hinaus wollte jedoch ein Je- der einen anderen Weg eingeschlagen, eine andere Rolle gespielt, eine andere Partei ergriffen wissen. Unsere Tagesblätter und Tages - Politiker, die sonst leicht mit der Beantwortung einer jeden politischen Frage fertig werden, fanden diesmal die Auf- gabe ein wenig {wer ; sie hatten indeß Zeit genug gehabt, sich nach Gesinnungund Farbe gehörig auszusprechen. Der Kammer hatten sie dadurch gut vorgearbeitet: Die Mitglieder derselben wiederholten nur, was die Journale bereits zu Tage gefördert hatten. Da erhoben sich unter ihnen Stimmen für eine Allianz mit Ruß- land, fúr eine mit England, für die Unterstüßung des Sultans, fúr die des Vice-Königs, für die Vernichtung beider und fär | die Zerstückelung des Türkischen Reiches zu Gunsten der Euro- | päischen Großmächte, für die Erhaltung des Status quo und für feines von allem, d. h. fur ein gerústetes Abwarten und even- tuelles Handeln u. \. w. Die Minister hörten geduldig zu; fie

ließen die Kammer so lange reen e L R en wußte, und wenn sie sich úber die P g g d ee Zurückhaltung. Gehen wir

ck 6 g mit ge óriger : ußerten, so geschah es mit geh (0st über. Die Sibßung wurde

jedoch zu den Verhandlungen se ie S mit O Rede N Conseils-Prásidenten erdffnet, in welcher er

j tsachen anbelangt, auf den Bericht des Herrn (d, was E obshwebende Frage als in der That hôchst schwierig, die Gefahr als dringend darstellte und sich endlich mit der Andeutung begnúgte: die Regierung sey gesonnen, den Status quo ‘aufrecht zu halten, d. h. die Integrität des Türki- schen Reiches zu beschüben. Der Herzog von Valmy, ein Le: gitimist und Sohn des Marschalls ellermann, erhob sih, um die Politik der Regierung heftig zu tadeln. Er behauptete, die Erhaltung des Status quo sey für Frankreich durchaus nicht vors theilhaft, auch bedürfe es dazu keiner 10 Millionen; das Inter esse des Landes erheische zwar die Unterstüßung des Vice-Königs,

doch müsse jenes der Ehre nachstehèn , die nicht gestatte, däß