1839 / 201 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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nahme des Forts San Juan de Ulloa dia hat. Eben so wird die Ausrüstung des Linienschiffes „Santi - Petri“/, des Dreidekers „Montebello‘/ und der Kriegs - Korvette „la Victo- de h ¿„— alle drei für die Levante bestimmt, eifrigst be- rieben. L Es scheint nunmehr gewiß, daß der Marschall Clausel niche allein nah Algier geht, sondern daß die Herren Billaudil, Barbet, Cibiel, Angeville, Garcius, Lassayer und mehrere fel dere Deputirte ihn begleiten werden, et iris wird viel- i i) í . í en ei 9 E Driese cus Aer heißt es: Ee Mar- _\chzall Valée hat Nachrichten aus Konstantine empfangen, die bis zu den lebten Tagen des Juni reichen. Der General-Lieu- tenant Galbais, der von sciner Expedition nach Setif zurükge- kehrt if, schien jezt nit geneigt, einen neuen Feldzug zu unter- ; nehmen; er ließ seine Truppen ausruhen. Die Hiße war außer- | ordentlich groß, doch war der Gesundheitszustand der Garnison befriedigend. Alles war ruhig. Die lebten Expeditionen, die in dieser Provinz unternommen worden sind, haben die glücklichsten Resultate gehabt. Milah und Selif sind von den Unsrigen besest, und diese beiden wichtigen Punkte befinden sich in einem guten Vertheidigungszustand; den dort stationirten Trup- pen fehlt es an nichts. Die Araber, welche im Junnern der Pro- vinz Konsftantine leben, und sich noch nit unterworfen haben, scheinen bereit, dem General-Lieutenant Vergleichsvorschläge zu thun; Uebrigens sind nur wenige Stämme noch in diesem Falle, denn jede Expedition unterwirft uns eine gewisse Anzahl von Stämmen, so daß wir unsere Herrschaft in dieser Provinz auf eine dauerhafte Weise befestigen. Wir haben alle bedeutende | Küstenorte inne, und die Eingebornen sind genöthigt, Handels- | verbindungen mit uns anzuknüpfen. Wir haben auch Nach- richten von dem über die Vershwdrer in Konstantine gefällten | Urtheile. Die Kadis von Sahel und von Milah sind mit drei andern Arabern , die ihre Gefährten waren, von dem Kriegsgericht zum Tode verurtheilt worden. Die jungen Ara- ber, welche sich längere Zeit in Paris aufhielten , sind wieder hierher zurückgekehrt.

Großbritanien und Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- ung vom 15. Juli. Lord Brougham beantragte heute Abend die zweite Verlesung seiner Unterrichts-Bill, deren Grund- lage das freiwillige Prinzip bildet, und nah welcher ein Cen- tral Unterrichts-Kollegium zur Beaufsichtigung aller Schulen des Landes errichtet werden sollte. Der Bischof von Chichester widerseßte sich dieser Bill, und da auch Lord Melbourne, wenngleich dieser gegen den Plan selbst nichts einzuwenden hatte, doch bemerklich machte, daß die Session wohl zu einer gehörigen Erörterung einer solchen Maßregel schon zu weit vor- gerückc und fär die Annahme derselben wenig Aussicht dorhan- den sey, so nahm Lord Brougham die Bill wieder zurück, wo- bei er jedoch erklärte, daß sie der Geistlichkeit keinesweges die Kontrolle über den Volks-Unterrichr entzogen, sondern ihr viel- mehr noch größerer Spielraum zur Förderung desselben gegeben haben würde.

Unterhaus. Sibung vom 15. Juli. Als die Bill über die Polizei der City zum drittenmale verlesen war , {lug err Mackinnon zu der Tten Klausel derselben, wonach der Chef dieser Polizei nicht Parlaments - Mitglied seyn soll, noch ein Amendement vor. Er wollte nämlich, daß dieser Beamte nur nicht die City oder einen der anderen Hauptstadt-Distrikte sollte vertreten dúrfen. Bekanntlich ist Herr D. W. Harvey zu jenem Posten, mit welchem ein Gehalt von 1200 Pfd. verknüpft ist, in Vorschlag gebracht, und seine Freunde wollen ihm gern beides sichern, dies Amt sowohl wie einen Siß im Parlamente. Herr Hume, der das Amendement unterstüßte, führte an, daß bisher nur mit Aemtern, die von der Krone, nicht mit solchen, die vom Volke verlichen würden, eine Auéschließung aus dem Parlamente verbunden gewesen sey. Sir J. Graham machte dagegen aber bemerklich, daß das Amt eines Polizei: Chefs der City nicht bloß vom Volke, sondern unter Bestätigung von Seiten der Krone vergeben werde und von lesteren wieder genommen werden könne. Der Hauptgrund für. die Ausschließung dieses Beamten aus dem Parlamente schien ihm jedoch der bedeutende Einfluß, der mit seiner Stellung verbunden seyn würde und den derselbe zu Wahlzwecken mißbrauchen könnte. Auch dúrfe das Publikum wohl fordern, daß der Inhaber eines so wichti- gen Postens und eines so ansehnlichen Gehalts seine Zeit ganz den damit verbundenen Geschäften widme. Auf den ersten Ein- wand Sir J. Graham's entgegnete Herr D'Jsraeli, es sey bis jest noch nie ein Beamte bloß deshalb vom Parlamente ausgeschlossen worden, weil zu seiner von einer anderen Be- hôrde vorzunehmenden Ernennung die Königliche Bestätigung erforderlich gewesen, und Herr Villiers meinte, wenn die bei- den leßten Einwendungen des ehrenwerthen Baronets gelten sollten, so dürfte auch fein Lord-Lieutenant einer Grafschaft und kein Friedens-Richter Parlaments-Mitglied seyn. Herr Harvey selbst bediente si derselben Argumente. „Hat nicht auch“', sagte er unter Anderem, „der Richter des Admiralitätshofes (ein Posten, zu welchem kürzlich Dr. Lushington ernannt wurde) zahlreiche Geschäfte zu verrichten, empfängt er nicht ein Gehalt von 4000 Pfund? Und doch vertritt er das Volk im Unter- hause und unterstüßt das Ministerium. Mögen die s{hlummern- den Gesetzgeber dieses Hauses bedenken, daß in der Munizipal- Bill keine Klausel sich befindet, wodurch selbst die Polizei-Kon- stabler vom Parlamente aus ¡eschlossen würden. Nach der vor- liegenden Bill aber soll in der City ein Konstabler in eine Geldbuße von 100 Pfd. verfallen, wenn er nur bei einer Wahl mitstimmt.

Warum will man gerade die Bürger der Stadt London solcher |

Ausschließung unterwerfen? Wenn Jemand deshalb vom Par- lamente ausgeschlossen seyn soll, weil er viel zu thun hat, dann frage ih, wie Advokaten, die den ganzen Tag Uber vor den Gerichtshöfen und Abends in ihren Wohnungen be- schäftigt sind, Mitglieder dieses Hauses seyn können? Mit dem Amendement war Herr Harvey noh nicht zufrieden; er wollte, daß gar feine Ausnahme gemacht und dem Polizei-Chef der City auch die Repräsentation für diese oder für einen an- deren Hauptstadts- Distrikt gestattet würde. Sir Robert Peel erklärte sich mit den Ansichten J. Graham's einverstan- den. „Warum“, sagte er, „sind die Schottischen Richter vom Parlamente {ausgeshlossen? Weil man einen Parlatnentssilz mit einem Sis auf der Richterbank für unverträglich hielt und der Meinung war, daß die Rechtspflege besser dabei fahre, wenn die Kriminal- und Civil-Richter des Landes nicht auf den Wahl- gerüstet erschienen. Jch glaube, das Parlament hat das Recht, bei Creirung eines neuen Amtes zu erwägen, ob es fúr die Anteressen derjenigen, die es bezahlen, und die davon Nugen ziehen sollen, angemessen ist, daß der Inhaber desselben im Parlamente sihe. Im vorliegenden Falle

| verschaffen, um zu erklären, daß ihn die vorliegende Bill keines-

| genommen. Eine lángere Diskussion veranlaßte den Antrag Lord

' ist, ein plôblihes Aufhören der den Armen - Kommissarien ver-

| gewähren. „Es mögen‘, sagte der Minister, „unter der jebi- | gen Akte einige Mißbräuche vorkommen, aber jeder solcher Fall

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halte ich dies nicht für angemessen, denn es kömmt viel darauf an, daß derselbe kein Parteimann sey, da er 500 Mann unter seinen Befehlen haben soll.“ Auch Lord J. Russell sprach gegen das Ämendement, und es wurde dasselbe mit 108 gegen 32, also mit einer Majorität von 76 Stimmen verwor- fen, worauf die Bill durhging. Herr Harvey wird daher ent- weder auf den ihm zugedachten Posten verzichten oder mit die- ser Session seine parlamentarische Laufbahn beendigen müssen. Die Tagesordnung führte nun zur dritten Verlesung der JIr- ländischen Munizipal - Bill, der noch auf dieser Station Sir R. Jnglis den Antrag auf gänzliche Verwerfung entgegen- stellte, weil, wenn sie durchginge, binnen sechs Monaten feine Spur mehr von der Dubliner Corporation vorhanden seyn wúrde, und weil die Bill nur ein der antiprotestantischen Partei gemachtes Zugeständniß sey. Unter dem allgemeinen Ruf: Zur Abstimmung! versuchte O'Connell sich noch Gehör zu

weges zufrieden stelle, weil darin nicht auf der Stelle der Eng- lische Wah!-Census auch fúr die Jrländischen Munizipalwahlen eingeführt sey, sondern in den ersten drei Jahren ein anderer und höherer Census dort gelten solle. Er protestirte gegen die- sen Unterschied; sollte aber gar, fügte er hinzu, die Bill mit einer noch größeren Beschränkung des Wahlrechts, und wäre es auch nur um ein Jota, aus dem Oberhause zurückkehren, so würde er an beide Länder dagegen appelliren. (Hört! und Ge- lächter.) Hierauf wurde zur Abstimmung geschritten und die Bill mit 97 gegen 21, also mit einer Majorität von 76 Stimmen an-

J. Russell’s auf die zweite Vorlesung der Bill über die Fortdauer der Armengeseß - Kommission. Der Zweck dieser Bill

liehenen Vollmachten zu verhindern und zur Erörterung einer etwa nothwendig erscheinenden neuen Maßregel oder einer Ver- änderung in dem bestehenden Geseße die erforderliche Zeit zu

wird denn auch ungemein übertrieben, um der Feindseligkeit ge- gen die Kommissarien und das Ministerium Luft zu machen, wogegen unter demalten System, wenn in einem kleinen Kirchspiels-Arbeits- hause dieArmen übel behandelt wurden oder sonstein \schreiender Miß- brauch vorkam, die Sache immer nur als eine unbedeutende Lokal- Angelegenheit dargestellt ward, die man weder in den öffent- lichen Blättern noch im ‘Parlamente zur Sprache brachte.“ Oberst S ibthorp, der sich der Bill widerseßte, forderte die Radikalen geradezu auf, das Ministerium im Stich zu lassen und mit den Tories gegen die vorgeschlagene Erneuerung zu stimmen, da sie ja ebenfalls oft genug über den Druck des neuen Armen - Gesetzes geklagt hätten. Dies half ihm jedoch nicht viel, denn obgleich einige Radikale, darunter Th. Attwood, Th. Duncombe und Wakley, dieser Aufforderung wirklich Folge leisteten, so stimmten doch andererseits sehr viele Tories bei die- ser Frage mit den Ministern, und der Antrag Lord J. Russell’s wurde mit 120 gegen 35, also mit einer Majorität von 85 Stimmen, angenommen.

London, 16. Juli. Der Fürst und die Fürstin von Lei-

ningen haben vorgestern von der Königin Abschied genommen und ihre Rüekreise nah dem Kontinent angetreten.

Aus dem Ton, in welchem die Tory-Blätter über die Re- duction des Penny-Porto sprechen, ließt man, daß das Ober- haus die in dieser Hinsicht vom Unterhause zu gewärtigende Bill verwerfen werde. Sir R. Peel wird sich übrigens ver- muthlich auch im Unterhause dieser Maßregel auf ihren weite- ren Stationen noch widerseßen, denn er hat ecklärt, er wolle eher aus dem öffentlichen Leben ganz zurücftreten, als dem mi- nisteriellen Plane seine Zustimmung geben. Lord Brougham hat dagegen versichert, er wisse ganz bestimmt, daß Sir R.

dieselbe Maßregel als einen seiner ersten Pläne dem Unterhause habe vorschlagen wollen. Die ministeriellen Blätter schenken natürlich dieser Versicherung vollen Glauben, um dem Fúhrer der konservativen Partei Jnkonsequenz und Parteisucht vorwer- fen zu können.

In Jpswich hat wider Erwarten bei der schriftlichen Ab- stimmung doch der Tory-Kandidat Sir Thomas Cocherane den Sieg über seinen Gegner, der von den Tories zu den Refor- mern übergegangenen Herrn Gibson, der si deshalb einer neuen Wahl unterworfen hatte, den Sieg davongetraten. Der Erstere hatte §8 Stimmen mehr, als der Leßtere, nämlich 620 und dieser 612. Die Liberalen messen dies Resultat den ärg- sten Bestechungen und Umtrieben von Seiten der Tories bei. Die Wahl soll durch die unwürdigsten Auftritte beschmußt wor- den seyn. Betrunkener Haufen von Männern und Weibern stürzten auf das Wahlgerüst zu und trieben die Partei des Herrn Gibson in die Enge und dabei bediente man sih bestän- dig der Kirche und der Religion als Losungswort zu Gunsten des Tory-Kandidaten. Herr Gibson will übrigens eine Peti- tion gegen die Wahl einreichen und hofft damit beim Unter- hause durchzudringen.

Herr Thomas Attwood, Parlaments-Miktglied für Birming- ham, hatte an die dortigen Reformer einen Brief gerichtet, mit dem Motto; „Friede, Geseblichkeit, Ordnung, Eintracht“, der in der vorigen Woche in jener Stadt an die Straßenecken an- geschlagen wurde. Niemand mehr als er, sagte er darin, sey von der Nothwendigkeit einer aufrichtigen und edelmüthigen Eintracht zwischen der Mittel- und unteren Volksklasse úber- zeugt. Ohne dieselbe könne keine nübßliche Veränderung, weder durch moralische Mittel noch durch Gewalt, vor sich gehen. Er empfahl Aussöhnung ohne Vorbehalt zwischen den Handwerks- leuten und ihren Meistern. Die Meister, sagte er, müßten den Handwerksleuten die Hand reichen und an die Pforte der Mi- nister klopfen, mit den Worten: „So is unsere Lage; hier seht Jhr die Hindernisse und den Jammer, die uns umgeben. Wo \ind die gerechten und billigen Belohnungen unserer Ar- beitsleute? Wenn Jhr für ein rechtschaffenes Geschäs: keine anständige Existenz verschaffen könnt, so seyd Jhr nicht fähig, in England zu regieren. Ihr müßt Euch dann zurüziehen und Euren Plaß besseren Männern überlassen.““ Schon hatten sih 7000 Unterschriften zu diesem Briefe gefun- den, großentheils Mitglieder der chemaligen politischen Union. Die Chartisten schienen sih indeß durch diesen Rath in ihrem B at Treiben nicht beschwichtigen lassen zu wollen. Sie beraumten auf gestern eine neue Versammlung an, und man befürchtet Unruhen. Diese Besorgniß hat sih auch als nur zu gegründet erwiesen. Birmingham ist gestern von neuem der Schauplaß wilden Unfugs der Chartisten geworden, welche sh diesmal nicht mit aufrührerischen Reden und lärmenden Versammlungen begnügten, sondern an ihren Seqgern thätliche Rache zu nehmen versuchten. Es war dabei hauptsächlich auf die- jenigen Krämer abgesehen, welche sich bei den leßten Unruhen als

Peel, wenn er ein Ministerium zu Stande gebracht hätte, ganz |

besonders eifrig in der Mitwirkung zur Herstellung der Ord- nung bewiesen hatten. Schon gestern früh wurde durch Aus- rufer in den äußeren Theilen der Stadt eine Chartisten - Ver- sammlung angesagt und allgemein verkündet, daß es sich um eine gewisse Demonstration handele; die Stadt wurde dadurch während des ganzen Tages in Aufregung gehalten. Die Versammlung fand in Holloway statt, von wo die Pôbelhaufen gegen Abend sich in die Mitte der Stadt zogen und sogleich die Wohnungen und Läden der ihnen verhaßten Krämer angriffen und plünderten; damit aber noch nicht zufrieden, sammelten sie geraubte und zer- trúmmerte Gegenstände in Haufen, zündeten sie an und sekten dadurch eine Anzahl der von ihnen erbrochenen Läden in Brand. Um 9!/, Uhr fand sih die Polizei ein und griff mit blanker Waffe an; dasselbe thaten auch Dragoner und Jäger, die eben- falls mit Gewalt die Straßen säuberten und das Volk nach allen Richtungen auseinandersprengten. Vor ein Uhr Morgens, heute frúh, gelang es auch, das Feuer zu lôschen, und bei Ta- ges: Anbruch zogen sich die Truppen zurúck. Lelztere wurden jedoch hon um 8 Uhr Morgens wieder zum Patrouilliren be- ordert. Nach Berichten, die heute um 2 Uhr auf außerordent- lihem Wege in London eingetroffen seyn sollen, hátte der Pôbel am heutigen Vormittage die Brandscenen erneuert, es wäre zum Gefecht mit der Polizei gekommen und 30 Polizei-Beamte wà- ren getödtet worden. Man hält indeß diese Nachricht für Uber- trieben. Der in Birmingham angerichtete Schaden an Eigen- thum wird auf 3—4000 Pfd. St. geschäßt. Die Zahl der vorgenommenen Verhaftungen soll sich auf 90 belaufen. _

Die erwähnte Maßregel der Bank besteht darin, daß die Direktoren in einer neulih gehaltenen Sißung beschlossen ha- ben, einen Theil der Bank - Fonds, welche unter dem Namen Dead - Weight bekannt sind, zu verkaufen und selbige von Zeit zu Zeit an den Markt zu bringen, nöthigenfalls bis zu einem Betrage von 4 Millionen Pfd. In Gemäßheit dieses Be- {lusses hat der Mäkler der Bank {hon am Freitage einen Anfang gemacht mit dem Verkauf von 10,000 Pfd. langer Annuitäten oder 140,000 Pfd. Kapital.

Der gestrige Courier macht in seinem Börsen-Artikel dar- auf aufmerksam, daß alle Rúckstände von Steuern und Abga- ben am oder vor Sonnabend den 20sten. dieses bezahlt werden mússen, um den Wählern des Reichs das Recht zu sichern, bei der nächsten Wahl mitstimmen zu dürfen. i :

Die Getraidepreise sind in der lebten Zeit hier fortwährend gefallen, besonders die von Weizen; der Mittelpreis der mit dem Zten beendigten Woche war unter 69 Sh. gewichen. Der Eingangs - Zoll ist demnach auf 16 Sh. 8 Pec. gestiegen. Gestern wurde indeß feiner Englischer Weizen wieder 1 Sh. höher bezahlt, und nah fremdem war zu dea Preisen der vorigen Woche etwas mehr Begehr. : ] In der Nacht von Freitag auf Sonnabend hat in Spi- talfields, einem der Quartiere dieser Hauptstadt, eine heftige Feuersbrunst gewüthet, wodurch sechs Häuser gänzlich in Asche gelegt und zwanzig andere stark beschädigt worden sind. Das Feuer war in der Fabrik der Herren Ookley und Comp. ent- standen. j : : Das von Französischen Blättern verbreitete Gerücht, daß die verwitwete Königin von Spanien und Don Carlo’s gleih- zeîtig Spanien verlassen wollten, um den beiden Parteien eine Gelegenheit zu einem friedlichen Vergleich zu geben, wird vom Courier fär ein Mährchen gehalten.

Die Portugiesishen Minister haben, nach Lissaboner Berichten vom 9. Juli, den Cortes erklärt, daß die Session nicht vor Erledigung des Budgets und des Geselzes úber dies fremde Schuld geschlossen werden würde.

Das Comité der Înhaber Chilisher Fonds hat den auf die Regulirung der Rückstände in den Zinszahlungen bezügli- den Vorschlag der Chilischen Regierung zurückgewiesen. Es soll derselben dagegen der Vorschlag gemacht worden seyn, die rúständigen Dividenden zu kapitalisiren und dann gleich der Hauptschuld mit 6 pCt. zu verzinsen.

Briefe aus Bombay vom 18. Maí bestätigen die Nach- richt, daß Kandahar von der Britisch-Jndischen Armee einge- nommen worden. Sie melden ferner von einem Treffen zwi-

| hen den Bewohnern Kandahars und der Brigade des Gene-

rals Sale, welhe Leßterer die Afghanen zurückschlug und ih- nen 9 Kanonen nahm. Aus Lahore vom 29. April hat man die Nachricht, daß Rundschit Sing's Leben nur noch an einem Faden hing, und daß er sih einem Deutschen Homdopathen anvertraut hatte. Herat war bis jeßt noch nicht wieder von den Persern belagert. Aus Rangun in Birma reichen die Nachrichten bis zum 14. April; sie bestätigen die Vermuthung, daß es zu keinem Bruche zwischen der Ostindischen CLom- pagnie und jenem Staate kommen werde. Der Oberst Benfon hatte unter dem Vorwande, daß seine Gesundheit es erfordere, den Hof von Ava verlassen und sich auf dem Dampfboote „Ganges‘/ nach Kalkutta eingeschist. Der wahre Grund sei- ner Abreise war indeß, fernere Instruktionen von der Indischen Regierung einzuholen. Der Kapitain Makleod, der an der Stelle des Obersten die Gesandtschafts-Geschäfte versieht, hatte eine Audienz bei dem Könige von Birma gehabt und werth- volle Geschenke für sich und sein Gefolge erhalten. Ec hatte vor einigen Jahren sich die Freundschaft Tharawaddi's erwor- ben, und der König hegt eine hohe Meinung von dem Charak- ter des Kapitains. Jn den erwähnten Briefen wird als wahr- scheinlihe Ursache, weshalb der Oberst Benson niemals eine Audienz bei dem Könige von Birma gehabt hat, Folgendes angege- ben: Als der Oberst eine halbe Stunde vor seiner Abreise von Rangun nah Ava dem Gouverneur anzeigen ließ, daß das Britische Kriegsschiff die übliche Salve abfeuern werde, ersuchte ihn derselbe, das Salutiren zu unterlassen, weil die Religion der Birmanen während der Fastenzeit das Schießen verbiete. Da dessenungeachtet die Salutschüsse abge- feuert wurden, so erhielt der Oberst Benson folgendes Schrei- ben von dem Gouverneur: „Ihr seyd als Freund und. von einer befreundeten Macht gesandt , in unser Land gekommen; es betrübt mich indeß sehr, daß ih jeßt, da das Abfeuern der Salutshüsse aus Verachtung gegen unsere Religion und Ge- bräuche und gegen meinen ausdrücklichen Wunsch stattgefunden hat, anzunehmen genöthigt bin, daß Ihr vor unserer Regie- rung nicht diejenige Achtung habt, die derselben nach den Re- geln der Höflichkeit gebührt. Meiner eigenen Sicherheit wegen bin ih genöthigt, meinem Könige hiervon Anzeige zu machen, denn die Birmanen sagen, Jhr hättet mehr als ein Herrscher, denn als Gesandter gehandelt.“ Dies wird für die Ursache ge- halten, weshalb der Oberst keine Audienz gehabt hat. Bei sei- ner Rückkehr nah Rangun feuerten die drei dort vor Anker liegenden Britischen Schiffe die Salutschüsse ab, ohne den Gou- verneur davon in Kenntniß geseßt zu haben, doch soll dies ge- gen den Willen des Obersten geschehen seyn.

Einfluß geübt haben

Miederlaude,

Aus dem Haag, 16. Juli. Heute Mittag um 2 Uhr sind Ihre Königl. Hoheiten der Erbprinz und die Lon nzesstn von Oranien im Landhaus des Königs eingetroffen.

Nach dem „„Avondbode‘/ hat der König zu einigen vor- bereitenden Arbeiten für die Errihtung von Befestigungen an der ôstlihen Gränze seine Autorisation gegeben.

Das Handelsblad bringt eine Abschieds - Adresse, welche von einer Deputation der höheren katholischen Geistlichkeit von Nord - Brabant am 12ten d. dem Prinzen von Oranien úber- reicht ward, und worin dieselbe die ganze Liebe und Verehrung ausspricht, welche den katholischen Klerus der Provinz für den König und sein ganzes Haus beseele, so wie seine Dankbarkeit gegen Se. Königl. Hoheit den Prinzen Feldmarschall für die besondere Sorgfalt, die derselbe fortwährend für die katholischen Interessen der Provinz an den Tag gelegt.

Maestricht, 13. Juli. Aus Ruremonde erfährt man, daß der Jnstizbeamte I. de Zantes und der Commis- Greffier F. J. Xanten, welche den aufs neue geforderten Eid der Treue nicht leisten wollten, des Vorrechts verlustig erklärt sind, anfangs und bis darüber ein Näheres bestimmt seyn wird, in Function zu bleiben, so wie dies allen in Limburg angestellten und afkti-

ven Beamten durch Se. Majestät Beschluß vom 12. Juni be- |

willigt ist. Welgien

Brüssel, 15. Juli. Der Ritter Depouc i

i S a ques Duperi

Secretair der Belgischen Kommission zu Utrecht, ist en bier

angekommen um dem Finanz - Minister die durch die beidersei-

tigen O As E Arbeit in Betreff des Uebertra-

ges vorzulegen. Herr Depoucques Duperich wi :

Utrecht KCIO, , S E Am Sonntag wurde der Graf von Seckendorff, Köni (m ntag ; Königl.

Preußischer Geschäftsträger, durch den König r D s

Antwerpen, 15. Juli. Jn Vließingen is das Englische

Schi} „Antilope““ gezwungen worden, troß der Traktate, die | Belgischen Piloten zu entfernen und nur Holländische zu neh- |

men. Der Capitain hat in Antwerpen bei dem Englisch Konsul Protest eingelegt. Dasselbe ist no u M | E gen widerfahren. ai aa

Schweden und Norwegen.

Christiania, 10. Juli. Das Odelsthing, we

damit beschäftigt hatte, den Bericht der A E A a Vorschlag zu einem neven Kriminal-Geseßbuche vorläufig durch- zugehen, fam damit gestern zu Ende, und sandte den Entwurf an die Comité zur weitern Fortsesung zurück. Einem Vor- schlage des Probst Biddervold zufolge, ward beschlossen, daß das intendirte Gesebbuch erst mit dem 1. Januar 1841 in E E E Kapitel des Entwurfs, welches u rucschriften und desglei L i ferneren Beschluss ea Moi ichen“ handelt, soll nach einem _ Wan liest im Morgenblatt: „Es kann in / dischen Reichen kein anzichenderes Schauspiel R i das Storthing Norwegens mit Genauigkeit die Militair- und N sammt dem Ausgaben-Budget bestimmt, über den Gang Teri des Königreichs verhandelt, ein Handwerker- E egrundet auf das Prinzip der Gewerbefreiheit, be- üb, en hat u. s. wv. Aus einem solchen consequent durchge- ührten Prinzip wird der allgemeine Wohlstand sicherer her- fließen, als aus der Oeffnung aller Silberquellen, welche unser Land in seinem Schooße birgt“/.

Deut Ola nd.

Kiel, 13. Juli. Der Präsident der Schleswig - j Lauenburgischen Kanzlei, Staats-Minister Graf n O Kopenhagen, unternimmt nächstens eine Reise durch Schleswi und Holstein, um, wie verlautet, an Ort und Stelle Kentitnis von Personen und Sachen zu nehmen. i i

Des errei h;

D Wien, O Ul Die Sonntag Morge eingetroffene Türkische Post brachte Nüdriéhten e E tinopel bis zum 3ten d. M. Der heutige Oesterreichische Beobachter, auf den ih Sie verweise, enthält eine Darstellung der hauptsächlichsten Maßregeln, welche die neue Regierung er- gri}. Vergleicht man diesen Thronwechsel mit den meisten der vorangegangenen, so kann man sich der Betrachtung nicht erweh- ren, a die Regierung Mahmud's eine große Veränderung in A itten der Bewohner der Hauptstadt hervorgebracht hat. can erinnere sich der blutigen Scenen, welche fast jede Thron- besteigung bezeichneten und noch bei Sultan Muhmud's Gelan- gung zur höchsten Gewalt die Hauptstadt und das Reich in Gee und Trauer versezt haben. Von alle dem war bis zum 8. Zuli nichts vorgefallen. Abdul Medschid hat den Thron N Väter unangefochten bestiegen, die Großen des Reiches huldigten ihm, das Volk drängte sich um die Leiche seines Va- ters, einige Kanonenschússe in das Geschrei der Ausrufer, dann

ging Alles ruhig seinen Geschäften nah. Es fragt sih nun, ob L

auch die Provinzen die Nachricht von dem Ableben Mahmud' . 2 s N L hinnehmen werden. Hierauf kommt Vieles e Daß A risis ohne Krieg vorübergehen werde, ward in Pera bei R der Posk allgemein geglaubt. Die merkwürdigste der

esten Nachrichten ist offenbar die Ernennung Chosrew Pascha's

zum Großwesir. Bekanntlih wurde diese S E : : iese Stelle von Mahmud Il. wee Feter Ga A der Räthe Abdul Medschid's genwärtigen Operationen Espartero's und sein schon so l

vet V UOA MCAG E, Dreb e eAgeren zu übergeben, E gedrohter Angriff gegen Durango nur den Zweck hätten Cen V it der rischen Großen. : Absichten zu verbergen, und daß er nur die Ankunft des Don Diego

iele sahen in dieser Wiederherstellung der wichti

| en S 7

Mat el Systemes ein Symptom dée Rückkehr f den A Daß uud gg MMolten Ideen. Dies muß die Zukunft lehren. al T jährige Chosrew Pascha die große Rolle spielt, er, Madras Phasen der an Wechseln reichen Regierungszeit kann fau sich die Gunst des Sultans zu bewahren wußte bek: Ches über die Wendung der Dinge einigen Aufschluß ge- Ostens L Pascha wird seit langer Zeit der Talleyrand des dér hereschenne: Schmiegsam und gewandt, wußte er sich stets starren Wider en Meinung anzupassen, nur dem Systeme des war er stets latides, wie es von Pertew Efendi vertreten wurde, stimmen darin 46 beharrlih abgeneigt. Alle Briefe aus Pera Aegypten die Da erein, daß Chosrew Pascha dem Pascha von an die großen G zum Frieden reichen werde, und daß bereits sich dem Werte sandtschaften die Aufforderung ergangen sey, hung des jungen ‘& Versöhnung anzuschließen. Auf die Erzie- Ultans soll Chosrew in den leßten Jahren

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ling von lebhaftem Geiste und, nah Türki 2 gezeihneter Erziehung geschildert. ch Türkischen Begriffen, aus-

Preßburg, 12. Juli. (Nürnb. Kor.) S

Zeit war man wegen der heftigen Ausfälle M he t Pronay gegen die Königl. Tafel, so wie überhaupt wegen des ee Ganges der Reichstags-Verhandlungen, einer Königl

otschaft gewärtig. Gestern in einer gemischten Sibung wurde das Allerhöchste Reskript publizirt, in welchem Se. Majestät Ihr Mißfallen über die Ereignisse des 3ten und 4. Juli kund giebt, und zugleih die Reichsstände ernstlich ermahnt, in die

erhandlung der Königlichen Propositionen unverweilt einzu- gehen. Der Gewohnheit gemäß, verlangte der Personal die Mittheilung des Reskripts für die Ständetafel, wo es auch noch- mals verlesen, und der Dru angeordnet wurde. Jn derselben

shen der Stände zuvor und úb i

hen e ergab dem Landrichter die Akten der Reichs-Deputation hinsichtlich der Mangitse pu pflegung, die auch von demselben verlesen wurden. Sie sind sehr umfangreich, und ihre Vorlesung dauerte úber eine Stunde.

S Pai en.

Die Morning Chronic ält ei i i

- in‘ nicle enthält ein Schreiben ihres NMe min in Madrid vom 6. Juli, worin es E erem heißt: „Die Hofzeitung fährt in ihren Mittheilungen

| bringt sie zwei Schreiben an Don Carlos, eines von Cabrera,

| das andere von Arias Teijeiro, dem ehemali ini

| NTE y / aligen Minister des |

| Don Carlos, der bekanntli zur Zeit der auf Maroto'’s Befehl in | Estella vollzogenen Hinrichtungen die Flucht ergriff. Es ergiebt |

sich aus diesen Briefen, daß Don ‘Carlos und Cabrera eine ge- | heime Korrespondenz unterhalten, daß Maroto das Vertrauen | des Don Carlos verloren hat, der ihn nicht nur mit Argwohn, sondern als einen Verräther betrach- tet und daß es auf seinen Sturz abgesehen

| oder den Kriegs - Minister, sondern an den Finanz - Minister Marco del Pont gerichtet sind, der also s A A Tes Don Carlos in höherem Grade zu besißen scheint, als Maroto. | In dem Schreiben Cabrera’s heipt es unter Anderem: Mein

Freund Teijeiro hat mir Alles mitgetheilt, was ich zu wissen | nôthig hatte. Mein Herz blutet bei dem Gedanken an die un- wúrdige Behandlung , die ein der tiefsten Hochachtung und Verehrung so würdiger Fürst erfahren hat, und es gewährt mir daher um so größere Freude, durch meinen Freund Ew. Majestät Königlichen Willen, dem allein hier gehorcht wied zu vernehmen.‘/‘/ Jn Bezug auf einen Vergleich aenerte Cabrera: „Jch habe zugleih das Vergnügen, Ew. Majestät zu benachrichtigen, daß die Armee, welche ih komman- dire, niht durch treulose Gesinnungen beflekt wird, daß ihre Reihen längst von denen gesäubert sind, die nicht von derselben Treue und Reinheit der Gesinnung beseelt waren, wie wir, die wir entschlossen sind, eher zu sterben, als dem Feinde das ge: ringste Zugeständniß zu machen, damit Ew. Majestät sich Jhres Thrones mit völliger Freiheit und dem geziemenden Glanze er- freuen, und ohne die geringste Beschränkung und irgend eine andere Rücksicht, als- die Jhres Willens, herrschen, und diesem unglücklichen Lande den wahren Frieden und die wahre Wohl- fahrt wiedergeben mögen.‘/“/ Indem er noch einmal auf die Gefangenschaft zurücffommt, in der Don Carlos von Maroto und dessen Partei gehalten wird, sagte er: „,„Sollte mir ein Befehl zugehen, der mit den Grundsäßen der Treue, die ich gegen Sie hege im Widerspruch stände, oder dessen Ausführung nur im Min: desten den absoluten Rechten Ew. Majestät nachtheilig seyn könnte, so werde ich demselben nicht gehorchen, bis ih auf eine Weise, die mein ganzes Vertrauen verdient, von Jhrem König- lihen Willen in Kenntniß geseßt worden bin. Weiterhin heißt es: 11 11Ï) handle jeßt in völliger Uebereinstimmung mit dem Grafen d’'España und werde ihn, wenn es nöthig ist, bei seinen militairischen Operationen unterstüken.‘/// Der Schluß des Briefes lautet folgendermaßen: „Sire! Jh will Jhre Königliche Aufmerksamkeit nicht länger ermüden, aber ich fann nicht unterlassen, zu wiederholen, daß Ew. Majestät keinen

übung Jhres Königlichen Willens zu sichern und Si gen Feinde jeder Art zu duen, v mit N Gottes, in den ich mein ganzes Vertrauen see, und der mich so auffallend begünstigt und beshükt, hoffe ih, in kurzem Sie im Triumphe nach Madrid zu führen, wo Sie, ruhig und von den Sorgen befreit, die jeßt Ihr edles Königliches Herz be- trüben, in Freiheit und Sicherheit als Souverain herrschen ege, Der Ex-Minister Teijeiro beginnt sein Schreiben an Don Corlos mit der Nachricht, daß er, als Catalonischer Karlist verkleidet, bei Cabcera angekommen sey, den er als den treusten Anhänger des Don Carlos schildert. Er habe, sagt er Pag ass geschlossen, die sih auf Gleichheit der e und wer : j Seieinee lasen de unter dem Befehl desselben als

Spanische Gränze. Dem Morning Chronicle wir aus San Sebastian vom 4. Juli M Pri vate früh ist hier die Nachricht eingegangen, daß die Karlisten ihre Ka- nonen nebst Munition und anderen Vorräthen aus Ändoain und einigen anderen Pläben entfernt und nah Navarra ab- geführt haben, um, wie man glaubt, dieselben in oder bei Estella aufzustellen. Die Karlisten sind nämlich überzeugt, daß die ge-

Leon an einem gewissen Punkte abwarte, um plô6blich gegen E marschiren. Die Verhandlungen der On Ra I ten- Kammer in Bezug auf eine wirksamere Unterstüßung der Christinos hat große Bestürzung unter den Karlisten verursacht und man giebt sich alle Mühe, diese Nachricht vor dem Volke in den Provinzen geheim zu halten. Marotso soll erklärt ha- ben, daß er hinreichend vorbereitet sey, die Landstraße zwischen Orduña und Bilbao zu behaupten, und daß er sowohl, als seine Soldaten, entschlossen seyen, die Stadt Areta bis aufs äußerste zu vertheidigen. Der Oberst Clabaria, welcher das Regiment a Cbe t d Begauiifiaves n E ernannt un, wird Chef de eneralstabes der Armee vo / neral O’Donnell begleiten.“ d ai as

Serbien Von der Serbischen Gränze, 11. Juli. (L. Z.) Eben

gemischten Sigung kam der Erzherzog Palatin den Wün- |

aus der aufgefangenen Karlistischen Korrespondenz fort. Heute |

l esa i ' Ut, Dies | beweist auch die Reise des scheinbar verbannten Teiles U | Cabrera, so wie, daß die Briefe Beider nicht an Don Carlos |

treueren Vasallen haben, als mich, und d i ; daß meine Armee | Bajonette genug hat, um Ew. "Majestät die freie Aus- |

ging eine Serbische Deputation nach Bu id

gern Bruder des Verstorbenen, en Dei Michaes ies Uebernahme der Regierung abzuholen. Man fürchtet daß EE neue Sultan die Erblichkeit ip der Familie Milosch "nicht E erkennen werde. Andererseits ist man begierig, ob der - Fürst einwilligt, seinen Lieblingssohn nah Belgrad zu (iden. Uebrigens herrscht bis heute Ruhe in ganz Serbien. Der aus Konstantinopel vom 3ten d. durchpassirte Courier bringt die Nachricht, daß daselbst alles ruhig sey. Das Gerücht von der Aufhebung der Quarantaine- Anstalt bedarf der Bestätigung.

S Urte h

Die Leipziger Zeitung enthält folgende Privat-Mittheilu aus Konstantinopel, 3. Juli, über den Ges der Die ta der Hauptstadt: Der jeßt regierende Sultan Abdul Medschid ist bis wenige Tage vor dem Ableben seines Vaters unter der Obhut seiner Mutter, der jeßigen Sultanin Valide, die stets Lun großen Einfluß auf ihren Kaiserl. Sohn ausübte, geblie- Eu, Erst seit drei Monaten hatte der Sultan in der Nähe p p des Mustafa Nuri Efendi bei Begler- Bei ein 2 E lassen, um dort seinen Thronerben zu installi- G LGU ist geo hüctern, von sanftem Charafter und sehr M ä E atur. Es ist eine seltene Thatsache, daß unter | r ros lebenden hinterlassenen Kindern des Sultans, nämlich | eshwister, der regierende Kaiser und sein Bruder Nizamu-

| din nebst vier Schwestern, die Prinzessinnen Sali i | des Halil Pascha, Hadidje, Adile a L Ee, Mutter abstammen. Sultan Mahmud hatte egen 500 Wei- ber in seinem Harem, allein im eigentlichen Sine nur eine Gemahlin, nämlich eine Armenierin, welche ihm das häusliche | Slük im Europäischen Sinne gewährte. Sie war es, welche die bekannte Armenische Nonne Maria in ihren Harem berief als der jeßige Kaiser von einer Lungen - Entzündung befallen und für rettungslos erklärt wurde. Der einzige Bruder des Sultans, Nizamudin, von derselben Mutter, is seit 14 Tagen gleichfalls von seiner Mutter getrennt und in oben erwähntem Paare Uen worden. ; ogleich nach -dem Ableben des Sultans Mahmu in den Armen seiner Tochter der Prinzessin Salbe Gencablin | Halil Pascha’s, verschieden is, versammelte sich der Divan in Permanenz. Am 2ten d. wurde dem diplomatischen Corps offi- ziell mitgetheilt, daß die neue Regierung des Sultans Abdul Medschid nach den nämlichen Prinzipien der Reform, der Mä- ßigung und des Friedens zu verfahren gedenke. Dieselbe Po- litik des Fortschreitens beseele den Divan und sämmtliche Mi- nister der hohen Pforte, bei welchen nicht die geringste Meíi- nungs - Verschiedenheit über den ferneren Gang der Regierung in den inneren und äußeren Fragen obwalte. Dies find die Worte des Ministers des Aeußern, Nuri Efendi, wobei er hinzuseb- te, daßdie Pforte zu einem definitiven Arrangement mir Aegypten die Hand bôte, und deshalb Befehle gegeben habe, die Feindselig- keiten zu Wasser und zu Land einzustellen. Europa kônne sich jedoch nit verhehlen, daß der bisherige Stalus quo die Pfotte an den Rand des Abgrunds gebracht hätte. Die Europäischen Minister der Großmächte wurden auf heute zu einer Konferenz mit den türkischen Ministern in den Pfortenpalast geladen, welche heute stattfand. Man weiß bereits, daß sie ihre Ver- | mittlung zu diesem vorgeschlagenen Arrangement angetragen | haben, und es ist sonach Hoffnung, daß die orientalische Frage | binnen Kurzem definitiv geordnet sein wird. Rußland scheint | sh der jeßt Europäisch gewordenen Vermittlung nicht wider- | seßen zu wollen. Dieser Stand der Dinge in der Hauptstadt | beschäftigt alle Gemüther, und man spricht kaum mehr von | der Armee Hafiz Pascha’s in Syrien. Jn Syrien soll | A e Aufstand nah Briefen vom 21. Juni kräftig entwickelt | Die Allgemeine Zeitung berichtet in einem Schreiben | aus Dalmatien, 1. Juli, von Scharmúsbeln, die eb den Albanesern und Montenegrinern stattgefunden. Die Erstern E unter Anführung Bakir Bey's einen Einfall in das Ge- iet der Montenegriner gemacht und die Felder dieses kriegeri- schen Gebirgsvolks zerstdrt, so wie mehr als dreißig Wohnge- bäude verbrannt. Die Montenegriner wurden in zwei Schar- müßeln geschlagen und gezwungen, sich auf allen Seiten zu- rückziehen, bis es ihnen im L bedeutenden Gefecht gelang, den Türken eine gänzliche Niederlage beizubringen, drei Fahnen zu erbeuten und die Angreifer aus ihrem Gebiet zu werfen. Gegen 400 Albaneser blieben todt auf dem Kampf- plas. Unter den Getddteten befindet sih auch ihr Anführer Bekir Bey. Die Montenegriner sollen gegen 50 Mann und drei Weiber auf-dem Schlachtfeld verloren haben.

A 0. a q L

Königsberg, 18. Juli. (Könb. Z. U unserm dies- jährigen Wollmarkte sind im Garn V0 Le Wolle ge; bracht worden, von denen bereits etwa 5000 Ctr. {hon im vo- rigen Winter verkauft waren. Sie wurde im Durchschnitt 5 bis 10 Thlr. pro Cte. billiger gekauft als im vorigen Jahre obgleich in der ersten Zeit des Markts einzelne Käufe zu gleichem und einige sogar zu einigen Thalern hdhern Preisen als im vorigen Jahre abgeschlossen sind. Jm Durchschnitt wurde ge- zahlt 80 bis §5 Thlr. für die feine, 60 bis 75 Thlr. für die mittelfeine und 50 bis 60 Thlr. für die ordinaire Sorte.

_— Oppeln, 18. Juli. Jn dem Städtchen Ziegenhals, Neißer Kreises, lebt ein invalider Grenadier vom ehemaligen Infanterie - Regiment von Kalkstein, mit Namen Gottfried Schubert, welcher gegenwärtig das 100ste Lebensjahr zurück- gelegt hat. Er ist bereits ganz taub und sehr altershwach, namentlich ist das Gedächtniß ihm fast ganz entshwunden; dennoch treibt er einige Handarbeiten in Gemeinschaft mit sei- nem T0jährigen Sohne, welcher ín der dort stationirten Jn- validen-Compagnie steht.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Verhandlungen der Akademie der Wissen- shaften im Monat Juni. Jn der Gesammt-Sigzung der Afa- demie am 6. Juni wurden auf den Vorschlag der physikalisch- mathe-

matischen Klasse zu Korrespondenten der Akademie gewählt, die Herren Professor Göppert in Breslau, Sir W. R. Hamilton in Dublin, Doktor Kummer in Liegniß, Professor Sim. Ge. Ohm in Nürnberg Capitain Morin in Mett und Ritter Pambour in Paris. Hierauf übergab Herr Crelle der Akademie 15 Exemplare eines Abdrucks sei ner ín einer früheren Gesammt - Sigung vorgelesenen Abhandlung über die Ausführbarkeit von Eisenbahnen in bergigten Gegenden. an der Sizung der philo T Klasse am 10. Yuni legte

err Eichhorn eine Prüfung der Gründe vor, aus welchen in der

ihn früher fär wad er Sultan selbst wird jeßt, nachdem man

- ja blôdsinnig ausgegeben, als ein Jüng- !*

gingehenden Nachrichten aus Belgrad vom Îten zufol pu Fürst Milan von Serbien in der Nacht s auf

en 8ten d. in Belgrad verschieden. Sogleich nach seinem Tod

neuen Sammlung der Deutschen Geschichtsquellen (M ¿ amml L en C omunenta Ger- maniae historica -auspicüs societatis aperiendis fontibus rerum Gex-