1839 / 235 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Cet

T R E

Majestät unser Kdnig sich bei seiner jüngsten Anwesenheit in unserer Stadt über das Gedeihen unserer Dampfschifffahrt sehr theilnehmend auégesprochen hat, und daß er sowohl mit der niit dem Boote Nr. 3 nach Donaustauf unternommenen Fahrt, als auch mir dem Baue des wirklich shónen und zweckmäßigen Schiffes sehr zufrieden war. Man hofft daher auch im Allge- men mit Zuversichr, daß sich Se. Majestät selbst für das Unter- nehmen inceressiren und mit den Correctionen des Flußbettes fortge- fahren werden wird, umso mehr, alses demBlickedes Monarchen auf der kleinen Strecke nicht entgangen seyn kann, wie sehr diese noch noth thue und wie so Vieles anders seyn sollte. Nichr zu verkennen it indessen, daß im lebten Jahre hierfür Manches geschah, und der Regierung wird hierfür au der ausfrichtigste Dank gezolt, allein doch is im Ganzen erst angefangen, und für den Jahr- Hunderce lang vernachlässigten Strom noch unendlih viel zu coun. Sieht doch wahrhafcig in manchen Gegenden das Ufer ruc einer Wüste áhnlih und kann das Hochwasser ungehindert von einer Seite ein Feld um das andere wegnehmen, um da- fàr auf der anderen Kies anzuschütten. Das Gefährlichste für die ganze Schifffahrt bleibt immer noch die Straubinger Brücke, deren Jeche in diesem Frühjahr wohl erhöht, aber nicht erweis- rert wordea sind. Möchte dazer doch ver Allem hierfür s{leu-

nige Hülfe acshafsen und wenigstens von hier abwärts die

shlehteten Stellen nicht vergessen, und verständig und dauern

verbessert werden. So lange dieses nicht der Fall ist, wird? selbs die Schifffahrt auf der untern Donau nicht gedeihen, der Ludwigs-Mainkanal seinen Zweck nur halb erreichen, und der Handel, die Blûthe des Landes, nie in großen Flor kommen.

Leipzig, 21. Aua. (Leip. Z.) Die Aussicht auf die Cisen- Hahnverbindung von Leipzig bis Magdeburg rückt uns immer náher. Nicht nur unter unscren Augen wachsen an verschiede- nen Punkien die hier angelegten Dámme immer mehr zusam- men, sondern die faßrbare Strecke von Magdeburg her nimmt an Ausdehnung zu. Am 19. August hatie man eine solenne Probefahrt von Magdeburg über Einbeck, bis wohin die Bahn seither [hon efffen war, nach Kalbe an der Saale gemacht, um au folgenden Tage die Bahn dem Publikum bis dahin zu er- öffnen.

Kíel, 29. Aug. Am Sonnabend trafen der Herzog und die Herzogin ven Glückéburg von ihrem Aufenthalte auf ihrem Gute Karlsburg und auf dem Schlosse Glöcksburg wieder hier ein, und gestern langte mit dem Dampfschiffe „Löven‘“/ Jhre Kôdnigl. Hoheir die Prinzessin Karoline Amalie, Gemahlin des Prinzen Thronfolgers Christian, an, um heute auf dem Königl. Schloss? zu verweilen und morgen ihre Reise zu ihrem Bruder dem Prinzen Friedrich von Augustendurg nah dem Gutc Noer fortzusetzen.

Die Lebhaftigkeit der Schifffahrt hat hier in dicsem laufen- deu Jahre auf eine sehr auffallende Weise zugenommen. Wäh- rend nämlich im Jahre 1838 bis zum geskrigen Datum nach der offiziellen Hafenliste 880 Schiffe einkiarirt hatten, sind in diesem Jahre bis zu demselben Zeitpunkt {hon 1220 einklarirt, also 310 mehr als im gleichen Zeitabschnitt des vorigen Jahres, und nur 268 weniger als im vorigen ganzen Jahre. Diese bedeutende Zunahme der Schifffahrt wird vorzüglich aus dem vermehrten Verkehre mit den Dänischen Jnseln zu erklären seyn, dessen Handeltreibende sich jet mehr nach Kiel, statt früher mehr nah Lübeck wenden.

Braunschweig. (Magd. Ztg.) An der Tagen des 6., 7. und §. September 1839 findet hier ein großes Musikfest tatt. Ueber 500 Personen werden zusammenwirken, um daf- selbe zu einem seltenen und außerordentlichen zu machen. Am ersten Tage wird unter der Ober- Leitung des Herrn Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy in der St. Aegidien-Kirche das ruhm- gekrónte Oratorium: „Paulus‘/ zur dffentlihen Aufführung kommen. Der Komponist triffe hon in den lebten Tagen des August’s in Braunschweig ein und wird die Proben sogleich felbst leiten, ein gläckliher Umstand, welcher bei der außerge- wöhnlichen Aufnahme, welche jenes Meisterwerk in der Mu- sikwelt fand, und bei der lebhaften Begeisterung, welche die ein- müthigste Theilnahme an jenem Feste bedeutend erhöhen mußte, fúr die bevorstehende Aufführung etwas ganz Außerordentliches verspricht. Braunschweig allein hat, wenige Jystrumental-

Mittel ausgenommen, jene Kräfte zu dem s{öônen Unternehmen |

gestellt, wedurch eine gedrungene Zusammen1irkung allein mög- li gemacht werden konnte.

78

phie nah Tegernsee, und wird dort von Jhrem Gemahl auf dessen Rückreise abgeholr. Den Herzog von Modena erwartet man in der nächsten Woche aus Lemberg. Die seltene Feie® in Lancut, wo das nun funfzig Jahre seinen Namen führende Kürasster - Regiement liegt, ist zu E des Jnhabers eben so lánzend als herzlich begangen worden.

N Die Ry Allg, Zeitung enthält aus Wien vom

18. August. nachstehendes Bülletin úber das Befinden des Für- | _Au / ( sten llee ins diesem Tage: „Die gestern spôt am Abend | Veränderung des Kabinets erhalten sich. Die Exaltirten, de- e ; ' nen die Majorität in den Cortes gewiß ist, arbeiten eifrig an

erst eingetretene Steigerung des Fiebers ist sehr gelind. Die

| |

ganze Nacht war ruhig, und es verspricht der regelmäßige |

3 Ì it die baldige fcitishe Entscheidung. PDr. | : E E E s i i G | die Wahlen der Senatoren in Händen haben und nach Gefal-

Jäger.“ Preßburg, 13. Aug. (Preßb. Ztg.) In der am 10ten

Neapel, 3. Aug. Man behauptet, der König beider Si- zilien habe gegen die allgemeine Erwartung das Dekret unter- zeichnet, welches freie Ausfuhr des Getraides aus dem König- reiche gestattee. In Folge dieses Gerüchtes sind die Getraide- preise hon um 20 pCt. gestiegen.

S p auen. Madrid, 12. Aug. Die Gerüchte über eine bevorstehende

dem Sturz des Ministeriums, denn es liegt ihnen daran, \o- bald wie möglih ans Ruder zu kommen, weil sie dann auch

| len úber die Beseßung der Stellen des Präsidenten und Vice- | Prásidenten im Senat disponiren fönnen. Nähme dagegen das

. M. abgehaltenen Sibzung der |1dblichen Ständetafel wurde |

ein úber das unterm 28. Juli l. J.

erlassene Königl. Reskript | verfaßtes Nuncium und ein Repräsentations-Entwurf angenom- ‘men und die Uebersendung derselben zur. nächsten Sikung der |

hohen Magnaten- Tafel beschlossen. In diesem Nuncium erklá- |

ren sich die Stände dahin: „Daß sie; dem väterlichen Rufe |

Sr. Majestät Folge leistend, jene, das Gemeinwohl des Vater: |_ N l t di landes, so wie die Erfällung des Geseßes evzielenden und fohin | Generals Cspartero in Vitoria erhalten.

empfangenen Kösönigl. Propositio- nen berathen wollen; um aber hierin ergiebig vorzuichrei- ten, haben sie noch vor dem Herablangen diefes . König- lichen Reskripts die Meinungs -Aeußerungen der im- 11. Ar- tikel des Jahres 1832— 236 ‘abgeordneten Reichétags - Deputa-

mit dankbarer Verehrung

tion deshalb -einverlangt, um, nach geschehener Mitrheiïung der- |

selben an die Landes-Behörden, von diefen. ungesäumte Instruc-

tionen darúber zu empfangen und sodann den zweiten Punkt |

der Königl. Propositionen alsogleich zur Verhandlung vorneh- men zu können. Um aber auch Uber den ersten und dritten Punkr der Königl. Propositionen Berathungen pflegen zu kön-

| nen, stellen die Stánde Sr. Majestät die alierunterthänigste

Bitte: Allerhöchstdieselben wollen ihnen, im Sinne des Ves seßes und in Gemäßheit der bei den früheren Landtagen stakl gehabten Beispiele, jene Mittel,

| erste Zeichen gegen Maroto zu erklären.

: 17. D 4 ih No hs, | welche zur Kenntniß der ve- }

| nôthigten Rekrutensteilung führen, allergnädigst an die Hand | | geben. RüEsichtlich der Regulitung der Donau und anderer Flüsse |

L:

Salzuflen (in Lippe - Detmold), 20. Aug. Dié |

E Ing ea ages Delotiberoe Dro ober den Vorbehalt anbelangt, welcher durch die Stände dem ) Q î VE L,

tion des Herrn Ministers von Altenstein stehenden Apotheker- Vereins in Nord- Deutschland wird in diesem Jahre in Pyr- mont gehalten werden, und zwar am 2i. September. Sie wird dem Andenken der Jussieu's zugleih mit gewidmet seyn

liche Mitglieder zählt.

Sranffurt a. M, 21. Aug. (Frankf. J.) Ein heute Nache eiligst hier durchgereister Courier úberbrachte die traurige Nachricht von dem im Bade Kissingen erfolgten Tode Sr. Durchlaucht des regierenden Herzog Wilhelm von Nassau. Se. Durchlaucht war geboren am 14. Juni 1792 zu Kirchheim- Doland, folgte seinem Vater als Fúrst und Mitregent im Her- zogthum Nassau am 9. Januar 1816, ward nah lbsterben des Herzogs Friedrich August (Usinger Linie) alleiniger Regent und Herzog am 24. März. Mit seiner zweiten Gemahlin Pauline, Jhrer Durchlaucht der regierenden Frau Herzogin, des Prin- zen Paul von Württemberg Tochter, hatte er sich am 25. Fe- bruár 1829 vermähít. Der ihm in der Regierung folgende Erbprinz Adolph is geboren am 24. Juli 1817.

Hamburg, 22. Aug. Von E. E. Rathe sind unter An- derem folgende Gegenstände der heute versammelt gewesenen E. Bärgerschaft zur Mitgenel;migung vorgelegt worden: Die Ra- tification des zu London unterhandelten, und am 18. Mai d. F. daselbst unterzeichneten Freundschafts-, Schifffahrts- und HZandels-Vertrages mit der hohen Pforte, und die Deckung des dietjihrigen präsumtiven Defizits im Staatshaushalte durch die Verwendung der in der Kammerkasse vorhandenen Ueber- \chü}e fcúherer Jahre, unter Vorlegung einer ausführlichen Ucbersicht des Finanzzustandes.

Weiser r e t ch.

Wien, 17. Aug. (Nürnb. K.) Erzherzog Franz reist am 22sten d. zu den militairishen Uebungen in Lemberg und Rußland ab. Das höhere Gefolge wird zahlreih und glänzend seyn. Im September hegiebt sich die Siu Erzherzogin So-

aber istes zur Förderung der Berathungen nothwendig, daßdie schon

in ciner Repräsentation vom 29. Januar 1835 von den Stäns | S7 LEN M h den erbetenen Pläne und Vorschläge dem gegenwärtigen Land- | haben diejen Fehler gut zu benußen gewußt. n erbete d L »{âg gei '

tage mitgetheilt werden. Sonach wird von Seiten der Reichs- |

stände Se. K. K. Hoheit der Durchl. Erzherzog Reichspalatin

ehrfurchtsvoll gebeten, die hohe Magnatentafel aber vertrauungs- |

voll aufgefordert, Sich den so eben erörterten Ansichten anschlie-

t eprásentations- Entwürfen verhande! einen, theilten Repräfe ns: Entwürfen als verhandelt erscheinen zur Berathung ziehen und darüber Sich mit den Ständen um so cher vereinigen zu wollen, da leßtere jene sätnmtlichen Gegen-

| stände in Verbindung mit dem heute mitgetheilten Repräsentations-

Entwurfe Sr. Maj. vorzulegen wünschen ; zugleich aber erôfsnen die Stände verehrungsvoll und offenherzig, daß bei Mittheilung ob- erwähnter Aufschlüsse und Pläne der Iste und 3te Punkt der Königlichen Propositionen sammt allem Uebrigen gewohnter Weise ungesäumt berathen, und die Ergebnisse der hohen Mag- natentafel mitgetheilt, auch die bendöthigten Repräsentationen und Gesclz-Entwoürfe ordnungémäßig abgefaßt, so wie alle Be- {lú}se úber anderweitige Gegenstände vorgelegt werden follen ; jedoch wollen die Stände die über die Rekrutenstellung in Vor- schlag zu bringende Repräsentation und den Geseßz:-Entwurf nur dann unterbreiten,. wenn jene über die Wahl- und Redefreiheit obwaltenden Beschwerden wirklih gehoben, somit die daraus entstandene Besorgniß entfernt worden scyn wird. ““ Dieses Nun- cium wurde bei der hohen Magnatentafel in der gestrigen Sitzung vorgetragen ; den darauferfolgten Beschluß weisetein in den heute von beiden Tafeln abgehaltenen Sißungen vorgelesenes Renuncium, dessen Auszug Folgendes ist: „„Zur wahrhaft patriotischen Freude gereicht es Sr. K. K. Hoheit und den hohen Magnaten, daß die Stände in diesem Nuncium vorbereitende Schritte zur Berathung der Königlichen Propositionen zu machen ich be-

streben; ste bieten zugleich bereitwillig hülfreiche Hand zur Ab- |

( Reprâs ion hinsichtlich der erbetenen Húlfsquellen; | ) E e n E N | bemúht, diese Unterredung zu verhindern. Als Don Carlss si

vnter Einem jedoch werden die Stände (kraft mehrerer hier er- sichtlicher Beweggründe) vertrauensvoll aufgefordert, diese Reprä- sentation von allen in feiner Verbindung damitstehenden Gegen stän-

sen zu wollen, wonach Se. K. K. Hoheitund die hohen Magnaten die Berathungen úber die bieher mitgetheilten Crgebnisse beginnen, und die Vorleguna der, die beiderseitige Bestätiguna erlangen- den Materien an Se. Majestät beschleunigen werden.‘ -— Was

Rekrutenantrage beigegeben wurde, erflären die hohen Magna-

| ten in demselben Renuncium: „Daß diese hohe Tafel, in An- | hetracht der aus ihrem Zuthun möglicherweise entstehenden Fol-

und den Namen der Jusüeushen Versammlung annehiuen. | gen, solch" einer beispiellojen Klausel Ne eno E Der Verein hat ch so ausaebreitet, daß er jet úber 709 wirk- | Kraft zugestehend, derseiben, auch schon ohne die eigene unab- L : | hángige Stellung zu gefährden, unter keinem Anscheine noch

| Vorwande jemals beitreten könne und werde.“

Schemnib, 31. Juli. Das Einförmige in unserer Le-

| bensweise is durch einige neue Einrichtungen und Vergnügungs-

Anstalten angenehm untexbhrochen worden. Gestern Abend fand die erste ‘durch die thätige Verwendung des Magistrats zu Stande gekommene nächtliche Beleuchtung statt, welche uns sicherer auf dem Gassenpflaster gehen läßt, dessen Ausbesserung bereits im Vorschlage ist; und sobald die Dreieinigkeits: Säule beendigt seyn wird, auch, realisirt werden dürste. Um dem schädlichen Genuße geistiger Getränke bestmöglichst zu: steuern, ist hier ein Mäßigkeits-Verein entstanden, dessen Vorsteher einige wúrdige Mitglieder des hiesigen Casino's sind. Die Einwoh ner bestreben sich nicht nur in materieller, sondern auch in gei- stiger Hinsicht, den Bildungsgrad anderer vorzüglicherer Städte unseres Vaterlandes zu erreichen. - Jn der unlänast abgehalte- nen Casino- Si6ung wurde nach kurzen Debatten beschlossen, neben den Deutschen auch Ungarische Zeitungen kommen zu las- sen, ferner die Bibliothek des Casino’s, welches jeßt eine nam- hafte Sammlung Deutscher und Französischer Werke enthält, alljährig mit einer bestimmten Anzah! Ungarischer Bücher zu bereichern. Ebendaselbst| wurde auch unter Verlust der Actien jedes Hazardspiel und der Genuß geistiger Getränke in den Zimmern des Casino’s aufs strengste untersagt.

tali et Rom, 13. Aug. Aus Casola Valsemio wird unterm 4. August gemeldet , daß der Kardinal Soglia Ceroni, Bischof von Osimo und Cingeli, die auf seine eigene Kosten im „Jahre 1825 daselbst erbaute Kapuziner- Kirche sammt Kloster am 25. Juli feierli eingeweiht hat. i

| Provinzen der Exaltirten den Sieg bei den

ß ene Postulata und Gravamina, welche in den bereits mitge- | ten sollten. A j P e | fünften Bataillons unter Anführung der Sergeanten, da die

| aus era zu

jeßige Ministerium noch diese Ernennungen vor, so würden sie

im Sinne der gemäßigten Partei ausfallen. Den Nachrichten aus Andalusien zufolge, haben in acht

ahlen davon ge-

tragen; in drei Provinzen, nämlih in Cordova, Jaen und

Huelva, sind die Stimmen getheilt gewesen.

Das Ministerium hat die Anzeige von der. Ankunft des

Spanische Gränze. Man schreibt aus Bayonne vom

16. August: „Die Jnsurrection in den Nord- Provinzen ge- winnt ein ernsteres Ansehen, als man anfangs glaubte. Seit zivei Monaten bewachten die Feinde Maroto’s aufmerksam die geheimen Umtriebe dieses Generals und seiner Partei und vers; breiteten emsig verschiedene Gerüchte von angekzüpfcen Unter- handlungen, von einer beabsichtigten Abdankung des Don Car- los u. st. w., die auf die Armee und die Bewohner der Pro- vinzen einen folchen Eindru machten, daß es nur einer gün- stigen Gelegenheit und eines Anführers bedurfte, um cine furcht- bare Reaction herbeizuführen. Mehrere Bataillone, namentlich Navarresische, waren seit längerer Zeit entschlossen, sh auf das Da Maroto sehr in Estella, die

woh! 1 fo gebrauchte

Mehrzahl l t ¿wae die Vorsicht, seine Günstlinge an deren Stelle zu sez- en, glaubte aber damit auch genug gethan zu haben, und un- erließ es, den Geist der Armee zu bewachen. Seine Feinde Nachdem sie Al- es vorbereitet hatten, gaben sie den Befehl, daß das fünfte Navarresische Bataillon nah Vera marschiren, die übrigen Ba- taillone dagegen, um den Christinos nicht den Eingang in das Land zu erôffnen, das Weitere in ihren Cantonnements abwar- Am Ven verließen demnach vier Compagnieen des

nach den Ereignissen

wußte, daß, l t abgeneigt sey,

der Offiziere ißm

C : ô i

Offiziere sich geweigert hatten, sie zu begleiten, das Echauri- Thal, um sich nah Vera zu begeben. Am Uten folgten die úbrigen funf Bataillone nah, und da die Offiziere sahen, daß die Insurrection Fortgang habe, so gingen auch sie mit dem Commandeur, der von Maroto an Aguirre’s Stelle ernannt worden war, am 12ten nach Vera, schlossen sich ihren Batail- lonen an und seßten den Aguirre wieder in seine Stelle als Anführer ein. Die Marotisten geriethen in die grôßte Bestdrzung, als sie die drohende Haltung des fünften Bataillons sahen ; und da sie wohl wußten, daß das Beispiel der Insur- genten, wenn es ihnen gelinge, Zeit zu gewinnen, vielen An- flang finden werde, so beschlossen sie, die Empörung im Keim zu ersticken. Sie ließen deshalb Don Carlos an die Gränze fommen und zugleich Lesaca durch Elio mit vier Compagnieen des siebenten Navarresischen Bataillons beseßen. Don Carlos hat in Begleitung der Prinzessin von Beira, des Kriegs - Mi nisters und einigen anderen Personen Tolosa am 1lten Mor- gens verlassen und ist am l2ten in Lesaca angekommen ; die Prinzessin von Beira blieb in Goizueta zurück. Gleich nach seiner Ankunft in Lesaca ließ er Don Juan Echeverria sich entbieten und hatte eine drittehalbstún- dige Unterredung mit ihm. Eine Stunde nach dieser Zusammenkunft kehrten Don Carlos nach Hirzueta und Eche- verria nah Vera zurúck; der Lebtere stellte sich an die Spikze der Insurrection. Elio und Villavicencio hatten sich vergebens

in Lesaca befand, zog das zwölfte Bataillon unter dem Rufe:

| „„ „Es lebe der König! Nieder mit Maroto !‘/‘/ bei dieser Stadt

den zubefceien und, dergestalt geläutert, wieder mirzutheilen, sich beei- | vorüber, um sich nah Vera zu begeben und sich dem fünften

Bataillon anzuschließen, obgleich Elio im Namen des Don Car- los Gegenbefehl ertheilt hatte. Während Don Juan Echeverria sich bei Don Carlos in Lesaca befand, sandte Elio einen Mönch nach Vera, um das fúnfte Bataillon zu bewegen, die Waffen niederzulegen, indem er den Soldaten erklärte, daß Don Car- los, der vôllig frei sey, augenblicklihe Unterwerfung verlange und unter dieser Bedingung völlige Verzeihung ver spreche. Der Mönch erhielt im Namen des ganzen Ba taillons folgende Antwort: „,„„Wir glauben, daß Elio ein Ehrenman is und daß Ihr, ein Diener Gottes, Euch nicht dieser Sendung unterzogen haben würdet, wenn Jhr nicht dieselbe Ueberzeugung hättet; aber wir sind auch redliche Soldaten und treue und ergebene Unterthanen. Wir verspre- hen daher, auf den ersten Befehl des Königs die Waffen niederzulegen, wenn dieser Befehl uns von Sr. Majestät selb und zwar in Estella ertheilt wird, und sh keiner von den ge- genwärtizen Miniftern und überhaupt Niemand von den Per- sonen, die den König jeßt umgeben, mehr bei der Person Sr. Majestät befinden; bis dahin sind wir entschlossen, keine Vor- schläge anzuhdren./““/ Dies war der Stand der Insurrection am 14. August. Die Freunde der Insurgenten versichern , daß nech mehrere andere Bataillone sich gegen Marots erklärt und sich zur Disposition des Don Juan Echeverria gestellt hätten. Am lten sind das zwölfte und fünfte Bataillon in Urdach ein- gerúckt, wo sie die Verwandten der Deserteure in Freiheit seb-

ten. Die Garnison von U-?dach, eine Compagnie des ilten

Bataillons, hat sich in das Fort zurückgezogeu. Q: T1 Cl) Konstantinopel, 30. Juli. (J. de Smyrue.) Der Griechische und der Armenische Patriarch, so wie der Groß-

Rabhbi, sind dem Sultan vorgestellt und in ihren Würden be- s

stätigt worden. / / Der Woiwode von Galata, der ehemalige Kiahia des Ka-

pudan Pascha, ist so eben abgeseßt worden; Hazim Bey, dessen F

Thätigkeit und Eifer sehr gelobt wird, tritt an seine Stelle.

Nach Briefen aus Persien, die in diesen Tagen ange 4 fommen sind, haben die Engländer in Kabul Are naes ad A

davon getragen und sich dieser Stadt bemächtigt. Maßregeln zur größern Befestigung von Herat ergriffen wol“

den, damit diese Stadt nichts mehr von dem Persischen Schach : Y zu fürchten habe. 2

Dieser Tage beschäftigte man sich viel mit einem Ereigniß, das En dfnita ist, obgleich es unter den ge enwärtigen Ums ständen keine große Aufmerksamkeit verdient. in Individuum, das Europäer oder Rajah ist, erschien vor dem gr tai mit einer Frau, die zu den schismatischen An geh rt und ihren Mann verlassen hatte, um ihm zu gen, in ên s er: fiárten, sie wollten Beide zum Fssam übergehen. Á s der Gatte der Untreuen dies höôrte, fam er auch zu dem Seraskier und erklärte, er wolle ebenfalls Muselmann B) um seine Rechte auf seine flatterhafte Ehehälfte n Je ver Le So wurden sie aile drei Muselmänner, und E Z tann bekam, den Türkischen Gesc6en gemäß, seine Frau zurück, so daß der Eu- ropáer mit seiner Glaubens-Abschwörung, nichts gewonnen hat.

Aus Rhodus vom 30. Juli schreibt man dem Journal de Smyrne, daß eine Brigg, zwei Goeletten und cin Dampfboot, die zur Osmanischen Flotte gehören, dort vor Anker lagen; der Pascha von Rhodus hält sie zurück, bis die Sinftructionen ankommen, die er fih aus Konstantinopel erbeten

hat, um zu wissen, wie e Aeghpten.

Alexandrien, 26. Juli. (Allg. Z.) Die Türkische Flotte / des Kapudan Pascha legte sich einige Tage nach ihrer Vereini- gung mit der Aegyptischen in der Nähe des Marabut vor An- | fer. Die Aegyvtische that dasselbe, doch wählte sie ihre Posi-

tion so, -daß sie über dem Wind lag, also gewissermaßen die Türkische in ihrer Gewalt hatte. Zudem ward sie in Schlacht- ‘ordnung aufgestellt, während die Schiffe der leßteren sich so durcheinander. inengten, daß ihr eine jede freiwillige Bewegung beinahe unmöglich ward. Später jedo, vornehmlih nach eini- gen Konferenzen mit dem Englischen Konsul, gab der Pascha den Befehl, sie solle in den Hafen äAlexandriens einlaufen, theils weil sie dott sicherer vor Stürmen sey, theils weil sie mit mehr Leichtigkeit die ihr nothwendigen Provisionen an Wasser nehmen kônne. Der Befehl ward ausgefährt, und seit heute befindet ich -die ganze Türkische Flotte in dem Hafen. Man hat ihr das Pulver genommen, weil man saate, es könnte ihr {ädlich werden; cs ward ihr ein Theil der Kanonen genommen, weil man sagte, man músse. die Schiffe erleichtern; es wird heute ein Theil der Segel abgetakelt, weil man sagt, daß, um in demn Ha- fen vor Anker zu liegen, man keiner Segel bedürfe; man nahm ihr die Kasse, in 850,000 Fl. C. bestehend, ab, weil sie vielleicht ein Anderer nehmen könnte; man fängt an, die ganze Mann- schaf: Aegyptisch zu kleiden, weil die frühere Kleidung die des Sultans if; man organisirt den Dienst auf eine andere Art, weil der Pa'‘cha sagt, er richte sein Hauptaugenmerk vor Allem auf die Flotte, kurz, die Flotte wird hier behalten, weil Mehmed Ali behauptet, es sey besser, daß er sie habe, als daß ein Anderer sich ihrer bediene. An Zurückerstatcung derselben ist also fúrs erste nit zu denfen. Was Mehmed Ali hat, giebt er nicht wieder heraus; so handelte er immer, und so wird er immer handeln. Er sagt zwar, die Flotte gehdre nicht ihm, son- dern dem Sultan, und was er für sie thue, sey nur, um sei nem rechtmäßigen Hecren zu gefallen, allein wir wissen aus al- ter Erfahrung, was diese \chônen Worte bedeuten.

Alexandrien, 27. Juli. (Allg. Z) In drei Tagen soll auch die Uegyptische Cécadre in den Hafen einlaufen und ent- waffnet werden. Der Capitain Walker, der das Admiralschif}f des Kapudan Pascha kommandirte, hat auf Befehl des Engli- schen Admirals Stopford seine Entlassung mit etwas harten Worten gegen den Kapudan Pascha genommen und sich zur Englischen Flotte begeben. Ein Theil der im Türkischen Dienst angestellten Europäer wird dasselbe thun. Eine Türkische Brigg, die den Kapudan Pascha bei Stanchio aus dem Gesichte ver- lor, langte gestern hier an. Jhr Befehlshaber war durch einen Kandiotischen Kauffartheifahrer von dem Abfall der Flotte unter- richtet worden, zog es aber doch vor, hierher zu kommen, als nah Konstaatinopel zurüzukehren. Für den Augenblick leben die Türkischen Offiziere und Matrosen recht gut, aber wie lange wird es dauern? Wird der Vice-König nicht müde werden, täg- lih Fleisch, Del, Reis 2c. zu liefern, wenn seine eigenen Ma- trosen faum genug Bohnen und verdorbenen Zwieback zu essen befommen; wird er auch fortfahren, ihnen ihren Sold jeden Monat regelmäßig auszahlen zu lassen, wenn seine Offiziere und Matrosen für 12 und 18 Monate in Rückstand sind? Freilich sind ihm auch die 600,000 Rehlr. an Bord der Flotte zu gut gekommen, aber die Ausgaben Mehmed Ali’s sind sehr bedeu- tend, und es isè wirklich zu verwundern, wie er. sich so durch- schlagen kann; denn obgleich er keine alten Verbindlichkeiten be- zahlt, so hat er doch Geld nôthig für die laufenden Ausgaben, die unmöglich durch die kleinen Anlehen bei den Lieferanten ge-

deckt werden. Dieser Tage kam Geld aus Kahira an; es scheint, daß die sogenannte Bank noch Einiges vorräthig hatte, und daß ein Theil davon nach Syrien bestimmt is, um die Armee, die sich so gut gehalten hat, zu befriedigen. Unlängst begab sich der Pascha ins Matrosen - Hospital. 400 kranke Türken von der Flotte waren dahin geschafft worden; er fand sie in dem ver- nachlässigtsten Zustande und machte dem Chirurgen-Major des- halb Vorwürfe, der ihm dann die Wahrheit nicht verhehlte, daß durch die lächerlihsten Mißbräuche in Konstantinopel Schnei- der, Seiltänzer und, weiß Gott, andere ganz unfähige Leute als Azrzte angestellt worden seyen, worauf ihm der Pascha befahl, alle diejenigen, die sich nicht Über ihre Diplome und Kenntnisse ausweisen könnten , sogleich zu verabschieden, was denn auch heute geschehen sollte.

__, Vor einigen Tagen waren eine Englische Fregatte und zwei Kriegs-Dampfböôte hier, von denen das eine von dem Sohn des Admirals Stopford kommandirt ward. Auch eine Oesterreichi: sche Fregatte, mit dem Kommodore Baron Bandiera an Bord, lies sich auf der Hôhe von Alexandrien sehen, sie lief aber nicht in den Hafen ein. Sie kamen, um sich von der Vereinigung der Türkischen und Aegyptischen Flotte zu Überzeugen.

Ueber Syrien s{chweigt Alles. Die Regierung verheimlicht alte Depeschen, obgleich dergleichen täglich einlaufen. Man weiß durchaus nicht, wo sich Jbrahim befindet. Gewiß ist, daß er sich in Besiß von Marasch und Diarbekir geseßt und seine Ar- Mes sih tägli vermehrt. Ob er nah Koniah oder gar nach “ngora vorgerúcckt ist, wie man hier sagt, bleibt ungewiß. Wir möchten es aber glauben, da Ibrahim durchaus auf Konstanti- uopel will. Eben so ungewiß ist das Schicksal von Hafiz Pa- scha. Seine vermeintliche Defection hat sih nicht bestätigt, ob- gleich es gewiß ist, daß ein Theil der Türkischen Armee zu Jbra- him überging. Ueber die Schlaht noch immer keine offizielle Berichte. Uebrigens weiß man, daß Jbrahim Proclamationen in ganz Anatolien ausstreut, um die Bevölkerung unter die Waffen zu rufen. Díe Proclamatiohen gehen weniger gegen den Sul- tan als gegen die Europäischen Mächte. Jbrahim sucht nichts als den Krieg, und je mehr Feinde, je lieber ist es ihm. Daß übri- aens Mehmed Ali au nicht an Frieden denkt, beweisen die Werbungen, die er kürzlih wieder in der Wüste machte. Täg-

.wo sie fúr Syrien cingeschiffe werden.

r mit diesen Schiffen zu verfahren habe.

979

lih marschiren Beduinen - Corps durch die Stadt zum Hafen, | ; Es sind Emissaire bis über die Oasis Siwah, ja bis Tripolis geschickt worden, um Beduinen für seinen Dienst anzuwerben, und in einigen Tagen erwartet man bedeutende Abtheilungen derselben.

Von Churschid Pascha hôrt man, daß er inzwischen seinen Marsch längs der Küste des Persischen Meerbusens fortsebt, und daß er das Land gut bevölkert und bebaut findet. Der mam von Maskat soll mit den Engländern ein Schub- und Truß-Bündniß geschlossen haben, für den Fall, daß es Mehmed Ali gelüsten sollte, auch ihn unterwerfen zu wollen.

chenden Bedingungen, wovon die Ertheilung der Genehmigung abhängig zu machen ist, zu vereinigen. Verabredungen , wo- nach eín Beamter, um eine Nebenstelle oder Nebenbeschäftigung zu übernehmen, sich in scinem Hauptamte, wenn auch auf eigene Kosten, ganz oder theilweise vertreten lassen will, find unzulässig. Die Uebertragung von Neben-Aemtern oder Neben-Beschäftigun- gen darf in der Regel nur auf Widerruf stattfinden. Die Cen- tral - Behörden des Haupt- wie des Nebenamts sind gleich be- fugt, diefen Widerruf cintreten zu lassen, ohne daß eine Be- {werde darüber zulässig ist, oder cine Entschädigung für den Verlust der mit dem Nebenamte oder Geschäfte verbundenen Einnahmen oder Vortheile in Anspruch genommen werden faun.

Wir sind ohne Nachrichten aus Indien; den 6. August er-

wartet man ín Suez eine Post von Bombay; anfangs Sep- | Î

tembers wird die regelmäßige Dampfschifffahrt erst wieder an-

fangen und dann bis Monat Mai nächsten Jahres zweimal im !

Monat stattfinden zwischen Bombay und Suez.

Gestern Abend sind zwei Tataren von Konstantinopel an

den Pascha angekommen. Man liest in einem Schreiben ohne daß sie etwas bei dem Pascha ausérichten ,

Ueberdies fônnen auch

erwartet und überraschend waren, daß die Instructionen, die sie früher von ihren respektiven Höfen und Gesandten bekamen,

jest nicht mehr ausreichen können, daher es ihnen auch nicht |

zu verdenken ist, wenn sie unter solchen Umständen nichts auf sich zu nehmen wagen, selbst. wenn man annimmt, daß sie es könnten, woran Mehmed Ali sehr zu zweifeln scheint. Gestern ging in der Stadt das Gerücht, daß in dem Augenbli, wo die Flotte in den Hafen fuhr, zwei Türkische Fregatten sich der Wachsamkeit des Aegyptischen Admirals zu entziehen gewußt und nah Konstantinopel zurückgekehrt seyen. Diese Nachricht erwies sich aber als fals; die Vorsichtsinaßregeln, die der

Pascha gleich im Anfang in Bezug auf die Ottomannische !

Zlotte getroffen, hatten jede Flucht unmöglih gemacht. Unter

dem Vorwand, ein Unglück verhüten zu wollen, welches durch |

Nachlässigkeit oder Böswilligkeit entstehen könne , hatte man

lies l des Journal de ; 1: arne aus Alexandrien vom 27. Juli Nachstehendes : | # ¿Die fremden Konsuln fahren fort, thätig zu unterhandeln, doch | 2 “1a i der mehr als ! je entschlossen scheint, nach leinen eigenen Einsicht zu handeln. | h nnen auch diese Herren: unter den gegenwärtigen | Umständen nichts Großes thun, da die leßten Ereignisse so un- |

Die von Mir selbst Schnees Erncnnungen zu Nebenämtern sind jedoch als bleibende zu betrachten. Aus besonderen Grün- den fönnen auch die Central -Behörden ausnahmsweise Neben- ämter oder Neben-Beschäftigungen entweder bleibend oder doch auf bestimmte Jabre übertragen, oder zu ciner solchen Ueber- tragung die Genehmigung ertbeilen. Es muß dies aber bei der Verleihung oder der Genehmigung der Annahme ausdrüt- Les DENSTE werden, indem sonst der Widerruf jederzeit zulässig leibt.

Mit allciniger Ausnahme der Fälle, in denen cine in den Etats anfgefübrte Stelle als Nebenamt bleibend verliehen is, kann von dem mit Nebenämtern oder Geschäften verbundenen Ein- frommen auf Pension nícmals Anspruch gemacht werden, wogegen von diesem Einfommen auch keine Peusions- Beiträge zu ent- richten sind. Jnsoweit jedoch das Dienst-Einkommen eines Ne- benamts bei der Berechnung der Pcusions-Beiträge bisher mit berücksichtigt worden ist, dauert die Entrichtung dieser Beiträge und der enmisprechende Pensions- Anspruch so lange fort, bis die- ses Nebenamt anderweitig verliehen wird. Alle Einnahmen und Emolumente, welche ein Beamter außer dem mit seinem Haupt-Amte verbundeuen Einkommen aus Staats-, Jnslituten -, Corporations- oder auderen Kassen und Fonds bezieht, müssen in demjenigen Etat, worin das Haupt- Amt aufgeführt ift, genau vor der Linie vermerkt werden. Auw ist in dem Jahres-Etat, worin eine solhe Neben-Einnabwme zu1 erstenmale erscheint, nachzuweisen, daß bei deren Verleihung deu vorstebeuden Vorschriften genügt worden. Ich beauftrage das Staats - Ministerium, dicse Bestimmungen, vou denen ohne Meine spezielle Genehmigung niemals abgewichen - | werden darf, durch die Gesez-:Sammlung befaunt zu machen.

Berlin, den 13. Juli 1839. F Friedrich Wilhelm. : Un das Staats - Ministerium.“

sämmtlichen Türkischen Fahrzeugen das Pulver weggenommen, |

und in das Arsenal gebracht; außerdem war die Aegyptische

Flotte immer unter Segel, bis die Türkische Flotte im Hafen |

war, Aus dem Eifer aber, womit man sie in den Hafen

brachte und mehreren Schiffen deéhalb ihre Ladung und Ar- | tillerie abnahm, damit sie die Felsen des Hafens passiren könn- | ten, fann man schließen, daß Mehmed Ali, tros seiner Vor- |

sihtsmaßregeln, nicht auf alle

A S Befehlshaber der Os- manishen Flotte

it, und daß ce auO Ube die

Act, wie die großen Mächte den Verrath des Kapudan j

Pascha betrachten werden, nicht ohne Sorge is. Daher hat er sich auch beeilt, sie im Hafen in Sicherheit zu bringen und fo die Lôsung der Frage noch \{wieriger zu machen. Uebrigens herrscht unter der Türkischen Mannschasc große Unzufriedenheit. Diese Unglücklichen fürchten , der unsichere Zustand, in dem sie sich befinden, möchte länger fortdauern oder man möchte sie für immer unter das eiserne Joch des Pascha beugen; genug es find Funken der Empörung unter ihnen vorhanden, die leicht zur vollen Flamme ausschlagen können, wenn der Pascha nicht die gehörigen Mittel anwendet, um“ sie bei Zeiten zu unterdrük- ken. Was den Kapudan Pascha betrifft, so geht er ‘alle Tage, in Aegyptischem- Kostüm, durch -die Städt spazieren, wo man sich überall mit Unwillen von ihm -abwendet, Seine finstere Miene und sein beständig gesenkter Köpf zeigen, wie er sih von Gewissensbissen gequält fühle, denn obgleih er sein Benehmen vor den Muselmännern zu rechtfertigen suchte, indem er erklärte, er sey fortwährend der treue Diener des Sultans, und er habe nur darum die Flotte an Mehmed Ali ausgeliefert, um sie vor den Russen zu retten, so merkt er doch, daß er nicht Alle Überzeugt hat. Word dek SUtlishen Flotte war, hat am 2 Juli seine Entlassung eingereiht, um mit der Fregatte „„Tyne‘/ zum Admiral Stopford abzugehen. Zu bemerken ist, daß er nicht von dem Kapudan Pascha, sondern von Mehmed Ali seine Ent- lassung bekam, indem ihm jener erklärte, er sey nur der treueste

Diener Sr. Hoheit, und der Offizier habe sh daher an diesen | Fürsten zu wenden, wenn er sein Gesuch bewilligt haben wolle. |

Alle Europäischen Aerzte der Türkischen Flotte haben, einen oder zwei ausgenommen, ihre Entlassung eingereiht. Man erwartet hier nächstens die Rúckkunft des Capitain Callier aus Syrien, wo ihn eine fleine Unpäßlichkeit in Antiochia aufgehal- ten. Vor einiger Zeit hatte die Regierung die Circulation der Türkischen Münze nach dem Cours von Konstantinopel er-

laubt, indem sie sich selbst erbot, sie gegen Aegyptisches Geld |

auszuwechseln; jeßt weigert jie sich wieder, jenes Geld als Zah- lung von den Kaufleuten anzunehmen. Die Regierung hat die Festlichkeiten, welche Gibara und Compagnie geben wollten, um die Siege Mehmed Ali’s und den Abfall des Kapudan Pascha zu feiecn, verboten.“

Nach Briefen des Journal de Smyrne aus Syrien vom 28. Juli stand Ibrahim in Marasch und hatte einen Theil seiner Avantgarde bis nach Orfa vorrücken lassen, während Hafiz Pascha mit 10 12,000 Mann ‘in Malatia war. Ibrahim Pascha hatte durch Herrn Callier: von scinem Vater den Be- fehl bekommen, nicht weiter votzüuëücken, und man glaubte in Syrien allgemein, däß er bis auf weitere Befehle nichts thun würde. Uebrigens ist das Land nach diesen Nachrichten in großer Aufregung; mehrere Punkte des Gebirges sind. in vol-

lem Aufstand, und alle Straßen in der Ebene von bewaffneten |

Banden beunruhigt, welhe die Communication hemmen und die Dórfer plündern.

0 [0 Md

Berlin, 24. Aug. Das 20ste Stúck der Geseß-Samm- lung enthält nachstehende Allerhöchste Kabinetsordre vom 13. Juli 1839, die fúr die Folge rücsihtlich der Uebernahme von Nebenämtern durch Staats-Beamte zu beobachtenden Bestim- mungen betreffend:

„Um den Nachtheilen vorzubeugen, welche bei Staats - Beamten aus der Aunahme von Mebenämtern eutstehen könuen, sollen nach den Mir von dem Staats - Ministerium in dem Verichte vom 14ten v. M. gemachten Vorschlägen, von jeßt an folgende Veslimmungen zur Anwendung konmen : Ag /

1) Kein Staats - Beamter darf eiu Nebenamt oder eine Nebenbe- schäftigung, mit welcher cine fortlaufende Remuneration verbun- den ist, ohne vorgängige ausdrückliche Genchmigung derjenigen Central - Behördeu tibernehmen, welchen das Haupt- und das Nebenamt untergeben sind.

Der einzige Englische Offizier, der noch am |

Hirschberg, 20. Aug. Se. Majestät der König haben | sich durch das {ône Wetter veranlaßt gesehen, Allerhöchstihren | Aufenthalt in Erdmannsdorf noch um zwei Tage zu verlängern. Unter den kleinen Exkursionen, die Se. Majestät in Begleitung der anwesenden höchsten und hohen Herrschaften machten, war | auch eine am 17ten d. in die hôchsten Spißen des Gebirges. | Die Reise ging früh um § Uhr mit Königlichen Pferden von | Erdmannédorf über Arnsdorf nah Seidorf und nach der Um- spannung bis zur Schlingelbaude. Nach eingenommenem De- | jeuner wurde die Gebirgs - Reise auf 18 Trag-Sesseln und mic | 46 Trägern bis auf die Koppe fortgesekt. Nach einigem Ver- | weilen hierselbst rwourde nach der Hampelbaude zurückgekehrt | und daselbst ein Diner eingenommen. Viele Bewohner des | hohen Gebirges waren aus allen Theilen desselben herbeigeeilt, | ihren geliebten Landesvater seit 1830 das erstemal wieder zu | bewillfommnen. Mit mehreren derselben unterhielten sich Se. | Majestät gnädigst und herablassend. Gegen 7 Uhr kehrten die | hôchsten Herrschaften nah Erdmannsdorf zurück. Sonntag den | I8ten wohnten Se. Majestät dem Gottesdienste in Erdmanns- | dorf bei und fuhren gegen Abend über Buchwald nah Sch{[lcß | Fischbach. / _— Grünberg, 23. Aug. Die hiesige Stadt erfreute fich gestern Abend um 7'/, Uhr des ersehnten Glückes, Se. Ma- | jestät unseren Allergnädigsten König im erwünschten Wohlscy7 von Erdmannsdorf kommend, hier eintreffen, und in den im | Gasthause „zu den drei Bergen“/ in Bereitschaft geseßten Zim- | mern Allerhöchst Ihr Absteige-Quartier nehmen zu sehen. Al- lerhôchst dieselben geruhten, die Aufwartung der antwvesenden | Kreis-Stände und Geistlichkeit mie der Vorstände der Königl. | Militair -, Civil- und städtishen Behörden Allergnädigst anzu- | nehmen, und seßten heute frúh 6!/, Uhr, begleitet von den Se- | genéwünschen der Einwohnerschaft, die Reise nah Berlin fort.

Königsberg, 20. Aug. Gränz-Verkehr. Es bestand bisher die Anordnung, daß diesseitige Unterthanen, | wenn sie mit einem Jahrespasse zu kleinen Reisen nach Ruß- land versehen waren, diesen zu jeder Reise bei dem Kaiserlich Russischen Konsulat visiren lassen und dafür jedesmal '/, Ru- | bel Silber bezahlen mußten. Diese Einrichtung war für das | die Gränze bewohnende Publikum sehr lästig, indem Gewerbe- | treibende, die wöchentlih wenigstens ein bis zweimal in den Russischen Gränzortschaften zu thun hatten, gehalten waren, | dem Kaiserl. Russischen Konsulat 25 bis 30 Rubel jährlich zu | steuern, und Personen, die mehrere Meilen vom Wohnorte des Kaiserl. Russischen Konsuls wohnhaft waren, außer der Ent- richtung, der Visa-Gebühren genöthigt waren, zu jeder kleinen | Reise úber die Gränze erst bei dem Russischen Konsulat das | erforderliche Visa einholen zu müssen. Zur Abstellung dieses für die diesseitigen Unterthanen höchst belästigenden Verfahrens, trat jüngsthin der Königl. Landrath Waagen in Memel mit dem | Kaiserl. Russischen Zoll-Chef Herrn von Alfton in Georgenburg | in Verbindung, in Folge deren gegenwärtig die Kaiserl. Russi- | hen Gränzzoll - Aemter angewiesen worden sind, die auf län- | gere Zeit ausgestellten Pässe diesseitiger Unterthanen für die | ganze Zeit ihrer Dauer, zu allen Reisen, die auf Grund der- selben gemacht worden , als gültig zu respektiren, wenn sie nur mit einem Visa des Russischen Konsulats versehen sind. Durch | diese Anordnung ist dem Gränz - Verkehr eine bedeutende Er- | leichterung zu Theil geworden.

Potsdam, 24. Aug. Das hiesige Amtsblatt bringt mit Sud auf die Bestimmungen der §§. 99—101 des Bahn-Po- lizei-Reglements für die Berlin-Potsdamer Eisenbahn vom 19. Januar d. J. zur öffentlichen Kenntniß, daß die uniformirten Beamten der Berlin- Potsdamer Eisenbahn - Gesellschaft, nach- dem deren Vereidigung erfolgt ist, auf den Bahnhöfen und auf der Bahn die zur Erhaltung der Ordnung nôthige Polizei aus- úben werden.

Koblenz, 20. Aug. (R. u. M. Z.) Bei der gestrigen Thalfahrt des Kölnischen Dampfschiffes „Königin Victoria““ traf dasselbe am Bingerloche ein Bergschiff, welches eben die Passage eingenommen hatte. Die „Victoria‘’ {lug daher den in solchen Fällen gewöhnlichen anderen Fahrweg der Dampfschiffe ein, wobei durch die {nellen Manipulationen der Quadranr das Steuerruder brach, in Folge dessen das ZAK auf der Seite des Bingerloches sich auf Kiesboden festfuhr. ie Passa: .

2) Die betresfendeun Central-Behörden haben sich in jedem einzelnen Falle über die, deu obwaltenden besonderen Umstäuden entspre-

giere nahmen nun am Bord der „Victoria“ ruhig das Mittags-