1839 / 199 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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belustigungen machen. Schwerlich wird man auc den bevors stehenden Tod des Sultans eher erfahren, als bis man durch die zur Erhaltung der Ruhe zu ergreifenden Maßregeln sich vollkommen gesichert glaubt. Gewiß ist , daß die Bevölkerung der Stadt keine Ahnung von der großen Gefahr hat, in welcher der Sultan s{chwebt, da sie ja gewohnt ist, oft durch große Zeit- räume den Beherrscher der Gläubigen nicht zu sehen, und sein Geist bei jeder Gelegenheit dieselbe Energie zeigt, wie Je in ge- sundem Zustand.““ i :

Nach anderen Korrespondenz-Nachrichten eben dieses Blattes, ward, sobald der Tod des Sultans bekannt gewor- den, sogleich eine Regentschaft niedergeseßt, und Abdul Med- cid erließ den Befehl, daß die Quarantaine: Maßregeln gegen die Pest provisorisch aufgehoben blieben.

M epit o.

Vera-Cruz, 26. März. (Hamb. Korr.) Oeffentliche Blätrer haben seiner Zeit berichtet, daß bei der Erstürmung von Vera-Cruz einige Französische See:-Soldaten die Hamburgische Flagae vom Hause des Hanseatischen Konsuls heruntergerissen. Jir vernehmen nun aus sicherer Quelle, daß, wie es von dem Befehlshaber der Seemacht einer eben so ehrenhaften als mäch- tigen Nation zu erwarten war, der Contre- Admiral Baudin sich auf die Beschwerde des Konsuls in vdöllig besciedigender Weise úber diesen Vorfall erklärt hat.

Meteorologische Beobachtung. : Morgens | Nachmittags | Abends | Nach einmaliger

1839. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

nt:a(itn. 17. Juli. Rom, 6. Juli. (Diario di Roma.) Vor nicht gar langer Zeit haben verschiedene Europäische Zeitungen gemeidek, daß die Republik Mittel-Amerika (Guatimala) in Ueberein n mung mit Holland einen Kanal zur Vereinigung des Atlantischen Meeres und der Südsee anzulegen beabsichtige, welcher durch den See Nicaragua und das Quellgebiet des Flusses San Juan führen solle. Da nun die Ausführung diejes ep pg ra nothwendig mit einer Verleßung des G, von vat ra: nada verbunden seyn werde, so habe der T otschaster der lele: ren Republik bei Sr. Heiligkeit im Namen und Auftrag eiter Regierung feierlich erklärt, „daß die Regierung von Neu-Sras nada nimmermehr weder eine Lostrennutg des geringsten Theis les ihres Territoriums noch den Gebrauch, den ¿rgend eine andere Nation davon zu machen gedächte, zugeben würde. Die Autorisation zu einer solchen Erklärung haben auch alle übrigen Repräsentanten des Freistaats Neu-Granada im Aus-

lande erhalten.

Livorno, 7. Juli. (A. Z.) Se. Majestät der Kdnig von Württemberg ist heute unter dem Nafttien eines Grafen von Teck hier eingetrofsen, und hat eine Fúr ihn eingerichtete Villa vor der Stadt bezogen. Se. K. K. Hoheit der Großherzog von Toskana wird morgen oder übermorgen, von Florenz kom- mend, hier erwartet.

9,3949 90/‘‘Par. | 338,92‘‘‘Par. Quellwärme 8,39 R. S UEK Es R. |4-10,20 R. [Flußwärme 19,19 R. +1049 R.|4-10,29 R. |+ 9,69 R. [Bodenwärme 13,59 Rs

94 pCt. 52 pEt. 96 yCt. [Ausdünstung 0,039“ Rb»

heiter. bewötft, | heiter. Niederschlag 0. :

SW. NW. O. ÆWärmewechsel +- 18,8 ? Wolkenzug NNW. | 949, Tagesmittel: 339,07‘‘Par... + 13,49 R... 4- 10,10 R... §1 pEt. NW.

n e p17 O :

Luftdruck Lustwärme Thaupunkt Dunstsättigung

ar. m Sr 0 Den 18. Juli 1839. imtlicher Fonds- und Geld-Cours-Zettel. : Pr. Cour. s Pr. Conr. |S| Brief. | Geld. |S| Brief. |

Si_Sehuld-Soh. |4| 1032/4 | 103'/4 [Osipr- Pfandbr. Pr. Eugl. Ohl. 20.14 | 103 !/4 ¡25 /. Pomm. do. tes PrömSeh.d.Seehb.|—| 70 ! ÎKur- u. Nenm. do. 103 12 Kurmöärk. Oblig.| 4 Schlesische do-jS* 103*/s do.Schnldverszch.|3è 102% 1013/4, Coup. and Zins- | Neum. Schuldv, (84) 102/42 | 1014 | Bob, d. K, u, Ns 96 as Berl. Btadt-O0bL/4| | 1033/, [Gold al marco | 21 2 Königb. dds. 4 | Nene Ducaten 18 /2 p Elbinger do. [43 | 993/, jFriedrichsd’or 13!/»

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D. m E “Pr. Cour.

Y T0 Thir. zu 30 Bgr- Wechsel - Cours. fie. a LOE

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Die Allgemeine Zeitung enthält in einem Schreiben Berlin, 18. Juli. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz |} . - n aus Konstantinopel ae Die O über die lebten Alien: haben durch huldvolles Kabinetsschreiben vom 8. Juli d. L. R E ie | blicke des Sultans Nachstehendes: „Der Großherr ist seiner | dem Doktor von Hagenow zu Greifswald, nach Ueberreichung 0. L Aufldsung nahe, doch behält er noch immer sein volles Bewußt- j der Höchstdenselbeu dedicirten „Karte von Neu - Vorpommern 300 Mk, | 2 Mt. seyn, und is wahrscheinlich verurtheilt, bis zum lezten Athem- | und Rügen“, die Goldene Medaille mit Hôchstihrem Bildnisse 1 LSt. j L zug es zu behalten, denn die Krankheit, die nah der Aussage | zu verleihen geruht. 00 Ée, 24% der Aerzte in einigen Tagen seinem Leben ein Ende machen N | E wird, ist die knotige Lungenschwindsucht im leßten Stadium. 100 Thl. | Er weiß es, und sieht dem für sein Reich verhängnißvollen Au- 100 Tul. enblické mit der Ruhe eines Mannes entgegen. Als er gestern 6 inige der Vertrautesten des ea der » arg des Maas n u s berufen hatte, nahm er Abschied von ihnen, und sprach also s . L A R E I Caen V den gutes Absichten, die | Ober-Amtmann von Schôn (2tes Rennen). Der braune Hengst ihn geleitet, wie das Wohl des Volks sein Ziel gewesen, wie „„Jerth‘“/ vom His Grace und der Jertha S Veh er sich ofc geirrt haben möge, wie aber der Gutgesinnte seinen Auerswald-Faulen (1 stes Rennen). Der braune : alla 11 D guten Absichien Gerechtigkeit werde widerfahren lassen. Er wisse | vom Scrapalson und der Zuleika 2 Herrn R D e dA E sich keinen Vorwurf zu machen z ob sie, die ihn umgeben, das- | gerapp (Istes Rennen), alle 3 in Cugerapp gez V FE selbe von sich sagen können? Die lebten Worte soll der Kaiser | braune Hengst „Herod' vom His e R G H er Y mit einer Betonung und einem wehmüthigen Gefühle gesprochen Herrn Ober-Amtmann von Schôn (2tes e e A haben, als läge darin ein geheimer und bedeutuagsvoller Sinn. züchtet in Trakehnen. Im Rennen De e Aas e Kurz darauf ließ der Großherr seinen ältesten Sohn Abdul | des Herrn Ober - Förster Lehndorsf teino L 4 r Medschid, seinen Schwiegersohn Halil und den Präsidenten des Hengst ¡¿Gladiator ; Res 3j es A, ne aue Medschlissi Ahkiame Adlie, den bekannten Chosrew Pascha, der Watermann-Stute; im Jagd - Rennen es M E E mit Recht den Ruf ausgezeichneter Klugheit und großer Welt- wald-Faulen brauner Hengst A op f A fizi 4 an erfahrenheit genießt, zu sich rufen. Nachdem er Abdul Med- des Majors von Auerswald Fuchs - Wallach ,, ljax a cid, der \chluchzend und in Thränen an das Lager des f vom Grafen Wollowißs in Polen, und des A O us Großherrn getreten war, mir liebevollen Worten zu trôsten O. von Reudell s{warzer Trakehner - A 4 A versucht, fügte er noch mancherlei Ermahnungen hinzu, deren Rennen 2jähriger Pferde des A E Ce Rut, wesentlicher Inhalt etwa folgender geroejen seyn soll: Er môge Tolksdorff \{hwarze Stute vom oe E E ; die hohe Bestimmung, zu der ihn die gdöttliche Vorsehung beru- | im Rennen mit Hindernissen des E it cis d L fen, keinen Augenbli® aus den Augen verlieren; er sey noch | mann Trakehner - Rapp - Wallach 11 N N N ie : E jung und bedürfe somit mehr denn Andere des Beistandes treuer Reiten des Herrn lla A von Reu a ann Häbler 59/0 Met. 107?/g. 49/9 102. 39/0 82!/» „21lo0lo En Freunde und erfahrener Rathgeber. Lin nun an E A Un Sai Rid, N n Bake Riien Bani Aden 1002) Anl. de 1804: 186! 4, de 1880 E ehr si ihm zeigen, wie er in einem Innern wirêlih jey ; hwarze Stute ' : veitägie L i Lans

L Hat Und Chosrew würden F thun; selten n L Fut O A Ge die reine Wahrheit unverhúüllt sich seinem suge zeigen; er mdge } de“ /. _ pac É O R O

‘ch das schârfere Gesicht dieser beiden Männer stär- Trakehner- Hengst „Othello“ des errn Ln r von z L U N als Symbol der Entschlossenheit und } mann: Shren- Preise O Qies Dien O des Muthes, der andere als das der Vorsicht und Ueberlegung „Al Raschid y aSerth Und „J: Sry 2 gelten in diesen Zeiten der Aufregung und Erschütterung. Er | Vollblutrennen). E môge das Werk vollenden, das sein Vater begonnen. Der Sul- tan schien nach dieser Unatercedung angegriffen und weich ge- stimmt. Er befahl, daß alle diejenigen, die Schulden halber verhaftet sind, ihrer Haft entlassen, und ihre Schulden aus iei: ner eigenen Schatulle getilgt werden. Ferner erließ er den Be- A wohnern Konstantinopels Zei ey Ag df R von H | er Stadt in der leßten Zeit erhoben wurde und besahi, dap - T agf s di mit dieser S inland verbundenen Unkosten dem Privat: Berlin | E a 5% Mrg. E hake des Sultans zur Last fallen sollen. Diese Maßregeln | Berlin p ( :

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Wien in 20 Xre «ao o0 0050005 Augsburg

Breslaa

Leipzig

Frankfert a. M. WZ. -++++* Petersburg

Königsberg, 15. Juli. Von der Rennbahn zu Königsberg geht noch die folgende Notiz über die am 3. und 4. Juli daselbst stattgehabten Pferderennen hier ein. In sechs Rennen, bei denen Vollblut zugelassen war , siegten der Fuchs- Hengst „Al Raschid“/ vom Scrapalson und der Ometa des Herrn

2 ut. | | 8 Tage | 2 Mt. |

3 Woeh. |

A uswartige B örse rdam, 14. Juli 59 do. —.

A 12h S Li Niederl. wirkl. Schuld 5%. Neue Anl. 18/6

Kanz « Bill.

Antwerpen, 14 Juli. Neue Án!. 18S/z Ew Frankfurt a. M., U Oesterr. 59/9 Met. 107 G. 49/0 101!/; G. 21/,9/0 59/4 L 19, 25!'/, Br. Bank - Actien 1829. 1827. Partial - Obl. 151 la D Loose zu 500 FI. 1333/4. 133!’ Loose zu 100 Fl. —— I EEAN. Präm.-Sch. 70!/; Br. do. 4/6 Aul. 103 Q Poln. Loose 67/5. 67’ /g° 59/4 Span. Anl. 4!/g. 4. 21/2 Holl. 54! /,. 5a. i L Eisenbabn-Actien. St. Germain 625 Hr. Versailles rechtes Ufer 665 Br. do. linkes Ufer 300 Br. Strassburg-Basel 285 G, Bordeaux - Teste —. Samhbre - Meuse —- Leipzig - Dresden 90*/2 G. Köln - Aachen 86 Br. Comp.- Centrale —._ Hamburg, 16. Juli. Bank - Actien 1522. Engl. Russ. 107 /g. Paris, 13. Juli. 59/, Rente 111.609. 39/9 79. 35. 59/4 Neapl. 99. §0. 59/9 Span. Rente 193/,. Passive —-. 39/4 Vortug. 20/g. Wien, 183. Juli.

TZins1l. —-.

L amis

L O ‘eitag, 19. Juli. ein Schauspiel. Set d llee Verkaufs-Búreau ist an diesem Tage geschlossen.

Sonnabend, 20. Juli. Jm Schauspielhause: Kabale und Liebe, Trauerspiel in Abth., von Schiller.

Sonntag, 21. Juli. Jm Opernhauje: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Auber. (Dlle. Lilla Lôwe, vom Hoftheater zu Mannheim: Fenela, als Gastrolle. Dlle. Sophie Lôwe : Elvire.)

Preise der Pläße : Ein Pla6 in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Königstädtisches Theater. Freitag, 19. Juli. Kein Schauspiel.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 16. Juli. Abgang | Zeitdauer | Abgang |Zeitdauer | | um Uhr | Sr. | M.

M. von

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Ca bus eei a} ì

Sonnabend, 20. Juli. Achtzehnte große akrobatisch - athle- h P ; L 3 che s in 3 Abth. Zweite Äbth.: Der Bildhauer i : ; N , | Betlín Potsdam |45 Nm. 45 | tishe Vorstellung in | i scheinen s E E A M eau S 3 Potsdam 71 Abds. | 49 | und die Statue. Burleske a O Der Lie ie e Litiear, "Daher kommt es, daß man den | Berlin 4 O 7 | 44 | Lúgner und sein Sohn. Posse in l, L Es 7 L é ; Q 2 | Zustand des Kranken mit großer Aengstlichkeit vetrheimlicht, } Berlin A48 ’Potsdam |95 » |

S 49“ Sonntag, 21. Juli. Neunzehnte große akrobatisch - athle- , Q & .- : C ¿ HUTE :

Und daß sogar Anstalten zur Feier der Wiedergenejung des | Berlin [91 Abds. | 1 | 43*]Potsdam [ll » | tische Vorstellung iu e he Vausispiel in „Mabelon, O Kaisers gemacht werden. So sah ih vorgestern noch vor —Te) Bei der Maschine des von Potódam um 9'/5 Uhr Abends Magd am Hevr|Gaon o G

dem Palaste der Großherrlichen Tochter, bei welcher der Sul- } abgegangenen Zuges war der Bolzen vom Ge Meeren Verantwortlicher Redacteur Arnold.

tan sich gegenwärtig befindet, Gerüste zu Feuerwerken errichten } gegangen, wodurch der Bu etigan beider gleichzeitig abgegangene D bei i W. Sáyn. und andere Vorbereitungen zum Seiltanz und anderen Voliks- | Fahrten bei Zehlendorf entstand.

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen

B e t ann Ç m a ch un g en. bringen. Wir verbiuden damit zugleich die Bitte an| g i tera ri (ch p A n z e ig en.

alle dicjenigen Schüler des Jubilars, denen eine be-| t j i ; y / sondere Aufforderung bisber etwa nicht zugekommen Fnteressante Neuigkelt. A aci, L A lla | So eben ist erschienen und durch alle gute Buch- V » , T Je

seyn sollte, sich dicsem Unternehmen freundlichst anzu- | | : A Das in der Rosenthalerstraße Rr. "9 und August-|schließen und die für dasselbe bestimmten Beiträge bis handlungen zu beziehen, in Berlin (Stechbahn Nr. 3) straße Nr. 41 belegene Domnick-Binneboeßsche Grund- \pät

estens zum 1. Oktober d. O den Kausmann durch E. S. Mittler, so wie durch) dessen Haudlun- flüd, taxirt zu 15,781 Tblr. 3 sgr-, sell Witte Oderstraße Nr. 71 einzusenden. ' : '

gen zu Posen und Bromberg: F 3 ittdo 11 Ur, Stettin, den 3. Juli 1839. i am 28, Feige abl g a a und Lange, Zitelmann, Krüger, einzusehen. [Geheimer Justiz-Rath. Kriminal-Rath. Justiz-Rath. i E _DEG teen, Sa d) =ch erlaubt, zur würdi-| Medizinal-Rath. ‘Pastor an St. Jacod!. Professor. 5 e A Mai d. 3. stattge: |Boehmer, Teshendors, Préufifr,, legislativen Gesichtspunkt s Profcssor. Diaconus an St. Kicolai Hauptmann im att i E ie S G S ; Pol 2 in einer Zusammenstellung mit den ergänzenden, Pn 0, nt A Pivshfov, einem Norddeutschen Publicisten. abändernden und erläuternden Verordnungen Hofrath. Kaufmann. Svhndicus. Gr. 8vo. Geh. Preis 262 sgr. T : s A óni inisteri Fi alle, den 1. Juli 1839. ck ite ler Akten und mit Genehmigung schlag zu bringen. Tácen zu PeE e ete bis jeyt Von einem Krtigr M l B Finan: H R A, Schwetschke und Sohn. unter Benutau D E s Lune ; urch [zen is mir unterm 28. Mai e. ein Paten 2 O bin, von 976 Thlr. 5 sgr. eingegangen, LS tain won N ä „auf ein neues Verfahren der Schnellger- ; e L intaidai di L I 1gog ee besondere Güte des O Aeltra “n 200 Thir. zuge- berei‘ (Allg. Preuß. Staats-Zeitung vom 1. Juni), | Dei Dummer, Linen Bre, 50e Königl Reaifas É lmergeiiiae Rath. gert, Nachdem nunme Herr Konsifioria! «Bes N E von 3 bis # der bisher zur Gruben-Ar- D ean der K. Akademie der Wissenschaf- gr. 8vo, 1838 und ae Dr. Koch dieser Stiftung seine etge ti ivie beit "Vcriendéten Zeit, bedeutendere Zunahme ten zu Berlin aus dem Jahre 1837. 7 Thlr. | Allgemeines Landrecht. die Zinsen des Stiftungs - Kapitals zu N biesi endes Gewichts bei Erlangung eines ausgezeichneten] Daraus sind auch die mathemat., physifal. und histor. ch; en Bände und Register, 280 Bogen, komplett, fitáts - Stipendium für folge E entschiedene Fabrifats, sind die weseutlihen Vorzüge des neuen Ver- philol. und Phsiosop Ge Fasse Eme in E j 18 Thlr. 10 sgr. Gymnasis, welche, Lircagaiclidye "Srabicadabu verra- fahrens; ich bin bereit, auf (portofreie) Aufragen nä- HAR G n T astronom. Jahrbuch für Criminalrecht. then, bestimmt und die Kollatur des Stipendii über- ves in E Juli 1830 Smidt, D. N., chrisilice Religion und Hegel-! Erster Band: Criminalordnuni 3 Thlr, c j j i j | ¡ echt: . a gt nts iun Ra M n nis 40 TG. Ferd, Oppert, Play am Monbijou Mr. 3. sche Philosophie. 10 sgr. j Zweiter Band: Strafr

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Staaten. | ldeler, L., über die Zeitrechnung der Chinesen. 1 Thlr. 15 sgr. l Zusammenstellung der Straf - Gescege auswärtiger Staaten nach der Ordnung des revidirten Ent- wurfs des Strafgeseybuchs für dic K. Preußi- schen Staaten. (Ausgabe in 8vo.) 3r Theil. Von den einzelnen Verbrechen und deren Strafen. er 1 Thlr. 20 sgr. gegenwärtige Gränzftreit E zwischen : Staats- und Kirchen-Gewalt aus dem staatskirchenrechilichen und

In der Nauck schen Buchhandlung in Berlin, Hans“ voigtei- Platz No. 1, sind erschienen und in allen Bucbbandlungen zu haben:

Gesetzbücher für die Preussischen Staaten,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein sind in der Registratur einzuee

Die Unterzeichnete

Sedächtnißfeier de 1 ) et f Gnilbeigon Amts- Jubiläums ihres hochverchr-

rers, des Königlichen Konsistorial-Raths Herrn Dr. od, seinen chemaligen Schülern die Errichtung einer „Friedrich Koch schen Stiftung“ 10 Vor-

Berlin, Sonnabend den 20ffleu

Allgemeine

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Der beim Königlichen Landgerichte hierselbst angestellte Justiz-Kommissarius Gall ist zugleich zum Notar in dem De- partement des Kammergerichts bestellt worden.

Abgereist: Der Geheime Legations-Rath und Minister- Resident bei den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, von Rôönne, nah Teplik.

Zeitungs-Nachrichten. A w §4 @: n-d;

Sr N Ar e 10

Deputirten-Kammer. Sißung vom 13. Juli. (Nachtrag.) Es wurde die Erörterung des Budgets des Ministeriums des dffentlihen Unterrichts fortgeseßt. Herr Gouin nahm im Namen der Kommission das Wort, um dieselbe gegen den Vorwurf des Herrn von Salvandy, daß ihre Angaben irrig seyen, zu vertheidigen. Im Jahre 1838, sagte er, sey ein Kredit von 150,000 Fr. für den Subscriptions-Fonds angewiesen gewesen, die Ausgabe habe aber 220,000 Fr. betragen. Jm Jahre 1839 sey ein Kredit von gleichem Betrage, wie im vorangegangenen Jahre wieder um 115,000 Fr. überschritten worden. Das sey indeß noch nicht Alles, und die für 1840 angewiesene Summe würde, ungeachtet des Kre- dits von 180,000 Fr., den die Regierung fordere, ganz für schon eingegangene Subscription ausgegeben werden müssen. Die ein- gegangenen Verpflichtungen erstreckten sich sogar bis 1845. Herr von Salvandy entgegnete, der ganze Frrrhum der Kom- mission entstände daraus, daß dieselbe übersehen habe, daß das Rechnungsjahr 1837 mit einer weit größeren Summe als der im Budget angeseßten Summe von 134,000 Fr. belastet gewesen sey. Auf das Jahr 1838 hätte eine Schuld von 70,000 Fr. vom vorigen Jahre übertragen werden müssen. Nachdem die Auf- regung, welche durch die Vorfälle außerhalb der Kammer ver- anlaßt worden war, sih etwas gelegt hatte, erhob sih Herr Vivien und äußerte, der jeßige Minister des Unterrichts habe gesunden, daß zur Zeit, wo Herr von Salvandy ins Ministe- rium getreten, der Betrag der hon im voraus für laufende Subscriptionen angewiesenen Summen sih auf 600,000 Fr. be- laufen. Nach einer Wahrscheinlichkeits-Berechnung hätten diese 600,000 Fr. dur jährliche Abzahlung von 100,000 Fr. im Laufe von 6 Jahren abgetragen werden können. Da das Bud- get 150,000 Fr. bewillige, so seyen also Herrn von Salvandy nach Abrechnung der 100,000 Fr. für laufende Subscrip- tionen noch 50,000 Fr. fúr neue übrig geblieben. Herr von Salvandy habe indeß die alten Verpflichtungen im Betrage von 600,000 Fr. durch neue Subscriptionen im Be- trage von 400,000 Fr. vergrößert. Ferner beklagte sich der Red- ner darüber, daß zu bedeutende Summen für einzelne Werke ausgeseckt gewesen seyen. So habe Herr von Bastard in einem Fahre 30,000 Fr. vom Minister des öffentlichen Unterrichts und dieselbe Summe vom Minister des Jnnern empfangen. Herr Vivien {loß mit den Worten: „Die Kommission is zu der Ein- sicht gekommen, daß große Unregelmäßigkeiten vorgekommen sind, und sie hat deshalb auch ihren Tadel nicht zuückhalten dürfen. Indessen erkennt sie auch gern das Gute und Ehrenwerthe an, was unter der Verwaltung des Herrn von Salvandy geschehen is, Herr von Salvandy hat in der Vertheilung der durch Subscription unterstüßten Werke eine sehr nüßliche Reform ein- geführt. Er hat den Mißbrauch, vermöge dessen diese Bücher ‘Privat- leuten und nicht dffentlichen Anstalten übergeben wurden , abge- schafft.‘‘— Herr Taschareauführte mehrere Werke an, bei welchen, seiner Ansicht nach, sich die Subscription des Ministers nicht rechtfer- tigen ließe. Darunter befanden sich auch 200 Exemplare der Delavigneschen Komödie, „la Popularité“/, was einiges Geläch- ter erregte und einen Deputirten zu der Aeußerung veranlaßte, daß man die Popularität nicht auf diese Weise erkaufe. Ferner führte Herr Taschareau die Subscription auf 400 Exemplare einer noch nicht erschienenen Geschichte der Kunst- Arbeiten in den Vereinigten Staaten an, für welche der Verfasser im Jahre 1840 20,000 Fr. erhalten werde. Als es zur Abstimmung über das Kapital der Subscriptionen kam, bewilligte die Kammer zu den angeseßten 180,000 Fr. noch die von der Kommission beantragte Vermehrung von 20,000 Fr. Eben so die übri- gen Kapitel des Budgets des öffentlichen Unterrichts. Hierauf wurden die verschiedenen Kapitel des Ministeriums der öffent- lichen Arbeiten ohne erhebliche Erdôrterungen angenommen. Die Kammer ging sodann zum Budget des Ministeriums des Han- dels und des Ackerbaues úber. Herr Lascases brachte bei füge Gelegenheit die geringe Zunahme des Französischen Aus- M Mt im Vergleiche mit dem Großbritaniens und dem Ren, merika's zur Sprache. Er sehte dies vorzüglich auf

Ade S der Unredlichkeit mancher Kaufleute, welche schlechte Mini Mg OO und der Höhe der Transport-Kojten. Der mis: via R Gi LIS meinte, der Französische Handel müsse cher durch r Vorsicht zu Werke gehen, als der Englische, wel-

große Kapitalien unterstüßt werde.

Paris, 14. Juni E )

* Juni. Der âbrige Theil des gestrigen und Sit vos n heutigen Tages sind bis auf einen unbedeu- Martin àm E in den Vierteln Saint-Denis und Saint- gangen. Es in e Abend ohne Ruhestörungen vorüberge- gefährlichen Charalttq L erwiesen, daß der Auflauf keinen

Begnadigung von Die und nur ein Versuch war, die

U erhalten, obgleich das Mittel wehe man dazu wählte, ehét geeignet seyn möchte, das Ge-

|

gentheil zu bewirken. Jndeß soll keiner der Minister diesen Vorgängen ein Argument gege Barbes* Begnadigung entnom- men haben. Ueber diese selbst scheint noch nichts entschieden zu seyn und es sollen vier Miniskir sich für die Todesstrafe, vier andere aber dagegen ausgesprichen haben. Die Entscheidung würde von Herrn Villemain abhängen, der seine Meinung noch nicht abgegeben hat. DieHauptschwierigkeit geht übrigens

von Barbès selbst aus, denn dieser weigert sih auf das Ent- | schiedenste, die Königliche Gnadi anzurufen, und alle Versuche, die |

man gemacht hat, um ihn dazu zu bewegen, sind ohne Erfolg geblieben.

Seinem Bruder und seinen Advykaten hat er geantwortet, er sey be- |

reit, zu sterben; er habe den Trost, allein zu sterben und keinen

seiner Freunde in seinen Untergang hineingerissen zu haben. | Als einzige Gnade forderte er, daß man ihm die Zwangsjake |

abnehme. und er bemüht sih nur, die Beschuldigung, daß er der Mörder des Lieutenants DVrouineau sey, von sih abzulehnen. Als man

Seine Fassung und seine Kaltblütigkeit dauert fort, |

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| |

ihm bemerklich machte, daf er in dem Urcheil nur für einen | der Verúber des Mordes und nicht für den bedeutendsten er-

klärt werde, sagte er: „Also als Führer der Jnsurrection; das ist eine Thatsache, die ih eingestanden habe.‘’ Auf die An- frage des Abbé Montés, des Almoseniers der Gefängnisse, os er geneigt sey, einen Diener der Religion zu empfangen, ent- gegnete er: „Gewiß, ih kin ja Christ, und die Religion soll keine der geringsten Stúßen der republikanischen Sache sein.““

Wenn nun auch Barbès jeden Rekurs an die Königliche | Gnade hartnäckig zurücweist, so hat doch seine Schwester für |

ihn zu wirken gesuche. Sie wendete sich zuerst an Herrn von

Lamartine und dann an Herrn von Montalivet, um die Er- | laubniß zum Eintritt in den Palast von Neuilly zu erhalten. | Dieser gab ihr einen Brief, welcher ihr nebst ihrem Mann und | Der König | nahm die Bittsteller sehr huldvoll auf und antwortete ihnen „Persönlich bin ih sehr zur |

einem Verwandten Zutritt zum Könige verschasste.

ungefähr auf folgende Weise: Nachsicht geneigt. Die Lösung der Frage hängt indeß nicht von mir allein ab. Der Minister - Rath hat sich mit derselben heute Morgen beschäftigt. Bis jeßt ist noch nichts entschieden. Es sind dabei Staats-Rücksichten in Betracht zu ziehen. Hinge die Entscheidung von mir allein ‘ab, so würden Sie mit Bar- bès’ Begnadigung nach Paris zurückkehren. Hoffen Sie, fa\- sen Sie Muth.“

Da die vergangene Nacht vollkommen ruhig vergangen ist, so ist eine Batterie deé zweiten Artillerie - Rogiments, welche gestern hierher beordert worden war, heute wieder zurückgesen- det worden.

Zu den bereits mitgetheilten Nachrichten über die gestrigen Vorfälle ist noch nachzutragen, daß ein Haufe junger Leute, ungefähr 300 Köpfe stark, welcher sich vor der Kanzelci auf dem Vendôme-Plate versammelt hatte, zwei Abgesandte zum Groß- Siegelbewahrer schickte, welche in dessen Abwesenheit vom Ge- neral - Secretair empfangen wurden und sich diesem als Bevoll- mächtigte der Rechtrs\chule und der medizinischen Schule vor- stellten. Jm Namen der Zöglinge dieser Schulen baten sie um Barbès? Begnadiaung und wollten eine ehrfurchtsvolle Bittschrift in diesem Sinne aufseßen. Als ihnen der Gene- ral - Seçretair indeß bemerklih machte, daß die Bittschrift nicht in ihrem Namen allein abgefaßt werden könne, gaben sie diesen Gedanken wieder auf und baten nur noch, den Groß- siegelbewahrer von ihrem Schritte in Kenntniß zu seßen. Hier- auf entfernten sie sich in vollkommener Ordnung und zerstreuten sich nach verschiedenen Richtungen. Dies geschah gegen 12 Uhr Mittags; gegen 2 Uhr fand dann der zahlreihere Auflauf statt, welcher gegen die Deputirten-Kammer anrückte.

Der Quotidienne zufolge, haben 131 Pairs den Siz- zungen des Pairshofes nicht beigewohnt.

Der gestrige Auflauf giebt dem Journal de Paris An- laß zu folgenden Betrachtungen: „Eine Demonstracion, wie die gestrige, welche von jungen Leuten ausgeht, die durch ihr Alter und ihre tägliche Beschäftigung von allem Atheil an der Politik ausgeschlossen sind, und die dennoch der Regierung, den Kammern, allen Staatögewalten Vorschriften der Milde und der Menschlichkeit geben wollen, findet ihre Erklärung nur in der durch die Revolutionen verursachten Begriffsverwirrung. Die Gedanken der jungen Leute mögen hochherzig gewesen seyn, aber sie hâtten doh einsehen mússen, daß in der Politik die Jnitiation nicht Studenten zukommt; daß jede solcher Demon- stration den Schein eines beleidigenden Zweifels in die guten Absichten der geseßlichen Gewalt hat, und daß endlich die Män- ner, denen Frankreich die Leitung seiner Angelegenheiten über- geben hat , niht von jungen Leuten zu lernen haben, was die Menschlichkeit gebietet und was Staatsrücksichten anrathen. Es ist dies aber. eine Folge der Vergangenheit. Das sittlihe Gefühl is erschüttert und die hierarchische Ordnung ge- \{chwächt worden, da man nicht einmal mehr an das Geseb des Altars glaubt. Jndeß ist das Uebel nicht mehr so groß, als vor einigen Jahren, und es wird immer mehr abnehmen. Die Revolutionen verwirren die Gemüther an einem Tage, und es gehören Jahre dazu, um sie wieder zu beruhigen. Aber endlich beruhigen sie sich doch, und wenn das Prinzip der Revolution edel und rein gewesen ist, so erhalten sie dadurch mehr That- kraft und Größe. Man kann je6t deutlih wahrnehmen, daß selbst unter den Parteien, welehe der neuen Ordnung der Dinge am feindlihsten gesinnt sind, die Massen ihren thörichten Ansprüchen entsagt haben, und nur noch einige Männer übrig geblieben sind, welhe das durchzuscßen hoffen, was sie wünschen. Aber jeder Tag bringt dem Frankreich von 1830 neue Proselyten, und es isk vielleiht die Zeit nicht mehr fern, wo aller Widerstand , den Thatsachen gegen- über, verschwinden wird.“ Die Presse findet die Veran- lassung des Auflaufs in dem laut angekündigten Plan der De- putirten, wêlche, noch bevor die Todesstrafe ausgesprochen war, gegen dieselbe protestiren wollten. Sie zieht daraus den Schluß, daß man künftighin mit mehr Vorsicht und Behutsamkeit zu Werke gehen möge.

Als den Mai - Angeklagten das Urtheil mitgetheilt wurde, erfundigte sich Martin Bernard nur, welhe Strafe über Barbès verhängt worden sey. Eben so Delsade. Die anderen Angeklagten thaten keine Frage in dieser Beziehung. Mialon betheuerte wiederholt seine Unschuld. Heute Morgen wurden alle Aktenstücke nah der Kanzlei gebracht, und sie werden nun, zufolge der seit 1830 befolgten Sitte, dem Könige vorgelegt werden.

Der Fahnenträger, welcher gestern verhaftet wurde, ist ein Schneidergeselle.

Folgendes ist, der Gazette de France zufolge, die Bitt- chrife der Arbeiter wegen Abschaffung der Todesstrafe, welche dieselben der Deputirten - Kammer übergeben wollten. „Eine Insurrection ist in der Hauptstadt ausgebrochen, ein Urtheil des Pairéhofes hat sie veranlaßt; dies Urtheil spricht die Todes- strafe aus. Die Todesstrafe für ein politisches Verbrechen! Uls man im Jahre 1830 die Minister des vertriebenen Königs von einem Gecicht vor das andere führte, hatte das Blut drei Tage lang unsere Straßen geröthet; damais, wie heute, war der Pairshof mit einem furchtbaren Pro- zesse beauftragt. Den edlen Geist des siegreichen Vol- fes cekennend, erhob sich damais die ganze National- versammlung, um auf Abschaffung der Todesstrafe zu dringen. Wenn dieser Wunsch nicht sogleih zu einem Staatsgeseß er- hoben wurde, so lag dies in der Form, aber ihre einstimmige Erklärung rettete den Angeklagten das Leben. Soll es nicht auch heute so seyn? Har die Revolution einen Rúckschritt ge- than2 Wird die Notion ohne Abscheu im Jahre i839 das politische Schaffor errichten sehen, welches ihre Gerechtigkeit im Jahre 1830 zertrümmerte? Jn Erwägung dieser und anderer Umstände, welche die Unterzeichneten Ihrer hohen Weisheit úberíassen, haben dieselben die Ehre, Sie um ein Votum zu Gunsten der Abschassung der Todesstrafe zu bitten.““

Die Landsleute Barbès’, die sich in diesem Augenblicke in Paris befinden, haben sich heute Abend vereinigt und, in der Befúrchtung, daß die gestrigen Ereignisse seine Begnadigung ersl,weren könnten, dem König eine Bittschrift zu übergeben beschlossen.

Heute sind ungefähr dreißig Verhafts-Befehle gegen Indi- viduen , welche im Verdacht stehen, an dem gestrigen Auflaufe Theil genommen zu haben, erlassen worden.

Der Großsiegelbewahrer soll erklärt .haben, daß er seine Eatlassung einreichen werde, wenn die Krone nicht zu Barbès Gunsten von dem ihr durch die Constitution übertragene Rechte Gebrauch mache.

Den Wafsfenhändlern auf dem (Quai (le la Mégisserie folleh alle . Waffen abgenommen worden seyn, obgleich die Feuerwaf- fen, nach den Vorschriften der Polizei, ohne Schlösser waren.

Der Herzog von Broglie reist heute nach Coppet, von wo er ersi gegen Ende des August zur Zeit der Eröffnung des Ge- neral. Conseils im Departement der Eure zurückkehren wird. Sodann will er sich nah Jtalien begeben. Dadurch würden freilich alle Gerúchte von seinem wiederholt angekündigten Ein- tritt ins Ministerium widerlegt werden. i

Man schreibt aus Toulon vom 9. Juli: „Die vier leß- ten Schiffe, welche aus Algier hier angekommen sind: „Ful- ton‘, „Agathe‘“, „Farn““ und „UAetna‘/ haben an das hiefige Lazareth 1000 Mann abgeliefert; so schwächt man die Occupa- tions - Armee in Afrika immer mehr, denn das 11te und 12te Regiment sind ebenfalls hierher zurügekehrt und nicht wieder erseßt werden. Das 22ste Linien- und das ldte leichte Regi ment werden das 47e und 62ste ablösen, die nah Frankreich | zurüfehren sollen. Man rechnet, daß gegenwärtig in Afrika nur 535,000 Mann sind, welche kaum hinreichen, die von dem Marschall Valée errichteten Etablissements zu beshúßen. Die Besibnahme von Collo, Dellys, Cherchel, Chelif, so wie dic Errichtung eines Lagers vor Bugia, bleibr ausgesetzt.“

Einem Berichte des Capitains Doullé zufolge, war man auf Martinique eifrig beschäftige, das durch das Erdbeben ver- wüstete wieder herzustellen, und an vielen Stellen baute man sehr fleißig.

Großbritanien und Jrland.

London, 13, Juli. Nach der Rede, welche Herr Gibson vor den Wählern von Jpswich gehalten, als er dort von neuem als Kandidat auftrat, ist wohl nicht mehr daran zu zweifeln, daß derselbe aus den Reihen der Tories völlig in die der Libe- ralen úbergetreten, was auch der Umstand beweist, daß uur die erstere, aber nicht die leßtere Partei einen Mitbewerber aufge- stellt hat. Da nun, allem Anschein nach, Herr Gibson, un- geachtet seiner Sinnesänderung, wieder zum Parlaments - Mit- gliede für Jpswih gewählt werden wird, so müssen sich mit seinen Gesinnungen zugleich auch die der dortigen Wähler von der Tory: Partei abgewendet haben, was den ministeriellen Blät- tern zu nit geringer Freude Anlaß giebt. Herr Gibson sagte in seiner Rede unter Anderem:

„Als ih meinen Parlaments\siß für die Stadt Jpswich einnahm, war ich dem politishen Leben fcemd. Dazu fommt noch, daß ih unter Tories aufgewachsen bin und alle meine früheren Vorurtheile und Gesinnungen diesem Zirkel entsprossen sind. Erst als ich berufen wurde, auf dem großen Kampfplage der Welt handelnd aufzutreten, a" i einen Sig im Parlament erbielt, da ers fîng ih au, darüber uachzudenken, ob auch jene Vorurtheile, jeue Gesinnungen und Grund- \áäße zur Wohlfahrt meines Vaterlandes beitragen würden. Jch nehme nun feinen Anstand, offen zu sagen, daß meine Gesinnungen mit de- nen, die wit mir im Unterhaufe auf derselben Seite saßen, nicht übercinstimmten, ich fand, daß die Grundsätze jener Vartei, von der ih spreche, im Parlamente fich ganz anders zeigten, als fie außerhalb

desselben waren fundgegeben worden. Was den Stand der Parteien in déesem Lande betrifft, so glaube ich fest, daß die Tories rückwärts statt vor- wärts gehen, undich glaube darthun zu köunen, daß diesePartei nicht einmal geneigt is, auf der gemáßigtsten Reformbahn vorwärts zu schreiteu, son- dern ih uur in völlig eutgegengeseßter Richtung bewegen will. Jn der legten Session des Parlaments wurde bei der Diskussion der fängniß-Bill von der liberalen Partei des Hauses vorgeschlagen, daß

es den fatholiszen Geisilichen gestattet seyn solle, die Gefangenen