1839 / 258 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

S A Í NATAZA D

- rigen Woche, die neue Waare aber, welche im Allgemeinen

dumpfig und ordinair war, nur mit Mühe zu 2 Sh. niedri geren Preisen fortging. Die Preise von fremdem Weizen in baupteten sich auf ihrem Standpunkte, doch war der A

darin ränkt. E Ses

Die peculation in Spanischen Fonds, + e LUIeNe Augenblicke besondecs lebhaft ist, hat die Preise F T Ende bier bis zu 27!/, à S/s hinaufgetrieben, doch schein infen des heutigen Markts die Nachfrage wieder etmas na g zu haben, und die Preise sind 27!/s à /4 g Gg

Als O'Connell neulich von Dublén nach seinen tern abrciste, schien das um seinen Wagen gt Volk eine Rede zu erwarten; er begnügte si aber mit der Aufforderung, der „Repeal'/ ein dreimaliges Hoch zu bringen. Auf die Aeußerung eines Individuums, das zu ihm sagte: „Sie fan- Ln G ine auszujehen““, erwiederte er: „Jh bin entschlossen, in der Sache meines Landes jünger als je zu seyn“‘.

O'Eonnell ist nun ganz offen als Proselyteumacher aufge: treten; er hat einem so eben erschienenen Bericht über die im Julí in London gehaltene katholische Versammlung eine Adresse In das Englische Volk vorangesebt, in welcher er dasselbe auf: fordert, zum Römischen Glauben zurückzukehren, und die Fort- schritte rühmt, welche der Katholiziómus Überall in seinen Be- fehrungsversuchen mache. Ér weist auf England hin, wo si seir 20 Jahren fortwährend neue katholische Kirchen, Schulen und Klöster erhöben und die Zahl der Konvertiten immer mehr zunehme; auf Schottland, wo diese Zunahme noch mehr in die Augen falle; auf Jrland, wo dieRômischeKirchetriumphire ; aufFrankreich, welches allmälig wieder christlich und katholisch werde; auf Holland, wo die Zahl der Katholiken, die noch vor wenig Jahren dort

schr gering gewesen sey, jeßt über ein Drittel, ja vielleicht die |

Hâälste der Bevölkerung ausmache; auf Deutschland, wo er be- sonders auf die Bekehrung von Literaten und Künstlern auf- merfsam macht; endlich auf die Vereinigten Staaten, wo es zur Zeit der Unabhängigkeits-Erklärung nur einen einzigen ka- tholi)chen Bischof gegeben, und wo sich jeßt ein Erzbischof und 20 bis 25 Bischöfe dieser Kirche befänden. In diesen Freistaa- ten scheint überhaupt die Proselytenmacherei ein besonderes gün- stiges Terrain fúr sich zu haben, weil die Durchführung der von der Römischen Kirche in Bezug auf die gemischten eo aufgestellten Forderungen dort in den Landesgeseßen keinen Wi- derstand findet.

Zu Carri on Suir soll eine Versammlung gehalten wer- den, um zu berathen, welche Anordnungen getrossen werden múßten, um Herrn Shiel eine kostenfreie Wiedererwählung für die Grafschast Tipperary zu sichern.

Ueber die in Französischen Blättern publizirte Apologie des Kapudan Pascha und über die Antwort echmed Ali’s an Choëgrew Pascha äußert sich die Morning Chronicle folgen- dermaßen: „Wir können den Türkischen Admiral nicht ankla- gen, daß er Thatsachen erlogen oder entstellt ‘habe; nein, er {úh’t gar feine Thatsachen an. Ec gesteht, daß er in Allem dur Haß gegen Chosrew Pascha und durch Furcht vor dem- selben geleitet worden sey. Diese persdnichen Beweggründe râumt er offen ein. Europa wird gewiß höchlich erbaut seyn, durch dieses Beispiel Türkischer und Alexandrinischer Logik, wie sie sich in der offiziellen Publication des Verräthers Achmed Fewzi Pascha kundgiebt. Der Charakter des Admiral Achmed ist von hdchst geringer Bedeutung. Nur Mehmed's Stellung und Politik erheisht Aufmerkjamkeit, und aus seiner Antwort auf die Notificationen Chosrew's und der Europäischen Ges- sandten is zu ersehen, daß er zur Jntrigue seine Zuflucht neh- men will, um seine Zwecke zu ecreichen. Er hat Cmissaire und ohne Zweifel auch Geld abgeschickt, um im ganzen Reiche Unru- hen zu erregen, und eines der Hauptfelder für seine Operationen wird Konttantinopel selbst seyn. Es fehlt ihm dort nicht an Freunden, selbst im Divan. Es fehlt nicht an anderen Amts- Kandidaten, die durch dieselben Mittel, wie Achmed, einen künftigen Posten im Divan zu erlangen hoffen. Gegen solche Mandôver haben die fünf Mächte keine Waffen, keine Verhinderungsmaßregeln. Und alle Hoffnung auf Erhaltung der Ruhe in der Türkei oder ihrer Hauptstadt hängt von Chosrew ab, der die einzige ‘Per- son if, welche Einfluß auf die Armee und ihre Offiziere besi6t. Der verstorbene Sultan wußte dies sehr wohl, als er seinen jungen Erben und Nachfolger den Rathschlägen Chosrew's an- vertraute. Daher ist der Groß-Wesir das Hauptziel von Meh- med’s und Ahmed’s Haß; ihn zu verdrängen, ist ihr sine qua non und um dics zu bewerkstelligen, werden sie sih wohl leider durch nichts zurüchalten lassen. Wenn die großen Mächte also ent- chlossen sind, die Integrität und Ruhe - des Türkischen Reichs aufrecht zu erhalten, so müssen sie niht nur entscheiden, was im Fall von Jbrahim's Vorrücken, sondern auch was im Fall von erfolgreihen Aufständen in Rumelien oder Kon- stantinopel zu thun ist. Rußland wird es nicht zu- geben, daß die Türkische Hauptstadt von Französischen und Englischen Streitkräften vertheidigt werde. Frankreich und England werden es nicht von Russischen Streitkräften verthei- digen lassen. Beide Theile sind, was wohl nicht unnatürlich ? [, eifersüchtig auf einander, und es ist vermuthlich Mehmed's Wunsch, den Streit zu beschleunigen. Dieser Vortheil darf ihm nicht eingeräumt werden. Frankreich und England hätten zu Alexandrien eine Sprache führen können, die den Pascha da- von abgeschreckt haben würde, den Orient und wohl gar Eu- ropa in Konvulsionen zu stürzen. Aber wenn Frankreich dies nicht will, so kann es Oesterreich vielleiht. Seine Büärgschast fár die Ruhe und tegrict des Türkischen Reichs würde wohl von England, von Frankreich, ja sogar von Rußland unterstüßt werden. Ohne einen solchen Schritt fürchten wir sehr für das Schicksal des Orients.’ Die Times spôttelt darüber, daß man immerfort von Aufrechterhaltung der IntegritätdesTürkischenReichs spreche, da doch, wie sie meint, diese Jntegrität, wie sie durch den Wiener Traktat garantirt worden, längst nicht mehr bestehe.

In Lissabon sprah sich, nah den Berichten vom 2ten d. M, der Widerwille gegen die Engländer immer lebhafter in den Zeitungen aus. Der „Procurador dos Povos‘/ unter Anderen meinte, man músse sämmtliche im Lande lebende Eng- länder gleih Wöifen erschießen und ihr Blut sih mit dem Krystall-Wasser des Tajo vermischen lassen.

Den neuesten Nachrichten aus New-York vom 24. August zusolge, war der dortige Geldmarkt noch immer in sehr gedrük- tem Zustande und der Diskonto übertrieben hoh. Wie es heißt, hatte der Land- Agent des Staats Maine für 30,000 Dollars unbefugter Weise am Arrostook gefälltes Bauholz verkauft, und er soll gesonnen seyn, so viel davon zu verkaufen, als hinreichen würde, um die Kosten der Expedition nach diesem Schauplaß der Kollisionen zu decken. „Dies Bauholzfällen“/, bemerkt ein Korrespondent, „scheint freilich eine Verletzung des zwischen Sir John Harvey und dem kühnen Gouverneur Faírfield ab- geschlossenen Vertrages; aber der Britische Repräsentant drückt

_ wahrscheinlich aus Vorsichtsgründen ein Auge dabei zu.

10970 Alles Bauholz am Arrostook oder in Nord - Amerika wücde kein Aequivaleat für die Folgen eines Krieges zwi- schen Großbritanien und den Vereinigten Staaten darbie- ten.“ Jn Baltimore hatte ein Volks - Auflauf stattge- funden, der nur mit Mühe unterdrückt wurde und dadurch veranlaßt worden war, daß eine junge Karmeliter-Nonne gegen den Willen ihrer Qberen das Kloster verlassen hatte. Die pte: ster wollten sie mit Gewalt zurückführen, und das Volk, als die Sache ruchbar wurde, das Kloster stürmen. Dem Major ge- lang es, mit Húlfe der Polizei dies Vorhaben zu vereiteln. Das erwähnte Blutbad zwischen den Sioux-- und Tschippewä- Indianern hatte zu Ende des Monats Juni oder anfangs des folgenden Monats bei den Wasserfällen von St. Anthony statt- gefunden. Die Sioux hatten ihre Gegner dahin beschieden, um Frieden mit ihnen zu machen, Übetfielen dieselben aber während der Unterhandlungen verrätherischer Weise und ershlugen gegen 200 Mann; sie selbst verloren im Gefechte ungefähr 50 der Jhrigen. Jn Florida sind durch eine Abtheilung des siebenten Infanterie-Regiments im Fort Mellon in den ersten Tagen des

bekannt sey.

schen Schiffe mehr gestatten, in den Fluß einzulaufen.

Belgien j Brüssel, 12. Sept. ‘befinden sich jeßt zwei Daguerresche Zeichnungen, die der Künst- ler dem Könige der Belgier zum Geschenk gemacht hat. Der Kriegs-Minister hat eine Geschäftsreise nah Namur und nach dem Belgischen Luxemburg angetreten.

dern, ihr Unternehmen, das im Interesse der katholischen Reli-

Bruxelles‘/ bekämpfen soll. “Es sey daher die Pflicht aller ka-

großen Zwecke und Bestrebungen von keiner Seite gestört wer- den könnten.

¡7 Deut) Man d: Ÿ Braunschweig, 10. Sept. (L. A. Z.) Am 18. August, Zin der Nacht gegen 2 Uhr, verkündete die Sturmglocke der F Kirche des Ortes Bevern eine unter den Korrigenden der dor- Ztigen Anstalt ausgebrochene Meuterei. Es hatte nämli ein Schreiber der Anstalt, Namens Stoppel, welcher vormals selbst

gefährlichsten Subjekte unter den Korrigenden den Plan ver-

Gemächer der Korrigenden leise zu öffnen, diesen die Freiheit zu verkündigen und mit Hülfe derselben den Direktor, den Pre- diger, den Rendanten und sämmtliche Aufseher der Anstalt zu überfallen, auf besondere Zellen einzusperren, das Gebäude in Brand zu stecken und dann, vielleicht nach Ausübung anderer Teufeleien (wie es denn darauf abgesehen gewesen, sih der Frau und Tochter des Direktors zu bemächtigen, die sih nur mit Mühe durch Flucht gerettet), höchst wahrscheinlich aber

das Weite zu suchen. Um diesem Plane bei den zur Theil- nahme an seinem Bubenstücke zuerst erkorenen Korrigenden Ein- gang zu verschaffen, hatte der Urheber der Mordbrennerei, 2c. Stoppel, jenen seinen Genossen einen von ihm selbst verfaßten, mit der Unterschrift: „Karl, Herzog‘/ und mit der Adresse: „An den Grafen Struensee‘“ versehenen Brief vorgelesen, des Jn- halts: der Herzog werde am 18. August früh Morgens um

3 Uhr mit einer namhaften Macht in Bevern eintreffen und wolle sich mit ihm (dem Grafen Struensee Stoppel) und mit den durch ihn in Freiheit zu seßbenden Korrigenden verei-

Zwar hatte er die Hauptschlafgemächer der Korrigenden gedff- net, an die aus dem Schlafe geweckten, von dem Vorhaben bis- her noch nichtJnstruirtenBranntwein vertheilen und dieselben dur cch Versprechungen und Drohungen zur Theilnahme an der Meuterei auffordern lassen; aberein gegen die Berechnung Stoppel’s von den Freigelassenen erhobener Freiheitêruf machte einen Strich durch die shändliche Rechnung. Der Nachwächter der Anstalt, ohb- gleich durch die Korridore der mittleren Etage bis an die Thür des in den Hofraum führenden“ und verschlossenen Thurmes verfolgt, rettet sich, nah Hülfe shreiend. Der Direktor , der Prediger werden wach; jener weckt durch die Sturmglocke die Gemeinde und eilt mit dem Ortsvorsteher und einigen anderen Beveranern zurück ins Schloß, wirft sich den wüthenden Meu- terern entgegen, wird nah einem vergeblichen Versuche, den Nächsten zu durchbohren, durch Bajonnethiebe verwundet und ist gezwungen, mit zweien seiner Gehülfen, welche gleichfalls Wunden empfangen, zu weihen. Den Prediger aber hatten die Meuterer, während der Direktor stürmte, als er ihnen entgegentrat, um sie zur Besinnung zu bringen, auf eine Zelle geführt; auf einer anderen war bereits ein in seiner Kammer überfallener Aufseher eingesperr. Vergebens hatte auch der Rendant der Anstält dem Unfuge der Meute- rer Einhalt zu thun versucht; verwundet entkam er ihren Hän- den. Aber einer der Aufseher, mit Namen Petersen, erlag der

vorigen Monats 46 Seminolen zu Gefangenen gemacht worden, | die, obgleich von der Ecmordung der Weißen am Calahoosatchee- | ter Weise hatten nur 21 an der Meuterei Theil genommen, die Flusse unterrichtet, sich doch in das Fort gewagt hatten, um | sich mit den ihnen ndthigen Lebensmitteln zu versehen, weil sie | glaubten, daß der Garnison des Forts jenes Ereigniß noch nicht | | Urtheils. Leider aber ist der Aufseher Petersen, ein Vater von

Nach Berichten aus Canton vom 11. Mai war dort ein | ¿Dekret vom 4. Mai erschienen, welches verfügte, daß die um |

+ die Faktoreien stationirten Bôte und Wachen zurückgezogen und | Familie ein: angemessene Pension bereits bewilligt. Die úübri-

der Verkehr mit Canton wieder hergestellt werden solle; auch | gen Verwundeten unter dem Aufsichts - Personal sind geßeiít. : hatten die Schiffe zu Whampoa Eriaubniß erhalten, wieder | u laden und zu lôöshen. Dem Britishen Agenten, Capitain Elliot, war gestattet worden, sich volllommen frei nach Canton und zurúck zu begeben, um die von ihm versprochene Abliefe- | rung der 20,283 Kisten Opium zu bewerkstelligen; doch sind | bis zur vollständigen Auslieferung 16 Judividuen als Geißeln | zurückbehalten worden; auch dürfen die Schisfe bis dahin nicht | bei Canion anfkern. Capitain Elliot hat darauf eine Bekanntr- | machung erlassen, in welcher er seine früheren Weisungen wegen tung des Komponisten das Oratorium „Paulus‘/ von Felix der Ablieferung des Opiums wiederholt, zugleich aber erklärt, | er wolle den Tag anzeigen, an welchem er nah Beendigung | dieses Geschäftes Canton verlassen werde, damit seine Landés- | leute, deren Verbleiben in Canton dann nicht mehr zweckmäßig |

sey, sich danach richten könnten; auch werde er keinem Engli- | sterkirche von 3—4000 Zuhörern erdffnet. 138 Votanten sind

| zugegen. Auf die Anzeige des Bürgermeister Heß, daß, in f " Abwesenheit des Präsidenten und Vice-Präsidenten, der große F

Auch auf der hiesigen Auëstellung Rath ein Präsidium zur Leitung der Geschäfte durch das Skru- f

Die beiden Herausgeber der „Revue de Bruxelles“/, die Herren Deschamps und dèê Decker, haben ein Rundschreiben an die Belgischen Geistlichen erlassen, worin sie dieselben auffor-

gion und der katholischen Universität von Löwen begründet sey, nach allen Kräften zu unterstüßen. Schon habe der günstige | Erfolg dieses Unternehmens die Konkurrenz geweckt und ein zwei- | tes Journal erscheine bereits unter dem Titel „Revue Natio- | nale‘‘, während die freie Universität damit umgehe, eine dritte | Revue zu begründen, welche die Grundsäße der „Revue de |

tholischen Geistlichen Belgiens, beisammen zu halten, damit ihre | | erscheint, ihre Mission in die Hände A Kommittenten zu-

| rüúcfzulegen und der gesammten Landes -

| Wahlen in den Großen Rath die nothwendige Festigkeit zu ver-

Korrigende gewesen, aus unbegreiflicher Bosheit mit einigen der |

abredet, in der bezeichneten Nacht zunächst die gemeinschaftlichen |

nach Beraubung der vorhandenen öffentlichen oder Privat-Kassen |

nigen 2c. Der teuflish angelegte Plan ward jedoch, Gott Lob! | nicht nach dem Wunsche des Bôsewichts Stoppel ausgeführt. |

Wuth der Nichtswürdigen und wurde grauenvoll gemißhandelt und ha!b todt aus der Anstalt getragen. Jedoch das fortge- seßte Sturmgeläute, das Herbeieilen der Gemeinde, mehrere Schüsse aus dem Schloßhofe hinauf zu den Meuterern, von

welchen Einer auch niedergesireckt ward, und die anbrechende

Dämmerung machten dem furchtbaren Toben der völlig ent- menschten Rebellen ein Ende. Von mehreren Brandstiftungs- Versuchen war nur einer, und zwar unter der Zelle, auf wel: her der Prediger eingeschlossen war, durch Anzünden eines Weberstuhles gelungen, das Feuer jedoch auch hier noch zeitig gelöscht. Der Prediger war von den nicht theilhabenden Kor- rigenden geshüßt und nach etwa dreiviertelstündiger Haft befreit; desgleichen der eingeschlossene Aufseher. on den Meu- terern hatten sieben an Betttüchern aus den Fenstern des Schlosses sich hHinabgelassen und waren entkommen,

und unter diesen befanden sich einige der gefährlich: F

sten Menschen. Die Uebrigen, nebst dem Urheber der Mord- brennerci, hatten sch unter die ruhigen Korrigenden gemischt

| und wurden, als der Tag angebrochen, aus der Mitte derselben

herauégezogen und festgenommen. Glücklicher, aber unerwarte- übrigen Korrigenden hatten sich bald in ihren Schlafgemächern versteckt oder an andere Orte zurückgezogen. Die Entwichenen sind eingefangen, und die Bösewichter warten nun ihres Straf- ses unversorgten Kindern, am 19. August an seinen Wunden gestorben; die hôchste Landes: Regierung hat seiner hinterlassenen

Der durch cinen Flintenschuß niedergestreête Meuterer wird

nach dem Urtheile der Aerzte unfehlbar, aber vielleiht eines |

langsamen Todes sterben. Defiexrre i ck.

Wien, 11. Sept. Der Oesterreich ishe Beobachter enthält die Ankündigung eines großen Musikfestes, welches hier am 7. und 10. November stattfinden und wobei unter der Lei-

Mendelssohn Bartholdy, zur Aufführung kommen wird.

S M Weh Zürich, 9. Sept. (Z. Z.) Die außerordentliche Sißung

des großen Rathes wurde um halb 10 Uhr in der Großmün- |

tinium zu wählen habe, folgt die Wahl, welche im erstey

| Séfrutinium auf Bürgermeister Heß mit 106 Stimmen fiel. Durch 83 Stimmen wurde sodann im zweiten Skcutinium | Statthalter Guier zum Vice-Präsidenten gewählt. „Heute“,

sagte dieser, „sey ein Tag, wo unglückliche Ereignisse die for- malen Schranken der Berathung niedergerissen; er nehme den Ruf an, in dèr Hoffaung, daß uicht auch der Geist der Jn-

stitutionen zu Grunde gehe, sondern auf dem gleichen Grunde ' fortgebaut werde.“ Die Kanzlei verliest dann im Namen des F provisorisch ergänzten Staats-Raths einen übersichtlichen Bericht |

úber die Ereignisse der leßten Tage, mit folgenden Anträgen

schließend: „Der Große Rath, in Erwägung: daß sich in Folge |

einer außerordentlihen Volks-Bewegung der Regierungs-Rath faktisch aufgelöst hat; in Betracht: daß unter solchen Verhält- nissen die Herstellung der allgemeinen Ruhe als unerläßlich und als in der Pflicht der Stellvertreter des Volkes begründet

erwaltung durch neue

leihen, beschließt: der am 6. September konstituirte Staats-Rath wird in dieser Eigenschaft für die Lei- tung der dffentlihen Angelegenheiten als Regie- rungs - Rath und eidgenössisher Staats - Rath be- stätigt; derselbe wird beauftragt, alle diesfälligen Verrichtungen nah Maßgabe der Verfassung und der Geseße auch noch ferner und in so lange zu be- sorgen, bis der Regierungs-Rath völlig organisirt seyn wird. 2) Dergegenwärtig bestehende Gr. Rath l dst sich auf; der Staats-Rath (st beauftragt, unverzüglich für die verfassungs- mäßigen Wahlen der Mitglieder des Loben Raths zu sforgen, so daß derselbe wenigstens binnen 14 Tagen einberufen werden kann.‘ Regierungs-Rath Ed. Sulzer, als Referent, beginnt nun mit Wúnschen für das Vaterland und zieht aus der Hal- tung des Volkes das Resultat, daß ein geistiges Element im Hintergrunde gewesen, daß diese Massen für den Glauben ih- rer Väter kämpften, und wünscht, es mdge dem, was durch den Drang der Umstände entstand, das Siegel der Legalität aufgedrückt werden. Prokurator Schoch stimmt gegen die Erneuerung des großen Raths auf vorgeschlagene Weise; näch- sten Montag solle in allen Zünsten eine geheime Abstimmung stattfinden, ob die Auflôsung des großen Rathes gewünscht werde; er dankt úbrigens der provisorischen Regierung, daß sie in dem wichtigen Augenblick den Strom wieder in sein Bett gelenkt habe. (Man hört pfeifen). Dr. Blunschli, die Gründe für die Anträge des provisorischen Staatsrathes kurz zusammenfassend, stellt den Antrag des Prokurators Schoch als unnüß, s{ädlich, gefährlih dar. Die gegenwärtige Revolution sey die erste, deren Tendenz Ruhe und Ordnung ist. Man wolle kein Jota gegen die Verfassung. Mäßigung, Versöhnlichkeit! Heute müsse ein entscheidender Schritt geschehen, damit wieder Friede sey. (Lautes dreimaliges Bravo.) Der Präsident bittet das Publikum, stille zu halten, sonst kommen wir zu keinem Ende. Bürgermeister v. Muralt: Er fordere jeden Bürger bei sei- ner Ehre, bei seiner Vaterlandsliebe und Allem, was ihm hei- lig, auf, die Eintracht und- Ruhe zu wahren, und versichere, daß er unter dzn sieben Männern des provisorischen Staats- Rathes nie ein Wort zu Antastung der Volks- Freiheit gehört Habe. Regierungsrath Zehnder führt den ne- gativen und positiven Beweis, daß. der Große Rath das Vertrauen des Volkes verloren, und daß daher eine Erneuerung des großen Raths durchaus erforderlich sey. Alt- Oberrichter Ulrich: Der Tag von Kloten habe die gleiche Folge, wie- jener von Uster, nur daß es in Uster hieß, die Män- ner sind gut, aber die Verfassung taugt nit, in Kloten hin- gegen: die Verfassung ist gut, aber die Regierenden nicht. Als er auf die befürchtete Eidgenössishe Intervention zu sore- hen fam, schien er durch die Nähe der ihm gerade gegenüber- sigenden Gesandten besonders angeregt zu werden. Sichtbar an dieselben, worunter auch Herr Baumgartner, sich wendend, sagte der Redner: „Der Kanton Zürich ist keinesweges lüstern nach dem Glücke, daß Eidgenössische Bayonette in den leßten Jahren anderen Kantonen gebracht; er scheut dasselbe so sehr, daß jeder brave Züricher entschlossen ist, bis quf den leuten

sutstropfen dem bewaffneten Fremden das Ueberschreiten der Gränze zu wehren.“ (Der Ober -Walliser Gesandte, der auf | einer nahen Bank saß, meinte zu seinem Nachbar, dazu sey auch der Ober-Walliser entschlossen). Nachdem sofort der erste Rathschlag geschlossen, und Herr Schoch seinen Antrag zurück- gezogen, folgt die artifelweise Berathung und Abstimmung. Der erste Artikel wird einstimmig, der zweite mit 140 Stimmen angenommen. Gegen das Ganze erhebt sich keine Einrede. Bürgermeister Heß: Tragen sie nun alle nah Jhrer Heimath die Worte des Friedens und der Eintracht, damit man sich wirklih die Hand der Versöhnung reiche. Hierauf ward die Versammlung unter lautem Jubel aufgehoben und die große Masse der Zuhörer aus allen Ständen trennte sih friedlich.

Der Schweiz. Beobachter meidet aus Bern, die Mehr-

eit der Regierung dieses Standes habe gefunden, obgleich nicht förmlich dekretirt, es sey in Zürich keine Revolution aus- gebrochen und die dortige Verfassung nicht verleßt, auch sey man hier nicht im Falle, Schritte zu thun, bis die Regierung von Zürich selbst Hülfe begehre. Einige bekannte Patrioten hátten freilih in dieser Regierungsraths-Sißung eine ganz an- dere Sprache geführt.

State

Rom, 3. Sept. (L. A. Z.) Jn einer Ortschaft des Sa- hiner-Gebirges wurde auf Befehl dec Regierung ein Kirchhof errichtet, auf welhem alle an ansteckenden Fiebern (Typhus) Verstorbene beigeseßt werden sollten. Das Volk hat sich dieser Maßregel widersekt, mehrere Todte ausgegraben und nach den Kirchen-Begräbnissen gebracht. Auf Anfrage des Gouverneurs sind von hier Truppen abgesendet worden, um die Ruhe wie- der herzustellen und für Vollziehung der gegebenen Befehle zu sorgen. Bekanntlich wird an Sonn - und Donnerstagen des Monats Oktober die Villa des Prinzen Borghese dem Römi- hen Volke zu herkömmlichen Belustigungen überlassen. Der Prinz verwendet jährlih eine bedeutende Summe an Musik Chóôre, Feuerwerke, Luftballons :c., um die allgemeine Fröhlich- keit an jenen Tagen zu begünstigen. Dieses Jahr werden wir dieses Vergnügens beraubt seyn; der Prinz Marc Antonio Borghese hat den Vorstehern der 54 Parochieen der Hauptstadt angezeigt, daß er in Folge der Trauer, in die der Verlust sei- nes Vaters die ganze Familie verseßt hat, seine Villa dieses Jahr dem Volke nicht öffnen wird; dagegen wird er 54 unbe- mittelte Mädchen, jede mit 25 Scudi, ausstatten.

San iei

Madrid, 4. Sept. Die hier herrschende Freude läßt sich |

niht mit Worten schildern. Die Hauptstadt bietet den Anblick eines großen Nationalfestes dar. Jlluminationen, Serenaden, unaufhörlihe Viva’s, Alles zeigt, daß die Bevölkerung mit der lebhaftesten Freude die Nachricht begrüft, die man als Vorläu- fer eines definitiven Friedens betrachten kanu. Die Königin- Regentin, welche auf Verlangen des Volks mehrmals mit der Doña Jsabella auf dem Balkon erschien, wurde mit donnern- dem Beifallsruf empfangen und war bis zu Thränen gerührt. Die Hof-Zeitung enthält in ihrem heutigen Blatte die Ernennung des bisherigen Zoll-Direktors, Herrn Milan, zum Finanz-Minister. Ér is ein tüchtiger Financier und gehört kei- ner Partei an. S Ur Dek Konstantinopel, 24. Aug. (Allg. Z.) Die Note, welche die Pforte an die Repräsentanten der fünf großen Mächte er- lasen hat, um diese aufzufordern, ihrer Vermittelung gegen Mehmed Ali mehr Nachdruck zu geben, lautet folgendermaßen : „Es ist befannt, daß nach der Thronbesteigung des Sultans der- selbe dem Pascha von Aegypten, Mehmed Ali Pascha, Verzeihung hat angedeihen lassen, und daß er ihm selbst die Erblichkeit Aegyptens hat zugestehen wollen. Bereits war ein Commissair beauftragt, auf dieser Basis hin mit ihm zu unterhandeln, als die Repräsentanten der gro- ßen Mächte in einer Note der Pforte anzcigten, daß sie in Folge ei- uer gemeinsamen Uebereinfunst ihrer respektiven Regierungen beauf- tragt seven, die Aegyptishe Frage auszugleichen und zu reguliren. Die Pforte sah sih veranlaßt, davon alsogleih Mehmed Ali zu unter- richten. Aber während sie dem Effekt der Eröffaungen ruhig entge- gensah, welche die fünf Mächte gleichzeitig am Mehmed Ali machen würden, hat dieser drücfende Forderungen gestellt, die auf nichts Ge- ringeres abzielen, als die Erblichkeit über alle Provinzen zu erhalten, die untex seiner Administration sih befinden. Zugieich hat erx fund ge- than, daß er die Herausgabe der Osmanischen Flotte an die Erfüllung seiner Anfinuen fnüpfen will, so wie daß er Veränderungen in den obersten Stellen verlangt, worüber nur der souveraine Wille des Sultans zu bestim- men hat, und endlich hat er sich noch erlaubt, aufrührerishe Schreiben an die Wesire von Rumelien und Anatolien zu erlassen, um sie zum Aufstand anzufeuern. Da diese Handlungsweise des Pascha's von Aegypten als ein Treubruch gegen seine Unterthanschaft angesehen

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Waffengewalt durchzuseben, was man ihm gegen Recht und Bil- ligkeit vorenthalten wolle. Er verläßt sh dabei auf den Besiß der Flotte, auf die Tapferkeit seines Sohnes, vem es ein Leich- tes wäre, mit seinem gewaltigen Arm Lampsak zu erreichen und nach Gallipoli hinúber zu dringen. Doch entgeht dem auf- merfsamen Beobachter nicht, daß der Vice-König seit der Erklä- rung der fünf Mächte nachdenkend geworden, so daß er gegen- wärtig in einer seiner Villen unweit Alexandrien Erhoiung und Zerstreuung suchen muß. Die Osmanische Flette ist fast ganz entwaffnet , und eine Restituirung derselben wird von Tag zu Tag unwahrscheinlicher. Der Kapudan Pascha ist von hier nah Kahira abgegangen. Leute, die ihn zu beobahten Gelegenheit hatten, versichern, daß er in seinem Gesicht auffallende Spuren von dem fürchterlihen Gemüths-Zustande trägt, in dem er sich seit einigen Wochen befinden joll. Allerdings muß er den in unbegreifliher Verblendung begangenen Verrath tief bereuen, da selbst Mehmed Ali ihm nicht mehr die Aufmerksamkeit schenkt, die er ihm anfänglich bezeugt hat. Die höchste Unzu- friedenheit herrscht aber unter den Osmanischen Seesoldaten und Matrosen, die, wiewohl noch aus der Großherrlichen Kasse ver- pflegt, mit so verdorbener Nahrung versehen werden, daß sie, an

die fruhere vortrefflihe Verpflegung gewohnt, ihre Rationen hängige Berührung mit dem Vice-König kommen, die gute Mei-

Syrien erlebt und in Arabien, und die Bewohner des Ejalets von Marasch, des Distrikts von Orfa, sehnen sich wieder nach der Befreiung von dem Druck Aegyptischer Herrschaft. Man glaubt hier, daß Jbrahim Pascha durch die üble Stimmung der Provinz, in der er sein Hauptquartier aufgeschlagen hat, genö- thigt werden dürfte, auch wider Willen nach Karamanien vor- zurücken, um seinen Truppen die Verpflegung zu verschaffen,

um das ganze Gebäude der Aegyptischen Macht zusammenstürzen zu sehen. So locer ist das Band, das Mehmed Ali und seine Unterthanen an einander knüpft, so gering die Anhängliehkeit, die selbst der Aegyptier für ihn hat, daß die Nachricht von dem Abfall der 5000 Mann und von ihrem Uebergange zu den Tür ken hier gar nit befremdete. Das Gerede von der Finanz- noth des Vice-Königs hat übrigens keinen Grund, denn seine Vorräthe an Produkten, insbesondere an Baumwolle, sind- so groß, daß er nur diese loszuschlagen braucht, um sich augen-

blicklich Geld zu verschaffen.

Pam D Berlin, 16. Sept. XXI, Kunst-Aus stellung der Königl. Akademie der Künste. Das diesjährige „Ver- zeichniß der Werke lebender Künstler, welche in den Sälen des Akademie-Gebäudes vom 15. September an öffentlich ausgestellt sind‘, enthält 1506 Nummern. Nach den einzelnen Kunstzwei-

vom Ende August 1838 bis Ende desselben Monats 1839 ver- lor die Akademie ein einheimisches ordentliches, zwei auswärtige

April 1770, gestorben zu Berlin den 19. Januar 1839; den

Seemaler J. Chr. Schotel in Dortrecht, geboren zu Dortrecht

geboren zu Berlin den 29. Juli 1755, gestorben daselbst den

rin, geboren zu Berlin den d. April 1798, gestorben daselbst

ren: Mitglieder. Jn Betracht des hohen Alters des

23, März,

Die Zahl der Schüler der Akademie betrug in dem mit Ostern abgelaufenen Jahre, mit Einschluß der Schule für mu-

werden muß, so wünscht die hobe Pforte, nachdem die großen Mächte

die Beilegung des bedauernswerthen Streites mit demselben übernom- |

men haben, daß sie auf Mittel bedacht seyn möchten, um den Pascha von Aegypten zu vermögen, daß er zu seinen Pflichten zurükehrt, die Osmanische Flotte herausgiebt, auf die Erblichkeit von Syrien verzichtet und von dem unstatthaften Verlangen, den Groß -Wesir Chosrew Pascha abgeseßt zu wissen, absteht, überhaupt daß er sich jedes Versuches, die treuen und ergebenen Provinzen der Pforte auf- zuwiegeln, enthält, und ruhig die Verfügungen abwartet, welche die großen Mächte unter sich verabreden und zu ergreifen für gut finden, und die nachträglich die Besiätigung des Sultans erhalten dürften, Die hohe Pforte ersucht demnach die Herren Repräsentanten, gegen- wärtige Mittheilung ihren Regierungen zukommen zu lassen, die da- durch benöthigten Jnstructionen von ihnen zu verlangen und fie daun zur Kenntniß der Pforte bringen zu wollen.“

In der lebten Woche hat die Pforte an Lord Ponsonby und Admiral Roussin die Frage gerichtet, ob es nicht gerathen wäre, um jede möglihe Spannung unter den hohen Mächten zu vermeiden, die Europäischen Flotten von den Dardanellen zu entfernen? Die zwei Botschafter sollen beide in ähnlichem Sinne geantwortet haben. Es sey nämlich dies bei der Einig- keit, die gegenwärtig in den Ansichten der fünf Mächte herrsche, ia, und eine Spannung nicht leicht denkbar; nebstdem sey die Anwesenheit der vereinigten Geschwader zur Erhaltung des Gleichgewichts selbst in Rücksicht auf die bevorstehenden Konferenzen nöthig. Uebrigens dächten die zwei Repräsentan- ten nicht daran, ihre Flotten nach Konstantinopel zu berufen, auch wären ihre Wünsche nie weiter gegangen, als daß die Straßen, die nach Konstantinopel führen, entweder Allen ge- öffnet werden, oder fär Alle gesperrt bleiben.

Aeghpten.

Alexandrien, 16. Aug. (A. Z.) Mehmed Ali scheint aufgehört zu haben, den Groß-Wesir mit seinem Haß zu ver- folgen, dagegen will er in Betreff der anderen von ihm gestell- ten und vom Sultan, nach seiner Behauptung, angenommenen Bedingungen kein Haar breit nachgeben und hat sich wieder: holt geäußert , daß, im Fall man ihm nicht gewährt, was er verlangt, sein Sohn den Krieg wieder aufnehmen soll, um mit

sikalishe Composition 360; die der unter Aufsicht des Senats bestehenden akademischen Zeichenshule 198; die der in demselben | Verhältniß zur Akademie befindlichen Kunst: und Gewerk-Schule | zu Berlin 1093; die der Provinzial-Kunstschulen 1353; fast alle diese Zahlen zeigen eine Erhöhung gegen das vorige Jahr. I;in der am 15. April d. J. von der Akademie für Architektur eröffneten Preisbewerbung erhielt G. B. Runge aus Berlin den Preis. Für das nächste Jahr werden die Historienmaler zur Konkurrenz aufgerufen werden. Die Dauer der Ausstellung ist auf zwei Monate festgesekt.

Stettin, 11. Sept. Schifffahrt. In den Hafen zu Swinemünde sind vom 26. Juli bis 25sten v. M. 180 Schiffe eingelaufen und 147 Schiffe gingen in See. Von den eingelaufenen Schissen waren 143 und von den ausgelau- fenen 120 mit Nu6holz 41, mit Getraide 34, mit Spiritus

stromabwärts aus.

sächlih auf Getraide, Fettwaaren und Häring. Auf den Ge- traidehandel wirkten, wie bisher, die Berichte aus England

Frachten neigten sich zu einiger Steigerung, da es für den Be- gehr an Schiffen fehlte. Die Neigung zum Schiffbau dauerte in dem Maße fort, daß am Schlusse des vorigen Monats wie- der 8 Schiffe auf dem Stapel standen.

selben im Greifenberger Kreise auch in diesem Jahre sehr be- sucht gewesen. Die Personen: Listen weisen in den drei Strand- Dorfschaften Horst, Revahl und Deep 276 Badegäste, einschließ- lich 67 Domestiken, nach, unter welchen sich mehrere aus Ber- lin und selbst ein Gast aus Dresden befanden.

Resultate der Aerndte. Jm Winter-Getraide ist die Aerndte gänzlih, im Sommer-Getraide größtentheils been- digt. Ueber die Resultate lauten die Nachrichten aus den ein- zelnen Kreisen zwar verschieden, jedo scheint man darüber ein-

häufig ins Meer werfen. Ueberhaupt scheinen Alle, die in ab- |

nung von ihm nicht lange zu behalten. Wir haben dies in |

die er jebt wegen der Feindseligkeit der Bewohner von Marasch entbehren muß. Aber dann dürfte nur Ein Unfall ihn treffen, | | dig ausgerüstet. Der Zweck dieser, aus Mannschaften von dret

| geschah über Brückenberg nach Kr\.mmhäübel. | das Kommando seinen weiteren Marsch über den sogenannten

gen vertheilt, giebt das Verzeichniß: i. -Gemälde und Zeich- | nungen Nt. 1—971; 11. Bildwerke Nr. 972—1073; 11. Ar- | chitektur, Perspektive Nr. 1074—1099; 1V. Kupferstiche, Holz- | schnitte, Lithographieen u. \. w. 1100—1217; Y. Kuns\t-Jndu- | strie Nr. 1218 —1250. Der Nachtrag bringt außerdem noch | von Nr. 1251 1320 fast nur Gemälde. Jn dem Zeitraume |

und- zwei außerordentliche Mitglieder; nämlich: den Königlichen | Kapellmeister G. A. Schneider, geborew zu Darmstadt den 19. |

den 11. November 1787, gestorben in seiner Vaterstadt den 21. | Dezember 1838; Ph. Fr. von Hetsch, Historienmaler, geboren | zu Stuttgart den 10. September 1758, gestorben daselbst den | © z naus, 31, Dezember 1838; G. Fr. A. Taubert, Maler in Berlin, | schwein, die Wander-Ratte u, st. w. acht, zehn, zwölf, ja neunzehn | bis zwanzig Junge auf einmal. Die kleinen Spectes werfen außer-

29, April 1839; Louise Henry, Geschichtés- und Bildniß-Male- |

Direktors der Akademie, Dr. G. Schadow, wurde am | i nachdem der Senat auf dessen eigenen |

t ie Wiederher 3 seit 1825 unbese blie- | A : ; i b E e ens Mrsteus ves 1s E Unn es! gee | durch das mehrmalige Werfen in einem Jahre aus. Nur das Schwein enen Amtes eines ice-Direktors beantragt, der Direktor der | scheint eine Ausnahme von dem Geseße zu machen, daß die Frucht- Sfulpturen- Gallerie des Königlichen Museuins, Professor Fr. | ß 1

Tieck, zum Vice- Direktor der Akademie auf ein Jahr gewählt. |

À, mit sonstigen Waaren 4! beladen, die übrigen geballastet. | 2 2G ; M 5 1D ain CA ioGN « | Die Abtheilungen 7 bis 13 fehlen in der Buffonshen Darstellung. Hier kamen im verflossenen Monat 142, einschließlich 115 | Herr Bellingeri glaubt, aus seinen Untersuhungen schließen zu kön-

j S Gi 133 en gingen | e A f beladene Schiffe an und 140 Schiffe 133 beladen gingen | zen, daß das Verhältniß der Gesch

, S L i | belthiere von der Art der Nahrungsmitt Handel. Dieser beschränkte sich hier am Orte haupt- | /

vornehmlich ein. Der Waarenhandel- war wenig belebt. Die |

Ostseebäder. Nach den neuesten Berichten sind die- |

verstanden, daß die Aerndte, nah Mandeln oder Sti

oder 20 Bund Aehren) berechnet, sehr ergiebig und tats H licher als im Vorjahre ausgefallen sey und sehr viel Stroh lie- fern werde. Dagegen ist man mit dem Körner - Ertrage nicht in gleihem Maße zufcieden, indeß wird der geringere Ausfall, den die Mandeln beim Dreschen ergeben, dur die größere An- zahl der leßteren ausgeglichen werden, und es läßt sich im Durch- \cnitt mit ziemlicher Gewißheit annehmen, daß die diesjährige Aerndte der vorjährigen nicht nachstehen werde. Der Verlust an Körnern wird dem Honigthau zugeschrieben. Der Ertrag der Hülsenfrüchte ist durchgängig gut zu nennen, derjenige des Rapses aber nur mittelmäßig. Die Preise sind, mit Aus- {luß derjenigen des Weizens und Napses, welche im Steigen begriffen sind, ziemli stationair.

Köslin, 8. Sept. Schifffahrt und Handel. In die drei Häfen des hiesigen Regierungs-Departements liefen im verflosseneu Monate 52 Schiffe und 66 Böte ein; 50Schiffe und 36 Bôte gingen dagegen scewärts aus. Der Werth der Einfuhr betrug vom-Auslande 21,901 Rthlr. und vom Inlande 17,431 Rthlr., derjenigen der verschifften Waaren nach dem Auélande 21,651 Rthlr. und nah dem Julande 65,462 Rthir. Nach dem Auslande wurden hauptsächlich 916 Klafter Brenn- holz, 223!/, Ctr. graue und weiße Leinwand und 390. Wispel 7 Scheffel Weizen, Roggen, Gerste und Hafer; nach dem Jnlande 709 Wispel 11 Scheffel der genannten Getraidearten verschifft.

Hirschberg, 12. Sept. (Bote a. d. R.) Unser Riesen- gebirge hat einen Besuch erhalten, der wohl agufgezeichnet zu werden verdient, nämlich eine halbe Batterie Königlicher Artil- lerie, nebst vollständiger Mannschaft und Bespannung. Die Geschüße bestanden aus einem 6-, einem 12-Pfünder und einer Haubibe, nebsi dazu gehörigen Munitions --Wagen 2c. vollstän-

Brigaden zusammengeseßten Artillerie - Abtheilung aus Berlin war, die Fahrbarkeit neu fkonstcuirter Geschüße auf Gebirgs- wegen zu erproben. Nachdem das erwähnte Kommando am Freitage, den 6. September, in Seidorf angelangt war, unter- nahm dasselbe Sonnabend den 7ten den Marsch aufs Gebirge und vollführte denselben glücklich bis zur Schlingelbaude. Zum erstenmale drôhnte dort Kanonenvonner, in die Thäler und Wälder unserer alten Berge friedlich \ dringend. Der Rückmarsch Am 9Yten seßte

Paß nach Liebau c. fort.

Trier, 11. Sept. Gestern Mittags wurden die Herbst- | úbungen der Truppen der 16. Division beendigt; Nachmittags marschirten die hier anwesenden 2 Bataillone des 29. Infante- rie-Regiments aus und heute folgten die übrigen Truppentheile. In einigen Tagen werden die Feld-Mandöver beginnen, nach deren Beendigung alle Truppen in ihre Staudquartiere zurük- kehren.

armen

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Paris. Ju der Sigzung der Afademie der Wissenschafteu am 9. September berichtete Herr Flourens über zwei Abhandlun-

| gen des Professors Bellingeri in Turin, die Fruchtbarkeit der Säuge-

thiere und das Verhältniß der Geschlechter bei den Wirbelthieren be: | treffend. Buffon nahm befanutlich an, daß die Fruchtbarkeit bei den DQuadrupeden fast immer im umgekehrten Verhältnisse zur Größe stehe. So bringen der Elephant, das Rhinoceros, das MNilpferd, das Ka meel u, f. w. bei jedem Wurf immer nur ein Junges zur Welt; das Pferd, das Zebra, der Esel, das Rind cins und zuweilen zwei; die Gemse, die Ziege, das Schaaf u. #. w. zwei bis drei und die kleinen Species, wie das Kaninchen, das Frettchen, die Feldmaus, das Meer:

dem auch mehrmals im Jahre: so würft die Wander- Ratte dreimal in einem Fahre und jedesmal bis neunzehn Junge; das Meerschwein

D ; : aebi | bis ahtmal und jedesmal an zwölf Junge; das Dromedar, das Ka- den 15. Juli 1839. Dagegen wurden aufgenommen 5 ein- | | j i Hel B ch m [ heimishe ordentliche, 2 auswärtige ordentliche und 4 Eh- |

meel, das Rind werfen nur einmali jährlih und der Elephant nur cinmal alle drei bis vier Jahre. Bei einigen Species findet einc merkwürdige Ausgleichung siatt zwischen der Zahl der Jungen und der Zahl der Würfe. Der Löwe, Tiger, Bär, Panther u. f. w. brin- gen bei jedem Wurfe vier bis fünf Junge: die Ziege, das Schäf u. \. w. nux zwei. Die Zahl der Jungen gleicht sich bei diesen Thieren

barkeit in umgefkehrtem Verhältnisse zur Größe steht. Seiner Größe nach sollte es nur eíue mittlere Fruchtbarkeit zeigen, während es doch zwei- mal im Fahre und jedeêmal funfzehn bis zwanzig Junge wirst, Man fann dader im Aligemeinen sagen: je größer das Thier, um so ge- ringer ist die Fruchtbarkeit. Jn Bezug auf das Verhältniß der Ge- c{chlechter nimmt Busfon an, daß die Zahl der Jungen männlichen Geschlechts größer scy, als die des weiblichen. Vom Menschen sagt er, daß etwa !/¡¿ wehr Knaben als Mädchen geboren würden. und nimmt an, daß dasselbe Verhältniß auch bei den Thieren statt- finde, so weit man dieselben beobachtet habe. „Jun den Ländern“, fügt er hinzu, „wo die Vielweiberei erlaubt isi, werden mehr Mäd- chen als Knaben gcborenz da hingegen, wo der Mann nur eine Frau hat, findet das umgekehrte Verhältniß statt. Die Zabl der Männchen ist schou bei den reinen Species größer, als die der Weib- chen, aber noch weit mehr is dies bei den gemischten Species der Fall.’ Herr Bellingeri hat seine Darstellung der Fruchtbarkcit der Thiere in dreizehn Kolumnen getheilt, nämlich 1) Name des Thieres, 2) Epoche der Fruchtbarkeit für jedes Geschleht, 3) Dauer der Trächtigkctt, x) Zahl der Jungen bei jedem Wurf, 5) Zahl der jährlichen Würfe, 6) Epoche, wo die Zeit der Fruchtbarkeit für jedes Geschleht auf- hört, 7) Lebensdauer des Thieres, 8) Zeit der Brunst und des Wer- fens, 9) Zahl und Stellung der Zigen, 10) Art der Ernährung, 11) Monogamie oder Polvgamie, 12) Vaterland, 13) Aufenthaltsort.

lechter bei den Geburten der Wir- el Abgan daß h U

áute feud Thieren die Zahl der männlichen Jungen, det den S Ote Ehltren, die Zahl der weiblichen überiviege. Er theilt jede der vier Klassen der Wirbelthiere Säugethiere, Vögel, Repti- lien und Fische nah der Art der Nahrungsmittel in vier Grup- pen, nämlich: fkräuterfressende, fleischfressende, allesfressende, fischfres- fende. Scine Beobachtungen beshränfen sich indeß auf die Säuge- thiere und ¡war auf die beiden Hauptgruppen derselben, die kränuter- fressenden und die fleishfrefsenden; von zenen hat er das Schaf, die

| Ziege, die Kuh, den Hirsch, das Pferd, das Meerschwein und das Kanins-

V nleßterendeu! und unddie Kage beobachtet und ist zu folgenden ea TAIGT h kfräuterfressenden Thiere bringen, mit Aus- nahe des Hirshes , mehr männliche als weibliche Junge zur Welt; bei deu fleischfressenden findet der umgefehrte Fall statt, und wenn der Hund hiervon eine Ausnahme zu machen scheint, da bei dem in der Uebersicht angeführten Beispiele unter 103 Fungen fich 66 mäunlichea und 37 weiblichen Ses befanden, so hat dies, nach Herrn Bel- lingeri, darin scinen Grund, daß der Hund im ezähmten Zustande fast gänzlich von vegetabilischer Nahrung lebt, w rend die Kate, bei welcher die Fleischnahrung fast aus\cließlich vorherrscht, auch mebx weibliche als männliche Junge zur Welt bringt. Dex Hirsch lebt in