1839 / 233 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

um in Norwich sein Oratorium aufführen zu können, und zwar’ aus reiner Liebe für die Kunst, ohne den geringsten Ge- danken an Gewinn. Wie verschieden is dies Benchmen von dem ey nlichen Gange solcher Unterhandlungen.

ie Morning Chronicle sagt in ihrem gestrigen Blatte: ¿¿Das „Journal des Débars‘/ versihét seinen Lesern, daß die Britische Regierung vorgeschlagen habe, die Englische und die Französische lotte sollten in Alexandrien von Mehmed Ali die Herausgabe der Türkischen Flótte fordern und nöthigenfalls Gewalt anwenden, um dies zu erlengen. Ehe wir auf diesen Gegenstand eingehen, sey es uns erlaubt, unser Erstaunen dar- über augzudrüen, daß irgend ein Mitglied des Französischen Kabinets es für gut befunden haben sollte, der Französischen Presse die von einer anderen Regierung gemachten Vorschläge mitzutheilen, die, weil sie von der Regierung, an die sie gerichtet waren, „nicht angenommen wurden, ein Geheimniß hätten blei- ben sollen. Wir glauben nun, die von England gemachten Vor- schläge haben darin bestanden, die Flotten Frankreichs und Eng- lands sollten nah Alexandrien segeln, üm „„durch die besten in ihrer „Macht. stehenden Mittel/‘/// die Auslieferung der Tür- fischen Flotte zu bewirken. Das „„Journal des Débats““ er- klárt, daß die Aegypter unvermeidlich Widerstand geleistet haben würden. Wir . erlauben uns, diesem zu widersprechen, und sind überzeugt , kühn genug gewesen. seyn würde, um so etwas zu thun. Die Englische Regierung hat eben so wenig daran gedacht, sich ohne die Zustimmung und Mitwirkung Frankreichs in ein Pro- jekt_ dieser Art einzulassen, als sie es in Betreff der Erledigung

irgend einer Anderen Orientalischen Frage zu thun Willens ist. |

s war der Vorschlag des einen Verbündeten an den andetn, und dieser hätte nicht so gleich verdffentlicht werden oder doch, wenn dies geschah, wenigstens nicht solche Furcht vor einem zwei-

ten Navarin einflôßen sollen, wie das „Journal des Débats“ |

sie affektirt. Er hätte ein anderes Französisches Blatt nicht zu dem „Ausdru veranlassen sollen, daß, wenn die Englische Flotte absegle, um die Aegyptische zu zersidren, „sie erst mit dem Admiral Lalande s{ch zu messen

daß die Aegyptische Flotte nicht toll- |

vermieden worden, wenn die Französiche Cs entweder | till

alle Thatsachen mitgetheilt oder ein strenges chweigen be- obachter hâtte. Jm ersteren Falle müßten das „Journal des Débats‘ der „Courrier fcançais‘/ und der „Temps“ gewußt haben, daß die abweichende Ansicht der Französischen Regies runz vôslig hinreichend war, die Britische Regierung zu bewe- gen, ihre Vorschläge über diesen Gegenstand fallen zu lassen. Seitdem haben beide Negierungen andere Vorschläge gemacht, und England wünsht, daß man die Türkische Flotte oder. die Mannschaft derseiben auffordere, zu etklàren, in welcher Absicht und sn welchen Verhältnissen sie sich bei Mehmed Ali befinde ob dies freiwillig geschehe, ob sie dort zu bleiben wünsche, oder, wenn es ihr freigestellt werde, nach Konstantinopel zurückkehren werde; überdies sollten die Türken in dem Genusse ihrer Freiheit beshüßt werden. Geschieht dies sogleich so wird es von außerordentlicher Wirkung seyn; ge- schieht es zu spät, so wird die Juntrigue es vereiteln. Jeden- falls, find wir nicht geneigt, ein ernstlihes Mißvergnügen über die Behutsamkeit der Französisc,en Regierung zu fühlen oder auszusprehen, da wir sehen, welche Meinung in Frankreich Über diesen Gegenstand herrscht; obgleich wir mit Bedauern bemer- ken, wie sehr der Ton und die Argumente der Französischen Presse. die Tendenz haben, eine Trennung der Jnter- essen und. des Bündnisses beider Länder - herbeizufüßren. Die Französische Regierung scheint zu glauben, und nicht ohne Grund, daß eine gemeinschaftlihe Jntervention der Französischen und der Englischen Flotte zu Alexandrien nicht sowohl zur Be- werkstelligung des untergeordneten Punktes, der Zurückgabe der ‘Flotte, geschehen müsse, als vielmehr um eine definitive Ueber- einkunft vorzuschreiben oder zu begünstigen. Gewiß wäre es besser, wenn man es dahin bringen könnte. Soll aber die Flotte, während man vielleicht drei Monate braucht, um die Sy- rische Frage zu reguliren, so lange dem Pascha von Aegypten elassen werden, damit er sie vollends korrumpire? Wenn man Türkische Capitaine und Admirale, Soldaten und Matrosen daran gewöhnt, sich in Alexandrien nah Patronat, Besoldung und Ehren umzusehen, was werden sie sh dann noch um Konstantinopel und dessen Vertheidigung kümmern. Der Plan des „Journal des Débats‘/, Konstantinopel von Alexandrien aus zu vertheidigen, ist chimärish, und wenn man, dies zuge- geben, es für nöthig erachtet, die Türkei unabhängig zu mächen, so muß man auch Mehmed Ali zur Zurückgabe ihrer Flotte Engen, Môge man nicht Achmet's Verrath durch seinen Er- olg ein Beispiel für jeden Türkischen Befehlshaber werden lassen. Wir glauben übrigens immer nôch, daß Zbrahim dem wirklich oder scheinbaren Befehle Mehmed's gehorcht haben und innerhalb der Gränzen Syriens stehen geblieben seyn wird. Daß Mehmed Ali auch Marash und Koniah verlange, halten wir nicht für wahr.“

Niederlande.

Aus dem Haag, 17. Aug. Folgende vom Avondbode berichtete Thatsache zeugt von der Veränderung, die in den Gesinnungen der Holländer in Betreff Belgiens vorgegangen, und von ihrem Wunsche, Alles zu vermeiden, was dieses Land verlchen könnte: „In der allgemeinen Versammlung der Ge- sellschaft tot nut van lL’Alzemeen, die am läten d. in Ämsterdam stattfand, wurde als Preis: Aufgabe ein Lesebuch für die Jugend

vorgeschlagen, welches Skizzen, Charakterzüge und besondere |

BVorgánge aus der Belgischen Revolution und dem zehntägigen Feldzug (so nennen die Holländer den Feldzug vom August 1831) enthalten soll. Ein Mitglied, Herr Van Oosterbeek, fragte, ob ein soihes Werk schon jeßt mit der gehörigen Un- parteilichkeit geschrieben wérden könne, und ob es rathsam wäre, ein, solhes Buch in cinem Augenblick, schreiben zu lassen, wo fo „ehen zwischen Belgien und den Niederlanden Friede ge- schlossen worden. Sofort ward diese Preis - Aufgabe von der Versammlung verworfen.“

Dasselbe Blatt will wissen, daß die Regierung mit dem Plan umgehe, einen Kanal von Vliessingen nah Middelburg zu graben, um so die Insel Walcheren mit Zuid,Beverland zu verbinden.

Belgiéën.

Brüssel, 18. Aug. Der Festtag Maria Himmelfahrt wurde hier auf verschiedene Weise in und außer der Kirche ge- feiert. Auf dem Schlosse zu Laeken war großes Diner. n einem der volkreichsten Quartiere der Untei stadt fand eine seit

„zwanzig Jahren weggefallene Festlichkeit statt, nättilich eine Ca- valcade, die mehrere Qulge und zur Mhthologie der Griechen gehdrige Ereignisse darstellte und dürh einige hundert Kinder und Frauen auf reich ausgezierten Triumphwagen ausgeführt

970 ivurde; vorauf zog die Musik und eine große Fahne mit der Ueberschrift vive union! Eine ansehnliche Schaar von Neugie- rigen folgte dur die ganze Stadt.

Man kann sich kaum vorstellen, wie groß die Zahl der Bel- gien besuhenden Holländer ist; es braucht micht gesagt zu wer- den, daß sie überall willkommen sind.

Aus Ostende schreibt man, daß Herr Thiers mit seiner Gattin und seinen Schwiegerältern, Herrn und Madame Dosne, am I15ten d. daselbst angekommen is. Madame Thiers, deren

Gesundheit geshwächt scheint, wird hier die Seebäder brauchen. | ! heit g : Ó i: T A Heilbronn , eine Rektifizirung des Neckars von Heilbronn nach

Auch der Ex-Minister sieht schr leidend und gealtert aus.

In Verviers fanden am Iöten d. M. Unruheti statt. 300 Arbeiter begaben sih aufs Stadthaus, mit Stöcken und andern Werk- zeugen bewaffaet, und verlanaten, daß der Brodprèis um 20 Centimen herabgeseßt werde. Die Gendarmerie eilte he bei, uin

| sie zu zerstreuen, es entstand ein Kampf, in welhem die Gen-

darmen den Kürzeren zogen und sich- zurückziehen mußten. Nä- here Nachrichten über dieses Ereigniß und seine Folgen sind noch nicht eingegangen.

Der ÎIndépendant beantivortet einen Artikel des „Jour- nal des Débats‘, worin dies Blatt gesagt hatte, daß die durch Belgien Frankreich gemachten Mauth Konzessionen unbedeutend seyen, und daß Belgien sich für die ihm seit der Revolution durh Frankreich geleisteten Dienite wenig dankbar zeige (vergl. Nr. 228 d. St. Ztg:), auf folgende Weise: „Bei welcher Ge- legenheit hat es Belgien an Dankbarkeit gefehl!? Vielleicht als die Legislatur dem berühmten Marschall, der die in Belgien eingerücten Truppen kommandirte, einen Beweis von Natio- nal-Dankbarkeit zuerkannte, oder als bei einer neuern Selegen- heit den Vertheidigern unserer Rechte in den Französischen Kam- mern eine Ehren - Medaille überreicht wurde? Nein, Belgien láßt es nie an Dankbarkeit fehlen; es vergißt die geleisteten Dienste niht; doch wird das Andenken, das man an dieselben bewahrt, nie so weit gehen, daß es seiner Unabhängigkeir ent- sagt und sich heut, gegen Maßregeln zu reklamiren, die es sür ungerecht hält; und wenn wichtige Interessen bedroßt werden,

haben | so muß es ihm gestattet seyn, sich darúber, selbst mit ein wenig

würde.‘/‘/ Alle diese Beleidigungen und Heraueforderungen wären |

Lebhaftigkeit, zu beklagen. Von unserer Seite ist, wir ver- sichern es, nichts gethan worden, um die durtch die Ereignisje von 1830 erzeugte politische Allianz zu brechen. Wir sind eben- falls aus allen unseren Kräften zum Abschluß einer auf den ge- genseitigen Jnteressen der beiden Länder beruhenden Handels- Allianz behülflich gewesen, und wenn diese Allianz nicht inniger gewesen ist, so liegt die Schuld davon gewiß nicht an uns. Belgien hat die Verbote aufgehoben, durch welche die Tücher, die Glaswaaren, die chemischen Erzeugnisse Frankreichs mit Pro- hibition belegt wurden; es hat die doppelie äbgabe, welche ebet falls ausnaßméweise die Franösischen Strumpfwir der - Waaren und Porzellane traf, unterdrückc, und die Abgabe von den Sei- den-Waaren fast um die Hälfte herabgesctt; es hat die Abgabe von den Branntweinen um ein Drittel und ebenfalls die Ab- gabe von den Weinen, obgleich in einem s{wächeren Verhälc- nisse, vermindert. Was hat Frankreich zur Vergeltung dieser wichtigen Modificationen gethan? Es hat uns Detail. Modifica- tionen bewilliget, die ohne Zweifel einen glücklichen Einfluß auf die Zunahme unseres Absalzes hatten; allein keine radikale Ver- änderung ist in scinein Tarzf eingetreten; das ‘Prohibitiv-System wird darin in seiner ganzen Strenge beibehalten; durch die èöf- fentliche Meinung geschlagen, durci) die Thatsachen verworsen, wird es durch die Coaltion der Privat, Juteressen allein vetrthet- diget, und wenn der Augenblick kommt, wo ernst- lich dessen Beibehaltung erörtert . werden soll, so man aus politisch - míinisteriellea oder selbst aus rein persónlichen Motiven diejenigen sich in Vertheidiger cines jeden Theils des Systems verwandeln, die am krafcvollsten den Grund- saß und das Ganze verwerfen. Zuleßt kommt, und man mußte dies ertoarten, der bekannte Vorwurf des literarischen Nach- drucks. Wenn Frankreich von einem aufrichtigen Unwillen ge- gen den Nachdruck beseelt ist, warum giebt es denn nicht das Beispiel, indem es denselben bei sih untersagt? Sollten Wal- ter Scott und Cooper weniger geshüßt seyn, als Paul de Cox oder Herr de Balzac? Soll man nicht Goethe oder Schiller von der Frucht ihrer Gedanken eben so schr Rechenschaft schul- díg seyn, als den Herren de Lamartine oder Casimir De- lavigne ?‘‘ Schweden Und Norwegen.

Stockholm, 13. Aug. Der jüngst aus dem Staatsdienst entlassene Freiherr af Nordin (ein Staatémann aus Wirsén's Schule) soll sich mit den bekannten Patrioten, Freiherrn An- ckarswärd und Herrn Richert, súr den Antrag am Reichbtage um Repräsentations-Aenderung vereinbart haben. S

Es soll im Antrage seyn, daß die Deutsche Post fünftig über Rostock, statt úber Greifswald, gehen solle. Man meldet nämlich aus Rosto, daß das Schwedische ‘Postschiff „„Swentka Lejonet‘‘, bei Gelegenheit, da es in diesem Sommer Warne- münde besucht, sich über die Beschaffenheit des Fahrwassers un- terrichtet habe. Weiteres scheint jedoch über die Sache noch

nicht beschlossen zu seyn.

Christiania, 12. Aug. Jm Odelsthinge am 9ten d. kam der bemerkenéwerthe Umstand vor, daß, soweit man sich erinnert zum erstenmale, ein bestimmter Antrag geschah, das Höchste Ge- riht unter Anklage vor das Reichs: Gericht zu stellen. Der Antrag siel zwar durch, jedoch äußert der ¡„Constitutionnelle““, daß die ôffentliche Censur, welcher das Höchste Gericht, sowohl in dem Berichte des Protokoll - Comité des Storthinges, als

jé6t unter der Diékussion jenes Antrages unterzogen worden, | l z E S If Ls i | gier erwartet, dessen Verrichtungen sich indessen auf feierliche glieder desselben, wenn sle die Wahl zwischen einer Anklage | Uebergabe seines Beglaubiguns-Sehreibens beraten werden,

| indem er von Kassel seine Reise nach anderen Veutschen HFbfen

| zu gleichem Zwecke fortsetzen wird.

fúr die Folge nicht ohne Feucht seyn dürfte, und daß die Mit-

und der shonungslosen Censur, die sie nun erlitten, gehabt här- ten, sicher die erstere vorgezogen haben würden. : ;

Von der Norwegischen Regierung sind jeßt sämmtliche vom Strothinge gefaßte Geseßbeschlússe, jo wie es der Wunsch Sr, Maj. gewesen, Ihnen zur Sanccion übermacht worden. Es besindet sich darunter auch der bereits erwähnte (f. St.-Z. Nr. 222) wegen Aufhebung der Verordnung von 1741 wider die \. g. Konventikel oder Zusammenkünfte zu abgesondertem Gottes- dienste. Es ist das zweite Mal (diesmal mit 73 gegen 27 Stim- men), daß das Strothing diesen Beschluß faßt, und würde die Sanction abermals verweigert, und das nächste Stroihing be- harrte auf seinem Beschlusse, so würde derselbe eo ips0, auch ohne daß die Königl. Sanction erforderlich, zum Gejeßze. Der ebenfalls mit übermachte, vom Storthing beschlossene Ent- wurf zum Strafgeseßbuch fand Widerspruch von Seiten des ersten Mitgliedes der hiesigen Regierung (Grafen Wedel: Jarls- berg); man will aber um so weniger an der Königlichen Ge- nehmigung zweifeln, da Se. Maj. dôfters selbst, die Wahrheit eingeshärft haben, daß man nichts dabei gewinne, wenn man auf ein Jdeal oder absolute Vollkommenheit Anspruch mache.

Dout1ch1a4t d,

Núrnberg, 16. Aug. (L. A. Z.) Die Zeitungs-Blätter sind in den le6ten Tagen voll von Hoffnungen, welche die Ulmer auf die Ankunft des Regensburger Dampfschiffes grün- den. Man glaubt, sicher darauf rechnen zu dürfen, der Lauf der Donau von Ulm nach Regensburg werde rektifizirt werden. Allein, unserer Meinung nach, liegt diese Auésicht noch in ziem- licher Ferne. Eine Rektifizirung der Donau von Reaensburg nach Ulm, eine weitere projektirte Eisenbahn von Ulm nach

| Mannheim, würde eine Verbindungéstraße zwischen dem Nor- | den und Súd - Osten herstellen, welche den Donau - Main- | Kanal, wo nicht ganz Überflässig machte, doch in hohem Grade

beeinträchtigte. Schon jeßt klagt man auf dem hiesigen Han-

| delsplaße, daß der Güterzug von Holland in den Süden

und Osten nicht mehr in den Main durch Bayern, son- dern durch Württemberg seinen Weg nehme, wodurch eine Menae Speditions - Geschäfte empfindlich leiden. Man rechnet darauf, daß die durch den Donau - Main - Kanal herge-

stellte Wasserstraße diesem Zuge wieder die alte Richtuig durch

| Bayern geben, und namentli für Nürnberg, das bisher jedes | schiffbaren Wassers entbehrte, von großem Nußen seyn werde. | Wollte die Bayerische Regierung fúr die Rectifizirung der Do- | nau bis Usm die Hand bieten, jo hieße dies eben so viel als zu

ten der

Gunsten Württembergs dem Donau-Main-Kanal an das Leben areifen. Wer nun weiß, mit welcher Liebe unser König dem Unternehmen des Kanals zugethan ist, der wird wchl bezwei- feln, daß die Bayerische Regierung sich früher mit einer Recti- fizirung dec obern Donau befassen werde, als bis bereits die neue Wasserstraße durch den Kanal in gutem Zug ist. Man baut gegenwärtig an dem Kanalhafen an der Ostseite unsrer Stadt. Die Chaussee nah Ansbach geht auf einem Hohen Damm über den Kanal! hin. Erfreulich ist es für Deutschland, daß auch bei diesem Unternehmen Schwierigkeiten überwunden werden, an denen bei den Deutschen noch vor 50 Jahren jedes derartige Unternehmen {on im Entwurfe gescheitert wäre. Zwischen Nürnberg und Fürth geht der Kanal unter der Eisenbahn hinweg; einige hundert Schritte weiter rechts führt ihn eine massive Brücke über den Pegnibfluß. Die Bauwerke selbst werden alle aus kolossalen Quadern im Style der alten Römischen Bauten aufgeführt; man sicht es dem Werk an, daß unser König sich auch in baus licher Beziehung dadurch ein neues Denkmal seen wird. Fár die Ausführung der sogenannten Nord-Gränz- Eisenbahn von Nürnberg über Bamberg nach der Sächsischen Bränze schwin- en die Hoffnungen immer mehr. Die Bedingungen von Sei-

rs in Bezug auf die Entschädigung

Regieruna, besonders

4 - “a - 9 - y d . If e + h 10

der Poft-, tollen von der Art {eyn , hle bas Unternehmen i 9 nen

e e r l its nano Mnmos | kaum zur Ausführung tom! lassen; auch hat die jüngste Anwe-

C

| senheit unseres Königs in Nürnberg durchaus keine Hessaung gege-

| aeben, daß diese Bedingungen ermäßigt werden würden ; es

| man ernsilih dort daran gehen wird,

sieht | : # ; | einer bloßen Actien-Speculation, der es durchaus nicht um die

jou vor was man in Sachsen thun wird, od nach Bayern herausézu- bauen. Allem geht hervor, daß, wie das Publikum, |o auc die Regierung, durch das Verfahren der Unternehmer mißgun- stig fúr diese Bahn gestimmt wurde. Diese nämlich haben s, in der Hoffnung, die Actien würden bedeutend jicigen, für meh rere Millionen vorbehalten, Summen, welche sie zum

Theile niewals im Stande gewesen wären, einzuzahlet ; ner, die notorisch keine 50,000 Fl. im Vermögen haben, hatten sich für mehrere 100,060 Fi. Actien zugeschrieben. So ei hielt die ganze Angelegenheit gleih von vorn herein das Anschen

erwartet werden,

Allem

11 4

A E an;

| Eisenbahn zu thun ist, sondern vielmehr nur um einen hohen

| der neuen

| Folgen des Unfalls, den

| máßigen Zusammentritt des

Cours der Actien, wobei man diese mit Gewinn losschlagen könnte, ohne sie wirklich einzuzahlen,

Kassel, 13. Aug. (Schw. M.) Die Kurfürstin ist von ihrer Badereise zurück wieder hier eingetroffen. Der Gebrauch der Heilquellen in Wiesbaden hat sehr wohlthätig auf Wéeder- herstellung ihrer Gesundheit gewirkt, so daß man kaum n2ch die ( Jhre Königl. Hoheit im vorigen Jahre bemerkt. Ungeachtet bis zum verfassungs-

neuen Landtags im November nech mehrere Monate zu verfließen haben, so hat doch der Minister des Innern, von Hanstein, die Beschleunigung der neuen Ab- geordneten Wahlen im ganzen Lande angelegentlich empfohlen. Man muß es unserer Regierung nachrühmen, daß sie durchaus weder irgend eine Einmischung in die Wahlen, noch einen Ein- fluß auf dieselben zu üben sucht, sondern Alles bei dem Wahl- geschäfte seinen freien Gang gehen läßt. Auf der anderen Seite hórt man auch nichts von Umtrieben der Opposition, um günstige Wahlen für sih zu erlangen. i “Bei der am 8§ten stattgefundenen feierlichen Einweihung israelitischen Synagoge sah man die Männer, ab-

in Meiningen erlitt,

| weichend von der alten Sitte, mit unbedecktem Haupte dem Gottes- dienste beiwohnen. Nur einige Altgläubige hatten sich mit einer klei- | nen Müßebedecke. In dem Streite über die Verpflichtung der pro-

| benssachen Grundsähe festzustellen und Aenderungen vorzunehmen.

| testantischen Geistlichen auf die symbolischen Bücher ei scheinen | immer neue Schriften, theils sür, theils dagegen, ba!d von Geist- | lichen, bald von Laien. | dieser Gegenstand vielfach besprochen.

Auch in den hiesigen Tageblättern wi: d Morgen findet eine Art Versammlung zur gemeinsamen Berathung der Sache statt. Hauptzweck dieser Versammlung ist, bei der Regierung die Zus sammenberufung einer Synode zu veranlassen, der nach der Ver fassung allein die Befugniß zusteht, in liturgischen und Slau-

4

D j j 5 Y 4. s û V (4 Adi Nor O , In kurzem wird hier ein Gesandter des Königs der Bel

Nachrichten von dem Kurfärstlichen Hose in Baden zufolge, besucht Se. Königl. Hoheit der Kurfürst wie im vorigen Fahre das Bad Gastein in Tyrol, die Gräfin von Reichenbach Lesso- niz aber die Seebäder in Scheveningen.

f

Aen Turin, 13. Aug. Die Zahl der Bade- Gäste zu Aix in Savoyen hat si in diesem Sommer um 480 Fremde vermehrt, die größtentheils Pariser und Lyoner sind.

Rom, 10. Aug. Der Papst hat den Kardinal Grimaldi auf dessen Ansuchen von dem Amte eines Apostolischen Legaten der Provinz Forli entbunden und dasselbe dem Kardinal Spada übertragen. A i

Am 2. August hielt die Gesellschaft der Arkadier eine Siz/ zung zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus. In dieser Sißzung las Kardinal Brignole ein Memoire, worin er zu hee weisen suchte, daß die Ankunft des heiligen Petrus in Rom

(hon fär sich allein die Gêttlichfeit seiner Sendung zur Ge- nige darthut, sowohl mie Rüfsicht auf ihn selber und das Volk, dem er angehörte, als auch mit Rüsicht auf Rom, wo- hin er sich wendete, um daselbst seinen Apostolischen Siß zu

gründen. S pan 1 C

Madrid, 10. Auq. Dem Vernehmen na, sind die Mi- nister bereits mit der Eatwersung der Thron-Rede beschäftige. Der Französische Geschäftsträger, Herr Eugen Périer, welcher biéher die Geschäfte der Gesandtschaft leitete, und in derselben Ergenschaft nah Turin geht, hat den Orden Karl's 1. erhalten.

Spanische Gränze. Bayonne, 14. Aug. Die in To- en Depeschen Cabrera's beziehen sich auf den ihm ectheilten Befehl, den Arias Tejeiro aus seiner Nähe zu entfernen. Cabrera erflárt darin, daß er bereits diesem Befehl nachackommen sey, auch werde er stets die Befehle des Don Catlos erfúóllen. Der Oberst Arnao, welcher die Depeschen überbrachte, is zum Brigadier ernannt worden.

Briefe aus Urdax vom 12. August melden, daß die Empò- rung des fúnfien Navarrefischen Bataillons völlig gescheitert ist. Doz Carlos befand sich in Lesaca und war fest entschlossen, die Empörer zu ihrer Pflicht zurückzuführen. Er hatte sich zu dem Zweck mit dem General Elio und dem Bkigadier J6arbe

vereinigt.

losa angefominen

Egeln Kranzôsishe Blätter geben folgendes Schreiben Jbra- him Pascha's an Mehmed Ali: 5 L „Folgendes legt Dein Diener Dir vor: Jch habe Kenntniß ge- nommen von den Befehlen meines Wohlthäters, die in dem Schret-

uni enthalten waren, welches ich von Dir durch Herru |

ben vom 14. F c

Cir, Adjutcuten Sr. Excellenz des Conseils-Präsidenten ind Mi- nite:8s der auáwártigen Aagelegeuheiten iu Fraufkreich, des sehr tref- Marschalls Soult, zu empfangen die Ehre hatte. Se. Excellenz PBascha batte deu Gouverueur von Marasch, Suleiman Pascha, tab gesandt, der unsere daselbs befindlichen Truppen bela-

1 Plaß cinnahm. Wir marschirten am 21. Juni gegeu |

ps, und cs fand eine Schlacht statt. Diese Ereignisse bereits früher mitgetheilt worden; Du wir Dich oinmenen Stellung unterrichtet baben. Den Befehlen hátten wir da bleiben müssen, wo wir uns bein efanden, ohne rorzurücfen: alicin

unden jenseits Aintab, und ein

s G! A +5 n ip Patiecn IDÍT

elchzes bei Ezib liegt.

Theil unsere s {1 14 6 GLTEL

ín dieser

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wir befanden |

würden wir dur Mangel an Lebensmit- !

eldst herbeigeführt haben. So fonnte man ht, a atc Adjutant bei uns eintraf, faum cine Ration für jed auftreiben, und wenn wir dort bátten

E f i x É, A a p" Q { ciben wollen, so würden wir iein Futter für unsere Pferde gehabt ba- |

e Ort, von dem wir Lebensmittel er 1dt warvier2Lagemaärsche entf

laffen wollen, fo würden die Lafithiere

e zur Herrcise gebraucht haben, ferner ein Tag |

E bis Ka Q Ren (9 Us 17 (+ C 4. j Î

foadme der Ladung in Aleppo und ein Tag zum Abladen der- 1 05 70rv f;

im LaIet, [Oi

Und die

C R Id

1- und Zugthiere? Um unser Lager zu verproviantiren, wären

; 8000 Lasfithiere erforderlich gewesen, die unmög- |

Wie ich es Deiner Hoheit bereits in frühe-

; Adana zu sagen die Ehre hatte, wenn wir in der enommenen Stellung geblieben wären, so hätte man, da ‘inl getroffen wurden, um von Kulefk ber vorzudringen,

G

tönnen, ob vorgerückt worden sev oder nicht. Wäre vor-

aren Arc.

Ug it wiff}en

erucii Richtung rdringen können. Es blieb uns also nichts übrig, als nach Aleppo zurückzugehen ; sich zurüctzlebt. Ueberdies war Alles um uns her ofen, und wir hät- ten uns taum in Marsch. gesest, so würden sie mit einem Theil ihrer ruppen über die Gränze gegangen sevn und uns keine Rube gelassen 7, Man findet Lebensmittel in Marash uad in Viledschig, al wir wurden uns dort nit haben nähren fönnen, ohne Herren

es zu seyn und uns dort aufzuhalten. Als wir uns dort

en, fehlte es uns an nichts, ) even, tvenn sle sich der Stadt Kulefk bemächtigten. Aus diesen Grün- den sohen wir uns gezwungen, uns nach. der Seite von Orfa und Marascz hin zu begeben. Diese Aufschlüsse über mein Benehmen "ade 1 dem oden genaunten Adjutanten mitgetheilt; er if von Al- ¡em unterrichtet. So ergiebt sch die Nothwendigkeit, die uns ge- zwungen bat, unsere Stellung zu verlassen und geradesweges nach Marasch zu marschiren. Ueber das Weitere hat der zu befehlen, dem

NAic2 Q c v T ev VLecit Miet.

“E wearienwerder, 16. Aug. Die Verwaltung des West- preußischen Land-Armen-Fonds und der Besserungs- Anstalt zu Graudenz haben im Jahre 1838 folgende Haupt- tejultate ergeben. Die Einnahme des Land-Armen-Fonds be- ttug inklusive eines Bestandes von 2098 Rthlr. 13 Sgr. ò Pf. aus dem Jahre 1837 31,911 Rthlr. 12 Sgr. 9 Pf., und die “Auégabe im Allgemeinen 2759 Rthlr. 2 Sgr. 2 Pf., zur Un- erhaltung der Westpreußischen Taubstummen in Marienburg “999 Kthlr, zu den Gnaden- Gehalten an Westpreußische Pro-

4

vinzial Invaliden 2792 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf., zur Unterhaltung | ver Desserungs- Anstalt in Graudenz 6470 Rthlr., für das Land- | Krankenhaus in Schweß 3586 Rehlr. 27 Sgr. 10 Pf. und zu |

tOrl\auseuden Unterstüßungen, so wie zu Kur-, Medizin- und J legungs-Kosten der in den Provinzial-Krankenhäusern zu

eatlenwerder, Danzig, Stargard und in den sonstigen Kommunal- |

worden, so hätten wir weder zu Fuß noch zu Pferde in jener |

aber es if unerhört, daß cine jiegreiche Urmee |

Bon hier fonnten wir zu ihnen |

valtenfonuten, war Alep- | . Hätten wirLebensmittel | vier Tage |

glich würden im Ganzen zehn Tage erforderlich | Y STN h 7 d j Wir haben weder die |

| | | | | | |

|

| kel „zum rothen Hause‘/ abgestiegen, wo die

971

Anstalt durchschnittlich fär das ganze Jahr 62 Rihlr. 28 Sat. 11 Pf. und fär jeden Tag 5 Sar. 2 Df. h Sgk

Mänster, 20. Aug. (Westph. M.) Landwi f Das Heu vom ersten Schnitt is ergiebiger als N EN stand, und wenn auch bei dem damals eingetretenen Negentwet- ter mit einigem Verluste an der Farbe, doch ziemlih unverdor- ben eingescheuert worden. Die Roggen - Aerndte hatte begon- nen und wird ín der Quantität, vorzüglich aber in der Quali: tät gelobt. Der Weizen hat unter allen Fruchtarten den voll- kommensten Stand und berechtigt fast überall zu guten Hoff- Er . Der Rüb- und Rapssamen ist gut eingebracht, der ae ag fällt indeß nur mittelmäßig aus. Alle Sommerfrüchte p Die g eidete Zlachs prangen meistens in seltener Ueppig- fálle d ie Sartenfrüchte versprechen reihlichen Ertrag, Obst JG "Mrt 7 spärlich aus. Die Runkelrüben für die Zueker- u it in Ahaus haben sich, selbst auf schr sandigen Aeckern un- bal 5 T Und es wird jeßt nicht mehr bezweifelt, daß der |

ge reichte Boden bei guter Düngung und Behandlung fär den Bau dieser Frucht gut geeignet ist. tis

Bonn, 18. Au ï f ( f

, 19. Aug. Gestern traf, von London kommend, auf

der Rúckreise nah Weimar Se. Königl. Hoheit der Erbarof-

herzog von Sachsen-Weimar mit Gefolge hier ein und über- nachtete im Gasthof „zum Stern“.

tei “A E ae, 15. Aug. Aern dte. Die dies- jährige H erndte ist im Allgemeinen gut ausgefallen, in den- jenigen Gegenden aber, welche durch die ungewdhnlich starken Feaenaûsse dei den heftigen Gewittern am 18, Juni unter Mendte tie-berceti leider fast gänzsich verdorben. Die Raps- Zerndte | endigt, und die Roggen - Aerndte hat begonnen. Beide öruchtgattungen erweisen sih jedo nicht so ergiebig, als früher allgemein gehofft wurde, obwohl die Bcschaffenheit, und Güte befriedigend ist. Auch von dem Weizen verspricht man sih gegenwärtig niht mehr einen jo reichen Ertrag, wie fcúher und nur von den Sommerfrüchten glaubt man, daß ste den Er- ivartungen entsprehend ausfallen werden. Die frühere Dürre, die spâter zu starke Beschleunigung der Reife und die darauf folgenden Winde sollen mertlih geschadet haben. Rück sichtlich der Kartoffeln wird aus verschiedenen Kreisen getlagt, daß viele gar nicht aufzegangen sind,

bei näherer Untersuchung sich vershimmelt oder verdorben ae- funden haben. Die Ursache dieser cheinung will man üt einer mangelhaften oder zu großen Ausschüttung der K artoffelt in den Kellern finden. j Preise

Nud und

Ers i ¡ a Den een _Bei solchen Resultaten sind die Preise er Aornetfrüchte, welche zu Anfange des Monats zu weichen begannen, von neuem gestiegen, und se dúrften vor der Hand avf ihrem gegenwärtigen Standpunkte bleiben, ‘umal wenn das Ausland seinen Getraide-Bedarf aus der ciocnen Aerndte nicht decken kann, was namentlich in England der Fall seyn soll. z Gewerbe. Der Betrieb auf den verschie Hüttenwerken war wie immer außerordentlih \{wunghßa Zabrication der Eisen- und Stahlwaaren könnte jedoch lel ter betrieben werden. Was die Tuch: \

so haben dieselben auf der Messe zu Frankfurt a. d. O.

FY 6 My nuatiuret

\chäfte gemacht; dennoch wird im Allgemeinen nur lanasam gae- arbeitet, und die Weber klagen über M ; und Verdienst. Jn Baumwoll - Zeugen wird nur mäßig gearbeitet, und die Baumwoll:Syin nöthigt, wegen des übermäßig hohen Preises d Arbeit einzus{chränken. -—— Die Seiden : M im Allgemeinen in lebhaftem Betriebe, ren selbt nur geringe Geschäfte gema indessen ein günstiges Resultat von den Be äufen, welche um die jeßige Zeit in Amerika zu beginnen psilcgen. j —Handelund Schifffahrt waren wäßrend Juli lebhaft. Einschließlich von 150 Dampfschiffen sind 280 © hier angekommen und abgegangen, und habe! 88,943 Ctr. Güter ein- und 14,793 Ctr. Güter ausgeföhrt Die Eisenbahnstrecke von bis Erkrath, in einer Länge von 2309 Ruthen, erfceut si fortwährend einer großen Frequenz, indem durchschnittlih an jedem Fahrtage bei nahe 1000 Personen befördert wetden

it einiger Zeit ereien sind ge- ; Urstoffs ihre } fakturen waren Wohl in Seidenwaa- c M o Ft

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Trier, 17. Aug. Se. Königl. Hoheit der von Preußen, General-Jnspecteur und Chef der Artillerie, gestern Nachts um halb 12 Uhr hier angekommen und im Ho:

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| Behörden Höchstdenselben erwartet hatten.

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1 0rethen behandelten Personen, welche grundsäßlih dem Land-Ar- |

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neu Verbande anheimgefallen sind, 11,125 Rthlr. 16 Sgr. 9 Pf., zu- el 49,084 Rthlr. 3 Pf., mithin slnd am Schlusse des Jahres 2527 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. ‘im Bestande geblieben. Zer Fonds hatte jedo an Einnahme- Resten noch 328 Rthlr. V UE, 9 Pf. zu erwarten, dagegen an Ausgabe-Resten 1113 E Sgr. 4 Pf. zu leisten. Jn der Besserungs- Anstalt ¿n Sraudenz befanden sich am Schlusse des Jahres 1837 88 “elûilinge, im Jahre 1838 wurden 207 eingeliefert und 216 entlassen, es blieben also Ende 1838 noch 79 der Detinirten A le tägliche Durchschnittszahl belief sih auf 104, näm- i) 79 männliche und 25 weibliche Personen, von denen 16 arbeitsunfähig waren, 50 zum vollen und 20 zum halben Pensum, 10 wie 18 mit Haus. Arbeiten beschästigt worden sind. Diese haben verdient: an baarem Gelde375 Rthlr. 8 Sgr. 10 Pf., durch Arbeiten für die änstalt 205 Rthlr. 5Sgr. 11 Pf. und durch Gewinn von den Zand - Arbeiten 3069 Nthlr. 12 Sgr., zusammen 945 Rthlr. M Sgr. 9 Pf., und es fallen davon auf jeden Arbeiter zum vollen Pensum 15 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf. Für die Beköstigung, Dekleidung und sonstige Kosten betrugen die Ausgaben der An- stalt 7494 Rthlr. §8 Sgr. 8 Pf., mithin für die Person 72 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf. Und nach Abrechnung des Ver- dienstes der Arbeitsfähigen, jedoch mit Zuziehung der General- Kosten, die Unterhaltungs - Kosten für den Häusling in der

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Achter Bericht des Ritters von Gerstner aus Nord- Amerika. (Fortsegung.)

5) Baukosten der Dampfschiffe.

Die Dampfchiffe auf den weslichen Flüssen, deren Bauart auf | unseren Flüfsen in Europa mit vielem Vortheil eingesührt werden föunte, werden, wie ih schon oben bemerkte, größtentheils in Louis- ville, Cincinnati und Víttsbury gebaut. Gewbhnlic) wind der Kör- per (Hull) des Schiffes voa cigenen Schiffs-Jimmerleuten (Shßzip- Corpeuters) gebaut, die Maschine von einer Manufaktur geliefert, und an das Schiff befesligt, worauf dann cigene Schreiner (j6ine Kajüten bauen, und die übrige Ausstattung besorgen. C also dreierlei Klassen Arbeiter erfordert, mit welchen man abgesonderte Verträge macht; doch giebt es noch cinzelne Judividuen, welche den Bau eines Schiffes sammt der ganzen Uusfiattung fontraftmäßig übernehmen. Da die Preise je 1ach der Festigkeit und Eleganz der Scyiffe verschieden sind, so theile ih die Baukosten von cinigen Schif- fen mit, welche zu den besten gehören. / 4 2 wischen Eincinnati und Louisville gehen die zwei Dampfböte ¡„Pike“ und „Franklin“, welche die Mail führen; cines hiervon geht täglich stromaufwärts, das andere stromabwärts. Das Dampfboot „„Frauflin“ ist am Verdecke 183 Fuß lang, scine größte Breite beträgt 25 Fuß; die Tiefe oder eigentlich die Höhe vom Boden bis zum ersien Verdecke (the hole), worein die Güter zu liegen fommen, mißt 6!/, Fuß. Der Gehalt des Schisfes beträgt 200 Tounen. Jm oberen Verdee sind 42 Kajütten (State rooms), jede mit 2 Betten, zusammen a!fo 84 Betten, do werden noch Betten am Boden des Speisesaales ge- legt, so daß im Nothfalle 1530 Personen auf dem Schiffe schlafen kon- | nen. Das Dampfschiff hat 2 Maschinen, wobei der Dampf mít | 80 Pfd. Spannung auf den Quadrat-Zoll wirkt; der Durchme er der | horizontalen Dampfcyliuder ijt 25'/, Zoll, der Kolbenzug 7 Fußz der | Dampf wird bei 5/z des Kolbenzuges abaeschnitien, und wirft durch die übrigen /, durch scine Expansion. Der Durchmesser der 2 Was- serräder ist 22 Fuß, ihre Breite 11 Fuß, dic Höhe der Schaufeln 22 Zoll; die Wasserräder machen 28 Umdrehungen în der Minute; die Verbindüngsstauge der Kurbel mit dem Kolben mißt 23 Fuß. Es sind 6 Kessel von Schmiedeisen, jeder 23 Fuß lang und 40 Zoll im Durchmesser vorhanden; in jedem Kessel siad 2 durchgehende Feuer- züge von 15 Zoll Durchmesser.

Im Durchschnitte führt dieses Daripfschiff 125 Massagtere, w0- von die Hälfte in den Cabins und die andere Hälfte im unteren Ver-

| men alfo 60,000 Dollars.

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tangel an Beschäftigung

Prinz August |

E f, | _noc 9492 L

| Meilen weit ist hi

L) dee ist; außerdem führt das Schiff im Durchscznitte 25 5 7 p } r 0 é tcr. Mit dieser Ladung geht es 6 Fuß O Es wmde E 1836 gebaut, und ppe : Der Hull à 25 Dollars pro Tonne 5.600 Die beiden Dampfmaschinen IAA06 Doll. Die Holzarbecit in den Cabins 2000 Die Drappericen, Spiegel, Betten u. übr. Einrichtung 9,000 »

CRARC_ Tr. A D EY E A E R F 2 Î / Zusammen 30,000 Dou. Das Schiff gehört, wie bemerkt, zu den solidesten und elegantefien ;

| andere Dampfschiffe von gleihen Dimensionen fosten gegen 5 6000

Dollars twocuíiger.

Unter (ku Dampfschiffen größerer Gattung, welche nur zwischen New-Orleans und Louisville gehen, ist dermalen die „Sultana“ und der „Umba}ador““ vom Publikum vorzüglich beliebt; der „Ambassador“ hat 215 Fuß Länge am De, und 35 Fuß größte Breite. Scin Gehalt vetragt 450 Tounen. Der Hull desselben kostete 12,000 Dollars, die Mascuíncu 17,000 Dollars, die Tischlexarbeit und dexr ganze übrige boch elegante Bau sammt Einrichtung 31,000 Dollars, zusam- é Es muß aber bemerft werden, daß an die- sem Schiffe während des Baues bedeutcnde und kostspielige Acnderun- gen gemaczt wurden, so daß cs gegeuwärtig niht über 55,000 Dol- lars fosien würde.

__ Unterrichtete Personen, welche sich für Dampfschifffahrt vorzÜg- lich interefsiren, nehmen an, daß im Durchschuitte ciu Dampfschi} auf den ojllichen Gewässern 45,000 bis 50,000 Dollars, auf den westlichen Gc- wasser, nach einex hierüber speziell gemahten Rechuuug im Durchschnitt 23,900 Dollars und auf den nördlichen Seen den Mittelpreis zwischen heideu oder 35,000 Dollars gekostet hahe. Demgemäß kosteten die iux Zahre 1838 im Betriebe gestandenen Dampfschiffe :

L 2 E / S Dollars Dollars

99 Sie auf den bsilihen Gewässern zu 47,500 16,672,500

A 9 * wesilihen » » 23500 9,047,500

6/ E D 35,000 2,240,000 2 mpfschiffe im Mittel zu...» 834,950 27,960,000 a unn jeit Einführung der Dampfschifffahrt 1300 Damvfböte gt- baut wurden, so beträgt das ganze Kapital, welches die Amerikaner bisher auf Vampfschifffahri verwendeten, 45,235,000 Dollars. Der vet weitem größte Theil dieses Kapitals wurde in den legten fünf Jahren verwendet. :

6. Kosten des Betriebes der D ampf\chiffe. icfe destehen in den Löhnungen des Personale, den Kesien des ;, den Kosten der Verpflegung der Cabin-Passcugers uud n den Auslagen für Reparaturen. unter Nr. # die außerordentliche Sieige- che in den lezten Fahren fiatt hatte, ange- teigtrung liegt vorzüglich in der bedeu mpfscchisfse und dera Mangel an brauchba- meinen Steigerung alier Preise in deu J 1

‘rsonale auf dem „Franklin“ fosiet mo-

[1 O i Haa Os 800 Da

38 Personen en 100 Personen .… . 140 » B P C R D s 14 1men ohne Reparaturen 4495 Doll as Schiff macht während 9 M Meilen, zusammen also 40,500 Ÿ a übrigen 3 Monaten fann es wegen Mangel an braucht chwerden ; frichen nd alle nothwendigen Reparaturen vorgen:

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‘ctragen bei einem ucuen Schiffe von dieser Große

i ähr Hierzu fommt nun noch der B Das §

kung, welcher schr bedeutend if. fe bier gebaut werden, i %,

e erslen Ranges werden nur vier Fabre ge verfauft; der neue Eigenthümer fährt zwar nit Jahre, allein diese Fabrten sind tit mehr ganz mt sonach 25pCt. der Baukosten als den. aligenici ¡EIT ) ersten Jahre an, welches bei dem Schiffe Doll. beträgt ; 0as Schiff hat also am Ende es er- r nocch 22,500 Doll. Werth. Jm zweiten Jahre

: Abnußungs-Betrag von diefen 22,500 T araturen betragen aber im zweiten Jahre _daß ihr Betrag und jener für allgemeine Ub 1g abermals auf 10,500 Doll. jährlich fommt. So wird dies im

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itten und vierten Betriebs-Fahre berechnet, worauf das Schif nur

9492 Doll. Werth hat, zu welchem es dann verfauft wird. i ir haben sonach foigende Auslagen während eines Fahres | dem Dampfschiffe „Franklin Während 9 Betrichs-Monatcn à 4500 Doll... . 40,500 Während der üdrigen 3 Monate Gage und Verpsle- gung dem Capitain und den 2 Schyreibern, da diese beibehalten, die übrigen Personen aber entlassen

n und allgemeine Abnugung jährlich

9 pCt. jährlich für 2/4 des Werthes,

fe nur bis zu diesem Betrage asseku- 1,350

E R G URGE S i 1 e

Zusammen 54,500 Doll.

m die Auslagen für Verpflegung uud ‘r Passagicre am Bord des Dampfschiff: Ua 14,000 A MICETEISA M VE VOSUDTE S! A T2 TEO

klin G N L H S hutin 40.500 Doll

so bleiben für die eigentlichen Fahrten .. . . .- + - 40,900 Doll, Da nun das Schiff während 9 Mouaten täglich eine Fahrt von

| 150 Meilen oder im Ganzen 40,500 Meilen zurüdlegte, so fostete

jede Meile Reise des Dampsschiffes gerade Es Dollar. Vagegen siud die Einnahmen dieses Schiffes im Durchschnitte bei

zer jeder Fahrt: Bon 62 Ca i 63 Deck-Passengers a 1 R E 7

125 Personen in Durchschnitte pro Reise. Tie 25 Tonnen Güter à 3 Doll. . Tranéport dec Mail pro Reise .

248 Dolk,

Zusammen 390 Doll. Der Betrag vont # Dollars “für den Transport der Maíl 150 L E er ungemein klein, weil das e die Mail Bre wegen ihrer Pünktlichkeit und Sicherheit gewöhnlich vorzicht, de Eigenthümer dee Dampfschiffe also den Transport der Mail selb zu dem allerniedrigsten Preise übernehmen. 7. Vergleich der Frachtkosten auf Dampfschiffen mit

/ jenen auf Eisenbahnen.

Vergleicht man die gesammten jährlichen Betriebs - Auslagen der Amerikanischen Eiscubahnen mit der Anzahl der Meilen, welchze sämmtliche Trains jährlich zurücklegen, so ergiebt sich als Durchschnitt s- Nesultat, daß die Beförderung eines Eisenbahn-Trains eine Englische Meile weit etnen Dollar kostet; eben so viel kostet aber, wie wir fil ber geschen haben, die Reise eines Dampfschiffes von 200 bis 200 Tonnen Gehalt cine Meile weit. Es ijt gewiß ein merkwürdiges

cs wird aber während dieser Zcit neu

iff : t wer: ijt unter dem heiße chjen, daß ein Schiff selten liber-6 bis 7 Xahre

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