1839 / 230 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Efendi in diese Hauptsiadt finden fast täglich Raths: Versamm- lungen statt. Zu einer der lebteren, welche bei dem Musteschar der auswärtigen Angelegenheiten, Nuri Efendi, stattfand, wur- den auch die Botschastex von Frankreich Und bg ira ed der Kaiserl. Oesterreichische Intecnuntius Und dia Sn von Rußland und Preußen beigezogen und der in diejem Ra seil, in Folge der von Mehmed Ali auf die Mittheilungen der Pforte ertheilten Antwort einhellig gefaßte Beschiuß ist heute ; oon Seiten der Pforte an Mehmed Ali und von Seiten der Reprôsentanten der Europäischen Hauptmächte an die in Alexan- drien residirenden Se: eral Konsuln derjelben adgegangen.

Durch außerordentliche BeiegenHeil aus Konstantinopel ein- | aerlaufenen Nachrichten vom 2. Augufít zufolge, hatte fich das j Gerücht verbreitet, daß eine Aegyptische Avantgarde von 5000 | Mann in Konieh cingerückt sey. Bei näheren Nachforsczungen | hat sih jedoch die gänzliche Grundlosigkeit dieses Geiüchtes er- | geben, welches um so weniger Glauben finden tonnte, da ein | über 30,000 Mann starkes Armee - Corps unter Hadschi Ali | Pascha in Konieh aufgestellt ist. 4

Asni Efendi, vormaliger Desterdar von Tunis, Nasir von Pera und Galata ernannt worden.

Berichten aus Travezunt vom l8en d. M. zufolge hatten daselb einige Pestfálle stattgefunden. Hier in der Haupt: | ftadt erhält sich der ôffentliche Gesundheitszustand fortwährend | befriedigend. |

Konstantinopel, 1. Aug X 2) Die Pforte, ais sie eben im Begriff war, die Bedingungen Mehmed Ali's anzu- nehmen, vermdge deren dieser Alles, was er inne hat, behalten hâite, is durch eine von Sr. Durchlaucht dem Fursten Metter- nich an Baron Stürmer eingelaufene Depesche von diejem Schritte abgehalten worden. In Folge derselben haben die | RNevräásentanten der großen Mächte sich vercinigt und an die Pforte gemeinschaftlich ein Note gerichtet, “Aufforderung, die Unterhandlung mit Mehmed Ali den fünf Mächten zu übers lassen und

mit dec

ohne sie keine Schritte zu thun. Die Pforte er klärte hierauf gegen Mehmed Ali, daß sie mit ihm direkt nicht | weiter unterhandle, sondern daß die fünf Méíéchre die Sache | mit ißm autmachen werden. Feindseligkeiten sind vorgefallen. Konstantinopel isi ruhig, und somit steht die Sa der Pforte gut, weil die fünf gioßen Mächte einstimmig idre j Erhaltung beabsichtigen.

weiter nicht | Sache

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E i n.2 Wg l. 25 S A

Düsseldorf, 12, Aug. (Köin. Z.. hrend das ¡eue ste in England erbaute Boot der hiestgen Dampsfschifffahrts-Gejeil- schaft „Victoria“ an Eleganz, Bequemlichkeir und Geráäumig- keit alle Dampyfschisse auf dem Rheine úbertrisst, hat auch n0och die gestrige Probefahrt mit demselben folgendes, den gehegten Erwartungen vollkommen entsprechendes Resultar geliefert. Ble Abfahrt geschah von Köln 4!/, Uhr Morgens, und es dauerte die Reise bis Bonn genau 2 Stunden 56 Minuten, der dor- t tunde und die Fahrt von

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tige Aufenthalt währte '/, S ganze Köln nach Koblenz L St. 20 Min., wonach sich denn auch sehr leicht die Vorzüge der Maschine ermessen lassen, die mit nur £0 Pferdekcafc und dem geringsten Kohienbedarf das

und cleganteste Dampfschi} auf dem ganzen ; der bezeichneten außerqgewöhnlichen Schnelligkeit bewegtke-

“Trier. Z.) Wir haben nun die Ge- wißheit, im fkönftigen Jahre eine Dampfschifffahrt auf unserem Mofeistrome ins Leben treten zu sehen. Vorgestern hat die zur Einführung einer Dampfschifffahrt auf der Mosel hic zusam; mengetretene Gesellschaft eine Genera: Versammlung gehalten, in welcher definitiv die Eröffnung einer solchen L awpfschifffahrt fúr das fúnftige Jahr beschlossen worden ist. Das von der Ges sellshaft zu diesem Behuf ernannte Comité, welches aus den Herren W. C. Laus, Ferd. Remy, À. Krämet, W Rautenstrauch, Schlinck und C. Savoye besteht, hat die Ermächtigung erhalten, mehrere Dampfschiffe bauen zu lassen, und actien à 100 Rthlr. zu 5 pCe. bis zur Konkurrenz von 120,000 Rthlr. pCt., wovon die Hälfte schon unterzeichnet ist, auszugeben. Jn Saarbrü, Saarlouis, Koblenz, Al}, Bernkastel, Ti arbach, Cochem und hier sind Subscriptionslisten zum Unterzeichnen offen gelegt wor- den. Die Arbeiten, welche unser auf das Wohl und die In teressen aller Provinzen des Staates mit jo gukiger Sorgfalt bedachtes Gouvernement, zur Regulirung des Moselbettes aus: führen läßt, werden mit großer Thätigkeit gefördert, und jo wird auch das Hinderniß s{winden, welches sich dem Unterneh; ment entgegenschte. Es is jeßt durch sachverständiges Urtheil j die Ausfährung als vollkommen gesichert festgestellt.

Trier, 12. Aug.

N ERI E aen -

Ritters Gerstner aus

Amerika.

Bericht des

Mord:

Siebenter von

(Schluß.) Banken der einzelnen Unions-Staaten.

| : 5 ur | grôßte Rheinstrome mit /

Die Charters für Banken Werven in den metsten Saa j oßer Liberaliiäi gegeben; in einigen Siaaten werden ie 1 S, in anderen gegen cine gewisse Entschädigung oder Ge- winn -: Antheil, gewöhnlich für 20 bis 25 Jaÿre bewilligt. : Die Em- mission der Noten und thr Verhältuiß zum baaren GLE s ge- wöbnlich den Banken all-{in überlassen. Die weisten Banken haven eive bedeutende Zabl Actionalré, doch giebt es einzelne Ane O Banken bioÿ von wenigen Thelinehmern errichtt wurden. Ae lich behalten si dic Staats-Regierungen das Recht vor, L D Banken durch eigeneKommissionen zu prüfen und dieBanteu va: E ich gedrucfte Berichte zu erstaiten. Der Präsident, Kassier und E as ten sind immer besoldet, die Direftoren aber unentgelt ich; O inde einmal cine Geueral-Versammiung siatt, w0 r O er Y e: richt vorgelesen unddie von der Direction festgeseßte T ene aua! ge: macht wird z die Actionaire wählen jährlich in dieser Seriamm ung eine u tue Direction, und entfernen auf solche Art cinzelne R Dee U Ee ganze Direction, wenn sie mit ihr unzufrieden siod. e U, welche die meiste Sicherheit darbieten, werden von der Fbdera e e rung oder den einzeluen Staats - Regierungen zun Depouire E Auszahlen des Staats- Gelder benußt, so wie dies vorher von der Nattonal-Bank t E l ua Bei dieser Verschiedenart!gke! issen verschiedenartigsten Resultate vorliegen, und da die D R Direktoren aller Banken sich immer nur bemühen, mdg V esiâfte Divideuden zu erwirken, so begreift man, daß sie eine Menge a wagen, die nah reifer Ueberlegung nicht unternommen ee en f Agen Einige Banken haben bis zu 50 pCt. ibrer emitirten aren Er Gc!d im Vorrathe und lösen daher ovne Anstand alle pr entr : Noten geaen Gold oder Silber eiu; andere Banken seßten E ja selbsi zwanziamal mebr Noten im Umlauf, als sie Mes c L en Kellern batten; wie neue Geschäfte sich darboten, wur en ne : Noten cmitirt, und fan es zum Zahlen, so machten O f B Schulden; dies war der Zustand der Dinge, seit die Nationa gu ou 3. März 1836 aufhörte. Es ging wit den Banken mie mit deu :

Banksysteme müssen auch die

956 gliedern einer neuen, sreicn Kolonie; wo Jed:rmann si scibst üder- lassen ifi und nach absoluter Freiheit bandeln fannu, da bricht noth- wendiager Weise Unordnung uxd zulegt Anarchie aus. Am 3. März 1836 börte die Nationalbank, das bisherige Geld:-Oberhaupt der Union, anf und schon am 10, Mai 1837 siellten ale Banken in New - York nach gemeiaschaftlihem Uebereinkommen die Zahluugen in Gold und Silber ein; binnen wenigen Wochen mußten die anderen Banken in der Union dasselbe thun und erst zu Ende 1838 fingen die Baarzah- lungen nach ?nd nach wieder an. Der Streit, ob zum drittenmale cine Nationaldank errichtet werden solle, beseht nech immer und bat den Kongreß in der leßten Sigung grokeutheiis beschäftigt. Die hie- fixe sogenannte demokratische Pariei ruft stets die Farmers und Me- chanies (die Landleute und die Gewerbéklafse) als den bei weitem zahlreichsien Theil der Poyulation an, und háli ibnen vor, welche Verluste sic bei den wiederholten Bauk: Faliimenten und der Suseépen- fion der Baarzablungen erlitten haden. Die Gegenpartei, bier Wbígs aenanut, erxiunert dieselben Zarmers und Mechanics, daß der Ackerbau Vorsczüsse von den Banfen zuw Anfauf uud zur Kuitur der Lände reien crhielt, weiche sou meithles geblicben wären, daß dex unterueh wende Gewerbemaun entweder bei den Banken Geid oder bei den Kaufleuten langeu Kredit findet, daß endlich der Manrer und Zim- mermann end jeder andere Handwerker nur dem Kreditfysicine feincu Taglobn von 2 bis 3 Dollars verdanke, daß alfo viele und auge; debnte Banken für die Union unentbehrlich und daß eine National! banf für dieselbe böochst wichtig sey Die fommende Wabl des sidenten der Vereinigten Staateu wird zeigen, welche Pariet die Ober band erhâit

Anzahl und Betrieb der Banken in den I AaT el.

lim meinen Lesecn eine deutlicwere Ansicht über die Ausdehuung und den Gesczäfts-Betricb der biesigen Banfen zu ertheilen, folgt bier der Auszug aus 2 Verichten, welche de1 Staats-Secretair der Finan zen am §8 Januar und am 7. Xuni 1838 an den Kongreß erjtkaticte:

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E Anlehen Banf: Diskont noteu iwiaum1. Jan.

Umlaufe.

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der Banker.

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T 301038 435TM 2967 } 397185Z3/14918589 317630778| 9469118411061 Z8Z 0/2900 180 /

u E L-L T A B

B # ° K auuar 1838 sid die Baufken ¿i verméebr| wordeu und das Kapital d 1 wärtig uicht i498 S M-rA ror NGO Gie +1 rote T h er letraacn. als 350 Millioneu Dollars oder 302 Mtliouen Preußi;e 2 ba r l et agen

Welcher ungeheure Unterschied liegt zwischen dieser euormen 12e: en Kapitale, roelches die wenigen Ban

nd befißeu:

Seit dem 1. Weniger

„volk Diiphto A E 7 CTICIOCUI Quit QYEGS ui

summe und jeuem unbedeutend

. A t t G orrt schl ten am Kontineanie von Europa und ua; ¡entlich in Veil

Wissenschaft, Kunst und Liceracur.

Berlin. Dic Aufführung ciuer zweiten Oper v iu Lcipzig auf der biesigen Königlichen Bühne bat die E rwartungeu volifommeu erfüllt, welche der Komponist des „Ezar und Zimmets mann“ erregt haite. Wan fann nun überzeugt sevn, Laß diescs Werl nicht bloß ciu cinzeluer glüctlicher Wurf war soudern daß dei Autor desselben im Besiy eines schouen 756uds vou mz.sifalischen Gedankten it, die er schr geschickt und 1n überaus ansfpechenudec Forui zl el wikela verstcht. Seine vorgesiern zun erstenmal hier aufgefübrte mische Oper, die beiden Schüyín, is früber fomponirt a!s und Zimmermanu“, aber es zetgt sich darin schon eine so gewandte Technik, ebeu so viel Leben und Seit. Oper würde mit dem lautejlen Beis ul aufgenom: en/ und erregte cine so heitere Stimmung 1m Publifum, wie wenig neuere We:ke der dramatischen Toufunst, Wir möchten Lorßing einen modernen Dittersdorf nennen; er hat gauz die feobilche Laune und de: be Komif dicses Komponijien, verbunden mit eden o viel echter Gemtiiblichfeit, die fich vou weichiicher Seutlmentailtäat ganz rel fr: bätt. Das Süjet der „beiden Schügen“ ist auch wteder sehr glücklich aewáhlt und gleich ircsfich für die Compesition ipt€ Jur Lie Darsicl lung bearbeitet. Häbsche Licder und Urien wovon indeß 1 steren dem Komponisten besser geiingeu alé die lezteren, wie \1ch denn sein Talent überhaupt mer zum FXeichten Und Pelitres als zum Gewichtigeu und Ernste himuneigen scheint E wecseln in augachmer Folge u!!! woh!lflingenden, dbewegien und wirfungsriih in élingider rerfetteteu Eufeuble?s denen sich befonders ein Quarteit 1m c1sieu und cin Stpteti ten Akte durch hne Welodieen und spmmetrische Dau Fu dem Septett, schen Construction an ein Finale des tersdorf erinnert, wäre nur das Érschrecken der im 1uastera durch einander Tappenden ein wenig gemäßigter ¿zudrÜcicn semi; dann wülide das Ganze emen uo scko0neren Eindruct gemach baben; um so uchr ifi den ® arftcliern zu ratHeu, i er Vi 1! uod) jiars fer aufzuirageu, als der Kompo es beabsichtigt bade buirfte 3 üderbanpht wmde in den Busse - Partieen li wieder das musikalische Eiewment durch das draslische etwas deeinirachtigl, Im Ganzen ging aber die Darsicitung schr gerundet, und alie Mlt- wirkenden schienen, vou der frischen, spirituellen Mufif angefeuert, idre Aufgabe mit lebhaftesier Freudigfeit zu erfüllen. Schließlich er- wáäbneu wir 00, daß der Genera!-Musif-Direftor, Pr. Spontini, von seiner Reife zurlüickaekehri, an diesea Ubend zum erstenmai wieder im Theater crich 10.

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auSzeichiüe! weiches in der Siiuation und auz in der i i ° L On

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Hicxonyinüus c: 1cter

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Breslau. (Schles. Z) Wiederkehr des großen Sterus- shnunnuppenfalles in der Laurentius-NRacht i839. Dec Him: mel hat uns hier in Breélau zur Beobachtung desseiden abermals wieder seine désondere Guuzi bezeigt. Schon viele Tage und Nächte vorber war es beständig so trübe gewesen, daß nit hatte veobachtet werden fönnen, in welcher Nacht der ungewöhnlich häufize Siecn- shnuppenfall seinen Aufaug genowméen hat. Um Tage des 10. Liu- gust wuczs mit der allmáäligen Unfheiterung ¡ugsere, Pon ug und ging bis zur Nacht auf das volifomuenste in Erfüllung, S n gleich mit einbrehender Dunkelheit begann, sich ein ungewöhnlicher Fall vou Sternschnvuppen zu zeigen. Kenniniß der Zahl derselben abgeseheu war,

Taftwesser ven Franzmann;z

inem, Drittel - Sckunden schlagendeu er L zranzman idi m E scheinbaren Laufes,

ihrer verbältnismäßigen Helligkeit und des : den jedes Meteor om Himmel beschricben haue, #0 fonn-

ten diese gesammten Beobachtungen erst um neu Uhr 26 Mis nuten ihren Aufang nehmen, als alle Beobawzter beisammen waren, 15 an der Zahl 6 Fenster des Saales der Stern- warte besetzt und außerdem 4 Herren die Sorge au 2 Pendel-Uhren die Zeit jeder Erscheinung wahrzunehmen und zu regisirirea. Bis 3 Uhr 14 M,, wo die Mocgeudämzmeriüng den Beob»

achtungen ein Ziel sezte, waren 1008 Sternshuuppen von ibnen n0» tirt werden, die vielen ungerechnet, weiche unbeactet vorbei gelassen werden mußten, weil die große Zahl von Beobachtern noch uicht bín- länclih war. Ja zuweilen folgten die Erscheinungen sich so schnell aufcinander, daß von mehreren derseiben nichts weiter als die Zeit angemerft werden founte. So sind auf diesc Weise nur von 977 die Bahnen auf den Sternfkarten verzeichnet und aile Nebenumstände iun die Register eingetragen worden, für welche freilich jeder Beobachter oft cine schr verschiedene Ausfassungsweise bat. Obgleich dieser Um- stand namentlich bei der Grêößenschäßuug am auyffallendsten statifindet, so wird doch gewböbnlich in den Summeu feine Wirkung mehr oder weniger ausgeglichen, weshalb nachstehende Resultate wobl nicht sebr von der Wirklichkeit abweicen werden. Fünf erschienen so hell wie Venus, 14 wie Jupiter, 238 wie Sterne erster Größe ; 354 waren von der zweiten, 237 vou der dritten Größe notirt; 101 waren noch fleiner ges4&4yt, und von § war ín der Eile der Größenvermerf un- : 273 z¡ciaten ein-n Schweif binter sich. Ueber dic sein- h ] unnüg, ein Wort zu sagen, weil diese von jedem Beobachtungsorte aus, nach allen bisherigen Erfah- rungen, sich anders gestaltet: woraus aber eben die Mêéglichkecit er- wi, Eutferruug und Höhe über der Erdoberfläche, fowodl bei den Anfangs: wi: bei den Endpunkften, zu berechnen. Daher möchten wir

Mnemärte ber ret viele forrespondirende Beobachtungen rei der hiesigen eifrigen Beobachier baben auch noch die folaende Nacht der Wisscuschaf: zum Ofer gebracht und bei ihe:lweise bedecktem Himmel im Ganzen 323 Sternschnuppen gesehen. Fn vom 12. zum 13. August zöhlte ein Beobachter von 70 Ubr Abends bis Eintrübung um 1 Uhr 45 Minuten nach Mitternocht nech 103

Die alljährliche periodisce Wiederkehr eines ungewöhnlichen Sternschuuppenfalles um die Zeit des 10 Augusi ist 1e abermals bestätigt, so wie, daß der Vorübergang dieses Heeres von Meleoren bei der Erde mehrere Tage lang dauert. Wird es mög- li werden, mit Ç ilfe von forrespondirenden Beobachtungen die Richse tuna des Juges in Bezug auf die Erdbahn und die Geschwindigkeit

s »nen, fo werden wir auch cinen Begriff von der welche diefer Sternschnupp:nhaufen im Raume

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dessciben zu bert i nédebnung befeommen Ansdebnung befommeée cinuimut. : | |

Breslau, den 14. Auzust 1839. p. Boguslawsfki

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W ien 13. August / L) 0 i013 Al Ge 19 i en 1532'/. 1834 137/46 de

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Köni Schauspiele.

gliche Fm Opernhause: Don Juan, Oper ín

19, Au Q H Mulik von Mozart. (Herr Gerstel : Les

Veontag, 2 UAbth., mit Tanz vorello, alé Gastrolle.) E Ps 20. Aug. Jm Opernhause: Die Jungfrau vot O:leans, romantische Tragödie in 5 Abth., von Schiller. 5 r, vom Großherzoglichen Hoftheater zu Schwerin: [s Gastrolle ) ch, 21. Aug derholt: Die beiden Schüßen, Französischen frei bearbeitet.

Am Opernhause. Zum Erstenmale wie : komische Oper in 3 Abth., na Musik von A. Lorbing.

bem

Königstädtisches Theater.

Nontag, 19. Aug. Die gefesselte Phantasie. Original-Zau- ber{viel mit Gesang in 2 Akten, von Ferd. Raimund. (Neu einstudirt.) : y S E

Dienstag, 20. Aug. Die Nachtwandlerin. Oper in 2 Ab ten. Musik von Bellini. (Dle. Ehnes, K. K. Oesterr. Hof- Opernsängerin: Amina, als vierte Gastrolle.) i i

Sonnabend, 24. Aug. Zum erstenmale: Regine, oder:

Da es indeß hier nicht auf bloße | sonder auf eine genaue | Ermittelung der Zeit threr Erscheinung nund der Dauer derscldeu anu |

übernommen batten,

Die zwei Mächte. Komische Oper in 2 Akten, nach dem Fran/ zösischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musi Adam. i E Di zu dieser Oper eingegangenen Meldungen um Billets sind berücksichtigt worden, doch wird ersucht, solche bis S tag Mittag 12 Uhr abholen zu lassen, wiedrigenfalis sie ande

weit verkauft werden müssen.

Verantwortlicher Redacteur Arnold. E Gedruckt bei A. W. Hayn.

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aGriaten. zoglih Braunschweigschen Fürstenthumégerichts zu Oels, now, den Rochen Adier:-Vrden dritter Klasse mit der S zu verleihen geruht. E

Se. Majestáe der Kônig haben den Geheimen Finanzrarh Schlócke zu gestatten geruht, das von dêin Köñige von Han- nover Maj-stät ihm verliehene Ritterkreuz des Guelpüen-Ordens zu tragen. E g

Se. Majestät der König haben den bisherigen Oeckonomie- Rath P abst in Darmstadt zura Direktor der staats: und land- wirthschaftlichen Akademie in Eldena und zum Professor der Landwirthschaft an dieser Anftalt Allergnädigst zu ernennen, auch

die desfalisige Bestallung für denselben Alle: hdcchsteigenhändig |

zu vollziehen geruht.

Des Königs Majestät haben den seitherigen Kammergerichts- Assessor Rd scher zum Regierungs: Rath zu ernennen geruht.

Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht is nach dem Haag von hiec abgereist.

Königliche Universitäts- Bibliothek.

Während der vier Wochen, vom 19. August bië zum 14. Sep- tember c., innerhalb welcher die Königliche Bibliothek geichlos- sen ist, bleibt die Königliche Universitäts- Bibliothek (unter den Linden Nr. 76) für die Herren Professoren, Pri- vat : Docenten und Studirenden der hiesigen Königlichen Frie- drich - Wilhelms - Universität geöffnet, und es kdn Montags, Dienstags, Donnérsíèags und Fre mittags von 2 bis 4 Uhr Bücher in Empf i

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rektor-Adjunkten zu Pillau, Konrad erledigte Pfarrstelle an den evan und Alt- Pillau, Didzese Fischhaujen, verlichße! amté- Kandidat Johann Adolph Ferdii Prediger an der evangelischen Ki Predigtamts - Kandidac Gottfried Fromberg zweite Prediger an der evangelischen Kirche zu Hohenstein berufen und bestátigt, so wie dem bisherigea Kaplan in Freudenberg, Vi- talis Steffen, eine Vikarienstelle an der Kathedral- Kirche zu Srauenburg verlichen und diese Verleihung bestätigt worden; predt Potsdam ist der Kanvidas T E W. Schadow als E L R RRA DBDiabgns H. D C D] E a cenus Q. E. H. Bauer, der aronue S Derzer zu Bran- denburg und der Kandidat L. F V R. Pischon resp. als Ober: Prediger, Archidiakonus Und takonus zu Brandenburg, der Oberlehrer Rau an der Ritter als Prediger-Adjunkt zu Barr.ewis und Hülfsprediger F. E. Doyé zu Luckenwalde als daselbst und der Kandidac C. A. Rathma Webenow angestellt und bestatigt worden ; zu Köin ist die erledigte katholische Pfarrstelle drath, im Dekanate Bergheim, dem bisherigen Kaplan zum h. Severin in Köln, Johann Jakob Neuchelmann, ver- lichen, und der neugeweihte Priester Peter Wilhelm Scheu rer zum Vikar in Hohkeppel ernannt und bestätigt worden; zu Düsseldorf ist die zur Erledigung gekommene erste Kaplaneistelle an der katholischen Pfarrkirche zu Elberfeld deim bisherigen zweiten Kaplan Friderici dajelbst verliehen und dem zu dem Benesicium beatae Mariae Virginis in der Kapelle zu Schlikum, Gemeinde Mettmann, präsentirten Kuratgeisilichen e 5 S E , Alexander Klapdor, das Placitum ertheilt worden.

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Paris, 14, Au Der Orleans sind in Tours angekommen. Ueberall auf ihrem Wege wurden sie auf das fejilihsite empfangen. 7 Gestern Mücag traf der König von St. Cloud in Tuilerieen ein. Alsbalb versammelte sih dort der Minister- Rath. Der M rschall Soulr hatte, bevor er in demselben er- schien, eine fast zweistündige Konferenz mit dem Grafen Ap-

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den

j Y „(L 5p e S6 A - - A p. s “__ ¡ L en Botschaster, welcher sich zu Fuß in L ckS z T D A cs 4 - , 6 as Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten verfügt hatte. |

Auch Lord Granville, der Britische Botschafter, hatte am Mor- gen eine Besprechung mit dem Marschall Soult gehabt. Die

ibung des Minister-Rathes währte bis 4 Uhr. Der König fuhr erst um 6 Uhr na St. r eine lange Besprechung mit dem Grafen Sebastiani gehabt.

Das Conseil versammelt sich jeßt sehr häufig, fast täglich | ersten Versammlung wohnt der König bei, die |

weimal. Der andere findet im Hotel des Präsidenten stait. Man sagt,

oche auf seinen Posten nah London zurückkehren. % d

dat 8, das ndthige Material dorthin. Á wit eine Wohnung in Fontainebleau miethen lassen, welche duc fte end der Dauer des Lagers bewohnen trwoird; vorher

i Der indeß noch auf 14 Tage nach England gehen. im C er „„Messager‘’ will in Erfahrung gebracht haben, daß

( onseil eine thätige Intervention in den Orientalischen An- gelegenheiten beschlossen worden sey, und daß ein Armee-Corps

Derlin, D

: träglihen Kredit von 100 Millionen

Herzog und die Herzogin von i

Cloud zurü, nachdem er zuvor |

der Graf Sebastiani werde gegen Ende der |

ger von Fontainebleau wird nicht, wie eine Zeit | lan O A A g die Rede ging, vertagt werden, und man bringt gegen- | Der Englische Gesandte |

Nllgaemeciüé

Ge Staat

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Lenstaq. Den 2068

s-Zeilung,

A ugust

1839.

abgesendet twerden jolle, um sch Smyrna's zu bemächtigen und ein neues Ankona daraus zu machen. Von andern Seiten her wird vop geineldet, das Ministerium habe nunmehr beschlossen, ein Armee: Corps bei Toulon zusammenzuziehen, wclches ndöthi genfalls einge|chist werden fönnte. Sollte dieser Fall eintreten, 1 ONIDE nach der Berechzung des Admirals Duperré, das =ctinistertum gendthigt seyn, in der nächsten Session einen nach- { | j it Fr. zu fordern. Lie weit U auch diese Nachricht gegründet ist, läßt üch noch nicht mit

)eWwißHeit ausimnachen, um fo weniger, 62 es i viele Blâtte zum Geschäft E ' âalid C f E J L E Ee 92157) HLHL C Nun U LIE Ms talischen Angelegenheiten in Umlauf zu jezen. Der „„Breion“‘ berichtet, die Kaufleurc von Nantes, welche a Zuckerfraze betheiligt seyen, häiten die Departemental- Behörde ersucht, si bei der Regierung um die schleunige und ungesäumte Erledigung einer schon fo lange s{webenden Frage, deren längeres Hinhalren alle Jntecessen verlebe, zu verwenden. Auch die Handels-Kammer und das Konsular-Gericht zu Nan- tes jollen Beschlüsse in diesem Sinne gefaßt haben.

: Der Effektiv-Bestand der Garnison von Paris beläuft si jet auf 45,0099 cann. Der Personen - Verkebr zwischen Frankreich und wird immer lebendiger; fast jedes Yaketboot aus Louden briuat 150.—200 Reisende mit, welche sich nach Baris begeben. N

Der Constitutionnel enthält eine Beleuchtung der ge- genwärtigen politischen Lage vom Standpunkte der Provinz aus, in welcher es heißt: „Unsere Deputirten im Allgemeinen, bejonders aber wic gestehen es offen diejenigen, welche zu den sogenannten 213 gehörten, befinden sich, wenn sie Er- klärungen über ihr Deiragen abgeben sollen, ihren Kommitten- en gegenüber in einer sonderbaren Verlegenheit. Es giebt, so sagen, gar keine gerneinscaftlihe Sprache mehr zwischen den Re- titantenund denRepräsentirten : Außerhalb Paris versteht man gär nicht die Vorgänge dieser Session. Zun diesec Gesichtsweite hat inan nicht die tausend kleinen Zwischenfälle wahrgenommen, welche die Stellung der Menschen und der Parteien auf eiue so be- fremdende Weise verwirrt haben. Was ist aus den so ettschie- denen WVeeinungen geworden, welche sich mit solcher Leiden- haft um die Stimmen des Landes siritten? Was aus den tiefen Spaltungen zwischen den 213 und 221? Wie haben so unglaubliche Annóáherungen und so wunderbare Entfremdungen zu Stande fommen fônnen? Wo is das Prinzip hingekommen, in dessen Jtamen man kämpfte und triumphirte? Warum ist den Kory- pháen der Kammer der Sieg entschlüpst? Wie hat man ein folches Ministerium bilden können, nahdem man ein anderes wegen seiner Unbedeutendheit gestürzt hatte? Wie hat das- selbe durch ein pld6lichec und gleichzeitiges Verschwinden alles Wiederstandes sich friedlich installiren können? Was ist aus den 221, den- linken Centrum, der Opposition ge- ivorden? Man unterscheidet keine Schattirung, man hört Nie- inandes Stimme mehr. Daß diese Lage eine gegebene war, daß die Kammer sie nur angenommen hat, das wird den Deputir- ten sehr schwer, den Wählern begreiflich zu machen. Sie fra- gen Euch, was Jhr mit der Majorität gemacht habt, die aus der Wahlurne hervorgegangen ist, welchem Prinzip Jhr den Vorzug gegeben, wer bei diesem heillosen Mischmasch der ‘Parteien ge- wonnen? Ob vielleicht die parlamentarische Politik? Dann müßte ja aber die Kammer im Ministerium durch ihre bedeu- tendsten Häupter repräsentirt seyn. Ob vielleicht die persdnliche Politik? Gott weiß. Die gegenwärtigen Minisier rühmen sich un- aufhörlich des energischen Widerstandes, welchen sie dem Willen der Ârone entgegensekten. Wenn dies der Fall ist, so darf man wenigstens behaupten, daß sie nicht die Kraft haben, ihren Wil{- len zu einem Hindernisse, anstatt zu einem Hebel zu machen, und daß ihre vermeinte ministerielle Unabhängigkeit, anstatt die Kraft der Regierung zu erhdhen, sie vielmehr neutratisirt und in eine beklagenswerthe Unthätigteit versezt. Die Wirkungen dieser Unthätigkeit nimmt das Land überall wahr, und die Wähler sehen ein, daß das Kabinet vom 12. Mai zu einer Po- litik der Expectanz gezwungen ist, daß es sich über nichts aus- zusprechen wagt, und bei allen dringenden Fragen temporisirt und lavirt. ie haben gesehen, wie es während der Session alle Schwierigkeiten in der Mitte durchschnitt, wie es seine Po- litik und sein Personal theilweise von den 213, theilweise von den 221 entlehnte, und aus allen Meinungen ein Programm zusammenflickte, nachdem es sich anheischig gemacht, ein eige- nes U (lefern. Die Wähler sagen , daß die Existenz eines solchen Ministeriums weder mit den Verpflichtungen der Vergangenheit , noch mit den nothwendigen ÄAn- forderungen der Gegenwart oder der Zukunfe in Ueberein- stimmung steht: sie fragen ihre Mandatarien, wie ein so unge- nügendes Ministerium hat zu Stande kommen, wie es sich hat halten können; sle fragen, warum alle unzufriedenen Meinun- gen das Gewehr vor ihm gesireckt haben? Es ist schwer, auf diese Fragen zu antworten, und daher dürften wir auch wohl in diesem Jahre wenige Rechenschafts-Ablegungen der Deputir- ten an ihre Wähler erhalten. Es läßt sich nicht anders sagen, die Kammer hat einen traurigen Feldzug gethan und die Wäh- ler sind strengere Richter als die Deputirten. Die Wahlkdrper- schaft hatte dem Lande eine Majorität gegeben, welche ein an- deres Ministerium zur Folge haben mußte. Und wenn es auch nicht von der Opposition abgehangen hat, den politischen Abfall zu verhindern, so hing es doch von der Kammer ab, diejenigen, welche den Fehler begingen, ihn büßen zu lassen. Es dürfte nur toenige Deputirte geben, denen ihre Wähler sagen werden: ,¿ „Wir sind zufrieden mit Euch !“/““

Die bevorstchende Erdffnung der General - Conseils giebt dem Courrier français E Rathschläge für dieselben ein: Man kann die General - Conseils nicht genug auffordern, sich vor dem Egoismus der lokalen Interessen zu wahren. Sie sollten es zu einem Ehrenpunkte machen, sih über die Vorur- theile der von ihnen repräásentirten Departements zu erheben, und fich auf den Höhepunkt der Bildung zu stellen, Sie müs- sen ûber den-Gesichtskreéis ihres Departements hinautgehen.

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Frankreich ist ein Ackerbau treibendes und ein Manufakturland und nur zu oft haben die General - Conseils die Jnteressen des | Aerbaus und der Industrie, oder auch die der verschiedenen Jns | dustrie-Zweige selbst, einander gegenüber gestell. So haben wir | gesehen, wie das General-Conseil der Aisne sich über das Sin- | ken der Woll- und Viehpreise beklagte, und kein anderes Mit- tel dagegen in Vorschlag zu bringen wußte, als das Einfuhr- Verbot des Deutschen und Belgischen Viehes und die Zurück- nahme des Gesetzes, welches die Abgabe auf fremdes Getraide herabgesest hatte. Wir haben ferner gesehen, wie dat General - Conseil der Orne die Erhöhung der Eingangs - Steuer auf Leinwand und leinenes Garn als einen nothwendigen Schutz für die Jndustrie dieses Departements beantragte. Nicht anders forderte das General - Conseil der östlichen Pyrenäen | zu Gunsten der Französischen Eisenhütten eine hdhere Besteue- rung des ausländischen Eisens, und die General - Conseils der unteren Loire und anderer See-Departements wollen die Steuer- Ferabseßung des fremden Zuckers und die Besteuerung des ein- heimischen, während die General- Conseils des Pas de Calais und der anderen Departements, in welchen die Runkelrübe an- gebaut wird, das Gegentheil fordern. So nimmt also jedes Departement nur auf seine eigenen Juteressen und die es selbsk betressenden Thatsachen Rücfsichr. Möchte doch bald die Zeit | nahen, wo eine grdgere Verbreitung der national : dkonomischen Kenntnisse die Ueberzeugung zum allgemeinen Bewußtseyn brin- * gen wird, daß die partikularen Jnteressen sih gegenseitige Zu- | geständnisse machen müssen, und daß nur auf diese Weise das allgemeine Wohl befördert werden kann. Wäre es zu viel von den General - Conseils verlangt, wenn man sie aufforderte, sich an die Spiße dieses Fortschritts in ihren Departements zu stellen?“

Großbritanien unb Jrland.

Parlaments-Verhandlungen. Oberhaus. Siz- zung vom 13. Augusk. Lord Brougham legte eine Peti- tion vor, die von einem gewissen Carpenter, dem Präsidenten des sogenannten „Konvents der industciellen Klassen““, unterzeichnet war und das Haus bat, durch eine Adresse an die Königin die Begnadigung der drei zum Tode verurtheilten Birmingha- mer Meuterer nachzusuchen. Eine längere Debatte veranlaßte der Bischof von London durch den Antrag auf Vorlegung ge- wisser Dokuwrnente, die das Verfahren der Regierung in Bezug auf den heidnischen Gottesdienst in Ostindien betrefsen, wobei er bemerklih machte, daß er es für die Pflicht der Re- gierung halte, dem geradezu abgöttishen Wesen direkten Wider- stand zu leisten. Lord Melbourne genehmigte die Vorlegung der Papiere, mit Ausnahme der Depeschen, welche sh auf die Abdankung des Generals Sir Peregrine Maitland beziehen, der wegen gewisser durch jene Dinge erregten Mißhelligkeiten seinen Abschied genommen hat. Am Schlusse der Sibung wurde noch die Bill über das Admiralitäts-Gericht, die eine Reform dieses Gerichtshofes und eine Erweiterung seiner Kom- petenz bezweckte, hauptsächlih auf Betrieb Lord Brougham*s, mit 34 gegen 23 Stimmen verworfen. Das Haus vertagte sich um 9!/, Uhr.

Unterhaus. Sibung vom 13. August. Nachdem die Birminghamer Polzei-Bill zum drittenmal verlesen und ange- nommen worden, trug Lord J. Russell darauf an, daß das Haus sich nun in den Auéschuß über die Bill in Betreff der Polizei von Manchester verwandle. Lord G. Somerset aber, der eine von 7290 Bewohnern von Manchester unterzeich- nete Petition gegen die Bill einbrachte, widerseßte sich dem Ans trage aus dem Grunde, daß in Manchester bereits eine ihrem Dienste vollkommen gewachsene, 220 Mann starke Polizei be- stehe, die neue Polizei daher nur unndthigen Kostenaufwand verursachen würde. Lord G. Somerset trug demnach auf Vere lesung der Bill in 3 Monaten, d. h. auf ihre Verwerfung an. Das Amendement fand besonders bei den Radikalen vielen Bei fall und wurde erst nach längerer Diskussion mit 63 gegen 17 Stimmen verworfen. Jm Ausschusse wurden darauf die eins zelnen Klauseln der Bill mit geringer Abänderung angenom- men. Gleichen Widerstand, aber mit eben so wenig Erfolg er- fuhr darauf die Bill über die Boltonsche Polizei, deren Klauseln ebenfalls genehmigt wurden. Lokal- Angelegenheiten füllten den Schluß der Sibung.

Reschid Pascha hat London bereits wieder verlassen, nachdem er seine Abschieds-Audienz bei Jhrer Majestät der Königin gehabt. Er ist vorgestern Abend nach Dover abgereist und wird úber Paris nach Konstantincpel zu- E P ldet die Ernennung des Die gestrige Hof-Zeitung meldel dle _ ( G U John Keane zum Großkreuz des Baths- Ordens. Der General befehligt betanntlich die Indus /MNEE: Aus Irland sind abermals Truppen nah England einge- chifft worden, die nach den beunruhigten Distrikten marschiren ; es sollen noch außerdem mehrere von dort entboten seyn. Jm Ganzen schlägt man die Zahl e in dag Jahre aus Jrland en auf d Mann an. | i V E Chartisten - Versammlungen in Birmingham, Manchester und London hat am 12ten auch in Nottingham eine stattgehabt, welche die Verlesung der Aufruhr - Akte und das Einschreiten der Polizei und des Militairs nöthig machte. Meh- rere Verhaftungen erfolgten, und am l2ten um § Uhr Abends herrschte noch große Aufregung in der Stadt, welche fortwäh- rend Kavallerie- Patrouillen durch streisten. Die Versammlung hatte drei Stunden gedauert, und es waren an 39000 Menschen zugegen gewesen. Der Chartisten-Abgeordnete, Herr Woodhouse, spra sehr aufregend. Der Gegenstand der Berathungen war der heilige Monat, den man jedoch am Ende nicht zu halten beschloß. Die jetzigen finanziellen Verwickelungen haben den Diss fonto hier von & auf 10 pCe. gesteigert:

London, 14. Aug.