1839 / 301 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

besagt weniger, als fie gewäbren foll, Man fönnte daraus schließen, daf sie nur einen Vercinigungspunkt für Forschungen über das Deutsche Recht, wie es vor der Reception des Römischen Rechts bestauden und in einigen Instituten sich erbalten hat, bilden sollen. Jhr Zweck ist jedoch nicht so beschränft, als Organ der eben bezeichneten Richtung soll sie vielmehr, von der Deutschen Rechtsgrundlage aus, allmälig Ul? feren ganzen einheimischen Rechtszustand aufklären weshalb fie au Institute, die man bisher ledigli auf das fremde Recht zurüctgeführt at, die aber dennoch, wie die Lebren von Besiß und Eigenthum, eine Deutsche Färbung angeuommen haben oder nah Germanisirung hin- streben, in ibren Kreis bineinziehen wird. Auf die einzelnen Abhand- lungen fann bier nicht näher eingegangen werden, ich bemerfe daher nur, daß dieselben nach meinem Dafürhalten ohne Ausnahme gediegen, als vorzugsweise interessant und belehrend aber die nachstehenden Auf- sätze zu bezeich::en sind: 1) Ueber das Daseyn und die Natur des Deut- (cen Rechts, von Revscher, worin auch über die Entstehung des Rechts überbauvt höchst Anziehendes geäußert wird. 2) Ueber die Duellen des Deutschen Nechts von Gaup, worin eine Lehre aufgeklärt wird, die, wie der Verfasser auch bemerkt und hoffentlich einmali noch weiter ausführen wird, der landrechtlichen Theorie über Besi und Eigen- um zum Grunde liegt; 3) über das Pfändungsrecht von Wilda, wo- : gleichfalls ein noch) fortlebendes Deutsches Jnstitut nach allen Sei- 1 hin beleuchtet und festgestellt wird.

Múge die Zeitschrift auch fernerhin dergleichen historisch - dogma- tische Abhandlungen liefern, für die rein historischen oder folche Ab- handlungen dagegen, welche Lofal-Jnstitute betreffen, einen nur gerin- cen Raum ofen haïten. Alsdann wird ihr, da die Mehrzahl des jiu- ri ischen Publikums fich zu der durch sie repräsentirten Richtung hin- cit, die Theilnahme nicht fehlen, insbesondere werden hoffentlich die naeren Praktiker in ihr die Befriedigung und den Haltpunkt suchen, 1 ibnen das Römische Recht nicht gewährt und gewähren kann.

Der Geheime Finanzrath Dr. Bornemann.

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Der Haushalr der Kriegsheere, in seinen militai- rischen, politischen und staatswissenschaftlichen Beziehungen, dargestellt von E. K. H. Freiherrn von Richtofen, Kdnigl. Preuß. Militair - Jntendanten. Historischer Theil. Berlin, 1839. Verlag von A. Herbig.

Zur Empfehlung dieses Werkes fann von vorn herein bemerft wer-

daß es einem wahrhaften Bedürfnisse entgegenkömmt, denn außer

im Fahre 1826 zu Petersburg erschienenen „Militair - Defonomie

Kriege und im Frieden“ fehlt es durchaus an einer systematischen

Barstelung dieses Gegenstandes, und auch jenes Werk ist, wie der Verf.

Noxrrede anführt, im Buchhandel nicht mehr zu haben. Und doch bildet die militairishe Oekonomie nicht nux einen wichtigen eig der Kriegs-Wissenschasten, sondern es müpft sich auch noch ein

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in der

allgemeineres, enr Änteresse für die Geschichte überhaupt, daran. Die Gestaltung der Krtegs - Verpsiegung und der Heeres - Unterhalt tritt ja al ein wesentlihes Moment in die Kriegs : Schicfsale und deu Gang

r Begebenheiten ein, wenn auch die Geschichtsblicher meisi sehr dié- ret bei der Würdigung diescs Einflusses verfahren, und sie hängt ja liberdies auf das enaste mit dem gesammten National - Leben nach sei- nen andern Seiten hin zusammen. Diesen Gesichtspunkt hat der Verf. bestándig im Auge behalten, indem er, wie er sagt, sich bemühte, „den Gaushalt der Kricgsheere in seinen Wurzeln, in seinen Verbindungen mit audern gesellschaftlichen Einrichtungen, in den Perioden seines 93achsthums, seiner Bedeutung für das Ganze des Staatslebens, sowobl in Beziehung aufdie Vorzeit als auch die Gegenwart, gründlich zu betrachten.“

Tus (SIIMER:

1236

Anzugeben, wie dieser Plan im Einzelnen durchgeführt ift, würde, obschon von großem Interesse, doc hier zu weit führen ; die große Aus- debnung des Stoffes erlaubt nur im Allgemeinen dén Gang, anzudeu- ten, der befolgt worden ist. Nachdem zuerst der Begriff der Militair- Oefonomie fefigesteilt, und dieselbe als „die auf den Krieg angewendete Staatswirthschaft, als ein Theil der gesammten Staats - Oekonomie, welcher sih auf alle Zweige der gesammten Staats-Bedürfnisse bezieht und die Mittel, dieselben zu befriedigen, mit der Erhaltung des allge- meinen Wohlstandes in Einklang zu bringen sucht“, bezeichnet worden, beginnt sogleich die Darstellung der geschichtlichen Verwirklichung dieses Begriffs. Wie der Charakter des Alterthums es mit sich bringt, wo jeder bestimmte Grad der Entwicfelung, wie überhaupt, so auch im Einzel- nen an ein bestimmtes Volf gebunden erscheint, werden die einzelnen Völfer der Reihe nach vorgeführt, von den rohesten Anfängen an bis zur höchsten Organisation, die das Alterthum in dieser Beziehung er- langte. Sehr erschwert mußte bier die Aufgabe durch den Mangel an Nachrichten werden, die, wenn fie selbst in der neueren Zeit häufig noch sehr ungenügend sind, hier noch spärlicher fließen. Dennoch hat der Verf. mit fleißiger Benuzung des Vorhandenen überall wenigstens so viel gefunden, um den Geist, in dem diese Verhältnisse geordnet waren, die Vorzüge und Mängel der jedesmaligen Einrichtungen, so wie ihren Zusammenhang mit den übrigen National-Zuständen anzugeben. Mit dem Uebergange zu den Griechen und Römern betritt der Verf. ein günsti- geres Terrain : unter den betreffenden Einrichtungen der Griechischen Staaten werden besonders die der Athener hervorgehoben : bei den Rb- mern wird eine ausführliche Darstellung des Dienst - Mechanismus der Militair - Oekonomie - Verwaltung in den verschiedenen Haupt - Perio- den gegeben. Noch einmal werden wir fodann zu den Anfän- gen zurückgeführt; es tritt eine auf ganz anderen Grundlagen bderubende Kriegs-Verfafsung und also auch ein anderes Verpflegungs- Sysiem, das der Germanischen Stämme, auf, dessen allmälige Entwik- felung wir von den Zeiten der Völker-Wanderung an bis zur Gestal- tung, die die Kriegs - Oefonomie durch das Verleihungs- und Lehns- Wesen erhielt, zu verfolgen haben. Dem Haushalt und den ofonomi- hen Verhältnissen der Kreuzheere wird ein eigener Abschnitt gewidmet und hier an einem der shlagendsten Beispiele die Wichtigkeit der Ver- pflegungs-Anstaiten für den Erfolg oder das Mißlingen der kriegerischen Operationen aufgezeigt. Auch der Kriegs - Haushalt der Städte im Mittelalter hat eine besondere Darstellung erhalten. Wir werden so- dann zu der Betrachtung des Militair - Haushalts der Reichsstände, welche zur Landeshoheit gelangt waren, und zu der des Kriegs-Haus- baltes der Reichsheere geführt. Durch die Veränderung, welche die Söbldnerheere in das Kriegswesen brachten, und vermöge welcher der Krieg zum bloßen Unterhaltsmittel und Lohn-Erwerbe wurde, erlitt auch die Mitlitair-Oekonomie wieder eine gänzliche Umgestaltung, und es trat eine noch genauere Wechselwirkung zwischen dem Zustande der Finan- zen und der Kriegsmacht ein, wie der betreffende Abschnitt es ausführ- lich darstelt. Doch je. mehr sich jeßt die Darstellung nach allen Sei- ten hin verbreitet, und je mehr sich der Stoff drängt, desto weniger fönnen hier kurze Andeutungen von Nutzen seyn. Es mag daher nur noch angesührt werden, daß die Darstelluug der weiteren Ausbildung der Militair-Oefonomie bis zum Begiun der Französischen Revolution fortgeführt wird. Der folgende Band, welcher das Werk beschließen soll, wird die Darstellung der Militair-Verwaltung in den leßten Krie- gen der Gegenwart, so wie der gegenwärtigen inneren Einrichtung des Haushaltes der bedeutendsten Europäischen Heere während des Friedens enthalten. B.

Preise der vier Haupt- Getraide- Arten

in deu für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstádten im Monat September 1839, nach einem monatlichen Durch- schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

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Namen der Städte. | eien | oggen | Gerste j i. Königsberg - Ola Memel 69 Sit ¿6 /, E 08 4 Anfterburg -..... DT 5. Rastenburg . 60 BeidenbUurda . + «+, - 100 Ang, ie 0D Slbia A. iv ere te « DOTT(VA 9. Konib 10, Graudenz .

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Hafer

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Namen der Städte. | Weizen | Noggen | Gere | Hafer

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Magdeburg . - Stendal. S Halberstadt... . 19/12 (919/12 MPIDDAleNn - 008/1290124 Mühlhausen / Erfurt Halle Torgau

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Münster Minden. Paderborn

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Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 27. Oktober, Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von von S, Wo A St. | M. Potsdam. St. | M. Um 7 Uhr Morgens .… | Um 85 Uhr Morgens . 52 » 10» wis e] » 124 Mittags... 25 » 2 » Nachmitt... | » 42 Nachmitt. 6 » 6 » Abends....| | 5: » 71 Abends 1 » 10 - » ‘... 1 . 10 - ... 56

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 10 Uhr.

6 Uhr. 2 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck [338,71 Par. 338,84‘ Par. | 339,31‘ Par. Quellwärme 7,20 5 | R. Luftwärme... |4- 249 R.|—4- 2,69 R.|[+ 1,5% R.sFlußwärme 6,09 R, Thaupunkt | 229 N, A R M 1,39 R.[Bodenwärme 9,80 5 + -+ -+- R. 90 pEt. 90 pCt.

Dunstsättigung | 92 pCt, reania. | regnîa. Niederschlag

1839.

27. Oktober.

TBetter regnig. Wind | O, O. D. Wärmewechsel 4— 2.7 v Wolkenzug... | us | Es

| : Tagesmittel: 338,95‘ Par... 4- 2,20 R... =-4- 1,99

- +0,09. 91 yCt. O.

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)en 28. October 1839.

Fonds- und Geld-Cours- Zettel.

Pr. Cour. “si Pr. Cour. Brief. Geld. S Wur | Gala. 1038/4 | 103!/4 fOstpr. Pfandbr. [34 | 1018/, 102!/, | 102 Pomm. do. 3è| 103!/, E 705 70!/ Kur- u, Neum, do.|3}| 103!/,; 1025 a 1015/; | 101! do./34| 103 1 | |

Amtlicher

St.-Schuld-Seb.

Pr. Engl. Obi. 30 PrämSehd. Séeeh, Kurmärk. ÜÖblig, |3z Neum. Schuldv. !3îè Berl. Stadt-Obl, j Köuigsh Elbinger

dito.

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Schlesische 1015/; | 101! Coup. und Zins-| } 103! 4 1628/, Sch, d, K. u, N.|— —- Gold al marco | Neue Dukateu | —— Friedriebsd’or | fAud. Goldmüu-|— izen à 5 "Tul, |—| 121/,

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are Bre Amsterdam, 24. October.

Niederl. wirkl. Schuld. 3115/, 4. 59/0 do. 997/g.

59). Span.-262/16- Vassive T4 Lai: e

Präm.-Sch. + « «Poln. =—, UVesterr. Met

Antwerpen, 283. Neue Anl. 257

Frankfurt a. M. 29.

Oesterr, ZV/7 Met. 1068 /, G.

19/, 247/; ‘Br. Bank - Actien 1840 Br.

Loose zu 500 Fl. 1377/5. 1365/4. Loose zu

Ausg. Sch. —.

103. Oetoher, Zinsl.

Getober.

Partial - Obl. 100 Pl e

8 Preuss.

is 2/107 Holl, 3505/5. 50/1 ¿-

59/0 Span. Anl. 125/s. St. Germain 565 Br.

Eisenbahn-Actien User 520 Br. do. linkes Ufer 305 Br. Bordeaux-Teste —. Sambre-Meuse —. Köln - Aachen 84 Br. Comp. - Centrále —.

Hamburg, 26. October.

Bank - Actien 1539. Engl. Russ. 1068/4.

Paris, 23. October.

59/, Rente fin cour. 110. 80. 3%/, tin cour. 81, 65. 59/4 Neap! fin cour. 103. 10. 59/4 Span. Rente 29!/,. Passive (lg. 8°/7 Port, 24/5 Wién, 283. October.

A9) 39 -807/ a

—. d /0 L S [0 Anl. de 1834 138!/,. de 1839 106!/,.

T báin E S G E L E Pr D

50, Mer. - 108, 21/,0/ 19/, —-. Bank-Actien 1583.

Köintgalihe Schauspiele.

Dienstag, 29. Oft. Jm Schauspielhause: Jch bleibe ledig, Lustspiel in 3 Abth. , von C. Blum. Hierauf: Er requirirt, Liederspiel in 1 Akt, von L. Schneider.

Mittwoch, 30. Okt. Im Opernhause: Die Familien Capu- leti und Montecchi, Oper in 4 Abth. , Musik von Bellini. (Dlle. Hagedorn, vom Herzoglichen Hoftheater zu Deßau: No meo, als Gastrolle.)

Ausdünstung 0,022“ Rh, 0,089‘ Rb,

Kanz-Bill 248/,, Preuss.

49% 998/, Br. 21/0/15 57’ /s Br, 1593/, Br.

Präm.-Sch. 69S/, G. do. 4°%% Anl. 102! 2 Br. Poln. Loose 68. 677/g. Versailles rechtes

Strassburg - Basel 315 G, Leipzig- Dresden 92!/, Br,

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eitung.

A 301.

Amtlihe Nachrichten. Eromif des Tages,

Se. Majestät der König haben den Seconde-Lieutenant tim zten Husaren-Regiment, Johann Heinrich Ferdinand Glafe- napp, in den Adelstand zu erheben geruht. i

Se. Majestät der König haben dem Post-Amtsboten Neu- mann zu Insterburg die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu zu verleihen geruht.

Die Universität wird das Jubelfest der Einführung der Ne- formation in der Mark Brandenburg am i. November halb ¡2 Uhr in dem Saale der Sing-Akadamie feiern.

Die Eingeladenen werden hierdurch ganz ergebenst ersucht, die ihnen zugestellten Karten am Eingange vorzuzeigen. Die Her- ren Studirenden haben den Zutritt auf Vorzeigung ihrer Erken- nungs - Karte.

Berlin, den 29. Oktober 1839.

Der Rektor der Universität. Twesten.

Angekommen: Der Kaiserlich Oesterreichische Wirkliche Geheime Rath und Kämmerer , außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Trauts- mannsdorff-Weinsberg, von Neu-Streliß.

a ch G ) land Und Polen.

O dessa, 18. Ofe. Der General - Gouverneur von Neu- Rußland und Bessarabien, Graf Woronzoff, ist vorgestern hier wieder eingetroffen.

Aus Sebastopol sind am lten d. M. die Linienschisse „Sultan Mahmud“‘“ von 84 Kanonen und „Johann Chrysosto- mus‘, beide befehligt vom Capitain ersten Ranges OQuschacoff, hier angekommen.

An den ersten acht Monaten dieses Jahres sind die Suli- nah -Mündungen der Donau von 2138 Fahrzeugen verschiedener Nationen passirt worden. Von dieser Zahl sind 1158 ein- und 950 auspassirte. Türkische, Griechische, Sardinische, Russische und Oesterreichische Fahrzeuge sind es hauptsächlich, die man dabei bemerkt. Jn den leßten Tagen befanden sich §0 Fahrzeuge von verschiedenen Nationen gleichzeitig in den Sulinah - Múün- dungen.

Die Geschäfte auf der diesjährigen Messe gehen äußerst leb- haft, und noch in keinem Jahre seit Einführung der Messen, wa- ren so viele Fremde hier. Zahlreiche Erzeugnisse vaterländischen Gewerbe-- und Kunstsleißes waren schon in den ersten Tagen der Messe verkauft, deren Bedeutendheit mit jedem Jahre immer mehr an das Licht tritt, und die noch immer mehr zunehmen wird nach Maßgabe als die Produzenten und Gewerbtreibendet

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Preußiscke

BEetis,

| Bourg zurückgesandt worden wären. Das Todes - Urtheil wird

| werden am künftigen Montag nach dem Gefängnisse

| scelt wären.

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den 30fen Oftobe

Mittwoch

1839.

teurs durch die Ankunft des Lord Granville herbeigeführt wor- den jey.

Auch ein großer Theil der hiesigen Journale hält heute dem todkgeglaubten Lord Brougham Srandreden. Alle Aeußerun- gen über ihn sind dér Art, daß der wiedererstandene Lord sie mit Vergnügen lesen wird.

Unter den Personen, die vorgestern Abend in St. Cloud von dem Könige und der Königin empfangen wurden, bemerkt man auch den Namen des Herrn Thiers.

Die Gazette des Tribunaux meldet, daß das von Peytel eingereichte Begnadigungs-Gesuch keine Berücksichtigung efunden habe und daß die Prozeß - Akten bereits gestern nach

mithin vollstrectt.

Gestern Abend um 9 Uhr fand sich ein Gerichtsbote des Pairshofes in der Conciergerie ein, und verkündete ò3 Personen, welche in Folge der Mai-Unruhen verhaftet worden waren, ihre Freilassung. Die übrigen Angeklagten, 110 an der Zahl, des Luxem:

burg gebracht werden, und man glaubt, daß der Prozeß dieser zweiten Katagorie in den ersten Tagen des November be- ginnen wird.

Auf die Nachricht, daß die Unterhandlungen zwischen Eng- land und Frankreich wegen Veränderung der Zolltarife wieder aufgenommen werden sollen, stellt das Journal du Commerce folgende Betrachtungen an: „Man jagt uns, dals die Englischen Kommissarien von sehr liberalen Gesinnungen be- Wir wollen es gern glauben, obgleich wir wenig Vertrauen zu der Britischen Liberalität haben, wenn von Han- dels: Interessen die Rede ist. Wir wollen übrigens darauf cuf- merksam machen, daß wir in der lebteren Zeit den Engländern weir mehr Zugeständnisse aemacht haben, als es von ihrer Seite der Fall gewesen is. Wenn man die Handels-Verhältnisse zwi- schen den beiden Ländern, wie sie sich in den leßten Jahren ge- staltet haben, prüft, so ergeben sich die nachstehenden Resultate, die den offiziellen Dokumenten entnommen worden sind.

Englands Einfuhren Frankreichs Ausfuhren in Frankreich nach England

1850S... 2 Ul N 67 Mill. Fr.

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100... 00 S s

I A0 9 / 63 - / Englands Einfuhren in Frankreich haben sich also im Laufe von 5 Jahren mehr als verdoppelt, während im Gegentheil unsere Ausfuhr nach England sich vermindert hat. Die Resultate für das Jahr 1838 kennen wir noch nicht; sie sind noch nicht publi- zirt worden; ader nach dem, was wir hdren, werden dieselben die von uns angegebene Thatsache noch deutlicher bestätigen. Es ist leicht zu beweisen, daß die ungeheure Vermehrung der Englischen Einfuhren nur den Zugeskändnissen zu verdanken ist, die wir hinsichtlih des Tarifs gemacht haben. Der Hauptartikel der Englischen Einfuhr is bekanntlich Leinen- und Hanfgarn. Diese Einfuhr hat auf folgende Weise zugenommen: England hat eingeführt an Leinen- und Hanfgarn:

Am Jae 1851... 14,532 Kilogramme / / L806 ¿ 418,383 f

ISAA. 816,439 /

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Ausfuhr Französischer Branntweine nah England. Fm Jahre 1833 . . .. . 10,857,000 Litres 1A e T 0D. 6,512,060 » 1836 7,905,000 » t av AOE 5,905,000 * » y

Wenn wir alle diese Thatsachen aufgezählt haben, so geschah es, weil wir es für nüßlich halten, den liberalcn Prahlereien der Britischen Regierung entgegen zu treten, und zwar erscheint uns dies 1am so nothwendiger, weil wir sehen, dap mehrere Franzd- sische Journale sih davon täuschen lassen. Möge Frankreich seine Hardels-Verhältnisse mit England erweitern, wir wünschen dies lebfzaft, im Interesse der beiden Völker und im Jnteresse der Ci- vil’ sation. Da es- sich aber um gegenseitige Zuaeständnisse han- de‘it, so dürfen wir auch den Betheuerungen der Regicrung, die ib, ire Macht auf das Monopol und auf die Ausschlicßung gegrún- det hat, nicht mehr Glauben schenken, als sie verdienen.

Die Wähler des zweiten Munizipal - Bezirks von Paris sind auf den 1à, November d. J. zusammenberufen wor- den, um an die Stelle des Herrn Laffitte, der seine Entlassung eingereicht hat, ein neues Mitglied des General - Conseils des Seine-Departements zu wählen. Ein großer Theil der Wäh- ler soll geneigt seyn, seine Stimmen entweder dem Herrn Thiers oder dem Herrn Nicod zu geben.

Der Constitutionnel enthält Folgendes: „Briefe aus Afrika sprechen von einer ernsten Thatsache, die der dffentlichen Aufmerksamkeit dringend empfohlen werden muß. Der Herzog von Orleans soll sich, wie man sagt, gendthigt gesehen haben, einige militairische Posten räumen zu lassen, weil zwei Drittel der darin befindlichen Soldaten krank waren, und weil es ihnen an den nothwendigsten Lebensbedürfnifsen und Medikamenten fehlte. Dieselbe Sorglosigkeir gab sich schon bci Gelegenheit der beiden Expeditionen nah Konstantine kund. Die Militair - Jn- tendanz und die Verwaltungs-Direction des Kriegs-Ministeriums sind um so tadelnswerther, weil die Convois jeßt niche mehr durch feindliche Völkerschaften angefallen oder aufaehalten werden.“

Der Temp s behauptet, daß der Oberst-Lieutenant von Se- nilhes sich niht nach Madrid, sondern nach Aragonien begeben habe. „Er soll sich daselbst‘, fügt das genannte Journal hinzu, „von dem Zustande des Landes überzeugen und sich mit dem General Espartero berathen, ob die Freilassung des Don Carlos muthmaßlich seine Operationen erschweren wärde.““

Die Gazette du Midi enthält den Bericht über die Ersfin- dung des Jraliänischen Astronomen Grafen Decuppies. Er joll Gläßer bereitet haben, durh welche die Sonne, ohne das Auge zu affiziren, ganz weiß erscheint und der Himmel ganz deutlich bleibt. Herr Decuppies hat am Lten d. eine Menge Flecken in der Sonne beobachtet; um 82/, Uhr bemerkte er jedoch einen klef- nen schwarzen sphärischen Körper, der sich in einem Bogen durch die ganze Sonnenscheibe fortbewegte und endlich verschwand. Herr Decuppies behauptet, dies sey ein kleinex bis jest noch unentdeck- ter Planet gewesen, der seinen Durchgang durch die Sonne hielt.

Bsrse vom 24. Oktober. Die offizielle Nachricht, daß dem Don Carlos seine Pâsse noch nicht ertheilt worden wären, hat günstig auf die Course der Spanischen Papiere gewirkt. Die aktive Schuld eröffnete ju 29. und {loß ‘u 29... Jn den übrigen Fonds war das Geschäft sehr beschränkt.

Bordeaux, 20. Okt. (Memorial VBo-cdelais.) Man

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der Gouvernements im Innern des Landes mit den Erfordernis- sen für die Bewohner unserer Gegend noch bekannter werden. ; s 5 1800...

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Dortmund S Ei iiatoikansor 15 La soconde réprézontation de: L'óc s „m Schauspielhause: 1) La seconde représentation de: L’octv- jy p: s D d j E N RAGAAA O | versichert uns, daß der Marschall Espartero dem Spanischen

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génaire, Une position délicat, vaudeville

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Allgemein Literarische Anzeigen. vorhanden ift.

n allen guten Buchhandlungen Berlins, fo wie in der Stuhr schen Buchhandknng in Potsdam und bei Ed. Meyer in Cottbus, ist zu haben:

Kurze s chichte

dert wird.

er Einführung der Reformation

in die

Mark Brandenburg. Von A. MLOLiN0 0, Diac. an St. Jacobi in Stettin. 21 Bogen. Preis geh. 5 (z i ;

Diese Schrift ist bestimmt, die Lücke auszufüllen, welche zwischen den größeren Werken, die denselben Gegensiand behandeln, und denjenigen, die für die Masse des Volkes oder für Kinder geschrieben find,

Deutsch Schulgebrauche. Casuslehre. 8vo.

er Anzeiger für

: Sie ist es zu ihrem Verständniß keiner Gelehrsamfeit bedarf, daß aber dazu eine lebhafte geistige Theilnahme gefor-,

Berlin, im Oftbr. 1839.

Jun Verlaae von G. J. Manz in Regensburg ist erschienen und durch alle Buchhandlungen (in Berlin durch E. S, Mittler, Stechbahn Nr. 3) zu beziehen: J. B. F: Weyh, Beispielsammlung

Köln Elberfeld Düsseldorf Krefeld Wesel . Kleve

Achen . Malmedy . e Saarbrück Kreuznach Simmern Koblenz... Weßlar .

Durchschnitts - Preise

12 Preußischen Städte 5 Posenschen Städte 9 Brandenb. u. Pom-

merschen Städte .

11 Schlesischen Städte 8 Sächsischen Städte 4 Westfäl. Städte

14 Rheinischen Städte

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in dem Sinne populair, daß Potsdam ift zu haben:

Hermann Schulze.

nahe nien, Bänder und Ketten. ¡denfetld.

2 Thlr. 20. sar. Ii, Thl.: Die Modus-/| j

geh. 20 sgr.

en

land, vandeville en 1 acte.

acte. 3) La seconde représentation de: Le Capitaine Ro-

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 29. Oft. Belisar. Oper in 3 Abth., von Sal- vatore Cammerano, Úbersebt von Johann Hähnel. Musik von Donizetti. (Dlle. Urban, neu engagirtes Mitglied dieser Bühne: Irene, als zweites Debüt.)

Mittwoch, 30. Okt. Zum erstenmale: Die verhängnißvolie Faschingsnacht. Posse mit Gesang in 3 Akten, nach Holtei, von F. Nestroy. Musik von A. Müller.

Donnerstag, 31. Okt. Der Juwelier und sein Geselle. Lustspiel in 3 Akten, von Heinrich. Hierauf, zum erstenmale: Ein Aprilscherz. Original -Lustspiel in 1 Akt, von Achat.

Zwischen dem ersten und zweiten Stück wird Herr Anton Kratky, Virtuos aus Prag, auf der einfahen Mund -Har-

monika, im 4- und sstimmigen Saße mit Nachahmung der

Flôten, Klarinetten, Violinen, Fagotts, Hödrner, Trompeten und Bassethdrner 1) eine von ihm komponirte Polonaise, 2) den Au- rora- Walzer von Strauß, und nach dem zweiten Stúcé: 3) ein von ihm arrangirtes Böhmisches Quodlibet mit Variationen vor-

die Preußischen Staate In der Stuhrschen Buchhandlung in Berlin und

Geschichte u. Verfassung aller geistlichen u. weltlichen, erloschenen und blúhenden Ritcer- Orden nebst einer Uebersicht sämmtlicher Militair- und Civil- Ehrenzeichen, Medaillen 2c. und einem Atlas mit bei- 500 illuminirten Abbildungen der Ordens-Jnsig- L rhr. von Bie- Jn 2 Vänden oder 8 Lieferungen, jede zu 4 Bogen Tert und d fein kolorirten Quarttafeln. Die | | | ] Mng erste Lieferung ist so eben erschienen, die folgenden er- ur Einübung der in der Schulz schen Lateinischen! scheinen alle 2 Monate eine, so daß das Ganze bis x Srammatif aufgestellten Regeln, Lateinish und' September 1840 fomplet ist. Der Subscriptions-Preis mit nöthiger Sinn- und Sacherklärung, zum ' für jede Lieferung ist 2 Thlr., der nachherige Ladenpreis 1, Thl, : Die Uebereinstimmungs- und| P eh. 175 sgr. und Tempuslehre und die Syntaxis ornata.

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Von F. F

Jedér, der Gelegenheit gehabt hat, die bereits erschie- nene erste Lieferung zu sehen, wird sich überzeugt ha- ben, daß hier die Eigenschaft eines Prachtwerfs mit

[ tragen.

Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hayn.

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nl.

unr irgend möglicher Wohlfeilheit vereinigt ift. Die erste Lieferung enthält die Orden 1c. von Anhalt, Ba- den, Bayern, Belgien und Brasilien, und giebt einen Maßstab von der wohlgeordneten, artistischen und sau- ber illuminirten Ausführung, die mit jedem folgenden Hefte zunehmen wird. Aber nicht durch diese shönen,- im mannuigfaltigsten Farbenspiel prunfenden Abbildun- gen allein, sondern mehr noch durch seinen gediegene", treu historischen, im philosophischen Geist geschriebenen vollständigen Tert empfiehlt sich dieses allen Historiker, Deforirten und Diplomaten hochwichtige Werk.

Die «ich ausserhalb auf verschiedenen Ausstellun- gen befundenen Oelgemälde Französischer Meister, so wie auch eine bedeutende Anzahl schöner Aqua- rellen, sind wieder hier eingetroffen und für jeden Kunstfreund zur beliebigen Ansicht im meinem Lokale aufgestellt. Jusiua Kuhr, Linden No. 33.

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Warschau, 25. Okt. Der Fürst Statthalter ist vorgestern von Skierniewice, wohin derselbe sich in Begleitung von einigen zwanzig der angesehensten ‘Personen auf die Jagd begeben hatte, wieder hier eingetroffen. Die Jagd war überaus glänzend; sie dauerte drei Tage: am ersten wurde mit Windspielen auf Hasen gejagt und über 30 dieser Thiere erlegt. Cs gewährte einen prächtigen Anblick, als die ganze Jägerschaar, unter der sich auch eine Anzahl Muselmänner in ihren bunten orientalischen Kostü- men befanden, zu Pferde in einer Linie úber die Ebene von Skierniewice vorrückte. Am zweiten Tage wurde mit Flinten auf Fasanen gejagt und dann wieder mit Windspielen auf Fúchse und Hasen. Nachmittags besichtigte der Fürst von Warschau den Garten von Skfierniewice, an welchem die in Polen anzule- gende Eisenbahn dicht vorbeiführen wird; auch ordnete Se. Durchlaucht Maßregeln an, um die

Frühlings-Ueberschwemmung zu ¡chüben. Am dritten Tage end-

lich wurde eine Treibjagd gezen Hirsche und Dammhirsche ver- |

anstaltet. Hierauf nahm der Fürst noch das anderthalb Meilen von Skierniewice gelegene Hospital sodann die Rückreise an.

Der General der Kavallerie, General - Adjutant und

dolsfki hierher zurückgekehrt.

Der auch im Auslande bekannte Polnische Pianist, Wuysozki, befindet sich jest in Krakau, wo derselbe einige Kon- zerte geben wird. Die Familie des berühmten Violinisten Li- vinski ist diesem kürzlich von- Krakau nach Dresden gefolgt, da derselbe für die Dauer dort seinen Wohnsiß genommen hat.

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Paris, 24. Okt. Das Ministerium hat endlich sein Stillschweigen, in Bezug auf Don Carlos gebrochen und er- klärt heute im Moniteur parisien, daß die Nachricht, als ob die Pässe für Don Carlos nach Salzburg visirt worden wären, anz ungegründet sey. Man habe dem Don Carlos noch reine Pâsse ertheilt. Diese kurze und ausweichende Erfklà- rung über die Vergangenheit (äßt das in der Zukunft zu beob- achtende Benehmen noch unentschieden. Da die Regierung sich nichr darüber ausspricht, ob sie den Don Carlos definitiv bis zur Beendigung des Bürgerkrieges gefangen halten will, so hdren die hiesigen Oppositions - Journale noch nicht auf, Beläge für ihre Ansicht beizubringen, obgleich über diejen Gegenstand so Mi Alles gesagt worden ist, was sich darüber sagen läßt.

an will übrigens wissen, daß die obige Erklärung des Moni-

Herr

dortige Gegend vor der |

in Augenschein und trat Mit- glied des Reichsraths, Graf Krasinski, ist von Kamieniec Po-

. 1,901,074 i 147... O07 /

Es geht aus dieser Zusammenstellung hervor, daß England die Einfuhr eines Artikels, der vor § Jahren kaum auf unserer Zollliste stand, auf einen Werth von 15 Millionen Fr. sich hat stei gern können. Der Hauptgrund dieser Veränderung ist allerdings in der Entdeckung und Verbreitung der Spinn - Maschinen zu suchen; aber schwerlich würde die Einfuhr in Frankreich eine solche Ausdehnung erlangt haben, wenn wir nicht, troß jener Erfindung, den Einfuhrzoll von 4 pCt. beibehalten hätten. Wir bezweifeln , daß England unter gleichen Umständen dasselbe gethan haben würde. Man weiß, daß die Einfuhr der Englischen Steinkohlen in Frankreich lange Zeit unverändert die- selbe blieb. Mehrere seit dem Jahre 188 erlassene OÖrdonnan- nanzen haben nach und nach den Zoll auf Kohlen, die scewärts eingeführt werden, herabgesezt und, Dank diesem neuen Zuge- ständnisse, hat sich die Einfuhr Englischer Kohlen seit vier Jah- ren um das Fünffache vermehrt. Wir belegen auch dies mit nachstehenden Zahlen:

Einfuhr Englischer Kohlen. Im Jahre 1894 489/60 Centner. / I 981,000 1836 ,. 1/605 /000 é 1837... . 2,220,000 Endlich, um cine lebte Thatsache anzuführen, is die Einfuhr des Englischen Gußeisens, seit der Verminderung des Zolls im Jahre 1833 / beständig und zwar auf folgende Weise im Steigen ge- blieben:

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Einfuhr des Englischen Gußeisens. Am Jahre 1832 2,858,000 Kilogr. E N08 4,479,000 - (e 1839 ., 8,534/000 - L... I Alle diese Zugeständnisse von Seiten Frankreichs beruhen in der Wirklichkeit, Und der Nußen, den England daraus gezogen hat, ergiebt sich durch die Zahlen auf unbestreitbare Weise. Eng- land möge nun seinerseits andeuten, wie es uns dagegen begün- stigt hat. Keines unserer Produkte, nicht einmal diejenigen, welche unser Boden hervorbringt, geschweige denn eines von un- sern Fabrikaten, wird anders als mit erdrückenden Zöllen zuge- lassen. Unsere Weine zahlen 2 bis 300 pCt.; unsere Brannkt- weine sind noch höher gesteigert; auch sehen wir die leßtern gleichsam von dem Englischen Markte vertrieben. Die allmälige Verminderung unseres Absaßes in England ergiebt sich aus fol- gender Zusammenstellung :

| | eingehenden Nachrichten, mdgen sie j

| fár Mehmed Ali. | schen Schmackhafteres als unangenehme

Kabinerte eine sehr wichtige Depesche zugesandt habe, welche am ¡5ten d. M. eine außerordentliche Zusammenberufung des Mis- nisterraths veranlaßt hätte. Espartero verlange darin von dem Kriegs - Minister bedeutende Summen und Vorräthe aller Art, welche er augenblicklich bedürfte, um die Operationen gegen Ca- brera fortzuseßen. Espartero soll hinzufügen, daß die bis jeßt angestellten Recognoscirungen so große Schwie -igkeiten gezeiat hätten, daß man wahrscheinlich gendthigt seyn coûrde, den Angriff bis zum künftigen Frühjahr zu verschieben. Dies sey auch, fügt der Marschall hinzu, die Ansicht des Generals O'Donnell und aller Generale, mit denen er sich úber diesen Gegenstand berathen habe. Kurz, die Depesche ist so abgefaßt, daß man daraus mit Bestimmtheit abnehmen kann, daß der Feldzug gegen Cabrera auf das Jahr 1840 verschoben ist. Die Königin und das ganze Kabinet sollen sehr bestürzt über diese Nachricht gewesen seyn und es sind, wic man sagt, sogleich Depeschen an Espartero ab- gesandt, um ihm die Fortseßung und schnelle Beendigung des Krieges dringend anzuempfehlen.

Großbritanien und Jrland.

| London, 23. Oft. Jn den leßten Tagen war hier das j Gerücht verbreitet, Lord Durham würde vermuthlich Britischer | Botschafter in Konstantinopel werden. Der Ursprung dieses Ge- | rüchts ist unbekannt, der Spectator aber glaubt, es sey nur | erfunden, um Lord Durham zu beleidigen, denn ware ihm dies | Anerbieten wirklich gemacht worden, |o hätte er es aus zwei | Gründen unmdalich annehmen fönnen: erstens, weil er gewiß ne | unter Männern dienen werde, die ihn_ in der Kanadischen Ange- | legenheit so s{mählich im Stich gelassen, Und dann, weil in der nächsten Parlaments-Session Fragen 1m Betreff Kanada's zur | Sprache kommen würden, von deren Erörterung er nicht fern | bleiben fdnne, ohne den Kolonisten )ein Wort zi- drechen. Ueber- | blichen Botschafterwec)!el in Konstantino- | Ueber den Stand der Orienta-: die hiesigen Blätter seit einiger Zeit wieder wenig verlauten lassen; auch ihre Korresponden- zen aus der Levante sind ziemlich - dürftig. Heute bringt | die Morning Chronicle ein Schreiben aus Alexandrien vom 7ten d. M., wozu ste Folgendes bemerkt: „Die aus Aegypten von den fremden oder von

des Pascha's eigenen Agenten herren lauten nit sehr günstig Selbst Herr Waghorn, der einen diplomati-

Konstantinopel gemacht, konnte nichts Nachrichten von dort über- daß Mehmed zu viel erwartet“

dies wurde für jenen ange | pel gar kein Grund angegeben.

| lischen Angelegenheiten haben |

Ausflug nach

bringen. Die Sache ist die,