1839 / 249 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

at jederzeit, einzelne Auénahmen abgerechnet, mit den Bank-ÄAssignationen immer gleicheu Cours gehalten. Da nun aber diese schon vor 1810 so bedeutend ge- fallen, so war die Ausfuhr des auf den Fuß von 16 Nubel ge: schlagenen Kupsfergeldes, troß des Verbotes, äußerst vortheilhaft, indessen doch im Reich an solhem kein Mangel. s

3) Die Prägekosten der Kupfermünze haben in lebter Dea etwa nur 4 Kupfer - Rubel aufs Pud betragen, d. h. nicht Z Rthlr. vom Centner, sondern etwa nur 12 Rubel Papier, aljo

weniger als 4 Rthlr. Preußisch. 146 Hit

1) Es ist in ee Aalen Zeiten so viel Gold und Silber, und darunter namentlich sehr viele fleine Münze, von gleichem Werth wie die grobe, in dée Circulation gekommen, daß das

li i egensaß frúherer Zeit die Haupt - Landes- klingende Geld, im Gegen les ch in der Circulation des gemci-

i], hauptsächli z E as M mol im Fern Handele-Verkehr, so daß die Bank- Assignationen mehr in die große Circulation zurückgetreten sind. &8 haben nämli die Goldwäschereien in 15 Jahren etwa eine Summe von 48 Misllionen Goldrubeln (im Cours etwa 3 pCt. mehr als ein Sisberrubel) gegeben, wovon allerdings durch die Kriege ein Theil ins Ausland gegangen. Ferner werden jähr: lich aus eigenen Bergwerken etwa l Million Silberrubel auéê- geprägt und außerdem bringt die günstige Handels-Bilanz große Massen edler Metalle ins Land, weshalb sich auch eine Menge guter fremder Gold- und Silbermünze im Umlauf befinden, welche zwar dem Gesche nah in der Münze gegen Russische

2)-Die Kupfermünze

Stempel eingewechselt werden sollten, aber, der Vermeidung der !

Umstände wegen, in der Stille in die Circulation einges{chwärzt werden, weshalb es auch nothwendig geworden, offizielle Taxen ihres wahren Werthes zu publiziren.

alles sich zum Manifest vom 1. Juli vorbereitet hatte.

5) Die neue bestimmte Kupfermünze auf Silberwerth soll |

wieder zu 16 Rubel ausgeprägt werden, da nach verändertem Geldsystem obenerwähnte Rücksicht auf die Bank- Assignationen wegfällt.

6) Der Verfasser irrt sich auch ganz besonders in Hinsicht |

der kleinen Sislßermúnze. Rußland besikt schon seit jehr langer Zeit kleine Silbermünze, wie schon gejagt,

und zwar zu 5, 10, 15, 20, 25, 30 Kopeken vou gleichem Schrot }

und Korn wie die grobe Múnze, wobei also die Kupfer: Kope-

ken hauptsächlich nur die Scheidemünze für die Bank - Assigua- ?

tionen bildet.

7) Nicht sowohl die Polnische Kupfermünze, als die ‘Pol- j

nische Scheidemünze läufc abvusiv in einigen Gränz-Gouverne-

ments um und wohl nicht aus Mangel an anderen, sondern

cinerseits aus Gewohnheit, und andererseits, um gegen jolche, gute Münze zu verschleppen.

& Es fann nicht zugegeben werden, daß die Preise der Dinge in Rußland nicht verhältnißmäßig mit dem Sinken der Assignationen gestiegen wären; in früheren einzelnen Jahren war dies der Fall, weil das Papiergeld überhaupt gewöhnlich in Sprüngen herabgeht; späterhin hat sich dieses nothwendig ausgleichen müssen und in der nzuesten Zeit um so mehr, teil die Zahlungen im Junern größtentheils mit Gold und Silber berichtigt werden. Ein solcher Jrrthum betrisst das vom Ver- fasser angenommene Maß des Steigens der Assignationen, welchze sich in den leßten 15 Jahren nur von 375 auf 359 gehoben

aben. , 9) Daß der Bank-Rübel 350 und der Silber - Rubel 425 gelte ist unrichtig, denn an den Börsen ist hier kein Unterschied.

Seit mehreren Jahren hat sich indessen eine Art von son- derbarem Volks- Agio eingeschlichen : Berechnung auf Múnze ge- nannt, welches darin besteht, daß man sowohl auf das Silber als auf die Bank-Assignationen ein eingebildetes Agio auflegt; z. B. den Silber-Rubel zu 4 Rub. 25 Kop. annimmt und den Assignations-Rubel statt 10, zu 121 Kopeken, wobei es zuleßt aber immer auf den Börsen-Cours herauskomme. Wenn man

námlih 10 Rubel Silber zu den verschiedenen existirenden Cour- j 4

sen der Art geradezu in Banknoten umseßt, so erhält man üm- mer bei einem Börsen-Cours von 350 35 Rubel Bank-Assigna- tionen und etwas mehr oder minder kleines Geld, natürlich deswegen, weil alle diese Volks - Course det Börsen - Cours ap-

proximativ im Rückhalt haben. Das Kupfergeld spielt übrigens !

hier gar feine Rolle, da, wie schon gesagt, im gemeinen Leben, in den allermeisten Gegenden fast nur kleine Silvermünze dient.

Es würde zu umständlich seyn, jenes allerdings sonderbare Phänomen weiter zu untersuchen und es is genug, zu bemer

ken, daß diese Agiotage ursprünglich von Aufkäufern und Klein- i

A Af D “: * VONORRE t E R L D

gemeiner Anzeiger [lgemeiner Anzeige

Der ziveispánnige Kaleschwagen ist roth i

Hälfte jedoch nur ein Mal gestrichen und noch nicht : é / j

lackirt. Die vier Sige, von welchen der dritte hicr zu: | Musikalien -Leih - Institut

| der Buch-, Kunst- und Musikalien-Handlung von

vormals Fröhlich &Comp.,,

Berlin, Jägerstr. No. #2, Ecke l. Obherwallstr.

Befanntinachungen.

Ee Dr e f Der Dienstkneht Ludwig Hoffmann isi am 21fsien|rückgeblieben,

dcr Kronenstraße Nr. 8 heimlich davongefahren, noch | scheiden. au demselben Abend mit den Pferden, jedoch ohue den|J. Þ. x. Wagen, in Werneuchen gewesen, und hat sich von dort am andern Tage wahrscheinlich nach Soldin und end- lich nah Hamburg begeben.

Alle verehrlichen Civil- und Militair - Behörden des Jn- und Auslandes werden dienstergebenst ersucht, auf diesen Verbrecher zu vigiliren, im Betretungsfalle ihn verhaften, unter sicherer Bedeckung, wo möglich mit dem gestohlenen Gute, geschloffen hierher transpor- tiren und an die Expedition der Stadtvoigtci-Gefäng- nisse abliefern zu las I

Wir versichern die sofortige Erstattung der Kosten und den verehrlichen Behörden des Auslazades eine gleiche Rechtswillfähri feit. ; L

Außerdem wird ein Jeder, der hierzu im Stande ist, aufgefordert, vom Verbleib des gestohlenen Gutes dem Gericht Anzeige zu machen, widrigenfalls er sich der Gesahr ausseut, als Diebeshchler bestraft zu werden.

Berlin, den 5. September 1839. H Königl. Kriminalgericht hiesiger Residenz.

Signalement. ;

Der Ludwig Hoffmaun ist 28 Jahr alt, in Ber- lin geboren, in Teltow wohnhaft ewesen, evangelisch, Dieusikuecht, 5 Fuß, hagerer Stakur, hat dunfelbrau- nes Haar, einen starken Stutbart, eine Narbe von ciner Stihwunde auf der Stirn, einen sehr biegsamen Brusikasten, T den Berliner Dialekt, und kann sei- uen rechten Arm wegen eines Schadeus wenig gebrau- chen. Bei seiner Entweichung war er bekleidet mit cinem dunfelgrünen Tuchüberrock, dunkelgrüner Schirm- müge, mit grüner Tuchweste, grauen Tuchbeinkleidern und laugeu über die Knie reichenden Wasserstiefeln.

Bk

züglich

Kühne,

z Hieraus wird es leicht | begreiflich, wie unbedeutend der Einfluß ist, welchen der Ver- } fasser jenes Aufsaßes der Kupfermünze zuschreibt und wie schr }

j ABettét.,0:64600600

sind mit rotbfarbenem Tuche überzogen. v. M. gegen Mittag mit dem Kalescywagen und zwei|Der Wagen hat ect Englische Drucffedern, die Deich-|12 4. Bots & G. Bock Pferden seines Dienstherrn hier von dem Gasthofe insel Englischen Beschlag und das Geschirr runde Ort N y Auf dem Fußbrette stehen die ia Der Wagenkorb ist himinelblau gefärbt. | | Berechtigung Die Pferde sind shwarzbraune Wallachen ; das gro: | Ee Bat L 8 ßerc ist 5 Fuß 7 Zoll groß, 8 Jahr alt und hat auf |z A 2E der Brust die Narbe eincr Fontanellewunde uud _au|* s der Nase cinen weißen Strich. Das kleinere ifi S Fuß) 6 Zoll greß, 10 Jahr alt und am rechten Hinterfuße weiß gezeichnet. | Beide Pferde waren mit Silen - Plattgeschirren und hanfenen Strängen versehen. Regulaire Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und Magdeburg.

Die sch uellsteus fahrenden, durch ihre bedeu- tende Räumlichfkeit, höchst elegante und vor- bequeme Einrichtung ausgezeichneten, auch mit Príivat-Kabinetten und einer großen A nzahl s{öner Betten versehenen Hamburger Dampfschiffe „Leipzig“ und, Hamburg“ ge: hen zu den befannten billigen Passagc-Preisen mit Reisenden und Gütern regelmäßig: jeden Dicustag und Sonnabend bei Tagesaubruch

von Hamburg nah Magdeburg, jeden Mit tw och undSonnabend, Morgens 5 Uhr, vou Magdeburg nach Hamburg. Meldungeu und Auskunft: in Hamburg: am Comtoire des Unterzeichneten, Alter

Wandrahm Nr. 58; / in Magdeburg: am Comtoire des Herrn August Johannisbergstraße Mr. 15.

Die Direction I Lea gers Compagn

1032

händlern herrührt, welche allmälig die Sache so hoch getrieben haben, weil sie dabei gewinnen, wenn sie beim Eintritt des Zah- lungétermins den auf Kredit genommenen Waaren eine Érhô- hung des Agio’s vorgeben, also dem Verkäufer einige Prozente weniger bezahlen. Diesem Mißbrauch, der sch in nichts We-

fentlicem gründet, aber große Verwirrungen und Nachtheile ge-

bracht hat, ein Ziel zu segen, war nun zugleich einer der Zwecke des Manifestes vom 1. Îuli d. I., dessen Haupttendenz aber die ist, das frühere Geses aufzuheben, welches zur Stübung der Bank - Assignationen, diese zur Reichszahlmünze erhoben hatte; ein Vorrecht, das nun wieder dem Silber E wor- den, wo man dann erwarten darf, daß das weiter Nöthige zu seiner Zeit nicht unterbleiben werde. Unterdessen ist das Mani- fest in allen seinen Verfügungen in Wirksamkeit getreten. Obige Erinnerungen schienen nothwendig, nicht sowohl für das gróßere Publikum, als für die Kenner des Múünzwesens der verschiedenen doch muß aber überhaupt die Auseinandersezung des Verfassers

cinen ungenauen Begriff über die Geldverhältnisse Rußlands !

geben, da man leicht denken könnte, es fáme hier vorzüglich auf Kupfergeld an, während die Hauptsache in dem Reichthum an edlen Metallen licgt. u

Nachschrift zu der vorstehenden Berichtigung.

Länder, welchen es um richtige Daten zu thun ist; ;

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meinen Preußischen Staats-Zeitung, welche die vorstehende Be; richtigung veranlaßten, hatte, wic der ganze Inhalt derselben zeigt, feinen andereu Zweck, als zur gerechten Würdigung der !

Nothwendigkeit

sá6en in der sehr geachteten und viel gelesnen Hamburger Bör- sen- Halle, bekannt seyn konnte. Die vorstehende Berichtigung ist, der eignen Angabe nach, nicht sowohl für das größere Du-

| blifum, als für die Kenner des Münzwesens bestimmt: diesen

und denjenigen, unter deren Augen sich die Thatsachen ergeig- neten, worauf es hier wesentlich anfommt, muß allerdings über- lassen bleibe, darüber zu entscheiden, ob und worin der Ver-

in großer Menge, | fasser der vorstchend berichtigten Aufsätze wirklich im JIrrthume

befangen gewejen }jey. H,

Dauer der Eisenbahn Fahrten am 5. September. | Zeitdauer | “Abgang _| Zeitdauer

| E a Wt, | von ¡um Uhr | St. | Be. t

Abgang

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¡ { | um Uhr | Set.

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56 fPorsdam | Mitt. +2 ‘Dotédam Nin.

i - 41 FPDotódam |74 Abds.

O) MNOOS I A 1 Potsdam | » | | | | Potsdam |91 » 1 Die crsie Fahrt von Potodam mit Pfecoei'.

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|

|

Meteorologische Beobachtung. Abends Na einmaliger

1839, | 16 libr. Beobachtung.

5. September. | 6

Dtorgens | Nacemiitags | Uhr. 1-4 Uhr.

( uftdratecoercee l 335,90 ‘Par, i 337,10‘Par. 337 61‘ Par. Quellwärme 7,79% R. „(4- 9,89 R.|-4-12,40 N. 411,39 R. Flußwärme 18.09 Ne Thaupunkt... + 8,5 9 N. |-+- 10,49 N. 8,9% R. [Bodenwärme 125 N. Dunflsättigunag | 86 pEt, j 84 pEt. trübc, Regen, heitet. I

W. | 28, NO. TBärmewechwsei 4- 14,8" | W. 4 7,09, 336 87‘ Par... -4-11,20R... 4-938? N... 87 pEr. WN2W.

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Ware ore D Amsterdam, 2. September. Niederl. wirkl. Schuld. 04, 3% do. 12. 23. Passive 6. Ausg. Sch. —. Zinsl. = Poln. —. Oegterr. Met. Antwerpen, 1. September. . Neue Anl. 23/4 Frankfurt a. M., 3. September. Vesterr. 59/, Met. 1073/4 G. 49/0 1005/g G. 21/5°/% 598) 6 | I 204 Dr. Bank - Actien 1834. 1832. Partial - Obl. 151 G zu 500 Fl. -137!/,. 137. Loose zu 100 Fl. —.

59/, Span, Preuss

F äm.- Seh. -

Zins.

Loose

,

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De O.

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Literarische Anzeigen.

düunftung 0,038“ Ff. tiedershlaa 0/082“ Mh.

=

arne t Tame!

und Zweckmäßigkeit der Anordnungen, welche ; das faiserlice Manifest vom lsten Julius enthält, bei den Le- ; sern dicser Zeitung beizutragen, welchen der neueste Zustand des |

russüichen Geldwesens, zunächst nur aus den angezognen Auf: ! | mino, komische Oper in

! Abth,

! Grossh. Pos,. do.! 4

Der Verfasser der Aufsáße in Nr. 224 und 225 der Allge- |

Präm.-Sch.69!/, G. do. 4% Anl. 1023/4 G. Poln. Loose 677/z. 6753/5 5% Span. Aul. 8'/4. 8!/,. 2'/2%/ Holl. 537/16. 5333/5. Eisenbahn-Aectien. St. Germain 620 M Versailles rechtes Ufer 6ú0 Br. do. linkes User 335 Br. Strassbur - Basel 315 Br. Bordeaux - Teste —. Sambre - Meuse —. Leipzig - Dresden 94 Br. Köln - Aachen 85 Br. Comp. - Centrale Hamburg, 4. September.

Bank - Actien 1520. Engl. Russ. 107.

E —————_———————————————

Le f W818 0; Den 6. September 18839.

Amtlicker Fands- und Sa Cer a Latten

tos r. Cour. Brief T Tia: S| Brief. | Geld. 104 | 1031/, f0sipr. Pfandbr. T 162/g 103! ‘s 1025/; Pomm. do. 132) 1035/; 697/12) 69!/, z[Kur- u. Nei: do. [B 1033/, 1025/3 | 1017/g [Schlesische do. 32) 103'/, Neum. Schuldv. |32 1623/g | 1017/, [Conp. uud Zins-| | Berl. Stadt - ObI.| 4 | Reli e K. u, Mile Königsb. do. |4| - Gold al marco | Elbinger do, Neue Dukaten

N

St.-Schuld-Sch. | 4 Pr. Engl. Obl, 30. 4 PrämSch.d.Seeh.|— Kurmörk. Oblig-|3f

103!/,

95/2 214

96/5

| 215

| 18'/,

| 18/7, | 18 |

|

3| Friedrichisd’or des And. Goldmün- zeu à 9 Thl. |

Diskonto

dito. do.

Danz. do. in Th,| l AT Westpr.Pfandbr./3 102*/s |

a 12'/g 105/42 | 1043/4

12/8

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 7. Sept. Jm Schauspielhause: shabung, Lustspiel in l Akc, von Kobebue. Hierauf: erste Schritt, Lustspiel in 3 Abth., von Frau von Weissenthurn.

Sonntag, 8. Sept. Jm Opernhause: Der schwarze Dos ] 3 Abth. Musik von Auber. Der Nachschlüssel, Drama iu F nach dem Französischen, von Vogel. Hierauf: Der Lustspiel in ! Aft, von J. R. Miksch. |

Montag, 9. Sept. Jm Schauspielhause: Don Carlos, Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth. , von Schiller. (Mad. Clauer: Prinzessin von Eboli, als Gastrolle. Herr Sey:

delmann: Philipp U.)

Die Brand-

Jn Charlottenburg:

Ehestifter,

Königstädtisches Theater. : Sonnabend, 7. Sept. Der Alpenkönig und der Menschen- feind. Großes romantisch - komisches Original Zauberspiel mit Gesang, in 3 Akten, von F. Raimund. : / Sonntag, 8. Sept. Ver verzauberte Parodie wit Gesang in 2 Akten, von A. Bâuerle. rector Kugler. : : i Montag, 9. Sept. Die Nachtwandlerin, Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Dlle. Ehnes, K. K. Oesterreichische Hof- Opernsängerin: Armina, als siebente Gastrolle.) Dienstag, 10. Sept. Zum erstenmale: Wißkigungen, oder: Wie fesselt man die Gefangenen. Lustspiel in 3 Akten, nach

Prinz.

i dem Englischen von W. Vogel.

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26 Sgr. 11 Pf.; Linsen 2 Rthlr. 16 Sgr. Lu Wasier: Weizen (weißer) 2 Ribdic., 27 Sgr.

| 2 Rihlr. 25 Sgr. uud 2 Rihlr. 20 Sgr. ; Koggeu 1 Rtblr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Kthlr. 10 Sgr ; große Gersie 1 Rihlr ; Hafer 25 Sgr. i Eing: gingen 223 Wiépel 23 Scheffel.

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Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedrueft bei U. W. Hayn.

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Der |

Preußgis

O S O O O T S

Allgemeine

he Staats-

; Sonntag den Zu September

Zeitung,

1839.

————

EmtliGe NCGri Oen. Sronit Ves Tages,

Des Königs Majestät haben den bisherigen Land-Bau Jn- spektor P uppel zu Königsberg in Pr. zum Regierungs - und Baurathe zu ernennen geruht.

Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt- Côthen und Jhre Durchlaucht die Herzogin, Hdöchstdessen Gemahlin, sind von Cöthen hier eingetroffen.

Anzeige, die Kunst-Ausstellung betreffend.

Bei der unerwartet großen Anzahl der für die bevorstehende Kunst - Ausstellung angemeldeten Gegenstände werden die Be- theiligten hierdurch ergebenst ersucht, dieselben unverzüglich im Akademie - Gebäude abliefern zu lassen, indem es sonst unmösg- lih fallen dürfte, Alles nah Wunsch zu placiren; auch wird darauf aufmerksam gemacht,

Kunstwerke beschäftigten Personale gestattet werden kann. Berlin, den 7. September 1839.

Direktorium und Senat der Königl. Akademie der Künste. Betanntmaoun g.

Die Ziehung der Prämien von den nach unserer Bekannt- machung vom lsten Juli d. J. zur Ausloosung bestimmten 6000 Seehandlungs: Prämienscheinen wird am 15. Oktober d. I.

bâudes, unter Zuziehung von zwei Notarien und von zwei vereideten Protokotlführern stattfinden. Nach Beendigung der- selben wird die Liste der Prämien zur dffentlichen Kenntniß gebracht werden. Berlin, den 22. August 1839, General - Direction der Seehandlungs - Societät. Kayser. Wentel.

Angekommen: Der Herzogl. Anhalt - Côthensche Ober; Hofmeister, Freiherr von Sternegg, von Edthen.

Zeitungs-Nachr1M) ten: N Ul 1d

Ruland Uno Pole

Warschau, 3. Sepk. Der Graf Walewski, Mitglied des Etaatóraths und Président des Wappen-Amts, ist von Krakau pieder hier eingetroffen.

Das Wasser der Weichsel war gestern früh am Pegel auf 14 Fuß 2 Zoll und heute früh bis auf 11 Fuß 3 Zoll gefallen. Die hiesige Munizipalität aber hat aus Krakau gestern mit Staffette die Nachricht erhalten, daß das Wasser dort vorgestern schon wieder um 2 Fuß gestiegen war, und daß man ein noch ferneres Anschwellen des Stroms befürchtete. Die Einwohner can werden daher ermahnt, noch immer auf ihrer Hut zu seyn.

Lane O Paris, 2 Sept Am dsliten v. M. nahmen mehrere

Offiziere von den Schisfen, die auf der Rhede von Tréport liegen, die ihnen auf Vorschlag des Marine: Ministers zuerkann-

ten Belohnungen im Schlosse von Eu aus der Hand des Kö- | | Erbfolge nach Europäischen Geseßen handelt, Grund finden

nigs entgegen. Dieser trug die Uniform eines Contre-Admirals. Nach einer kurzen Anrede, in welcher der König sein Bedauern

bezeugte, daß er, des unzúnstigen Wetters wegen, den Offizie- | ren die Belohnungen nicht habe am Bord ertheilen kdnnen, | zog er sich zurúck, und der Admiral Duperré unterhielt sich |

hierguf mit den Offizieren in der ungeschminkten und freimüthi- gen daß auch er Matrose gewesen sey.

Bei ihrem Einzuge in Bayonne wurden der Herzog und

die Herzogin von Orleans von dem Präfekten, dem Maire, dem

Munizipal-Rath und dem General Harispe unter einem Triumph- Nach Anhôdrung und Erwiederung der an |

bogen einpfangen. sie gerichteten Reden begaben fich Ihre Königl. Hoheiten nach

der Kathedrale, wo der Bischof sie mit der Geistlichkeit erwar-

Dieser hob in seiner Anrede besonders hervor, daß das | Gluck der Völker seine hauptsächlichste Quelle in der Religion | Wenn die göttlichen | | Pascha 43 Jahr.

„Jch danke Jhnen“', erwiederte der Herzog |

tete.

habe und wesentlich von dieser ablzänge. Geseke beobachtet würden, so würden auch die der Gesellschaft nicht übertreten. von Orleans, „daß Sie die Bemühungen des Königs zur Auf-

rechterhaltung und Befestigung der Religion so wohl zu wür- |

digen wissen. Ja, die Religion muß cinen heilsamen Einfluß auf die Völker üben, wenn diejenigen, welche sie lehren, sich, wie Sie, innerhalb der Gränzen ihrer heiligen Pflichten hal- ten. Eine Deputation des Munizipal- Raths von St. Jean de Luz war nah Bayonne gekommen, um gegen den Prinzen ihr Bedauern auszusprechen, daß die Stadt nicht seinen Be- such empfinge. Der ‘Prinz erwiederte, er bedaure sehr, sh der Spanischen Gränze nicht mehr nähern zu können, aber er wolle niht zu dem Glauben Anlaß geben, daß er durch seine Gegen- wart einen Einfluß auf die Begebenheiten üben wolle, deren Schaupla6 jest die Baskischen Provinzen wären.

j Herr von Fonton, Privat -Secretair des Fürsten Paske- witsch, ist in diesen Tagen hier angekommen; er ist, wie man sagt, beauftragt, die Geschichte des Fürsten zu schreiben.

E Der Courrier français enthält folgenden Artikel: „Jn rinangelung ernster Reformen sucht das Ministerium s\ch durch

| sichten gleichfömmt. | biriv:Systems, unter welchen wir leben, ist eine künstliche Vertheue- } rung der Handarbeit und der Arbeits-Werkzeuge. Eine Herabseßung

| danke

| wollen.

Sprache eines alten Seemannes, wobei er daran erinnerte, |

unbedeutende Mafregeln populair zu machen. Es heißt, Herr Cunin-:Gridaine werde vom Schlosse von Eu Ordonnanzen miít- bringen, durch welche die Eingangszölle für einige Artikel herab- gesebt werden sollen. Es ist ausdrücklich von Dampf- Maschinen die Rede. Das Ministerium is ferner gesonnen, durch eine Ordonnanz den Tarif für leinenes Garn herabzuseßen. Diese Bewilligungen, welche wir noch nicht beurtheilen können, wer- den jedenfalls ungenügend seyn. Früher oder später wird man nicht umhin fkônnen, sich an die großen Schwierigkeiten unseres Handels - Systems zu machen. Im Ministerium befinden sich Leute, welche genug staatswirthschaftliche Kenntnisse haben, um die Sache leicht erscheinen zu lassen, wenn der Wille den Ein- Der hauptsächlichhe Uebelstand des Proßi-

der Steuern auf Eisenwaaren und Vieh müßte der erste Ge- l des Kabinets seyn. Wir begreifen nicht, wie in einem Augenblicke, wo die Französishen Eisenfabrikanten mit den

i ( daß der Eintritt in die Ausstel- | Englischen ‘Produkten bis ins Königreich Neapel konkurriren, lungs:-Sále bis auf Weiteres nur dem mit der Aufstellung der | man diese ÎInduftrie gegen die fremde Konkurrenz dur einen | Zoll, welcher auf 80 pCt. anzuschlagen ist, kann beshüben

. In Betreff der Steuer, mit welcher die Vieheinfuhr aus Belgien, Deutschland, der Schweiz und Piemont belegt

| is, braucht nur bemerkt zu werden, daß dieselbe den einzigen | Vorwand verloren hat, der zu ihrer Aufrechterhaltung geltend | gemacht werden konnte. Die Französischen Viehzüchter können | allein nicht mehr unsere Märkte versehen. | ist der Preis des Fleisches bedeutend aufgesch;lagen, und die | Beschaffenheit desselben hat sich in gleihem Verhältniß ver-

und an den darauf folgenden Tagen, Vormittags von § Uhr | sc{lechtert.

ab, in dem großen Konferenz-Saale des Seehandlungs: Ge- |

Seit 10 Jahren

Das Pfund Rindfleisch, welches zu Nizza 4 Sous kostet und § bis 7 Sous im Großherzogthum Baden, kostet 15 Sous in Paris. Das Fleis, welches den Hauptbestand- theil der Nahrung des Volkes ausmachen sollte, ist ein Luxus- artikel geworden. Was wartet man noch, um eine Geseßgebung

| zu reformiren, welche so traurige und lächerliche Resultate nach

sich zieht?“ Nach einer Berechnung des Herrn Arago gehen jährlich

| an der Französischen Küste des Atlantischen Meeres und des Kanals im Durchschnitt 88 Schiffe zu Grunde.

Die Korvette „„Ariane““ ist am 27sten v. M. in Brest an- gekommen. Sie hat Herrn Roger, Französischen Konsul in D an Bord, der mit einer Mission nah Paris beauf- tragt ist.

Aus Brest wird berichtet, daß, sobald die Quarantainezeit der „Nereïde‘/ vorúber war, all: Befehlshaber der Schiffe auf der dortigen Rhede dem Sieger von San Juan de Ulloa ei- nen Besuch abstatteten, den dieser erwiederte, bevor er ans Land stieg. Am Nachmittage und Abend empfing er die Glückwün- ce und Besuche der Behörden der Scadt, und am 28sten vo- rigen Monats veranstalteten ihm die See: Behörden von Bresi ein Gastmahl. / /

In den ersten 6 Monaten des Jahres 1836 sind in Frank- reich eingeführt worden: 467,397 Ctr. Weizen, 59,230 Ctr. an: deres Getraide und 2654 Ctr. Mehl, im Monat Juli desselben Jahres 109,952 Ctr. Weizen, 1062 Ctr. anderes Getraide und 446 Ctr. Mehl. Ausgeführt wurden dagegen in diesen 6 Mo- naten 266,210 Ctr. Weizen, 109,838 Ctr. anderes Getraide und 72,398 Ctc. Mehl.

Der Sud Marseillais enthält folgende nähere Angaben über Mehmed Ali's Familie, deren Verhältnisse bei dem Tode Mehmed Alis von großer Wichtigkeit seyn könnten: „Jbra- him Pascha, obgleich in einer legitimen Ehe erzeugt, ward doch zu einer Zeit geboren, als Mehmed Ali noch nicht Vice- König pon Aegypten war. Jbrahim Pascha theilte dies Sch if- sal mit Jsmaël und Tussum, den erstgebornen Kindecn Mekß- ined Ali’'s, die aber Beide schon seit längerer Zeit gestorben sind. Nun is es nicht unmödglich, daß man, wenn es fich um eine

wird, die Legitimität oder Nichtlegitimität der Detcendenten Mehmed Ali’s anzufechten, welches die Ursache zu einem Bürger- friege in Aegypten werden könnte. Um jeden Streit úber diesen Gegenstand zu vermeiden, wäre es wohl zweckmäßig, daß der Vice-König vor seinem Tode eine Erbfolge-Akte entwerfen ließe, die von allen seinen Kindern unterzeichnet würde. die Liste der Prinzen, die die neue Aegyptische Dynastie bilden : Mehmed Ali 71 Jahr, Jbrahim Pascha, sein Sohn 48 Jahr, Saïd Bey, sein zweiter Sohn 20 Jahr, Hussein Bey, sein dritter Sohn 17 Jahr, Ali Bey, sein vierter Sohn 15 Jahr. Enkel des Vice - Königs von seinem Sohne Jbraßhim Pascha: Mahmud Bey 18 Jahr, Husta Bey 13 Jahr, Jéemael Bey 12 Jahr. Enkel des Vice-Königs von seinem verstorbenen Sohne Tussum Pascha: Abbas Pascha, Gouverneur von Kahira, 30 Jahr. Neffen des Vice-Königs von seinen Schwestern und Brüdern: Achmed Pascha 36 Jahr, Jbrahim Pascha 34 Jahr, Hüssein | Diese 3 Prinzen bekleiden den Rang eines Generals in der Armee und kommandiren die Divisionen in Arabien und Syrien. Söhne Achmed Pascha’s sind: Mehmed Bey 16 Jahr und Jbrahim Bey 13 Jahr. Außerdem hat der Vice - Kdnig noch folgende Neffen: Scherif Pascha, Gouverneur in Syrien 43 Jahr, Jsmaël Bey, General und Schwiegersohn Jbrahim's Pascha 35 Jahr, Hussein Bey 38 und Ali Bey 18 Jahr. Die Descendenten Mehmed Ali's be- stehen also in 4 Sdhnen, 4 Enkeln und 9 Neffen, im Ganzen aus 17 Prínzen. Saïd Bey, derjenige Sohn des Vice-Königs, der nah Jbrahim Pascha zu regieren bestimmt ist, wird viel- leicht bald die Zügel der Regierung ergreifen, da Ibrahim Pascha von einer Krankheit befallen ist, deren Hestigkeit seine Familie hon mehreremal die lebhasteste Unruhe eingeflößt hat. Saïd Bey is in Aegypten geboren, seine Mutter is ein Cir- cassierin. Nachdem seine Türkische Erziehung vollendet war, hat man ihm eine Europäische gegeben, die einem Herrn Kd- nig übertragen war. Er spricht und schreibt Französisch und Englisch. Für das Marinewesen, dem sein Vater ihn ganz be- sonders widmen wollte, zeigt er sehr wenig Neigung... Der

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Hier folgt |

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dritte Sohn des Vice-Königs, Hussein Bey, zeigt weit mehr Neigung zu den Studien als sein älterer Bruder.““

Zu ten leßten Vorgängen in Spanien bemerkt das Jour - nal des Débats: „Seit 3 Monaten hat die constitutionnelle Armee große Fortschritte in den empörten Provinzen gemacht. Die Kartisten \{lagen sich nicht mehr, vertheidigen sich nit einmal. Die Entmuthigung hat sich ihrer bemächtigt; sie s{ei- nen bei der Ueberlegenheit ihrer Gegner alle Hoffnung aufzu- geben, und anzuerkennen, daß das Ende des Kampfes gekom- men ift. fh ectg sie ohne Kampf die befestigten Linien von Amurio , El- Nodio , das Fort Arquiola, die Stadt Durango und eine Hälfte Biécaya’s aufgegeben. Der General Espar- tero benußt geschickt die Umstände, er operirt methodisch, lang- sam, aber seine Methode is sicher und untrüglich. Es wúrde eine schlechte Taktik seyn, wenn er die Sache zu fruh zu Ende bringen wollte und in das Jnnere des empörten Landes einzu- dringen versuchen würde. Ein Angriff dieser Art würde nur dazu dienen, diebeiden Karlistischen Parteien gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinen. Es ist weit klüger, Schritt vor Schritt Terrain zu gewinnen, den Kreis immer enger zu schließen und der inneren Zwietracht die Entwickelung zu überlassen. Die Ereig- nisse, deren Schauplas Spanien war, haben in der That sehr auffallend gezeigt, daß unvorhergesehene Zufälle sich ohne alle berehnende Leitung und gegen die Voraussehungen menschlicher Klugheit in großer Menge ergeben.““

An der heutigen Börse wurden viele Geschäfte in Spani- schen Papieren gemacht; die aktive Rente erdffnete mit 24, stieg auf 25 und fiel dann wieder guf 24°/,.

Großbritanien und FrlauD.

London, 31. Aug. Die Antwort, welche Lord Melbourne in einer der leßten Oberhaus-Sißungen auf eine an Lord Strangford im Namen Britischer Kaufleute über die von den Franzosen dem Englischen Handel am Senegal zugefügten Be- einträhtigungen geführte Beschwerde ertheilte, und die unter der Französischen Presse solchen Allarm erregt hat, lautete nach den Parlaments-Berichten der Englischen ministeriellen Blätter wörtlich folgendermaßen: „Es muß natürlich klar seyn, daß, wenn die Angaben des edlen Lords (Strangford) und die An- gaben in der von ihm überreichten Bittschrift ganz gegründet sind und ich glaube, daß sie nicht bestritten werden können,

| daß, sage ich, dann diese Sache von sehr ernster und bedeutender

Wichtigkeitist, und daß sie sehr ernste Folge haben könnte. Es ist eine Sache, welche die von dem edlen Lord so sehr deprezirten Fol- aen haben könnte, wenn nicht Mittel aufgefunden werden, fie

| auf friedlihe und billige Weise zu erledigen.“ Lord Strangford

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hatte nämlich gesagt: „Gott verhüte, daß ih je einen Bruch

| des guten Vernehmens zwischen Frankreih und Großbritanien

erlebe, denn es ist wohl nicht zu viel, wenn man sagt, daß von

| diesem Vernehmen das Heil der civilisirten Welt abhängt; aber

Gott verhüte auch, daß wir die Fortdauer dieses guten Vernehz- mens mit Opfern erkaufen müßten, durch welche die Ehre und die Interessen unserer Nation angetastet wúrden.““ Der Pre mier - Minister fußr dann in seiner Erklärung folgender maßen fort: „Jh halte die Angaben fúr wohlbegrün- det, und es is jedenfalls die Ansicht der Britischen Re- gierung, daß in jenem Theile der Well eine arge Unbill gegen Unterthanen Jhrer Majestät verübt worden, daß ihnen großes Unrecht geschehen, und daß eine starke Verlezung wenn nicht von Traktaten, mit Bezug auf welche allerdings Zweifel gehegt werden kdnnen, so doch eine Verleßung jener allgemeinen Geseße stattgefunden hat, nah welchen der Handel zwischen verschiedenen Nationen geführt wird. Jch kann dem edlen Lord versichern, daß die Britische Regierung es an ernst- lichen Vorstellungen nicht hat fehlen lassen, und daß sie nicht geneigt ist, wie der edl? Lord es andeuten zu wollen schien, den leichisinnigen Ministern Karl’'s Il, nahzuahmen. Während des ganzen Ganges der Unterhandlung ist kein Zögern, keine Gleich gúltigkeit in Bezug auf diese Sache gezeigt worden. Wir glau ben, daß Britischen Unterthanen von Agenten der Französischen Regierung großes Unrecht zugefügt worden ist, die Französische Regierung aber will die Sache leider nicht von diesem Gesichts: punkte betrachten. Jch kann jedech versichern, daß die Angele- genheit aufs ernstlihste und feieclihste jener Regierung vorae stellt worden, und daß man ferner in sie dringen wird. Die Britische Regierung hegt auch die feste Ueberzeugung, daß, went: die von dem edlen Lord dargelegten Prinzipien im gehörigen Lichte werden beirachtet werden, vollkommener Schadenersas für die Unbilden, welche Britische Unterthanen erlitten haben, ge-

| währt werden wird.“

Das Oberhaus hat in der nun geschlossenen Session 111, das Unterhaus 133 Sibungen gehalten.

In Manchester wollen die Konservativen bei der neuen Parlamentéwahl, welche durch die Ernennung des Herrn P. Thompson zum General Gouverneur von Kanada dort nothwen- dig wird, Sir G. Murray als Kandidaten aufstellen.

Ueber Lord John Russell’s Ernennung zum Kolonial - Mi: nister bemerkt der ministerielle Globe: „Lord John Russell's genaue Kenntniß aller Punkte, die sich auf den Zustand von Kanada beziehen, in Verbindung mit seiner wohlbekannten Ge- schäfes-Praxis und Hingebung zum Besten des öffentlichen Dien- stes, wird hinreichende Bürgschaft dafür geben, daß die wichti- gen Interessen der Kolonieen auf einsihtsvolle Weise und mit freisinniger Rüksicht auf die befriedigende Ausgleichung aller Zwistigkeiten, welche die Bewohner jener Kolonie aufgeregt und in Parteien gespalten, daheim aber jo große Besorgniß erregt haben, werden verwaltet werden.“ In Bezug auf den in Aus- sicht gestellten Eintritt des Herrn Macaulay in das Kabinet, sagt dasselde Blatt: ¿Der Gewinn eines in jeder Hinsicht zur Kräftigung des Ministeriums \o geeigneten Staatsmannes wird den Freunden einer liberalen Verwaltung zur Freude gereichen.“

Die Ostindische Compagnie will, einer von ihr in Ostindien erlassenen Bekanntmachung zufolge, mit dem Jahre 1840 ihre Agentschaft in China einziehen, sich jedoch die Wiedererrichtung.