1839 / 275 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

C a R n 5

E I A

Ausstellung der Königlichen Akademte der Künste.

Von Friedri Bouterwect aus Schiesien,

ris, ifi ein biblisches Bild erschienen, das durc groß

tend macht, zuglei aber doc durch dic besoudere À zu bedenklichen Betrachtungen guffordert.

ex erscheint bier aber mit dem vollen Reiz der

Jorewmi wörtlichen Jubalt wed Herr erschien ibm“, und gleich darauf B. 2: aufbub und sabe, da standen drei Manner _ ner erfenut nun der Erzvater uit nux des Herrn, sondern er redet fic Und sprach, „He

Es ift also in der Urkunde die finnliche Vorstellung gleich wieder auf- 1 dabinter liegende Gedaukfe tritt unverbüslt bervor. Da nun die Malerei dieser poctischen und alterthümlichen Licenz in feiner

so ist fie bei Darstellung dieses Mou:euts für welchen sich eine feststebende Tra- Die Gesandten des Herrn müssen Engel sevn und und ganz in der Ausftattung erscheinen, welcbe die Kunst und das Herfommen ihnen einmal beigelegt bat. Bouterwect's Auffassung ent- fernt si eben so sebr von den Bibelworten als der fünstleriscven Tra- Hütte (V. 2.), vor deren Tbür die Scene spielt, sud wir hier unter Arabische Zelte versett, eine Bastmatte ift unter dem auf diesem is das Mabl aufgesekt, ind, nicht viel anders als die Türken, siven die Engel umber. Die Enge! sind nun aber auch nicht mit walleudem goldblondem Haar, son- dern brünett und schwarz, mit orieutalischen Phvysiognomieen, der Eine Backeubart, und

gegeben, uud der

trurte ¡Dic

acaangeiI

Weise nachfolgen ibren cigenen Weg dition gebildet haf. DLICIDEH

dition, denn statt der

Palmbanm am Beden ausgebreitet,

und Kopfbeckuug, wel unäbnlich sieht. Neben einem Fliegenwedecl. Kur

mit einem ftiarfken Kinn ligenscheins trägt er eine fischen Turban nicht schone Dienerin nit versekt. Ansicht der Dinge anfübren ? kalt zu Paris und darin der Pariser Kunft einen neuen

/ l Aufschwung Französischen Waffen erobert wurde.

gegenwärtig in Pa- e Vorzüge sich gel} einec Auffassung

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Der Gegenstand ist ein oft dehandelter: Abrabam bewirtbet die drei Engel, nach Genesié Cap. 18; Neuheit sraglich, ob das Neue wirflicz das Gute und Bessere sev. nacch läßt die ehrwürdige Uröunde nicht obl’eine bildliche Darsiellung zu: denn da beißt es B. 1:

D. A „Und als er scine Augeu gegen ibm“; diese drei Män- sogleich für die Abgesaudten auch sogleich wie Einc Person an, V. 3: Gerr, bab? ich Gnade funden vor Deinen Augen u. st. w.“

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ibnen t der Erzvater, und mit ibm der Beschauer, ift hier unter die Bedumnen und Kabylen ZRelch eineu Grund favyn wobl der Künstler für diese neue Die Erflärung liegt in feinem Aufent- daß furz vor der Juli-Revolution, gab,

i,

itait des

( j Algier von den Ar Horace Vernet begab sich nach Afrika und wurde biblischer Maler im Sinne der neuen Anschauungen. Die Verdienste des Malers der Napoleonischen Zeit siud bekannt genug, uud als Offizier der chasseurs à cheval der ÁÄfrifanischen Legion darf

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nur bleibt

„Und der

Hes FTür-

eine

cinem ftebt

welche

1132

Bei alledem hat das Bild, von Bouterwecck große Tugenden. Die

jugendlichen Gestalten der blmmlishen Gäste Abraham's find voll Schönheit uud aumutbiger Bewegung, die Köpfe namentlich von ho- | bem Reiz und trefflichen Ausdru, indem fie mit einer gewissen * geistigen Üeberlegenbeit den frouun dienstfertigen Abraham messend an- ? blicten, und wenn wir auch feine Engel iu ibnen erfennen mögen, : so tragen sîe doch viel Adel an sich und es herrscht in dem Gauzen j

eine sebr shöne und ansprechende Jdealität. Auch die Gruppirung ist eben so ungesucht als woblgefällig, chne in die Augen fallende uud ec- sirebte Svmmetrie, und doc gerade vou einem fehr befriedigenden Gleichgewicht und einer wohlgetroffenen Ausfüllung des Raumes, so daß die Figuren sich weder drängen, noch zu große Zwischenräume las- sen, sich weder zu sebr verdecken , noch reliefartig auf gleicher Ebene erscheinen. Mädchen und Knaben aus dem Hause Abraham's siud sorgsam beschäftigt, die zu Tisch gelagerten Gäste zu bedie- nen, und der Erzvater selbs trägt mit ernster und fast andächtiger Micue fo eben die Hauptschüssel auf, die mit Grünem festlich geschmückt ijl. Vorzüglich schon is besoudcrs noch die Jungfrau, welche, mit schüchterner Miene sich uicderbückt, um aus einem Gefäß von schlan- fer Griechischer Form Milch in die Schaalen zu gießen. Nicht minder is die Färbung vortrefflich und musterhaft : fie if heiter und fröhlih, und der Künstler zeigt, seiner Auffassung gemäß, unverbolen eine Orientalische Vorliebe für helle und brenuende Far- ben, da er fich aber zugleich auf Luft und Licht, die beiden großen Harmoniften, wie Diderot sagt, trefflich verstebt, fo ift alles Bunte und Harte von selbst vermieden.

Ein anderes Vild desselben Künstlers war uns nicht mehr ganz nen, denu wir fanuten es bereits aus der Sachseschen Kunsthandlung, wie es denn auch iùñ diesen Blättern bei Gelegenheit der Französischen Bilder in Berlin bereits von uns besprochen. worden. Es kaun gleichfalls den Französischen Einfluß uicht verleugnen, indem es ungefähr in der Mitte steht zwischen Ludwig Robert und Winterhalter, sowohl in der Wabl des Gegenstandes, als seiner Behandlung. Der Katalog nennt das Stück einen Abend auf dem Capo di Sorrento; es is ader auch der Tbat nach nur ein JFtaliänisches dokce lar nieute. Eine Gruppe, beslebend aus einer jungen Mutter mit ibrem Kinde, mehreren Máäd- chen und einem Fischer, welcher die Laute spielt und sich als der Lieb- haber der cinen zu erfeunen giebt. Der Umriß der Gruppe, welche sich gegen das Meer und den bellen blauen Himmel zeichnet, is wie: der überaus schön, und die Farbe bat ein ähnliches Prinzip, wie auf dem eben geschilderten Bilde, uur ist sie, bei der Buntheit der Kostume, zumal in

dem vollen Licht der Abendsoune, bis zu einer Kraft gesteigert, welche die äußerste Gränze wenigstens schon zu berühren scheint. ren Figuren sind stehend genommen, die vorderen figend,

Die hinute- aber diese

í nd ohl eino Norliehe filr Afrif L O S E z S p 105 Z / L ibm auch wobl cine Vorliebe für Afrifauische Zustände zu gut gehalten } uicht ganz so glücklich; dem sanft hingelehnten Mädchen wünscht man

werden :

nur durfte man seine Werke nicht für Muster des historischen | 1

und biblischen Stils nehmen, und ein Deutscher Künstler der hierüber } j besser belebrt sevn sollte, durfte auf cin solches Mißversiändniß am we- | wählten Stil des Ganzen passen. Ausdrucfsvoll isi besonders der Kopf

niesteu eingeben. Es foll wahrlich noch schwer sevn, zu erweisen, daß die Väter des Menschengeschlechts im Garten Eden und im gelebten Land Pa- l (ástina gelebt haben, wie die friegerischen Auwobuer der Afrikanischen aber von etbnograpbischer Darstellung i} bier gar uicht die f sons würden wix die Verbilder zu den Pbysioguomicen auch f e 1 És ist die Rede von cinem Stil der Kunsi, der das ursprünglich Große und Altheilige aussprechen umd vielmebr im Gegensas zu allem Modernen stebei soll. roas hierin in der Kunst trgditionell geworden, es nicht obne guten Grund. Zenn dagegen Kranach und Andere alttestamentlicve Gegenstände nicht * als solche aus der Griechischen Mytbe im Kostüm ibrer Zeit 30 ) sich allemal durch sich selbst entschuldigt ; allein den Fall baben wir hier nicht, es geschieht hier vielmebr mit dem Auspruch des Vesserwissens, den wir uicht dür- i schien aber an der Zeit, diesen Punkt zur Sprache zu bringen, da schon an mebreren Orten bedrobhliche Nachah- mungen dieser seltsamen Neuerung sich bei uns gezeigt haben. Befand sch doc sogar unter den Bewerbern bei der leßteu Konkurrenz der welcher diesem Beduinen - Stil

ZRiiste :

Nede noch mebr in unserer Nähe finden fonnuen.

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tellen, se geschah das in Uubefangenheit, die

fen lassen, Es

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Akademie für die Malexei Einer,

Auch if,

nebr Grazie der Wendung, und die hockende Stellung ibres Anbeters vill uns, wenigstens wie sie hier erscheint, nicht recht zu dem schr ge-

des Méckchens, wel:he die Huldigung empfängt, indem auf ibrem Ant-

iy Stolz und Hingebung mit einander kämpfen.

Netierdings bat die Ausstellung schon wieder einen recht ansehu- ichen Zuwachs, namentlich auch an werthvollen historischen Bildern, rbaiten. Wir nennen darunter besonders von Schorn: Papst

Paul 11, vor dem Bildnisse Luther's, einen sehr interessant gewählten Moment, dem cine gleich lobenswertbhe Ausführung entspricht.

Gr.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am !k. Oktober.

Abgang Abgang von i

=+ | M Y N

St. | M. Potsdam. Si, | M.

Zeitdauer

Zeitdauer

B eli n

ío schr buldigte, daß er sogar in der Hautfarbe der Kinder Abrabams j

bis ins Mulattenartige gegaugen war

der weißen Gewäi hoffte. Endlich ift befgunt,

Bocfie durch den Sand der Wiüiste bedroht worden.

eh V M I DEN C Pt I M RMRE IS I T S T4 M M T M 9A I HL T S A TEE E D E P O HESIT T B L M V "E A T-Z E E O t M IITIIA:

Allgemeiner Anzeiger für

[alodann no4) von der Erbschaft vorhauden, zu beguü- gen schuidig.

Den Unéwälrtigen werden die Jusiiz: Kommissarien Ebeil, Wendland und Becher als Mandatarien in Vorschlag gebracht.

Berlin, den 17. Juni 1839, a) Königl. Preuß. Kammergericht.

Betfganutmachungen. Nothwendiger Berkauf. Kéniglihhes Kammergericht in Berlin, Das in der Ostpriegniß belegene Rittergut Jade oder Gabel, abgeschäßt auf 6866 Tblr. 22 sgr. 1 pf der nebt Hypotbekenschein und Bedingungen 111 der Registratur einzuscheuden Tare, soll am 4. März 184, Bormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichis- fielle subbastirt werden. Zu diesem Termine wird zugleich

1) der dem Aufenthalie nach unbekannte frübere ti tulixte Mitbesißer Domainen-Beamte Cari Fried- rich Wilbelm Schirrmann,

2) die ebenfalls dem Aufentbalie ua unbefkfannic eingetragene Gläubigerin Fräulein Elisabeth Louise Ernestine Walter v. Cronegfk,

Bebufs Wahruchmung ihres Juteresses mit vorgela- den, und werden gleichzeitig alle unbefanute Real-Prä- ieudenten aufgefordert, sich, bei Vermeidung der PrÂâ- ilusionu, spätesiens in diesem Termiue zu meiden.

zufolge

Am 1d. Januar 1839 is} hier in Verlin der ehema- lige Kammergerichzts-Referendarius Johann Fricdrich

Gottlob Beil, ciu Sohn des Avotbekers und Medizi |

n1al-Assessors Jobann Friedrich Bei, im 65\ten Lebens- jabre unverebelicht uud obne Hinterlassung leiblicher

Aeitern oder Besch visier ah inlosiato verstorben, unud|

beträgt sein Nachlaß weit über Einhunderttausend Thaler.

liber Seite hat sich biszec nur der Hofrath Augnsi Ludwig Rebmann zu Stettin gemeldet, seine Legiti- mation jedoch noch nicht vollständig gefübrt, allein da

und nun durch er um so mehr cinen Afrikanischen Effekt zu errei- wie sehr neuerdings die Deutsche

L) 2) 3) 4) 5)

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dieselbe,

den Kontrast

Def rent

Nachdem gegen folgende Verschollene : : den (Erxpedicuten Fricdrich Marimilian Sturm ans Wahreabrück, geboren den 30. Dezember 1799,

deu Ziuliosus 11 Wiehe, geboren

August Nudeolph Wahl aus Erfurt, geboren den

12, Februar 177 den Posamentier

aus Schleusingen, geboren 1782, : den Barbier Adolph Chríflian Wiihelm Augus

Riecpïe aus Sch

dic Todes-&rklärung beantragt worden ist, so werden ihre vundefannten Erben und Erb- ¡nebmer, aufgefordert, sich auf deu 4. April 1840, Vormittags 11 Uhr, | vor dem Deputirten, Herrn Referendarius vou Stieg- li, an biefiger Gerichlsstelie oder vor dem Termine in \uuserer Registratur schrifilih oder persöulich zu mel: ls Seiten-Verwandte des vierten Grades mütter: | del widrigenfalls die Todes-Erklärung der Verscholle- \nen erfolgen und deren Vermögen den sich legitimi- renten Erbeu verabfo!gt werden wird.

Naumburg, den 31. Mai 1839.

so 1ie

es nicht unwahrscheinlich, daß auch cben so nabe Ver- Erster Senat: des

wandte väterlicher Seite existiren, uamentlich ein Pr. med. Bell, angeblich cin Vater-Bruder-Sob#u, iu Lon don wobnen soll, so werden alle unbekfanute Erben des so eben bezeichneten Johann Friedrich Gottlob Bel, so weit sle cin näheres oder gleich nabes Berwandt- \chafis-Verbältniß mit dem als Erbe aufgetretenen im vierten Grade verwandten Hofrath Rehmann zu Stet- tin nachzuweisen vermögen, und namentlich wird der Dr. meil. Bell zu London hierdurch öffentlich vorgela- den, spätestens in dem vor dem Kammergerichts : Re- ferendarius Dunfelbeck auf

den 29. Mai 1840, Vormittags um 10 Uhr,

Nachbenaunte Verschollene : 1) Karl David Eisolt, Maurergeselle aus Magde- ug, welcher seit dem Fahre 1823 in unbekann-

2)

desgerichis von Sachsen.

Edult

ter Adivesenheit

Jacob Ludwig Scherz, Schmiedegeselle aus WMag-

deburg, seit dem wesenheit lebend,

Um 7 Uhr Morgens .

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Um 82 Uhr Morgens. | | 49 S JUL 9 »

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1839. | 1. Ofktoter. ¿ Luftwärme.

Dunssir: igung

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Meteorologische Beobachtungen.

Morgens | Nachmittags

6 Ubr. 2 Uhr. 16 Ube.

Luftdruck........ 336,59‘ Par, | 337,11-““Par. 337,62‘ Par.fQuellwärme 7,59 9,

-+ 8,09 R.|/4-13,29 R.|4-10,99 R.

S0 pCt. trüte. halbßeiter. | irübe. NO. NO. NO.

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7A pEt. 79 pCt.

Abends |

Nach einmaliger Beobachtung,

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Flußwärme 12,19

Thaupunkt „.....|4- 7,19 R.|4- 8409 R.|+ §,09 R.) Bodenwärme 11,80

Ausdünsftung 0,040“ Ry

Niederschlag 0.

Wärmewechsel 4. 134d 4- 8,99.

Tagesmittel: 337,11‘ Par... 4- 10,70 R... + 7,89R,.. 78 pCt. NO,

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Ziusl. 9.

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Lustspiel in und dte Akt

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Hierauf:

Niederl. wirkl. Schuld. 53!/,. 59/ Span. 2623/4. Pram.-Sch.

21/,9/, Holl. 53!/s. Poln. Louose 608S/;

Ausg. Sch. 14!/,. 2 do. 3% 24! Eng. Rüss. 1113

(Herr Cramolini:

Sonntag, ®. Oft. male: Die Vestalin, lyrisches D Musik von Spontini. j Hoftheater zu Deßau: die Ober - Vestalin, als Gastrolle. Herr Bôtticher: den Oberpriester.)

Donnerstag, 3. Oft. Vorher:

Freitag, 4. Oft. Akten, von L. F. Schmidt. Hoftheater zu Neu - Streliß: vom Stadttheater zu Danzig: Rataplan, der kleine Tambour. V

A ÁAmsterdam, 28. September

Passive S. Poln. e

Ausg. Sch. —. Vesterr. Met. —.

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S S

L 83/.. Preay

Antwerpen, 27. September.

Neue Anl. 2607/z G.

Frankfurt a. M., 29. September.

Taunusbahn - Actien —. London, 27. September. Belg. i02!/,.

q 90!/z. [s Po, Holl. 53%

Bras. 76! Chili —. Paris, 27. September.

Peru 19.

59, Rente fin cour. 110. 70. 3%/9 tin cour. 81. 05. 59/0 Nea fin cour. 101. 75. 59/9 Span. Rente 31. Passive 8!/,. 39/4 Port. 24.

Wied. 27, September.

t A0 ai L O0, S5 1

Bank-Actien 1332. Anl. de 1834 137!/,.

Neue Anl. 31. (g. 59/0 Port. H

Bank-Actien 1836. d°/g Span. Anl. 151/ F : E Kronik

Pass8ive 8!/

» Columb. 22

59%, do. 101?/,, Kanz-Bill, 252) B Zins L

W toff, den Rothen Adler Orden zweiter L Brillanten zu verleihen

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81. 21/2% f

‘de 1839 107.

2 A, des Lustspiels:

von Bauernfeld.

th., von Goethe. Hierauf: Im Opernhause:

(Dlle. Hagedorn,

Musik von

Zum Einhundertstew rama in 3 Abth. , mit Ballets, * vom Herzoglichen“

os\sint.

À —— - . F tragen. Königliches SGaäaufpitie E Donnerstag, 3. Okt. Jm Schauspielhause: Das Tagebuch, Hierauf: Der ÄAte Die Hagestolzen, von A. W. Jf land. (Frau von Lenz, vom Stadttheater zu Hamburg: Mar garethe, als Gastrolle. )

Freitag, 4. Oft. Jm Opernhause: Othello, der Mole vot Venedig, Oper in 3 Abth., mit Tanz. 5 Othello, als leßte Gastrolle.)

Sonnabend, d. Okt. Jm Schauspielhause: Clavigo, Trauer Der CEhestifter, Lustspiel i nah Goldoni, von J. R. Miksch.

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À 4

1

Königsstädtisches Theater, Die Reise auf gemeinschaftliche Koz

in 5 Akten, frei nach dem Französischen, von L,

Pastoral-Sinfonie, oder: Erinnerung an das

5 Säken, von L. van Beethoven. r. Lustspiel in 3k

(Herr Hessen,

nach dem Französischen, von F. Pillwik.

Verantwortliczer Redacteur Arno P HEOSMEICR N:

Der leichtsinnige Lügne

vom Großherzogl.

Felix Wahr, und Herr Lindow, Advokat Loder, als Aatrittsrollen.) audeville in 1 Akt,

1D,

Gedructt bei U. W. Hayn.

geblich nächste Erben :

resp. defsen Erbcu,

liche Vorladung. c) Wilhelm Pichel, Schucidermeister zu Berlin,

resp. dcffen Erben,

A. A | e) Hei Witthoff, iediciuae Tomas Großmann auë ) Henriette Witthoft

deu 18. April 1803,

N 2 j) der Rebecca

d S Wernuthc Samuel Gottlob Siegfcied Riepfke Weruthal,

fingen, ) 788, Z L 2 leufingen, geboren 178 des Arbeitsmann Strauß

am 16. Januar 1836,

die Preußischen

26) der Anue Marie Wittboffff, verwitweten Schuh: | ÔE G 1 macher Hoffmann in der Neustadt Magdeburg,| Kölnische Feuer-Versicherun perstoxben daselbst am 29. April 1833, insbeson: E [c F L dere aber deren bis jeyt namhaft gemachte, an- |

der Johanne Dorothee Elisabeth i bendatin im Kloster St. Gertraud hierseibs, ver- storben hier am 7. Fcbruar 1837 ; des Louis Longé, Knopfmachergesellen hierselbst, verflorben bier am 22. Februar 1838,

des Karl Ferdinand Lückte, Kaudidat der Thcolo-

Jacob Günther, Schueider zu Schlicben bei Herzberg, resp. dessen Erbe, i h) Gottlob Günther, Tuchmacher zu Wittsiock, H

d) Witth}, Musikus, zuleßt vor ungefähr 30 Jah-

ren in Petersburg, resp. dessen Erben, verchelihte Schaffner Lorenz zu Leipzig, resp. deren Erben, des Johaan Heinrich Weidle, Stadt: Wundarzt bierselbst, oerstorben hier am 19, nahmals

März 1832,

Rascher, Prä

,

Königl. Preuß. Dber-Lanu?- gie bierseibst, gebürtig aus Dardesheim bei Hal.

Mablmanuni.

pre Rae

alm ttat dn

lebt, Fm Fall die obigen Verschollenen,

erstadt, welcher zwischen Gröningen und Krottorff bei Halberstadt im Schuee verunglückt und am 11, April 1837 in Grönngen beerdigt if, werden hierdurch vorgeladen, sich binnen 9 Monaten und spätestens in dem peremtorischen Termiue vor dem Abgeordueten, Ober-Laudesgerichts-Assessor Dr. Schmidt, den 4. April 1840, Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle also schriftlich oder persönlicy zu mel- den und weitere Anweisung zu erwarten.

oder von Seiten

Fahre 1820 in unbekannter Ab- [deren Erben Niemand weder vor, uoch in dem Ter-

bier auf dem Kammergericht anberaumten Termine]so wic deren etwauige unbefannte Erben und Exrbneh- [todt erklärt und ihr Vermögen ihren

sich zu gesiellen und ihre Legitimation zu führen, wi-|mer, ingleichen die unbefannten Erben

drigenfalls der Hofrath Rebmann nach seinerseits voll:

| 3)

ständig geführten Legitimation für den nächsten geseß-|

lichen Erben zu erachten, ihm als folchem der Nachlaß zur freien Dispofition zu verabfolgen und der nach er: folgter Präklusion fich etwa noch) erst meldende Erbe alle seine Handlungen und Dispositionen anzuerkennen und zu übernehmen verbunden, von ihm weder Rech: nungslegung noch Ersaß der erbobeneu Mugungen zu fordern berechtigt, sondern sich ledigli mit dem, was

Î

4)

2) |

des. Gottlieb Be bürtig im Dorfe

14, Juni 1827 bierseibst in der Elbe ertruufen, des Karl Conrad, Unteroffizier bei der Garnisou-

rtram, Diensiknecht hierselbst, ge-

míne sich meldet oder gesieliet, so werden dieselben für

zurücfgelassenen

befannten Erben, in deren Érmangeluug aber der fis falischeu Behörde ausgelicfert werden. Gleichermaßen,

Bedeln bei Leipzig, welcher am|wenn für die genannten Erblasser und Erblasseriunen

Compaguie des 27sten Jnfanterie-Regiments, ge- [ausgeliefert werden,

bürtíg aus Wittenberg, verstorben hierselbsi am 4. Netatee 1837, | hierselb

des Heinrich Eh

verftorben hier am §% März 1837,

Magdeburg, den 3. Juni 1839, lert, Privat -Secretgir hierselbst,

Erben si nicht melden, werden die NRachlaßmassen gleichfalls der fisfalischen Behörde zugesprochen uud

Königl. Land- und Stadtgericht,

Staate

Witiwe des Strumpfwirker Friedrich Scbreibvozel hierselbst, - verstorben bier am 24. Dezember 1837,

der Johaune Elisabeth Bartels, uachmals Witwe zu Rothensee, früher verwitwet gewesene Arbeitsmann Heinemann, ver- storben daseibst am 12. November 1835,

des Peter Heiurich Sager, Kupserschmidigesellen hierselbst, gebürtig aus Schleswig, verstorben hier

N.

0 0

Grund: Kapi

H. Johann David Herfstatt » Salomon Oppenhbcim jun, » Abraham Schaaffhausen » Seydligz & Merkens » Johann Heinrich Stein » Amschel Meyer Frh. v. Rot » Karl Meyer Frh. v. Rotb » Gebrüder v. Mothschild in Verwaltungs - Rath der G

Camphausen (Ludolph), P Handels: Kanmer.

Banquier.

Engels (Pb.), Kaufmann. Leiden (D.), Kaufmann. Banquier. Kamp, Direftor. Neuß, G ier Art, gegca billige, fixe Prämi

davon ausgeschlossen. Unterzeichneter General- Agent, j

jeder Zeit nähere Auskunft zu erthe Verlin, den 15. September 1839.

von Kopenhagen abgeht, wird seine expedirt wird.

Das Dampfschiff Kronprinze.\si rung vorschreiben, an jedem Monta nah Maßgabe

Mittwoch, Freitag oder Sonnahend Stettin, den 27, Septhr. 1839,

sind eben so wenig als Aerndte - Produkte und Vieh schluß der Versicherungen bevollmächtigt, erbietet fich

Der General-Agent für die Mark Brandenbur S, Bleichröder, Roscuthalecrstr. Nr. 44.

Scelttiner Dampfschifffahrt. Das DawmpfschisfDrouning Maria, Capt. Saa0/ welches regelmäßig an jedem Dounerstag Mittag 12 Uhr vou Stettin und an jedem Montag Mittag

ten so schließen, daß es zum leßten Male am 10. Of tober von bier und am 14. Oftober von Kopenhagt!

geht, wenu uicht dringende Bugsirungen cine

ramm em E R

g8-Gesell schaft,

sanctionirt durch Allerbéchste Kabinets - Ordre vom 5. März d. J.

tal

Drei Millionen Thaler Preuß. Courant. Gründer der Gesellschaft:

& Comp.} jy

Köln

h schild) in Franf schild jfurta.M. Paris.

esellschaft :

HH. Merkens, Borsigender, Kaufmann.

rásident der Königl.

Deichmaun, Königl. Kommerzien - Rath und Du Mont (J. M.), Fabrikant.

Oppenbeim (Abraham), Banquier. Scynißzler, Königl, Kommerzien - Rath und

» Ziegler (Heinrich), Banquier.

eneral - Juspektor.

Die Gesellschaft versichert möbiliare Ge enslände al:

enl. aarenlaget

um sofortigen Ab-

ilen.

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12 Uhr dieájáhrigen Fabr

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n, Capt. Bluhw Aendt! g und Donnersias

Morgen von hier nah Swinemlinde ab und feht F der Bugsirungen am Diensiag odil |

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© wald und Ystadt tritt mit Sonntag den 27. Okto

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Ne 275.

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Amtliche Nachrichten. Des Ses

Se. Majestät der Knig haben dem Kaiserl. Russischen Viíce- Admiral und Gencral-Adjutanten Ko lsakoff den Rothen Adler- Orden erster Klasse, so nie dem Wirklichen Staatsrath und Di- rektor des Post- Amts in St. N, von Prianischni-

lasse mit dem Stern in

: geruht. i Se. Majestät der Kdnig haben dem Landrath Schlenther

u Tilsit zu gestatten geruht, den von des Kaisers von Rußland

Majestät ihm verliehenen St. Annen-Orden zweiter Klasse zu

Des Kdönigs Majestät haben Allergnädigst geruht, den bis- erigen Ober - Landesgerichts - Assessor Wenzel zu Oppeln zum Regierungs-Rath bei dew Regierungs - Kollegium daselbst zu be- fördern.

Der bisherige Fürstenthumsgerichts - Rath Karl Ern George Beyer zu Neiße is zum JZustiz-Kommissarius bei dem Stadtgericht zu Breslau und zugleich zum Notarius in dem Departement des dortigen Ober - Landesgerichts mit Anweisung seines Wohnorts in Breslau bestellt worden.

Bekanntma una. Der Schluß der diesjährigen Dampfschifffahrt zwischen Greifs- ( ein, an wel- cem Tage das Dampfschiff zum leßtenmale aus Greifswald nach Ystadt abgefertigt werden wird. Berlin, den 28. September 1839. General-Post-Amt.

Im Bezirk“ der Königl. Regierung u Königsberg is dem Predigtamts- Kandidaten August Wilhelm Schweichler die erledigte ‘Pfarrstelle an der evange- lischen Kirche zu Schönberg, Diözese Pr. Holland verliehen, der bisherige Kaplan in Braunsberg, Michael Dittrich, zum Pfarrer der fatholischen Kirche zu Peterswalde, Kreises Heils- berg, ernannt, und zu der erledigten Pfarrstelle an der fatholi- schen Kirche zu Legienen, Dekanats Rössel, der bisherige Kaplan ín Nössel, Joseph Rautenberg, gewählt und bestätigt worden ; zu Marienwerder ist zu der erledigten Pfarrstelle in Bal- denburg der Predigtamts- Kandidat Friedrich Moriz Bubke ewählt und bestätigt, und die erledigte fatholische Pfarrstelle zu Siawianowo durch den Pfarr - Administrator Pawlowski wie- der beseht worden ; E zu Stettin is der Kandidat Leopold Klamvroth als D zu Nemik in der Synode Kammin, und der Kandidat arl Friedrich Wilhelm Julius Wenk als pastor adjunctus {n Priemhausen, Synode Stargard, angestellt worden ; zu Breslau is der bisherige Pastor Bartsch zu Ransen, Kreis Steinau, zum Pastor in Mollwiß, Kreis Brieg, der ‘Pa- sor Mosler zu Wischüß zum Pastor in Cainowe, Kreis Treb- niß, und der bisherige Kaplan Ressel zum katholischen Pfarrer in Thauer, Kreis Breslau, ernannt worden; zu Liegnih ist der Predigtamts-Kandidat Rösler als Pa- stor zu Nieder-Bielau, Görlißzschen Kreises, bestätigt worden ; zu Oppeln ist der zeitherige Pfarr - Administrator Joseph Stachly zu Rogau zum Pfarrer in Sacfrau, Kreis Kosel, er- nannt, der zeitherige katholische Pfarrer Anton Peterknecht u Alt-Kosel hat die Pfarrstelle in Schlawentschüb, der zeitherige Latholische Pfarrer Ludwig Markeffa zu Boguschüß die Pfarr- stelle zu Myslowib, Kreis Beuthen, erhalten und der zeitherige Kaplan Franz Drost in Oppeln ijt zum katholischen Pfarrer in Rogau, Kreis Ratibor, ernannt worden ; zu Erfurt ist die katholische Pfarrstelle zu Ecflingerode und Brehme, im Kreise Worbis, dem bisherigen Pfarrverweser zu Silberhausen, Joseph Klingebiek, übertragen, und der bis- herige Pfarrverweser zu Melchendorf, im Kreise Erfurt, An- dreas Drieselmann, zum katholischen Pfarrer in Hochheim, im genannten Kreise, ernannt worden; zu Arnsberg is der Kandidat Albert Spiritus als farrer der größern evangelischen Gemeinde zu Werdohl, im Freise Altena, bestätigt worden ; S zu Köln is die erledigte katholische Pfarrstelle zu Junkers- dorf dem bisherigen Vikar zu Eschweiler, Johann Jakob Schlebusch, verliehen worden ; | zu Koblenz is dem Pfarrer Weinmann zu Biebernheim die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Bockenau übertragen worden.

Zeitungs-Nachrichten. N Ula N D,

Rußland und Polen.

Warschau, 29. Sept. Se. Majestät der Kaiser haben zur Un-erstäbung derjenigen Einwohner des Königreichs, welche durch die lebten Ueberschwemmungen Schaden gelitten haben eine Summe von 50,900 F". angewiesen.

Der General der Infanterie, Graf Toll, ist in Warschau angekommen.

Auf den lebten hiesigen Märkten pi Begoen 11/2, Fl, Weizen 24/15 Fly

afer { Fl.

zahlte man für den Kor- Gerste 13 Fl. und

Frankrei d.

Paris, 28. Sept. Der König ist gestern Abend von St. Cloud nah Fontainebleau abgereist, wo er 12 bis 14 Tage ju bleiben gedenkt. Der Conseils-Präsident hat sich heute ebenfalls nach Fontaineblegu begeben.

Preußische Sl

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Allgemeine

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Gestern is es der Polizei gelungen, einige von den Perso- nen zu verhaften, die in der leßten Zeit aufrührerische ‘Plakate an den Straßenecken anschlugen.

Herr Basse, Maire der Stadt Mans, hat am 23sten d. M. dem Präfekten des Sarthe- Departements seine Entlassung ein- gereicht.

Die Regierung publizirt heute nachstehende telegraphische De- pescheaus N arbonnevom 26. September: „Am 23stenistSt. Juan- de-las-Abadesas durch Segara beseßt worden. Das Fort Cam- predon hielt sich noch am 2isten d. Der Graf von España stand bei Olot; der General Carbo bei Wich. Valdez hatte sich am ibten von Manresa nah Cervera begeben. Der Komman- dant von Campredon meldet, daß die Karlisten sich am Z2ästen Abends zurückgezogen und den Angriff auf das Fort aufgegeben haben. Valdez ist am 22sten mit seinen Truppen von Wich auf- gebrochen, um nach Berga zu marschiren.“

Während des Bürgerkrieges in Spanien hat die Karlistische Armee nach einander sechs Ober-Befehlshaber gehabt: Zumala- carreguy, der auf dem Schlachtfelde starb; Moreno, der kürzlich in Vera von seinen Truvpen ermordet worden is; Eguia, Villa- real, der Jnfant Don Sebastian, die sich aegenwärtig in Frank- reich befinden, und Maroto. Die Armce der Königin hatte in derselben Zeit sieben Ober - Befehlshaber: Saarssield, der in Pampelona ermordet wurde; Valdez, der gegenwärtig in Ca- talonien kommandirt; Quesada, der in Madrid ermordet wurde; Rodil, Mina, der in Barcelona starb; Cordova und Espartero.

Vor einiger Zeit {webte vor dem Assisenhofe des Ain- De- partements der Prozeß des Notarius Peytel, der um so mehr Aufsehen machte, da Peytel früher Mitr-Redacteur eines Pariser Fournals gewesen war, und überhaupt in dem Rufe eines recht- sichen Mannes gestanden hatte. Der Assisenhof hat Peyteí der Ermordung seiner Frau und seines Dieners für schuldig erklärt und zum Tode verurtheilt. Dieser doppelte Mord, der auf einer Reise, unter dem Vorgeben eines räuberischen Ueberfall, began- gen seyn soll, wäre geschehen, um sich einer Summe Geldes, über die seine Frau zu verfügen hatte, zu bemächtigen. Gleich nach- dem dieses Urtheil in Paris bekannt wurde, erbat sich der hes fannte Schriftsteller, Herr von Balzac, die Erlaubniß, Peytel im Gefängnisse besuchen zu dürfen, und von seiner Unschuld über- eugt, läßt er jeßt zu dessen Rechtfertigung eine Reihe von Brie- La in den hiesigen Journalen erscheinen. Der Cassationshof, an den Peytel appellirt hat, wird sich binnen kurzem mit dieser Sache bezchäftigen.

Der Constitutionnel sagt: „Die Akte, durch welche die Französische Regierung die neue Republik Texas anerkennt, is vorgestern von dem Marschall Soult unterzeichnet worden. Nichts zeuat ohne Zweifel besser von einer richtigen Politik als eiae Re- gierung e facto, die fest und gut organisirt ist, nell anzuer- fenn:n; aber ein solher Beschluß muß immer mit dem allgemei- nen Jnteresse des Landes übercinstimmen, und es ist ein großer Fehler, wegen der eventuellen Vortheile einer zu eiligen Anerken- nung unsere Verbindungen mit einer anderen bedeutenderen Re- gierung aufs Spiel zu seben. Texas war noch vor kurzer Zeit ein integrirender Theil der Mexikanischen Republik. Es hat sich gewaltsam von derselben getrennt, und obgleich die Mexikanische Regierung für den Augenblick darauf Verzicht geleistet zu haben cheint, sich es dur die Gewalt der Waffen wieder zu unterwer- fen, so hat sie doch ihre Rechte nicht aufgegeben, und kann von einem Augenbiict zum andern die verunglückten Versuche des Ge- nerals Santana wieder erneuern. Dieser Umstand brauchte aller- dings Frankreich nicht zu verhindern, die neue Republik anzuerken- nen; aber es ist augenscheinlich, daß diese Demonstration unserer Regierung in Mexiko sehr übel aufgenommen werden wird, und der Ausführung des mit diesem Lande abgeschlossenen Vertrages neue Schwierigkeiten entgegenstellen kann. Uebrigens is der Zu- stand der Republik Texas, wenn wir anders gut unterrichtet sind, nichts weniger als zufriedenstellend. Das Land is der Zufluchts- ort von dem Abschaum der Amerikanischen Bevölkerungen gewor- den, und seine gegenwärtige Lage gewährt durchaus keine hinrei chenden Bürgschaften für unsere Handels - Verhältnisse. Wenn man den kommerziellen Juteressen Frankreichs ernstlich nüßen will, so giebt es etwas Besseres zu thun, als ihm so zweifelljafte und unsichere Abzugswege zu eröffnen: Man vernichte die Zoll-Bar- ri»ren, die uns von unseren Nachbarn trennen. Wenn man in dieser Hinsicht liberal seyn will, so möge man es in Wien und Berlin seyn; aber man gebe doch um Gotteswillen jenes bekla- genswerthe und lächerliche System auf, sich stark zu zeigen, auf

Kosten der kleinen Staaten und sogar auf Kosten der Französi |

\chen Fnteressen.““ Bdurse vom 28sken. don zufolge, fürchtet man daselbst ,

Den neuesten Nachrichten aus Lon-

der Münze einzustellen.

S halten, und das Fallen war daher nur unbedeutend. Die Spanische aktive Schuld ging im Laufe der Börse bis auf 30 zurück, schloß aber zu 303/,.

Die Ernennung einer nach Persien bestimmten außerordent-

lichen Gesandtschaft giebt dem Journal des Débats zu fok genden ausführlichen Betrachtungen über jenes Land und über seine Verhältnisse zu Europa Anlaß:

„Fn wenigen Tagen wird eine vou Aerjten, Gelehrten, Offizieren und ‘Künstlern begleitete Gesandtschaft nah Persien abgehen. Die po- litischen Verhältnisse, welche die Anwesenheit einer Französischen Lega- tion am Persischen Hofe nothwendig machen, sind bekannt genug und ollen hier nicht weiter erörtert werden; aber auch im Juteresse unserer

industrie fann sie von dem allergroßten Nugen sevn, denn Perfien ist, sowohl durch seine geographische Lage, als auch durch den Reich- thum uer Erzeugnse und seiner Bewohner ein e den Handel über- aus günstig gelegenes Land. Wenn man eine Karte von Asien zur Ln nimmt, und die Verbindungswege aufsucht , welche die reichsten Theile dieses Welttheils, der fünf- bis sechsmal E und dreima be- völferter als Europa ist, mit einander verbindet , so wird man finden, daß alle diese Communications - E, wie in ein gemetin- schaftliches Centrum , auf der Hochebene zusammenlaufen , die

aats-Zei

Berlin, Fréitäg den 4e OftobEun

(Ung.

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sich vom Kaspischen Meer bis zum Himalaya - Gebirge und vom Persischen Meerbusen bis zu dem Gebirgszuge von Hindu-Kutsch erstreckt. Wenn sich die zweihundert Millionen, welche Indien bewoh- nen, mit der dreibundert Millionen großen Bevölkerung Chinas in Verbindung seyen wollen, oder wenn Jndien mit Rußland, dem Euphrat und dem Mittelmeer in Verkehr treten will, welches heutiges Tages die Hauptstraße des Europäischen Handels mit Asien ist, so isi man ges nöthigt, diese Hochebene zu durchschneiden, die die wahrhafte Karavanuse- rei der nomadisirenden Äsiaten ist. Von bieraus breitete sich, den histos rischen und philologischen Werfen zufolge, die der Stolz unserer Zeit find, das Menschengeschlecht über den Erdboden aus, auf diesem Wegs ese alle große Völferwanderungeu und Eroberer einber, die in der Seschichte Äsiens glänzen, ven den fabelhaften Zeiten des Sesostris bis auf Cyrus und Alexander, und später die Araber, Dschingischan; die Türken, Tamerlan, die Mongszlen und zulegt Nadir-Schach. Heute stehen sih auf demfelben Schguplaße die beiden greßen Mächte gegen- über, die diesen großen Erdtheil angegriffen haben, und beobachten fich, bevor sie sich Schlachten liefern, diefür das menschliche Geschlecht vou unbes rechenbarenFolgen sevn werden. Jn einemLande,we derLauf derStraßen und der Stróme so viele Menschen von den verschiedensten Ländern zusans menführt, muß zwischen diesen ein großer Austausch stattfinden. Obs- gleich dieser durch die von Räuberhorden unsicher. gemachten Straßen, so wie durch die Ungereimtheiten oder Beschränftheit der Regieruugent oft große Hinderuifse gefunden hat, so wird man um fo eher fich einen Begriff von der Wichtigfeit dieses ausgedehnten Marftes machen {on- nen, wenn man erwägt , daß das Land, treh der eben gerügten Män- gel, an allen scinen Küsten vou der Europgischen Industrie beherrscht 1st: daß es ausschließend zum Verkehr der Asiatischen Vokferschaften dient, daß diese Völfer in der Schifffahrtsfunsi ganz unerfahren , und andererseits vou einer steten Reiseiust beseelt sind: und daß endlich der Handel dieses dur seine Lage so außerordentlich begünstigten Landes ich hauptsächlich in den Händen der intelligentesten Nationen der alten Welt, der Juden, Armenier und Hindu's befindet. Wir bebarren nicht eifrig darauf, die besonderen Tatenie der Juden, dieser Ersinder der Wechsel herauszustellen, wir thun bloß dar, daß, da sie über die ganze Erd- oberfsläche verstreut sind, siebisin daé Annere von Cbina getrieben wurden, 10 fich Spuren ihrer Erisienz vorfinden, aber wir erbitten uns einige Auf- merfsamfeit für dasjenige, was wir. über die Armenier und Hindus y sagen haben. Uls Bewohner eines Landes, das auf dem Wege als lr der Eroberer lag, die Asien revolutionirten, und zum großen Theil: zu dem Christenihum sich befenneud, hatten die Armenier fast dasselbe. Schicksal, als die Juden. Besiegt und unterjoczt von Völkerschaften, die uiemals einen Unterschied zwischen Gewalt und Recht machten, fonnten die Armenier nie daran denken, Ackerbau zu treiben, oder sich durch Grundeigenthum zu bereichern ; es blieb ibnen desha{b nux übrig, sich, wie die Juden und Griechen, dem Handel zuzuwenden, und gleich diesen ist es lhnen gelungen, \icch einen großen Ruf durch ihre fauf- männische Geschicklichkeit zu erwerben. Man kennt das berühmte, in der Levante einbeimische Sprüchwort: „Man braucht zwei Juden uin einen Griechen, und zwei Griecven um einen Armenier zu machen.“ Auch find fie bis zu den neuesten Zeiten die Bauguiers und Finan- ciers des Türkischen Reiches gewesen ; sie waren es ausschließlich, welche die Cautionen herbeischafften, die die zu Gouverueuren der verschiedenen Provinzen ernannten Pascha’s stellen mußten, sie besorgten die Geld- Lieferungen in Konstantinopel und erhoben die Abgaben in den Pa- schalifs. Um eine solche Stellung lange zu behaupten, mußte ibr Ber kebr sicher und ausgebreitet seyn; sie operirten auf einem großen

biete, von Tunis bis Bagdad, von Belgrad bis Erzerum, und flanden im Geschäftsverfehr mit einer Regierung, die. sch durch ihre Habstcl

und ihre Jutriguen bemerklich machte, und die sie endlich in den trau

rigén Zuskand verseyte, worin wir fie jeßt erblicken. Jn dem Eifer fei

ner Reformen hat der Sultan Mabmud auch das Finanz-Svstem set: nes Reiches geändert; er hat das alte umgestürzt, ohne es gehörig er- segen zu können, und die Armenier sind von dem Kaiserlichen Schaß entferut worden. Dennoch nimmt man auch zet noc) bei bedeutenden Verlegenheiten Zuflucht zu ihnen, die meisten Pascha's haben sje alis ibre Banquiers beibehalten, und fie sind noch immer die reichsten Han: delôleute in Konstantinopel; ja, die Armenier sind noch jegt die groß:

ten Unternehmer des Handels zwischen der Türkei, den Häsen des Schwarzen Meeres, Georgien, Rußland und Persien. Aber auch von dieser Seite is ibr Geschäft sehr beschränkt worden. Ju der That war Armenien der Schauplay aller Kriege, die iu den legten zwanzig Jabren im Osten des Schwarzen Meeres geführi wurden. Dazu ïamen ucch die permanente Junsurrection in Kurdistan- und im Kaukasus, die Blofade der Küste von Sabazien. und die Verbote Rußlands, die ih: rem Handel Beschränkungen in diesen Gegenden auflegten. Dagegen bat man deu Arnenier nie unthätig gesehen, wenn i.ch eine günstige (Kelegenbeit zu Speculatfonen darbot: fe gehörten zu den reichsten Kaufleuten, welche die Mesen zu Tiflis, Nischnei-Nowgorod und felbst Leipzig besuchten : man weiß, {n welchem Anseben fie in Wien und in den Desterreichischen- Staaten standen: man begegnet ibnen bei den Karavoanen, die sich vou Persien uach Bucharesi und von Bucharest na den Gränzen von China begeben, oder die über Kabul und Ka1- dabar bis in deu Norden von Jndien biuabzteben. Als der berühmte Englische Reisende, Burnes, von den grausamen Bewohnern von

Chunduz für einen Christen erfannt wurde, rettete er nur dadurch sein

daß die Bank von England | bald genöthigt seyn werde, die Einlösung ihrer Noten in klingen-

Diese Nachricht wirkte ungünstig auf , die hiesigen Fonds, indeß gab man sich alle Mühe, die Course

Leben, daß er si für einen Armenier ausgab. So sicht man die Armenier ihre Geschicklichkeit in Geschäften glänzend dofumentiren, bis nah Aecgvpten hinauf, wo der Berühmtesie unter hnen, Boghos Wev., der eigentliche Schöpfer aller Hülfsquellen ift, welche Mehued Ali zu Gebote stehen. Die Hiudu-Kaufleule, qus dem Geschlechte der Brahmanen, die aus dem Norden von Hindostan berstammen, sind-uns weit weniger bekannt. Ju 6 egensag zu den Armeniern, die sich vorzugsweise im Westen von Afien und den an aránzenden Ländern beider Kontinente ausbreitetcn, baben die Hindu's dem Osteu Asiens, Kabul, Buchara, Thibet und China den Vorzug ge- geben. Die Nachrichten, welche uns über den Handel derselben, na- mentlich in den beiden legtgenannlen Ländern, zugingen, sind fo unzu- reichend, daß man ibnen feine Wichtigkeit beilegen _ ann: aber wenn dort, wie fast anderswo tüiberall, die Religion dem Handel einen ulerf- würdigen Jmpuls gegeben hak, so fann mau annehmen, „daß dort be: deutende Geschäfte gemacht werden. Man weiß, daß der Buddbismus, der in Jndien geboren ward, in Thibet das Uebergewicht erlangte, und man zählt mehr als 50 Millionen Chinesen, die sich E diesem Glaus- ben befenncn. Was wir indessen von diesen Handelsleuten wissen, ist ausreichend, uns zu beweisen, daß sie ein een so großes und reiches Terrain zu threr Disposition haben, als ihre Armenischen Nebènbuhlex, Wir führen hier nur z1we! Beispiele an, dle au zerdem noch den Vor- theil haben, zu beweisen, daß die Judier ihre Speculationen auch bis auf den Westen ausdehnen. Ju Jahre 1812 erfuhr die Englische Re-

ierung in Calcutta, dur) Vermittelung dieser Handelsleute, zuerst die Nachricht von der Schlacht an der Moskwa und die Verbrennung Modsftau's. Im Jahre 1833 traf Herr Burnes in Kabul aus Singa? pore gebürtige Indus, die ihm einen Wechsel, den er auf einen Agen: ten der Englischen Regierung in Indien zog, auszablten, und ihm nach seiner Auswahl die Summe in Holländischen Dukaten (die besonders in Rußland coursiren), odex in Tratten auf Nischnei-Nowgorod, Astra-