1839 / 247 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Exzcdition nicht erreicht worden sey. Wir können dasselbe übré- gens vollfommen ber den Admiral Baudin beruhigen; der Admiral Baudin, der einige Zeit in Brest verweilen mußte, um seine Quarantaine zu halten, kann ungehindert nach E koarnen, und wird daselbst in wenigen Tagen eewanet e E fals) , daß das Ministerium ihn gehindert habe, fr habe kommen, und daß es eine Rechtfertigung E Mobimei- der das Betragen des Admirals in den Augen der nenden nicht bedarf. : ; ¿ Die Französische Gerechtigkeitspflege-in der Provinz Mh L 30. Mai 1834 geordnet. Für wurde durch die Ordonnanz vom v. A doch die einheimische die Muselmännische Bevölkerung blieb mat aen paar Gerechtigkeitépflege ihrem Prinzip und Hrer y hen. Eben so blieben die Juden der Entscheidung der Rabbi- nec unterworfen. Folgendes ist eine eigens Zabre der Ju \tiz - Verwaltung in der Provinz Flgter ai des Ja E 1838. Der Richter, welcher mit der Stvil- eilung am Ge- ; u Algier beauftragt war, entschied vom rihtshofe erster Jnstanz zu A ber 1838 in 2466 Proze 1. Oftober 1837 bis zum 31. Dezember 15833 in 2466 Prozes- sen feder Are. Jn dieser Zeit waren 187 Versöhnungen, beson- ders unter den Eingeborenen, zu Stande gekommen. Von 285 FKriminal-Prozessen, welhe während des Jahres 1838 instruirt worden waren, blieb am 31. Dezember keiner zur Er- lediaunq úbrig. Außerdem kamen 234 correctionelle Urtheile und 657 Polizei - Vergehen vor, in Folge welcher beider 743 Gefänguißstrafen auferlegt wurden. Das Gericht zu Bona hat im Jahre 1838 582 Urtheile gefällt; außerdem kamen in dieser Provinz 373 Polizei - Vergehen vor. Das Gericht zu Oran hat ia der halben Zeit 1049 Urtheile gefällt. Was nun dée einheimische Gerechtigkeitspflege betrifst, so sind die Audienzen der Kadi's dffentlih. Jm Allgemeinen zeigen die eingebornen Gerichts - Beamten eine große Abneigung, die Angeklagten zu bestrafen, welche ihnen vor der Französischen Behörde überwie- sea werden. Dies hat indessen nicht viel zu bedeuten, da die höheren Gerichtshôfe die Urtheile der Kadi's, wenn sie Musel- männer wegen begangener Verbrechen freisprehen , ändern kön- nen. Sonst übertragen die Araber die Jdee, daß alle Gerech- tigkeit vom Himmel komme, eben so gut auf die Französischen Gerichtshöfe, wie auf die Aussprüche der Kadi's und der Medschli's, und sie zeigen sich durchaus nicht abgeneigt, bei den Französi- schen Gerichtshöfen Recht zu suchen. Was endlich den Gerichts- hof der Rabbiner betrifft, so besteht derselbe aus 3 Mikliedern, welche öffentliche Sue in der großen Synagoge halten sollen. Jndeß sind die uan derselben so beschränkt, daß ihnen im Laufe des Jahres 1838 nur wenige Fälle vorlagen. An der Börse war heute das Gerücht verbreitet, daß der König erkrankt sey, und daß der Herzog von Orleané dur eine telegraphishe Depesche die Aufforderung erhalten habe, zurückzukehren. Ferner a es, Maroto sey mit einem Theile seiner Truppen zu den Christinos übergegangen, und die Re- gierung habe die Nachricht durch den Telegraphen erhalten. Die aktive Spanische Rente stieg in Folge dieser Nachricht auf 229/, und 23.

Großbritanien und Nrland.

London, 31. Aug. Die Königin hat sich gestern Nach- mittag in Begleitung der Herzogin von Kent, des Herzogs Fer- dinand und der Prinzessin Victoria von Sachsen - Koburg nach Windsor begeben. i

Dem Betyodo von Wellington wurde gestern von den fünf Hafen - Orten, deren Vorsteher er ist, zu Dover ein überaus glänzendes Bankett gegeben, bei welchem Lord Brougham den Toast auf den Herzog ausbrachte, den derselbe wit einem lan- gen Panegyrikus auf dessen Kriegsthaten begleitete.

Herr von Colmont, Französisher General - Inspektor der Finanzen, ist, von mehreren Beamten seines Departements be- gleitet, in London angekommen.

Man hat berechnet, daß nah der Vollziehung des neuen Gesebes úber die Einführung eines gleichförmigen Penny-Por- tos 561,537,120 Briefe erforderlich seyn würden, um die jähr- lihe Einnahme der Post zu erseben, die 2,339,738 Pfd. St.

betrug.

Nach dem Globe hat es in der Handelswelt große Un- ruße erregt, daß die Englishe Bank einigen großen Wechsel- häusern angedeutet, sie würden für jeht von ihr auf keine wei- tere Unterstüßung rehnen können. iese Häuser seßt jenes Blatt hinzu, würden nun sehr vorsichtig seyn und ihre Unter- nehmungen beschränken müssen, und man fürchte, daß daraus große Nachtheile für das Publikum hervorgehen möchten. Man vermuthe, daß die Bank diese Maßregel ergriffen habe, um eine ansehnliche Ausgabe von Noten zu vermeiden, die sonst

stattfinden würde, da sie ihre verkäuflihen Sicherheiten wahr- scheinlich ershöpft habe und daher niht im Stande seyn würde, Le einmal ausgegebenen Noten nah Belieben wieder einzu- ziehen.

Der 24. August war der erste Sonnabend, wo in London die ZEdung des neuen Polizei: Gesebes in Kraft trat, nach welcher die Schenkhäuser um Mitternacht geschlossen und erst Sonntags um 1 Uhr wieder geöffnet werden. Die Schenken waren überfüllt, die Gäste blieben bis zum lebten Augenblick, und es wurde den Polizeidienern \{chwierig genug, sie zu räu- men. Ueberall erschienen Trinklustige mit großen Gefäßen aller Art, um so viel Branntwein und Bier nah Hause zu tragen, als bis zur geseblihen Wiedereröffnung ausreichen konnte. Am Sonnabend und am Sonntage hôrte man laute Verwünschun- gen gegm die Urheber des Geseßes. Die guten Wirkungen der Verordnung waren aber auffallend sichtbar. Statt daß, wie sonst gewöhnlich, vor dem Polizei-Amte in Bowstreet 50—60 Fálle von Trunkenheit oder von Schlägereien unter Betrunkenen vorgekommen wären, hatte die Polizei nur sehr wenig Betrunkene verhaftet, und es hatte nicht eine einzige Schlägerei stattgefunden.

In London hat der National-Konvent der Chartisten vori- gen Mittwoch seine Versammlungen wieder begonnen, und zwar in dem Arundel-Kaffeehause, niht mehr in Johnson's Tavern, indem der Eigenthümer des leßteren sie fortgewiesen hatte, so- wohl weil sie die Miethe nicht bezahlten, als auch, weil der Besuch seines Hauses durch ihr Benehmen gelitten hatte. An diesem ihren neuen Versammlungsort hat sich kaum ein halb Dugzend Mitglieder eingefunden, was nicht einmal hinreichend ist, die gewöhnlichen Geschäfte zu erledigen, und diese weni- gen Mitglieder sind durch ein so schwaches Band ver- einigt, deß sie wohl in wenigen Tagen sich wieder zer- streut haben dürften. Auch finden ihre Berathungen jest bei verschlossenen Thüren stat. Der Manchester Guardian lagt: ¿Die kräftigen Maßregeln, welche gegen die Anführer der Chartisten in den verschiedenen Theilen des Lan- des ergriffen worden sind, haben den erwünschten Erfolg gehabt. Für jest ist durch sie auf allen Fall die herrschende Aufregung niedergedrückt, und Manchester und die Umgegend sind wäh-

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rend der vergangenen Woche so ruhig und friedlich gewesen, wie zu irgend einer Zeit in den lehten zehn Jahren. Die Parteien, welche noch vor einigen Monaten mic allen Arten von Gewaltsamkeit drehten, wenn ihre Anföhrer gestraft wür- den, sind nun zufrieden, wenn sie selbst der Bestrafung ent- ehen“‘.

geh O'’Connell hat vorgestern in einer Versammlung des Vor- läufer- Vereins zu Dublin erklärt, er wolle am Montag die Auflósung dieses Vereins und statt desselben die Errichtung ei- ‘nes wichtigeren, nämlich eines Reform-Registrirungs-Vereins, beantragen, da es jeßt vor allen Dingen darauf ankomme, für eine möglichst zahlreiche Einzeihnung liberaler Wähler zu sor: gen. Zugleich sagte er, dap er fest entslossen sey, Jrland nun- mehr zur Forderung der Unions - Auflösung anzutreiben; die

Union, davon sey er nun äberzeugt, müsse aufgeldst werden, {o

bestimmt wie morgen wieder die Sonne scheinen werde; das Wort „„Repeal““ solle fortan sein delenta Carthago seyn.

Sccretair der Kolonieen: ni ; ren Nothwendigkeit hervor, an der Spiße der Kolonial - Ver-

waltung einen Minister zu haben, der dadurch, daß er während | der unruhigen Zeiten in Kanada zum Kabinet gehörte (zu twel- | cher Zeit Lerd Normanby bekanntlih noch Lord-Lieutenant von |

Jrland war), im Stande is, zu dieser wichtigen Verwaltung eine genaue Kenntniß von diesem Theile. des Reiches, von den

Verhandlungen, welche im Kabinet darüber stattgefunden, so | wie von den Ansichten der Regierung darüber mitzubringen. |

Hieran mußte es dem Marquis von Normanby offenbar fehlen, obgleich dessen Eifer, dessen Einsicht und Thätigkeit nicht be- zweifelt werden können. Verwaltung Jrlands zeigte, wird ihn für das wichtige Ministe- rium, in das er jebt eintritt, vorbereitet haben und eine Sicher- heit und Bürgschaft seya, daß er es mit Ehre für ihn und zum Vor-

theil des Landes bekleiden wird.‘/ Die Times dagegen will in dieser |

Ministerial - Veränderung nur eine neue Konvenienz gegen

O'Connell erblicken, dem, wie sie meint, sein Freund Lord Normanby |

als Minister des Junnern vermuthlih zur Ausführung seines angekündigten Planes, die legislative Union zwischen Groß- britanien und Jrland aufzuldsen, behülflich seyn solle. die Resignation des Kriegs Secretairs, Lord Howick, Sohnes des Grafen Grey, betrifft, so bemerkt der Globe darüber Fol- gendes: „Wir sind natürlich nicht im Stande, die Ursache an- zugeben, welche diesen Staatsmann bewogen hat, seine Ent- lassung zu nehmen. die Wahrheit der Angabe wir - dieselbe nach der von

ermitteln konnten ; Sr. Herrlichkeit

im

wahrscheinlich halten, daß Nichtübereinstimmung mit

sichten verträgt, ihn zur Resignation veranlaßt har. Der Nach- folger Sr. Herrlichkeit ist noch nicht bekannt.“ h n 11 Herrn Robert Gordon, der die frühere Stelle des Herrn F.

Baring als Unter-Schaßz:Secretair erhalten hat, auf seinem ‘Posten |

als Secretair der Ostindischen Kontrolle folgen wird, weiß man noch nicht; die Times meint, es scheine, daß Herr Macauley

für dieses Amt ausersehen sey, da der Globe dessen Eintritt ;

in das Kabinet für möglich halte; indeß ist jener Posten kein

zum eigentlichen Kabinet gehöriger, und man könnte daher aus |

jener Andeutung des ministeriellen Blattes eher muthmaßen,

daß Herrn Macauley das Kabinets-Amt des Kriegs-Secretairs |

zugedacht sey

Im Schlosse Eglintoun in Schottland dauern die Zurü- stungen zu dem dort in einigen fort. Jnzwischen strömen von allen Seiten Fremde herbei, die

die Zahl der zu erwartenden Zuschauer auf sechzig- bis achtzig- tausend anschlägt. 650 Fuß lang und 250 Fuß breit.

mour), und außer dieser sind noch mehrere kleinere angebracht. Auf allen zusammen werden ungefähr zwischen 4 und 5000 Zu-

gen müssen, dem Turniere vom Schlosse oder Grasplaße aus zuzusehen. Man erwartet, die Zuschauer so viel als möglich in

König des Tourniers ist der Marquis von Londonderry, und an der Spibe der Ritter steht der Graf von Eglincoun. Die Lan-

anbefohlen, damit nur nach dem Schilde seines Gegenmannes zu stechen. Louis Napoleon hält sich in der Nähe des Schlof- ses auf, ist aber nit unter der Zahl der Ritter aufgeführt. Ueber die diesjährige Aerndte enthält die Morning Most folgenden Bericht: „So weit die Aerndte jeßt in Eng- land gediehen ist, kann man dieselbe, was den Weizen betrifst, Ungeachtet der zwei oder drei Tage schlechten Wetters, die zwi- hen dem Mähen und dem Einfahren einer bedeutenden Quan- tität eingetreten sind, nach dem Urtheil von kompetenten Rich-

allem Recht eine gute Durchschnitts - Aerndte nennen.

schnitts - Aerndte gegeben. aben nur auf die südlich von Leicestershire belegenen Distrikte.

Witterung ab; wie diese sich nun aber auch gestalten'möge, so erwar- tet man doch in den nördlichen ‘Provinzen keine reichliche Aerndte, im Gegentheil scheint man sich dort auf eine bloße Durchschnitts- Aerndte gefaßt zu machen, wobei jedoch nicht außer Acht gelassen

gewöhnlich ausgesät worden ist und also auch eine Durchschnitts- Aerndte einen mehr als gewöhnlichen Ertrag liefern muß. Jn den besten Korn- Distrikten von Schottland sollen die Aussichten zu einer guten Aerndte besser als in England seyn; die weniger von der Natur begünstigten sind nicht ‘mit in Anschlag zu brin- gen, da bisher nur wenige Versuche gemacht worden sind, dort Weizen zu bauen. Die leßten authentischen und unparteiischen Berichte aus Jrland melden, daß das Wetter fih dort gebessert und die Aerndte begonnen habe, und daß sie allem Anschein nach gut seyn werde. Sehr günstig sind dort wie überall ín Großbritanien die Aussichten zur Kartoffel-Aerndte, ein wichti- ger Umstand, da der ärmere Theil der Bevölkerung sich dort meistens davon nährt und sogar in den größeren Städten Eng- lands die Kartoffeln selbst zu Brod für die ärmere Klasse ver- backen werden.“

Dem Parlamente sind kurz vor seiner Prorogirung noch eine Anzahl von Aktenstücken vorgelegt worden, die sich zum Theil auf die im Jahre 1833 zwischen der Pforte und Meh- med Ali unter Englands Vermittelung bewirkten, eine Beile- gung des damaligen Streits bezwèeckenden Unterhandlungen be-

F

Der ministerielle-Globe sagt über den Aemter - Tausch | zwischen dem Staats - Secretair des Innern und dem Staate- | „„Diese Aenderung geht aus der kla-

Aber die Geschicklichkeit, die er in der |

Was

Wir haben gehört, jedoch ohne daß wir | wiewohl Unter- |

hause über die geheime Abstimmung gehaltenen Rede für | dem | Kabinet in einer liberaleren Politik, als sie sich mit seinen An- |

Auch wer dem |

Tagen zu haltenden Tournier |

Wirthéhäuser in der Nähe des Schlosses sind {on überfüllt | von Gästen, und man glaubt nicht zu übertreiben, wenn man |

Der zu den Schranken bestimmte Plab ist | ; Die große Tribune enthält | den Sis fär die Königin der Liebe und Schönheit (Lady Sey- |

schauer Plak finden, und die übrigen werden sih damit begnü- Kleidertrachten des läten oder !öten Jahrhunderts zu sehen. |

zen werden alle von gleicher Länge seyn, auch ist jedem Ritter |

tern, die kein Interesse haben, die Wahrheit zu s mit | )afer | und Gerste dagegen haben entschieden mehr als eine Durch- | Inzwischen beziehen sich diese An- |

eiter nördlich hinauf hängt noch viel von der zu erwartenden

werden muß, daß in ganz England bedeutend mehr Weizen als.

ziehen, zum Theil die diplomatishe Korrespondenz des Engli- schen General-Konsuls in Alexandrien, Obersten Campbell, mit Lord Palmerston, vom vorigen Jahre in Bezug auf die {on damals von Mehmed Ali kundgegebene Absicht, sich unakt- hängig zu erklären, umsaßt. Die ersteren Aktenstücke bestehe? aus aht Nummern, sámmilih Berichte des Herrn Mandevil der sich vor Lord Ponsonby als Britischer Gesandter in Ko! stantinopel befand, datirt vom 23. Februar bis zum 4. Ma? 1833. Die leßteren belaufen sich auf zehn und datiren vom 6. Februar bis zum 11. August 1838. Von jenen is zunächst eine Depesche des Herrn Mandeville hervorzuheben, welche dieser an Lord Palmerston abfertigte, nachdem Jbrahim Pascha am 21. Dezember i832 ‘den Groß: Wesir Reschid bei Koniah geschlagen und sein siegreihes Heex bis naci Kiutahia geführt hatte. Herr Mandeville {chrieb darauf unterm 253. Februar 1833 an Lord Palmerston, der Reis - Efendi klage über Jbrahim's Haléstarrigkeit; statt sein Heer zurückzuziehen, breite dieser es in der Umgegend von Kiutaßia aus und richte großen Schaden an; der Sultan habe an denselben geschrieben und ihn aufgefordert, den Rúck:narsch anzutreten, und er wün: sche, die Gesandischafien England's und Frankreichs möchten dieses Gesuch unterstüßen. Herr Mandeville erzählt, er habe vor Allem eine Verwahrung eingelegt und den Reis - Efendi über einen starken Jrrthum, in welhem derselbe sich befände, zur Rede gestellt; der Oémanische Staatömann habe nämlich in jeiner Note bémerki, er, Mandeville, hätte ihm die Versicherung gegeben: „Mehmed Ali werde sih unterwerfen und mit der Pforte verstándigen.‘/ Herr Mandeville protestirt dagegen. „Jch verwies ihn“/, sagte er, „auf die Versicherungen, welche die Pforte selbst von Mehmed Ali erhalten, wie auf die Áus- sagen General Murawief's, als dieser aus Uegypten zutückge- kommen sey, und machte ihm bemerkli, es werde wenig oder gar nichts helfen, falls i) von Jbrahim verlangen wolite, er solle sich zurücziehen; auf eine solche Forderung dürfte der- selbe wohl abschlägig antworten.“ Der Mandevilleschen De- peshe vom 23. Februar war die aus dem Türkischen über- seßte Note des Reis - Efendi vom 15. Februar 1833 beigefügt. Der Jnhalt besagt ungefähr: England habe versprochen, Meh- med Ali zu einem Abkommen zu bringen; er mache aber nicht Miene dazu; Jbrahim halte die Pforte mit leeren Worten hin; an England sey es nun, der Pforte zu helfen; thue es dies nicht, so dürfe es sich niht wundern, wenn man sich auf seine Zusagen so wenig verlasse, als auf die Mehmed Ali's und Ibra- him Pascha’s. Herr Mandeville {rieb nun eine Verwendungs8- Note, datirt aus Therapia vom 23. Februar, und stellte darin „auf Ansuchen der Pforte‘ und „pflihtmäßig““ die Bitte, Jbra- himmöge sich zurückziehen. Jbrahim antwortete unterm 10. März, wie folgt:

„Vortrefflichiler, geltebtesier, gütiger Freund! eh habe Keuutuiß genommen von dem JInhalt Deines Schreibens vom 23. Februar Du willi, ich soll, stait vorzurücken, den Rückmarsch antreten. Mein Heer stand noch bei Koniah, als ein Russischer Adjutaut, abgeordnet vow Russischen Botschafter, dort ankam und mir eröffuete, ich sollte nicht vorrücken. Jch versetzte: Meine Pilicht erlaube mir uicht, ohne Befehl Halr zu machen. Als ich Kiutahia erreichte, erhielt ici dort vou meinen Vater die Weisung, nicht vorzurücken. Diesem Befehl Folge leistend, machte ih auf der Stelle Halt und ließ die hohe Pforte, fo wie auch deu Frauzöfisczen Geschäftöiräger, Barecn Varenne, davon benac)- richtigen. Dies istder Stand der Diuge. Jett, ob ih vorwärts rücke oder zu- rücktmarschire, werde ih nur in Uebereinstimmung mit den Befehlen meines Vaters handein, die ich mir, wie Du weißt, iu Allem zur Nichtschuurx dienen lasse. Uebrigens ist ja über die Sache an meinen Vater geschrieben worden; seine Aniwort kann nicht lange ausbleiben ; was aber die Besorgniß angeht, welche Fene (im Divan) unterhalten als würde ich vorrücken, so muß das Obgesagte sie beseitigen. Jch warte, wie gesagt, auf Befehle und werde sie, sobaid fie mir zukom- men, chae Verzug defolgen. Jundem ich dies alles zu Deiner Jufot mation bemerke, ergreife ih die Geiegenheit, mich zu erkundigen, ob Du Dich wohl befindet.

É * 1

Fbrah im.“ Unterm 19. März 1833 meldet Herr Mandeville in kurzen Worten an Palmerston, der Reis-Cfendi habe sich abermals bittend an ihn gewendet, um einen Versuch, Jbrahim Pascha zum Abzug zu bewegei; er habe jedoch geantwortet, das gehe unmöglich an; er wolle sich nichr zum zweitenmal kompromitti Auf diese Depesche vom 19. März folgt eine umstándli- Die wesentlichen Stellen

ren. chere aus Therapia vom 31. Márz. derselben lauten :

„Nachdem aus Ulexandrien gemeldet worden, Mehmed Ali habe die ijm vom Sultan gemachten Vorschläge verworfen und bereite sich, falls man seinen Forderungen niht Genüge leisten wolle, zu neuen Feindseligkeiten, fand die Pforte für angeme sen, mit den Repräsentanten der drei großen Mächte zu- | um von ihnen zu hôren, Privat

sammenzutreten , welche Meinung hegen in Bezug auf die besten Mittel zur

sie Abwendung der Gefahren, welche diesem Reiche den Untetgang drohen. Demgemäß verfügte ich mih am 27. März zum Reis Effendi; derselbe eröffnete mir: er habe mich rufen lassen und zugleich die Repräsentanten Frankreichs und Rußlands eingela- den zu einer Konferenz; seine Absicht dabei wäre, uns mit der Lage der Dinge bekannt zu machen, unsere Meinuug zu verneh- men und unsern guten Rath einzuholen.“ Herr Mandeville versebte, wie er weiter berichtet, er wisse zu gut, wie wenig e selbst in gewöhnlihen Dingen geschikt sey, der hohen Pforte zu rathen, als daß er sich bei ciner so wichtigen Konjunktur herausnehmen sollte, seine Ansicht geltend zu machen; wenn es jedoch der Reis - Efendi wünsche, wolle er ihm nicht ver- bergen, was er privatim von der Sache halte; tiefe: Kummer habe ihn befallen, als er gehört, daß der durc; den Französischen Botschafter gemeinsam mit ihm, dem Reis- Efendi, gemachte Versuch zu einem Uebereinkommen der ‘Pforte mit dem Pascha von Aegypten nicht gelungen scy und Mehmed Ali so übertriebene Forderungen stelle; man habe ihm gesagt, jener verlange ganz Syrien, Damaskus, Aleppo, Adana, Jt- \cheli, sammt. den Häfen Selefkeh (Seleucia) und Alaya. Der Reis - Efendi bemerkte darauf: Das sey nur zu wahr; was aber noch mehr, Mehmed Ali fordere die Statthalterschaft in diesen Provinzen nicht etwa als eine vom Sultan, als dem Souverain, ihm, als einem Unterthan, zu gewährende Gunst, fondern habe rund heraus erklärt, wenn ihm nicht das ganze Gebiet, welches er verlange, sofort überwiesen werde, sey Jbrahim, in dessen Hand er die weitere Unterhandlung gelegt habe, beordert, auf Konstantinopel zu marschiren, um mit Geivalt zu erlangen, was man ihm nicht gutwillig zu- gestehen wolle. „Und nun“, so habe ihn, berichtet Herr Man- deville an Lord Palmerston, der Reis-Efendi nach dieser Eröff nung angeredet, „bitte ih Euch, sagt mir, welche Maßregel Jhr unter den obwaltenden Umständen am räthlichsten ecrachtet.“/ „Ich war bedeutend unschlüssig““, fährt Herr Mandeville fort, „weiche Antwort zu geben sey in einer so inhaltschweren An- gelegenheit, und versicherte dem Reis- Efendi, ih würde nur höchst widerstrebend seinem Wunsche entsprechen, wenn ich annehmen müßte, das Verfahren der Pforte werde sich nach

werde in

* Artin-Bei allein.

meinen Ansichten von der Sache richten. Bevor ich jedoch über- all eine Meinung äußern könne, begehrte ich zu wissen, ob Mehmed Ali die besagten Statthalterschasten für immer an- spreche oder auf dieselben Bedingungen, wie die, unter welchen der Sultan die verschiedenen Provinzen des Reichs den von ihm ernannten Paschen úberweise. Der Reis - Efendi verseßte : Das Le6tere sey der Fall. Hierauf sagte ih: Wolle man durchaus meine Meinung kennen lernen, so spräche ich sie da- in avs, daß, so lange Widerstand mit Aussicht auf Erfolg noch mögli, ich der Lebte seyn würde, der Pforte zu rathen, sich den Forderungen des Pascha zu unterwerfen; die Pforte selbs müsse am besten wissen, ob sie genugsame Streitkräfte besáße, um das weitere Vorrücken der Aegyptischen Armee zu hindern; vermöge sie dies nicht, so wäre freilich der Nothfall des Nachgebens ein sehr harter, das Uebel aber, so groß es sey, doch geringer, als jenes andere, welches eintreten dürfte, wenn die- ses Land der Schauplaß. cines langen und blutigen Krieges wúrde und die Hauptstadr in Gefahr der Existenz geriethe. IJnzwi- schen frage es sich, ob es denn wirklich schon zu diesem Aeu- ersten gekommen sey; vielleiht? {webe dein erleuchteten Geist Sr. Excelieuz eine NYeittel-Maßregel zur Abwendung des dro- henden Unheils vor. Der Reis. Efendi hielt etwas inne und bemerkte dann: „Obschon nicht dazu ermächtigt, glaube ich JFhnen doch sagen zu dürfen, daß die Pforte geneigt ist, zur Herstellung des Friedens ein großes Opfer zu bringen; so wüt- den wir wohl zu den Gebieten, die dem Vice-König bereits zu- gestanden sind, Aleppo und Damaskus fügen, aber nicht Adana, Jtscheli und die Häfen; diése können wir nie aufgeben.‘/‘/

Es folgt nun das spezielle Gesuch des Reis - Efendi, Herr Mandeville möge fich mit dem «Französischen Botschafter bespre- chen, und Beide zusammen sollten die Vergleichs Vorschläge der Pforte an Ibrahim gelangen lassen und bei demselben unter- stüßen. Jn Folge dieses Antrags ging Herr von Varenne, vom Admiral Roussin abgeschickt, ins Lager bei Kiutahia. Herr Mandeville gab ihm ein Schreiben an Ibrahim mit, um die Vorschläge der Pforte seiner Annahme zu empfehlen. Durch eine Depesche vom 14. April meldete Herr Mandeville dann an Lord Palmerston, die Pforte habe auch in Betreff Adana's nachgegeben, und ain 16. April úbermachte der Englische Ge- sandte seinen Minister die Tages zuvor erschienene Ge- neral - Liste der Statthalterschaften des Osmanischen Reis chès, in welcher die bestätigten oder neu ernannten Gouverneure namhaft gemacht waren. Jn dieser Liste war Mehmed Ali als Statthaiter folgender Provinzen genannt: Damaékus, Aegypten, Alepvo, Safad, Saida, Beirut, Tripolis in Syrien, Kandien, Jerusalem, Naplus, Kanea und Retimo; Jbrahim Pascha aber ais Statthalter von Abyssinien und Dschidda. Das Resultat der Unterhandlung ist in folgendem Auszug aus einer Depesche des Mandeville vom 15. April 1833 angege- Den: „ert ie“, heißt es darin, „hat mich in Kennt- niß gesebt ; fich an ÎIhrahim gewendet, und eine Antwort auf das Schreiben Sr. Hoheit des Sultans, welches er ihm überbracht, zu erhalten, derselbe ihm gesagt habe: // ¡¿eMein Abzug ijt die beste Antwort, die ih geben kann und die Sie dem Englischen Gesandten bringen können./‘/ Hiermit \chließt die erste Reihe der Aktenstücke. Die zweite beginnt mit mehreren Depeschen Lord Palmerston's, die dieser Minister zwischen dem 6. Februar und 9. Juni 1838 an den Oberst Eampbell richtete, und worin er den Konsul beauftragt, Meh-

G . Jet

vaB,

“med Ali aufs ernstlichste von jedem Schritt abzumahnen, der

auf einen beabsichtigten Angriff gegen den Sultan und auf die Absicht einer weiteren Ausdehnung seiner Herrschaft hin- deuten Zuerst soll dem Pascha vorgestellt werden, daß seine Conscriptionen und Rústungen in Syrien großes - Miß- ‘trauen erregen müßten; dann soll Oberst Campbell eine deutliche Erklärung über den Zweck der Truppen-Zusammenziehungen in Syrien fordern; er foil ihm ferner erklären, daß die von den Truppen des Pascha's in Syrien verübten Gräuel in ganz Eu- ropa den ungünstigsten und s{hmerzlihsten Eindru® gemacht, uind daß die Talente und Thatkrafe Mehmed Ali's in der Gründung eines guten Verwaltungs : Systems in den seiner Herrschafr bereits unterworfenen Ländern und in der Befreiung ihrer Bevölkerung von mancherlei Uebeln ein hinreichendes Feld fin- den könnten; endlich soll er den Pascha unverzüglih über das Verfahren aufklären, welches England in einem etwanigen Streit zivijchen ihm und dem Sultan einschlagen würde, wenn Mehmed Ali sich etwa darüber täuschen und sich einbilden solite, Groß- britanien werde eine Unabhängigkeitserklärung desselben ruhig mit ansehen, Oberst Campbell hatte nämlich seinen Minister schon in mehreren Depeschen darauf aufmerksam gemacht, daß Mehmed Ali durch alle mögliche Mittel darauf auszugehen scheine, sich seiner Lehnspflicht gegen die Pforte zu entledigen und sich unabhängig zu erklären. Jn einer Depesche vom 25. Mai 183% berichtete er demselben aber, Mehmed Ali habe nun die beabsichtigte Verwirklichung dieses lange vorausbedachten Planes sowohl dem Französischen Konsul, als ihm selbst, dem Oberst Campbell, unzweideurig mitgetheilt und hinzugefügt, er wolle indeß den Agenten der großen Mächte in Alexandrien Zeit lassen, ihre Regierungen von diesem Entschluß zu benach- richtigen.

konnte.

„Herr Cocheiet“', so fährt der Britische Konsul in scinem Berichte fort, „schien von dem Schritie des. Pascha überrascht; aber ih hatte ihm in der letzien Zeit oft gesagt, daß ich-bestimmt ahne, ‘Mehmed Ali furzem seine Lehas- Abhängigkeit vom Sultan abwerfen : doch hielt ich es für wahrscheinlich, daß cr die gänzliche Unterwerfung der Empörer in Syrien dazu abwarten werde. Herr Cochelet gab zu, daß die gegen ihu und mich seit geraumer Zeit von Mehmcd Ali ge- führte Sprache den starken Wunsch und selbi die Absicht verrazbe, sich vou der Pforte zu befreiea; aber cr hätte nicht geglaubt, daß er dies in UUuéführung brigen würde. Nachmittags empfing ich eine Botschaft von Boghs5s- Bei, wodurch ich erfuhr, daß der Pascha mich gegen 5 Uhr Abends zu sehen wünsche, wenn es mir nicht ungelegen wäre. Jch ging nach dem Palasfi, uud nach einem halbstüudigen allgemeinen Gespräche, das haupt: sachiich von einem Dampf-Fahrzeuge handelte, welches sür den Pascha aus

. England eingetroffen war und in der Näbe unter scinen Fenstern lag,

entließ er setne Begleiter und blieb mit mir und seinem Dolmetscher ! Sogleich ging er auf deu Gegenstand sciner Unab- bängigkeit cin, welcher alle feine Gedanfen und Gefühle zu erfüllen shien. Er sagte, daß er mich aufgefordert habe, ihn zu besuchen, Um mir feinen festen Entschluß mitzutheilen, wovon ihn nichts ab- bringen sollie, den Entschluß, seine Unabhängigkeit von der Pforte zu erklären ; daß er zwischen zwei Schwertern stände: seiner Familie und deu großen Mächten; daß die Juteressen seiner Kinder und Fa- milie ihn gebieterisc aufforderten, ihre zukünftige Lage festzustellen ; daß er mit Thränen in den Augen und gepreßten Herzens seinen ge- genwärtigen Entschluß gefaßt, in welchem er nicht wanken werde; aber daßdie Juteressen sciner Familie es erforderten; daß er jetzt ein alter Mann in den Siebzigen sey, der-bald vom Tode weggerafft werden könne, weshalb er die Beilegung der Frage nicht láager aufschicben dürfe; und er er- suchte mich hierauf, meine Regierung so bald als möglich von seiner Mittheiüung gegen mich und seinem festen Entschluß in Kenatniß zu seßen; er wolle eine gehörige Zeit auf die Antwort warten, in der vollen Ueberzeugung und Hoffnung, daß die Britische Regieruug solche

1027 *‘

. Mäßregeln ergreifen werde, die eine freundschaftlihe und zufrieden- ;

fellende Beilegung dieser Angelegenheit gesiatten würden, sowebl in Dejag auf die Erhaltung des Friedeus uls in Betreff der Gründung und Anerkennung der Unabhängigkeit Mehmed Uli's. Jch entgeg- nete, daß dies ein schr wichtiger und eruster Entschluß scy, und daß er die Mittbeilungen kenne, die ihm schon von meiner Regierung hin- sichtlich Syriens gemacht worden scven; daß ih nicht ermangeln

aber cinige Zeit verstreichen würde, che ih irgend eine Antwort er-

Daagpfschisfes der Britischen Regierung absende und das nächste ers am 19. Juni Alexandrien verlassen weide; daß ich mit- lerweile das Vertrauen hege, er werde in die‘ec Angelegenbeit feinen Schritt thun, oder versuchen, seine Gränzen zu überschreiten, oder ir-

Tribut bezahlen werde. die stärksten Versicherungen, nochch irgend cine feindselige fichiige, in der kürzesten Zeit nah Kor fiautinopel alles Geld für die Tribut-Rücfstände zu senden; „aber“, fügte er hinzu, „vergcfsen Sie nicht, Jhre Regierung in Kenntniß H gesagt, meinen Entschluß gefaßt habe.“ Morgen Perrn Cochelet eine klärt habe, daß Aegvpten und die Interessen jeiner Familie scine ersten und theuersten Erwägungen seven, dak er nicht, es wünsche, warten fônne nech wolle, und daß ex nicht ein einziges Dorf von dem berausgebeu werde, was er von der Pforte besitze.“

Oberst Campbell fügt in einer Nachricht zu dieser Depesche noch hinzu, der Pascha habe dem Russischen und dem Oesterrei- chischen Konsul eine ähnliche Mittheilung gemacht.

Er sagte mir, daß er au

N tederliEn.de

Amsterdam, 1. Sept. sih dadurch aus, daß die Spanischen Papiere neuerdings einen sehr dedeutenden Aufschwung nahmen und Ardoins von 20° a welches gestern der leßte Cours war, bis auf 22'/, stiegen, wo- bei ein ansehnlicher Umsa6 stattfand. :

wird unjere Stadt mit einer schónen und bequemen Einrichtung von Omnibus bereichert. :

Die Handels-Verhälltnisse der Niederlande mit ihren Ko- lonieen gestalten sih fortwährend günstiger.

21,717,231 Fl. und die Ausfuhr auf 43,201 819 Fl. an.

F; 1 h" ; p: :QUVA 7 I k der Einfuhr erscheint der Mutterstaat mit dem Waarentwerth von 6,904,791 Fl., wovon 4,739,056 auf Erzeugnisse Nieder- ländischen Ursprungsekommen. Besonders sind es die Nieder- ländischen Manufakturen, deren Absaß sich bedeutend vergrd- ßert hat. Von Kaffeesäcken wurden 238,750 Stück, im

Fl. bei der Einfuhr verwerthee. Die Ausfuhr nah den Nie-

Fí. Ctr.

Dabei ist der Kaffee mit 639,225 Pícols è Holl.) oder 17/146605 Fl. Und

608,984 Picols oder 7,271,752 Fl. ; èndlih der Jn- digo mit 817,914!/, Pfund aufgeführe. Jm Vergleich mit einigen vorhergehenden Jahren hat besonders die Kaffee- und Zuckerproduction außerordentlich zugenommen. Lekbtere,

T Dio Le der Zucker

wollte, ist durch die klugen und energischen Maßregeln der Re-

zu dem gegenwärtig so günstigen Ertrag binnen Zeit gebracht worden. Die Kaffee-Erzeugung hat fih bis 1837 um 186,869 Picols und die des Jndigo um 4/4,694'/, Pfund vermehrt. Auffallend ist, daß, ungeachtet der so beträchtlich zu- genommenen Zucker-Ausfuhr, der Äbsab keine Stockung erfahren

2. September bloß zu Rotterdam allein 157,762 Ballen,

daselbst und zu Dortrecht liègend, feil. Außerdeta bringt si noch in den felgenden Tagen des Septembers 197,230 Ballen 9395 Faß Java und Sumatra-Kaffee zu Amj|terdam und Middel- burg zu Markte. i

S ck13

Wi

Brüssel, 31. Aug. Die beiden jungen Prinzen haben den König und die Königin nicht nah Eu begleitet, sondern verweilen noch in Ostende. S

Ueber das Eigenthumsrecht der Schriststeller und insbeson- dere auch der Theaterdichter in Belgien hat ein Herr van Hecke ein Werk herausgegeben, welches dem Könige überreicht und von Sr. Majestät mit Wohlgefallen aufgenommen worden.

Der Vater des zum Belgischen Gesandten in Holland de- signirten Fürsten Joseph von Chimay i ein jüngerer Bruder des Französishen Herzogs von Caraman, welcher während der Restauration Gesandter von Frankreich in Wien war, und hat sei- nen Titel, so wie seine Gütec in Belgien voneinem Oheim mütter licher Seite geerbt. Der Fürst vermählte sich im Jahre 1805 mit der berühmten Madame Tallien, die erst vor wenigen Jah: ren gestorben ist, und aus dieser Che ist der Fürst Joseph von Chimay der erstgeborene Sohn.

Schweden Stockholm, 30. Aug.

und. M. o0.x. weg en. Die Stats-Tidning berichtet,

d. M. ein Schreiben an den Schwedisch-Norwegischen General- Konsul Anastasy in Alexandrien wit der Anfrage erlassen habe, ob es gegründet sey, was das „Journal de Smyrne“ in be- fremdlicher Weise melde, daß nämlich bei der Ankunft des Ka- pudan ‘Pascha mit der Türkischen Flotte in Alexandrien auf dem Schwedisch - Norwegischen Konsulats - Gebäude die Flagge als Zeichen der Theilnahme und Freude geweht habe. Der König, heißt es in dem gedachten Schreiben, hege die Hoffnung, daß diese Nachricht ungegründet sey, indem die Schwedische Flagge,

um eine Verrätherei, wie die des Kapndan Pascha, gutzuheißen. Der General-Konsul soll demnach sofort einen genauen Bericht darüber erstatten.

WeEeUt\chla n

_ _Mänchen, 30. Aug. Das heutige Regierungsblatt bringt die Aufhebung der dermaligen Kammer der Abgeordne- ten. Die desfallsige Königl. Erklärung, datirt aus Berchtesga- den vom 24. August, lautet im Eingang also: „Nachdem in Folge der neuen Eintheilung des Königreichs die durch die Verfassungs- Urkunde vorgeschriebene Vertheilung der in jede einzelne Stan- desklasse tressenden Zahl von Abgeordneten auf die einzelnen Regierungsbezirke wesentlihe Abänderungen erlitten hat, und sonach die dermalige Bildung der im Jahre 1836 gewählten

als ein Symbol der Ehre, nicht gemißbraucht werden dürfe, |

|

würde, über die gegenwärtige Unterredung Bericht abzustatten, daf !

balten föónne, da ih weine Depeschen nie anders als mittelst des !

gend etwas Feindseliges tinternebmen, so wie daß er den schuldigen | Hierauf autæoctete er bejahend und gab mir | _daß er weder die Gränzen überschreiten, | Handlung begehen tvolle, und daß er beab- | zu seßen, daß ich, wie ih frühcr | gleiche Mittbeilung gemacht und ihm er- |

wie Herr Cochelet |

Unsere heutige Börse zeichnete |

Bei Gelegenheit der Eröffnung der Harlemer Eisenbahn

j / 10 ( Amtliche eben von | dort hierher gekommene Ausweise über Handel und Schifffahrt | auf Java und Madura sesen fúr 1837 die Einfuhr auf | Bei |

hat. Von Kaffee | Werthe | von 96,791 Sl, in die Kolonieen eingeführt, und Leinen und | Kattuns mit 3,678,740 Fl., Tücher und Wollstoffe mit 1,284,600 | derlanden allein betrug die bedeutende Summe von 30,018,415 |

init |

welche auf Java durchaus in früherer Zeit .nicht emporkommen |

gierung, durch Prämienvertheilung, Leistung von Vorschüssen 2c. | ganz kurzer |

hat. Die Niederlándische Handelsgesellschaft bietet kommenden | C l 1076 | Faß Java und 14,285 Ballen Sumatra-Kaffee, in ‘den Depots |

| seßte und

| Gemeinde- Freiheit vereinigt alle.

Bestimmungen nicht mehr im Einklange steht

auf den Grund des Tit. VI. 66g. 10, 13 ub 1 bee a Mle Urkunde, dann des Tit. 1. d. 2 und 11 der X. Verfassung L Beilage das Bestehen der dermaligen Kammer der Abgeordne- ten für aufgehoben, und verordnen demnach, daß binnen drei Monaten vom heutigen Tage an eine neue Wahl der Kammer der Abgeordneten vorgenommen werden soll.‘/

Dasselbe Regierungsblatt enthält ein Privilegium für den Geheimen Ober - Revisionsrath von Savigny in Berlin gegen den Nachdruck des von ihm unter dem Titel; „System des heutigen Römischen Rechtes“, herausgegebenen Werks.

Hannover, 3. Sept. Se. Königl. Hoheit der Prinz Georg von Preußen, Enkel Jhrer Majestät der Königin von Hannover, ist von Norderney hier eingetroffen.

Aus Hameln wird unterm 1. September berichtet: Heute hatten wir nah langem Harren die Freude, daß die úber die Weser hier erbaute Kettenbrücke geweihet und zum allgemeinen Gebrauche geöffnet wurde.

Darmstadt, 1. Sept. Unsere Erbgroßherzogin ist heute nach dem Seebade Scheveningen abgereist. Der Großhetzog, der Erbgroßherzog, Prinz Älexander und Prinzessin Marie | begleiteten Höchstdieselbe bis Gernsheim. und von da auf dem | Kölnischen Dampfschiffe „Königin Victoria// bis Mainz, von | wo die Erbgroßherzogin die Reise auf diesem Dampfschiffe fort- die úbrigen Höchsten Herrschaften hierher zurück- kehrten.

Bw e 1

__ Zürich, 29. Aug. (Schweiz. Bl.) Der Stadtrath von Zürich hat eine Erklärung an den Regierungs-Rath beschlossen, wesentlich des Inhalts, daß er den Erlaß des Regierungs-Raths nur dahin verstehe, daß ihm (dem Stadtrath) untersagt werde, bestimmende Aufträge und Befehle von dem Central: Comité anzunehmen, was er ohnehin immer beachtet habe. Dagegen werde er nach wie vor von seinen Rechten Gebrauch machen, eine beliebige Petition, selbst wenn sie von dem Central-Comité verfaßt seyn sollte, sobald sie ihm gefalle, als seinen Antrag, oder wenn ein Sechstheil der Bürger solches verlange, als Motion an die Gemeinde zu freier Berathung und Abstimmung zu bringen. Achnliche Erklärungen sollen auch bereits von an- deren Gemeinde - Räthen beschlossen seyn. Das Interesse. der

Der Bischof von Sitten hat bei der Tagsabung- gegen die Annahme und Vollziehung der neuen Verfassung, als die Rechte der Geistlichkeit {chmälernd, protestirt; er verwahrt seine bishe- rigen ‘Prärogativen.

Unter-Waliis und Sitten haben am 25sten d. M. in Ruhe und Ordnung, nah dem von den Repräsentanten vorgeschriebe- nen Modus, über den neuen Verfassungs-Entwurf abgestimmt. Wenn die Tagsaßung die Kraft hat, ihren Beschlüssen Achtung zu verschaffen, so wird das Ganze durch eine einfache energische Aufforderung geendet seyn. Wo nicht, so mag sie die Tren- nung unterschreiben. Unter-Wallis ist nicht im Stande, den an- dern Landestheil mit Gewalt sich zu unterwerfen und hat nun den festen Willen , sich keiner neuen Reconstitution zu unterzie- hen, um nicht aufs neue wieder der Spielball derjenigen zu werden, welche nun die Unordnung in die Länge zu ziehen suchen. j i

Jtalien Livorno, 24. Aug. Der Baron Spannocchi Piccolo-

mini, Militair- und Civil-Gouverneur der hiesigen Stadt, ift in der verflossenen Nacht mit Tode abgegangen.

Rom, 24. Aug. (A. Z.) Wie bestimmt versichert wird, ist die Königin -Wittwe von Sardinien zu dem Entschluß gekommen, sich aus der Welt zurückzuziehen, und ihr Leben als Nonne éin cinem Kloster zu beschließen. Die ihr gehörige Villa Rufinella auf der Höhe des alten Tusculum, wo sie gegenwärtig wohnt, soll sie als ein früheres Eigenthum dem Jesuiten-Orden zurück-

gegeben haben.

Jn Folge der le6thin entdeckten Veruntreuung eines hie-

| sigen Post-Offizianten ist von der Regierung nun an alle Ober-

beamten der - verschiedenen Verwaltungszweige eine geschärfte Verordnung erlassen, welche diese gleichsam für ihre Untergebe- nen verantwortlich macht.

Endlich ist die Regierung in Neapel auf die oft wieder- holten Vorschläge eingegangen, daß vom 1. Oktober an zwischen hier und Neapel eine regelmäßige Diligencen - Verbindung ein- tretei soll, wodurch der Reisende gegen jede Prellerei geschügtt wtrd.

S panien.

Spanische Gränze. Die Zeitungen von Bordeaux vom 29stten d. M. berichten, daß der General Leon am 23sten das Fort St. Barbara angegriffen hat; das Feuern dauerte auch am folgenden Tage fort, aber das Resultat des Angriffs war noch nicht bekannt. Lord John Hay ist am 26sten von San Sebastian nach Tolosa abgegangen, wo er eine Zusammenkunft mit den Karlistischen Anführern haben sollte. 2000 Mann

| sollten in St. Sebastian eingeschifft werden, um sih des Hafens

daß ‘der Minister der auswärtigen Angelegenheiten unterm i6bten |

|

Kammer der Abgeordneten mit den staatsgrundgeseblichen

von Bermeo zu bemächtigen. Ein Brief, datirt von der Na- varresischen Gränze vom 26sten und in der „Emancipation“ vom 28sten abgedruckt, bestätigt das Gerücht, daß der Oberst Yturmendi, Kommandant des 2ten Navarresischen Bataillons, und sehr einflußreih in diesem Königreiche, sich mit Don Juan Ccheverria vereinigt hat.

Aeg pe

Marseiller Blätter vom 25. August melden aus Alexandrien vom 6. August Folgendes: „Die Depeschen, welche Herr Anselme an die hiesigen General - Konsuln über- bracht hat, sind jede von einem der fünf Botschafter der großen Mächte zu Konstantinopel unterzeihnet. Jedoch enthalten sie alle die námliche Note, deren wesentlicher Inhalt folgender ist: „Die General - Konsuln der fünf großen Mächte sollen dem Vice-Köníge notificiren: 1) daß, da bei den Türkisch-Aegyptischen

| Angelegenheiten die Ruhe Europas betheiligt erscheint, jede

besondere Beilegung, welche zwischen der Pforte und dem Pascha von Aegypten stattfinden föónnte, von diesen Mächten als tiull und nichtig betrachtet werden würde, wenn dieselben nicht ihre Zustimmung gegeben haben. 2) Mehmed Ali wird aufgefordert, unverweilt die Türkische Flotte nach Konstantinopel zurükzusenden und sch mit der Erblich- feit zu begnügen, die ihm für Aegypten zugestan- den werden wird, bis die Mächte in einem Kongresse, der zu diesem Zwecke stattfinden soll, die gegenseitige Stellung : der Türkei und Aegyptens definitiv geregelt haben, worin der Sul-