1839 / 251 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gierun3s-Rath, Professor Dr. Boch in Berlin, zu ihrem E renmirzlied ernannt. F

Dieser Tage hat Dr. John Taylor in dem genten National - Konvent der Chartisten angezeigt, er werde vg die vôlliae Aufldsung dieser Versammlung beantragen. bi E dem die Bestcebungen der Chartisten in England fehlge! S sind, wolien sie ihre Sache in Schottland „noch E his uhzn; es hat daher in Glasgow bereits eine Verjami1 g von Chartistishen Abgeordneten stattgefunden. Aeußerung Lord

Die Morning Chronicle rügt eine i Didicutacs is ine, womit derselbe die E Angers Lorò Londhurst's auf die Politik des e tame Ba antwortete. Da nämlich Lord Lyndhurst so heftige Beschwerde über die Unfruchtbarkeit der diesjährigen Parlaments - Session führte, so entgegnete der Premier-Minister untec Anderem, das Parlament habe sich nit bloß mit der Gesetzgebung zu. beschäf- tigen, vielmehr sey dies nur eine Nebenpflicht desselben, seine Hauvtosliche aber die Erwägung des Staats-Bedarfs, die Be- bräntung úüberflússiger Ausgaben und die Bewilligung der Gran! g 2 A » E R nôihigen Mittel für den öffentlihen Dienst. Diese Be- haupcung erscheint obigem Blait als eine durchaus veraitete, für die Zeiten der Planiagenets und Tudors passende Lehre. „Allerdings“/, fugt die Chronicle hinzu, „war par- lanentarische Geseß6gebung ursprünglich nur ein Anhängsel der Geibbewilligungen. Die Lehre gehört jenen Zeiten an, wo die Revrásentation eine Last war und die Minister nur den Sou- verain zum Gebieter hatten. Fúr unsere Tage aber paßt sie nicht mehr. Das Parlament ist je6t über jene Zeit hinausge- wachsen und kann nicht wieder in seine Kindheit zurückehren. Geseßgzbung ist sein Hauptgeschäft und muß es seyn, und haupt- sächlicy nur durch Geseßgebung können die Geschäfte des Lan- des wirésam geführt werden. Doch wenn die Regierung jene Lehre fonscquent durchführen wollte, so könnte man sie sich ge- fallen lassen, und es würden daraus zwei Vortheile hervor- gehen: jede legislative Frage würde eine offene Frage werden, und der Parteizwist nur Verwaltungs- Angelegenheiten ausfech- ten. Die Lehre geht eigentlich auf Trennung der Verwaltung und Gesebgebung hinaus, jene den Ministern, diese dem Par- lamente vertrauend, frei von allem Einflusse der Regierung. Dann würden nicht nur die geheime Abstimmung und die Ge- traide-Gesete, sondern anch das allgemeine Simmrecht, die Parla- mentsdauer und die Kirchenfieuer offene Fragen werden. Doch es führt zu nichts, diese Lehren weiter zu entwickeln, die nichts gemein haben mit einem Zustande der Dinge, in welchem das Pa'ilament alles an sich gezogen hat, von der Thei- lung der Gemeinde: Ländereien bis zu den Ehescheidungen. Selbst wenn diese plumpe Maschinerie vereinfacht und das Parlament noch) so sehr verbessert würde, müßte Geseßgebung doch immer (cine Haupt- Aufgabe bieiben, und so lange dies der Fall ist, muß die Regierung für die Fortschritte und den Charakter der Gesehgebung verantwortlih seyn. Die Junitiative ist bei dem gegenwä: tigen Zustande dec Dinge nothwendig das große ver- antworiliche Werk der Minister.

Seit mehreren Tagen zicht der „Erebhus‘“, der zu einer

dietjazrigen Reise nah dem Südpole bestimmt ist und eben in Chatham ausgerústet wird, die Blicke der Neugierigen an. Der „„Terror‘“ wird ihn begleiten Beide Schisse sind sehr stark gebaut, um allen Abwechselungen der Witterung und den oliei trohen zu fônnen. Der , Erebus‘/ wird vom Capi- Ros, dem Neffen des Entdeckers im Polacmeere, der ¿¿Tero7 vom Capitain Crosier befehligt. Um 27. August wurde eine Verfuchsfahrt mit dem von Gray gebauten patentirtea Sicherheitswagen im Hippodrom ge- macht. Der Boden ist hier überaus ungleich und hat viele Binnen, 1 Fup bis 18 Zoll tief, über welche Gray bald im Schritt, bald im Galopp, bald mit angefülltem Wagen, bald mit zwei bis drei Personen, immer mit gleih günstigem Er- folge suhr. Wie tief auch die Räder auf einer Seite gehen mochten, es hatte keine nachtheilige Folgen für den Wagen, der stets das Gleichgewicht hiel. Der Wagen hängt in Federn, die aber der Länge nah von der Decke laufen und nicht äber dem Kutschersiß oder unter dem Wagenkasten wirken.

Das Turnier zu Eglintoun sollte am 28. August beginnen. Viele Hunderte von Mitgliedern der Englischen Aristokratie waren theils als Theilnehmer, theils als Zuschauer nech dem Kampfplabe geeilt, und von Edinburg, Glasgow, Greenock und Dundee waren Tausende von Menschen dahin gestrômt. Unter dem Volke sah man viele alterthümliche Kostüme, die man sich bei Trôdlern und in Winkel - Theatern zusammengeflickt hatte; Viele jedoch trugen die in jener Gegend übliche hochländische Tracht, nämlich den Kilt und Philabeg; die Frauen erschienen meist in Tartan-Plaids. Hier und da sah man auch Minstrels in blauen Kitteln und mit {warzem Gurt und dann und wann auch Narren mit Schellenkappen, aber nur die Ritter selbst trugen Rüstungen. Viel Aufsehen machte Lord Glenlyon mit 200 bewaffneten Gälischen Knappen. Trobß der s{chwarzen Wol- ken, die sich bei Sonnen-Aufgang am Horizont erhoben, moch- ten gegen Mittag etwa 30,000 Menschen an Ort und Stelle versammelt seyn. As um 2 Uhr die Prozession vom Schlosse auszog, fiel der Regen in Strômen. Das Publikum suchte fich mit Mänteln und Regenschirmen zu {üßen, und man glaubte anfangs, daß aus dem Turnier nichts werden würde. Um 3 Uhr jedoch traf die Prozession in den Schranken ein. Die Königin der Schönheit, Lady Seymour, Tochter des Herzogs von Somerset, nahm ihren Siß ein, der mit scharlachrothem, goldbetreßtem Tuch überzogen war. Der Baldachin über ihrem Haupte war mit blauem Damast und silbernen Borten behängt. Die Zelte der Ritter shimmerten in allen Farben des Regen- bogens. Nun begann das Lanzen-Rennen, wobei der Graf von Eglintoun zwei Lanzen gegen den Marquis von Waterford zer- splitterte. Es seßte hier und da tüchtige Stöße und Hiebe, doch kam Niemand ernstlich zu Schaden. Der Graf von Eglintoun wurde von Lady Seymour mit dem Siegerkranze beehrt, und die Musik blies Tusch dazu. Mittlerweile nahm der Regen beständig zu, und bald glich der Kampfplaß einer Pfúßbe. Das Turnier mußte aufgehoben werden, und die Menge strômte in der buntesten Verwirrung nach Hause. Am Frei- tag kiärte das Wetter sich auf, und das Turnier begann von neuem. Das Publikum war dies Mal nicht so zahlreih, doch zählte man im Park gegen 10,000 Menschen. Graf vón Eglintoun in seiner glänzenden Rüstung, die ihm 2000 Pfd. gekostet haben soll, nahm si prachtvoll aus und erhielt viele Preise, eben so der Drachenritter, Marquis von Waterford, den man mit Be- zug auf seine Norwegischen Abenteuer spottweise den Ritter vom Morgenstern nannte. Der Marquis von Londonderry, als König des Turniers, trug sich ächt Königlich. Unter den übri- gen Rittern bemerkte man einen Herrn Campbell, eine riesige Gestalt in s{warzer Rüstung. Nach beendigtem Meugs lief der Narr Wamba durch die Schranken und rief: largesse! largesse) (Allmosen!) aber Niemand warf ihm einen Kup-

Se a (Li

arn

ferpfennig u.

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Die Kämpfe bestanden außer Lanzenren- nen und Zweigefechten, aus Ringstehen und ähnlichen Divertissements. Ein Herr Jerningham wurde an der Hand ziemlich bedeutend verwundet, allein Lord Salíon gebot dem Gefechte Halr. Auch wurden die Lords Waterford und Craven mehrmals vom Pferde geworsen. Abends wurde ein Schmaus

für 400 Personen und ein Ball, der um Mitternacht begann, | Am Sonnabend regnete es wie- |

für 1000 Personen gegeben. : T der, und Graf Eglintoun ließ anzeigen, daß das Turnier zu Ende sey. Die Zeitungen machen fich über den traurigen Aus- fall des Turniers ziemlich allgemein lustig, um so mehr, als man bei den Rittern keine sonderlihe Auswahl getroffen zu haben scheint. den man als König der Schönheit bezeichnet, Niemand anders ais ein Londoner Kohlenmesser gewesen seyn.

Ueber den Stand der Dinge in Spanien bemerkt die gestrige Morning Chronicle: „Die Sachen stehen nun eitsczieden gegen Don Carlos, als die lekte Depesche vom 30ften v. Mt. erwarten ließ. Ulle Karlistisczen Truppen, mit Ausnahme von etwa tausend Navarresen, haben die Sache desselben auf gegeben, und er ist nah einem Orte geeilt, wo er vieileicht entweder úber die Franzöfishe Gränze gehen oder durch Cata-

lonien nach Aragonien zu Cabreïra entkommen könnte. Die Ein-

nahme Bergara's durch die Christino’s beweist, daß die Karli- | sten eben so wenig Biecaya wie Guipozcoa vertheidigen wollen. | Unser Korrespondent in San Sebastian, der sel Gelegenheit | hatte, am 27sten v. M. mit mehreren Karlistischen Offizieren |

von Rang zu sprechen, bezeugt, daß der Wunsch nach Frieden allgemein vorherrschend sey. der beiden Parteien erheischt die Einmischung anderer Mächte. Madrider Zeitungen vom 2östen schreien, man solle keinen Par- don geben, und wollen nichts vonUnterhandlung wissen. Siescheinen die 50,000 Mann, welche noch vor kürzen die Armee des Don Carlos bildeten, wie eben so viel wilde Thiere zu betrachten, die mau zu Tode heben müsse. Sie bedenken nicht, daß diese 50,000 Mann, wenn man sie übel behandelt, herabwürdigt, er- bittert, ihnen das gegebene Wort nicht hält, sich der Provinzen nochmals bemeisiern und den Krieg wieder erneuern können. Wir wollen nicht, daß ihnen übertriebene Bedingungen, Heiratf und mit den Freiheiten Spaniens unverträgliche Privilegien bewilligt werden sollen. Aber wenn Veteranen, wie diese, noci) stark an Zahl und an Kräften, obgleich uncinig, den Frieden

verlangen, so solite man ihrem Wunsche nicht mit bigottem, | blutgierigem Geschrei, sondern mit Großmuth begegnen, die

eben so wohl von der Mensczlichkeit wie von der Klugheit ge- boten wird.

entscheidendes Handeln erlaubt. Jf er als Staatsmann so klug vie als Geleral, so idt das dur die

Werk zu Ende führen.“ Jm gestrigen Börsenbericht Times liest man: „Die Spekulanten in - Spanischen Fonds wurden heure frúß durch den Jnhalt der Nachrichten aus Paris etwas entmuthigt,

Fonds statt. Carlos sih zurückgezogen hätte,

Madrider Regierung finden würde.

des Kredits der Spanischen Regierung in ganz Europa die

Fonds - Juhaber durch irgend eine Wendung der Ereignisse im | Norden, selbst durch die Wiederherstellung des Friedens in eine

viel bessere Lage verseßt werden könnten.“

Belg em

Brüssel, 6. Sept. Jn Visé und Aubel (Provinz Lüt- tih) sind für die aus Preußen und dem Holländischen Lim-

burg kommenden Waaren zwei neue Hauptzoll - Aemter errich- |

tet worden. Deut\G@Glan d:

Dresden, 30. Aug. (Hannov. Z) J Es handbuch für das Königreich Sachsen für 1839, das in

seiner jeßigen Einrichtung für 1837 zum erstenmale hervortrat, | ist jeßt, und auch wieder vom Direktorio des statistischen Ver- | Es beginnt als | Einleitung mit einem Abbilde des Landes, das es uns mit sei- |

eins in Dresden herausgegeben erschienen.

nen geographischen, physischen, industriellen, inneren wie äuße-

ren staatsrechtlihen und administrativen Zuständen, Verhält- |

nissen und ?Eintheilungen, in der nöthigen Kürze, aber doch hinreichend belehrend darstell. Jhm zufolge beträgt der Um- fang des Königreichs Sachsen 1635 geographische Meilen und sein Areal 271,676 Quadratmeilen, mithin den 43sten Theil der Deutschen Staaten. Sein höchster ‘Punkt ist der, 3720 ‘Pa- riser Fuß über der Nordsee erhabene Fichtelberg im Erzgebirge. Durch die Elbe wird es in zwei ungleiche Hälften getheilt. Sie durchstrômt das Land in einer Länge von 16 geographischen Meilen von Südost nah Nordwest. Von allen Flüssen Sachsens ist die Neiße der einzige, welcher durch die Oder der Ostsee ufließt. Am Schlusse des ersten Vierteljahres 1838 waren an Chausseen in Sachsen 437,782 achtellige Ruthen erbaut. Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1837, der jüngsten, betrug die Volkszahl 1,632,114 Personen, worunter sich 29,000 Katho- lifen und nur 845 Jsraeliten befanden. Die Bergwerks: Pro- duktion betrug 1837 in Gelde gerechnet ungefähr 1,881,412 Rthlr., und das Steinkohlen-Ausbringen gegen 2,128,000 Scheffel. Jn den Jahren 1836, 37, 38 wurden 1,420,526 Rthle. in Gold, Silber und Kupfer ausgeprägt. Der Ministerien sind sechs ; der Justiz, der Finanzen, des Innern, des Krieges, des Kul- tus und der auswärtigen Angelegenheiten. Ein Staats- rath is vorhanden für die vom Könige dahin zu verweisenden Gegenstände. Die Nubungen des Staatsgutes sind der Staats- kasse auf so lange úberwiesen, als dem Könige eine Civilliste von wenigstens 500,000 Rthlr. bewilligt wird. Das Einnahme- Budget für 1838 und 1839 ergiebt eine reine jährliche Einnahme von 5,074,313 Rthlr. Das Ausgabe - Budget für diese Jahre beträgt 4,975,837 Rthlr. Die Staatsschuld belief sich auf 11,170,032 Rthlr. Sie steht unter der Garantie der Regie- rung und der Stände. Das Bundes-Kontingent beträgt 12,000 Mann. Die Königl. Familie zählt je6t, mit Einschluß der verwittweten Großherzogin von Toscana, Schwester des Kdö- nigs, 14 Mitglieder. Bei der Stiefmutter des Königs, Prin- zessin von Lucca, ist deren Wiedervermählung mit einem Herrn von Rossi nicht erwähnt. Den Hausorden der Rautenkrone tragen nux sieben Inländer, aber 48

So soll ein Ritter mit gesciossencm Visir, |

Aber die gegenseitige Erbitterung |

Viel hängt von Espartero ab, dessen Einfluß auf | Armee und Regierung ihm in diesem kritischen Augenbli ein |

einsichts- | volle Thätigkeit Lord John Hay's vorbercitete und gezeitigte | C der |

denn sie hatten {hon geglaubt, | Don Carlos habe si ganz aus dem Kampfe zurückgezogen, und | es sey mit dem Krieg zu Ende. Später jedoch \chöpsten sie wie- | dec neuen Muth, und es fand ein bedeutendes Steigen der | Sie scheinen zu vergessen, daß, selbst wenn Don | doch der Seist der nördlichen | Spanischen Prooinzen, der ihn während dieses langen Kampfes | unterstüßt hat, bald einen anderen Grund zum Streit mit der | Und dann ist auch wahr- | lich nicht einzusehen, wie bei einer so gänzlichen Vernichtung |

Das Staats- |

Ausländer, worunter sich auc Hieconymu® Napoleon und Ma- ret, Herzog von Bassano befinden. Ves militairischen Hein- richéordens Großfreuz tragen nur ein Juländer und zwei Aus- wärtige; das Kommandeurkreuz i. Kiasse ein JZnländer und zehn Auswärtige, meist Franzosen, das 2 Klasse drei Jnländer und ein Ausländer. Das Ritterkreuz haben 136 Juländer und 71 Auslánder. Vom Civilverdienstorden Haben 15 Junläuder das Großkreuz, so wie 31 Ausländer. Das Kowthurkceuz tragen 17 Junländer und 33 chelusländer, und das Ritterkreuz 113 In- uUzd 7 AuUélander. Kammerjunker nnd 29 aufge: fährr, jo wie 66 Kammerherrn. Das Personal der Kapelle und des Hoftheaters beirägt 162 Köpfe, worunter 70 auf die erstere und 92 auf leßteres zu rechnen sind. Die je6 gen Wetnister sind: v. Lindenau, Vorsißender und Chef des Znnekn ; v. Zezschwik, Minister des Kriegs-Departements; v. Cariowiß, WVeinisler des Minister der Justiz; v. Zeschau, Finanz- i i Staalt Rath

«Hic dies ODber-

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De nor:

V. en OTITICL O i F 01 É e N : v. Nostiz, Minister des Znneru. Be

Prásident. Außer den Vetnitit

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rinz Johann noci) ? Weitgiieder.

: Gericht vnd auch ein Appellations - Bericht,

V g L 5 5

noch drei, in Daußben ; ep nd Zivickau, der Patrimonial - ( einschließiich der stifriien und standeshe! / über Taus fend; Chef des Dergwejens ist Hauptinann Freieeleben. Außerordentliche Gesandte bevolln nister hat Sachsen ia Frankfurt a. è., in Berlin, welcher es zugleich in Hannover ijt, in Paris, in Str. ‘Petersburg, in LU- rin und in Wien. Minister-Residenten giebt ' einen: in London. Geschäftsträger sind in München und Stuitgart; Kon- suln und Handelsagenten überhaupt 22. Von auswärtigen Hô- fen find in Dresden: ein Bayerscher, ein Französicher, ein Dii- cischer, ein Hannoverscher, ein Oëtsterreicht|cher, ein Preußischer, ein Russischer, ein Sardinischer, ein Schwedischer und ein XWürts- temberaischer außerordentliher Gejandter und bevi mächtigter Minister. (

Altenburg und Koburg haben Geschäftöträger dajelbtt, so wie Bayern und Nord-Amerika Konjuin.

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16 Uhr von Sr.

hen Anwesenden

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Leipzig, 7. Sept. Die gestern früh um Majestát dem Kdnig in Begleitung der übrigen ? 1 unternommene Excra-:Dampfwagenfahrt nach Jahnishaufen, um daseibst auf dem Schlosse des ‘Prinzen Johann das Mittagsmahl einzunehmen, ist ausgezeichnet von |tatien gegangen. Die Fahrer dahin, bis zu dem Bahnhofe Riesa (beinal un Meilen dauerte im Ganzen 1 Stunde und 9 M e Rückfahrt an Abend 1 Stunde und 10 Minuten. Lauter Jubel der zahv reichen Menschengruppe längs der Baÿu vor der Stadt wie auf dem Wege nach dem großen Blumenberge begrüßte die Zurükkeh- renden. Heute morgen haben die hohen Gäste seit vori gem Sonntag eröffnete Gemälde-Ausstellung in der Duchhändier- bôrse und andere Sehenswvürdigkeiten in Augenschein genommen. Zu Mittag is die verwittwoete Königin von Bayern nach Weimar gereist; der Kronprinz von Preußen und dessen Gemahlin Werden. um 8 _Uße naG Sanssouci, und. Ulr Kd? nig und der Prinz Johann nebst Gemahlinnen gleichzei- tig mit dem Dampfwagen nach Dresden zurückkehren.

An U Der Sachjen-Altenburg nebs| Frau Gemahlin und vier sind hier angekommen.

Herzog von

Prinzessinnen

rezterende

Ai len d. M. hat Oltsticd Außer einem jungen Maler, den hdil aus Ber- t, auf seiner

Bierzehn

Göttingen, 5. Sept. Müller Götringen verlassen. erx von hier mitgenommen, wird ihn noch i S lin, welcher in München mit ihm Reise nah Griechenland und Monate hat er dazu ausgeseßt.

zusammentri Ö

ONitalior Lari

Stuttgart, 26. Aug. (Schwäb. Merk.) Wenn gleich unserer Tuchmesse, die sih in diesem Jahre zum viertenmale wiederholte, nichr von allen Seiten cin günstiges Proanostikon gestellt worden war, so hat doch der Erfolg bewiesen, daß der Meinung: „die hiesige Messe sey weder für diejenigen, die wol: lene Waaren suchen, eine erwünschte Kauss- Gelegenheit, noch für die Mehrzahl der Württembergischen Tuch-Fabrikanten ein Bedürfniß“, keinesweges überall beigestinmt wurde. Das Jn- teresse jener Fabrikanten mag allerdings verschieden jeyn, und während viele sh Úberzeugten, daß sie bei der Tuchmesse ihren Vortheil finden, so konnten einige glauben, . daß fie ihnen Nachtheil bringe, und sonach darf es auch nicht auf: fallen, daß da und dort Bemühungen vorkamen, welche niche auf den Flor der Messe berehnet waren. Ob diese Bemühungen wirklich einen Einfiuß auf die Messe ge- äußert haben, mag dahin gestellt bleiben: indessen könnte viel- leicht die Thatsache, daß im Jahr 1838 von 288 Personen 12,846 Stücke Tuch und andere wollene Waaren zu Markt gebracht wurden und im Jahr 1839 nur 264 Personen mit 11,923 Stücken sih einfanden, solches bescheinigen. Aber auch diese verminderte Waaren-Zufuhr ijt mehr als hinreichend, um den dermaligen Anforderungen zu genügen; denn auf einem Handelsplaße wie Stuttgart, der für jenen Artikel fich noch keiner weitführenden Verbindungen rühmen kann, sondern vor- erst hauptsächlich auf die Nachbarländer beschränkt ist, kann eine Anhäufung von 12,000 Stücken Tuch als sehr bedeutend, wie als ein Zeichen einer sehr thätigen und fruchtbaren Fabri- cation ecrklärc werden, und zugleich als eine ändeutung dafúr gelten , daß ‘deren Vermehrung in cinem Grade möglih sey, wie solhe nur immer dur die Nachfrage geboten oder gerechtfertigt wird. Ueberhaupt bietet in Württemberg nicht die Waaren - Production sowohl der Güte, als der Menge nach, sondern die Veräußerung derselben, die Hauptschwierigkeit dar, und wenn auch der Verkauf auf der lesten Messe von nahe anu 4000 Stücken, also vom dritten Theil des ganzen Vorraths, unter den obwaltenden Umständen, nur als ein erfreuliches Resultat erklärt werden kann , so soll doch dasselbe, wenigstens theilweise, nur durch ein starkes Her- abdrücken des Preises, begünstigt durch cinigen Mangel an Einkäufern von größern Quantitäten, bewirkt worden seyn. Da nun die Tuchmacher kein anderes Gewerbe als dieses be- treiben, und nichr stille stehen oder unthätig bleiben können; da ferner die Einrichtungen und Verbesserungen, welche zur Ver- vollkommnung des Fabrikats dienen und immer allgemeiner angewendet werden, meistens eine größere Production zur Folge haben, so gehört nicht viel dazu, um vorauszu- sehen, daß auch die nächste Messe eine große Menge guten und vorzüglichen Tuches zusammenbringen und zum Kau- fen eine Gelegenheit darbieten werde, bei welcher die Einkäufer gar wohl werden bestehen können. Wie die Stuttgarter Messe fortan für die größeren oder kleineren Württembergischen Tuch- fabrikanten ein Hauptausweg zur Veräußerung ihrer Waare seyn wird, so dürfte sie, wenn einmal die Vortheile derselben

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allgemeiner erkannt werdên, immer mehr Käufer aus der Ferne » Bataillone in Schlachtordnung aufgestellt und ließ sie die Re-

wie aus der Nähe anzichen; dann wird sich das Verhältniß zwishen den Jateressen der Verkäufer und Käufer E selbst auf eine beide Theile befriedigende Weise herstellen, und die Folge davon nicht allein ein größerer Flor der Messe, sondern, was ihc Hauptzweck ist, die Beförderung der Tuchfabrication seya, welche, als eine Quelle des Wohlstandes für Viele, ge- wiß die aufmerksamste Beachtung verdient.

Franffurt a. M., 5. Sept. Heute Vormittag wurde hei günstigem Wetter die erste namhafte Probefahrt auf der Taunus-Eisenbahn, und zwar auf der Strecke vom Bahn hof vor unserer Stadt nah Höchst, d. h. auf einer Entfernung von zwei Stunden in 12 bis 14 Minuten vollbracht. Die Nü- fahrt ging eben so nell. Der Versuch angestellt mit der Lokomotive „Bliß“ und einer Reihe angehängter Wagons fiel zur allaemeinen Zufciedenheit aus. Unter den Mitfahren- den bemerkte man die Chefs der Handelshäuser Bethmann, Rothschild und Du Fay, und zwar haben die vier Brüder An- selm, Salomon, Karl und James von Rothschild die gegen- wärtig hier vereinigt sind sämmtlich an der Fahrt Theil ge- nommen.

Hamburg, 7. Sept. (Börsenh.) Ein Schweriner Korre)pondent der „Leipziger Allgemeinen Zeitung““ läßt sich aus Hamburg melden, daß die projectirte Eisenbahn nach Bergedorf

aufgegeben sey, und daß man dagegen eine Dampfboot: Verbin- | dung mit Boißenburg und von da eine Eisenbahn nah Lübeck | und Wismar und eine zweite zum Anschluß an die Berlin- | Allerdings is von diesem neuen |

Magdeburger beabsichtigte. Projekc in den hiesigen Tagesblättern die Rede gewesen, aber so viel wir wisseo, nur als Vorschlag und Empfehlung, und vorläufig noch ohne Anstalten zur Ausführung; daß aber die beabsichtigte Eisenbahn aufgegeben sey, ist ein vollklommener Ferißum, zu dem wahrscheinlih nur die lange Verzögerung de-

Ausführung Aniaß gegeben hat, eine Verzögerung, die sich sehr | daß eine unerlößliche |

wohl erklären läßt, wenn man erwägt, Bedingung die Annahme eines Expropriations-Gesebes war, und daß ein solches Gesek, dem Prinzip und dem Verfahren nah für unseren Staat völlig neu, den bisher bestehenden An-

sichten entgegen, und eine Menge von Verfügungen enthaltend, |

die wegen der unzähligen dabei betheiligten Interessen nicht

reiflich genug erwogen werden können, auf feine Weise úbereilt | Entwurf des Gesegzes (aus 2 Theilen in |

werden da:f. Der

39 Paragraphen bestehend) ist übrigens dem Vernehmen nach g | L

fertig und harret vielleiht nur noch der Zustimmung der vere | schiedenen búrgerlichen Kollegien. J|k diese erfolgt, so wird dem |

Beginn der Ausführung nichts weiter entgegenstehen. OLf ex rei

Wien, 4. Sept. Gestern Nachmittags traf hier Graf Ficquelmont von Genf ein, wo ihn die erste Kunde von der Erkrankung des Fürsten Staats-Kanzlers und die Weisung, bis zur Herstellung Sr. Durchlaucht an der Leitung der aus- wärtigen Angelegenheiten Theil zu nehmen, ereilt hatte. Der Graf, eben im Begriff, mit seiner in den Savoyeschen Bädern verweilenden Gemahlin die Reise nach Jtalien anzutreten, brach sogleich nah Wien auf. Obgleich Fürst Metternich schon so weit genesen ist, daß er sih wieder seit mehreren Tagen den Staatsgeschäften widmen kann und bereits einige der fremden Botschafter und Gesandten empfangen hat, so erklärten die ‘Aerzte doch Luft - Veränderung und Erholung als erforderlich zur Stärkung seiner Gesundheit. Es ist daher zu vermuthen, daß Graf Ficquelmont, während der Abwesenheit des Fürsten, die sich auf ses Wochen belaufen dürfte, einen thätigen An- theil an den Geschäften nehmen wird; daß der Staats-Kanz-

le: aber auch auf dem Johannisberge nicht ausschließlich der |

Muße leben werde, scheint daraus hervorzugehen, daß er slch von mehreren höheren Beamten der Staats - Kanzlei begleiten (ißt. Jn diesen Tagen beehrten Jhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin dem Fürsten mit einem Besuche.

Mir dem gestrigen Donau- Dampfboot ging General Heß, der, wie bereits gemeldet wurde, bestimmt ist, dem Sultan die Beglückwünschungs-Schreiben des Kaisers zu überbringen, nach Konstantinopel ab.

Unter den Fremden, welche sih hier aufhalten, bemerkt man den Präsidenten des Senats der freien Stadt Krakau,

von Haller.

Die in der Allgemeinen Zeitung enthaltene Anzeige der | men zei, be 0 ) | meine Freunde, die Offiziere und Soldateu ‘aller Corps, die unter mei-

Ernennung des Grafen Rechberg (nicht Rechfeld) zum Oester- reichischen Gesandten in Karlsruhe is voreilig.

A E E

Rom, 24. Aug- Der General- Intendant der verwittweten |

Königin von Sardinien, der als Schriftsteller und Archäolog rühmlich|t bekannte Marchese Biondi, Präsident der Päpstli-

hen Akademie der Archäologie, liegt gefährlich krank darnieder; | man befürchtet, diesen allgemein geschäßten Mann zu verlieren. |

Vor einigen Tagen ist ein Theil des hiesigen Theaters, Alibert eingestürzt, ohne daß jedoch Jemand dabei verunglückt: | / Die Lebteren wollten die Höhen von Santa-Cruz beseten, muß | ten sih aber, nachdem sie den Angriff elfmal wiederholt hatten,

wäre. San E

Madrid, 27. Aug. shafcer habe Depeschen aus London erhalten, worin ihm gemeldet

werde, daß die von Maroto dem Lord John Hay gemachten Vor- ( jedoch dic Truppen der Königin nach einem siebeniündigen Ge- | fecht gezwungen, sich mit großem Verluste, besonders an Kaval- Feierlichkeiten, die bei Erdffnung der Cortes am 1. September |

schläge von der Britischen Regierung angenommen worden seyen. Die heutige Hof-Zeitung enthält das Programm der

stattfinden sollen. : 8 Der Jufant Don Francisco de Paula ist von drei Wahl- Kollegien in der Provinz Toledo zum Senator erwählt worden.

Spanische Gränze. Der Phare de Bayonne ent- hâlt nachstehendes Schreiben von der Navarresishen Gränze vom 29 August: „Dem Maroto sind alle seine Pläne gelungen. Er begann damit, diejenigen Generale erschießen zu lassen, die sich der Ausführung seiner Entwürfe hätten widerseßen können, sodann erniedrigte er Don Carlos in den Augen des Auslandes, raubte ihm die Achtung und Liebe der Armee und des Volkes und verführte und demoralisirte zu gleicher Zeit die Truppen. Als seine Pläne gereift waren, forderte er am 24. August Don Carlos schriftlich auf, sch am 2östen nah Elorrio zu begeben, um einer Versammlung von Generalen, die dort stattfinden sollte, zu präsidiren. Don Carlos folg- te dieser Aufsorderung, obgleih er von dem Verrathe seines Generals überzeugt war. Da er auf die Ergebenheit der Armee gegen seine Person rechnete, so reiste er ab in Beglei- tung seines Sohnes, des Infanten Don Sebastian und einer Kavallerie-Eskorte, Bei seiner Ankunft in Elorrio fand er sechs

| geben.

Es heißt, der hiesige Britische Bot- |)

vue passiren. Maroto befand sich an seiner Seite. Nach der Revue redete Don Carlos die Truppen miít folgenden Worten an: „,„Freiwillige! erkennt Jhr mih als Euren König an? Seyd Jhr bereit, mir zu folgen, wohin ih Euch führe?“ Die Soldaten antworteten: „,,„„Ja, ja, Úberall hin! Es lebe der König!‘/// fügten aber nah einiaen Minuten hinzu: „,„Es lebe unser General! Es lebe Maroto!‘/// Aufgebracht über diesen Ruf, sagte Don Carlos: „„„Es ist hier nicht die Rede von Eurem General, es ist Euer König, der zu Euch spricht. Ant- wortet mir, wollt Jhr mir folgen?“ Tiefes Stillschweigen folgte diesen Worten, und nachdem Maroto und seine Offiziere sih einige Zeichen gegeben, marschirten die Truppen in der Richtung von Durango ab. Da Don Carlos einige verdächtige Bewegungen bemerkte, so wandte er sih zu seinen Begleitern und rief: „Fort, im Galopp! Wir sind verrathen! ‘/“/ in- dem er dies sagte, wandte er sein Pferd und jagte im Galopp nah dem Hauptquartier Bergara zurúck, wo si{ch die Prinzessin von Beira befand. Bei seiner Ankunft daselbst eilte er in das Zimmer der Prinzessin mit den Worten: „,„Zu Pferde! oder wir werden den Christinos ausgeliefert!‘ Alles stieg sogleich zu Pferde und am nächsten Morgen um 3/2 Uhr kam Don Carlos mit seinem Gefolge in Villafranca an, nachdem er sich in der Nacht nur einen Augenblick in Vi:llareal und Zumagara aufgehalten hatte. Ein Schreiben aus Elorrio vom 2bsten meldet, daß Maroto sogleih, nachdem Don Carlos Elorrio verlassen hatte, nach Durango hin aufgebrochen sey und ein Bataillon

fúgt noch hinzu, daß drei Castilianische Bataillone sich ihm an- geschlossen hätten. als die Soldaten sahen, daß man ihr Land verlasse, ohne einen Schuß zu thun, kehrten sie in ihre Heimath zurück; nur einige Offiziere sind geblieben. Die Alavischen Bataillone sind dem Don Carlos treu geblieben, dagegen sind die Offiziere“ und Sol- daten der Guipuzcoischen Bataillone durch die Jntriguen des General - Kommandanten verführt worden. Als Don Juan Echeverria von diesen Vorgängen in Kenntniß geseßt wurde, sandte er fogleih einen Offizier an Don Carlos mit einem Schreiben, worin er ihm versichert, daß die Navarresen ihm treu und für die Vertheidigung sciner Sache zu sterben ent- chlossen seyen. Die nachstehende Korrespondenz zwischen Ma- roto und Don Juan Echeverria zeigt, welcher Geist in Navarra herrscht, auch ergiebt sich zugleich daraus, welhe Mittel Ma- roto anwandte, um sich der Person des Don Juan Echeverria zu bemächtigen.

1) Der General

„Scüor ! pörung des fünften Bataillons uyd medrerer anderer der Sache des Köntgs den Todesstreich verseßt. Ueberlegen und bereuen Sie; siehen Sie ab von Jhrem tollkühnen Untcruehmen, und seyen Sie überzeugt,

Maroto an Don Juan Echeverría.

daß ich, wie die Zeit lehren wird, nur das Beste des Monarchen, der

Religion und der Pcovinzen beabsichtige. Wenn es Fhnen angenehm

ijt, zu mir zu fommen, so könnten wir uns gemeinsam darüber berathen. | ich fann | Sie | und ihre Anhänger allein werden für alles Unglück verantwortlich seyn, |

Der Feind überzieht das Land mit zablreicgen Sireitfräften ; ihm nicht widerstchen, wenn nicht Einigkeit unter uns herrscht. wenn Sie meine offene und loyale Uusforderung den 23. August. Raphael Maroto.“

2) Don Juan Echeverría au den General Maroto

„Sie sind es, der der Sache des Königs, Provinzen den Todeéstreicy versegt hat; Sie, Mörder, der erklärte Feind Aller; der Sie die Mordthaten in Estella

das uns bedroht, vershmähen. Elorrio,

verübt und mit deim Dolche iu der Haud deu König gezwungen haben, |

das Widerrufs - Dekret zu unterzeichneu; Sie, der Sie Ramales Guardamino, Balmaseda, Orduña, Urquiola und Durango verkauft und aufgeopfert; Sie habeu endlich alle treuen Anhäager des Königes verfolgt. Jch werde mic niemals mit einer Verräther und Mörder, wie Sie find, verbinden, Truppen haben wir stets den Feind verhindert, in das Land einzn- dringen. Dies wäre jeyt um so leichter, da die Feinde ihre Angriffe auf eine solche Weife machen, daß sie bis auf den lezten Mann ver tilgt werden müßten; aber da Sie mir Espartero einverstanden siud, so ist es gar nicht auffallend, daß Espariero schon seit längerer Zeit überall hinmarschirt, wohin es ihm beliebt. Glauben Sie übrigens niht, daß das fünfle und das zwölfte Bataillon die cinzigen Trup pen sind, die sih mit dem Rufe: „Es lebe der König! Nieder wit Maroto !‘‘‘’ offe erflárt baben ; alle wahren Royalisten uud nawent lich alle tapfere Navarresen sind dicsem Beispicle gefolgt; ihre Tha ten werden dies bald beweisen. Fch begreife nicht, wie Sie cs wagen fönnen, von Religion zu sprechen, da Sie durch Jhr ganzes Beneh- men zeigen, daß dieselbe feinez größeren Feind hat, als Sie. Jch,

nen Befehlen stehen, vir sud sämmtlich vou unserer Pflicht durch- drungen, die unser Gewissen uns auferlegt. Diese Pflicht besieht dar in, den Monarchen und die Religion mit unserem Blute verthei- digen, und niemals einem Vergleich irgend einer Art mit den Prin- zipien, deren Vernichtung wir geschworen, Das Volk wird unsere Ansirenaungeu unterstüßen. San Estebau, den 26. August 1839 TUan de E Am 23sten und 24sten August hat bei Maneru zwischen den Christinos unter Don Diego Leon und den von Elio kom- mandirten Karlisten ein mörderisches Gefecht stattgefunden.

everria.

mit großem Verlust zurückziehen. Sie waren übrigens, nament-

lich was Kavallerie und Artillerie betrifft, weit geringer an |

Zahl, als die Christinos. Der Kampf währte von 9 Uhr Mor- gens bis 2 Uhr Nachmittags.

lerie, nach Larraga zurückzuziehen. Qi L TET

Konstantinopel, 16. Aug. (L. A. Z.) Gestern ist Ca- pitain Anselme von Alexandrien hierher zurückgekehrt. Wider alles Erwarten des Diwans hat sich Mehmed Ali bestimmt ge- weigert, auf die ihm gemachten Vorschläge, die ihm der Fran- zösische Capitain überbracht hat, einzugehen. fanden gestern und heute bei der Pforte lange Konferenzen statt, als deren Resultat der Entschluß des Divans betrachtet werden darf, dem Willen des Vice-Königs in Bezug auf die Entlassung Chosrew ‘Pascha’'s nicht nachzugeben, und die Botschafter haben sogleich ihren Beifall über diesen Entschluß zu erkennen gegeben. Sie haben zugleich erklärt, daß sie Mehmed Ali durchaus nicht gestatten wollen, Bedingungen zu stellen, daß er seine Sache vdllig in die Häade der fünf großen Mächte legen und sich den definitiven Anordnungen fügen muß, die sie auf dem bevorste- henden Kongresse zu Wien erlassen dürften. Wie dem auch sey, die Antwort Mehmed Ali’s ist entscheidend, und man sieht augenscheinlich, daß es ihm darum zu thun ist, die Mächte zu nöthigen, klar mit ihren wirklihen Absichten herauszutreten, dadurch Zeit zu gewinnen und mittlerweile neue Verwickelungen

herbeizuführen, indem er an andern Punkten des

Reiches Unruhen erweckt. Was ihm bei diesem Babn Verfah: ren Vorschub leistet, ist der Umstand, daß die Botschafter si gezwungen sehen, bei jedem unerwarteten Ereigniß auf neue Instructionen ihrer Höfe zu warten, da, wie man bis jet wes nigstens gesehen, für Eventualitäten keine Vorsorge getroffen war Was alle Welt hierbei in Erstaunen sett, ist die voll- kommene Ruhe, die hier herrscht, und welche selbst bei der chrecklichen Feuersbrunst, die wir vor wenigen Tagen erlebt hatten, keine Störung erlitt.

Konstantinopel, 21. Aug. (Oest. B.) Se. Königl. Ho- heit der Prinz von Joinville hat am 1äten d. M. diese Sao stadt verlassen, um einen Auéflug nah Nicomedien und Brussa zu unternehmen, und sodann wieder zu der im Archipel statio- nirten Königl. Französischen Escadre zurückzukehren.

Am löten d. M. is der Königl. Großbritanische Admiral und Befehlshaber der Escadre im Mittelländischen Meere, Sir Robert Stopford, auf einem Dampfschiff in dieser Haupt- itadt angekommen.

Der unlängst aus dem Türkischen Lager zurúckgekehrte ehe- malige Großherrlihe Secretair Mehmed Ali Bey ist zum Fe- rif oder Divisions-General ernannt, und dem Seraskier Pascha beigegeben worden. Osman Bey, ebenfalls Secretair des ver-

und eine Escadron Navarresen und zwei Bataillone | und eine Escadron Guipuzcoer mit sich genommen habe; man |

Die Biscayschen Bataillone sind aufgelöst; |

Jch bin erstaunt, daß Sie es sind, der durch die Em: |

der Religion und der | der Verräther, der |

Mit geringeren Hülfémiitelnu und weniger |

unfere Zustimmung zu |

Am folgenden Tage wurden |

In Folge dessen |

storbenen Sultans, hat das Amt eines Dschizie-Muhassili oder Kopfsteuer-Einnehmers erhalten.

Der oberste Reichsrath, welcher biéher seine Sibungen im Serail hielt, is angewiesen worden, sich künftighin bei der Pforte zu versammeln; das Pforten-Conseil hingegen hält seine Wohnung Reschid Pascha’s, Ministers der

auéwärtigen Angelegenheiten, der bereits auf der Rückreise von seiner außerordentlihen Sendung nach England begriffen ist.

Der Ottomanische Botschafter in Paris, Ahmed Fethi | Pascya, is nach dieser Hauptstadt berufen worden. Er wird

durch den am l7ten d. M. in der Eigenschaft eines Geschäfts- trägers nah Paris abgesendeten Talat Efendi erseßt werden.

Der Bau eines neuen Pforten - Palastes, statt des im ver-

flossenen Jahre abgebrannten, ist bereits begonnen worden. Er

wird, dem Vernehmen nach, aus drei Abtheilungen bestehen,

die durch hohe Feuermauern von einander geschieden seyn wer-

den und deren ersie fúr den Groß - Wesir, die zweite für den

Minister des Jnnern und die dritte für den Minister der aus- | wärtigen Angelegenheiten bestimmt seyn soll.

Das neue von Stein aufgeführte Mauthgebäude in Ga- lata ist vollendet und wird bereits benußt. Vor demselben wurde eine geráumige Landungstreppe gebaut, an welcher mehrere Schiffe zugleich ihre Ladungen ans Land seßen können, was fär den Handel einen bedeutenden Vortheil gewährt.

Der Königl. Preußische Hauptmann von Mühlbach ist nun auch aus dem Türkischen Lager in die Hauptstadt zurückgekehrt.

Am lbten d. M. wurde der neu angekommene Königl. Belgische Minister - Resident, Baron Behr, auf die übliche Weise durch den Pforten-Dolmetsch wegen seiner Ankunft bekom- plimentirt.

Heute hatte der Kaiserl. Russische Gesandte, Herr von Bu- teniess, eine Audienz beim Groß -Wesir, um ihm sein neues Beglaubigungs\chreiben zu überreichen. Herr von Buteniefs war von dem Adjutanten Sr. Majestät des Kaisers, Adam Grafen Rzewusky, begleitet, welcher bei dieser Gelegenheit von Chosrew Pascha Abschied nahm. | Der Gesundheits - Zustand erhält sich hier fortwährend be- | friedigend. _ .

Die Schlesische Zeitung berichtet aus Konstanti- nopel vom 21. August: Der Französishe Botschafts-Secretair, Capitain Anselme, ist am löten d. aus Alexandrien hierher zu- rückgekehrt und hat die Anzeige überbracht, daß Mehmed Ali die ihm gemachten ‘Propositionen zurückweise und auf seinen For- j derungen in ihrem ganzen Umfange bestehe. Er verlangt be- | kanntlich die erbliche Herrschaft über alle gegenwärtig von ihm | verwalteten Provinzen. Gewähre man ihm dieses, so sey er bereit, die Türkische Flotte sogleich auszuliefern. Zugleich be- harrt er auf die Absezung Chosrew Pascha’s als auf einer conditio In Folge dieser Nachrichten berief der Groß Wesir am löten die Repräsentanten der Großmächte zu einer Konferenz, in welcher die Antwort Mehmed Ali’s vorgelegt und verschiedene Vorschläge hinsichtlich der hierdurch provozirten Noth- wendigkeit ersterer Maßregeln gemacht wurden, ohne daß man sich jedoch zu einem Beschluß vereinigen konnte. Die Repräsentan ten der Mächte haben noch an demselben Tage Estaffetten abgehen lassen und scheinen weitere Instructionen zu erwarten. Die | Emissaire Mehmed Ali’'s, welche, wie mit leßter Post gemeldet | wurde, auf einer Aegyptischen Kriegsbrigg in Salonichi anka- men, find, wie es heißt, durch Englische Vermittelung angehal- ten worden und sollen hierher gebracht werden ; man hofft, aus ihren Papieren Beweise ihres sträflichen Vorhabens, die Un- terthanen der Pforte in Macedonien und Albanien zum Auf ]} ruhr zu verleiten, zu gewinnen, und damit Europa die Ueber- | zeugung zu liefern, daß der Vice-König von Aegypten seine | Feindseligkeiten gegen die Pforte noch keinesweges eingestellt hat, | obgleich er seiner Armee Halt gebot.“

| Sißungen in der

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SINEGe qua non,

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Alexandrien, 17. Aug. (L. A. Z.) Gestern war Herr Cochelet bei dem Vice-König und sagte ihm in bloß vertraulicher Mittheilung, daß wohl in diesem Augenblike das vereinte Englisch - Französische Geschwader seine Instructionen erhalten | haben und in Folge derselben vor Alexandrien erscheinen könnte. | Darauf antwortete der Pascha, weun sie kommen, so werde ich Jbrahim Befehl geben, auf Konstantinopel zu marschiren. Die Türkische Flotte hier ist ein bedenkliches Geschenk. 17,000 Mann zu besolden, mit Fleisch, zu náhren und mit Brod, das

| sie, wenn es nicht weiß genug ist, ins Meer werfen! Was aber \{limmer is, diese 17,000 Mann wollen bewacht seyn, sonst

| machen sie sich zu Herren des Hafens. Vor einigen Tagen | sollte auf dem Molo Revue úber sie gehalten werden; es kam aber plôblih Gegenbefehl, und sie mußten an Bord zurück. Diese Truppen fangen an, sich sehr laut zu machen; sie prügeln die Arabec, die sich weigern, das Türkische Geld anders als zur Hälfte seines Werthes zu nehmen. Sie werden sogar auch ge- gen Europäer insolent und haben neulich einen Engländer und und einen Toskanischen Matrosen verwundet, jenen, weil er unvorsäblich beim Voräbergehen einen dieser Türkischen Soldaten gestoßen hatte, diesen, weil er Flintensteine ausschiffte. „Was, Ghiaur“/, riefen die Türken, „Du bringst Flintensteine, um sie dann gegen uns zu gebrauchen?“/ und gingen auf die Toskaner los; diese vertheidigten sich, wurden aber überwältigt und einer derselben wurde für todt auf dem Plate gelassen. Am 10. August ist der Peiki-Chevket mit Musid-Bei nah Konstantino- pel abgegangen. Mit demselben Danipfboote reiste auch Herr

Anselme ab, der übrigens durchaus keinen andern Auftrag ge-