länger von Wellington, Peel, Lyndhurst und Brougham regiert werden, von Brougham, der sich bald als ein hirnverbrannter, charakterloser GeŒ, bald - als ein Genius von erstem Range zcigt. Es wird wohl Jedermann seinen von Thränen benehten Panegyrikus auf- Lord Melbourne in seiner im Oberdans f
haltenen Rede über den Unterricht gelesen haben. Als A R Loh las, erkundigte ich mich soglei, ob er bettunken ges pen war er das, so will ich ihn vor der Mäßigkeits-Gese E el agen.“ Die beiden Herren, Brougham und o ge Par: neu sih in der That in der Rolle als Lustigmader| ge E: lamentshäuser einander úberbieten ¿U wollen, e: E 16nen dabei gar nit darauf an, si heute gegen g E A sien B-obheiten zu sagen und ages E der Eine den An- er Î atrioten zu Þ »
5 “Ee für daf x in Jrland muß, wegen Ernennung des
L : 7 Handels-Kammer, eine I um Vice: Prásidenten der : /
errn Sa vor ggnomimett werden; die Konservativen wollen Herrn Shiel von ihrer Seite Herrn Batker als Kandidaten
S T vi hier befindlichen Repräsentanten von Texas; Gencral Henderson, und den Herren Adams und Compagnie, Ausivanderungs-Agenten in London, haben mehrere Unterredun-
¿n wegen Abfendung Englischer Handwerker und Arbeiter nach Texas stattgesunden. General Henderson till dabei mit Rath und That behülflich seyn. Texas bedarf tüchtiger Arbeitsleute, und der Seneral verspricht ihnen daselbst eine gute Aufnahme und eineñ besseren Lohn als irgendwo. Zur Aufmunterung ver- leiht die Regierung von Jexas jedem Familienvater, der vor dem 1. Zanuar 1840 daselbst Bürger wird, 640 Acres Land und jedem männlichen Jhidividuum von mindestens 17 Jahren 320 Acres, die sle selbft sich aus den döffentlihen Ländereien der Reyublik auswählen können.
Deutshland.
München, 5. Sept. (Bayer. Bl.) Dem Landwehr- Bataillon in Kempten is unterm 20. August folgende Aller- höchste Entschließung zugekommen : „Sr. Meajestät dem Könige ilt zur Anzeige gebracht worden, welchen guten Geist und ver- ständigen Sinn die Landwehr zu Kempten dadurch an den Tag gelegt hat, daß am jüngsten Allerhöchsten Geburtsfeste Jhrer Majestät der regierenden Königin die katholischen Landwehr- männer des sehr zahlreih ausgerückten Bataillons dem prote- stantischen Gottesdienste beiwohnten, so wie daß entgegen ihre protestantischen Waffengefährten an der Feier des katholischen Gottesdienstes unter Beobachtung der allerhöchsten — rein militairdieustlihen Anordnungen Theil nahmen. Se. Mojestät der König lassen der Landwehr zu Kempten Aller- hôchstihr Wohlwollen bezüglich dieses Benehmens ausdrücken: ““
Karlêruhe, 3. Sept. Se. Hoheit der Prinz Karl von Hessen ist diesen Morgen wieder von hier abgereist und nach Darmstadt zurückgekehrt.
— — Frankfurt a. M., 7. Sept. Se. Durchlaucht der Fürst Metternich wird mit seiner Gemahlin und Begleitung am 9ten d. Wien verlassen und am Uten d. auf dem Johan- nisberg erwartet. Wir gläuben nicht, daß, der Fürst auf der Hinreise sih in unserer Stadt aufhalten werde. Der Aufent- hast Sr. Durchlaucht auf dem Johannisberg wird vier Wochen dauern. Man spricht von diplomatischen Verhandlungen, welche möglichen Falls auf dem Johannisberg stattfinden können. Der Färst wird indessen die ersten beiden Wochen ganz der Erholung von der kaum überstandenen allerdings s{chweren Krankheit wid- men und hoffentlich eine vollkommene Kräftigung seiner Gesund- heit alsbald erlangen.
Der Großhandel unserer Messe if, Leder und Wolle aus- genommen, mit dieser Woche so ziemlich zu Ende gegangen. Jm Allgemeinen sind die Verkäufer mit ihren Geschäften zu- frieden, und fönnten es wohl noch mehr seyn, wenn nicht eine allzugroße Waarenmasse auf den Plaß gekommen wäre. Ju einzelnen Artikeln war allerdings der Absaß gering, namentlich in Luxus: und Modewaaren, so auch in den Englishen Waa- ren. Frankfurt a. M. hat indessen diesmal als Meßplaß seinen alten guten Ruf wieder mehr behauptet. Die Leder - Zufuhren haben früh begonnen und allem Anschein nach kommt sehr viel Leder hierher. In Wolle wurde aber noch nichts gethan. Die Detailisten klagen und zwar nichl ohne Grund.
Die Börsen - Geschäfte beschränken sich jeßt vorzüglich auf die Spanischen Fonds, namentlich Ardoins, in welchen auf die Berichte vom Nricaslvarplax in Spanien und die höhere Pariser Notirung bei fteigender Tendenz auch hier große Kauf- lust stattfindet. Alle übrigen Fonds, die Oefterreichischen nicht ausgenommen, sind im Weichen begriffen. Auch scheint man in Wien den Eintritt des Geldmangels zu besorgen. Hier ist ai E fortdauernd auch rar und Diéconto steht 5 und
4 pet.
Die regelmäßige Fahrt auf einer oder der andern Station der Taunus Eisenbahn kann nicht cher beginnen, bis das Eisen- hahn Comité sih mit der Fürstlich IThurn- und Taxisschen Gene- ral: Post - Direction verständigt hat und bis dies Fiel erreicht ist, fann allerdings noch einige Zeit vergehen.
DestEririe i! ch;
Wien, 2. Sept. (A. Z.) Der Ungarische Landtag, welcher schon seit Monaten zusammen getreten ist, aber noch wenig Ge- segnetes zu Tage förderte, verspricht nun wenigstens Gedeihli- cheres. Der Abgeordnete Raday, wegen dessen Ausschließun biéher so viel gelärmt worden is, hat nämlich den Entschluß angekündigt, freiwillig der Würde eines Deputirten zu entsagen, wodurch diese Hauptursache der bisherigen Stockung in den Landtags-Geschäften beseitigt würde,
S weiz,
Zärich, 4, Sept. In Bezug auf den lehten Regierungs- Erlaß und mit einem Hinblick: auf die kirchlichen Angele- SeAD atten haben die Bezirks-Comités von 11 Gemeinden an oie Regierung eine Bittschrift eingesandt, welche. wegen der Wichtigkeit ihres Inhaltes von den Schweizer Blättern voll- ständig mitgetheilt wird. Dieselbe lautet folgendermaßen :
„Hochgeachieter Herr Amt6-Bürgermeister! Hochgeachtete, Hech- zuverehrende Herren! Die Versammlung der Bezirkskfommittirieu der vereinigt petitionirenden Kirchen-Gemeindeu, beslehend aus Bürgern aller Theile und Gegenden unseres Landes, tief bekümuert Über den Zæiespalt Puen olf und Nigierung, erachtet es in ihrer Pflicht, die hohe Regierung auf die bedanerlihe und allgemeine Aufregung aufmerfsam zu machen, welche in Folge des Erlasses derselben an die Gemeinde-Beawten vom: 23, August und der seither folgenden Schritte sh im ganjen Laude verbreitet hat, und die durch: die Kuudmachung vom 31. Busuß um - so tag A mildert wurde, als gleichzeiuig das Aufgebot der Truppen jur bung der öffentlichen Ruhe. und Sicherheit slatihatie, während nirgcinds cine Störung derselben drohte.
1956
ir find ferne von der Anmaßung, den hoben Regierungsrath über | e Schritte tadeln oder Nechen/chaft von ihm darüber heischen zu wofen. und wollen glauben, daß er dieselben für die Ruhe des Lan- des nö:hig erachtete. Aber wir bítica die behe Bebörde dringend, das leider berci!8 vorhandene Mißtrauen gegen sich nit durch BVer- fügungen zu mehren, weiche, und wir sprechen hier die Gcesianung der entschiedenen Mehrheit unscrer Mitbürger aus, das biedere und an Verfassung und Geseg unwandelbar festhaltende Volk des Kantons üri auf unverdiente Weise tief fränfen. Fast alle Gemeinden atten im März d. J. ihre Auéschüsse gewäblt, um fic zu berathen, wie die Gefahr des durch das beabsichtigte Wirken des Herrn Doktor Strauß au unserer Hochschule befestigten Unglanbeus von unserem Vaterland abgewendet werden föane. Ruhig waren die dicifür be-
sczlihe Schritte noch Drehung vou solhen. S Pflicht ezsülit, als sie die Petition vom, 8, März entworfen und den Gemeinden zu freier -Abslimmung vorgelegt hatten. Die
versagte dem Volfe die Garantieen für Glaube in Kirche und Schule, um welche es gebeteu hatte, und. schmerzlich sah es sich an scinem Heiligsien von mächtigen und einslußreicen Männern gehöhnt. Darum sagten wir, die Bezirks-Abgeordneten im Namen und im Wil - len unserer Kommittenten abermals dem Central- Comité: Leitet die Angelegenheit in der geseßlichen Bahn weiter, 1nd strebt, se zu cinc getecihlihen Ende zu brinzen; denn das BVelf will Berobigzung über den §. 4 der Verfassung. Das Centra!-(Lomité fam unserm Auftrag auf geseulichem Wege nach, indem es zunächst in scinea Sendschrei- ben vom ®, August den Gemeinden, die hierüber ganz ohne Funde geblieben waren, anzeigte, worin der heche große Rath den Bitten des Volkes cntsprochen nud worin uicht, — a!s plößlich der Erlaß der hoben Negierung vom 23. August uns und unsern Mitbürgern fránfend zur Kunde fam. Denn die in deum- selben dem Central » Comité Schuld gegebeueu Bestrebuugen zur Aufwiegelung und des Mißbrauchs des Staats - Organismus zu ungeseylihen Zwecteu siud in unserer aller Augen cin unverdienter und grundloser Vorwurf gegen untadelhaste Bürger, deueu wir fer- nerhin unser Vertrauen in der heiligen Sache, die uns vereinigt, zu
bäufte Beschuldigung uns alle, die Bezufks - Kommittirten, und mit uns die 40,000 Bürger gilt, welche die Petition vom 8. März ein- reiten. Das Central-Comité sieht fchuidlos und rein ror uns da, und wir heißen die von ihm uud in seinem Namen vom engeren Ausschusse gethanenen Schritte gut und unseren Aufträgen und Voll-
Aufträge an Behörden oder Gemeinden zu ertheilen, und nie wird
weisen wir als grundlos und unverdient zurück ; aber die Vereinigung von 40,000 Bürgern für geseyliche und heilige Zwecke ist eine Macht, die jeder Regierung, jeder Behörde, cinen Eindruck machen nuß, der uur dann willkommen und angenehm seyn fann, wann die Ausichten beider Theile übereinstimmen; und nur dann fann das Land glücklich
shóne Beruhigung im Busen tragen, billigen Wünschen des Volkes freudig entsprochen zu haben. Allein mebr nodch) \ah si das Volk in seinem- Herzen gckränft, als die Staats- Anwaltschaft wider die Glieder des engeren Ausschusses Klage erhob ber Worte ciner Mittheilung desselben, die der heiligen Schrift entnommen, uns in ihrem wahren, erhabenen und hier chne bôswillige Verdrehung einzig statthaften Sinne bekannt sind, für die wir Alle freudig zeugen. Und dieselbe Bebörde hat fich in den jüng- sten Tagen geradezu einer Verlegung des §. 5 der Verfassung, welcher die Preßfreiheit gewährleistet, schuldig gemacht, ohne daß hierüber der Regierungsrath irgend wie eingeschritten wäre. Diesc Vorfälle haben im ganzen Volke die Frage erregt: Wo will Das hinaus? Warum solhe Maßnahmen, die nur Unruhe und Unfrieden ver- breiteu müsen? uud warum bleiben solche Vergehen ungeahndet, ja ungerügt? Dieser Zustand eines Landes aber, wo das Volk an sei- ner Regieruug zweifelt, is zu ernst, zu bedauerlich, als daß es nicht Pflicht der Bürger wäre, die geelaneten Mittel zu dessen Be- settigung aufzusuchen und auszusprechen, auc auf die Gefabr hin mißfännt oder mißbilligt zu weiden, um dem Lande den Frieden zu retten. Denn das Volk ijt fest entschlossen, scine bürgerlichen, wie feine firchlichen Rechte unverleßzt und unangetastet zu erbalten und zu schirmen. Es ehrt Verfassung und Geseh und bleibt ihnen treu, aber es weiß, daß sie ihm gehören. Wir legen Ihnen die folgenden drei Vitten chrerbictig vorz ihre Erfüllung wird unendliche Wohl- that für das Land seyn, denn sie wird den Bürgern Gewährung ge- ben, daß die hohe Regierung Eintracht mit dem Voife und Frie- den im Lande wünscht, und am meisten wird sie dies, wenn die frohe Stunde einer schnellen Erledigung noch heute von den nah Hause zurücfehrenden Bürgern allenthalben hin verbreitet werden fönnte. Unsere Bitten sind: 1) Es wolle die hohe Regierung, die dem Central - und den Comités im Allgemeineri im
fen als gänzli grundlos erklären. 2) Es wolle die hohe Regierung die von der Staats - Aawaltschaft gegen den engeren Ausschuß des Central Comités eingeleitete Klage auf Versuche zum Aufruhr als un- statthaft unterdrücken, und 3) es wolle die hohe Regierung die Staats- | Anwaltschaft wegen Verlegung des §. 5 der Verfaffung zur Rechen- schaft ziehen, und Vorsorge treffen, daß jener Paragraph, die Preßfreiheit enthaltend, niht nur zum Vortheil der Gegner des Volkes gehandhabt, fondern allen Theilen gleiches Recht gehalten werde. Und diesen Vitten schließen wic im Namen der vielen tausend Mitbürger, die jeßt um uns versammelt find, die Bitte an, es wolle die hohe Regierung díe Bürger ihr Petitionsrecht frei und ungehindert üben lassen, die hem- menden Befehle der Statthalterämter entfräften und die Herren Statthalter zur Rechenschaft ziehen. Jhrer ernsten Erwägung die Lage des Vaterlandes und die Stellung der Vürger dringcud empfeblend, und Sie im Namen derselben um schnelle und befriedi- gende Autwort bittend, versichern wir Sie unserer huldigen Hoch- achtung und Treue, Die 11 Bezirk - Comités der veretinigt-peiitioni- renden Gemeinden: Der Präsideut, Hürlimann-Landis. Der
Vice-Präsident, Dr. Rahn-Escher. Der Aktuar, Spöudlin.‘“ Der Regierungsrath hat in seiner Sikung vom 2ten d.
M. nachstehende Antwort auf die obige Bittschrift erlassen : „Der Regierungérath, nach Auhbrung einer aus Kioten vom heu- tigen Tag datirten Hetition, unterzeichnet die Bezirks - Comités der vereinigt petitionixendeu Gemeinden , der Prásident Joh. Jaf. Hürli- man-Landis, der Vice-Präsident Dr. Rahn- Escher, der Aftuar Spönd- lin, Profurator, hat mit Rücssiht auf die Bitte baldiger Erledigung beschlo}sen, folgenden Bescheid zu erthcilen: Der Beschluß des Regie- rungsrathes vom 23sleu v. M., welcher vielfach auf irrige Weile aus- gelegt worden, hat durch die Kuudmachung vcm 31sten in Bezug auf das Ganze seines Juhalts eíne vollständige Erläuterung erhalten, welche hinreichende qusmeranen giebt, daß den verfassungsmäßi- geu Rechten der Bürger hinsichtlich des Petitionsrehtes und der Preßfreiheit keinexlei Eintrag geschehen solle; es findet fich der Regierungsrath daher nicht im Falle, darüber fich weiter aus- zusprechen, wird hingegen dem großen Rathe, als seiner vorgeseßten
als Yuhalt jenes Beschlusses Bericht erstatten. Staats - Anwaltschaft nah ihrer Stellung von sich aus eingeleitete Klage betrifft, welche bereits in den Händen des betreffenden Gerichtes liegt, so steht dem Regierungs-Rathe verfassungsgemäß feine Einwir- fung auf die Verhandlungen des Tribunals zu. Jn Betreff der Ver- fügung der Staats-Anwaltschaft, gegen welche, unter Berufung auf &. 5 der Verfassung, Klage geführt wird, hat der Regierungs-Rath
zeichneten Bürger zusammengetreten; sie erlaubten fih weder unge- | Sie glaubten ihre |
freiwillige allgemeine Annahme und Villiguug dersciben war ibr | Lobn. Aber die hohe gesctgebende B:hörde unseres Vaterlandes |
schenkecu und zu erhalten fest entschlossen sind. Feieriich erflären wir, } daß die auf das Central - Comité vom hchen Regierungs - Rathe ge- |
machten entsprechend. Nie hat auch das Central-Comité sich erlanbt, |
es — dessen siud wir versichert — sich solze erlauben. Aber | feine Autráge, nah Verfassung und Gesey zu bexathen und darüber | zu entscheiden, dieses Recht wahren tir für uns und unsere Kommit- | tenten, die Bürger der vereinigt petitionirenden Gemeiuden feierlich | und ernst. Nie is vou den Comités, nie vom Ceutral- Comité Dro- | hung oder Eiuschüchterung angewandt worden; auch diesen Vorwurf | gen Schrecken versest. | Fabrik der Feuerwerker, welche, gerade mit Zubereitung von
scyn, und die Folgen für dasselbe segnend, wenn die Regenten die |
Erlaß des 23. Augusts gemachten Beschuldigungen der Aufwiegeluug [ nud des Mißbrauches des Staats-Organismus zu ungeseulichen Zwek- |
Behörde, bei deren nahem Zusammentritte sowohl über Veranlassung Was die von der
in Folge einer eingekfommenen Beschwerde dieselbe hon früber zux Bericht: Erstattung aufgefordert. Endiich findet der Negierungs-Rath, es baben die Beamten, hinsichtlich der Vollziehung des Beschlusses vom 23sten v. M., durch die Kundmachung vom 31slen bereits díe nöthigen Belehrungen eibalten.“'
Die Züricher Zeitung theilt au folgenden Beschluß der 11 Bezirks-Comités mit: : 2
„Die Versammlung der Mitzlieder der 11 Bezirks - Comités der vereinigt petitionirenden Gemeinden, in Berücksichtigung, 1) daß die Erreichung der in der Petition vom 8, März 3. c. durch das Volk dem großen Ratbe vorlegten Wünsche und die Sicherung des Ein- flufses der heiligen Religion auf das häusliche und bürgerliche Leben namentli daveu abhängt, daf sowebl in den Gerneinde- und Bezirks, als in der obersien Landes Behörde czrilihgefinnte, den Glauden ns seres Volkes theilende Männer sigen: 2) daß zu diesem Zwecke bei allen vorfommenden Wablen die Gutgesinnten uur durch innige Vereinigung nmitercinander und geaen dle Gegner der guten Sache zum Ziele gelangen könnrn, für cine folche Bereinigung aber den besten Anhaltspunft die schon zum Schuhe der beiligen Sache
| fonstituirten Gemeinde- und Bezirks Cemité?s bilden, beschließt: 1) dex
bigberige Organismus der Gemetinde-, Bezirfs- und der Central - Co0- mité?s bleibt zur Erzweckung der nöthigen pérsöulichen und geseulf- cheu Garantieen fortbesieben, bis sie erlangt siudz 2) die Gemeinde Comités vercinigen um sich dic gutgesinnteu Vürger zu einem Gez meinde: Vercin; dieser Verein hat den Zweck, dic Futerefsen des (GB12u- bens und der Kirche und Schule in der Gemeinde und in Verbín- dung mit den Vercinen dec- Übrigen petiticuirenden Gerneinden im ganzen Kanton zu wahren uud zu fördern, sowobl durch Besprechung und gemetusames gesekihes Handeln für alle Interessen der Kirce und Schule im Sinne ciner riligiósci Fortbildung ind des chrisilichen- häuslichen Lebens, als durch das Besirehben, bei aücn (Pemeinde-, Zunst- und Bezirksivahlen tüchiige und chrifilich gcsiunte Männer an die Steilen zu bringen; §) Zu diesem Ende versammelt entweder das Comité den Gemeinde-Veretit, w9 tr fonflituirt if, fo oft er nöthig, namentli ror jeder ordentlichen Kirch- Gemeinde und vor jeder Wahl, um fich graeusfeitig geeigneten Schritten und Schlußnahmen zu verbinden, oècr seine Glieder streben, in schicklicher und würdiger Weise bei den Wahlen die Stimmen ihrer Freunde auf chrisllihgesinnte Männer zu lenfen, : Bei Zunst- und Bezirfs-Wahs
len verständigen sz die zur Qunft, resp. Vezirf gehörigen Gemeinde-
Comités mittelbar oder unmiitelbar zum nämlichen Zwecke untercin- onder und leiten die nöthigen Einverfiändnisse unter ibren Freunu- ven eint“ Nt alte p Rom, 27. Aug, Die hiesige Regierung hat allen Geist- liden, Beamten und im Staatsdienste [ehenden Gelehrten un- tersaat, die Versammlung der Naturforscher in Pisa zu besuchen.
Rom, 29. Aug. Gestern Vormittag wurden die Umwoh- ner der Engelsburg durch eine Pulver-Explosion in nicht gerin- In der Nähe dieses Kastells war die
Raketen , Feucrrädern und sonstigen Kunstfeuern zur Verherr- lichung mehrerer Kirchenfeste beschäftigt, durch eine nicht zu er- mittelnde Unvorsichtigkeit in die Lufe flog. Man hat mehrere Leichen dieser unglücklichen Arbeiter, gräßlich verstümmelt, aus dem Schutt hervorgezogen, andere {wer verlekt in die Hospi- täler gebracht, und von einigen war bis jest keine Spur zu finden. Die Mannschaft der Pompiere, alle Bürger und zum Theil Familienväter, haben sich hierbei ausgezeichnet, indem sie mit Le- bensgefahr sich der Brandstelle näherten, wo im Erdgeschosse noch mehrere Tonnen mit Pulver lagen, welche, wenn sie vom Feuer ergrissen worden wären, allen anstehenden Wohnungen und den Rettern den gewissen Untergang gebracht hätten. — Seit nah dem Einsturz des Nonnenklosters und eines Maga- zins, nun (wie bereits erwähnt) auch ein Theil des Nebenge- báudes des großen Theaters Alibert einfiel, ist in dieser Bezie: hung eine allgemeine Furcht eingetreten , sto daß die Architekten vollauf zu thun haben, Mauern, Gebälke und hauptsächlich dis Dachstúhle der Häuser zu untersuchen, weil Jedermann glaubt, es fkônne ihn in seinem Hause eia gleiches Schicksal ereilen.
Der Chef des großen Banquierhauses, Alexander Torlonia, ist nach Paris gereist, und, wie man sagt, in Auftrag der Regierung.
S anien
Madrid, 28. Aug. Es hat sich unter den htesigen Blättern bereits ein Streit darüber erhoben, daß man den Nord. Provinzen die Beibehaltung ihrer Fueros bewilligen und garantiren will. Die radikalen Blätter erklären sich gegen diese Maßregel, weil die Einheit Spaniens dadurch verlest und das Land in zwei Theile gespalten werde.
Spanische Gränze. Nach dem Abfall Maroto's hat der Kriegs-Minister des Don Carlos an die treugebliebenen Truys pen nachstehende Proclamation erlassen :
„Freiwillige! Ein Erciguiß, so außerordentlich, daß es in der Geschichte Eures Landes ohne Beispiei 1j, würoe den Rubm, den Jhr mit Reckt in diesem heroischen Kampfe erworben habt, verdun- feln, wenn Eizuige unter Euch in dem Atfall beharrten, zu dem FJhr heute veriockt worden scyd. Unter dea Vorwande des Friedens hat man dem Feinde den Eintritt in Eucr Land gefiattet, und die Ketten der Sklaverei, die Schande der Niederlage werden die Lorbeern verdrängen, mit denen Jhr Euch bisher bedeckt habt. Man hat die loyalen Gesinnungen Vieler unter Euch überrascht. Die dem Könige unserem Herrn gez: machten Vorschläge siud Eurer Tapferkeit unwürdig und Jhr werdet nicht daran denfecn, ihn in den Händen seiner Feinde zu lassen. Dars auf allein bescbränft si der Friede, in dessen Namen Mehrere vers führt worden sind. Dienet dem Könige, Freiwillige! Erwägt decn Heroismus, den Jhr seit sechs Jahren bewiesen und beflecft thn nicht durch ein schäudlichcs Verbrechen. Ein Friede, für den man die Ad- danfung des Königs verlaugt, dem Jhr geschworen, ein Friede, der zwischen militairischen Anführern ohue Autorisation und Garantie adgeschlofsen wird, kann ein solcher Friede ctwas anderes sey, als eine Treulosig- feit, um sich des Landes zu bemächtigen, das man durch die Waffen nit erobern fann? Täuschet Euch nicht; es if der \chändlich ste Verrath, den die Menschcit jemals geschen hat. Lieber sterben, als sich unterwerfeu! die Sache Gottes ist in Gefahr, fo wie die Sache des Königs, dem hr versprochen habt, mit Auédaner und Ehre zu vertheidigen. Ahr seyd loyai, Jhr seyd tapfer, Jbr scyd Helden! Jch habe Euch nichts mehr zu sagen, Freiwillige, Es lebe die Religion, es lebe der König! Villafranca, den 26. August 1839,
uan Montenegro.“
Don- Carlos hat sozleih bei seiner Anfunst in Navarra n Dekret erlassen, worin er Maroto für cinen Hochverräther rsten Grades erkiärt. Er begiebt sich mit der Junta von ilava zu Echeverria. Sein Heer besteht jeßt aus 18 treu ae- liebenen Navarresischen und Alavesischen Bataillonen. Der
' General Eguia if zum interimistischen Ober - Befehlshaber er-
nannt worden; man glaubt jedoch, daß derselbe das Ober-Kom- mando nicht lange behalten werde, da er von den Soldaten verabscheut wird. Als seinen Nachfolger nennt man Villareal oder Moreno. Der Graf von Negri, der als ein zweiter Mas roto zu betrachten ist, kam am 29. August mit sechs Muni- tionswagen in Tolosa an. Moreno war am 30sten in Elisondo. Die Augewanderung aus den Nord- Provinzen nach Frankreich
bedeutender, als jemals. Die Nonnen von Tolosa und meh- S angesehene Familien sind iA Bayonne angekommen. ÿ
A Ed L
Konstantinopel, 21. Aug. Folgendes ist das (bereits mehrfach erwähnte) Antwortschreiben des Vice - Königs von Aegypten an Chosrew Pascha:
„Fch habe das Schreiben erhalten, weiches Ew. Exzellenz mir durch meinen Geschäftsträger in Konstantinopel, Mufiz Bei, zu über- aden die Güte hatten. Ew. Excellenz melden mir darin, daß Sie von dem Juhalte der Depeschen, die ih Jhneu durch Akif Efeudi zu ibersendent die Ehre hatte, so wie von dem Bericht dieses Gesandten Kenntniß genommen haben, daß die hohen Würdenträger der hoben Pforte, nachdein metn Schreiben und der Bericht Atif. Efendi?s ih- nen mitgetheilt worden, übereingefommez waren, meinen Forderuugen nachzugeben, und um die Art der Dienste, die ih dem Reiche leisten fönnte, deutlich darzulegen und zu destiimmen, welche Maßregeln unter den gegenwärtigen Umfiänden zu ergreifen sevn möchten, den Miuister Saih Efendi mit dem Dampfboote an mich zu senden, als unterdessen die Gesandten der fünf großen Mächte Ew. Excellenz eine Note über- reichten, von der Sie mir eine Uebersegung in ührer Depesche über- sandt haben und binzufügen, daß die in Alexandrien befindlichen Ge- nera! - Konsuln der fünf großen Mächte mir ähnliche Mittheilungen machen würden, uud daß mein Geschäftsträger mir mündlich die erforderlichen Erläuterungen über diese Angelegenheit geben werde. Die Herren Geueral - Konsuln haben mich mit dem Nnhalt dex Jujtructionen, die sie von ibren respefiiven Bots fhafiern empfangen, befanut gemacht, und Mufiz Bei hat mix Alles mitgetheilt, was man ihm aufgetragen hatte, mir zu sagen. Mein cimiger Wunsch, mein einziges Bestreben ift, unserem edelmü- ibigen un» mächtigen Herrn und Gebieter mich za unterwerfen und im meine Dienste zu weihen. Aber ich habe Se. Hoheit unterthä-
nizst gebeten, mir als einem so alten Diener des Reiches. und in | ¿ ¿ 7 / y Rücksicht azf meine früheren Dienste, zwei Wünsche, die ih ihm vor- | eben so wenig bezahlen wird, als seine eigene. Zudem sind, ob-
zulegen wagte, aroßmüthig gewähren zu wollen. Jch bitte Gott, daß er bis zum Untergange der Weit die erhabene Persou unseres Herrn und Gebicters auf dem Thron crhalten möge. Als mein Geschäft s-
träger den Befehl erhieit , sich zu mir zu begeben, hatte er die aus- gezeichnete Ehre, Sr. Hoheit seine Ehrerbietung bezeigen zu dürfen, welche au ibn die Worte zu richten geruhten: „,„Musiz Bei, grüße den
Pascha von mir und sage ihm, daß ih ihm die Bitte, welche er we- gen der Erblichkeit in Aegypten und dessen Nebenländern an meinen Thron bat gelangen ‘lassen, gewähre und bercits die nöthigen Be- fedle gegeben habe, um diese Angelegenheit in Ordaung zu bringen.“ “ Diese wohlwollenden Worte Sr. Hoheit baben mein Herz erfreut, in- dem se meinen schulichsten Wunsch, nämlich die Erblichkeit zu ervalten, erfüllen und wir unter den Großen des Reichs Rubm verleihen. Die im Conseil versammelten bohen Würden- träger des Reichs haben darauf cbeufalls gesagt: „„Unser erhabener Herr und Gebieter hat das genebmigt, was Mehmed Ali Pascha zu den Füßen des Throues erbeten, näm- v die Erblichfeit in Aegvpten und dessen Nebenländern : jeyt haben aber die Gesandien der fünf großen Mächte diese Note überreicht, von der Mehmed Ali Kenntniß nehmen muß.“ Jch freue mich, daß einer von meinen beiden Wünschen erhört worden ist; ich sebe jedoch, daß man Miene ungcht, den anderen für jeßt zu übergehen. Nichts- destoweniaecr bose ich, daß auch dieser mir dur das hobe Wohlwol- len S7. Hoheit wird bewilligt werden. Jn diesem Falle, denke ich, wird es nicht nöthig seyn, zu der Vermittelung der fünf großen Mächte seine Zuslucht zu nehmen. Die Gesandten werden nach den Depeschen, die sie von thren respeftiven General- Konsuln in Alexan- drien empfangen, Ew. Ercellenz mit meiner Meinung bekannt machen. Um Ew. Excellenz diese Dinge mitzutheilen, habe ich die Ehre, Jhnen diescs unterthänige Schreiben dur meinen Geschäft s- tráger Mufiz Bei zu übersenden.““
Konstantinopel, 21. Aus. (A. Z.) welche Mehmed Ali nah Salonichi gesendet, haben bei dem dortigen Pascha den Anklang nicht gefunden, den man sh in Alexandrien versprah. Dieser wies alle mündliche Mittheilung zur, nahin aber eine sehr lange Zuschrift Mehmed Ali's an, jedoch nur um sie gleich durch einen Tataren an den Großherrn zu senden. Als die Emissaire dies erfuhren, schifften sie sich in großer Eile wieder nah Alexandrien ein. Somit wäre wieder eine Gefahr überstanden, vor der es_ hier niht dem Divan allein, sondern aus) manchem fremden Diplomaten bangte. Es t indeß gewiß, daß der Vice- König nicht leicht seine einmal
| gefaßten Pläne aufgiebt; er handelt nah einem durchdachten
Spstem. Nicht nur in der Hauptstadt sind seine besoldeten Agenten in Thätigkeit, sondern das ganze Land ist von ihnen úübershwemmt, Beim Anblick aller Jntriguen, die Mehmed Ali spielen läßt, bei Betrachtung, wie durchgreifend und ausgedehnt die Maßregeln sind, die er anwendet, um seine Absichten durch- zuseßen, ohne daß er bis jezt der Erreichung seiner Wünsche sich in vollem Maße hätte erfceuen dürfen, muß man zur Ueberzeu- gung gelangen, daß die Tärkei der Elemente durchaus nicht
jüngung als nôthig erachtet werden dürften. Tro6 aller Er- klärungen der Großmächte und troß ihrer Kollektiv.Note, woraus der Vice-König entnehmen sollte, daß die Erhaltung der Pforte der ausgesprochene Zweck von ganz Europa ist — wiederholt er aber nur immer seine bekannten Forderungen, und zwar in einem Tone der Zuversicht, als wäre er. überzeugt, daß die Einigkeit der Mächte nicht von langer Dauer seyn könne. — In einigen Tagen werden die hier befindlichen Preußischen Mili- tairs sämmtlich ihre Rückreise nah Europa antreten. Der Kai- serlihe Hofrath Herr von Huszar ist heute mit dem Dampf- chi} aus Gallacz angekommen; er hat dem Internun- tius seine neuen Kreditive überbracht. — In der Som- mer - Saison finden gewdhnlih die diplomatischen Di- ners statt. Der Jnternuntius hat am Aten d. M. den Anfang gemacht. Das Diner war glänzend; außer den Repräsentanten der fünf Hauptmächte waren dabei noch einige ausgezeichnete Fremde zugegen, als Admiral Stopford, Graf Rzewuski und Fürst Púckler Muskau. Lesterer reist bereits am nächsten Mon- tag wieder von hier ab, in Begleitung der s{hdnen Negerin, die er in Aegypten angekauft. “— Jn Pera sieht es gräulich aus; die Regierung hat den Mohammedanern die Erlaubniß und den Befehl gegeben, den Najahs, die durch den Brand ohne Obdach gacbli-ben, ihre Wohnungen zu vermiethen, und so sind gegenwärtig die Unglücklichen meist untergebracht; es sind nebstdem für sie viele und bedeutende Sammlungen ver- anstaltet worden. — Das Gerücht geht, daß nach löblicher, alter Sitte alle unter der Regierung Sultan Mahmud's ertheil- ten Fermans werden erneuert werden müssen, eine Maßregel, die nur mit Rücksicht auf den s{chlechten Finanz - Zustand, in dem sich die Pforte gegenwärtig befindet, einige Entschuldi- gung verdient.
Aeghpten.
Alexandrien, 16. Aug. (A. Z.) Ibrahim ist in Ma- rasch und befindet sich daselbs sehr wohl, obgleich sich vor eini- gen Tagen das Gerücht verbreitete, er sey gefährlich frank. Hasiz Pascha befindet sich ndrdlich von Marasch, aber ohne
ruppen, denn die wenigen Tausend Mann Kavallerie, die er nach seiner Niederlage zu sammeln vermochte, haben sich, wie
zu Mufiz Bei |
Die Emissaire, |
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Ibrahim schreibt, gänzlich wieder verlaufen, und es weiß Nie- mand, was aus ihnen geworden. Die Aegyptische Armee lei- det in dem dortigen ausgesogenen Lande viel Mangel, die Sol- daten haben häufig nichts als vershimmelten, vou Würmern belebten Zwieba; Fleish, Gemüse, Früchte 2c. fehlen gänzlich. Dennoch ist der Soldat. auten Muths, jeder glaubt, daß der Marsch nach Konstantinopel unverzüglich angetreten werde. Der Krieg wird diesen Augenblick nur mit Proclamationen geführt, eine Menge Agenten sind in dem ganzen Türkischen Reiche in der größten Thätigkeit, nah allen Seiten zu wirkt Mehmed Ali, und von allen Seiten strômt es ihm zu. Dies ist Alles, was man vorläufig über die Syrischen Angelegenheiten weiß; im Jnnern wird sich die Aufregung nach und nach legen, die strengen Maßregeln, mit denen Jbrahim niemals zaudert, wer- den in kurzer Zeit die gänzliche Unterwerfung aller hartnäckig widerseßlihen Stämme herbeiführen. Der Aneses gedenkt er ganz besonders, er hat sie mit einem Vernichtungskriege bedroht, er will, wie er sich ausdrückt, diese räuberische Horde ganz von dem Erdboden vertilgen. — Der Kapudan Pascha ist (wie be- reits erwähnt), von dem Vice-Admiral Hassan Bey begleitet, auf einige Tage nah Kahira gereist. Man sprengte aus, er würde nicht wieder zurücfkehren, sondern sich nach Mekka und von da nah dem Sennaar begeben, wo er ein Kommando er- halten solle; allein daran ist kein wahres Wort. Mehmed Ali glaubt im Gegentheil, daß ihm seine Anwesenheit späterhin in Konstantinopel von dem größten Nußen werden kann. Unter den Türken der Flotte herrscht viele Unzufriedenheit, hauptsäch- lih wegen der unklugen Geld-Münz-Reduction. Die Unzufrie- denheit wird aber in einem Monat noch größer werden, da sich
gleich wir jeßt die der Gesundheit zuträglichste ‘Jahreszeit ha- ben, chon viele Krankheiten unter den Türken eingerissen, und
Monaten werden?
digiren soll. Er handelte früher mit Foulards, und da die hier nicht gehen, so wird er Journalschreiber. Um seine vielseitigen Kenntnisse vorher in gehöriges Licht zu seßen, wird er nächstens eine Broschüre herausgeben, worin er beweisen will, daß die Sáâule des Pompejus sowohl, wie der Obelisk der Kleopatra, nicht aus Granit, sondern einem Cement besteht. Es wird eine ziemlich seltsame Broschúre.
_ Heute sind zwei Kriegs - Fahrzeuge hier eingelaufen: eine Französische Brigg, in vier Tagen von Tenedos fommend, wo die Französische Flotte mit der Englischen vereinigt liegt, und eine Oesterreichische Korvette. Sie haben wichtige Depeschen, die man aber noch nit kennt, da der Pascha im Garten des Muharrem Bey ist, wo er nicht gern politische Besuche empfängt. Vor einigen Tagen war das Englische Dampfschiff „„Rhada- manthus‘/ von Tenedos mit Depeschen für die hiesigen Gene-
ral-Konsuln gekommen, die desselben Inhalts waren, wie die |
früheren, nämlich daß die Europäischen Mächte die Orientali- \chen Angelegenheiten selbst erledigen würden. Mehmed Ali's Antwort is immer dieselbe, seine Handlungen sind es aber auch. Eine Goelette des Pascha’s ist vor einigen Tagen nach Syrien und anderen Theilen der Türkei abgegangen. Sie wird ein Manifest des Pascha’s überbringen.
Suüd-Amerif.a.
—— Rio Janeiro, 28. Jun Da Se. Vaiestat der Kaiser aus Höôchsteigenem Antrieb den Wunsch geäußert hat, die Deutsche Sprache zu erlernen (Franzdsisch spricht Se. Majestät bereits), so ist Don Rochus Schuch als Lehrer der Deutschen Sprache bei Sr. Majestät ernannt und angestellt worden. Der Kaiser befindet si. jeßt im vierzehnten Jahre seines Alters.
Die Bremer Zeitung theilt in einem Schreiben aus Montevideo vom 1. Juli folgende Nachricht aus Buenos-
| Ayres mit: „So eben trifft hier mit einem Französischen Bote | von Buenos-Ayres die Nachricht ein, daß in einer Sik6ung der | Repräsentanten der Präsident Maza von den Mitgliedern der | Masorca (eines unter Rosas Einfluß stehenden Jakobiner- | Klubs) unter dem Ausrufe: „Stirb Verräther!“ erdolcht ist. Sein Sohn, der Oberst Maza, wurde zu gleicher Zeit mit | | Messer: und Bajonettstihen im Gefängniß, wohin er an dem- | selben Morgen gebracht worden war, niedergemetelt. den zahlreiche Na de A statt, und man »rach von einer entdeckten Verschwöru 1 ag entbehrt, welche zu ihrem Fortbestehen und sogar zu ihrer Ver- A [deng Bean Bas
Es fan-
Dasselbe Schreiben sagt ferner: „Die Nachlässigkeit, wo-
| mit die Franzosen, sey es absichtlich oder aus Unfähigkeit und | Schwäche, die Blokade von Buenos-Ayres betrieben, hat nah | | Und nah bei den Einwohnern die Meinung hervorgebracht,
daß die Franzosen nicht mehr vermdzen, als vor 12 Jahren die Brasilianer, und so hat man angefangen, sich an die Blo- fade zu gewöhnen, zumal es bei dem fortwährenden Schmug-
an ein Französishes Interesse bei diesex Schmuggelei glaubt.
Arroyo del Sauce gemacht, wobei es von beiden Seiten Todte
ihren Zweck, indem sie fünf Schiffe mit ihren Ladungen ver- brannten.“
F nl & h-di
Vom 31. Juli bis 7. August sind im hiesigen Regierungs-Bezirk die jährlichen Remonte-Märkte abgehalten worden, welche jedoch in ihrem Resultat gegen die vorjährigen zurückgeblieben sind, denn nur 31 Pferde wurden angekauft, während im vorigen Jahre sih der Ankauf auf 46 Stûck belief. Auch die Zahl der in diesem Jahre zum Verkauf angebotenen Pferde betrug gegen 1838 ungefähr 15 bis 20 Stück weniger. Der niedrigste Preis war 65, der höchste 105 Rthlr., und in dieser Beziehung stellte sich das Geschäft für den Verkäufer etwas günstiger, als bei den u dél Märkten.
— Der am 29. und 30. August abgehaltene Viehmarkt
zu Gnesen war diesmal besonders besucht, indem an 600 itthauishe Pferde, 1400 einheimische Pferde der Provinz, 200 Fohlen, ‘400 Ochsen, 200 Kühe und 700 Schweine zum Verkauf gebracht wurden. -
— Wohlthätigkeit. — Für die durch den im Frühjahr stattgehabten Weichsel-Deichbruch Verunglückten der Marienburger Niederung ist die im hiesigen Regierungs - Bezirk eröffnet ge-
| Argandjschen Lampe aus,
s
wesene Kollekte nunmehr geschlossen, welche 404 gr.
2 Pf. eingebracht hat. — Leider erhält der tyr h 2d der Umgegend aufs neue dur das jeßt eingetretene H o ch- wasser der Weichs el Gelegenheit, sich zu bethätigen. Sämmt- liche Niederungs-Ortschaften an der Weichsel sind dergestalt total uberschwemmt, daß selbst viele Gebäude bis zum Dache unter
Wasser stehen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
— St. Petersburg. Der jüngst von seiner Sendung ans Persien hierher zurückgekehrte diesseitige Gesandte, der General-Major Graf Simonitsch, hat unserer Akademie der Wissenschaften werthvolle Geschenke, während seines dortigen Aufenthalts gefammelt, verehrt. Sie verdankt ihm sämmtliche aus den Presseu von Tebris, Teheran und Jspahan hervorgegangene Persische und Arabische Werke, so wie nächsidem einen reien Beitrag aus seinem miítgebrachten Oríenta-. lischen Münzschaß. Aus leßterem bezog die Akademie 74 ihrer Mehx-. zab! nach sehr werthvolle und seltene Münzen, von denen 7 in Gold, 61 in Silber, die Uebrigen in Kupfer sind. Dem Asiatischen Müûn1i- Kabinet der Afademic kamen davon 27, ihrem zweiten Kabinet #7 zu. Unter den dem ersteren zugekommenen zeichnet sich vorzüglich die Par- tic der Münzen neuester Zeit aus, worunter man cine Chiwaische
| Tilla (1230 der Hed\chra oder 1815 n. Chr. geprägt) bemerft. Der
vom Direktor des Asiatischen Museums, Herrn Akademiker Frähn,
| der Afademie in dieser Beziebung vorgelegte Bericht giebt darüber | folgende Ausfunft: „Abul-ghasi Muhammed Rahim Behadür Chan, | den ihr Avers nennt, is der im Jabre 1826 verstorbene Chan von | Chiwa, ecin- Sohn des Eiwes Jnak und Vater des gegen-
wärtig regierenden Chanes Allah-kuli. Er soll nach Herrn von M1u-
| rawjews Angabe der ersie Chan dieses Staats gewesen sevn, der das alsdann die Flotte ohne Geld befindet und sie Mehmed Ali | Münzrecht geübt. Sonach hätten wir also ín diesem Goldstück viel- | leicht einen der Ersilinge des Chiwaishen Münzhofes. So ungiaub- | lich dies auch sheinen mag, um so mehr, da in der Geschichte schon | gegen Ende des 17ten Jahrhunderts von Münzen dieses Chanates âbee 2000 liegen in den Spitälern. Wie wird das erst in zwei | die Rede is, so ist mir doch wirkli fein früheres Chiwaer Geld, Zu den Neuigkeiten gehört die Anstellung | eines Franzosen, des Herrn Marin, der hier (wie bereits das | Journ. de Smyrne berichtete) ein Gouvernements-Journal re- |
feine Münze von all den Vorgängern dieses Muhammed Rahim be- fannt. Da dieses Land bis auf den gedachten Chan meistens als cine Dependenz vou Buchara angesehen ward, mag es wobl hauptsächlich Bucharisches Geld gewesen sevn, was bis dahin im Lande courfirte. Die vorliegende Münze is Übrigens auch die erste und einzige, weile uns den Namen Chiwak oder Chaiwak, d. i. Chiwa, zu lesen ©
Auf allen anderen if der Prägeort Charisa, woruater Argeudsch zu versteben. Chiwa-Münzen gehören bis jeut noch zu den Seltenheiten. Kein Kabinet des Auslandes, so viel mir aus gedruckten Katalogen und sonst bekannt, besißt eine solche. Auch muß ich, — was das Auts lard befremden dürfte, — hier befennen, daß ih mi zur Zeit neh
| in Ungewißheit über die eigentliche Abslammung des gegenwärtigen
Regentenhauses von Chiwa befinde. _Anch neue Afghanen - Münzen gehören selbst bei uns noch zu großen Seltenheiten. Graf Simonitsch hat uns von diesen dret noch
| unedirte, sämmtlich in Herat geprägt und mit Namen versehen, die ein
besonderes Zeit-Jnteresse darbieten, zukommen laffen. Die erste (vom Jahre 1215, d. i. 1800 11. Che.) ist von Seman Schah, dem dritten Sohne Timur
| Schahs und Enfel voa Ahmed Schah, dem Gründer der Durrani-Dy- | naslie, Seman Schah wurde bekanntlich 1800 vou seinem Bruder Mahmud | eutthront und daranf geblendet. Er lebt jeßt in Luisiana von einex.
Pension der Englisch-Östindischen Compagnie. Die zweite vom Fahre
1241 =— 1825—26 ift von dem gedachten Mahmud - Schach, der nach,
manchen befannten Glücfswechseln im Jabre 1818 nach Herat zu ent- fliehen si genöthigt sah, wo er im Jahre 1829 starb. Die dritte ist von Kamram, Sobn des vorigen, dem sein Vater nocy vor scinem Tode die Regierung der Stadt Herat übergeben hatte und nacz fc:
| nem Tode seine Ansprüche auf den Thron von Kabul zurücließ. Er ! {f der aus der neuesien Zeit durch seine tapfere Vertheidigung Herats
gegen die Perser rühmlich bekannte Fürst. Das Datum der Münze
{f nicht vollständig erhalten (124).“
_ Ueber die dem zweiten Münzfkabinet aus dieser mebrgedachten Sammlung gewordenen Münzen spricht sich der ihm vorstehende Di-
| reftor, Herr Afademiker Gräfe, in scinem der Akademie darüber vo1
gelegten Bericht also aus: „So lange ich die numismatischeu Samu1-
[lungen der Kaiscrlicheu Afademie der Wissenschaften kenne, ifl ihrem-
antifen Münzscha§ feine so bedentende und werthvolle Bereicherung zu Theil geworden, als durch das großmüthige Geschenk des von se! ner Sendung nach Persien zurückgekehrten Grafen Simonitsh. Dem
| mir nntergeordneten Kabinet sind zugekommen: 23 Arsaciden - Mün
zen, unter denen sich 13 seitenere mit mehr oder weniger abweichen-
| dem Gepräge und einer Legende in anderer Sprache, nächsidem drei
ähnliche Bronze- Münzen befinden; fernex zehn Griechische Königs- Münzen von seltener Erhaltung in Silber, eine in Bronze und drei (Sriechische Städte - Münzen, gleichfalls in Silber. Eíne vorzügliche Auszeichnung in dieser Sammlung verdiencn zwei Baktrische Silber- Münzen von Eufkratides, und noch fünf ihnen verwandte koftbare Silber - Münzen, die ihrer Seltenheit wegen einer genauen Bestim- mung und Beschreibung bedürfen kn allem find ihrer 43 Silider- und vier Bronze-Münzen, alle durch Seltenheit und Erhaltung vor- züglich.“ — Beide Herren Afademifer trugen in ihren der Afademie darüber vorgeleaten Berichten an: dem liberalen Geber für ein so aus- gezcichnetes Geschenk, das er den beiden afademishen Museen, dem Asiatischen und numismatischen gemacht , ihren wohlverdienten Dank
auf offiziellen Wege zukommen zu lasen.
YBariís. Jn der Sißung der Afademie der Wissenschafteu am 2. September theilte Herr Arago aus einem Schreiben Mello- nis uachsichende interessante photometrische Erscheinung mit: Wenn man die cine Kugel eines Leslieschen Thermometers mit cinem Me-
L 0 5 e p 0 — a! ä ; B. i1 (Bold t f N 1ac N geln an Lebensmitteln nicht gebriht. Der Montevideo-Schooner | tallblättchen, z. B. einem Goldblättchen, bedeckt, und sezt es nah und
| „Hannibal/ brach vor einigen Tagen die Blokade, gerieth aber
im Angesicht des Französischen Blokade - Geschwaders auf den | | Grund und saß zwei volle Tage fest, ohne daß die Franzosen | | Anstalt machten, denselben zu nehmen, weshalb man allgemein
nach dem Lichte des Feuers, dem Sonnenlichte und dem Lichte einer so ergiebt sich Folgendes: Es sinkt bei dem Lichte des Feuers, sieigt bei dem Sounenlichte uud bleibt unbeweglich bei dem Lichte der Argandschen Lampe. —- Herr Poiscuilic theilte
| ein Bruchstücf aus scinem großen Werke über die Bewegung des Vitrs | tes in den Capiilar Gefäßen mit. Wenn die Temperatur beinahe auf In der vorigen Woche haben die Franzosen abermals eine Landungin | herabgesunken is, so wird die Bewegung des Blutes langsamer und i : | hört selbst auf; ernicdrigt man aber die Temperatur uo) mehr, so beginnt die ; : : 7 1 S ion sogleich wied der D er apillar-Gefäße verz und Verwundete gegeben hat; dieselben erreichten inzwischen | Circulation sogleich wieder und der Durchmesser der Capil f
mehrt sich merklich durch diese Erkältung. — Herr Papillon, Lieutenant
| anf der Brigg „Miísus“, meldete der Akademie, daß das Schiff am
D. 2
3, März, während es an der Küße von Senegambien, im slusse Da-
| bon, in Lat. 09 15‘ M. und Long. 7° 5‘ W. Paris, vor Anker lag,
um 5 Ubr Morgens vom Llit getroffen wurde, der jedoch, ohne Schaden anzurichten, dem am großen Maf anacbrachten Blißableiter
— — Bromberg, 7. Sept. — Remonte - Märkte. | folgte. Die Erschütterung war so“ stark, daß Herr Papillon, der ctwa
ses Fuß von dem Maf? entfernt stand, zu Boden stürzte. Das aus Platina besicheunde Ende des Bligzableiters war geshmolzen. Herr Arago bemerkte, daß die Schiffe weit häufiger im Herbst und Wínz- ter, als im Sommer, vom Bliße getroffen würden.
Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 9. September. Nbaang | Zeitdauer | Abgang |Zeitdauer
von | um Uhr | St. | M. von um Uhx St. M. Mrg.| 1 45 »
Berlin g.| — | 55 Potsdam |5 Berlin : 57 [Potsdam |83 ¿l A0 Berlin [15 : 56 [Potsdam |12 Mitt. | — | 39 Berlin |# — | 42 IPotsdam |44 Nm.| — | 40 Berlin j — | 49 JPotsdam |§8 Abds. | — | 59 Gerliín [11 Abds.| 1 | 43 Potsdam |94 » r N Die leßte Fahrt von Berlín und die ersie von Potsdam mit Pfexden.
In der Woche vom 3. bis 9. September sind auf der Eisen- *
bahn zwischen Berlin und Potsdam 12,772, zwischen Berlin
e, E EE A TIIEE I {L-—0/ cene ove E L L Le n OEE E S