1839 / 208 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Herzog von Wellington glaubte sich nämli gegen den Vor- wurf vertheidigen zu müssen, daß er sich einer Uebertreibung schuldig gemacht, als er den Zustand in Birmingham mir dem einer erstúrmten Sradt verglichen. Er sprah auch MEGnT, pon dem fahi: lässigen Benehmen der Behörden und fragte Lord Me

bourne, ob er das Schreiben eines Herrn Hebbe!t an den Un- _terstaats-Secretair über diesen Gegenstand gelesen habe, und als Lord Melbourne dies verneiute, wiederholte er ausdrücklich ‘seïne neuliche Behauptung, daß. er nie eine gestürmte Stadt ge- sehen habe, und manche habe er mit Sturm eingenommen, die“ übler behandelt worden wáre, als die Berichte die Be-

richte die Behandlung von Birmingham geschildert hätten. Lord |

Melbourne antwortete in ziemlich allgeweinen Auedrücken, indem et \{ließlich bemerkte, daß die Regierung ja eine Unter- suchung Über das Benehmen des Birminghamer Magistrats ein- geleitet habe, um zu sehen, ob Grund zu einem weiteren Ver- fahren gegen ihn vorhanden jcy. Als der Herzog von Wel- lington hierauf behauptete, dér ‘Magistrat zu Birmingham sey mittelst des Stadtraths von den Ministern gegen den Buchstaben der Parlaments - Akte eingeseßt worden, verneinte dies Lord Melbourne; er erinnere sih sehr wohl, sagte er, dai damals, ass das Haus den Paragraphen der Munizipal- Corporáttons-Bill gestrécven, der den Stadirächen erlaubt hate, eine Liste fär die Wahl der Magistratspecsonen auszuseßen, man gesagt habe, der Paragraph scy von keinem Gewicht, indem nichts den Secretair des Jnnern abhalten könne, die Verzeichnisse oder den Rath déèr Stadträthe bec der Ernennung der Magiskcats- personen zu berücksichtigen. Es sey also nichts natürlicher, als daß die Minister das Gutachten der Stadträthe einzdgen. Die Marquis von Londonderty erwähnte eines Schreibens vom 1Sten, welches er aus Stocfton von einem Kaufmanne erhalten und worin sih derselbe über den Zustand des Landes in Folge des Verfahrens der Chattisten beklage. Aus diesem Briefe gehe hérvor, daß der Zustand der Grafschaft Durham äußerst beunruhigend sey. Hierauf erhielt die Jrländische Munizipal- Bill die zweite Verlesung, nachdem Lord Brougham sich dar- über beschwert hatte, daß diese so wichtige Maßregel erst ganz am Ende der Session dem Oberhauïe vorgelegt werde, und nahdem ein voin Grafen Roden beantragtes Amendenient dagegen mit 59 geaen 8 Stimmen verworfen worden war. Auch wurde die’ Londoner Polizei - Bill zum zweitenmale verlesen.

Unterhaus: Sizung vom 20. Juli. Jun der außer- ordentilihen Sißung, welche das Unterhaus an diesem Abend

hielt, sollte die Bill über das neue Armengeseß, welche dazu | bestimmt ist, die den jeßigen Ober-Armen-Kommissarien verl'e- |

hene Vollmacht auf ein Jahr zu verlängern, weiter gefördert werden. kanntlih nur unter den Ultra-Tories und den Radikalen finden,

| gierung Die Feinde des neuen Armen - Gesckes, die sich be- |

benußten diese Gelegenheit, um von neuem ihr Mißfallen über |

das Geseß zu äußern.

Zuerst suchten sie die vorliegende Bill |

durch den Antrag auf Uebergang zur Tagesordnung zu beseiti- |

-

gen; der Antrag wurde aber mit 8 gegen 27 Süimmen ver- worfen. Dann erhob si Herr Darby, um ein Amende- ment vorzuschlagen, das nicht gegen die Bill, sondern gegen das Armengesez selbst gerichtet war. Eine der Bestim- mungen dieses leßteren ist bekanntlih, daß Unterstüz- zung nur an wirklihe Bedürfrige gegeben wird, zugleich in die sogenannten Acbeitehäuser aufgenommen wer- den. chen die

werde, eine Klausel einzuscialteir, der zufolge diejenigen Armen, |

wehe vor Annahme der Bill verheirathet gewesen und Fami- lie hâtteu, Unterstäzung außerhalb der Aibeitshäuser erhalten sollten. Vergebens stelite der Unter: Staats -Secretair, Herr Fox Maule, vor, daß es sih hier ja nur um eine Veclänge- rung, nicht uni eine Aenderung des Armen - Geseßes handele, welche Leßtere bis zur geseßlichen Zeit der Revision desselben verschoben werden müsse; das Amendement des Herrn Darby wurde mit 69 gegen 46 Stimmen genehmigt. Lord John Russell vershob darauf die ferzero Ecwäzung der Bill auf Montag,

Utitérhaus. SihßUng vom 22. Juli. Lord J. Ruf- sell vershob die Bill wegen Fortdauer der Central: Armen-Koi- mission auf einen anderen Tag, mtt dem Bemerken, daß er eine Klausel einbringen werde, des Jnhalts, daß vor dem neuen Ar- men - Gesetze verheirathete gesunde Arbeiter niht durch Hülfe

außer dem Arbeitshause, wie am Sonnabend vom Unterhause |

beschlossen worden, sondern durch Aufnahme ihrer Kinder in die Arbeitshävser unterstüßt werden sollten. Dann machte der- selbe Minister die wichtige Anzeige, daß die Regierung mit den ihr seßt zu Gebot stehenden Mitteln die Ruhe in den aufge- regten“ Distrikten Enzlands nicht herstellen könne, sondern eine

Vermehrung des Heeres für unumgänglich halte, weshalb sie |

nächstens darauf antragen werde, eine Verstärkung von 5000 Mann zu : bewilligen , die dadurch beweikstelligt werden solle, dáß die Stärke der Linien - Jnfanterie - Regimenter, die jrt 739 Mann betrage, auf 80 Mann erhôdht würde, wdo- durch bis zum nächsten April eine Mchrausgabe von 75,000 Psd. entstehen dürfte. „Die fortwährenden Gejuche um Truppen- hilfe‘, sagte Lord John Russell, „die ih aus verschiedenen, besonders aus den nördlichen Theilen des Landes erhalte, und die Unmöglichkeit oder mindestens die Gefahr und Unzweckmä- ßigkeit einer Verminderung unserer Streitkräfte in den Kolo- nieen, besonders in Kanada, machen es nothwendig, noch vor dem Schluß der Session auf diese Verstärkung der Armee an- zutragen.“ Zu gleicher Zeit fündigte der Mirister noch zwei andere Maßregela an, zu denen dur die neuesten Er- eignisse die Veranlrssung gegeben sey, nämlich die Einführung einer permaneaten Polizei, gleich der Londoner, in Birmingham, an welcher es dieser Stadt bis jeßt noch gef: hlt hat; zu den Kosten soll die Schaßkammer 10/000 Pfd. beitragen; und die Einföhrurng eines Geseßes, twoelhcs die Friedensrichter der Grafschaften ermchtigen soll, zur Bestreitung der Ko sten, welche die Betcidigung der sogenannten Special - Kon- stábier, so wie die Ausúbung ihrer Funcitfonen verur- sacht, die nôhizen G sder zu erheben. Hierauf beantragte der Kanzler der Schaßkammer die Tageéordnung, nämlich die zweite Verlesung dec Bill zur Reduzicung des Briesporto's, durch welche Herrn R. Hill’s Pian, die Einführung eines gleich- fôrmigen Penny- Porto’'s, ins Werk gesetzt werden soll. Die Opposition widerseßte sich derselben hauptsächlih aus dem Grunde, weil sie den Lords des Scha6zeis eine große discretio- naire Gewalt übertrage. Dagegen wurde jedoch einerseits be- merkt, daß diese Gewalt nicht gtdßer sey, als die bis zum Of- tover 1840 bewilligte, andererseits, daß, wenn dur eine durch- greifende Reform in einem verwickelten, dur alte Mißbräuche beschwerten Verwaltüungszwcige wirklich ins Leben treten solle,

weiche | / 2 : | Moorsom, der dazu ausersehen: war, verschiedene Theile der | Herr Darby {lug nun vor, daß der Ausschuß, an wel- | vorliegende Bill verwicsen werden solite, inskruirt |

| | | | f |

870 die Uebertragung größerer Vollmachten immer nothwendig seyn werde. Sir R. Inglis spra gegen die Bill auch deshalb, weil das Poft: Privilegium dec Parlaments - Mitglieder durch die neue Bill vernichtet wird. Sir Robert Peel scheint in- deß seinen Widerstand gegen die Bill aufzeben zu wollen, weil er feine Aussicht zu haben glaubt, damit dur{chzudringen. Er begnügte sih mit Einlegung eines Protestes gegen dieselbe, ohne

auf nochmaliger Abstimmung zu bestehen, und die Bill wurde |

darauf ohne Weiteres zum zweitenmale verlesen. Anm“ Mitt-

woch solite sie in den Ausschuß gebracht werden.

London, 23. Juli. Der Schluß der Parlaments-Sesston

theiligen Eindruck gemacht. Die Times bemerkt in dieser Be- ziehung: „Solche Folgen mußten hervorgehen aus dem Libe- ralismus, der politische Unionen und Chartistische Versammlun- gen begünstigte. Jedermann sah vorher, daß das Ministerium das Schicksal haben würde, selbst das Organ der öffentlichen Beschwerde gegen dieses Unheil, das es selbst erregt hat, zu werden, daß es sih einst in der unnatürlichen Lage befinden würde, Krieg gegen seinen eigenen Ursprung zu führen, gegen die Anstalten und Unternehmungen, tie es selbst ernährt, ge-

| stärft und ermuthigt. Das ist eine Wendung der Verhältnisse, | die wohl eine jede Brust mit Vorwurf und Reue erfüllen muß, | außer der elnes Philosophen und eines Whigs.“ °

scheint doch so ganz naße noch nicht zu seyn, denn Sir Robert |

Peel ist von seinem Landsiß noch einmal zurückgekehrt, und | * ¿ der Hof wird sich, wie verlautet, nicht vor dem 1. September | konnten; fremder dagegen war begehrt und wurde in einzelnen | Fällen 1 Sh. höher bezahlt.

nah Windsor begeben.

Die Morning-P o st will wissen, daß der Herzog von Cams- |

bridge und feine Gemahlin die von ihnen zu Ende des nächsten Monats beabsichtigte Reise nach Deutschland aufgegeben hätten.

Die leßten Berichte aus Birmingham lauten etwas berußigender; die leßte Hälfte der vorigen Woche und selbst der Montag, der wäzrend der leßten Wochen

besonders durch Unrußen bezeichnet war, sind, ungeachtet aller | ¿rie ¡ i ( | Regierung die von dem Finanz- Ausschuß vorgeschlageneti Modi-

Befürchtungen der Einwehner, ohne Tumult vorübergegangen. Das Einzige, was den gestrigen Tag vor gewöhnlichen Tagen auszeichnete, war die Anwesenheit der Shúßen und der Lon-

von heute früh | f: ( | nister zurügewiesen worden, und man glaubt, daß die Bank

| nommen und die Königin dasselbe sanctionirt habe.

doner Polizei und der Andrang des Publikums zu den Mas |

gistratésizungen. Unter den ersten Sachen, die vor Gericht vorkamen, befand sich eine Klage von Collins, dem Abgeordne- des National - Konvents, gegen den Herausgeber des „Bir- mingham Advertiser‘, worin der Kläger dessen Aeußerung, „daß der aus dem Gefängniß von Warwick® freigelassene Collins am Tage nah dem Tumulc im Bull ring im besten Wohlseyn wandelnd bemerkt worden sey “/, als ein Libell bezeichnet und diese Angabe leugnet.

Der Gerichtéhof wollie sich indessen mit dieser Klage nicht be-

| tugal erwartet.

fassen und wies sie mit der Bemerkung ab, daß die Behaup- |

tung des Herauéëgebers wohl cine Lüge seyn könnte, aber kein Libell sey. Collins fand sich zu dieser Klage veranlaßt, weil er fürchtete, daß jene Behauptung ihm bei dem Assisen - Verhör schaden fkdnne. Jn einer am vorigen Freitag gehaltenen Ver- sammlung eines Ausschusses der Birminghamer Straßen - Jn- speftoren wurde beschlossen, im Verein mit dem Magistrate die Polizei in Birmingham bei der erwiesenen Unzulänglichkeit der

| bisherigen zu vermehren. Vor der Hand werden aber die Lon- in Birmingham bleiben und die Kosten | t. l i ube j i ( | lage der Türkischen Armee eine definitive Uebereinkunft zwischen

doner Polizei: Agente! dieser außerordentlichen Maßregel reflamirt werden, da die die Sache so anschen, als ob die Machinationen des Chartisten - ‘Pôbels das ganze Königreich in die Bresche trete.

späterhin von der Re- Behörden

Birmingham, i

zersidre ,

für sein Benchmen am Montag Abend tadellos gewesen.

Untersuchung der Umstánde dringen, und ich glaube, daß, wenn

daß ein múndliches Zeugen : Verhôr in Birmingham angestellt werde.“ Es wird ferner gemeldet, daß der Flotten - Capitain

Stadt am löten Nachmittägs zu rekognosziren, dem Magistrat um 5 Uhr den Bericht erstattet habe, es scy kein Anzeichen von

Gefahr für die cffentlihe Ruhe und daß nach dieser und ähnlichen ;

Versicherungen die Magistratépersonen sich bewogen gefunden, das Stad1haus zu verlassen und nah Hause zu gehen. Herr Maule, Schaßamts-Fiskal, nicht der Unter-Staatsjecretair des Janern, Herr Fox Maule, bi sindet sich schon einige Tage in Birming- ham, um an Ort und Stelle Untersuchungen anzustellen; auch der Graf von Warwick ist dort, und andere amtliche Personen werden noch erwartet. „Durch die Art und Weise, wie die Birminghamer Vorfälle im Parlamente ausgenommen worden

sind“/, sagt der Korrespondent des Courier, „hat natürlich das | sle tete j | erschossen werden würde, wenn er Bustamente in die Hände

hörde, von der sie immer glauben, sie sey auf betrúgliche Weise | fiele, hatte seine Truppen im Stich gelassen, die also ohne

Interesse daran sich gesteigert; die Tories suchen die neue Be-

eingeseßt, zu unterminiren, und, wo möglich, zu stürzen, vor: ali) eir Lord Wellinatons Rede im Oberhause. Mat züglich seir Lord Wellingtons ede im Vderhause. ian

kann úbrigens leiht denfen, wie sehr der Magistcat, durch | ‘1 7 i ive | troffen. Es war unter Anderem der Befehl von ihm erlassen

den Montags - Tumult. gewisigt, jeßt auf ist. Mehrere Magistrate personen haben die in der Nâhe des Stadthauses zugebracht,

der Hand scyn zu fönnenz; auch ist immer Mannschaft in der Nähe. Am Sonntag Morgen wurde ein Versuch gemacht, eine V.rsammlung in Halloway:- Head zu halten; als aber cine Magistrats-Person mit Polizei erschien, liefen die wenigen dort Anwesenden aus einander.“ Nach der Times hatten sich ei- nige frúhere Mitglieder der politischen Union an Herrn Att- wood gewandt, um ihn und seinen Genossen, Herrn Mun, aufzufordern, sich an die Spiße des Volks zu stellen und die Eintracht zwischen den verschiedenen Klassen ihrer Stadtgenof- sen wieder herzustellen; Herr Aitivood hatte dics aber mit der Bemerkunz abgelehnt, daß er es bei dem jeßt so aufgeregten Zustande der Gemüther nicht für geziemend halte. Des Mayors Herrn Scholcfield Gesundheit ist durch die leßten Vorfälle so angearissen worden, daß er krampshafce Zufälle bekommen hat; indessen war er auf dem Wege der Besserung. Uuch in Newcasile hat, nach dein Morning-Herald, ín der Nacht vom 2Vsten auf den 2lsten ein Chartisten - Auflauf stattgefunden, wobei die Polizei: Offizianten anfänglich arg mit- genommen worden, indessen nah erhaltenem Sukkurs die Sie- ger geblieben sind und zwanzig Jndividuen gefangen genemmen haben. Die Tumultuanzten hatten es vorzüglich auf das Büreau des „Tyne Mercu-y“/ abgesehen, dessen Fenster sie mit Steinen einwarfen, so daß feine einzige Scheibe ganz blieb. Die Mit- glieder des „General - Konvents der gewerbtreibenden Klassen“ haben eine Adresse an die Mittelklassen gerichtet, in welcher sie, auf den Grundsaß fußend, daß die mittleren und niederen Klas- sen ohe Eintracht beide machilos seyen, die Mittelstónde zur Vereinigung und Mitwirkung, Um auf geseßlichem Wege die Freiheiten des Bolkes zu erringen, auffordern und sich gegen die gewaltsamen Mittel der Chartisten erklären. „Wenn unsere Brüder aus den mittleren Ständen erwägen“/, heißt es in die- ser Adresse, „wie gering die Gelegenheiten für die unteren Stände sind, sich Kenntnisse zu erwerben, wie hart die Lage, die sie erleiden, dann werden sie zugeben müssen, daß ihre Jrr- thúmer und Zwiste viel geringer sind, als man sie erwarten darf. Wir fordern Euch deshalb zur f

dem Qui vive lelzten Nächte

Mitwirkung auf. Aus dem von demn Minister des Jnnern im Unterhause gestern angekündigten Antrage auf eine Truppen- Vermehrung {ließt man Úbrigens, daß die. Regierung noch ferner Unruhen fürch- tet, und jene Anzeige hat daher heute an der Bôrse einen nach-

Von einheimischem Weizen kam heute so viel“an den Markt, daß die leßten Preise sich nur mit Mühe behaupten

Aus Lissabon wird vom löten d. M. gemeldet, daß der Senat das Geseß wegen der Anleihe von 1400 Contos ange- Mehrere Anträge wegen Uebernahme der Anleihe waren vom Finanz- Mi-

von Lissabon und einige Prioat-Kapitalisten diesclcke gemeinschaft lich übernehmen werden. Der Courier will ivissen, daß die

ficationen in dem ministeriellen Plane wegen Könsolidirung der fremden Schuld genehmigt habe, und daß die Diskussion darü- ber am 18ten d. M. in den Cortes werde eröffnet werden. Die Herzogin von Braganza wird zu Anfang Septembers ‘in Por-

Man hat heute hier über Paris díe Nachricht von der Schlacht erhalten, die am 25. Juni zwischen Hafiz Pascha und ZJbrahim Pascha stattgefunden, so wie über das beabsichtigte Vorrücken der Aegyptischen Armee nah“ Orfa und Diatbekir. Der Covrier bemerkt in dieser Beziehung: „Orfa liegt etwa ¿0 und Diarbekir 120 Englische Meilen innerhalb der Türki- chen Gränze. Ein Vordringen bis zu der leßtern Stadt wäre daher als eine Verlesung der von Mehemed Ali gegen Frank- reich eingegangenen Verpflichtungen zu betrachten, daß er im Falle eines Sieges nicht in das Türkische Gebiet vorrücken wolle. Daß der Vicekönig sh jeßt fár unabhängig ‘erklären

| witd, leidet wohl feinen Zweifel; auch dürfce er jebt wohl

| eignisse hat, wi?

jener Stadt | indem es | als verzögern werde. j i | wagen, auf Konstantinopel loszugehen, weil er Gefahr läuft, Der Magistrat | einer Russischen Armee zu begegnen, und der Divan wird sich scheint vollkommen zu der Beweisführung gerüstet zu scyn, daß | } be | on ) : „Man | wendigkeit zu vermeiden, diesen Verbündeten zu Hülfe rufen muß diesen Herren“, sagt der Korrespondent der Times, „die | zu müssen Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß sie eifrig an eine genaue | « | , | Halifax vom 6. d. M., O Lord J. Russell es erlaubt, sie nichts dagegen haben würden, | für den Augenblick Ailes ruhig war, doch einen Ausbruch des

nicht geneigt seyn, der Pforte einen so hohen Preis für seine Unabhängigkeit zu zahlen, als er es vor einigen Wochen ge- than haben würde. Die Nachricht don diesem wichtigen. Er- j wir hdren, an der Pariser Börse' wenig Ein- dru gemacht. Wahrscheinlich glaubte man, daß die’ Nieder- der Pforte und ihrem siegreichen Vasallen eher beschleunigen, Der Aegyptische General wird es nicht

gewiß beeilen, sofort ein Abkommen zu treffen, um die Noth-

Das Kriegéshi} „Wanderer“/ überbringt Nachrichten aus wonach man dort, obgleich in Kanada

allgemeinen Mißvergnügens fürchtete, welches zu dämpfen die große dortige Truppenmacht kaum hinreichen möchte.

Die aus den Westindischen Kolonieen eingegangenen Nache richten, wovon die aus Jamaika bis zum 19. Juni gehen, bestätigen die Unergiebigkeit der Zucker - Aerndte, vorzüglich auf F / wo auf manchen Pflanzungen nur 5 statt 15 Fässer

Jamaika, 1ge i im Durchschnitt gewonnen werden dürsten. Rum und Zucker

| steigen daher im Preise.

Das M'xikanische Paketboot „Star‘“/ hat Nachrichten aus

| Vera-Cruz bis zum 6ren und aus Havana bis zum 27. Juni

i Vberbracht.

Sie bestätigen die Niederlage der Föôderalisten und melden die Uebergabe von Tampico an Bustamente. Die Stadt

| war von General Arista, der nur geringen Widerstand fand, am 6. Juni bese6t worden, nachdem die fdderalistishe Armee

| Staaten geflohen seyn.

sie verlassen hatte. General Palasta, welcher fürchtete, daß er

waren. General Urrea soll nach den Vereinigten Santana prásidirte noch immer in

Mexiko und hatte einige den Handel betreffende Maßregeln ge-

Fúhrer

| worden, in Gemäßheit eines Kongreß - Beschlusses ein Magazin

um sogleich bei | für die Lagerung von Gütern unter Regierungsschloß in Vera-

| cruz einzurichten, was für den Handel als sehr vortheilhaft,

/

| fúr die Zoll - Einnahme aber als nachtheilig angesehen wurde,

weshalb man an der Ausfuhrung des Befehls noch Zweifel hegte. Admiral Baudin war am 22. Juni mit fast seiner gan- zen Flotte bei Pensacola und gedachte im Golf von Mexiko bis zur Zahlung des zweiten Termins der Mexikanischen Entschädi- qungs - Summe zu bleiben. Es hieß, daß seine Flotte auf der Rúckkehr nah Curopa auch New- York besuchen würde.

Aus Rio - Janeiro sind Nachrichten bis zum 22. Mai und aus Pernambuco bis zum 11. Juni hier orga nat nach welchen die Blokade des Rio de Plata durch die Franzo- sen immer noch fortdauerte. Die Jnjurgentenpartei in Rio- Grande behauptete sich, ungeachtet aller Bemühungen der Bra- silianischen Regierung, sie zu unterdrücken. Auch in Maran- ham waren Unruhen ausgebrochen und Truppen dahin von Rio und Pernambuco ausgesandt worden. :

Der Courier giebt als Hauptpunkte der neuen von der Mexikanischen Regierung durch die Herren Lizardi und Com- pagnie den Mexikanischen Staats - Gläubigern vorgeschlagenen Uebereinkunft folgende an: „Es soll eine 5proc. fonsolidirte Nationalschuld kreirt werden, zu dem einzigen Zwecke, um die ganze fcemde Schuld in dieselbe zu fonvertiren. Die dproc. Anleihe soli zu 100 pCt., die bproc. zu 112!/, pCt., die rúdck- ständigen Zinsen beider Anleihen zu 100 pCt. konvert:rt werden, zur Hälste in Obligationen, die vom 1. Oktober 1837 an Zin- jen tragen, zur Hôlfte in sogenannte ausgeseßte Bons, deren Zinsen erst vom 1. Oktober 1847 an bezahlt werden sollen, die aber schon jeßt in dem Verhältniß von 4 Acres für das Pfund Sterling in Regierungs-Ländereien in Texas, Chihuahua, Neu- Mexiko, Sonora und Kalifornien eingetauscht werden können. Garantie für die Zinszahlung leistet ein Sechstel der Zoll - Ein- nahme von Veracruz und Tampico, das nur zu dem Zwecke nach London remittirt werden soll.‘

Nachrichten aus Buenos - Ayres vom 17. Mai wider- legen ebenfalls die Gerüchte von einer nahe bevorstehenden Beile- gung der Mißverständnisse zwischen den Franzosen und Buenos- Ayres, die man bekanntlih durch die Vermittelung des die Nordamerikanische Station daselbst befehligenden Kommodore Nicholson zu erlangen hoffte. Die Resultate des Krieges gegen Peru und Bolivien hatten den Stolz des Generals Rojas,

Präsidenten von Buenos-Ayres, so sehr gehoben, daß er, weit entfernt, deñ- Franzosen irgend eine Zahlung zu leisten, im Gegentheil zwei Millionen Ersaß für den Schaden verlangte, dex dem Handel von Buenos - Ayres durch die Blokade der Franzosen zugefügt worden. Die größte Schwierigkeit in der Beilegung dieser unglücklichen Angelegenheit scheint dem Be- richrerstatter die zwischen den Franzesen und der Regierung von Montevideo geschlossene Allianz zu seyn. Man glaubt, daß Buenos - Ayres den Krieg mit Montevideo nicht aufzeben werde, und eben so wenég schien Frankreich seinerseits seinen Búndesgenossen im Stich lassen zu können. Unter diesen Um- ständen war es unsicherer als je, wann die Blokade würde auf-

gehoben werden. VNietedexhtands

Aus dem Haag, 22. Juli. Heute verfügte sich der Mi- nister des Innern im Auftrage des Königs in die vereinigte Sib6ung beider Kammern der Generalstaaten und {loß die ordentliche diesjährige Session derselben mit folgender Rede:

„Edelmögende Herren! Der König hat mir den ehrenvollen Auf- trag ertbeilt, mich bezie in Jhre Berfammluug zu verfügen, und in scinem Namen zu erflären, daß die gegenwärtige Session Ew. Edel- mögenden geschlo}:n is. Der König hat mit Aufmerfsamfeit den Fortgang Jhrer gewichtigen Arbeiten verfolgt, und erfennt mit Zu- Giedenheit den Eifer und den Ernst an, dur) welche Jhre Berathun- gen sich ausgezeihucet haben, das Vertrauen, wit weichem die Vor- träge der Regierung von Ew. Edelmögenden eutgeacuommen wur- den, und die Mitwirkurg, welche Hochdieselben bei Jhnen gefunden haben. Durch die verschiedenen Gesegze, die während dieser Session zu Stande gebracht wurden, if unter Anderem den Eintocohnern des Landes eine neue Bürgschaft für die geregelte Handhabung des Rechts geworden ; eine nothwendige Verbesserung in dem Münzwesen angeordnet; die sichere Aussicht auf die Verwicklihung einer nüßli- cen und greßartigen Unteroebmuyg eröffnet: vor welchem frühere Generationen wiederholt zurüicfgewichen waren ; der ordentliche Gang der Verwaltung gesichert; der Staats - Kredit fortdauernd befestigt, und dén außerordentlichen Bedürfnissen, welche der Stand der Dinge unabweislich bervorrief, Vorsorge geschehen. In Geniäßheit der Verfügungen des Art. 125 des Grundgesezes hat der Kenig die Ge- seß - Entwürfe zur Feststellung der ersten Abtheilung des nächsijähri- gen Budg:1s der Staats - Ausgaben und der Mittel zur Bestreitung derselben Ew. Edelmögenden vorgelegt. Hochdieselben aber, nachdem Sie aus den Bedenfen der Sectionen der zweiten Kammer der Gc- neral-Staaten den fa allgemeinen Wunsch Ew. Edeimögenden erse- hen, daß die Verathung über diese Angelegenheit bis zu einer Zeit ausgeseßt werden möge, wo die politische Stellung und die damit zu- sammenhängenden Einrichtungen größere Klarheit und Sicherheit er-

lanat haben würden, haben gemeint, auf die Erledigung dieser Sache } während der gegenwärtigen Session nicht weiter bestehen zu müssen ; |

sondern in ciner hinlänglich ausgedehnten Frist die allzemeinen Ver-

hälinisse in die ernstliche Erwägung zu ziehen, um bei dem nächsten Zu- |

sammentreten der General-Staatenu die nötbigen Anträge zu machen und den Gang der Verwaltung für das Jabr 1840 sicher zu stellen. Die nunmehr vollzogene Vermählung zwischen des Königs vielgeli-btem Enkel und einer Priazessin aus dem Königlichen Hause voa Württemberg hat die Wünsche des erhabenen Geschlechts gekrönt, welches Über uns regiert. Das fürsllicbe Paar, in unserer Mitte eingetroffen, is überall mit sprechenden Beweisen der Liebe und Anhänglichfcit ewpfangen wor- den. So wird das Ende des Zeitraums, den Fhre gegenwärtige Ses- sion umfaßt, durch ein Ereigniß bezeichnet, welches alle Herzen mit Sreude erfüllt. Jm Namen des Königs erkläre ich die gegenwär- tige Session der Generalstaaten für geslo}en.“

_ Sogleich nach Beendigung dieser Rede ward der Minister feierlich zum Saal hinausgeleitet, worauf die Versammlung aus- einanderging.

Luxemburg, 20. Juli. Der Geheime Rath und Chef

des Civildienstes im Gropherzogthum ist seit gestern Abend zu |

Luxemburg zurü.

Belgien

Brüssel, 23. Juli. Der Moniteur enthält sieben Ordon- nanzen des Kdönigs aus Paris datirt, durch welche bei Gele- gauyeic der 8ten Jahresfeier der Thronbesteigung des Königs 4 neue Offiziere und Ritter des Leopolds-Ordens ernannt wer- den. Unter denen, welche zu einem höhern Ordensgrad befdr- dert worden, bemerkt man den Divisions - General Daine, die Brigade -: Generale Duval de Blaregnies, Duvivier, Looz de Coswaren, Mercx und Vleminckx, den General- Inspektor des Gesundheits - Dienstes. Eine andere Ordonnanz von demselben Datum erläßt 316 verurtheilte Militairs die noch rückständige

. Gefängnißstrafe.

Dem „Modérateur“/ von Mons zufolge, hat die dortige städtische Verwaltung schon seit § Tagen den Befehl, die e schleifen zu lassen, ohne bis jeßt dazu Anstalten zu treffen.

Im Verlag des Buchhändler Muquardt wird nächstens hier ein Werk erscheinen, betitelt: Fhonnéur de Schiller, par le baron de Reisfenberg.

Souvenir d’un pélérinage en |

Aus Brügge schreibt man, daß der Provinzialrath für die | Wiederherstellung der Kathedrale eine Unterstüßung von 50,000 |

Fr. bewilligt hat.

Man liest im Journal de Liège : Professoren der medizinischen Fakultät an unserer Universität auf das Honorar, das ihnen geseßlich gebühret, Verzicht gelei- stet haben. Dieser edle, großmüthige Entschluß macht den Mit- gliedern unserer medizinischen Fakultät die größte Ehre.

Am 2isten d. is Herr A. van Buren, der Sohn des Präsidenten der Vereinigten Staaten, in Begleitung seiner

N und zweier Kongreßmitglieder in Lättih angekom-

Tongern, 22 Juli. Gestern wurden die An : i 1, 22, \ geklagten S im hiesigen Gefängniß befanden und zum abgetretenen dser genten nach Mastricht tranéportirt und der Niederlän- ndarmerie ú in Mastri i Wider: ergeben, um in Mastricht gerichtet e Ne de Latouche, Belgischer Gesandter in Madrid, ist ge- Beate angekommen und hat der Regierung Depeschen über- pani die sich, wie es heißt, auf einen Handelsvertrag zwischen len und Belgien beziehen sollen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 16. Juli. Di i verschie - 16. Juli. Die Kommission zur Regulirung Norweoener Unioneller Verhältnisse zwischen Schweden und Departements - Pa zusammengetreten sein. Die Norwegische Norwegischen Regts enthält das eingegebene Bedenken der in dieser, früßer Wir Über den Vorschlag des Storthings folgende Punkte: 1 U ventilirten Sache. Ës umfaßt dasselbe \{lägt vor, daß cis die Unions- Kriegsflagge. Die Regierung sammengeseßter Staat ene einzuführen sey, da es ein neuer zu- 2) Den Umstand, . d gy, für. welchen solche erfordert werde. dischen Münzen und Ameg&,Vokwegische Wappen auf Schwe- dem V da (qu) Eimfbsiegeln mie angebracht worden, was nach em orschlage der Regierung aufhören muß, um so mehr,

„Wir erfahren, daß die |

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da das Schwedische Wappen nie in dieser Hinsicht in Norwe- gen gebraucht worden. 3) Die Königliche Titulatur in Doku- menten, wo der König als Unions-König auftritt, oder als sol- cher mit fremden Mächten in Relation kommt. Jn dieser Be- ziehung \{lägt die Regierung vor, daß der König bei seiner Resolution vom 28. October 1818 verbleibe, d. h. daß Schwe- den, als der Stamm des ältesten Reiches, zuerst geseßt worden, da solches deshalb doch demselben keine Suprematie über das andere Königreich einräumt. 4) Die Behandlung der diplo- matischen Angelegenheiten. Die Regierung {!ägt vor, daß ein Beamter, welchem diplomatische Functionen aufgetragen werden, als Beamter beider Königreiche anzusehen sey; daß er seiner Herkunft nah Schwede oder Norweger seyn könne, je- doch in einem combinirt:-Schwedischen und Norwegischen Staats- rathe ernannt und entlassen werde, mit denselben Rechten und Pflichten, wie die übrigen constitutiouellen Rathgeber jedes der Königreiche, die Verfassungen beider beshwören und in beiden verantwortlih seyn müssen.

De U Us n: d.

Karlsruhe, 22. Juli. - (K. ZZ) Gestern Mittag um 13/, Uhr haben Seine Königl. Hoheit der Großherzog Depu- tationen beider Kammern der Ständeversammlung in feierlicher Audienz empfangen, um die von denselben angenommen Gese(z- entwürfe und beschlossenen Adressen entgegenzunehmen. Scine Durchlaucht der Herr Fürst von Fürstenberg,

als ster Vize- |

präsident der 1sten Kammer, überreihte Höchstdenselben fol- |

gende Geseßentwúrfe: 1) die Apanagen, 2)

N

nen der Wasserzöôlle, 4) die Ernennung der Rathéschreiber, 5) |

die Berechnung der Dienstjahre derjenigen Staatsdiener, welche in der Landwehr gedient haben, im Falle ihrer Pensionirung

betr. , sodann eine Adresse in Betreff der Annahme des provi- |

sorischen Geseßes vom 7. Dez. 1837 über die Bestrafung der

Accisdefraudation bei der Einfuhr von Fleisch gus andern Zoll- | Von dem Präsidenten der 2ten Kammer, ge- | heimen Rath Mittermair, wurden nachstehende Gesetzentwürfe | überreicht: 1) das Auflagengeseß, 2) die Rheiazollnachlässe zu | Gunsten der Schifffahrt auf dem Oberrhein, 3) die Dauer des | Zollvereinévertrags vom 12. Mai 1835, beziehungsweise dessen | Verlängerung, 4) die Aussezung von Prämien für Bohrver- |

suche auf Steinkohlen , 5) die Aufhebung des Loosungs- und | ven 18 6

vereinéstaaten.

Einstandsrecht betr. , ferner fünf Adressen: a) die Rechnungs-

nachweisungen in den Finanzjahren 1835/36 und 1836/37, b) | ei A j ; Z y n g ölnanzjai [420 / 7, | dem General Franciéco Narvaez befehligten Division von Cu-

| enca und den Karlisten unter Forcadell’s Befehl stattgefunden | hat. Diese leßteren mußten das Schlachtfeld nach zahlreichen

die Zustimmung zu den Verabredungen der Zollvereinsregierun- gen wegen voliständiger Einführung des Zollgewichts, c) den zwischen den Zollvereinsstaaten und dem Königreich der Nieder- lande unterm 21. Jan. d. J. abgeschlossene Handelsvertrag,

vom 2. Nov. 1837 über den Ausgangszoll von Lumpen und

die Verjährung | der öffentlichen Abgaben, 3) die Bestrafung der Defraudatio- |

| lassung der Tabackspacht auf drei

anderen Abfällen zur Papierfabrikation betreffend. Seine Ksö- |

nigliche Hoheit geruhten zu äußern, daß Höchsisie den Gesekz- | entwürfen ihre Sanktion ectheilen und die Adressen in Erwä: |

gung ziehen würden, und sprachen in den huldvollsten Aus- drúcken Jhren Dank für die Art und Weise aus, wie das

worden sey. Nach beendigter Audienz. wurden die Deputatio-

nen, die Mitglieder des Staatsministeriums u. \. w. zur Groß- | was die Karlisten schon längst erwartet hatten

| Vertheidigung dieses Dorfes beauftragten Karlistischen Batail- | lone drängten jedoch die Christinos wieder auf die Ebene zu-

herzoglichen Tafel gezogen.

Oer er vet M:

Marienbad, 24. Juli. Seit dem 17ten d. M.

ist auch Jhre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Wilhelm von Preußen, Schwiegertochter Sr. Maj. des Königs, zum Ge- brauche der Brunnenkur hier anwesend.

¡„Königéwarter Hof‘ abgestiegen.

hier jeßt beisammen finden, ein sehr belebtes und heiteres An- sehen erhalten und namentlich sind auch die sogenannten Reu- nionen, die bis dahin nur wenig besucht waren, glänzende Sammelpläße der Gesellschaft und Unterhaltung geworden. Unerwartet traf gestern gegen Abend, während die Badegäste auf der Promenade am Kreuzbruntnen versammelt waren, guch der Prinz Johann von Sachsen hier ein, der seinen erlauchten Schwager, den Kronprinzen von Preußen, mit einem Besuch überraschte. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz hatte vor eini- gen Tagen einen Auéflug nach Karlsbad unternommen, um daselbst Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Friedrich der Nie- derlande zu begrüßen, die sh zu ihrem Königl. Vater nach Tepliß begab, wo Se. Maj. der König bereits am 17ten d. M. (wie in Nr. 206. der St. Ztg. bereits gemeldet), im Aller- höchsten Wohlseyn eingetroffen sind.

Hier hat die Anzahl der Badegäste bereits denjenigen | | Numerus erreicht, den sie im vorigen Jahre zu Ende der Sais- | son (gegen die Mitte Septembers) hatte. Die Kurliste zählte | ungefähr tausend Parteien, die aus etwa 2000 Personen be- |

stehen, von denen mehr als die Hälfte noch anwesend ist. Es scheint, als ob die Bedeutung der verschiedenen hier sich bei-

sammen findenden Mineralquellen mit jedem Jahre mehr er? |

kannt werde. Viel trägt allerdings dazu die Thätigkeit und der wissenschaftliche Ruf der hiesigen Aerzte bei, unter denen besonders der erste Brunnenarzt , Hosrath Dr. Heidler, auch dem Auslande durch seine medizinischen Schriften bekannt ist. Eíne derselben, die so eben in der Form eines Programms erschienen, kündigt sih als der Vorläufer eines größeren Wer- kes an, das, allem Anscheine nach, ein ‘neues Systein in der Behandlung mehrerer wichtiger Krankheiten (Gicht, Rheuma, Neuralgie 2c.) begründen wird. Die Schrife führt den Titel: ¿Das Blut in seiner heilthätigen Beziehung zum Schmerz im Allgemeinen und zu den (wahren und unwahren) Neuralgien insbesondere‘’ und erscheint vorläufig als eine bescheidene Auf-

| forderung an das ärztliche Publikum, die darin zum erstenmale | aufgeworfenen Fragen zu erörtern, zu widerlegen oder zu be-

kräftigen. Schweiz.

Wallis, 20. Juli. (Schw. Bl.) Nach Privoatbriefen herrscht in Ober - Wallis die heftigste Aufregung. Das Volk, fest entschlossen, mit den Waffen in der Hand das Aufdringen der Rekonstitution abzuwehren, versieht sich mit Munition. Die Führer sind dabei in der peinlihsten Verlegenheit. Ver- sagen sie ihren Leuten den Beistand, so nimmt die Bewegung nur einen um so ernstern und auch gefährlichern Charakter an. Stellen sie sih aber fest und männlih an die Spike, so fällt auf ihre Häupter auch die Verantwortlichkeit fär die Folgen. Von den eidg. Kommmissarien weiß man weiter nichts, als daß-Schaller schlauerweise mit seiner Meinung gänzlich zurück-

Höchstdieselbe ist in | dem Sr. Durchlaucht dem Fürsten von Metternich gehörigen | Die hiesige Badegesellschaft

hat durch die Anwesenheit so vieler hohen Personen, wie sich |

| den von Allo (Navarra) eine Schlacht geliefert.

h t i as | Ar S Sabliiseon Q : Apanagengese von beiden Kammern aufgenommen und votirt | ben aus Arraniß, aus Karlistisher Quelle, meldet darüber,

hâlt, und daß Laharpe sih durchaus gegen alle mili Demonstrationen von Seiten der S aafiniitta E E

IÍn Folge des Beschlusses der Tagsabung, betreffend die Reconstitution des K. Wallis, haben die eidgenössishen Koms missarien angeordnet: Daß die öffentliche Auflordomeea zur Wah! der Abgeordneten für den Verfassungérath Sonntags den 21. Juli, die Wahlen den 24, die Versammlung des Verfas- sungérathes den 29sten Mittags in Sitten stattfinden, und daß bei den Wahlen selbst jeder Zehnten den bisanhin beobachteten Modus befolgen solle. Für die Wahlen in den Verfassungs- rath wird die offizielle Zählung von 1837 zu Grunde gelegt. Nach derselben fallen auf die Bevölkerung von 77,648 Seelen T7 Deputirte. Der alte Gtaatsrath und die von dem Landrath von Sierre ihm beigeordnete Kommission haben eine feierliche Protestation gegen den Reconstitutionsbeshluß der Tagsaßung erlassen.

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Florenz, 20. Juli. Der Großherzog is einer Gesellschaft gewerbthätiger Personen beigetreten, welche das großartige Pro- jekt, den Hafen von Livorno zu erweitern, realisiren will; jedoch unter der Bedingung, daß eine Gesellschaft von Actionairen nicht eher sich konstituire, bis die Entwürfe der ins Werk zu seßbenden Arbeiten von der Regierung gutgeheißen sind.

S Panien.

Madrid, 13. Juli. Der General Espartero hat dem Miniiterium angezeigt, daß er am 24. Juli, dem Geburtétage der Königin Regentin, die Karlistischen Linien angreifen werde.

Man wollte an der hiesigen Börse wissen, daß mehrere Kapitalisten sich erboten hätten, der Regierung, gegen Ueber-

Ov * . 7 . À abad Jahre, 50 bis 60 Millionen Realen vorzuschießen.

Der General. Capitain von Madrid, Don Francisco Nar- vacz, hat die kleine, von wenigen Karlistischen Bataillonen besekte Stadt Cañete nicht einnehmen können und sich deshalb nach Cuença zurückgezogen.

Die südlichen Provinzen erfceuen \sich einer vollkommenen Ruhe und die Aerndte ist in Andalusien úberall reichlich aus- gefallen.

Spanische Gränze. Aus Perpignan schreibt man M: „Die Berichte aus Spanien, vom 14. d. M., melden, daß ein blutiges Treffen bei Alcora zwischen der von

Verlusten räumen. Aus Catalonien vernimmt man, daß

: J a, D A, . c: 2! | der General Valdes ch u Man! befat i

beziehungsweise die Abänderungen des Zolltarifs, d) die Rhein- | t E oe Ey Rote s befand und bald wieder

oftrojrickbergueung, €) die Ahnahme ‘des provisorischen Géfetes:| fs Ur ETLYLEIt IOUIE, l De | E Jeiederlage der von dem Grafen d’España befehligten Karlisti-

Die Nachricht von der

schen Kolonne hat sich nicht bestätigt. Der General Seoane, zweiter Kommandant des Fürstenthumes Katalonien, hat am 13, d. M. seine Funktionen angetreten.

Bayonne, 19. Juli. Am löten wurde auf den Gefil- Ein Schrei-

daß am Morgen die Christinos mit den Englischen und den Gebirgs - Batterieen zu einem Angriffe gegen Allo vorrückten, Die mit der

rúck. Hier entspann sih ein Guerilla - Feuer. Der General Don Diego Leon licß auf den mit reichen Aerndten bedeckten Feldern Feuer anlegen. Die Karlisten, dieses gewahrend, warfen sih nun mit aller Heftigkeit auf die Christinos, die, nah anfänglichen Erfolgen, um 2 Uhr Nachmittags den Rück- zug auf Jaéma und Los Arcos antraten. Den Karlisten glúckte es noch, den Brand auf den Feldern zu löschen. Jhren eigenen Verlust geben sie auf §0 bis 100 Kampfunfähige an. Der Karlistische General Goni wurde gleih bei dem Beginn des Gefechts am linken Schenkel verwundet und nach Estella gebracht. S Ur ci

__ Konstantinopel, 5. Juli. (Journ. d. Oest. Lloyds.) Es drängen sih so viele Hände nach dem Ruder, das keine es fest und ruhig fassen und föhren kaun. Jn den hohen und höchsten Stellen herrscht eine allgemeine Umwälzung; fast Kei ner fteht, wo er vor wenig Tagen gestanden. ehr bedenklich ist der große Einfluß, den die Sultanin Valide (Mutter) zu üben scheint, die allem Neuen, gleichviel ob persdnlich oder dinglich, bitter abhold ist und über die Christen denkt, wie es einer frommen Türkin ziemt. Jhr Werk sind zum großen Theile die vielen neuen Ernennungen im Sinne der guten al- ten Zeit, der wir binnen wenigen Tagen um eben so viele Jahrze- hende wieder näher gerückt scyn dürfcen. Die Fermans, welche {on Montag erfolgen sollten, sind zur Stunde noch nicht er- schienen. “Im Publikum is man darüber theils ungeduldig, wegen der Hemmung der Geschäfte, theils besorgt für die nächste Zukunft; doch konnte es nicht anders kommen, da die Pforte erst gestern wieder eröffnet wurde. Das Französishe Dampf- boot „Dante“, das gestern frúh hier eintreffen sollte, kam erst diese Nacht und zwar mit Einem Ruderrade an, das andere hat es in Folge eines Zusammenstoßes mit dem Französishen Ad- miralschisse eingebüßt.

Konstantinopel, 26. Juni. (J. de Smyrne.) So sehr auch eine Kollision unabwendbar geworden ist, so scheint es doch, daß die Konsuln in Alexandrien die Hoffnung, einen Vergleich zu Stande zu bringen, nicht aufgegeben haben, und seit einigen Tagen haben ihre Bemühungen in dieser Hinsicht sich verdop- pelt. Diesesmal ist es der Französishe Konsul, der die Unter-

andlungen zu leiten scheint; er ist beständig im Schloß und

at häufige Konferenzen mit Mehmed Ali. Was den Englischen Konsul betrifft, so ist seine Rolle jest ganz passiv, er spricht und thut nichts; ja man hat sogar bemerkt, daß dieser Beamte mit dem leßten Dampfboot keine Depesche seiner Regierung erhielt, was auf die Vermuthung bringt, daß England seinen Agenten feine Instructionen mehr zu geben hat, und daß es neutral bleiben will.

Aeghpten.

Das Journal des Oesterreichischen Lloyd fügt dem Berichte über die zwischen der Türkischen und der Aegyp- tischen Armee am 25. Juni vorgefallenen Schlacht in einem Schreiben aus Alexandrien vom 6. Juli noch Folgendes hinzu: „Die Stärke der beiden Armeen wird nicht angegeben,

doch soll bei weitem die überwiegende Zahl auf Seiten der Tür- ken gewesen seyn. Eine Deputation aus Aleppo kam, um Jbra-