1839 / 249 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

derselben vorbehalten; auch hat sie beschlossen, na China fúr dieses Jahr auf 200,090 Pfd. schränken.

In den lebten Tagen sind einige Spielhäuser in London g€- ibsossen enen, ab é erwartet, daß noch mrt Pute Beispiele folgen werden, da, dem Vernehmen nah, E E Bâu- zei Kommissarien einen allgemeinen Krieg gegen REE J Polizei jer führen wollen. Das neue Geseß ermächti Ha E Thü- Aufseher, in ein Haus oder Zimmer durch Erbreche ren oder E Idas EEeese einzudringen, w bcgt, daß verbotene iele Spiele ete ade Personen zu verhaften und Ad, der verge fundezen Gelder zu bemächtigen, während der Tigen iee cines Spielhauses, der Bankhalter, der Croupier E c \èrafe bis zu 100 Pfd. Sterl. erlegen oder nach dem Ermessen

ap s afte is zu 6 7 l ) E E tirte Äcbeit zubringen sollen. Díe in einem Syielhause weggenommenen Gelder sollen zum Unterhalte der Bolizei verwendet werden. Alle Personen, die in einem Spiel- hause gefunden werden, fallen in eine Strafe von 5 Pfund Sterl, wenn sie keine rechtêégiltige Entschuldigung vorbringen E Konservativen in Nearylebone haben die Absicht, den durch seinen Zwist mit Lord Palmersion bekannten Herrn Ur- guhart, fruher bei der Gesandtschaft in Konstantinopel angestelit, ia das Unterhaus zu bringen. Wie die Morning Chroni-

Stet. zu be-

sa j J ; m ei im Par- | y U EOSA: PARIE E DEUFeLO a G N De FYOIL, weE esHEn Sig um L | Aufstand zu bringen; er brauche nur die Hand aufzuheben, so | wúrden Rumelien und Anatolien-ißm folgen; doc glaube E! | immer noch, der Kapudan Pascha werde ihm Vorschläge über- Das | bringen, welche die ganze Schwierigkeit aus dem Wege räumen |

| würden.

lamente, um Gelegenheit zu haben, Lord NPalmerston's Politik aniugrcien.

, In n Schottischen Städtchen Selkirk wurde am 15. Au- cust eine Statue Walter Scott’s, von Ritchie, errichtet. Standbild ist 7!/, Fuß hoc und von ausnehmender Aehnlich- fit. Sir Walter ist in dem Kostúm eines Sheriffs darge- tellt, mit einer Rolle in der linken Hand, die rechte auf feinen Stab gestüßt.

Nach einem Schreiben aus Dublin in der Morning Poft ist dort der Nothstand der Armen auf einen furchtbaren Grad gestiegen, da seit der Annahme des neuen Armengeseßes das Publikum aufgehört hat, der Armenanstalt sreiwillige Bei- tráge zufließen zu lassen. Vorsteher der Anstalt kein anderes Mittel gesehen, als die Ar- men in Masse durch die belebtesten Straßen ziehen zu lassen. „Jn diesem Augenblicke“, sagt der Korrespondent, „ziehen 38090 Bettler in Shmuß und Lumpen unter meinem Fenster hin, einige mit großen Plakaten, welche den Zustand der An- talt bezeichnen. Den Zug erdffnen die Vorsteher der Anstalt, und ihnen folgen die Kinder der Armen. Da das Armengeseß eist im nôcsten Jahre zur Ausführung kommt, so müssen viele ünglücflihe umfommen, wenn nicht die wohlhabenden Ein- wohner der Stadt Beistand leisten“.

Die lebten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten spre- chen allgemein eine Befürchtung über die bevorstehende Lage der Handels: Angelegenheiten aus. Viele Banken iu den sd-

Geschäfte unvoerständig übertrieben, so daß man viele Bankerotte

erwartet. Der Zinsfuß stand úberall auf 15 bis 18 pCt., ohne |

Ausficht auf eine baldige Besserung.

Den Schluß der dem Parlamente vorgelegten Aktenstücke über die Orientalischen Angelegenheiten machen noch drei De- peschen des Britischen Konsuls in Alexandrien, Oberst Camp- bell, aus den Monaten Juli und August vorigen Jahres. Sie erstatten alle drei Bericht über Unterredungen, welche der Oberst mit Mehmed Ali gehabt hatte, doch erst vor der dritten dieser Konferenzen hatte der Konsul die bereits mitgetheilte, unterm 9. Juli von Lord Palmerston an ihn erlassene Instruction empfangen, in welher ganz unumwunden erklärt war, daß England in einem etwanigen Konflikte zwischen dem Pascha und dem Sultan für den Leßteren Partei nehmen würde. Die erste dieser CLampbellschen Depeschen ist vom 12. Juli 1838 datirt; es heißt darin: f:

„Da einige Kriegsfahrzeuge des Pascha gestern früh den hiesigen Hafen verließen, so machte ich am Abend dem Pascha meine Aufwar- iung, um genauere Erfundizgungen über die Bestimmung dieser Fahr- zeuge und die wirkliche Absicht des Pascha bei ihrer Absendung ein- zuziehen. Jn Entgegnung auf meine Fragen über diesen Punkt äu- ßerte der Pascha, daß er nicht austände, mir seine An- und Absichten frei heraus zu sagen. Er erklärte, daß die Kriegsfahrzeuge besiimmt wären, in der Nähe von Alexandrien zu kreuzen und ihre Uebungen vorzu- nehmen, und daß er nach Kandien an die im Hafen von Suda befindlichen Kriegéfahrzeuge den Befehl gesendet, sich mit den anderen zu Alexan- drien zu vereinigen. Auf meine Frage, twic stark die ganze Seemacht seyn würde, sagte er mir, sie würde aus acht Linienschiffen, flnf schweren Fregatten und einigen Korvetten und Briggs bestehen. Ais ih ihm meine Zufriedenheit darüber zu erkennen gab, daß er sciae Kadrieuge von dort zurückgezogen, wo sie wahrscheinlicherweise auf das

eshwader des Sultans hätten treffen mlissen , sagte er mir, daß er ein leichtes Fahrzeug vor Kandien, ein anderes vor Rhodus gelassen, um ihm vou den Bewegungen der Flotte des Sultans Nachricht zu geben; „„und“’““, fügie er hinzu, „,„wenn des Sultans Flotte die- ser Gegend sich nähern sollte, werde ih mich in meinem Dampfboot einschiffen, um an Bord meines Admiralschiffes zu steigen, und ich verspreche Jhnen, daß Sie die ganze Flotte des Sultans, mit Aus- nahme der Fahrzeuge, die in der Schlacht in den Grund gebohrt seyn möchten, nach Alexandrien gebracht sehen werden.“ Jch erklärte ihm, nah meiner Meinung werde ein Angriff auf die Flotte des Sultans als eín Beginn der Feindseligkeiten von sciner Seite be- trachtet werden. Er antwortete, dies kenne sicher nicht so angesehen werden, im Falle die Flotte des Sultans Ran herausfordernd vor sciaen Küslen erschiene. Der Pascha äußerte hierauf, er ver- muthe, daß der Französische General-Konsul und ich selbs Verhaitungs- befehle von unseren Regierungen mit dem am 14, Juli erwarteten Dampfschiff empfaugen würden; auf meine Entgegnung, daß dies wahrscheinlicherwrise der Fall seyn werde, sagte der Pascha, daß Herr Cochelet und ih schr wah. schzefnlich würden angewiesen werden, eine sehr starke Sprache gegen ib1 zu führen, daß er aber ais Antwort uus die Gründe seiner Handlungsweise cntweder mündlich oder schriftlich, je nachdem €s erforderlich, mittheilen wolle; daß die Bri- tische Regierung seine Stellung nicht zu begreifen und nicht einzuse- hen scheine, wie unmöglich es ihm wäre, nach den gebrachten Opfern und den im Lande eingeführten Verbesserungen ins Grab zu steigen mit dem Flecken auf seinem (Bedächtnisse, seine Familie unversorgt, ohne fe st- geseßztes Besizthum und jeder Art Verfolgung preisgegeben, hinterlassen zu haben. Jch entgegnete thm, nach meiaer Meinung müsse er sich mit dem Status quo, wie er zu Kiutabia festgeseßt worden, begnügen und sein Vertrauen hinsichtlich einer fünftigen Beilegung auf die großen Mächte seyen; die Britische Regierung hätte ibm jeden möglichen Beweis ihrer Sorgfalt für scine Wohlfahrt gegeben, solange er die großen Talente und die Thatkraft seines Geisiesden Künsten tes Friedens undder Einführung des Gedeiheus und der Bequemlichkeiten des Lebens unter dem von ihm regierten Volke gewidmet; ih mlißte ihm frei heraussagen , daß nach meiner Meinung das beste Mittel zur Erlangung seiner Unabhängig- feit das wäre, sein Land dergestalt zu regieren, daß er ganz Europa dadurch die Ueberlegenheit seiner Regierung über die der anderen Theile des Türkischen Reiches und das größere Glück und Wohibefiunden des

ihre Ríimessent ;

enn er Verdacht |

darin getrieben werden, die beim | Oberst Campbell über eine nochmalige Nudienz, die er am Tage

s E C Nogat :én eien „Belterirngaufe | nommenen Kindern nicht verlassen dütfz, oßne ihr Loos vorher | sicher zu stellen, daß er jedoch vor der Antwort der großen Mächte \ werde,

| weise dazu nöthige. | großen Mächte verneinend ausfiele, so werde er seine Forderung | wiederholen , und er hoffe von- ihrer Gerechtigkeit, daß fic in | sein Begehren willigen würden; sollte er aber troßdem finden, daß | | es feine Hoffnungen fúr ihn gebe, so dürfe die Geduld gewisse Grän- | | zen nicht überschreiten, und er werde sih dann selbst unabhängig er- | klären; es stehe Übrigens in seiner Macht, die ganze Türkei in | Et 92 | die Personen - Frequenz ist im Abnehmen gegen die früheren

Unter diesen Umständen haben die |

| General: Konsul, Graf Medem, zugegen gewesen.

| nicht

| im Angesicht

lichen und westlichen Staaten hatten nämlich füc Baumwolle | seinen (0 große Vorschüsse geleistet, daß sich jet bei ihnen Verlegen- | daß er

heiten zeigen; eben so hatten die Baunmwollen-Spekulanten ihre |

L 1034

Volkes unter seiner Herrschaft zigen werde; und daß vor Allem in

| England ein folches Verfahren avf das Wärmste von der Regierung | |

und jeder Klasse des Volfs gewürdigt werden twlirde. Der Pascha entgegnucte darauf, daß die Umstäude seiner ungewissen Stellung ibn gezwungen, cine zu scinen Miiteln in feinem Verhältniffe stehende Macht zu erhalten und ín Folge dessen schwere Steuern aufzuerlegen ; aber daß es einigermaßen die Schuld der großen Mächte wäre, die ihn in eine so shwierige und widerwärtige Stellung gebracht hätten und darin- erhielten, und aegen die er fein anderes Mittel fände, als den Schritt, den zu thun er seine Absicht angekündigt.“ i

In der zweiten, vom 17. Juli datirten Depesche berichtet

vorher bei dem Pascha gehabt, und wobei auch der Russische L Mehmed Ali wiederholte in derselben seine früheren Erklärungen, daß er sich

| 52 Jahre lang bemüht habe, zu seiner jeßigen Macht zu gelan-

gen, und daß er seine große Familie, seine Tausende von ange:

keine Feindseligkeiten gegen den Sultan beginnen wofern dieser ihn nicht durch seine Handlungé- Wenn, fügte er hinzu, die Antwort aller

Die lebte Ca De i he vo 11, August datirt ist, benachrichtigt Lord Palmerston, dessen Zn- structionen vom von dem Eindruck, ( derselb med Ali gemacht, und von der Antwort, die dieser darauf ge-

| geben. Boghos Bey, der Minister des Pascha’'s, welchem Oberst | Campbell zuerst die ihm aufgetragenen Eröffnungen machte, war Regie- | und gab nicht | Aenderung | er: |

der Oberst |

geneigt, die Vorstellungen der Britischen rung bei seinem Herrn zu unterstüßen, die gerinste Aussicht auf eíne zu erwartende des von Mehmed Ali gefaßten Beschlusses.

flárte denn auch in der Unterredung, welche A sodann mit dem Pascha selbst hatte, und worin er demselben die Depesche Lord Palmerston’s vom 7. Juli vorlas, nochmals

Leßterer

aufs emphatischste, daß er seinen Unabhängigkeitsplan nimmer- |

mehr aufgeben werde. Doch seßte er hinzu, er wolle nichts úbereilen und nichts thun, was von der Pforte als feindselig betrachtet werden könnte; er wolle sich gewissenhaft in seinen Gränzen halten, wie denn der Umstand, daß seine ganze Flotte von Alexandrien liege, hinlänglich von der Aufrich- tigkeit dieser seiner Versicherung zeuge; indeß erwarte er, daß die großen Mächte einen billigeren und gerehteren Beschluß zu Gunsten fassen würden. Dann wiederholte er,

immer noch hoffe, er werde im Stande seyn, mit dem Kapudan Pascha, der wahrscheinlih nächstens mit einem Auftrage des Sultans nach Alexandrien kommen würde, Alles freundschaftlich zu schlichten, ohne daß die Mit- wirkung der Europäischen Mächte nothwendig seyn dürfte. Ja, er erklärte sogar, im Widerspruch mit seinem zu Anfang der Unterredung kundgegebenen festen Entrchlusse, sich unabhängig zu erklären, daß er, wenn der Kapudan Pascha käme, um zu

| unterhandeln, sich selbst mit der bloßen Erblichkeit in seiner

Familie begnügen wolle, was er jedoch gegen Ende des Ge- spráchs wieder zurüczunehmen schien, wie aus dem weiteren Bericht des Oberst Campbell hervorgeht, der folgendermaßen schließt: 4 s : :

„Der Pascha sprach hierauf davon, daß er eine Reise unterneh- men wolle, um die neuen Goldbergiverke im Sennaar zu besichtigen, und äußerte, daß, wenn er, die Hände voll Gold, zurückfehre, er feine Freunde und feine Armee suchen werbe, um sich mit der Pforte zu einigen. Er sagte, er wolle im Monat Oktober abreisen und einige Monat abwesend seyn, während weicher Zeit die Sachen vielleicht eine günstigere Wendung genommen hätten. Die Erwähnung der Gold- bergwerfe entlockie mir natürlicherweise eine Frage hinsichtlich des Tri- buts, welczeu cr, wie er äußerte, als eine heilige Schuld gegen den Sultan betrachte, den er bezahlen werde; aber im Augenblicke fand er hinfichilicz des Courses einige Schwierigfelten. Jch meinestheils glaube

jedoch, daß er Ausftalien trisft, ihn über Triest bezahien zu lassen, n:0- |

bin er eine Quantität Baumwolle gesendet hat. Der Pascha begann hier- auf, sich über das zu verbreiten, was er die Ränke ker Pforte gegen fich nenut. Er sagte, daß Churschid-Pascha ibm von Hedschas einen Brief geschickt, den Ali-Pascha von Bagdad an die Stämme des Nedsch geschrieben, um sie gegen ibn (Mehmed Ali) aufzuwiegeln, und daß er mir zum Beweise dessen eine Abschrift davon zusenden Verde, S) habe sie sci:dem empfangen und habe die Ehre, Ew. Herrlichkeit cine Abschrift davon zu übermachen. Dieses Schreiben scheint mir jede wenig zu bedeuten. Der Pascha fügte hinzu, er scy Überzeugt, daß die Pforte bei den leuten Ereignissen in Syrien die Haud im Spiele ge- habt; er hätte zwar feine gewisse Beweise darüder, aber er sey mehr als je überzengt, diese Sache könnte ohne die geheime Untersiüßung der Pforte nicht fo lange gedauert haben, und die Drohungen der Pforte an der Syrischen Gränze gegen die Aegyptische Negierung seven der handgreiflicze Beweis davon. Er äußerte: „Gott sev Dank, die Sache mit den Drusen ist zu Ende, und ich hofíe in den Besiß der Briefe zu fommen, die den Syrern geschrieben worden sind, um sie Jhnen zu zeigen. Jch habe Jhnen immer gesagt, und ich wiederhole es Jt, daß mcin Wunsch stets seyn wird, den Krieg zu vermeiden, iasofern Noth wehr mich nicht dazu zwingt; aber dieser Wunsch sol mein Be- mühen nicht aufhören machen, während meines Lebens das künftige Schicksal meiner Familie, so wie derjenigen Personen zu sichern, die mir anhángen. Der Pascha {loß mit der Bemerkung, daß alle Umstände ihn nöthigten, bei seinem Plaue zu verbarren und die Ge- rechtigfeit der großen Mächte zu desseu Vollstreckung anzuslehen. Ew. Herrlichkeit wird auf diese Weise begreifen, daß Mchmed Ali auf sei- nem Vorhaben besteht, welches er den General - Konsuln der großen Mächte hier seit meiner Zusammenkunft mit ihm wiederholt hai.“

Niederland

Aus dem Haag, 3. Sept. Der Königl. Württemberg- {he General - Lieutenant, Graf von Bismark, ist hier einge- troffen.

A der Amsterdamer Börse beshästigt man sich jeßt fast aus\chließlih mit den Spanischen Papieren. Die Nachrichten über die Fortschritte der Christinos werden für so entscheidend gehalten, daß die Spekulanten von neuem Lust bekommen ha- ben, ihr Geld an einem Papier zu wagen, das bereits so Vie- len ihr ganzes Vermögen gekostet hat.

Belgien Brüssel, 3. Sept. Vorgestern is die Eisenbahn von Gent nah Deynze eröffnet worden; es ist dies ein Theil der Linie von Gent nah Courtray, welche binnen kurzem ganz vollendet seyn wird.

Campbellsche Depesche endlich, welche vom |

7. Juli der Konsul nunmehr erhalten hatte, | welche die Mittheilung derselben auf Meh- | | Meinung unter den Stimmführern getheilt wurde; indessen | cheint man hier den Werth der eigenen Jurisdiction in einer | Stadt wie Leipzig von einem andern Gesichtspunkte aus zu

| rathene Erholungs-Reise mit nächstem anzutreten gedenkt.

Unsere Kunst-Ausstellung macht sih wiederum durch einige interessante Werke bemerkt; namentlich wird ein großes histori-

ches Gemälde de Keyzer's sehr gerühmt.

Deutschland.

Leipzig, 5. Sept. Se. Majestät unser König und die Königin sind heute gegen Abend mit dem gewöhnlichen Wagenzuge auf der Eisenbahn von Dresden hier eingetroffen, um Ihre Majestät die verwittwete Königin von Bayern, so wie Zhre Königl. Hoheiten den Kronprinzen und die Frau Kronprinzessin von Preußen aus der Reise von Berlin Hier zu bewillflommnen. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften haben im großen Blumenberge am Theaterplaße Ihr Absteige- quartier genommen, werden aber nur bis morgen Mittag in unsern Mauern bleiben. L L '

Nach der neuesten Bekanntmachung über den Rechnungs Abschluß der hiesigen Sparkasse vom vorigen Jahre scchuldete dieses Institut bis dahin 693,612 Rthir. an 7503 Einleger, two gegen dasselbe an Staatspapieren, Hypotheken-, und Leih-Kas- (sen-Scheinen, so wie an baarem Gelde 638,030 Rtklr., mithin einen Gewinn von nahe 35,000 Rthlrn. besaß. '

Mit dem 29. September beginnt die diesjährige Michaeclis- Messe und endet den 19. Oktober. Die Waaren - Sendungen, hon jeßt von auswärts eingehen, sind sehr bedeutend, so man, wenn die Rüstungen im Orient die Käufer dort nicht urückhalten, einer schr guten Messe entgegenschen kann.

Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Actien stehen jeßt 92 pSt.;

I 5 2

5 ,

schöônen Sommertage. Sie betrug vom 24. bis 31, Uugust 10/700, und die Einnahme 7538 Rthir. 12 Gr. in 34 Fahrten,

Die neulihe Meldung aus Dreéden, daß man dort die Gerichtébarkeit und Polizei- Gewalt der Stadt an die Regie rung zurückzugeben wünsche, worauf wenigstens der Antrag der dortigen Stadtverordneten gegen die Ansicht des RathE gerich- tet war, könnten die Vermuthung erzeugen, daß auch hier diese

betraten, wie denn überhaupt viele Ritterguts- Besißer und Ortschaften die Abgabe der Patrimonialgerichtébarkeit, der Fol- gen willen, sehr bedauern sollen.

Hannover, 5. Sept. Der Prinz Georg von Preußen ist heute von hier nach Düsseldorf abgereist.

(Schwäb. M.)

an, GA orn

Der König und

Stuttgart, 1. Sept. t ! die Prinzessin Marie sind am 30sten, die Königin und die ‘Prin- zessinnen Katharine und Auguste am 31sten v. M. von Friedrichs- hafen in erwünshtem Wohlseyn wieder hier eingetroffen.

eee

Wien, 31. Aug, Der Furst von Mettertuch ist be reits so weit hergestellt, daß er die ihm von den Aerzten e a Ziel der Reise ist der Johannisberg, die herrliche Besißung des Fúrsten im Rheingau, welchen Se. Durchlaucht seit neun Fah- ren nicht besucht hat. Der Staats-Kanzler hatte dort die Kunde von dem Ausbruche der Juli-Revolution etfahren, und tar im Laufe der nächsten Jahre immer durch den Drang der Geschäfte oder unvorhergesehenen Zwischenfälle, wie noch im verflossenen Sommer durch die plôbliche Erkrankung seiner Gemahlin, ver- hindert, den sehnlih gehegten Wunsch eines abermaligen Be- suches in Erfúllung zu bringen. Die Abreise i auf den 9. September festgeseßt. Der Fürst wird von seiner Familie und einer Abtheilung des auswärtigen Departements begleitet wer- den, und gedenkt vier Wochen am Johannisberg zu verweilen, so daß er erst gegen Ende Oktober wieder in Wien eintreffen dúrfte. :

Graf Kollowrat, welcher seit mehreren Wochen auf seinen Gütern in Böhmen abwesend ist, wird unverzüglich nach der Hauptstadt zurückkehren. j Á

Seit einigen Tagen verweilt hier Lord Claude Hamilton; er ist auf der Rückreise nach seiner Heimath, Schottland, be- griffen, nachdem er Aegypten und Nubien besucht, und bis zu dem dritten Katarakten des Nils vorgedrungen ist. Dieser ver- ständige Reisende hat úber die Verhältnisse des Neu-Arabischen Reiches viele interessante Notizen gesammelt, welche als Pen- dant oder besser aís Gegensaß zu der vom Fürsten Pückler-Mus- fau unlängst in der Allgemeinen Zeitung veröffentlichten Be- chreibung seiner Reise nach Assuan, dienen könnem

Der Herzog von Bordeaux tritt eine Reise nach Jtalien an. Se. Königl. Hoheit wird Mailand, Florenz und Rom besuchen.

Unser der gelehrten Welt bekannte Physiker , Professor von Ettingéhausen, der sich gegenwärtig in Paris aufhält, schreibt an seine hiesigen Freunde mit Begeisterung über die Entdeckung Daguerre's, mit welchem er in nahe Berührung getreten isi, und der ihn persönlich mit dem Vefahren des Da- guerrotyp bekannt gemacht hat. Auch er scheint die vielfach ausgesprochene Ansicht zu theilen, daß diese Entdeckêung der Wissenschaft und namentlich der Optik, mehr als der Kunst, zum Nuten gereichen werde. Unsere Veduten-Maler, deren wir hier eine große Anzahl besigen, athmen wieder auf, seit durch die Enthüllungen Arago’s bekannt geworden, daß das Verfahren, um ein deutliches Licht-Gemälde zu gewinnen, doc nicht so ein- fach und leicht sey, als man sich vorgestellt hatte. Noch mehr als diese materiellen Schwierigkeiten, welche ihr gefährlicher Nebenbuhler, das Daguerrotyp, gegen sih hat, die aber durch Vervollkommnungen früher oder später vermindert werden fôn- nen, dúrfte sie die Betrachtung trösten, daß es der Natur, wo sie sich selbs konterfeit, immer an dem Zauber fehlen wird, den die Kunst, der auch ein anderes Reich, als das irdische, er- {lossen is, allein zu verleihen vermag. Nur denen, die nichts Hôöheres kennen als die Natur, und den Triumph der Kunst in möglichster Naturtreue suchen, kann die Entdeckung Daguerre's Eintrag thun.

Der kommandirende General in Mähren und Schlesien, Feldzeugmeister Graf Mazzuchelli, ist zum Gouverneur der Fes stung Mantua ernannt und in Folge dieses der zum fomman- direnden General in Jnner-Oesterreich bezeichnet gewesene Feld- zeugmeister, Graf Nugent, zum kommandirenden General in Mähren und Schlesien, dagegen der kommandirende General in Galizien, Feldmarschall - Lieutenant Freiherr von Langenau, zum fommandirenden General in Jnner- Oesterreich, der kom- mandirende General in Siebenbürgen, Feldmarschall-Lieutenank Freiherr von Wernhardt, zum kommandirenden General ín Ga- lizien und der Feldmarschall-Lieutenant und Divisionair in Jta- lien, Rétsey von Rétse, zum kommandirenden General in Sie- benbürgen ernannt worden. Der Feldmarschall-Lieutenant Frei- herr von Watlet wurde zum Ober-Lieutenant und der Feldmar-

S unterrichtet,

Y von Granada und Anderen in Jturmendi. N taillone, welche Maroto begleiteten, wußten niht, daß er Ver- Y rath beatsichtiae; als sle sich davon überzeugten, erdffnete ein

N hes Feuc

schall-Lieutenant und bisherige Festungs-Kommandant zu Man- tua, Freiherr von Fürstenwärther, zum Unter-Lieutenant der er- sten Arcier-:Leibgarde ernannt.

REALENU.

Turin, 27. Aug. (A. Z.) Da die Stein-Beshwerden unsers Königs immer bedenklicher werden, so wird er die sei- fenhaltigen, fúr solche Uebel sehr wirksamen Wasser von Evian am Genfer See gebrauchen, vorher aber eine Excursion in das

Drahtbrúcke von sa Caille zu besehen, die seinen Namen führt.

westliche Savoyen machen, besonders um die neue merkwürdige |

zahlreiche Trinker und Bader aus dem östlichen Frankreich, aus |

der sádlichen Schweiz, aus Rußland, England und Nord-Amé: rifa cingefuünden. in ihrem Ruf, die an sich reizende Umgegend wird immer meh? angebaut, cine Menge neuer Landhäuser erheben sih um Aix. Sehr begünstigend wirkt auch die Dampfboot-Verbindung über den anmuthigen Bourget-See und die malerishe Rhone mit Lyon. Jz trefliher Verbindung wird damit die Eisenbahn von Chambery bis zu diesem Sce stehen, die wohl noch vor kúnsti- gem Frühling fertig werden dürfte. Es fragt sich nur, ob jeder Handelszug von Chambery über den See mit Dampfböôten nach Lyon und umgefeßrt bedeutend genug werden wird, um aus dieser Cisenbahn eine icidlihe Unternehmung zu machen. Jn unmittelbarer Verbindung damit stehen die großen Arbeiten, die jeßt viele Hände beschäftigen für die Rectification und Er- weiterung der Straße, die von Grenoble nach Montmeillan und Chambery führen, und lebterer Stadt die Waaren von

Marseille zufüßren wirb.

Genua, 28. Aug. Gestern fräh kam hier das vom Ba- Iicola fommandirte Neapolitanische Geschwader Es besteht dasselbe aus dem Linienschiffe ,Vesuv“‘“, den Fre gatten „„Pariß „„Uraniag““ und „Jsabella‘/, einer Kor-

henope‘‘, otto 11d oinor Brigantkine vetfe und einer Xrigantine.

(F 4 ron von San ait

Rom 20. Ma Die

Bevölkerung der Stadt Rom war

E nah den mit nächstem erscheinenden statistischen Tabellen in dem

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lebten hre auf 148,528 Personen herabgesunken, während sie bis zu Östern dieses Jahres wieder bis zu 153,720 heran- gewachsen ift

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drid, 26. Aug. Die Erdffuung der Cortes wird in ahre mit ungewöhnlichem Glanze stattfinden. Die seit icht gebrauchten Königlichen Wagen sollen bei die:

it wieder hervorgesucht werden. Man will durch Pomy den Eraltirten imponiren ,

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durch die Espartero’s hervorgebracht haben, in Schrecken gesetzt sind. Die Köbniglitße Sißzung wird in dem Saale der Nepräsentanten- Kammer und nicht, wie sonst, im Senats-Saale stattfinden. Herr Moëscoso de Altamira ist zum Präsidenten des Se- nats ernaunt worden; Vice - Präsidenten sind die Herren Ta- rancon und Efpeleta. Man s\chließt aus diesen Ernennungen, daß das Ministerium entschlossen sey, den Cortes nicht zu

éieral Alaix hatte gestern eine lange Unterredung

3eneral Francisco Narvaez, General - Capitain von

Madrid, um si ber die zur Erhaltung der dffentlihen Ruhe

erforderlic)en Maßregeln zu besprechen. Der General Narvaez

machte sich anheischig, vie Ruhe in der Hauptstadt aufrecht zu erhalten.

Spanische Gränze. Bayonne, 30, Aug. Die nach- theiligen Gerüchte sür die Sache des Don Carlos, welche seit eingen Tagen hier zirkuliren, bestätigen sich immer mehr. Man wiß jeßt, daß am 25. August, in dem Augenblick®, als Don (arlos sich anschickte, bem großen Kriegs - Rathe beizuwohnen, taroto Bataiilonen zu den Christinos überging, in- dem er vorgab, er wolle dieselben angreifen. Don Carlos, hiervon änderte seine Reiseroute und schlug den Weg nach

Um 26sten war er mit den Ministern, dem Ge- neral Vislareal, dem Marquis von Valdespina, dem Herzog Die fünf Ba-

T m t 111 ft mitt funf

| Navarra ein.

Bataillon Guiden und eine Escadron Navarresen ein mörderi- ¿r auf die Christinos und s{chlugen sich durch. Espar- tero und Maroto befanden sich am 27sten in Tolosa. U LTEL Smyrna, 14, Aug. Das Journal de Smyrne is mit dem Verfahren, welches die Französische Presse in der Orientalischen Angelegenheit beobachtet, keinesweges zufrieden

und stempelt dasselbe vielmehr mit dem Namen einer „enthu-

siastischen Volitik““, die von der Civilisation des Orients, von einer Regeneration des Arabischen Volksstammes rede, ohne doch die Zustände und Personen richtig zu beurtheilen, an die inan dergleichen philanthrovische Pläne knüpfe. Die Französischen

h. Blätter Hätten bereits die g nze Arabische Halbinsel dem Vice- ) Könige von Aegypten zugedacht, ohne sich im Geringsten darum P zu kümmern, ob denn die Bevölkerung dieser Gegenden wirklich N ‘so große Lust habe, das E Und dieses Schicksal sey es, was man in Frankreich als die j ‘neue Civilisation des Orients zu betrachten scheine. Y hal de Smyrne““ seßt indessen seine Hossnung auf die Einigkeit Y der Europäishen Mächte und sieht darin die beste Gewähr- E leistung dafür, daß die Plâne der Französischen Blätter nicht Ï realisirt werden.

Schicksal der armen Fellahs zu theilen,

Das „„Jour-

Ueber die bereits erwähnte Landung Aegyptischer Emissaire

: an der Kúste von Macedonien enthält das Journal de Smyrne

olgenden Bericht aus Salonichi vom 10. August: „Am Don-

: nerstag Abend gegen Sonnen-Untergang sah man eine Brigg q init Türkischer Flagge ankommen, die, indem sle ankerte, die

tadt mit 21 Kanonenschüssen begrüßte. Der Gruß wurde er- ¿ Vidert und da es zu spát war, um Jemand an Bord zu sen- den, so wartete der Gouverneur von Salonichi bis zum folgen- genden Tage. Am Freitag früh ee sih daher ein Palast- PPeamter zu dem Befehlshaber des Schisses, der ihm eröffnete, daß dasselbe eine Aegyptishe Brigg sey und sechs Emissaire Mehmed Ali’sanBordhabe, die mit geheimen Aufträgen sür denPa- ha von Salonichi, denMuschir vonMacedonien den Rumeli Valessi und andere hohe Beamte jener Länder versehen seyen. Jsset

ascha beeilte sich, die Ayans und dffentlihen Beamten von Ler Antwort des Aegyptischen Befehlshabers in Kenntniß zu leben und Couriere an Mustapha Nuri Pascha und an den

Umeli Valesci abzusenden, um deren Befehle einzuholen.

Die Aixer Quellen steigen mit jedem Jah&

1035

Unterdeß befahl er, die Brigg zwei Tage Quarantaine halten solle. Man hat diese Maßregel allgemein für unzurei- chend gehalten und wenn der Gouverneur glaubte, er könne die Brigg nicht zurächalten, so ist man der Meinung, daß er derselben eine so lange Quarantaine hätte vorshreiben müssen, daß er unterdeß Instruktionen aus Kenstantinopel hätte erhal- ten können. Heute erhält die Brigg die freie Praktika und Jedermann is begierig zu sehen, was man mit den Emissairen der Unordnung und Unruhe anfangen wird. Der Gouverneur glaubt, sie nah ihren Bestimmungsorten abgehen lassen zu müs-

j ! | jen, nahdem er Mustapha Nuri Pascha und den Rumeli Va- Die Bäder in Aix sind dieses Jahr sehr besucht, und noch weit | staph Lars

mehr von Fremden als Einheimischen; besonders haben sich | wohner der Stadt meinen dagegen, man müsse sie in Salonichi

lessi davon in Kenntniß gesest habe. Die angesehensten Be-

festhalten und um sih hierúber zu berathen, versammeln sie sich

| heute sämmtlich im Palast dos Gouverneurs. Von dem Führer der

s

E L dri di Rin Ì L L T

Aegyptischen Brigg hat man erfahren, daß zwei andere Briggs, die

haben, nach den Küsten von Albanien und Karamanien gesegelt sind.

Der Vice-König will jene Länder gegen die Pforte aufwiegeln, er will ! dieBeamten derRegierung bestechen, um das Volk zum Bürgerkriege |

aufzureizen. Diese Projekte sind seiner würdig, allein man zweifelt,

daß sie ihm gelingen werden, denn es giebt in der Türkei Nie- |

mand mehr, der aus Feigheit oder aus, Habgier sich dazu ver- stände, seinen Namen der Schande zu überliefern. In Dschu-

murdza, in einiger Entfernung von Cavalle bei dem Hafen La- |

gos, hat eine Bewegung stattgefunden, die jedoch mit der Po- litik nichts gemein hat. Die Bewohner dieser Stadt, unzufrie- den über die Bedrückungen ihres Gouverneurs, gegen den sie mehrmals vergebliche Klage geführt, rotteten sich zusammen we-

| gen eines Palastes, den der Gouverneur sich auf Kosten der

| gekostet hat.

| durch | die Ordnung wiederhergestellt wurde.

Gemeinde erbauen láßt und der bereits 1!/, Millionen Piaster Der Aufstand nahm bald einen beunruhigenden harakter an, und der im Bau begriffene Palast wurde die Bevölkerung den Flammen übergeben, worauf Die angesehensten Ein:

| wohner haben indeß eine Deputation nah der Hauptstadt ge-

sandt, um die Abberufung des Gouverneurs zu verlangen, dessen

| Benehmen höchst tadelnswerth ist und fast die von dem Volke | verúbten strafbaren Exzesse rechtfertigte, wenn dergleichen si

| Guys, is abberufen und durch Herrn Gillet, der si gegen- |

überhaupt rechtfertigen ließe. Der Französishe Konsul, Herr

| wärtig in Tarsus aufhält, erse6t worden, bis zu dessen Ankunft

Herr Vattier de Bourville die Konsulats-Geschäfte versucht.“

SLieGenl Athen, 13. Aug.

Q 1 Ds

(Hamb. Korr.) Die freudige Auf-

! regung aller Gemüther, welche durch die Ereignisse im Orient hier | hervorgebracht worden war, ist einem Gefühl der Schaam ge-

die bereits | ordentliche Wirkung, welche die Sieges-Berichte |

i einer | jeßige Spannung zwischen unserem Hofe und Lord Palmer- |

wichen, wie wir sie bei Völkern wahrnehmen, die gegen Lust und Willen sich genöthigt sehen, dem Gebot der Umstände zu weichen. Wir hätten gern einen Zug über unsere Gränzen ge- macht, in der allerdings unbestreitbar richtigen Vorausseßung,

Aufstande gegen die Pforte bringen. - Jeßt \{chweigt die Presse wieder von den extravaganten Plänen einer Invasion in die Tärkei, und begnügt sich mit einer Beleuchtung der Theilungs- Projekte des Osmanischen Reichs im Griechischen Interesse. Bor den fremden Angelegenheiten haben die eigenen fast ganz zurücktreten müssen. Man spricht davon, es seyen aus England

| nicht die angenehmsten Nachrichten eingegangen. Fast muß man | auf das Eine oder Andere aus dem Verkehr schließen, welcher

wieder zwischen unserem Hofe und dem Englischen Gesandten eingetreten ist, Graf Armansperg hat nachhaltige Freund- schaften hier begründe, So werden denn von mehr Seite her alle die Unerheblichkciten, welche die

ston herbeigeführt haben, der Regierung aufgebürdet, welche

| theils manchen Griechen, theils den Freunden Sir Edmund | Lyon's noch immer als zu Deutsch, zu Bayerisch, zu Rudhar-

tisch erscheint, und zwar geschieht dieses immer in den grellsten

| Farben. Man spricht wieder viel von einem Besuch, welchen | noch in diesem Herbst der Kronprinz von Bayern seinem Bru- | der, unserm König, abstatten werde. Auch ein naher Verwand- | ter der Königin würde, einem nicht unglaubwürdigen Gerüchte

| der Aerndte mindern sich in der Regel die Räubereien.

nach , auf einige Zeit hier erwartet. Mit der Einbringung

| jeßt ist es wieder so. Sie ganz auszurotten, wird bei dem Zu-

| mit wenigen Ausnahmen, sehr ergiebig ausgefallen. len sich die Preise nicht jo vortheilhaft, wie man es nach den | | kriegerischen Constellationen erwarten solite.

stande unseres Heeres und dem Mangel an Geld wahrscheinlich noch lange nicht mdöglih werden. Uebrigens ist die Aerndte, S

Nur stel-

Auf Deutsche Ein-

| wanderer für die Vermehrung unserer Grundeigenthämer müs

| Italien akklimatisiren.

sen wir wohl verzichten. Eher würde sich vielleicht der von Süd-

Bis jekt sind alle zu Grunde gegan-

| gen oder rechtzeitig freiwillig heimgekehrt.

Negt eli

Alexandrien, 6. Aug. Auch der Korrespondent des Journal de Smyrue versichert, daß Mehmed Ali die Vor- s{chläge der Europäischen Konsuln vorerst zurückgewiesen und sich eine Bedenkzeit von drei Tagen ausgebeten habe. Er fügt dann hinzu: „So ist die Frage in Betreff der Türkischen Flotte noch nicht erledigt, und ungeachtet aller Vorstellungen, die Mehmed Ali gemacht worden, will er die Flotte nicht eher herausgeben, als bis seine Forderungen ihm bewilligt worden sind. Die Un- zufriedenheit dieser Flotte ist übrigens aufs Höchste gestiegen,

und es kann auch nicht anders seyn, wenn man erwägt, daß die |

Türkischen Offiziere in Aegypten gar Avancement haben. Dazu kommt noch, daß man gar nicht gesonnen zu seyn scheint, sie zu besolden. Der Pascha hat so- gar 80,000 Okas Schiffs - Zwieback, die sich am Bord der Schiffe befanden, wegnehmen und durch eine Art Brod erseßen lassen, das die Matrosen um keinen Preis essen wollen. Sie leben daher größtentheils von Früchten und da das Klima ihnen nicht zuträglich ist, so sind se im Allgemeinen von ziemlich ernstlichen Krankheiten befallen. Das Benehmen des Pascha's ist shwer zu erklären; denn es läßt sih nicht annehmen, daß er eine Flotte zur Unzufriedenheit reizen wolle, von der er so großen Nußen hätte ziehen können, und die ihm die größte Verlogenheiten bereiten kann, wenn se si{ch der Lage, in die man sie versest hat, entziehen wollte. Mehmed Ali ‘hat es indeß keinesweges an Vorsichts- Maßregeln fehlen lassen. Sein Geschwader ist so aufgestellt, daß jedes Türkische Schiff neben einem Aegyptischen liegt; auch haben erstere keine Kriegs - Munition, während lebtere mit Allem wohl versehen sind. Bis jet haben nur die höheren Türkischen Offiziere das Aegepele Kostüm angelegt; Mehmed Ali scheint nicht geneigt, die Kosten ua E wollen , die durch die Umänderung des Kostüms der ganzen Mannschaft verursacht werden würden. In

keine Aussicht auf

Folge der Prüfung, der die Aerzte der Türkischen : haben unterwerfen müssen, sind nur zehn im Dage die Uebrigen aber wegen Unfähigkeit entlassen worden. Man wundert sich, daß der Pascha diese Maßregel nicht auch auf die Aerzte seiner eigenen Flotte ausgedehnt hat, wo gewiß auch viele Ausmerzungen würden stattgefunden haben. Noch me5r muß man aber erstaunen, wenn man sieht, daß der Vice-König Personen ihrer Aemter entseßt, die nicht seine Unterthanen sind. Die Tárkischen Aerzte erkennen die Autorität des Pascha’'s von Aegypten nicht an und wollen sich seinen Entscheidungen nicht fügen; sle treffen Anstalten, nach Konstantinopel zu gehen,

als î

Auch |

um dort die Wiedereinsezung in ihre Aemter zu Verpügas. Der Kapudan Pascha ist fortwährend der Gegenstand der Auf merksamkeit von Seiten des Vice-Königs- und der Personen seines Hofes, aber die Bevölkerung von Alexandrien und díe

: | hier anwesenden Europäer beurtheilen sein Benehmen aus dem gleichfalls Agenten Mehmed Alis mit ähnlichen Missionen an Bord |

richtigen Gesichtspunkte.“/

Eine (fährt das „Journal de Smyrne“/ fort) eben so un- politische als drückenden Maßregel, die über den Gang der hie- sigen Verwaltung vollkommen charakterisirt, ist die Herabsebung | des Türkischen Geldes auf einen ganz niedrigen Werth. Einige

Münzen verlieren 25 bis 40 pyCt. Bon der Verwirrung, die | dadurch hier entsteht, kann man sich keinen Begriff machen, und | es ist auffallend, daß die fremden Konsuln noch keinen Schritt in dieser Beziehung zu Gunsten ihrer Landsleute gethan haben

Es ist die Rede von der Herausgabe eines Journals un- ter dem Schu6e von Boghos Bei. Der Haupt-Redacteur soll sich sehr gut auf die Foulard-Fabrication verstehen und zur An- legung einer solchen Fabrik nach Aegypten gekommen seyn ; wahrscheinlich glaubt er, daß das eine Geschäft dem anderen keinen Eintrag thun werde und will daher beide zu gleicher Zeit betreiben. Die erste Nummer des neuen Journals hat indeß noch nit erscheinen können, twoeil man nicht weiß, welchen Titel man ihm geben soll

) Am 3ten Morgens 8 Uh1 ivar der Wasserstand an dem Pegel der Krafohlschleuse 12 Fuß 9 Zoll, und zivar seit Nachts 12 Uhr unverändert, weshalb die | Hoffnung rege wurde, daß das Wasser allmälig zu fallen an- j fangen werde. Die Quellungen an den Ellerwalder Deichen

oberhalb der Kirche hatten sich bei fortgeseßter Erhdhung der | Erdbanketts bis dahin gut gehalten. Auf Fischerskampe waren

T1000 Elbing, 3. Sept. (Elb. Anz.)

| zwar mehrere gefährlihe Stellen, namentliche eine, wo das | Bankett um 3 Fuß gesunken war; man arbeitete hier aber eben- | falls mit aller Kraft - Anstrengung und hoffte, auch hier den | Deich zu halten. | gehalten, wenn gleich der Sommerdeich bereits um etwa 3 Fuß | und die Einlage- und Zeyershen Deiche ober- und unterhalb | des Ueberfalls um etwa 1 Fuß hatten erhöht werden müssen,

derselbe werde alle Provinzen mit christliher Bevölkerung zum | da das Wasser bereits anfing, sie zu Übersteigen. Dagegen war j

Auch der Radacker Ueberfall war bis dahin

der Deich unterhalb Zeyer bereits am 2ten Abends spät an meh- | reren Stellen durchbrochen und gegen Morgen brach auch der | Ueberfall an der Stubaschen Schleuse und es entstand auch hier j ein Grundbruch von 15 Ruthen Breite. Durch diese Brüche, | die gar nicht zu schließen waren, wurde sofort der größte Theil | der Zeyerschen Ländereien unter Wasser gesetzt und bald darauf | auch die niedrigen Ländereien von Einlage und Stuba, so wie nâchstdem die Ortschaften Neudorf, Klein - Mausdorferweide und | Jungfer bis zur Jungferschen Laache überschwemmt. Durch | diese Brüche ist wieder ein neues großes Unglick über den | Elbinger Kreis gekommen, da noch sehr viel Getraide auf dem | Felde stand, und der Grummet und die Viehweide bis zut | Herbst den Wirthen verloren gehen. Das leßtere wird am | schwersten zu erseßen seyn. Der Wasserstand im Haff ist eben- | falls ungewöhnlich Hoh und erschwert den Ablauf des Wassers | aus der Nogat; auch ist ein großer Theil der an den Ausflüsset | belegenen Ländereien durch Rúckstau úbershwemmt worden. | Vor dem Schlusse des Blattes (am 3ten Abends) geht uns noch | die Nachricht zu, daß das Wasser in der Nogat um 1 Zoll | (zwar wenig, aber unter den obwaltenden Umständen doch wich- tig) gefallen ist, und daß Fischerskampe und die Quellung im | Ellerwald sich hoffentlih halten werden. Leider erschkvert der an haltende Regen die ohnehin so anstrengende und schwierige Arbeir.

Koblenz, 2. Sept. Gestern feierte sein 50jähriges Dok | tor- Jubiläum der Geheime Medizinal- und Regierungs- Rath Wegeler, Dem Jubelgreise wurde am Vorabend des Festes eine Serenade gebracht, an welche sich ein Sänger-Corps | vonHerrenund Damen angeschlossen hatte.DieGlÜckwünsche brachte | ihm zuerst eine Deputation fremder Aerzte im Verein mit den hie- | sigen, und überreichte im Namen sämmtlicher Aerzte der Rhein- | Provinz cine kostbare silberne Vase. Deputirte der Universität | Bonn brachten das erneuerte Doktor - Diplom und die Apothe- | ker des Regierungs-Bezirks von Koblenz, an welche sich mehrere | von Bonn und Köln ohne Aufforderung angeschlossen hatten, | cinen goldenen Pokal mit reichen Verzierungen. Um 9 Uhr | Morgens erschien der Ober, Präsident von Bodelschwingh in | Begleitung des Königl. Provinzial-Schul-Kollegiums, des Medi- | zinal- Kollegiums und der Regierung und überbrachte im Auf: | trage Sr. Majestät des Königs als Anerkennung und Beloh | nung für die 50jährigen treuen Dienste, welche er dem König, dem Vaterland und der Rhein-Provinz insbesondere gewidmet hatte, den Rothen Adler-Orden 2ter Klasse mit Eichenlaub. Sodann übergab er dem Jubilar ein Schreiben des Ministers Freiherrn von Altenstein, und nachdem er ihm im Namen des Regierungs: Kollegiums den Glückwünsch abgestattet hatte, zwei silberne Arm leuchter. Es folgten dann noch mehrere Deputationen, Ge: schenke und Beglückwünschungen vom Militair und Civil, und selbst die Dampfschiffe und andere Fahrzeuge hatten ihre Flag- gen aufgezogen und die Stadt mit Bbllerschüssen begrüßt. Eín großes Festmahl vereinigte gegen 200 Freunde des Jubilars und ein Thé-dansant im Hause desselben beschloß den feierlichen Tag.

r

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 6. September Abgang | Zeitdauer Zeitdauer

von um Uhr | St. | M. um Uhr | St. M. Berlin | | 39 IPotédam |5 Mrg.| 1 | 43 Berlin |1 39 [Potsdam |8 » | | 39 Berlin 55

Dees 12 Mitt. 42 Berlin 42 otédam

44 Nm. 44 Berlin 43 Potédam

S L Abds. T Gerlín 11 Abds.} 1 | 45 [Potsdam |94 » M71

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Nm.|

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Die letzte Fahrt von Berlin und dié erste von Potsdam mit Pscrden.