1839 / 277 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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daraus, daß die Union nichts als ein Vertrag zwischen zwei Nationen oder zwei Regierungen zu betrachten sey, eil das Fl/ ländische Volk nie seine Zustimmung dazu gegeben und man das Werk nur durch die hmählihsten Mittel, Bestechung, Einschüch- terung, Verbannung und Mord zu Stande gebracht habe. Ult- tens sey bei Anordnung der einzelnen Puntte der Union das Jl ländische Volk gewaltig übervortheilt worden, zunächst in Bezug auf die Vertretung im Parlament, wozu cs nur cin Sechstel der Repräsentanten liefere, während seine evölkerung ein Drittheil des Vereinigten Königreiches ausmach. Eben jo unbillig sey viertens in Bezug auf die Schulden-Verhältnisse verfahren wor- dét; Jrländ habe nur 20 Millionen, England dagegen 140 Mil- lionen gehabt, die Union aber habe beide Schuldenmassen zusam- mengeworfen «un Ländern zu gleichen Theilen aufgebür- det. Jn den n Kapitalisten, die Hei einer Tren- nung der Union die Garantie für ihre Juteressen gefähr- det glauben müßten - sicht daher O'Connell ganz beson- dere Gegner der Repeal. Fünstens führt O’Connell als Grund der Hoffnung für die Repealer die Chancen an, welche der ‘Lauf der Weltbegebenheiten darzubieten geeignet sey, und dadurch hat er ganz besonders die Englische Presse, fast ohne Unterschied der Partci, gegen sich eingenommen. Sechstens fin- det O'Connell eine Quelle der Hoffnung in dem anerkannten, unzubezweifelnden Hasse der Tory - Partei gegen das Volk von Jrland und seine Religion und in ihrer entschiedenen Weigerung, Frlarid Gerechtigkeit zu verleihen.

rund der Hoffnung, weil hierdurch bei jedem vernünftigen Menschen das Recht der Repealer unbestreitbar begründet werde; das große Zaubermittel in der Politik aber sey, in seinem Rechte u seyn. Wie wenig aber bisher von Gleichstellung Jrlands mit Großbritanien die Rede gewesen, das sucht O'’Connell durch eine bersichtliche Darstellung der bekannten Jrländischen Beschwerden u beweisen, als deren hauptsächlichste er folgende angiebt:

uprematie einer andersgläubigen Kirche , Verweigerung der Munizipal - Reform, Ungleichmäßigkeit des Wahl - Rechts.

O'Connell- benußte diese Gelegenheit, um nochmals darauf hinzu- |

weisen, wie schr Jrland, aller dieser Ungerechtigkeiten ungeachtet, sich besonders in der lebten Zeit, bei dem Aufstande der Charti- sten, durch ruhiges Benehmen verdient gemacht habe, und führte unter Anderem an, da

einziger Ausnahme derer in Newcastle am Tyne, von aller Theil-

nahme an dem Chartisten-Unfug fern zu halten. Siebentens end- | li führt er als Ursache zur Hoffnung an, daß der Hab gegen |

die Union ein in allen echt Jrländischen Gemüthern vocherrschen- des Gefühl sey, so daß man annehmen fköônne, es seyen T Mil- \\onen Jrländer “bereit, jedes Opfer darzubringen, um die Wie- derherstellung eines Jrländischen ‘Parlaments zu erlangen. Schließlih sprich” sh dann O'Connell úber die Art und Weise aus, in welcher die von ihm bezeichneten Materialien zur Erlangung des Zweckes zu benußen seyen. Er ermahnt vor lem zur Vorsicht, Mäßigung und Klugheit und warnt vor der Gefahr, die Religion mit in den Streit hineinzuziehen. Es seyen die Protestanten auf jede mögliche Weise davon zu überzeugen, daß fie als Mitglieder einer besonderen Glagubensgenossenschaft von der Aufhebung der Union nichts zu befürchten, als Jrländer dagegen Alles von ihr zu gewinnen hätten. O’Connell f{hlägt \0- gar Herrn Sharman Crawfurd, der Dundalk im Unterhause ve- präsentirt und, wenngleich ein entschiedener Reformer, doch in vielen Dingen ein Gegner O'’Connell's is, zum Führer der Prvo- testanten bei der Repeal-Agitation vor, und macht den Handwer- fer- Vereinen den Antrag, daß sie in einer Adresse an denselben ihm diese Führerschaft anbieten möchten. O

Die Morning Chronicle enthält in einem Schreiben aus Konstantinopel vom 4. September folgende Nachrichten aus Persien: „Es sind in leßter Woche hier Briese aus Tabris vom 24. Juli und aus Erzerum vom 20. August eingetrossen. Nach den Berichten, die sie enthalten, scheint Persien sich in ei- nem Znstande völliger Anarchie zu befinden. In den Provinzen Aspahan und Schiras sind die Statthalter von ihren Posten verjagt und gezwungen worden, ihr Heil in der Flucht zu {uchen ; und in Kaschan, Nehawend und Tabris geben sich täglich unru- ige Bewegungen kund. An dem leßteren Orte kam es zu einem Ausbruche, der jedenfalls etn großes Blutvergießen herbeiführen mußte, wenn es nicht bei Zeiten gelungen wäre, der Wuth des Volkes Cinhalt zu thun und es von noch größeren Gewaltthä- tiakeiten abzuhalten. Der Schach von Persien soll in der That mit einem ansehnlichen Heere wieder gegen Herat im Anmarsch seyn.‘

V'el'‘gi-e n.

Brússel, W. Sepr. (Bremer Z.) Ein dieser Tage ausgebrochener Streit zwischen Pr. Covremans, Vertheidiger der Deutschen Allianz, und dem „Fndépendant““, welcher nun wieder ofen zu Frankreichs Fahne jchwdrt, hat, insofern ev in Persôn- lichkeiten fällt, die Feder nach seiner Weise beurtheilt, nur ein beschränktes Interesse, weshalb wir eben auch diesen Gesichts- punkt der Sache stillschweigend übergehen, aber wichtiger is es, daß dieser Streit gerade im jebigen Augenblicke von einer nmini- steriellen Zeitung begonnen worden ist ") und daß der ¡¡„Indée- pendant‘“ scinem Gegner, der von Deutschlands Mißtrauen ge- gen eine Allianz mit einem „verwälschten‘“/ Belgien spricht, ohne ¡vetteres ‘antwortet: „Was kúmmert es uns, wenn Deutschland dieser Allianz mißtraut, da wir fie nicht wollen.“ Mit dieser Aeußerung stimmt auch die geänderte Sprache cines Brüsseler Korrespondenten der „Augsburger Allgeineinen Zeitung“/ übevein, uny überhaupt deutet Alles darauf hin, daß der politische Süd- «ind auf die Belgische Regierung wieder sehr mächtig einwirkt. Was Deutsche Blätter schon vor sechs Wochen verkündigten, námíich, daß die Französische Regierung begehre, den Vertheidi-

er der Deutschen Allianz von dem Belgischen Ministerium fdrm- lich desapouirt zu schen, bestätigt sich volikommen.

Brüssel, 27. Sept. (Bremer Z.) Gestern haben die Sep- temberfeste ihr Ende erreicht. Obgleich die Kammern dafür (6/000 Fr. jährlich bewilligen, hat das eigentliche Volk wenig Spaß bei der Sache, denn die Preise für die Sieger im Pferderennen, das nur Wenige anspricht, nehmen den Haupttheil diejer Summe in Anspruch,“ doch gefielen diesmal der Menge die Cava!caden oder Umzúge, Vergnügungen der guten alten Zeit, die man nun wieder ins Leben ju rufen sucht. Mit den heiteren, an Abwech- felung reichen Volksfesten Süd-Deutschlands darf man die Sep- remberfeste nicht ver leichen, aber überhaupt lassen Volksfeste

ch weder dur Beschlüsse gesegebender Körper schaffen, noch willkürlih aus einem Lande în das andere verpflanzen! Gewohn-

_— a "M *) Der „Jndépendant”“ sieht unter dem Schuße des Ministers Nothomb und seinex doctrinairen Freunde, Lebeau, Goblet 2c. Er be- ieht Subsidien von der Cure, ugs der Mao de Fyeil tee Anle s benuut ihn zuweilen, aus Mange! eine passenden Dr d ces E , (Anmerk. d. Bremer Z.)

D'Connell sieht darin einen |

| geschrieben, den Tite |

F es den Häuptern der Jrländischen Volks- | partei gelungen sey, selbst die in England lebenden Jrländer, mit |

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heit und Volks-Charakter spielen dabei die Hauptrollen. Von dem bekanntèn Herrn von Gerlache, dermaligen etstem Prási- denten am Cassationshofe hier, ist ein merkwärdiges Werk: „Gc- schichte des Königreichs der Niederlande von 1814 bis 1830“ er- schienen. . Herr® von Gerlache erfaßt dié Ereignisse vom fatholifch- aristokratischen Standpunkte und sucht die Revolution als eine nothwendige Folge der verkehrten Maßregeln der Nirderländischen Staatsregierung darzustellen; dabei rechtfertigr ex möglichst sein Benehmen und dasjenige seiner Freunde. Wie man auch úber unsere Revolution urtheilen mag, láßt es sich nicht leugnen, daß Freund und Feind in dem Werke des Präsidenten wichtige Auf- {lü}e über gewisse unklare Punkte dieses politischen Dramas finden können. i

Der Bürgermeister von Cortryck (Courtray) hat in seiner Rede an den König bei der-Eröffnung der dahin führenden Ei- senbahn -Section das Unglück gehabt, folgende Worte auszuspre- chen: „Bald wird die Nordsce mit dem Rheine vereinigt seyn. Die Belgier werden in unmittelbarem Verkehre stehen mit den stamm- verwandten Völkern Deutschlands. Lebhafte Handels - Verbin dungen, vortheilhaft für beide Länder, müssen zur nothwendigen Folge haben: zwischen ihnen eine politische Ailianz zu schassen

ut : N Ö | und zu befestigen, welche für unjere Nationalitäc vom höchsten

Interesse ist.“ Das atebt nun unseren von Franzojen redigirten Zeitungen Anlaß, über “den Bürgermeister ziemlich unglimpflich herzufallen, und von den (nirgends jedoch anzutrefsenden) Sym pathicen des Belgiervolfs für die Franzosen zu \prechen. Für wahr ein seltsam Spiel! i

Man spricht von der bevorstehenden Gründung eines polîtt- chen Wochenblattes in Brüssel, welches ¿n Französischer Sprache (:DérGermanijcheBelgier, dieDeutsche Allianz oder sonst eine seine Tendenz bezeichnende Benennung erhalten fol.

B rûssel,-1;-Okt, Der I ndépendant meldet, daß unser Gesandter in Frankfurt a. M., Herr Lebeau, dem Fürsten von Metternich auf dem“ Johannisberge seine Aufwoartung gemacht, nachdem der Fürst den Wunsch ausgesprochen, diesen Diplomaten zu sehen. Derselbe hatte sich auf dem Johannisberg einer über- aus schmeichelhaften Aufnahme zu erfreuen.

Schweden und Norwegen.

Stroctholm, 28. Sept. Nachdem der Ausfall der Erz- bischofs-Wahl im ganzen Reich jekt offiziell bekannt ist, fônnen wér mittheilen, daß die Bischdfe WingÞrd, Franzén und Tegwr die größte Anzahl von Stimmen erhalten, und demzufolge in Vorschlag bei Wiederbeseßung des Amtes komnien. Wingärd hat 15, Franzén 10 und Tegnér 7 Stimmen erhalten.

Der Kdnig gab „vorigen Sonntag ein großes Diner für etwa 130 Personen, wozu die jeßt versammelten Revisoren der Stände, die Abgeordneten der Armee, und die Mitglieder des UnionE€-Comité’s eingeladen waren.

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Kopenhagen, 30. Sept. Aus mehreren Gegenden “üt lands, namentlich von der östlichen Seite, laufen Nachrichten über den Sturzregen ein, der sich in unaufhörlichen Strômen im Laufe der vorigen Woche dort ergossen und dem noch nicht geborgenen Getraide großen Schaden zugefügt hat.

Die Kunst-, Buch- und Papierhändler H- F. Bing und Sohn haben eine Art Papier zum Verkauf, welches, wenn es mit einer gewissen eigenthümlichen Dinte beschrieben wird, wohl hundertmal zu benußen ist, indem das Geschriebene jedesmal ab- qewaschen werden kann. Herr Ole Syversen, der Erfinder dieses Papiers, welches. sich vorzüglich zum Schulgebrauch eignet , hat ein zehnjähriges Patent darauf bckommen.

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München, 30. Sept. Jhre Majestät die Königin Karo- line ist heute mit der Frau Erzherzogin Sophie nach Tegernsee abgereist. Auch die Frau Herzogin Ludovika und Prinz Karl werden Sich nach diesem heitern ländlichen Sibe begeben, wo bald noch andere erlauchte Verwandte» erwartet werden. :

Die Bau - Arbeiten an der Festung Jngolsiadt sind dieses Jahr wieder schr weit gediehen, und gegenwärtig noch) gegen 7500 Arbeiter beschäftigt. Jn den Festungsthürmen find bereits fünf Compagnieen Infanterie postirt.- Auch die Mauern um die Stadt, so wie das Detaschementsfort sind, die Erddeckungen ab- gerechnet, zur Hauptsache fertig. Auf das Feldkirchner-, Kreuz- und Harderchor kommen passende Monumente aus Stein, und zwar auf cines die Reiterstatue des Grafen Reinhard von Solms - Mänzenberg, welcher zur ehemaligen Feste im Jahre 1539 die erte Umwallung anlegte, welche auch nah ihm benannt wurde. Auf ein anderes Thor kommt die Reiterstatue des Deut- hen Speckel, der zwischen den Jahren 1571 und 1590 diejes Werk durch) den sogenannten „„umgeworfenen Mantel“ evgänzte, und auf ein drittes die betden lebensgroßen Standsfiguren der Direktoren des neuen Festungsbaues, des chemaligen Generals von Streiter, und des gegenwärtigen Chefs und Generals von Becker.

München, 1. Oft. Das Regierungsblatt vom 28. Sep- tember enthält eine Bekanntmachung , welcher zufolge Se. Maj, der Kdnig am 2isten v. M. bewilligt haben, daß der Herr Her 30g Maximilian von Leuchtenberg Kaiserl. Hoheit eine Verände- rung in seinem bisherige Hauswappen annehme, welche darin besteht, daß das Schild! seines Familien-Wappens in der Brust eines Kaiserlichen Russischen Doppel-Adlers getragen wird.

Nürnberg, 30. Sept. (L. A. Z.) Im Monat August kom- menden Jahres soll unsere Stadt der Mittelpunkt verschiedener Festlichkeiten werden. Es wird nämlich eine große Ausstellung Bayerischer Kunstprodufktestattfinden; jodann soll das Monument Al- brecht Dürer's aufgerichtet werden. Der Guß dieses kolossalen Standbildes ist so ziemlich vollendet, und so vollständig gelungen, daß durchaus nichts daran ciselirt zu werden braucht. Dey. Künst- ler Burgschmiet, dem man anfangs das Modelliren und den Guß nicht überlassen wollte, hat durch die Vollkommenheit diejer Arbeit sein Zutrauen zu seiner Kunst vollständig gerechtfertigt ; auch unser König, der bei seiner leßten Anwesenheit in Nürnberg

allein Burgschmiet's Werkstätte besuchte, drückte dem Künstler die,

ehvenvollste Anerkennung auch. Ferner spricht man davon, daß um dieselbe Zeit ein bedeutendes Truppen - Corps bei unserer Stadt versammelt werden wird, um größere Uebungen anzustellen. Allen diesen Festlichkeiten wird der Kdnig beiwohnen. Anfangs glaubte man, auch der Donau-Main- Kanal werde zu derjelben Zeit hier feierlich eröffnet werden; allein es liegt am Tage, daß er binnen Jahresfrist nicht vollendet eyn fann. Es ist waurig, daß das Vertrauen zu dieser Unternehmung im Publifum um so mehr {windet, je náher sie ihrer Vollendung kommt. Die

Actien fallen fortwährend und werden demnächst um die Hälfte

der bereits eingezahlten Summe zu haben seyn. Bis zur Erf; nung des Kanals werden die Actien aus dem Kanal- Fonds mit 4 Prozent verzinst, sodann hört die Verzinsung auf und die Ac-

| tien-Besiker sind auf die Rente des Kanals angewiesen. Da nun

| nicht für möglich halten will.

| eine, wenn auch ziemlich unansehnliche

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| wozu sich von den Lehr-Anstalten

das Vertrauen auf diese Rente sehr gering ist, so sinken die Ac; tien mehr und mehr, je näher der Zeitpunkt kommt, wo die Ver zinsung aufhört. Vielleicht liegt das Sinken der Actien auch nur in dem Umstande, daß Deutschland an so großartige Unterneh: mungen noch nicht gewöhnt ist und daher cin Gelingen derselben i Nürnberg wird immer Ursache haben, fúr das Unternehmen dankbar zu seyn, da es dadurch Zasserstraße erhält, die ihm seit Jahrhunderten fehlte.

Altona, 3. Oft. (A. M.) Am 1sten und 2. Oktober is hier die sechste Versammlung Norddeutscher Schulmänner in dem

| größern Hörsaale des Königl. Christianeums gehalten worden,

u Altona, Hamburg, Lübe,

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Kiel, Emden, Eutin, Glückstadt, Harburg, Meldorf, Raßeburg,

Schleswig, Stade, Wismar, und außerdem aus einigen Gegen

|Sden Holsteins, im Ganzen gegen 8 ordentliche und außerordent:

liche Mitglicder eingefunden hatten. Herx Direktor Ür. Eggers erdfnete die Sibungen des Vereins, nachdem am vorhergehen- den Nachmittage die erste freundliche Begrüßung der Mitglieder im Rainvilleschen Garten stattgefunden hatte, mit einer Einlei- tungsrede, worin er seine innigen Wünsche für das fernere De-

| stehen des von den schönsten Zwecken geleiteten Vereins avsf\prach.

Demnächst wurden von den Schulmännern, Professor Yr. Klaf-

| sen von Lübeck, Direktor Dr. Eggers von Altona, Direktor Pr.

Eraft von Hamburg, Konrektor Pr. Lübker von Schleswig, Pro-

| fessor und Rektor Dr. Meyer von Eutin Gymnasial-Lehrer Dr. Nöl-

ting vonWismar undProfessor r. Petersen vonHamburgBVorträge ge- halten, deren dem Leben und Wirken des Schulmannes nahe liegender wichtiger Jnhalt zu mannichfaltigen Verhandlungen und lebhaf ten Erörterungen Anlaß gab; auch wurden aus eingesandten Ab- handlungen der Herren Professor Dr. Kunhard in Lübeck und Direktor Vr. Krüger in Bräunschweig Mittheilungen in der Ver-

ammlung gemacht. Große Befriedigung gewährte auch den Theil-

nehmern der ihnen durch dic Gewogenheit der Besiber zugestan- dene Zutritt zu den Meisterwerken Thorwaldsen's, die in dem Garten des Herrn Etatsrath Donner aufgestellt sind, und zu der Jnsekten-Sammlung des Herrn Sommer. Am Mittage des ersten

| Und Abend des zweiten Tages vereinte die Gesellschaft sich zu

cinem frohen gemeinschaftichen Mahle in der Tonhalle. - Jn der Schluß-Sihßung des zweiten Tages ist zum Orte der nächsten Ver-

sammlung Lübeck und Herr Director Jacob daselbst zum nächst- | Der heutige Tag ist theils zu einer |

jährigen Vorstande erwählt. Ausfahrt nach Blankenese in den herrlichen Bawsschen Garten, theils zur Besichtigung der Sehenswürdigkeitens Hamburgs be- stimmt. Oesterreich.

_ _— Wien, 30. Sept. Man erfährt aus Konstanti- novel vom 18en d., daß General-Major von Heß und Oberst Lieutenant Graf Zichy-Ferraris, am Tage zuvor dort mit dem

Gliicéwunschschreiben Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich |

an Abdul Medschid eingetrofsen waren. Achmed Fethi Pascha und Kiamil Pascha, die beiden Gesandten in Paris und Berlin, waren am lten dort angekommen, am 15ten ein Tunesischer Gesandter mit Huldigungen vom Dey von Tunis, Und an dem- selben Tage auch Hafiz Pascha, der chemalige Generalissimus, dessen Uebergang zu Jbrahim Pascha also eine in Alexandrien erdichtete Nachricht war. Eine entscheidende Maßregel von Sei ten aller Großmächte ist noch nicht getroffen worden, und so zieht sich die Sache in die Länge. Dem Königl. Preußischen Gesand- ten, Grafen von Königsmarck, ist das Ünglúck zugestoßen , beé einem Falle das Schlüsselbein zu zerbrechen, so daß er an den diplomatischen Konferenzen keinen persdnlichen Antheil nehmen eann. Durch die neuliche Feuersbrunst is der Handel Salo- nichi's vôllig vernichtet worden; der dadurch verursachte Schaden vird auf mindestens 30 Millionen Piaster angeschlagen.

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Rom, 24. Sept. (A. Z.) Es heißt, Monsignor Mass, Bischof von Gubbio, der mit Beibehaltung seines Bisthums zum Erzbischof erhoben worden, sey für die Nuntiatur am Sardini- chen Hofe bestimmt. Seit 80 Jahren sandte der Päpstliche Stuhl an jenen Hof nur einen Geschäftsträger, da die beiden Regierungen unter sich nicht einig werden konnten, ob Turin als Nuntiatur ersten oder zweiten Ranges betrachtet werden müsse. Gegenwärtig ist diese lunaen beigelegt worden. Der Nuntius in Turin foll keiner der beiden Klassen angehdren, von dort aber nach keiner Nuntiatur ersen Ranges befdrdert werden können. Nach vollendeter Amtsführung wird derselbe nah Rom berufen und erhält dann eine sogenannte Lorica Cardinalitia, d. h. eine Stelle, die, gleich einer Nuntiatur ersten Ranges, unmittelbar zum Kardinalshut führt.

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Madrid, 19. Sept. (A. Z.) Sowohl im Senat als im Kongreß verlas gestern der Minister-Präsident eine Depesche aus Bayonne, in welcher der dortige Spanische Konsul die Anzeige machte, der Prätendent sey am Lläten um 4 Uhr Nachmittags in Ainhoa auf Französischem Gebiet angekommen. Im Senat et regte diese Nachricht, auf die man doch schon gefaßt seyn konnte,

einen so ungemessenen Ausdruck der Freude, daß es fast das |

Ansehen hatte, als ob die ehrwürdige Versammlung sich erst jelzt einer ganz außerordentlichen Furcht entledigt hätte. seitige Umarmungen , Ausrufungen des Jubels, Anspielungen auf die von dem Prätendenten bewiesene Feigheit, nahmen kein Ende, bis man_ endlich vermittelst einer Deputation die Glückwünsche des Senats abzu- statten. Als vor fünf Jahren Don Carlos, von England fom- mend, die Halbinsel betrat, glaubte Herr Martinez de la Rosa sehr wikbig zu seyn, indem er ausrief: Revell mehr (un faccioso mas) !“/ Jeßt hat man dieses Wißwort umgedreht und ausgerufen : „Was weiter? ein Rebell weni- ger!‘ Indessen ist das Ereigniß der Ankunft des Don Carlos in Frankreich, abgeschen von seiner allgemeinen Wichtigkeit, au) deswegen erfreulich, weil wir daraus sehen, daß er der Wut der aufgeregten Navarresen entgangen ; zugleich aber verhindert worden ist, sich nach Catalonien oder Aragonien zu begeben, un neue Leiden über sich und dieses Land heraufzubeschwdren.

Im Kongreß verlas der Kriegs-Minister gestern zwei Geseß-Ent- N dem Herzog de la f

würfe. Jn dem einen wurde vorgeschlagen , Victoria (wie bereits erwähnt) zur Belkin úr seine der nigin und der Nation geleisteten Dienste einen Besi von Natio- nal-Gütern anzuweisen, deren jährlicher Ertrag sich auf 1 Million Realen (50,000 Piaster) belaufe. In dem andern wird beantragl,

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iffferenz endlich nach langen Unterhand-

Wechsel- |

übereinkam , der Königin - Regentin |

„Was is daran gelegen? ein f

die Nation solle, dem Art. 10 des Vertrags von Bergara gemäß die Wittwen und Waisen der im Kampfe gefallenen, und in je- non Artikel einbegriffenen Karlisten unter ihren Schub nehmen Dieser Antrag verdient mit goldenM Buchstaben in Marmor ein- gefaßt zu werden, als ein Denkmal der hochherzigen Gesinnun- aen der Regierung, welche die Angehörigen des gefallenen Fein- des für die Schüklinge der Nation erklärt. Zu nicht geringerer Ehre gereicht den Ministern ein Königliches Dekret, welches heute erschienen ist, und verfügt, daß die in den Nord-Provin- zen sequestrirten Güter solcher Personen, die sich für Don Car- (os erélárt hatten, ihren früheren Eigenthümern zurückgegeben werden sollen, vorausgeseßt, daß diese sich dem Scepter der Kd- nigin unterwerfen. Man bemerke, daß die sogenannte revolu- tionaire Regierung den so theuer errungenen Sieg dadurch feiert daß sie dem Ueberwundenen nicht nur” Verzeihung, Vergessenheit und Aussdhnung, sondern auch Beibehaltung des Gewinnes den er sich im Laufe des Kampfes zuzgerwerben gewußt hat, zuge- teht. În der gestrigen Sibung des Kongresses wurde auch eine Mittheilung des Justiz-Ministers verlesen, in welcher dieser die Kommission der Fueros aufforderte, ihre Arbeiten zu beschleuni- gen. Dies veranlaßte die Herren Diaz Gil, Madoz und Lopez zu sehr heftigen Aeußerungen, indem sle den Minister der Ab- sicht beschuldigten, die Kommission dem Lande gegenüber in ein schlechtes Licht stellen zu wollen. Der berühmte Herr Campu- zano ist als Deputirter für Sevilla in den Kongreß eingetreten. ? Den leßten Nachrichten zufolge, war Cabrera in der Gegend von Priego, und fonnte nur mit Schwieriakeit seine Leute zu- sammenhalten. Aus Catalonien meldet man als Gerücht, España sey ermordet worden, und Segara wolle dem Vertrage von Ber- gara beitreten. S

Madrid, 23, Sept. Unter den Mitgliedern der Fueros- Kommission, die sich der Bervilligung jener Privilegien wider- sehen, bemerkt man besonders edie Herren Arguelles und Mendi- zabal; man zweifelt indeß nicht, daß die Majorität der Kom- mission für die Bewilligung der Fueros stimmen wird. Heute fruh versammelte sih der Minister - Rath auf außerordentliche Weise. Nach Beendigung desselben begaben sich alle Mitglieder des Kabinets, mit Ausnahme des Conseils -Präsidenten , in den Schooß der Fueros-Kommission, um an der Erdrterung Úber diese wichtige Frage Theil zu nehmen.

Die Deputirten-Kammer beschäftigte sich in ihrer heutigen Sibung ausschließli@ mit Verifizirung der Vollmachten. Es hieß zwar, die Minisker würden der Kammer einige Mittheilun- gen machen; aber bis zum Abgange der Post hatte nichts der Art stattgefunden. j

Dem Vernehmen nach soll die Regierung beschlossen haben, dem Don Carlos feine Pension zu bewilligen, bevor nicht er und die Seinigen der Königin Jsabelle Il. den Cid der Treue gelei: stet hâtten. A Q Su fue.

Konstantinopel, 14. Sept. Der Sultan macht jeßt Aus- fahrten, {owohl Su Wagen als zur See, in Begleitung seines jüngeren Bruders Abdul Asis. Vor kurzem machten Beide dem Kammerherrn , ‘ei auf dessen Landsib einen Besuch, bei welcher Gelegenheit sie zu Fuß und ohne Wachen durch das Dorf Haider Pascha gingen , wo die Menge sich versammelte und sich beeiferte, dem jungen Herrscher ihre Anhänglichkeit zu zeigen. Am 10ten d. M. begab sich auch die Sultanin Mutter (Sultana Walidé) mit ihrem jüngeren Sohne Abdul Asis nach

Heider Pascha, wo sie einen Kiofk besißt. Bei ihrer Rückkehr war se von einem Detaschement der Garde und von sämmtlichen Eunuchen des Palastes begkeitet. :

Der Botschafter von Bochara, welcher bereits wieder von hier nach Trebisonde abgehen wollte, hat seinen hiesigen Aufent- halt noch verlängert.

Im Journal de Smyrne liest man: „Die Gesandten der fünf großen Mächte sind fortwährend vollkommen einig in Bezug auf die Orientalische Frage. Die Verschiedenheit der Ansichten über den Ort, wo die Konferenzen gehalten werden sollten, hat ebenfalls aufgehört; ja, - es ist focar möglich, daß eine solche diplomatische Verjammlung zur Schlichtung der Tür- kisch-Aegyptischen Frage gar nicht stattfinde. Die Sache wird wohl ausgeglichen werden, ohne daß es nöthig ist, erst zu einem lang- wierigen Kongresse zu schreiten, wie es früher beabsichtigt worden war. Die dem Britischen und dem Französischen Admiral zuge- fommenen Instructionen sollen für die Pforte sehr gün- stig lauten. Mehmed Ali, hett C8 Wild aufgefordert werden, die Osmanische Flotte herauszugeben und zu gleicher Zeit scinen Erblichkeits-Ansprüchen auf Syrien zu entsagen. Auch die Konsuln der großen Mächte in Alexandrien ' sollen Jnstructio- nen in ähnlichem Sinn erhalten haben. Die Admirale haben Befehl, Gewalt anzuwenden, wenn der Vice-König von Aegyp- ten sich fernerhin weigern sollte, den Wünschen der bei der Orien- talischen Frage betheiligten Mächte nachzukommen. Mit großem Verlangen sicht man dem Erfolge des neuen bei Mehmed Ali versuchten Schrittes entgegen, und wie es scheint, hat man jeßt auch mehr Hoffnung, die Disserenz zwischen der Pforte und dem Pascha von Aegypten bald beseitigt zu sehen.“

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__ Breslau, 3. Okc. Man schreibt aus Karlsrühe: „Am 258, September traf der Herzog Eugen von Württemberg, aus Rußland kommend, hier wieder ein.

—— Bu itg, 2, Okt, AUf- dem am sten v. M. hierselbst abgehaltenen Herbst -Wollmarkt wurden von den Rustikal- Besibern überhaupt 121 Centner 71 Pfund Wolle zum Verkauf eingebracht, und sonach 2 Centner 71 Pfund mehr als am vor- jährigen Wollmarkte. Die Preise waren für den Centner der besten Sorte 58 Rthlr. 20 Sgr. bis 55 Rthlr., der mittleren Sorte 53 Rthlr. 5 Sgr. bis sl Rthlr. 10 Sgr., und der gerin- geren 49 Rthlr. 15 Sgr. bis 47 Rthlr. 20 Sgr. ; im Durch- \chnitt kommt daher der Centner auf 52 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf-/ mithin gegen den vorjährigen Herbst - Wollmarkt um 7 Rthlr. 28 Sgr. 4 Pf. wohlfeiler zu stehen.

Aachen, 26. Sept. Das di Amtsblatt enthält Nach-

stehendes in Betreff der katholischen Kirchen- und Haus-Kollekte für den Wiederherstellungs-Vau der Kölner Domkirche:

„Zu dem geheiligten Werke der Erhaltung jenes herrlich großen Denk- mals vaterländischer Kunst und cchristlich-gläubigerBegeisterung der hohen Metropolitan - Domkirche ju Köln haben nun {on seit mehreren „Fahren in einer der Vorväter würdigen Weise die Bewohner der Rhein- Lan und Westphalens ihre vereinigte Kraft aufgeboten, und mit Ditlicjer Bereitwilligkeit von ibren gemeinsamen Mitteln bedeutende Feofet gebracht. Ungleich größere noch haben des Königs Majestät zu

ewilligen geruht; und durch Allerhöchstihre fromme Theilnahme flir

dieses hohe Juteresse Jbres Volkes, wie überhaupt für das Gedeihen

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des christlichen Glaubens ist es u:öglich zewordên, das schwierige Werk mit Erfolg zu beginnen. Und schon bkckt mit neuem Stolze unser Vaterland, insbesondere die Einwohnerscaft der beiden zunächst bethei- Wunderbaue, den die im Drange der Entignisfe geAhmte Kraft unseres Volkes lange der Gefahr des Berfalles lutte preisgeben müsen ja es will im Gefühle des Gelingens son die Hoffnuñg erwachen als fönnten wir nicht bloß erbalten, sondern euch vollenden das Wert, das wir den hochauffstrebenden Geist, der in dem, abgeprägt hat, mit uns wieder aufleben lien.

die auch bald ihre müde Hand abließen, bald mit ncueur Muthe di

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selbe wieder anlegten, uns Tagen müssen, daß die Schwierigkeit des

A {op 3 G Ç e e é vei aller Austrengung nux langsam der Fortschritt uns vou

noch so unbedeutend erscheint.

nen so weisen und mächtigen Könige geschenit, in so reicher Fülle über alle Stände sich ergießt. i

und achtzig tausend Thaler für diesen {roßen Zweck baar angewtefen

láuiita bewilligt, daß dadurch der Eifer für diese Sache in den mehr- benannten Provinzen neu angeregt unk die Betheiligung bei di selben dur freiwillige Beiträge den Allerhöchsten bsiczten entsprechend seyn werde. : Indem wir den katholischen Bewohnern nuseres Verwaltungs-Be- zirfs diese erfreuliche Mittheiung machen, dürfen wir denselben auch nicht verhehleuu, daß bei Gelegenheit der bisher abgehaltenen Kolleften die Theilnahme derselben für dieses Jnteresfe verhältnißmäßig nicht in dem Grade lebhaft sich erwiesen hat, als es von dem Umstande erwar- tet werden durfte, daß diese Kirche, deren Ruhm die ganze christliche Welt verkündet, ihre Diözesan-Mutterkirche ist, und daß ihre Ehre und ihr Pflichtgefuühl gleichmäßig dabei betheiligt sind. ——. Um unsererseits fein Mittel unbenußt zu lassen, das zur Vermehrung der Theilnahme dienlich seyn fann, haben wir cine Anzahl von Eremplaren einer auf Veranlassung der Kouigl. Regierung zu Düsseldorf herausgegebenen und in dem dortigen Bezirke verbreiteten fleinen Schrift: „Ueber den Dom zu Köln, ein Beitrag zum Fortbau““, an die sammtlichen Herren Landräthe mit dem Auftrage versandt, dieselben an die Herren Pfar- rer und Bürgermeister in den betreffenden Kreisen vertheilen und mög- lichst zirfuliren zu lassen. : i

Und so fordern wir denn hiermit in deu Vertrauen, daß es dieses Jahr mit größerem Erfolge gescheben werde, der Königlichen Allerhöch- sten Willens - Meinung zufolge, die \(mmilichen Herren fatholischen Pfarrer und die Herren Bürgermeister wie in en ® früheren Fahren auf ium Verlaufe des nächsten Monats Oktober eine katholische Haus- und Kirchen- Kollekte nach der bestehenden Instruction, und zwar in der Weise abzuhalten, daß dieselben si persbnlich oder wenigsteus durch die Herren Bikarien resp. Beigeordneten mit dem ihnen zu Gebote ste- henden Eifer und Einflusse zu betheiligen. :

Die gesammelten Beträge sind in der allgemein vorgeschriebenen Art an die betreffenden Kassen zur Ablieferung an die hiesige Jnstitu- ten- und Kommunal-Kasse zu liberweisen, gleichzeitig aber und späte- stens bis zum 15. November ist der landräthlichen Behörde die betref fende Anzeige zu machen, damit die von diesen darüber an uns zu er- stattenden Berichte bestimmt vor dem 2sten desselben Monats einge hen fönnen. i :

Aachen, den 22. Septewgiber 1839.

Königl. Regierung, Abtheilung des Jnuern.“ 8

3 y í w G Absichten ecuntfpreczend

Berichtigung. Jn dem Artikel des vorgestrigen Blattes aus dem Fournal des Débats über Persien ist überall, wo nech „Bucharest“/ steht, Bu chara zu lesen.

E E 4 2 J: 14454 . 44 6 6144 4... Y Wissenschaft, Kunst und Literatur

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ia Ee Leipz1g. Die Oper des Prager Komponisten (oseph Dessauer, „ein Besuch in St. Cyr“, deren sehr beifäilige Aufnahue auf dem ständischen T heater zu Prag vor einiger Zeit in dieser Blät tern gemelde! ift so eben in einem chon ausgestatteten Kiavier - Aus zuge bei Friedrich Hofmeister hierselbst erschicuen. Die hervorsiechent Eigenschaft dieser Musik besieht in jener Französischen Lebendigkeit und Eleganz, welche die Werke eines Nicolo Ffouard, die früheren Heroid's und alle des trefflichen Boveidieu auszeichnet, Dabei offenbart fich iu der freien Beherrschuag der Formen und der Harmonie überail der Schü ler Cherubini?'s, der aber in der gewandten und geschmackvollen Füh

Gegenwart, zu entsprechen weiß. Der Klavier - Auszug euthält mit Einschluß der Ouvertüre 18 Musif-Nuunnern, worunter drei ziemlich ausgedehnte Finales: finden sich drei Sopran - ' 1 nd ellt Tetov in der Ober, C oui zwei Soprane ill erften UND CUL eee M OVOI im zweiten Aft sind besonders geschickt gearbeitet. Auch die Tenor Partie ist sehr daufbar für den Sänger gehalten, f daß diese Oper,

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| mit ihrem ansprehenden Süjet von dem beliebten Lustspiel - Dichter |

nicht leit die |

Bauernfeld, bei einer einigermaßen beabfichtigte Wirkung verfehlen mag

Y tor MoColotitt guten Beseßung,

wig Wachler. Erste Hälfte. Breslau, Verlag von Ferdinand Hirt, 1839.

208 S. gr. 8. Preis 1'/, Rehlr. : Gewiß ist nichts erfreulicher, nichts lehrreicher, als das Leben cines bedeutenden Menschen in dem treuesten Spiegel seiner felbst, in den

ck oll\fthi i, Dio (A ¿toy 4 f 1A d / Selbsibiographie. Die Deutsche Literatur der neuesten Zeit ist in die- ser Hinsicht wahrhaft bereichert worden durch Goethe's Briefwechsel mit Schiller und“ Zelter, die Briefe der Rahel und Niebuhr's Briefe

Tendenz Passow's, des berühmten Philologen und vielseitig gebildeten Schul- und Universitäts-Lehrers, Leben und Briefe, deren erste Gälfte®) wir gegenwärtig der Theilnahme gebildeter Leser, namentlich der fudi- renden Jugend, empfehlen. Das ganze Leben des sirebsgmen xiinglings und des zugendlich frischen Mannes liegt darin vor uns. “Ref. hat

det; er fühlt sich eigen angeregt von der Beschauung der harmonischen Entwickelung eines Mannes, der nach dem Höchsten, was Kunst, Li- texatur und Leben bieten konnte, strebte, und der auc einen großen Theil erreichte, sih aneignete und durch Lehre und Schrift wiedergab.

über giebt die Einleitung von Freundes Hand Kunde: Er tritt in di Welt, um 50 Meilen weit an die Duelle büdére Weihe Ä a L nächst auf das Gymnasium zu Gotha, eine Anstalt, die damals (im Anfang des gegenwärtigen Jahrhunderts) in herrlicher Blüthe stand. Der gelehrte, sinnige, fleißige und liebenswürdige Fr. Jacobs, noch jeßt die Zierde unserer Literatur, war der Leuchtstern des Jünglings. Pasf-

einen früheren Lehrer zeihnen die Regsamkeit des Jünglings, sein poetisches und allem Schönen zugewvandtes Gemüth." Eine Licbe der edelsten Art ergreift ihn, begleitet ihn auf die Univerfität und bewahrt

*) Die zweite Hälfte ist so eben auch erschienen. Red.

ligten Previnzen, vorzüglich aber die Erdiözese Kélu hinauf zu jenem j

| fnpirt die Denfmäler der bildenden Kunsi. u Ln G D Mrg ; | Productionen fa in diese Zeit. 21 ? i

unsere Väter so fräftig begonnen und forlgeführt haben, als fönnten | Propuctionen fallen ta L E n S L ivas sie geschaffen, fich | e ot Ni L | seite, der stille häusliche Heerd in frühe ini i ib ( Aber noch Vieles muß gesehen, he wir ein solch hbberes Ziel | C he he Heerd in früher Vereinigung mit der früh Ge- uns stiecken dürfen ; nocch oft werden wir mit den früheren Gründern, | zung alter s;

‘i f j R Augen |

tritt, dieses nur mit neuer Bewunderung und neuer Begeisterung gegen | das erfüllen 5 G L - up Uer Degelsterlig Ger j

"n muß, wogegen unser noch so mühevolles Werï immer |

n S Und wein irgend eine Zeit berufen |

ist, Solches «nshrinas V Ar SERiS gende Zei Biel | tel E E zu _volibringen, wenn irgend einer die Kräfte und Wut gen ein s o l mee fönnen, so muß es diejenige sevn, in der der Se-

gent enes so lang rige Truiodons Son 5 C Q: E i] E 3 '

1gjährigen Friedens, den uns die Verschung unter ci- | Reise an den Rhein, der Aufenthalt in Berlin und die neue Austel-

e. Ls ;

n diesem Sinne haben denn 4 deá Eni M a: oft 2 | deu

Ä 1 Sinne haben denn an des Kéönigs Majestät, nach- |

dem Allerhöchstdieselben in den verflossenen. Jahren schon Einhunderct |

ür dieses Johr wieder zehn tausend Thaler in der billigen Voraus-

“ibu vóer allem Gemeinen. Die Universitäts - Yahre S Yvipzig sind

der Hochgenuß freier Entwickelung. - ;

ájihetise Verständniß des Altetbrekes p E fol _das Grndlage ist dabei wesentliche Bedingung; ¿be dis A a Terogise schen Nachbildung leitet ibn. Dabei hált er den Geisi für alles Scbóne der neueren Zeit osen; er lernt Ftaliänisch, Engliscy, Syanisch ite Die ersten fentlichen Prod 1 i j Z t wir Professor am Gomnasium zu Weimar angestellt, und Göthe ift es, der ihn an- fellt. Das dortige literarisch-gesellige Zeben, nach Licht- und Schatten- ‘hulleben, dabei die weiteren Versuche in Verpflan- zung alter Poefie auf Deutschen Beden, die Bearbeitung des Persius,

| die Uebersegung der Griech ischen Dichter Musäos und Longos ‘werden e 8 nic d ? | besprechen. t teren uns nicht entmuthigen darf, daß vielmehr, wenn an |

z Jm Fahre 1810 wurde Passow als Mitdireftor des neu errichteten Evmnafiums in Yentau bci Danzig berufen: wir wandern mit 1hm zu einer neuen lebeudiaen Thätigkeit an die Ufer der Dsisee. t Abschied von Weimar, die Reise, das Leben in Fenftau*werden in euden L ildern beschrieben, denn Yassow ließ der Freunde viei perzen! Deutschlands zurück, denen genau berichtet werden muß. Es zen hansliche Leiden durch den Tod der Gattin, die baldige Auflê- ; aller Schul-Verhältnisse dur den Krieg 1813. Eine Erholungs

E I s als Universitäts - Professor in Breslau 1845 schließen L S er Genuß beim Lesen dieser Briefe ist ein doppelter. Wir er halten ein zebensbild von ungemeiner Frische, an dem der Jüngling sich erbauen möge, um so mehr, als heutzutage die Nüchternheit der Schul - Exziehui:z überhand nimmt. Seht bier, ihr Xünglinge, den euch wohlbefannten Lerifographen für alles Schöne und gute erwärmt, nichE veéxsessen in dürrer Gelehrsamkeit, aber nocch weniger frivolem Treiben ergeben, rüstig im Leben wie unter Büchern! Alsdann sind die Personen und Sachen, von denen gehandelt wird, bedentend genug, ua allgemeines Jnterefsse zu erregen. Passow bespricht die meisten Er- [e Unge der Literatur, zwar selten ausführlich, auch nicht immer 10) gewöhnlicher Weise gründlich; seine Zuneigung fliegt vielem ent- gegen und bleibt sich mitunter uicht treu. Aber das wird Niemand leid N doch immer das Édle und Gute, wofürser fich und pes E: Ref. gesteht, daß ibn Passow's Urtheil auf Man- E L Las E hat, worüber die jeuige Zeit mit Unrecht hin- 2 ob Ln «t * ap

i Pdigeration wird den Brief - Sammlungen jüngst Verstorbeuer Ba O starb am 11. März 1833) gar häufig vorgeworfen; cin Fadel

der den Redacteur treffen mag, aber dem Leser den Genuß nicht \{mä- lern darf. A en Redacteur der Passowschen Briefe kann nach deu, vas wr bisher gelesen haben, dieser Vorwurf nicht gemacht werden. Ta elnde Urtheile waren uicht zu vermeiden, aber persönlicher oder bit- terer Tadel, ¡jt entweder nicht ausgesprochen, oder entfernt worden. Und so erwarten wir denn mit Verlangen ‘und mit Vererauen die zweite Hälfte der Saunnlung, die uns Passow's zum Theil dornenvolles Le- ben in Breslan, aber auch die Befriedigung seines rastlosen Strebens in der glänzenden Aufnahme seiner Arbeiten und in dem erneute E einer schönen Häuslichkeit darstellen wird. Zärtliche Liebe für die Seinigen ist ein ausgezeichneter Zug in Passow*s Leben: wir ver- lasen ihn in Verzweiflung, aber dürfen Troft für ihn hoffen. C.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 4. Oktober. Abgangs Zeitdauer | Abgang

| Zeitdauer

rung der Singstimmen auch den Forderungen der modernen Welt, der |

So R On av tio | rei Waßpariteen | bübsches Duett für | Soprane |

Franz Passow's Leben und Briefe. Eingeleitet von Pr. Lud- | Herausgegeben von Albrecht Wachler. |

Briefen an seine Vektrauten, sich entfalten zu sehen. Freilich gehört | dazu, daß er sich gern schriftlich mitgetheilt, und daß er auswärtige | Vertraute besessen habe. Jst dies aber der Fall, so sind Briefe die besie |

Ph

an seine Freunde. An die leßteren schließen sich nach Einrichtung und |

sich nicht losreißen können, che er das geschmackvolle Bändchen vollen- |

Der Jüngling ist im einsam fleißigen Vaterhause vorgebildet: dar- |

feiv trat gleich als Selectaner ein; seine Briefe nah Hause und an |

von - | Pod a Fi ge E von ; D. Ll 11M | Pots am. | St. | M.

Um Lx Uhr Morgens . | [45 n M da L E] 125 » Mittags... A9 » Nachmitt. d » Ax » Nachmitt. | L A0 Abendsu ..|: 084 « 8 ck Abends E

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: “Meteorologische Beobachtungen. / 1839, Morzens Nachmittags | Abends | 7

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6 Uhr. [118 U. | 10 Uhr. Veodvachtung.

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Le O O Den 5. October 1839, P » p. N 9 _ 7 , c 4mtlicher Fonds- und Geld-Cours- Zettel.

. Pr. Cour. l: Pr. Cour N| Brief. | Geld. [&} Brief. | Geld Si «-Sehuild-Seh, | ¡108 fe 12| 103" 1 2lOstpr. Pfandbr. [32] 102%/s Pr. Eng!. Ohl. 30 4) O g | 192!/, Pomm. do, 3#| 108 Kur- u, Neum. do.32j 103

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PrömSechd, Seel. | | 70! E 695 : Kurzinärk, Oblig, [34 101* 12/1001 Neum, Schuldv. [S2 101° 1 100! l 1 2jCoup, und Zius-| Berl. Stadt-Obl, [#4 103/41 | Sch. d, Ku, Nel] Köuigsb, do, fj —- i Gold à! Eibiuger do, As | Nene Dukaten dito dô, 32| 100!/,; Friedrichsd'ór Danz. do, in Th. Ae! e Aud, M extpx. Pfandbr. [32] 102! 8 | 101 I Ieco à D Thl.

Grossh. Pos. do-|4| 1043/, | 104!/, Discouto

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Thl. zu 30 Sgr. Brief | Geld. E O D, [ dts (E N, s do, 250 Fl, S M 4139/2 f 2500 Mk. 4 Kure | do. 300 Mk. | 2 Mt,

London I LSt. j 3 Mét. Paris 300 Fr. 1 Mt. Wien in 20 Xr. 130 Fl. I 2M Augsburg « « «5» 150 Fl, j 2M, 160 Thl. 2 Mi. 100 Thl. | 8 Tage 150 Fl | 2 Ut, 1600 Rhi, | 3 Woch,

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Ï o. e B 08€ K j cterdam, 1 October. Niederl. wirkl. Schuld. 53!/,. 5% do. 101!/,. Kanz-Bill, 25° i 59/, Span. 27/4. Passive 83/,. Ausg. Sch. 151/,. Zins]. 9/2. Preuss. j Poln. —. OUVesterr. Met. —. itwerpen, 30. September.

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Prän.- Sch. A T Zinsl. 9. Neue Anl. 26!/,, G.

Frankfurt a V., 2. October.

Gesterr.39/,Met.106?/s« 1063/4. 4°9/, 100!/4. 100! /g. 21/39/-582/,Br.

Bank-Actien 1829. 4827. Partial - Obl. 1511/, Br.

1365/2 1363/z. Loose zu 100 Fl, —. Preuss

do. 49% Anl. 1025/s G. Poln. Loose 68!/, G. ) Spal Anl. 14! 14!/g. 21/29/06 Holl. 5927/5. 5213/1 g. Eisenbahn-Actien. Sf Germain 560 Br. Versailles rechtes Uter 535 Br. do. linkes Ufer 315 Br. Strassburg - Basel 315 Bf. Bordeaux - Teste —. Sambre- Meuse —. Leipzig - Dresden 98 Br. Köln - Aachen 84 Br. Comp. - Centrale —- Hamburg, 83. October. Bank - Actien 1510. Engl. Russ. 106!/g. London, 28. September. Consé 89/7 9001/4. ‘Belgi =—- Neue Anl. 305/,. Passìve ® Ausg. Sch, 1A! 21/96 Holl, 532 /,. 59/0 103!/,. 59% Part, 353.

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