1839 / 300 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

treibungen der Presse ist, so kann man sie doch noch nicht als einen wirklichen Maßstab annehmen; denn die meisten von den der Polizei angezeigten Fällen haben durchaus keinen ernsten Charaktex und erweisen sich bei genaueren Erkundigungen oft ganz alsch, oft als unbedeutende Schlägereien. Es wäre wohl endlich

eit, daß die Journale, die dergleichen Thatsachen erzählen, sich die Personen, welche ein Opfer solcher Ueberfäálle geworden seyn sollen, genauer andeuten ließen. Sie würden alsdann wahrschein- lich seltener Gelegenheit haben, die hiesigen Einwohner zu er-

recken und zu beunruhigen.“ : E Die Zahl der S oller in den vier größten Gymnasien

der Hauptstadt stellt s in diesem Jahre folgendermaßen heraus:

Louis Le Grand . . 1070 bis 1080

Dia 950 bis 960

St. Louis E P aa

Charlemagne - - - - 760 bis 780

Henry IV. 700 bis T10. 7 Der bekannte Maschinenbauer , Herr Pauwels, der s{ch durh das Stocken seiner Geschäfte in die Nothwendigkeit ver- sett sah, einen großen Thetl seiner Arbeiter zu entlassen, versam- melte zu dem Ende gestern seine sämmtlichen Arbeiter, 120 an der Zahl. Er sebte ihnea auseinander, daß er dur die Um- stände genöthigt werde, die Hälfte von ihnen zu verabschieden, und daß er, dem bei solchen Gelegenheiten üblichen Gebrauche zufolge, dic ältesten beibehalten würde. Die Arbeiter kamen nach einer kurzen Berathung überein, sämmtlich in den Werkstätten des Herrn Pauwels arbeiten und sich, um die nothwendig ge- wordene Ersparniß herbeizuführen, sämmtlich mit einer halbtägi- gen Arbeit begnügen zu wollen. 1

Am Schlusse eines von dem Moniteur parisien mitgetheil- ten Schreibens aus Konstantine über den Einzug des Herzogs von Orleans heißt es: „Man muß dem Herzoge von Orleans Glúück wünschen, daß er diese Reise nach Afrika unternommen hat. Es if eine entschieden friedliche Reise, eine bloße Recognosci- rung der Orte und der Menschen; aber man muß dem ‘Prinzen die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er ohne Ausnahme alle Etablissements, alle Posten, alle Läger, alle Blockhäuser und alle Hospitäler in Augenschein genommen hat. daß si’ die guten Folgen dieser genauen Besichtigung bald fühl- bar machen werden, und daß endlich irgend eine große Maß- regel’ in Betreff unserer Afrikanischen Besißungen ergriffen wer- den wird.

Nach dem Eclaireur de la Mediterranée wird der Vice: Admiral Baudin am 15. November mit dem Linienschi}f „„l’Ocean“‘, auf welchem er seine Flagge aufpflanzen soll, aus dem Ha en von Brest absegeln. Der „Neptun“ und der „Susfren““ sollen sich zu derselben Zeit nah Toulon begeben, wo der „Al- aer“ und der „Marengo“‘“ sih ihnen anschließen werden. Die Linienschiffe „le Souverain“, „le Scipion‘, und „a ville de Marseille‘““ werden eine Reserve-Division unter den Befehlen eines Contre-Admivals zu Marseille bilden, und dort den Befehl zur Abfahrt erwarten.

Börse vom 23. Okt. Die Jnhaber der Spanischen Ren- ten hatten. bis jekt dem Gerüchte, daß Don Carlos seine Pässe erhalten werde, wenig Glauben geschenkt. Heute aber war diese Nachricht so allgemein verbreitet, und wurde von so gut unter- richteten Personen bestätigt, daß viele Spekulanten es für gut fanden, ihre Spanischen Papiere loszuschlagen. Die aktive Schuld fiel auf 29!/, à 29 und die passive auf T!/,.

Großbritanien und Jrland.

London, 22. Okt. Die verwittwete Königin hat eine Strecke : der Birminghamer Eisenbahn bereist. der Bahn hatten zu diesem Zwecke einen besonderen Wagenzug festlich ausgeschmückt und zur Disposition Jhrer Majestät gestellt.

Als kürzlich der Herzog Karl von Braunschweig durch Ox- fordstreet fuhr, wurden die Pferde flüchtig, und jein Wagen stürzte um; der Herzog e jedoch weiter nicht beschädigt worden.

Der junge Mann, Thomas Aniger, Sessel- und Polster- Fabrikant, welcher neulich im Schlosse zu Windsor Nachts die Fenster ‘einwarf, erschien in diesen Tagen mit seinem Vater vor dem Alderman Piric. Er war angeklagt, auch in 2 Kapellen die Fenster eingeworfen zu haben. Auf Befragen leugnete er sein Vergehen nicht, erklärte aber, daß er nicht wisse, was er thue. Der Alderman sagte zum Vater, er möge scinen Sohn in das Jrrenhaus von Bedlam bringen und den Direktoren das Vorgefallene erzählen, sie würden ihm dann die Aufnahme nicht verweigern.

Der in diesen Tagen verstorbene Mäkler h der neuen Londoner Universität ein Legat von 24,000 Pfd. St. vermacht, das nach dem Tode seiner Wittwe fällig wird.

Im Courier läßt sich jeßt Jemand unter dem Namen „¡Publicola‘/ über die Mangelhaftigkeit des jeßigen Englischen

ank-Systems vernehmen und preist die Emission von Ein- und Zwéipfund - Noten als alleiniges Rettungsmittel an. Er meint nämlich , die Bank müsse Gold in Barren und nicht gemünztes Gold ‘in thren Koffern haben, selbiges aber zu 3 Pfd. 17 Sh. 10/4 Pee. für die Unze verkaufen und den ‘Preis nur erhdhen, um eine vortheilhafte Ausfuhr des Goldes zu verhindern.

Peter Bacon hat

Nach Papieren, welche auf Befehl des Unterhauses bekannt

gemacht worden sind, haben im Laufe des Jahres vom 11. A

nuar 1838/,, in London 306 und ‘in den Grafschaften, nament: | lich in den Städten Manchester, Birmingham, Leeds und Liver- |

pool 784, zusammen 1887 Bankerotte stattgefunden. Die Zahl der durch den „Great Western‘/ bei seiner leßten Reise aus England nah New-York gebrachten Briefe betrug

nicht weniger als 10,009; das Porto dieser Briefe belief sich auf | Dies it die stärkste Summe, die bis jeßt für | diesen Gegenstand bei einem einzigen Schiffe bezahlt worden ist. achrichten aus den Baumwollen-Manufaktur-Gegen- den in Frankreich und Belgien sind, dem Globe zufolge, viel als die aus den Baumwollen-Manufaktur-Distrikten „Es ist wahrscheinlich“ sagt dieses Blatt, „daß an allen Orten die Arbeiter bei dem herannahenden Winter großen Wenn die Nachrichten aus Amerika in dem nächsten Monate nicht günstiger lauten, als die ‘leßten, und es läßt si dies kaum erwavcen, so wird unser Handel in Manchester, Lecds und Birmingham durch den Mangel an Bestellungen von dorther große Nachtheile erleiden.“ Die alte Schottische Universirät Sr. Andrew's hat neuerlich Hinsichtlich der wissenschaftli- chen Bildung sind durch einen Senats - Beschluß die bürgerliche Baukunst, die technische Cheraie, die Staats. Wirthschaft, die theo- Sprachen unter die Lehr- Die seither üblichen Gebüh- ren für die Erlangung der Grade eines Baccalaureus und Ma-

2500 Dollars. Die

ungünstiger, in England.

Entbehrungen ausgeseßt seyn werden.

mehrere Verbesserungen erhalten.

retische Philosophie und die neueren Gegenstände aufgenommen worden.

gisters der Künste sind abgeschafft, und diese Auszeichnungen sol- jen fünftig nur als Belohnung erprobter Tüchtigkeit vevsiehen werden. Die akademischen Stipendien, die seither häufig nach Gunst verliehen wurden, sind auf den ursprünglichen Sinn threr

Wir zweifeln nicht, |

Die Direktoren

1234

Stiftung zurückgeführt worden. Die Bibliothek sicht einer Um- gestaltung und Erweiterung entgegen. s

Ein Korrespondent des Courier macht bemerklich, daß der Marquis von Labrador, jeßt Agent des Don Carlos in Paris, dem Anschein nah s\o enthusiastish in der Vetheidigung der Sache des Lebteren, früher als Repräsentant Donna Jfsabella’s in Rom während des Ministeriums Zea Bermudez figurirt habe. Erst nach dessen Sturz und mit Aufhebung der Spanischen Ge- sandtschaft in Rom, als Herr Martinez de la Rosa und die li- berale Partei ans Ruder gekommen, sey derselbe zu den Karlisten übergetrcten. Das erwähnte Blatt meint, Herr von Labrador müsse doch nicht hoch im Vertrauen seines GBebieters stehen, denn seine Behauptung, daß Don Carlos die noch für ihn kämpfenden Generale keinesweges zur Niederlegung ihrer Waffen autorisirt habe, sey durchaus ungegründet; jenem Behuf an Cabrera und den Grafen España abgesandt worden.

Der neulich hier eingetroffene Kommissar aus V Fortique, wird in Gemeinschaft mit den Herren Gual und Mos- quera als Kommissarien für Neu-Granada und Aeguator Arbeiten für die Vertheilung und Berichtigung der Columbischetn Staatsschuld Theil nehmen. Jm Ailgemeinen wird die Handels- Politik dieser Staaten, besonders von Neu-Granada's, gelobt: \ hac durch Kongreß-Akte vom Mai d. J. der Hafen von Panama für vier Jahre bedeutende Privilegien erhalten. Portobello ift zum Entrepot und Buenaventura am Stillen Meere zum Freiß fen auf 40 Jahre ertlärt worden.

Dem Sun schreibt man aus H handel stärker als betrieben werde. wenn Jagd auf fie gemacht wird, die Portugiesische und Nord ifani{che Flagge auf. Die leßte Westindische Post meldet die Wegnahme mehrerer Britische

durch Als die Schaluppe „„Picêle“ hte,

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» Wklavenschisse Ziehen,

Élavenschifse Kreuzer. auf ein Sklavenschifs} Jagd machte, wurden, um das verfolgte Schiff zu erleichtern, von der aus 500 Schwarzen bestehenden Ladung 322 über Bord geworfen, che dasselbe genommen wurde. Die Ueberlebenden wurden von der gemischten Kommission in Havana für frei erklärt und nach Jamaika gebracht, wo sie sämmtlich, bis auf acht, von den Pslanzern sih als Tagelöhner anwerben ließen. Am 4 Juli nahm die „Picle“/ ein anderes Sklavenschiff, die „Sierra del Pilar“/, mit 118 Schwarzen, die im elendsten Zustande waren. Um 29. Und 20, i mit 480 Schwarzen tem nicht hinreichend. Man ber und Dezember i838 und Januax bis März 60,000 Afrikanische Sklaver i worden sind.

Die Nachrichten aus Sidney reichen bis T1 Unl Der dasige Gouverneur hatte die geselßgebende Versammlung am 11, Juni eróffnet. Die: Rede enthält cine schmeichelhafte Schil derung von den kúnftigen Aussichten der Kolonie. Da Dürre fruchtbarer Regen gefolgt war, so waren aile Besorgnisse vor einer Hungersnoth verschwunden.

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berechnet, daß im Oftober, A 4 J

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auf die

Amsterdam, 24. Okt, Die Nachricht von der Anerkennung der Königin Jsabella von Spanien durch unsere Regierung (1. den Art. Paris) wird auch vom Handelsblad als unzweifel- haft erklärt. y 24

Der in der lebten Zeit statigefundene Fall des Courjes der Hol- ländischen Staats-Papieré wird jeßt dem allgemein Glauben fin

denden Gerüchte einer den General-Staaten vorzuschlagenden An- |

leihe von 50 Millionen Gulden zugeschrieben, welche dazu dienen soll, die vom Amortisations -S yndifat in den leßten Jahren ge- leisteten Vorschüsse zu decken; auch jagt man, das Budget, welches im vergangenen 14 Millionéèn Gulde! hat, in diesem Jahre noch um einige Mül

den folle.

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Baron BVieskau ifk, nachdem cr

Sefon Goruttschlgn Hosen Veutschiands

Biel, 22. Okt, seine diplomatische erfúllt hat, seit zwei Tag hier ein

Der Niederländische Gesandte, Herr von Fal, leidet fort- während an der Gicht und hat noch Niemanden empfangen können.

Man spricht von auf der Eisenbahn zu

Pn GA R ) S EE Mission bei verschtedenen en wteder

vorn CLLofcn.

einer zu Brüssel für den Waaren-Transport

Stande kommenden Gesellschaft.

Einem Antwerpener Blatte zufolge, wären dort kürzlich auf

einem Holländischen Dampfboote drei Ballen mit Holländischen Uniformen gefunden und, als nicht deklarirt, in Beschlag genom- men worden.

wie Si

B 18 Of (2 2) Dey König 4k, bereits wissen, nach Wiesbaden abgereist. Se. Majestät incognito unter dem Namen cines Grafen von Ardenne, bedeutenden Besibung in der Provinz Namur, die Privateigen- thum des Kdnigs ist. Sein Gefolge besteht 1 aus einigen Adjutanten, einem von seinen Secretairen und scinem Leibarzt. Zweck der Reise ist der Bebrauch des Bades und Brunnens in Wiesbaden. Alle anderweitigen und besonders die politischen Combinationen, welche man von mehreren Seiten her damit in Verbindung gebracht hat, entbehren durchaus aller Begründung,

Majestät i noch

Die Dauer der Abwesenheit Sr.

seßt, doch dürfte dieselbe, da eine vollständige Kur beabsic wird, wenigstens einen Monat währen. Die Abreise hâtte / früher stattfinden“ sollen, aber die Unruhen in Gent und zu noch die Ankunft des Niederländischen Gesandten, Herrn Falck, den der König noch am Tage vor seinêr Abreise gen hat, haben dieselbe länger, als bei der vorgerückten

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zeit wünschenswerth war, verzögert. Schweden -und. NöorwegEn. Stockholm, 22. Okt. Der Reichstag is durch König- liche Proclamation auf den 14. Januar 1840 einberufen worde. Decuu t\ Ml: di Mänchen, 23. Okt. Jn diesen Tagen wöhst 5 a su x ¿k ‘. V » 4. o . A e S 4 H Universität ihren Abgeordneten zuv Stände-Versammlung. is im Publikum gespannt, wen die Wahl tressen wird. Bea:

die hiestge Man nennt als Kandidaten die Namen mchrerer würdigen Männer. f Die Universität Erlangen hat den ordentlicher Professor Theologie, Pr. Adolf Harleß, zum Deputirten für d tehenden Landtag gewählt.

f; Schauspieler Weymar, ein

Dresden, 23. Oft. ge cines MNervenschlages mit

sehr geschößter Künstier, Tode abgegangen.

Hannover, 26, Okt. Se. Königl. Majestät haben dem diesseitigen Gesandten bei der Bundes-Versammlung, Geheimen

vielmehr seyen der General | Elio und der Marguis del Pace mit ausdrücklicen Befehlen zu }

März Hatte die -„„Elecira‘/ zwei Sklaven}|chisse

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Kabinets-Rath, Freiherrn von Stralenheim, das Großkreuz deg Guelphen-Ordens verliehen.

Frankfurt a. M., 25. Okt. Die hier im Druck erschie nene Darlegung der Bundes- Centralbehdrde is bereits in der ersten Auflage vergriffen, und wird in diesem Augenblicke eine zweite veranstaltet. Die Exemplare werden zu dem Preise von 5% Kr. (16 Sgr.) verkauft und dürften bald auch wohl im übri gen Deutschland zu haben seyn. Auszüge daraus lassen sich (mit Ausnahmee der gestern von uns mitgetheilten Uebersicht , Einlei: tung und Nachworte) kaum veranstalten, ohne dem Verständnisse des Ganzen Eintrag zu thun.

Oesterreich.

Wien, 23. Okt. So viel man hier aus Konstan tinopel erfährt, ist in diplomatischer Beziehung eine förmliche Stille eingetreten. Der Oesterreichische Hof - Dolmetsch, Her, von Huszar, hat vom Sultan eine mit Brillanten verzierte Dos erhalten und i am 1Tten schon wieder hier einan Der Hauptort der diplomatischen Unterhandlungen ist jeßt London, werden Instructionen bei den verschiedenen Lega tionen in Konstantinovel erwartet. Gerüchte von einem Traktate Frankreichs mit Mehmed Ali (der sich wieder ganz wohl befin- det) Und von einer daher entstandenen Entfremdung zwischen Ponsonby und Roussin hatten sich in Konstantinopel verbreitet. Daher sprach man dort auch von einer baldigen Abfahrt des Eng; lischen Geschwaders aus der Besica -Bai. Jn der Hauptstadt war die Ruhe nicht gestört, doch schrieb man den Brand der Feß- oder Müben-Fabrik ciner Jntrigue zu, welche mit dem Tur- ban das alte System wieder cinzuführen beabsichtigt.

Gleich nach dem Eintreffen Sr. Durchlaucht des “Färsten von Metternich wird unser Botschafter am Petersburger Hofe, Herr von Ficquelmont, wicder an scinen Posten abgehen.

Fürst Púckler-Muskau wird bis Ende dieses Jahres in Pesth bleiben.

Auf der Eisenbahn zwischen Wien und Brünn wird vom

November an cin Separat-Tráin für Personen und Waaren täglich Morgens um 2 Uhr von Lundenburg nach Wien abgehen,

Hohenau, Drdfing, Dürnkrut, Anger, Gänserndorf, Wagram ind Süssenbrunn anhalten, und um 2 Uhr Nachmittags in der- selben Ordnung zurückkehren. Da dieser Zug nur mit einer Ge- \{chwindigkeit von zwei Meilen in der Stunde fahren soll, so ist fár diese Fahrt die Personen-Taxe auf zwei Drittel des bestehen- den gewöhnlichen Preises festgeseßt, mit der Bemerkung jedoch, daß Waget Klasse während. der Dauer der strengen Jah- t, aus Sanitäts-Rücksichten, nicht mitgenommen werden. Teht jeder Person frei, Gepácke oder Waaren mitzunchmen,

ein Kolli bis zum Gepichte von 100 Pfd. frei ist, meh- aber nach ihrem Gewi nach dem Waaren-Tarife bezahlt

werden mussen.

und von daher

K vierter

Pesth, êt. Die Ofner und Pesther Zeitung meldet us Gran vom 14. Oktober: „Der Mörder des Prädialisten und Primatial- Architekten, Johann Bapt. Packh (\. Nr. 295

St. Ztg.) is entdet und eingefangen, und har bereits fein Berbrechen gestanden. Er is ein gemeiner Soldat, der in der Nachbarschaft des Hauses des Architekten wohnte. Er wurde dadurch entdeckt, daß gleich am Tage des Mordes .ein Mädchen

15. O

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iederen Standes, mit welchem der Soldat vertrauten Umgang atte, zu einem Kaufmann eine Bankiüote von einhundert Gulden C. M. wec{seln kam. Dem Kaufmann war dies auffallend und erdächtig; er gab das Mädchen bei Gericht an; sie wurde cin-

gezogen Und gestand, die Banknote von dem Soldaten erhalten |

Dieser hatte sich inzwischen nach Pesth begeben, ward

ergriffen.‘

zue haben. aber dort S ch weiz.

Basel, 22. Okt. Man liest in der hiesigen Zeitung: ,„„Nach Aussagen von Reisenden foll die Züricher Regierung, neue Unruhen befürchtend , gestern (am 21. Oktober) Waffen ausge- theilt haben, auch soll das Posthaus damit versehen worden seyn. ir können nicht umhin zu bemerken, daß wir bei der, nach sonsti:

en sicheren Nachrichten im Kanton Zürich herrschenden gründli-

| cen Rube diese Ausfagen für sehr unwahrscheinlich halten.“

Zu Genf ist im vorigen Monat der Graf von Sellon, be-

| kannt durch seine menschenfreundlichen und wohlthätigen Stifcun- | gen, im disstten

Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. Spanten _— Der Globe theilt ein Schreiben seines Korrespondenten in Madrid vom 11. Okt. mit, worin es heißt: „Die exaltivte

|- Partei, oder die liberale Opposition, welche die Majorität im

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Kongresse bildet, hat eingesehen, welche Thorheit sie am Montag durch die Versdhnung mit dem Ministerium begangen hat. Da e sich in derselben Lage befindet wie die Tories im Mai dieses 8, als diese endlich die lang ersehnte Gewalt erfaßt hatten, aber sie wieder entwischen ließen, so ist sie natürlich ebenso auf: gebracht gegen Herrn Olozaga und die andern Trdpfe dieser Par i Englischen Tories im lebten Frühjahr gegen Sir

Peel, als er dadurch, daß er auf Ernennung der Hof

r Königin bestand, die Gelegenheit, ein Tory-Ministe-

zu bilden, sich entschlüpfen ließ. Der Kongreß, sagen Exaltirten , - erklärte seine Sißungen für permanent, Minister waren beschuldigt, ja überführt, die Verfassung

zt zu ‘haben, sie waren so gut als abgesetzt, wir hatten die n-Regentin in unserer Gewalt, und dies würde auch ferner gewesen seyn, wie nach den Ereignissen in Lagranja,

hor Olozaga, statt den General Alaix von seinen Kolle

gen zu trennen und ihn zu zwingen, dieselben ohne irgend eine Bedingung zu verlassen, jene jämmerlich großmüthige Farce ciner allgemeinen Versdhnung spielte, das ganze Kabinet umarmte und, indem Alles einstimmig bewilligt wurde, was die Mini- ster verlangten, nämlich das ganze Geseh über die Fut! ros, ihnen gestattete, im Besibe der Gewalt zu bleiben, die ihren schwachen Händen bereits entfallen war. Olo- zaga hat seitdem seinen großen Fehler bereut, aber s ist zu spät. Die ministerielle Partei außerhalb der Kammer traute ihren Augen und Ohren nicht, als sie ihr Glück las und hörte. Die Veränderung des ganzen Kabinets, mit Einschluß von Alaix, war bereits im Voraus beschlossen worden, und selbst in den nächsten vierundzwanzig Stunden gab man diesen Plan noch nicht auf, da man noch immer fürchtete, die Opposition werde das, was sie gethan, durch irgend ein parlamentarische Mandver wieder zurücknehmen. Allein die Führer dieser Parte! waren uneinig unter sich und warfen einander gegenseitig vok, die Veranlassung zu der erlittenen Niederlage gewesen zu seyn. Herr Olozaga wird von seinem Anhange beschuldigt, daß er durh die Umarmung des Generals Alaix cin 10° sches Signal gegeben habe, während Olozaga seinerseits sich beklagt, daß man seine Großmuth, die ein isolirter Akt hätte

ólciben sollen, auf alberne Weise nachgeahmt, sih seinen Gegnern in die Arme gestürzt und dadurch denselben wieder auf die Beine geholfen hätte. Arguelles habe wie ein Kind geweint, Mendiza- hal die ganze aus 30 Mitgliedern bestehende Minorität auf ein- mal umarmt und Jeder seine Rollé auf die närrishste Weise ge- spielt. Jest ist nun diese Pariei schr niedergeschlagen, sie grol- sen mit einander, uud Aile zittern vor dem wahrscheinlichen Ein- griffe in die Verfassung und vor der Wiederherstellung des Kdö- niglichen Statuts. Die Ausficht auf Gewalt und Aemter isk verschwun- den, noch che sie úber die Theilung der Beute sich einigen fonnten, die, wie ich glaube, das Haupt-Hinderniß füt ihre Einigkeit war, indem Jeder jeinen Anhang hatte und man sich nicht ver- ständigen konnte, weil Jeder ein anderes Jdol anbetete. Aus dem Schreiben eines ausgezeichneten Offiziers der Nord - Armce habe ich leider ersehen, daß zwischen den alten Truppen der Kd- nigin Und den vor furzem überaegangenen Karlisten kein großes Einverständniß herrscht, indem Erstere ecifersüchtig darauf sind, daß die Lesteren in Bezug auf Rationen, Kleidung und Sold mit größerer Aufmerksamkeit behandelt werden. Dies hat bereits zu so unangenehmen Reibungen geführt, daß man genöthigt ge- wesen ist, fie in verschiedene Kantonnirungen zu trennen. Jn der Hauptstadt bemerkt man dieselbe Eifersucht unter den Civils- Personen, die beständig fürchten, von Karlisten verdrängt zu werden, welche bis jeßt sich niht ofen um Aemter be- werben konnten und nur sehr vorsichtig einges{chwärzt wurden. Diese Eifersucht droht, ernstliche Folgen herbeizuführen. Ge- stern fand zur Feier des Geburtstages der Donna Jsabella ein glänzender Handkuß im Pallaste statt. Es hatte sh eíne große Menge Zuschauer versammelt, da dergleichen Schauspiele in den lezten Jahren sehr selten vorgeommen sind. Das diplomatische Corps, der hohe und niedere Adel, die hohen Staats - Beamten und Hofleute in Galla und die Damen in den reich- sten und glänzendsten Kostämen. Namentlich zeichneten sich die derzogin von zua, die Gräfinnen von Oñate und Puñaro- ten von Cimevra, Quintanar, Castellanos, die Her-

die Damen de Tablada durch den Glanz

waren Personen von allen Parteien und

Gemäßigte und Liberale, Offi- Am Abend wurden Feuerwerke war erleuchtet.

en Fugeacn : chcanite. 6A Nr tadt

197 v Lib v

d sid ungemein große Volksmenge, und darlisten wetteiferten an Glanz mit ihren Nachbaren. und das Ausschmücken der Balkone und Fen- ) Die Deputatior | ebenfalls in Galla en Glückwunsch abzustatten. Allein Festlichkeiten is die Juntrigue einen Seite die gegenwörtigen behalten , Und auf . der anderen Seite fle zu vielbelobten Umarmungen am Montag haben der anderen Seite nicht zu stillen vermocht. Während der Herzog von Vittoria in Saragossa Proclamationen haben die Karlisten in Chelva drei Na- tional-Gardisten erschossen, weil dieselben im Gesyräch geäußert hatten, der Friede werde bald proklamirt werden. Zögert er noch lange, und 1 sich damit, Adressen zu empfangen und zu beantworten, Bälle zu besuchen und seine Andacht in der Kirche Nuestra Señora_ Pilar zu verrichten, so werden die Karlisten noch mehr erschießen. Jn Morella arbeiten täglich 2000 Mann an Befestigunzswderken, die Magazine sind mit Lebensmitteln und alle Vorkehrungen getroffen, um einen dauernden and leistez diese Festung eben so hartnäckig zu aa. Die Bewohner und die Trup- eben so viele und noch mehr Of- zu tódten, als damals in der Bresche. KRabdalos und hat eine große Anzahl gesandt. Auf der westlichen Straße sind n der Ndhe von Talavera de la Reyna

nach

pdegabd sich

sehr thâ:ig Un auf. der M ¡nis Ninistei

è Denn die

darauf, Cabrera war am 2ten in Geiseln nach auch mehrere

erschienen.“

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t. (O. B) Gestern stattete der Sultan Abdu » Medizinschule von Galata-Serai cinen Besuch ab, wobei c Direktor dieser Anstalt, Dr. Ber- seine Zufriedenheit über die zweckmäßige Einrichtung der- d die bereits von den Schülern gemachten Fortschritte zu erfennen gab. Se. Soheit war vom Seraskier Halil Pascha, om Müschir des Serails Riza Pascha und vom Hekim - Baschi (Hofarzt. [ah Ef begleitet. (Die im „„Journal de Smyrne“ enthaltene Nachricht von der Entlassung des Dr. Ber-

nard scheint demnach ungegründet zu seyn.) | „__— Fn einem von de Times mitgetheilten Schreiben aus Konstantinopel vom 25, September wird über einige der lehz- ten Beainten ingen, über die Finanz - Verhältnisse der Pfovte, unt )ifferenzen mit Persien Folgendes be- merêt: „„Zn den wi Regierungs-Acmtern werden fortwäh- rend Veränderungen mit dem Personal vorgenommen , da Chos- rew Pascha entschlossen scheint, sich aller ihm irgend mißfälligen Individuen zu eniledigen. Hafiz Pascha, der vom Ruder der I j Gs i / » L Finanzen. entfernt worden, hat man nach Adrianopel geschickt. Er soll sich auf jenem ein bedeutendes Vermögen beiseitge- dracht haben. Seù werden nun eine günstige Gelegen- heir haben, ihre Klage gegen ihn vorzubringen, und es kann nicht fehlen, daß ihn zuleßt Ungnade triffe. Nuri Efendi, der in Re- shid Pascha's Abwesenheit Minister der auswärtigen Angelegen- heiten und Prâsident des Ackerbau-Kollegiums war, ist von dem Wesir zum Gesandten am Französischen Hofe ernannt worden; da er si aber früheren Anwesenheit in Paris so benahm, daß er fast ganz aus den gesellschaftlichen Kreisen ausgeschlossen blieb, so glaubt man, seine Ernennung werde den Franzosen nichts Akif Efendi, der sich bei der Chur-

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Weniger als angenehm st chillscchen Sache so bemerklich gemacht und längst für eine ge- fährliche Person galt, ist aus dem Wege gebracht und nach Îs- mid geschickt worden. Tuyar Pascha geht nach dem Paschalik Kiutajah, und Mustapha Krani Bey, einer der Kommissarien, die den Englischen Handels - Traktat unterzeichnet, ist Musselim von Brussa geworden. Für diese Veränderungen ist kein andes ver Grund anzugeben, als daß sie dem Großwesir zu Gefallen stattgefunden, der nur solche um sich haben will, die seinem Re- gierungs -System günstig sind. Mit den Finanzen der Pforte steht es in diesem Augenblick etwas mißlich, doch thut die Re- gierung fräftige Schritte, um die Ausgaben aller Staats-Aemter einzuschränken, und die verschiedenen Paläste, deren Bau Unier dem vorigen Sultan angefangen und wofür ungeheure SURIA verschwendet worden sollen möglichst rasch und »Mfeil beendigt werden. Auch in den einzelnen Zwei- A Großherrlichen Hofhaltung“ werden Ersparnisse be- us Bei uad alle unnüße Stellen abgeschafft. Kürzlich wurde Wat fehl erlassen, wonach die Sarafs oder Banquiers fortan

en Zinsen befreit sind, die sie bisher der Pforte von den

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Auf der Plaza del | die |

des Senats und der |

1235

Einkünften der verschiedenen Distrikte zu entrichten hatten. Wenn sie bei der Ernennung eines Pâscha’s oder Gouverneurs nicht im Stande sind, den Forderungen der Regierung zu entsprechen, fo ist ein gewisser Termin für die Zahlung der Summen festgeseßt, der den Banquiers hinreichende Zeit lassen wird, den Betrag der Raten ae ges und sih vor den mit dem bishcrigen System verknüpften unheilvollen Folgen zu bewahren, da sie früher den vollen Belauf der Einkünfte, ehe derselbe erhoben war

in den Schaß zu zahlen hatten. Jm verflossenen Jahre sind die Sarafs dadurch häufig fast ruinirt worden, daß sie den Paschas im Jnnern zur Truppen - Aushebung beträchtlihe Summen vor- schossen, und die Distrikte dann außer Stande waren, dieselben zu erstatten. Den neuesten Nachrichten aus Bagdad zufolge, hat die Persische Regierung durch den Pascha von Bagdad die Zahlung ciner Summe von 45 Millionen Piaster ge- fordert und gedroht, eine Armee gegen Bagdad senden zu wollen, falls dies Geld nicht auf der Stelle gezahlt oder wenigstens Maß- regeln zur Sicherung der baldigen Zahlung getroffen würden. Man zweifelt jedoch sehr, ob Persien, selbst bei dem jeßigen Zu- stande der Türkei, einen solchen Schritt wagen wird. Es würde aber eine kráftige Hülfe für Ibrahim Pascha seyn, da der Pascha von Bagdad, die einzige Macht, die er noch zu fürchten hat,

durch eine folche Diversion im Schach würde gehalten werden. | Der Persische Gesandte, Muzza Jaffa, is gestern Nachmittag |

von hier nach Teheran zurúctgereist ; er soll vom Schach abberu- fen eyn. Obigem in Verbindung. Er reist zu Lande und nopel ohne Abschieds - Audienz beim Sultan ver Außerdem meldet dieser Korrespondent noi, daß Graf von Carnarron, der sich mit seiner Familie drei Monate in Therapia aufgehalten, mit dem nächsten Dampfboor über Malta nach England zurückkehren werde. Auch führt der- selbe über das frehe Benehmen Klage, welches sich die S Capitaine häufig gegen Frauen erlaubten, welche di

Passagiere ohne männlichen Schuß machten, und woe

auf einem in England von Smyrna mmenen Englis Kauffahrteischif} ein Fall vorgekommen war, an dessen Bord sicl zwei Frauen befanden, die ihren bei der Ves chischen Da.npf- \chifffahrtê-Compagnie als Jugenieurs angestellten Männern na:h- reisten. Sie beschwerten sich beide über api

Englischen Konsul in Smyrna, dieser erklär

ser Sache nichts thun könne. Der dringt nun darauf, daß man den & macht ertheilen solle, um können.

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n dal D Breslau, 25. Okt. Heut Orientalist Dr. Tobias Habicht, Professor schen Sprachen an hiesiger Universität, an den Folaen eines ihm einige Tage zuvor zugestoßenen Schlagflusses gestorben Sein! Ausgabe und theilweise Uebersebung der Tausend und Eine Nacht ist bekannt. Die Professoren Bernstein und ( lesen jet noch an hiesiger Universität über Morgenlät Literatur.

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Aachen,.24. Okt. anzeigen zu können, daß die Direction der Rheinischen Eisenbahn vor acht Monat 4090 Actien von den drei Kölnischen Bangzuiers zurückgenommen, und daß fie jeßt mit dem Belgischen Gouver- nement einen Vertrag abgeschlossen hat, wonach dasselbe mir dic- fen 4000 Actien bei der Rheinischen Cijenbahn betheiligt seyn wird.

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E Aachen, 22. Oft. Landbau und Gewerbe. Die in der jüngeren Zeit auf einer gewissen Höhe erhaltenen lob- nenden Getraide-Preise sind dem Ackerbau und der Wiesen- Kultur der kräftigste Hebel zur ¿Beseitigung bisheriger Hinder nisse und ein Sporn zu entscheidenden Bestrebungen zur Siche- rung von Nahrungsquellen gewesen, denen jeder Staatswirth die oberste Stelle anweiset. FJenen Getraide - Preisen und den da- durch erzielten Mitteln ist die Anerkennung des hohen Werthes des Grund und Bodens und leßtern Bearbeitung durch Entwässerung und Bewässerung, Ausrodung, Urbarmachung, zweckmäßige Düngung und Vervollkommnung in jeder Beziehung zuzuschreiben, welche in der leßteren Zeit die Köpfe so vieler in- telligenten Landwirthe und die Hände so vieler Ackerbauer und Arbeiter beschäftigt haben, und zwar lohnend in einem höchst er: freulichen Maaße. Ernster Wille, Geschicklichkeit, Aufmerksam- eit, Umsicht und Fleiß haben jene Mittel erweckt und zweckmä ßig vereinigt, um unabsehbare Oeden und Haidestrecken, einzelne Súmpfe, wenig einträgliche wilde Weide, und Wald-Distrikte der * Acker- und Wiesen-Kultur zuzufüh- des Acker- und Wie-

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geregelten Holzzucht und de ren, gleichzeitig mit der Vervollflommnung senbaues da, wo er schon mehr oder weniger lebhaft betrieben wurde. Jeder der Kreise des hiesigen Bezirks giebt mehr oder weniger augenscheinlichen Beweis davon, selbsk jene, deren Boden und Klima nur durch ununterbrochene ausdauernde Anstrengungen in Beziehung auf Boden - Erzeugnisse künstlich empfänglich gemacht werden können. Bei der Kalkdüngung, die freilich mehr als ein Reizmittel, denn eine eigentliche Dün- gung betrachtet werden muß, hat man im Kreise Malmedy die allerdings nicht unwichtige Wahrnehmung gemacht, daß die sonst so háufig vorkommende schädliche Wucherblume dadurch immer mehr ausgerottet wird. Da, wo Lohßgerbereien bestehen, hat sich die ausgelaugte Lohe, wenn man sie im Frühjahr über die Wie- sein ausbreitet, als ein sehr gutes Grasdüngungs-Mittel bewährt.

An die Verbesserung des Aker- und Wiesenbaues natärlich auch die Viehzucht und die Sorge für cinen nübli- chen Viehstand. In den Kreisen Eupen, Montjoie und Malmedy ist die Viehzucht mit eine Haupt-Nahrungsquelle, und mehr als je früher dort für die Verbesserung der Rindvich-Racen gewirkt werden. Die Virkenfelder, so wie die Schweizerischen und Hol- ländischen Zuchtstiere haben sich dort bisher zur Veredelung der einheimischen Raçen am besten bewährt. Durch Förderung der Haltung von guten tüchtigen Zuchtstieren mittelst Aussezung von Geld-Prämien für die besten Zuchtstiere, hat man in neuerer Zeit schon erfreuliche Resultate gewonnen und die Ausführung der mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 18. Juni d. J. gench- migten Zuchtstier- Körordnung wird dabei ferner von dem wohl- thätigsten Einflusse seyn. Von der Veredelung der Schaafe, womit früher, namentlih in den Kreisen Montjoie und Malmedy viele Versuche angestellt worden, ist man, da sich dabei kein Vortheil für den Landmann heraussellte, ganz ad gegangen. Das Klima jener Kreise scheint für die Spanische Schaafraçe zu rauh zu seyn und die Resultate der Versuche, sie hierher zu verpflanzen, fielen unbefriedigend aus. Jn jenen südlichen Kreisen geschichte auch wenig zur Veredelung der Pferderace, da der Landmann die dort einheimische Ardennew Race mittleren Schlages sowohl für seine landwirchschaftlichen

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Seine Abreise kam unerwartet, Und man seßt sie mit |

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M gy D] 1, T RRAS B E G N - j “A gcch. Z.) Wir sind in den Stand gejelit,

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Arbeiten als auch für; das von ihm nebenbei betriebene Fracht- fahren für die zwemäßigste hält. Dagegen gewinnt das mit einer gewissen Liebhaberei verbundene Bestreben für die Pferde- Veredelung in den nördlichen Kreisen des hiesigen Regierungëe- Bezirks immer mehr an Umfang, und es wird die bald zu er- wartende Stationirung eines besonderen Beschäler - Depots für die Rhein-Provinz diesem Bestreben günstig zu Statten kommen. Der seitherige enge Betrieb der Berg- und Hütten- werke hat im Allgemeinen nicht abgenommen, obgleich in der Eisel der Eisenstein - Bergbau während der lebt verflossenen Monate vorübergehend etwas s{chwächer betrieben wurde, wie dies aber zu dieser Jahreszeit, der Feldarbeiten wegen, gewöhnlich der Fall ist. Für eine fortdauernde Bergbaulust zeigt, daß in den leßten Monaten acht Éisenstein-Bergwerke neu in Konzession begehit wurden. Als ein wichtiges Ereigniß für den Eisenstein-Bergbau bei Keldenich und Soetenich im Kreise Schleiden ist der am 22sten August unter angemessener Feierlichkeit stattgefundene Scginn eines tiefen Haupt-Stollens bei Soetenich zu bezeichnen, welcher zur tieferen Lösung der reichen Keldenich - Soetenicher Eisenerz- Niederlage bestimmt ist, und eine Fortdauer dieses Bergbaucs, der die sämmtlichen Eisenhütten des Schleidener Thales mit Eisenstein versorgen muß, auf eine lange Reihe von Jahren sichert. Dieser Haupt-Stollen-Anlage is der Name „tiefer Brust Stollen“ beigelegt worden. Der bereits seit längerer Zeit betric- vene Stollen der Lommersdorfer Eisenstein-Gruben hat unlängst

die Lagerstätte erreicht und reiche Erz-Anbrüche aufgeschlossen. Der Tuch-Fabrication sind durch die in entfernteren Ge- genden, namentlich in Rußland und Jtalien, getroffenen Zoll- Einrichtungen Absasß- Kanäle verschlossen worden, die ihr bisher von großer Wichtigkeit waren, und die politischen Verwicéelungen im Vriente tragen ebenfalls nicht wenig dazu bci, den Abjab an Tuchwaaren zu s{hwächen. 2 . Die eben voräbergegangene Frankfurter Herbstmesse is für derhandel und insonderheit für die Lederfabriken zu

» gegen früheres Erwarten günstig ausgefallen.

r Wissenschaften Herr Arago 1 t Vericht ab von Bunten erfundenes dild vor, das von dem F Daguerre rden war. Es stellt das Junere eines Zimmers vor, ¡deren Gegenständen ist auch ein lithegrapbicies Bildniß uerre mit der größten Schärfe œiedergegeben, cbwehl bis 4 Linien lang ist. Herr Dagnerre meldete es ibm gelungen sev, das Verfavren bei der Zube- g der Piatten dadurch zu vereinfachen, daß er fiatt des ge1toße- Zimsteins Venetianischen Schmirgel zum Poliren anwende: es t nur nöthig, die Platten zweimal zu poliren und zweimal mit 1 reinigen. Herr Pauwels zeigte der Ufademte an, daß ¡ Paar für die Schifffahrt anf dem Meere bestimmte Dampfma- cuct angefertigt habe, deren Kraft sich bis auf

raft erhehen lasse.

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Zeitschrift für das Deutsche Recht. Jn

mit vielen Gelehrten, herausgegeben von i scher, ordentl. Professor der Rechte an der Tübingen, und Þr. W. E. Wil auß an derx Universität Halle - V ra. erstes und zweites Heft. Leipzig 1839 Wigand.

vorbezei:hnete Zeitschrift kündigt sich als das Wrgan I dem vorgedrucften Verzeichnisse der Mitarbeiter, auch unter den akademischen Rechtslehrern schon veroreit:ten neuen Richtung an, von der, wenn nit alle Zeichen trügen, eine Umwandlung unse res Rechtssiudiums, und ein belebendec Einfluß auf die vaterländische und Gesetzgebung ausgehen wird. Jch fühle mich daher ge drungen, alle Preußischen Juristen auf diese, auch für die gründliche Auffassung des Preußischen Rechts, hochwichtine Erscheinung aufmerk? sam zu machen, und zu diesem Behuf die Entstehung und das Wesen jener Richtung nachzuweisen. j: Das Streben der historischen Schule, die Elemente nnseres gegen- wärtigen Rechtszustandes zu ergründen, veraulaßte mehrere bedeutende Anhänger derselben, das Germanische Recht zum Hauptgegenstande ih-

rer Forschungen zu machen. \

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Mit dem dieser Scöule eigenen fritischen Geiste und wissenschaftlichen Ernste begannen sie ihre Forschungen, ind famen, je mebr. sie, dergestalt ausgerüstet, in das Wesen der na- tionalen Rechts-Jnstitute eindrangen und deren Ausbildung verfolgten, desto mebr dahin, sh von ihrer anfänglichen Befangenheit im Romi- schen Rechte zu befreien und das Germaniscze Recht aus ihm selbst zu begreifeu. Nun erschloß sich ihnen allmälig das von dem Romi- cen, auc in den Grund-Prinzipien, manuigfach verschiedene Gernmaz nische Rechtsleben. Dieses Resultat ihrer Forschungen führte aber zu weiteren folgereichen Schritten. Erstens nämlich dahin, daß jene M115 ner das Römische Recht nicht mehr als ein Musterrecht für alle Zei- tcn und Völker, die Begriffe desselben nicht mehr als Normal-Begriffe betrachteten und nun auch die Rechts - Philosophie sich aneigneten. Zweitens aber dahin, daß sie das gemeine Recht und die neueren Ge- sezgebungen mit einem freieren und für die darin enthaltene Wahrheit geschärfteren Blick auffaßten und in Folge dessen erfanuten, daß die Umagestaltungen des Nomischen Rechts in der Deutschen Praxis und Gesetzgebung als die in der äußeren Erscheinung hervorgetretenen Ne- sultate des fortgeseßten Kampfes zwischen den Deutschen und fremden Rechts-Grundsäßen anzusehen seven, die Wissenschaft und Geseßgebung diesen Kampf bis zur endlichen Herstellung eines wahrhaft nationalen Rechts weiter zu führen, die Wissenschaft insbesondere zu diefeut L huf die einheimische Rechts - Grundlagen uud ihre Grund - Pp ei festzustellen, so wie die unserem National - Charakter und unserer AE dungóstufe entsprechende Lösung des zwischen der Elementen unsercs Rechts - Zustandes obwaltenden Konglfts nachzuweisen Ae S die

Hiermit ist zugleich das Wesen der Rihtkung- L Eule Jeitschrift sevn soll, angegeben. Obwohl aus der bio O S Klo Uo S Dle s e oda NAD . è L L 4 e S dervorageaangenu, gehört sie so wenig dieser als der Þ ilofophishe fp aiheus in der herfömmlichen Bedeutung dieser Bezeichnungen Lide Verschmel: die dem Studium des Germanischen! Me 1 ia der Abhandlung zung des Guten beider Schulen, was insbeson E Deutschen Rechts” von Revscher „über das Dasepn und die Nalkur lischrift niederzu- flar hervortritt, und weshalb auch de den O aiftveder der ge: legenden Abhandlungen, nach Aga e rische, oder endlich der ra: fchichtliche, oder der eregetise n sol, Díe wissenschaftliche Begrün- tionelle Weg einges{laa l Deutschland, die Beförderung cines daxauf dung des heutigen Rechts ll & sl Mitwirkung zu einer unserer gerichteten Rechts - Studi hrechenden Geseggebung !sst ihr Hauptziel. Nationalität umme ‘durchaus nationalen Charafter und zugleich eine Sie hat Le n, indem sie uns zu einem flaren und lebendigen Be- praktische Tee) wärtigen Rechts - Zustandes, und sonach auch zu

ußitsevn des gegenwartig Nl N O Ga Ls WIy E fie Praris führen will, was, bel der Abgestorbenheit deé

Cu dechts, der R zisti fc icht gelungen ifi und e rben Rechts, der Romanistischen Richtung nicht gelung un Man len igen wird. Demgemäß hat fie auch Fa very e: da fie nicht, wie: die Vertiefung in das Römische i L t, von t genwart ab, scndern derselben zuführt L ihr Verständniß une c b und fonach besonders auf die jüngeren Praktiker, welche jeyt n! h î ten mit einer dgs geltenven Be CDgemeaen S n die Nragris eintreten, höchst wohlthätig elnwli (CRA

ran 2ch deu Allen wird man ermessen, wie hochwichtig das Hervortreten

dieser Richtung und wie erfreulich das Erscheinen einer Zeitschrift is,

die si als Organ dieser Richtung ankündigt. Der Titel der Zeitschrift