1839 / 200 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

kma R C Ge oi Eiern ari Mia E Ri E E T

Jahren, mit Namen Cotereau. Er hatte 13 Sous in der Tasche. Als er vor der Kavallerie floh, fiel er und als En im Aufstehen begriffen , faßte ihn der Maréchal- des- Log! Me Dragoner, legte ihn über sein Pferd und brachte ihn nas, ee Posten der Deputirten - Kammer. Cotereau, me Etne vierzehn Zas in Paris ist, leugnet übrigens, daß er di tragen habe.“ i ; f A e eaurrier de Lyon‘ meldet aus Marseille, daß Be neue Nachsuchung in der Wohnung des Catpantras T den, welche zur Entdeckung M Paptere e Seer Ie r nig hat in Bezug auf k L : Juli See falondes Schreiben an die Bischöfe e e Seun lassen : „Die Jahresfeer e 270 eeli@keit gebührt die ‘ei dieser nation T E ijr RaA i e won welche für die Vertheidigung der Gesege und der Freiheit starben. Wir glauben den Wunsch : wenn wir fúr die glorreichen

etr í ti u deuten L E P rup Fo Feierlichkeiten; welche die Kirche den todten Christen zu Theil werden láßt, in Anspruch nehmen. Sie

werden deshal 2 allen Kirchen ihrer Didzese feijoen.““

Das Journal des Débats enthält eine Zusammenstel- |

lung der Berichte über den freudigen Empfang, der dem Her-

oa von Nemours bei seiner Anwesenheit in Pau und an an- | Dereit Orten zu Theil geworden ist. Im Phare de Ba- | Aud i vonne vom Îlten liest man ferner noch: „Die Sorgfalt des | Dost Muhammed Chan's erreicht worden. Wir haben zwar Herzogs von Nemours fár die Junteressen der Armee und seine | genauen Kenntnisse der Verwaltung zeigten sich auch wieder in |

seinen Aeußerungen bei der Aufstelluug einer Abtheilung der |

Douanen in Biarriß. Er sprach den Wunsch aus, daß die

Zahl derjenigen Militair-Personen, die nah Ablauf ihres Urlaubs | herechtigtseyen, indie Douanen einzutreten, durch ein Reglement der | dffentlichen Verwaltung festgestellt werden möchte. Er sagte, daß | diese Begüustigung namentlich den alten Unter-Offizieren und | den Soldaten, die s in ihrem Corps am meisten ausgezeichnet |

hâtten, vorbehalten bleiben müsse; daß dies für die Armee ein

mächtiger Antrieb und fär die Verwaltung ein eben so sicheres |

als ehrenvolles Rekrütirungsmittel seyn würde. ¡Ss geschieht

ies allerdi on zuweilen“, fügte der Prinz hinzu, „„„zallein | ( dies aLN Dgs In d O L Pee Sees | Angelegenheiten vorläufig für neutral erklärt worden.

ih wünschte, daß eine Ordonnanz die Rechte der Armee be-

stimmt festseße und dadurch die beiden Zweige des öffentlichen Dienstes, die namentlih an der Gränze bereits mit einander |

in enger Verbindung stehen, zum Vortheil beider an einander | ) aller i wei enúofen 6 Men M 9 | gade eingetheilt. Die Junfanterie- Divisionen werden von den

knüpfen.‘

Ein Journal meldet den Besuch, den die Abgesandten der

i ische rikanten dem Minister des Handels ab- Í { : i (Aan IGRR, AICtTe A L Be g | der ersten Division kommandirt der Erbprinz von Oranien,

| Hôchstwelcher mit seiner jungen Gemahlin vorgestern Abends

gestattet haben nnd legt diesem die Worte in den Mund: „die Kolonieen müssen unterstüßt werden , selbst auf die Gefahr hin,

daß einige inländische Fabriken zu Grunde gehen.“ Der „Mos |

niteur Parisien““ stellt diese Aeußerungen als erdichtet hin.

Das Ministerium soll beabsichtigen, der bedrängten Leine- |

wand-Fabrication dadurch zu Snlse zu kommen, e F Ae. aaren um 10 pCt. e N

Dagegen haben indeß nicht nur der Englische und Belgische |

für die vom Anélande eingehenden

Gesandte lebhaste Reclamationen erhoben, sondern auch zu ver- stehen gegeben, daß ihre Regierungen sich bewogen finden könn-

27|ten d. M. einen Leichengottesdienst in | Y l _verscha} 4am S | an der Börse heute ein starkes Sinken der Consols ein.

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leichtern, ohne ihre Sitten und ihre Religion antasten zu wollen.“‘

Großbritanien und Jrland-.

London, 13. Juli. Es heißt, Lord Melbourne habe der Königin vor einigen Tagen abermals vorgestellt, es sey ihm durchaus unmöglich, die Zügel der Regierung noch länger zu führen. Die Königin soll ihn darauf mit Thränen gebeten ha- ben, sie vor den Machinationen der Tories zu {chüßen. Er soll endlich nachgegeben haben, und es soll beschlossen worden seyn, nach Ablauf der gegenwärtigen Session das Parlament aufzu- lôsen und ín der Zwischenzeit Alles aufzubieten, um die einfluß- reiheren Wähler für das Ministerium zu gewinnen.

Der Standard glaubt, daß Sir Robert Peel's Vorher-

Einfú des Penny - Porto’s entstehende | E A ino sagung, der durch Einführung Penny - P steh | ersten Kammer geltend gemachte Prinzip, daß die Domainen

| Privateigenthum des Großherzogl. Hauses seyen und aus die- | sen die Apanagen geschö

Ausfall in der Staats - Einnahme werde nicht durch eine Ein- kommen-, sondern durch eine Vermögens-Steuer gedeckt werden, wohl richtig seyn möchte.

In Folge von Maßregeln der Bank von England, sich durch den Verkauf von Annuitäten Geld zu verschassen, trat

Die Regierung hat gestern Abend Depeschen aus O stin -

ien erhalten, deren Juhalt sehr befriedigend lauten soll. Die | I MRLIR T A E S Dn FRHalten, Fuhale seh f s | | Bestreitung der Landeébedürfnisse geruht habe; die Redner er-

| flärten sich übrigens mit dem Geselze felbjt inver | Hiergegen bemerkten die Redner der Regierung, Di ¿0 N | ster von Blittersdorf und Legations - Rath von Marian, „das

| sich die Regierung an den klaren Wortlaut des §59 der Der

| fassungs - Urkunde halte, wonach jedenfalls verfassungsmäpig | der Grundsaß feststehe, daß die Civil-Liste und die agen aus | die Domainen radizir© seyen, deren Ertrag aljo vorzugswetjie

Morning Chronicle sagt darüber: „Der Zweck der aufge- klärten Politik Lord Auckland’s is bereits durch die Abdankung

noch feine authentishe Mittheilung darüber erhalten, doch lassen die neusten direkten Nachrichten aus Indien ein solches Resultat voraussehen.“ Der ministerielle Globe bemerkt, man habe jene Nachrichten Úber Konstantinopel erhalten, und ihrem Jnhalt zufolge, wären die Britischen Truppen in Kan- daßar eingerúückt, und Dost Mußhammed Chaùi habe zu Gun- sten des Schah Sudschah resignirt.

Niederlande.

Aus dem Haag, 15. Juli. Nach dem Handelsblatte ist das Luxemburgische Dorf Martelange, welches einen neuen Streit zwischen Holland und Belgien zu erregen drohte, durch Uebereinkunft der beiderseitigen Ministerien der auswärtigen

Se. Majestät der König haben eine neue Organisation der Armee beschlossen. Die Jnfanterie ist in 3 Divisionen, jede von 2 Brigaden, die Kavallerie in eine {were und eine leichte Bri-

General - Lieutenants Baron van Geen, Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar und de Favauge befehligt. Die erste Brigade

im erwünschtesten Wohlseyn zu Arnheim angekommen und da- selbst| mit großen Feierlichkeiten empfangen worden ist. _JIhre Königl. Hoheiten werden übermorgen Ihren festlichen Einzug

in die Königl. Residenz zum Haag halten. Belgien

f D vel; 16, Julie Die Emancipation will wissen, | daß die belgische Regierung in Deutschland sich durch sechs

ten, die Zôlle für verschiedene Französische Produkte zu erhdhen.‘/ | Gesandte vertreten lassen wird, nämlich in Frankfurt, Múnchen,

Die Handels - Kammer in Havre hat an die Deputirten- Kammer eine Bittschrift gerichtet, worin sie den Wunsch aus- spricht, daß das Gesetz über die Verbesserung der Häfen noch

in dieser Session votirt werden möge. : “n Franrreich werden jährltch 216,620 Kilogramme edler

Metalle in den Münzen ausgeprägt, die einen Geldwerth von 48 Millionen Fr., und zwar 5 Misllionen in Gold und 43 Millionen in Silber haben. Ein Drittheil dieser Summen wird allein in Paris geschlagen.

Die Kirche zu St. Germain l’Auxerrois wird mit neuen Glasmalereien versehen. Die zwölf Fenster, durch welche das Licht auf den Hochaltar fällt, stellen die 12 Apostel dar.

Die „„Malouine“/ hat vou ihrer Entdeckungs-Reise an der Westküste Afrika's den jungen Prinzen OÖhino mitgebracht, welcher in Frankreich die Elemente der Schifffahrt und Schiffs- baukunst erlernen soil.

Aus Perigueux wird gemeldet, daß das bekannte Wun- derkind Vito Mangiameli aus Sicilien in dem dortigen Gym- nasium dffentlih aufgetreten wäre und auch hier, wie seit zwei Jahren überall in Frankreih und England, alle Anwesenden durch die Leichtigkeit, mit welcher er die shwierigsten arithme- tischen und algebraischen Aufgaben löste, in Erstaunen seßte. Wie es heißt, wird er nach Beendigung seiner Neise seine Rechen- Methode bekannt machen, die, nach der Versicherung seines Lehrers, Comparato, hôchst einfach und allgemein ver- ständlich ist.

DieneuesteRe vuedes deuxmondesgiebteineUebersicht der in der Levante versammelten Schiffskräfte der verschiedenen Mächte, welcher zufolge das Türkische Geschwader 29 Segel, worunter 10

Linienschisse, zählt, das Aegyptische 25 Segel mit 10 Linien- | chien, das Russische 24 Segel, worunter 18 Linienschisse, das |

Französische 19 Segel, worunter 8 Linienschisse.

Eine vom Agenten der auswärtigen Angelegenheiten in Marseille unter dem 13ten d. M. eingesendete telegraphische

Depesche meldet außer anderen bekannten Thatsachen: „Am |

28. Juni befand sih die Türkische Flotte noch in den Darda- nellen. Der Admiral Lalande war mit dem „Jena“ zu Tene- dos, der Rest des Geschwaders zu Kurla. Das Englische Ge- schwader hatte, 13 Segel stark, am 2. Juli Malta verlassen und die Richtung nach der Syrischen Küste eingeschlagen.“

Man schreibt aus Algier vom 29. v. M. „Unser Bi- hof, Herr Dupuch, ist mit dem Paketboot „„Kester““ von seiner Reise nah Oran und Arzew zurückgekehrt. Derselbe hat an allen Orten, die er besuchte, die lebhaftesten Beweise der Hoch- achtung und Verehiung von Seiten der Truppen, der Koloni- sten und selbst der Araber empfangen. Jn Mostaganem hat er den Mnselmännischen Kirchhof eingeweiht, und die Eingebornen haben sich um die Ehre gestriltten, dem Bischofe den Altar und die Kanzel zu c{hmúüccken, die Anwesenheit des Bischofs in Mo- steganem wird die glülichsten Resultate haben, denn die Ara- ber, welche schr religids und strenge Befolger ihrer Gebote sind, betrachten uns jeßt nit mehr, wie früher, als eine Na- tion, die Gott wegen ihres Unglaubens strafen wird. Der General Guéhenneuc hat sh selbst nach Arzew begeben, um zu sehen, welche Wirkung der ministerielle Befehl, die Kinder der uns befreundeten Araber nah Europäischer Weise zu unterrich- ten, hervorbringen wird. Die Araber glaubten zuerst, daß man ihren Kindern moralischen Zwang anthun wollte, aber der Ge- neral beeilte sich, ihnen Mustapha und die Hauptchefs der Sme- las zu senden, die sie von den wohlthätigen Absichten Frank- reichs unterrichten, und sie belehren sollten, der einzige Zweck sey, den Arabern die Abneigung unserer Civilisation zu er-

Stuttgart und Karlsruhe, Dresden, Hannover, Hamburg, die : zugleich die Vertretung Belgiens bei den kleinern Deutschen i Staaten unter sich vertheilen werden. Der Chef der erstge- nannten Gesandtschaft Cin Frankfurt) wird den Titel eines be-

| vollmächtigten Ministers führen. : A Man liest im Journal d’Anverê: „Die Zahl der Frem- den, die seit vierzehn Tagen nach Antwerpen kommen, beson- ders aus Holland und England, is sehr bedeutend. Ueberall

definitive Regulirung der zwischen Holland und Belgien noch obwaltenden Differenzen mag den Regierungen noch zu man- chen Erörterungen Anlaß geben, aber der Friede und die Ei- nigkeit zwischen den Bevölkerungen beider Länder ist definitiv befestigt. Wir unsrerseits wünschen, daß die Regierungen sich bald derselben Eintracht erfreuen, wie die Völker.

Deut ch lan:

Hannover, 18. Juli. (Hannov. Ztg.) Nachdem die Nachricht von den Maßregeln, welche Se. Majestät der König gegen den Magistrat der hiesigen Residenzstadt ergrissen hatten, allgemein bekannt geworden war, versammelten sich am gestri- gen Tage Morgens der Magistrat, die Bürger - Vorsteher , so wie eine bedeutende Anzahl von Bürgern auf dem hiesigen Rathhause, und beschlossen, Sr. Majestät dem Könige eine ehr- furchtsvolle Adresse zu überreichen : Allerhöchstdieselben möchten

| bis zur Rückkehr des hte / i | Königl. Kommissarius zum interimistishen Vorsibe im Magistrate

gnädigst geruhen, die verfügte Suspension gegen den Stadt- Direktor Rumann aufzuheben, oder doch nicht darauf beharren, tadtgerichts - Direktors Heiliger einen

zu ernennen, indem die städtische Verfassungs-Urkunde besage, daß im Falle der Behinderung des Stadt- Direktors und des Stadtgerichts - Direktors der Stadt - Syndikus als Vorsibender

| einzutreten habe.

Nachdem Se. Majestät auf die desfallsige ehrerbietigste An- frage erwiedert hatten, daß Allerhöchstsie die Deputation in dem hiesigen Palais ‘an der Leinstraße um 12/4 Uhr afkinchmen woll- | ten, verfügte sich eine Deputation von Búrger-Vorstehern und

anderen Mitgliedern der Bürgerschaft von dem Rathhause da- hin, und wurde von einer großen Anzahl von Bürgern in Ruhe und Ordnung bis vor das Königliche Palais begleitet.

Se. Majestät geruhten nach Anhörung der Adresse gnädigst zu erwiedern, daß Sie als König keine andere Schritte gegen den Stadt - Direktor hätten ergreifen kônnen; und daß, wenn die Verfassungs-Urkunde der Stadt bestimmte Vorschristen gebe, wie es bei Verhinderungéfállen des Stadt - Direktors und des Stadtgerichts - Direktors gehalten werden sollen, diese nur in Anwendung kommen möchten.

Die Deputation kehrte mit dieser gnädigen Entschließung Sr. Mäjestät nah dem Rathhause zurü, theilte dieselbe dort den Búrgern mit, und noch im Laufe des Tages verkündete eine Bekanntmachung des allgemeinen Magistrats, daß Se. Majestät der Kdnig Sich Allergnädigst bewogen gesunden habe, auf Veranlassung einer Allerhôchstihm von der hiesigen Bürger- schaft überreichten Petition die dem Stadt-Direktor obliegenden Geschäfte dem Stadt-Syndikus Evers einstweilen, und zwar bis dahin, daß der Stadtgerichts-Direktor Heiliger von einer Reise zurückgekehrt seyn werde, zu übertragen.

Karlsruhe, 14. Juli. (Karlsr. Z.) Jn der Sibung der Abgeordneten- Kammer vom 11. Juli war der Bericht des Abgeordneten Mittermaier über den Geseb - Entwurf, die Apanagen betressend, an der Tagesordnung. In der allgemei- nen Diskussion erklärte von JIbstein, wie das ganze Volk,

werden sie mit der größten Freundlichkeit aufgenoinmen. Die |

sey auch er durchdrungen von der unbegränzten Verehrung für die Großherzogliche Familie, und halte es daher für eine hei- lige Pflicht, zu deren standesmäßtger Apanagirung mitzuwirken ; da jedoch aus unzureichhenden Gründen von den im Jahr 183 vorgeschlagenen Dotationen abgewichen worden, und insbesondere die Apanagen für die nachgeborenen Prinzen der entférnteren Grade im Verhältniß zu den Kräften des Landes zu hoh ge: griffen seyen, so werde er- zwar fúr einzelne Paragraphen des Ge- sekes stimmen, úber das ganze Gesel aber si der Abstimmung enthalten. Die Witthume anlangend, |0 würde er mit vollem N er- zen für die Fürstin, welche eine Zierde des Thrones um ein Muster der Weiblichkeit sey und in allen Theilen des Landes als wie die beste Mutter verehrt werde, gern das hôchste Witthum votiren. Der Redner schließt mit einer Verwahrung gegen das von der Regierung und besonders von einem Redner der

pft würden; der §. 959 der BVerfassungs- Urkunde enthalte in dieser Bezichung eine historische Unwahr- heit. Aehnliche Verwahrungen 11 Beziehung auf Dan Selten Punkt legten weiter ein die Abgeordneten Welcker, von Rotte

S run dla des Déuts- und Weller, Leßterer unter Dezug auf den Grundjas des Deut schen Staatsrechts, wonach vorzugsweise auf den Domainen die

einverstanden.

+ Y a8 S Dun

Uvanagen auf

hierfúr, und nur der Ueberschuß zu Bestreitung der Staatsbe- dúrfnisse zu verwenden |ey. “Uebrigens „erscheine es als ganz überflüssig, bei diesem Anlaß auf eine Analyse und gleichsam auf eine Liquidation des §- 99 einzugehen; es genüge die Ue vert zeugung - daß jedenfalls der Ertrag der 2 omainen, welche dg Patrimonial-Eigenthum des Großherzogl. Hauses biden, weit die Summe úbers\teige, welche für die Großherzogl. Famil;e gefor- dert werde; die Civil-Liste, wie die Apanagen ruhten daßer nicht auf den Steuern, sondern erschienen als Renten welche aus dem Domanial- Vermögen zu entrichten seyen. D Regierung sey verpflichtet, diese Rechte des Großherzogl. Hauses zu Mw ren, wünsche úbrigens, daß diese unpraktische Diskusion hier niht weiter fortgeseßt werde. Nachdem n D e geordnete Merk über det Entwurf im Allgemeinen und der Abgeordnete Bericht - Erstatter bezúüglich auf die Cinwen- dungen des Abg. von Jbstein einige Bemerkungen gemacht hat- ten, wurde zur besondern Diskussion Übergegangen, jedoch úber- all fein von den Kommissions - Anträgen abiveic)ender ntrag gestellt, und nur von dem Abgeordneten Welcker zu 9. 27 be- merkt, daß er auf die Fixirung eines Maximums, welches ein- tretenden Fails mit Zustimmung der Stände voraus} werde überschritten werden, keinen besondern Werth lege, vielmehr eine Combination des Systems der persdnlichen Apanagirung mit dem Vererbungs-System vorgezogen hätte. Das Gesel wurde sofort mittelst nawentlicher Abstimmung einstimmig angenommen (mit Ausnahme des Abg. von Jkstein, welcher sich der Abstiw- mung enthielt). Zu §. 2 wurde nah dem Antrag der Kom- mission der Beschluß in das Protokoll niedergelegt: „„daß die Einrechnung des Fideikommisses Salem und Petershaujen in die Apanagen nicht stattfinde.“ Jm Ganzen enthält der Geselz- Entwurf nunmehr nur im §. 27 eine wesentlihe Abweichung von der Vorlage, wie sie sich nah den Beschlüssen der ersten Kammer gestaltet hatte; es soll näâmlih die Gesammtsumme er nach diesem Geseße zu leistenden Apanagen u. }. w. vier- malhunderttausend Gulden nicht übersteigen. Zum Schlusse nahm der Staats-Minister von Blittersdorff das Wort: „Meine

| Herren! Jch erfülle die angenehme Pflicht, Jhrer geehrten

| Kommission für ihre umsichtige und rücksichtsvolle Behandlung | dieses Gegenstandes und für den in jeder Hinsicht, sowohl in

| umfassender und richtiger Darstellung, als in zarter Würdigung

der Verhältnisse gleih ausgezeichneten Bericht den Dank. dêr

| Regierung auszusprechen, und auch die Kammer für die sreund- | lihe Aufnahme dieses Gese - Entwurfs der | Regierung zu versichern.“ Dreifaches herzliche

Anerkennung. der s Lebehoch erkíang von der Versammlung dem geliebten Regenten.

Frankfurt a. M., 13. Juli. Se. Durchlaucht der Land/ graf Philipp von Hessen is gestern hier eingetrossen und reist heute Abend nach Homburg weiter, woselbst er mit einem Fak- kelzug von den Bewohnern Homburgs empfangen twerden soll. Hier brachte gestern Abend die Musik des Jäger: Bataillons der freiwilligen Sradtwehr, welches im Befreiungskampfe unter dem Oberbefehl des becühmten Heerführers stand, demselben eine Serenade.

Oesterrei.

Wien, 13. Juli. (Nürnb. Kort.) Der Erzherzog Pas latinus is gestern aus Preßburg eingetrossen , und zwar, wie man glaubt, wegen Fassung eines bestimmten Entschlusses über das Vergehen des Freiherrn von Pronay, welcher bekanntli in scinen Landtags - Reden den obersten Gerichtéhof Ungaris einer gröblichen Pflicht - Verlekung wegen Verurtheilung des Wesselenyi und Kossuth beschuldigt hat. Es dürfte dieser Beschluß wohl kaum anders ausgefallen seyn, als diesen De- putirten unter Fiskalélage zu \tellen, da er die Unverleblichkeit der Königlichen Tafel durch Jnjurien #9 sehr mif achtet af. Vie wiederholte Konferenz über die Ungarischen engest Cg een hatte die Exzesse bei den Wahlen im Tolnaer und Barscher Komitate zum Gegenstande, wobei strenge gerichtliche VMaßre- geln beschlossen worden seyn sollen. Unter Anderem if bei den Landtags - Verhandlungen auch der Antrag zur Sprache gekommen, daß die Kosten für dieselben in den etsteren drei Monaten vom Adel, und súr die folgende Zeit vom Lande zu tragen wären. Man glaubt aber, daß für die erspriefilice Abkürzung der Sessionsdauer der Vorschlag lieber umgekehrt hâtte geschehen sollen. Unser Staats-Minister des Innern, Graf Collowrath, begiebt sich in kommender Woche nah Böh- men auf seinen Herrschasten, um einige Zeit der Erholung von Staatsgeschästen zu widmen. Es besteht das Gese, daß jeder eines Verbrechens oder einer {weren Polizei-Uebertretung überwiesene Beamte seine Stelle verliert, oder wenn er sich Uun- ter solhen Umständen um Anstellung bewürbe, davon auszu- shlieen sey. Es soll nun diese Verfügung ausnahmsweise für die Jtalienishen Provinzen zur Zeit aufgehoben werden, wahr- scheinlich, damit die daselbst Amnestirten, welche der Gnade des Kaisers ihre Freiheit verdanken, nun auch nicht den Weg der Subsistenz und Ehre irgend verschlossen finden.

ot Ci Q s

Vrali en

Mailand, 12. Juli. Die in Bologna erscheinende Zei- tung widerlegt das Gerücht von blutigen Austritten, die am 10. und 12. Juni in Bologna vorgefallen seyn sollten. Aus- ländische Zeitschriften nahmen diese lügenhafte Nachricht eines uanversqzzämten Korrespondenten auf Treu und Glauben an, und beklagten die Menge der Gefallenen und Verwundeten. Nach der Versicherung des erwähnten Blattes reduzirte sich Alles auf einige ganz unblutige und kaum des Erwähnens werthe Hän- del zwischen Stadtbewohnern und Soldaten der Schweizer- Garnison, die allerdings nit im besten Vernehmen mit den Bürgern steht.

S Ur fel

Der Oesterreichi \che Beobachter enthält folgende Be- richte aus Konstantinopel vom 3. Juli über die Thronbe- steigung des neuen Sultans, und über das Leichenbegängniß des verstorbenen Sultans und über Veränderungen in den

dchsten Staatéáämtern : s

iki Das am 1sten d. M. in den Morgenstunden erfolgte Ab- leben Sultan Mahmuds wurde den Bewohnern der Haupt- stadt erst nach 1 Uhr Nachmittags durch -die Kanonensalven der Batterien und der Kriegsschiffe uud durch dfsentliche Aus- rufer bekannt, welche dieses traurige Ereigniß und den Regie- rungs- Antritt des Sultans Abdul - Medschid, ältesten Sohnes

des Verblichenen, verkündeten. Sogleich nach dem Hinscheiden

Sultan Mahmuds begaben sich die beiden Großherrlichen Schwiegersöhne Halil und Said Pascha und der Präsident des Reichsrathes, Choêërew Pascha, zum Thronfolger Sultan Abdul-Medschid, welcher sich in einem nahe bei Tschamlidscha gelegenen Hause befand, um ihm die betrübende Nachricht vom Tode seines Vaters mitzutheilen. Nachdem sich Se. Hoheit Ihrem gerehten Schmerze Überlassen, verfügten Sie sich mit Gefolge, úber Haidar Pascha ins alte Serail, während sich der Leichenzug beinahe gleichzeitig über die Kaserne von Skutari ebenfalls nah dem alten Serail in Bewegung sette.

Die Leiche wurde in das Sünnet-Odassi (Saal des Propheten- |

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der Hoffnung Raum, daß die Differeizen mit dem Aegypti- schen Statthalter im gütlichen Wege ausgeglichen werden dürften.

In. den obersten Staatsämtern haben folgende wichtige Veränderungen stattgefunden: Die Würde eines Großwesirs ist wieder hergestellt und zu derselben der bisherige Prä- sident des Reichs - Rathes, Chosrew Pascha, erhoben worden. Die Stelle eines Basch-Wekil oder Premier- Ministers, welche Rauf Pascha bekleidete, findet sih hierdurch abgeschafft; Leßterer erhielt die Prásidentschaft des Reichs - Rathes. Der erste Schwiegersohn Sultan Mahmud's, Halil Pascha, ist zum Se- riasker, uud der zweite Schwiegesohn, Said Pascha, an dessen Stelle zum Handels - Minister ernannt worden. Riza Bey, Günstling Sultan Mahmud's, is zum Müschir des Groß- herrlichen Palastes mit dem Titel „Pascha‘/ erhoben worden. Reschid Pascha ist als Minister der auswärtigen Angele- genheiten bestätige. Für die Pforten- Aemter zweiter Klasse wurden die alten Titel wieder eingeführ. So ist Sche- fib Efendi zum Beilikdshi, Mahir Bey zum Ammedschi, und Zühdi Bey zum Mektubschi ernannt worden. Ali Nedschib Bey hat das Amt eines Walide-Kiajassii (Agenten der Sulta- nin - Mutter), Nedschib Efendi das Ant eines Harbije-Nasixi (Inspektors der Kriegs-Munitionen) und Hadschi Saib Efendi die Stelle eínes Tschausch-Baschi (Reichs-Marschalls) erhalten. Alle übrigen Staats-Beamten sind bestätigt. Die Gouverneure der Provinzen werden ihre Bestätigung oder Ernennung näch- ster Tage erhalten.

Die Ceremonie der Säbel-Umgürtung, die bei den Otto- nanishen Herrschern die Stelle der Krönung vertritt, soll am lÎten d. M. mit dem gewöhnlichen Gepränge stattfinden. | Die Polizei hat in diesen Tazen die größte Wachsamkeit | entwickelt; die Schildwachen find überall verdoppelt worden, | und zahlreiche Patrouillen durchziehen bei Tag und bci Nacht

die Straßen der Stadt und der Vorstädte. Auch ist die df fentliche Sicherheit nicht einen Augenbli gestört worden.

Der Gesundheitszustand is fortwährend sehr befriedigend. | Nachrichten von den Dardanellen vom 30. Juni zu- | folge, hatte die Türkische Flotte damals jene Meerenge noch nicht verlassen. f

Mantels) gebracht, wohin sich Sultan Abdul - Medschid bald |

darauf begab, um daselbst seine Andacht zu verrichten. Von |

da verfügten sich Se. Hoheit in den Thronsaal, empfingen da- selbst die Huldigung sämmilichher Großwürdenträger des Reiches und befahlen, daß der Leiche Jhres erlauchten Vaters die leb- ten Ehren erwiesen würden. Um 4 Uhr Nachmittags fand so- nach das feierliche Leichenbegängniß statt. Die schönste Lobrede, die dem verstorbenen Monarchen gehalten werden kann, ist sicher die allgemeine Trauer, welche sein Hinscheiden bei allen Klassen der Bevölkerung, sie mochten was immer für einer Nation oder Religion angehdren, erzeugte, und die sich bei dieser Feier- lichkeit am deutlichsten und rührendsten aussprach. Die Leiche des Sultans Mahmud ward im Stadtviertel Fazli Pascha, an einem in der Nähe der „verbrannten Säule‘/ gelegenen Otte beigesebt, wo bereits der Bau zu einem eigenen Türbe (Mau- soleum) begonnen wurde. Merkwürdig ist der Umstand, daß in demselben Kiosk von Tschamlidscha au) die Mutter Sultan Mahmud's vor zwanzig Jahren mit Tode abgegangen ist.

_ Nachstehendes ist der Bericht eines Augenzeugen über das Leichenbegängniß des Sultan: Konstanttuopel,/ 2. Juli. Die ängstliche Spannung herrschte seit einigen Tagen in diescr Hauptstadt; die widersprechendsten Ge- rüchte über das Besinden des Sultans ließen bald eine traurige Ka- tasirophe, bald eine glückliche Lösung erwarten. Uls gestern bald nach 1 Uhr die Kanonen auf allen Türkischen Kiiegsschiffen gelöst und alle Flaggen aufgesteckt wurden, fragte jcder zageud, ob dies Freude oder Trauér bedeute? Die nächsten Unugenblícke lösien die Zweifel; deun bald sah man éffentliche Ausrufer die Straßen der Hauptstadt und der Vorstädte Pera und Galata durcheilen, die. deu Tod Sultan Mah- muds und den Negierungs- Antritt Abdul - Medschid's verkündiagten. Nachdem der neue Sultan im Palaste zu Beylerbei, auf dem Asiati- schen Ufer des Bosporus, die Huldigung empfangen, wurde die Leiche seines Vaiers unter dem Donner der Kanonen von Beylerbei ins alte Serail nah Konstantinopel gebracht. Eine zahllose Menge von Trauernden und Neugierigen sirömte aus allen Vorstädten nah der Stadt, um den Leichen - Feierlichkeiten beizuwohnen. Eine Menge von Schiffen drängte \ich auf der Ueberfahrt nah Konstantinopel, und diese war nit ohne Gefahr bei dem schr slürmishzen Meere. Der Pfortenpalast und das Münz- gebäude waren geschlossen, die Bazars verlassen, die Wachen auf allen Punkten verdoppelt, und zahlreiche Patrouillen zogen durch die Stra- ßen. Von dem Thore des alten Serails bis zur Moschce Sultan Ahmeds waren alle Straßen gedrängt voll von Zuschauern Die Nuhe und Ordnung, mit der sich die Frauen auf der cinen, die Vi án- ner auf der anderen Seite auftellten, waren in der That bewunderns- werth. Man hörte von allen Sciten uur Töne der Trauer, Worte des Bedauerns und der Klage. Um 4 Ubr #0 Minuten verkündete ein allgemeines Klagegeschrei der Weiber das Herannaheu des Leichen- zuges; Alles drängte sich au die Spaliere, um der Leiche des verewigten Herrschers näher zu seyn. Während die Frauen ihrem Schmerze freien Lauf ließen, äußerte sich bei den Mäunerneine stille, aber nicht min- dex tiefgesühltc Trauer. Die Dienerschaft sämmtlicher Heofämter eröffnete den Zug; „hierauf folgten die Musteschare und Beamten der höchsten Würdenträger; diesen die Ulemas, die in Masse zugegen waren; dann famen die bôchsten Würdenträger, der Finanz-Minisler Hafiz Pascha, die beiden Swiegersöhne des verstorbenen Sultans, Halil Pascha und Said Pascha, der Präsident des obersten Reichs - Rathes, Chosrew Pascha, zuleßt der Vasch-Wekil Nauf Pascha wit dem Scheich - ul- islm, oder obersten Mufti, alle zu Pferde in_ ganz einfachem Ko: jium. Endlich nahte der Sarg, der die erblichen Ueberrcste des Sul- tans umschloß, vou einfaczem, weichem, ungefärbtem Holze, mit fünf bis der reichten Shawls behangen; auf dem vorwärts getragenen Kopfende war das Feß des Sultaus, mit der Reiberfeder und der dlimantenen Agraffe befestigt. Der Sarg selbs ruhte auf zwet einfachen Duecrhölzein, die, vou zahilosen Händen unter- fußt, in der Luft s{hwebend erhalten wurden. Jeder, der nur auf Augeublicke den Sultan getragen hatte, war slolz und glücklich; man war zufriedengestellt, wenn man nur die Qucrhölzer be- U e fonnute. __ Während die Mänuer sih solchergestalt um R ara drängten , erreichte. das Klagegeschrei der Weiber folgten UeA Grad. L ZIILEL geringen Entfernung vom Sarge Geld Ne Beamte und daun eín Mohr zu Pferde, dèr a3 äte das Voik ausiwarf. Wer das Wogen des Volkes und E ; Aa Drängen der unübersebbaren Menge um d¿n Sarg ge- nung bloß ees faum für möglich halten, daß die Ruhe uud ODid- ati die Auftritte einige Kavassse erhalten wurde ; dachte man überdies stattfanden, f, ‘Jurud, die fast bei jeder bisherigen Thronbestcigung blichen, als Gilde man versucht zu glauben, daß der Geist des Ver- tera seines Volkes der Ordnung und Ruhe unsichtbar über den Häup- rafilose und fräftige Wrebte das, in daufbarer Erinnerung an das ses und des Segeus d iren des hohen Verblichenen, Worte des Prei- folgen licß.“ em scinen Angen allmälig entschwindenden Saige

Sulslt 4 j E n ün sogleich Uls Medschid hat bei seinem Regierungs - An-

die Fl andarmee in Kleinasien sowohl als an

Mehmed Alt einés erlassen, daß die Feindseligkeiten gegen

dée Hauptstadt die günseden sollen. Diese Maßregel hat in igste Wirkung hervorgebracht und giebt 2

Dat L1H

- Rio- Janeiro, 8. Mai. Die Regierung hat dem Königl. Portugiesischen General-Konsul und interimistishen Ge- sháftsträger Hecrn Joao Baptista Moreira das Exequatur ent- zogen. (Vergl. St. Ztg. Nr. 197 London.) Seit langer Zeit wußte man nämlich, daß er den Sklavenhandel unter Portu- giesisher Flagge begünstigte und selbst dabei betheiligt war. Beeinträchtigt bei den zwei, von den Engländern aufgebrachten Prisen, wiegelte er das {lechte Gesindel bei den leßten Vor- fällen wegen des auf einem Dampfboote getödteten Passagiers, gegen die Engländer und alle Fremden auf. Man lobt sehr die Festigkeit der Regierung bei dieser Gelegenheit. Herr Baron von Daysser-Sylbach ist von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich zum Minister-Residenten am hiesigen Hofe er- nannt worden. Die Kammern wurden am Z3ten d. eröffnet. Der Prinz von Savoyen-Carignan befindet sich gegenwärtig hier. Nachrichten aus Rio Grande lauten gÚnstiger für die Kaiserlichen, sie haben cinige glückliche Gefechte gelicfert. Un- ser Cours steht jeßt auf 29, à 30 Pence. Mehl 21 à 24,900 pr. Faß.

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Berlín, 19. Juli. Eisenbahn. Als gestern der {Mittags 12 Uhr von Potsdam abgegangene, aus 14 Wagen fbestchende und von 3 Lokomotiven gezogene Train auf den hie- | sigen Bahnhof ankam, war der Eccentrik ein bewegliches Schienenpaar im Durchschnittépunkte zweier Schienenstränge # mit einer Vorrichtung zum Hin- und Herschieben von dem # hierzu angestellten Aufseher unrichtig eingestell. Die 3 Ma-

B [chinen wichen daher von den Schienen ab, liefen circa 80 Fuß

| auf den Unterhölzern in einer springenden Bewegung fort, bis | sie, ungefähr 2 Fuß in den Sand gearbeitet, kurz vor der Halle stehen blieben. Das Zusammenstoßen der Personenwagen bei diesem Unfalle war, da der Zug, bereits früher gehemmt, sich ¿in minder schneller Bewegung befand, nur mäßig. Niemand 3 ist dabei beschädigt worden.

—- Frankfurt, 19. Juli.“ Die fe den Großhandel nunmehr beendigte und bloß noch im Jahrmatkts - Verkehr fich fortseßende hiesige Margarethen- Messe ist im Allgemeinen vorzüglich gut ausgefallen. Bei dem Eingange von mehr als 80 Tausend Centner Fabrik-Waaren und Produkten aller Art zeigte sich kein Ueberfluß derselben. Einzelne Läger wurden bald ganz aufgeräumt. Mehrere Handlungen haben noch Wag- ren durch Eilfuhren herbeikommen lassen. Jn Tuch und tuch- artigen Waaren war der Absatz äußerst beträchtlih, auch mit Wollenzeugwaaren wurden gute Geschäfte gemacht. Jnländi- sche und vereinéländishe Baumwollenzeugwaaren fanden außer- ordentlichen Begehr. Mit Berliner gedruckten Waaren sind besonders gute Geschäfte gemacht worden. Auch die Schlesi- hen Baumwollenwaaren fanden reichlihen Absaß. Für Englische Baumwollenwaaren war das Geschäft weni- ger zufriedenstellend. Mit Seiden- und Halb{eidenwaa- ren wurden viel Geschäfte gemacht. Leinwand und an- dere Leinenwaaren fanden guüten Absaz. Mit Kurzen- waaren, so wie mit Eisen- und Stahlwaaren, Porzellan- und Glaswaaren, auch mit Holz-, Leder- und Rauchwaaren war der Handel ebenfalls lebhaft. Rohe Produkte, als Rind- und Roßhäute, Kalb -, Schaaf- und Ziegenfelle, Schweinborsten, Pferdehaare, Federposen, Bettfedern, Hornspiben und dergleichen, waren viel am Markte, ste fanden aber nicht so raschen Absabß, wie in der leßten Messe, doch wurde viel, wenn auch nur zu gedrückten Preisen gekauft. Wolle war Über 6000 Centner ein- gegangen. Es blieb davon nichts Übrig, die Preise waren et- was im Steigen. Der mit der Messe verbundene Pferde- markt war mit circa 1209 Stück Pferden beseßt. Mit guten Zug- und Wagen - Pferden war der Handel lebhafe. Nach Luxus Pferden war wenig Begehr. Inländische Einkäufer aus dem öôftlichen Theil der Monarchie waren zahlreih auf dem Plate, auch an ausländischen Einkäufern fehlte es niht, Die Zahl der Meß - Fremden hat sich nach den Fremden - Listen auf 9,712 gestellt.

Mänster, 13. Juli. Zu Meteln starb Anna Maria Dei- termann, geborne Elbers, im Alter von 105 Jahren, 9 Mona- ten 8 Tagen, nachdem sie bis zum leßten Tage völlig gesund gewesen war.

Köln, 16. Juli. Die erste Rhein-Seefahßrt zwischen

Köln und New-York ist gläcklih beendigt, indem der „Ver-

ein‘/, Capitain Lange, am 11lten d. M. wohlbehalten in Dort- recht eingelaufen ist.

Dem unterzeichneten Verein sind wicderum vachstehende Beiträge zugegangen : Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Thronfolger 1000 Rthlr. Der Verein zur Beförderung des Gewerbfleißes in Preußen 2000 Rthlr. Herr Äustizrath Heinsius 20 Rthlr. Herr Th. H—s. 3 Rthir. Herr Justizrath Kunowsfi 10 Rthlr. Herr Justizrath ron Sandt 10 Rtbir. Herr Geh. Medizinal. Rath Dr. Dieffenbach 5 Rihlr. Herr Fr. Splittgerber 10 Rthlr. Madame Julie Bennecke 5 Riblr. Herr- Vanquier M. Bielefcid 20 Rihlr. Hcrr Genera! -Major von Scharrnhorst 10 Rthlr. Se. Excellenz Herr General - Lieutenauk von Reiche 15 Rtblr. Herr Baron von Eckartstein in Charlotten- burg 50 Rihlr. Die Herren Prätorius und Brunzlow 30 Nibir. Herr Direktor Dr. Schadow 10 Rthlr. Herr C. Mitscher 5 Ribir. Herr Ad. Milscher 5 Rthlr. Madame Mitscher , geb. Baerwald 3 Rthlr. Herr Kammergerichts - Assessor Brose 5 Rthlr. Herr Fr. Curshmann 5 Rthlr. H. und S. 10 Nthlr. C. G. Fz. 20 Rthir.

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| Gold. Herr Geh. Medizinal-Rath Lichtensiein 5 Rtblr. Herr Thicr-

mann 5 Rthlr. Herr H. F. Kaufmann 15 Rihlr. Tb. D. 2 Rihlr. Herr G. St. D. Kuhlmeyer 15 Rthlr. Herr Prâäsi= den: Sethe 20 Rihlr. Herr Vice - Präsident Busse 5 Rthlr. Herr Geheime Finauzrath Oesterreich 10 Rthir. Herr Geheime Ober - Finanz -Rath vou Pommer- Esche 5 Rihlr. Herr Geh. Ober Medizinal-Rath von Könen 5 Rihlr. Herr Regierun gs- Assessor v0o1 Boddien 5 Rtolr. Herc Geh. Ober - Medizinal - Rath Link 5 Rthir. Herr Gch. Ober - Finanz - Nath Kerll 10 Rtblr. Herr H. A. Fürst 10 Rthlr. Herr Glaß jun. 5 Rthlr. Herr Dr. Schmidt 10 Rehlr. Gold. Hexr A. Wolfshmidt 6 Rtblr. Herr W. Dupré aus Mainz 10 Rthlr. Herr Kammergerichts-Präsident von Bülow 5 Nthlr. Gold. Herr P. L. Graud 5 Rthlr. Herr Riitmcister von Rudolphi 10 Rtbir. Herr Barihold 5 Rihlr. Gold. Herr von Warburg, Licutenant a. D., 5 Nthir. Herren Gebrüder Goldschmidt 20 Nthlr. Herr Gch. Finanz - Natb Beurmanu 5 Rihlr. Herr Baron von Hertefeld auf Liebeuberg 25 Rihlr. Herr Rudelph Brose 3 Rthlr. Herr Apcthekcr F. Beyrich 3 Rihlr. Herr L. Acfermaun 1 Rthlr. Herr Gch. Ober- Bau- Rath Schmid 10 Rthlr. Herr Dr. W. Doenniges 5 Riÿ!

114 Herr Em. Ebeling 5 Rihlr. Herr Großmann 2 Rtblr. Hérr Geb. Regierungérath Doenniges 5 Rthlr. Herr Geh. Finanz-Rath von Patow 15 Rthlr. Herr Prof. Dr Hellwing 5 Rthlr. Herr Prof. F. Beuarvy 3 Rthlr. Herr Prof. Schulz 3 Rthlr. Herr Prof. Vatke 3 R!bir Herr Prof. Lachmann 20 Rihlr. Herr Prof. Homeyer 30 Rthlr. Herr Prof. | ven Henuiug 5 Rihlr. Herr Professor Stuhr 5 Rthlr. Herr Pre- | fessor von der Hagen 6 Rthlr. Herr Professor Meyen 3 Rthlr. | Herr Geheime Medizinal - Rath Dr. Casper 5 Rthlr. Geld. Herr Geheime Justizrath Prof. Dr. Dirfsen 3 Rthlr. Herr Prof. Dr. Werder 1 Rthlr. Herr Prof. Dirichlet 5 Rthlr, Herr Prof. Ru- dorff 5 Rtdir. Gold. Herr Geheime Ober-Regierungs-Rath Diete- rici 5 Rthlr. Herr Prof. Dr. Müller 5 Rthlr. Gold. Herr Ober- Konsislorial - Rath Dr. Marheinecke 5 Rthlr. Herr Geh. Medizfual- Rath Dr. Jüngfen 15 Rthlr. Gold. Herr Prof. Dr. Steffens 10 Rihir. Herr Bau-Junspeftor Krey 5 Nthlr. Herr General -Licute- nant ron Tippelófkircch 15 Riblr. Herr Kriegsrath Pappriy 5 Ntblr. Herr Kunsbänd!ler Sachse 10 Rtblir. Nthlr,

Herr Louis Fuuck 50 Nil Herr Direktor Waagen 15 Rihlr. Ungen. 5 Rthlr. E. H. H. 5 Rihir. Herr Neisioger 5 Rihlr. Herr Gr. Schwerin zu Pußar 15 Ntbir. Herr Hauptmann von Forstner 3 Rihlr. Herr G. Reichardt 5 R!hlr. Herr Seideufärber Schwendy 3 Rthlr. Herr Polizei - Registrator Villain 1 Rthlr. Herr Referceudar von Knebel-Döbeiigz 3 Nthir, Die Summe aller bis zum heutigen Tage erfolgten Unicricich- nungen beträgt 19,278 Rthlr. 20 Sgxr., incl. 252 Rthir. 22!/» Sgr. Go!d. Berlín, den 19. Juli 1839. Der Verein Berlinisczer Kunsifrcunde zur Ausführung der Kifschen Amazonen - Gruppe in Eri. : Benecke von Gröditzberg. W. Brose. Y. M. Fränkel. Friebe. F. G. von Halle. Krausnickck. von Olfers. Graf von Raczynskfi. Rauch. Graf von Redern. Schinfecl| Sfkalley. S. H. Spiker.- F. Tie. Wach. Waagen. Wagener.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Potsdam, 16. Juli. Die König!. Märkische fo!

mische Gefellschaft hielt heute ihre diesjährige General-Versamm lung. Der zeitige Direktor, Herr Geheimer Regierungs- und M-dî ¡inal- Rath Dr. Auguslin eröffnete sclbige mittelst eines Vortrages über die Resultate der neuesten Versuche und Erfahrungen zur Be- förderung der Landwirthschaft. Demnächst folgte der General-Bericht des zeitigen Sccreeairs über den finanziellen Zustand des Vereius und über die Wirksamkeit desselben im verflossenen Jahre zur Ver: breitung nüßlicher Kenntnisse, zur Nuregung zweckmäßiger Erörterun gen, zur Vertheilung von Sämereien, zur Vermehrung guter Kori arten u. #. w. Die Theilnahme an dem Vereiae habe si durch | deutende, in 137 Vänden und 60 Hefen bestehende Geschenke zur Bi- bliothek ausgesprochen. Auch seven außer den nöthigen Geld - Fonds alle Hülfsmittel zur Eröffnung der projektirten Lehr- Ansialt für unge Defonomen vorhanden. :

Darauf wurden an Prämicn, aus dem von Sepydlißschen Fonds vertheilt: zur Aufmuterung ia der Bienenzucht und zur Verb: e - rung und Vervollkommnung derselben, nach neueren Methoden : a) denx Herrn Rektor Lindstädt zu Schönhausen 20 Thlr., b) dem Lehre Herrn Frohnuer zu Potsdam 15 Tblr., c) dem Bauerguts:-Besizer Herr1u | Uekermann zu Dedersicdt bei Eisleben 10 Thlr., und aus demsfelb;: | Fonds ausgeseßt: a) 100 Thlr. auf die beste Beantwortung der | Frage: Wie verhält sich die Milh-Erzeugung des Wiesenheucs, Kiec heues, der Kartoffeln 2c. au Kübe gegeben zu einander? bis Ende Februar 1840; b) 100 Thlr. auf die beste Abhandlung über die Lun- genseuche und- deren Entsichung 2c. bci dem Rindviehe, bis Ende 1840: c) 150 Thlr. für Denjenigen, welcher bis Ende 1841 den Nachweis führt, auf früher unfultivirtem Sandboden der Mark Brandenburg mindestens 5 Morgen Acker durch zweckmäßige Beriesclungs - Anlagen und Besaamung mit Futterkräutern, in Kultur geseßt zu tadcn;z d) 20 Thlr., 15 Thlr. und 10 Thlr. zur Aufmunterunz ín der Bicuen- zucht nah neueren Methoden. (Das Nähere im Monatébiatt des Vercins.) Hierauf kamen verschiedene Abhandlungen zum Vortrage : 1) Beobachtungen des Herrn Rektor Lindstädt zu Schönhausen über die verbesserte Nuttsche Methode der Bienenzuchtz; 2) Versuche des Herru Apotheker Bolle zu Angermünde mit dem von 2c. Poeys z1u Pesth erfundenen neuen Wollwaschmittel; 3) über die Kultur des Saflors von dem Herrn Regierungs- Rath von Boddien zu Aurich; 4») über die Schädlichfeit der Pappeln tn der Nähe von Obfsigärten und gutem Acker; 5) über das Verfahren der Schwefelung, verdächti- gen Hopfen chemisch zu prüfen 2c. von dem Königl. Bayerischen Geh. Hofrah Herrn Dr. Kafiner zu Erlangen. Endlich wurden noch meb- rere, dem Landwirthe nliziiche Maschieneu: insbesondere: a) eine Flahs-Schwing-Maschine und b) zwei Sáe- und Drill-Maschtuen im Modell vorgezeigt, welhe vom Herrn Hof-Mechanikus Amuel zu Ber- lin eingesandt waren, und c) fehr gut acarbeitete Bienenförbe von Stroh von dem Bauerguts - Besißer Ackermann zu Dederstedt bci Eis!eben. O.

P D T T TTTETEN

Bedenken der theologishen Fakultäten der Landes- Universität Jena und der Universitäten zu Berlin, Göttingen und Heidelberg, über das Reskript des Herzoglihen Konsistoriums zu Altenburg vom 13. November 1838 (den kirchli-

chen Seperatismus in der Ephorie Ronneburg betref- fend) und über zwei verwandte Fragen. (Nebst einlei- tender geschichtlicher Darstellung und Aktenstücken.) Al: tenburg 1839. i Das Schreiben des Herzoglihen Geheimen Ministeriums zu Al-

tenburg an die theologischen Fakultäten der oben im Titel gena Universitäten eröffnet dieses Bas als geschichiliche Einleitung, Df