1839 / 302 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

als den Herrn Vicomte von Cormenin, einen gelehrteren Mann als Herrn Arago, einen grdßeren Finanzier als Herrn Laffitte, einen eugendhaftecen Bürger als Herrn Dupont (de l’Eure), wo es endlich einen mit mehr Patriotismus ausgerústeten Mann giebt als Herrn Martin (von Straßburg)? Was verlangt man nun noch mehr? Daß alle Deputirten Herrn Garnier - Pagés gleichen? Dies wird unschlbar an dem Tage der Fall seyn, wo sämmtliche Wähler der 459 Wahl; Kollegien denjenigen gleichen werden, die Herrn Garnier-Pagés gewählt haben. Doch is es nicht nôthig, darum das Wahl-Geseß zu ändern.“ Und in Be- zug auf das ‘allgemeine Stimmrecht sage das genannté Journal: „Was bezweckt der Plan der Radikalen? Das all- gemeine Stimmrecht. Dies bedeutet nichts Anderes als: Alle diejenigen, welche weder lesen noch schreiben können, sind zur Re- gierung des Landes G, Alle E E dger bes n": 4 ie “nteressen derjenige ieiten und vertreten, ic M ‘ewi Ea Plañ der Radikalen is die verkehrte Welt. Fassen wir Alles zusammen, so erwarten die Radikalen nach den Ansichten der Linken von ihrem System eine vdllige Umwälzung ;

nach den Ansichter der Radikalen hoffen die Legitimisten von der ; E in zwei Graden“ (d. h. von der Wahl durh gewählte | a

Wahlmänner), „die Rückkehr des ancien règime; endlich beab- sichrigt nach den Ansichten der Republikaner und Legitimisten die Linke nichts als kleinliche, unwesentliche Reformen, die nicht im

Stande wären, Gutes zu erzeugen. Eine jede dieser Meinungen | hat nun alle andern und dic der fonservativen Partei gegen |

ich, so daß sie aljo nur eine sehr kleine Minorität repräsentirt. Sicher haben jene Parteien sehr unrecht, wenn sie sh als eine, uncer der Fahne der Reform versammelte Partei betrachten.

Selbst vereinigt bilden sle immer nur noch die Minorität. |

Die dffentliche Meinung beschäftigt sich durchaus nicht mit der

Reform des Wahlgeseßes, und der aufgeklärtere Theil des Lan-

des will sie nicht.“ Der unausgeseßte Kampf der Journale unter einander úber diesen vielbesprochenen Gegenstand har bereits zur Folge gehabt,

daß der „Constitutionnel“/ und der „Siecle“/ jebt schon | weiter nichts mehr verlangen, als eine Reform des Ministeriums; |

man darf daher wohl als ziemiah gewiß annehmen, daß auch diesmal alle Pläne zur Ab Meinung tbiedondeit derer, dic eine solche wünschen, scheitern werden. Großbritanien und. Arlanud. London, 24. Okt. Die große Truppen-Musterung, welche

acstern im Hame-Paxk zu Windsor vor Jhrer Majestät der Kö- | nigin stattfinden sollte, ist auf heute vershoben worden, weil es | von Sachsen- Koburg war |

Schloß |

gestern zu stark regnete. Prinz Ern vorgestern in London, kehrte aber Abends wieder nach Windsor zurück.

Der Prinz von Capua befindet sich jet mit seiner Gemah-

lin in Kimmel-Park zum Besuch bei Lord Dinorben.

Der Graf da Madeira, der in Diensten des Don Carlos ist von Bourges hier angekommen.

Ein Sohn des Pr. Rooney zu Dublin ist zum Privat-Se-

cretair des neuen Admiralitäts-Secretairs Herrn More O'Ferrall

ernannt worden.

Das Parlament wurde heute in der üblichen Form vorläu- fig weiter bis zu Donnerstag den 12. Dezember prorogirt. Die mit der Prorogation beauftragten Kommissarien waren der Lord- Kanzler, der Marguis von Normanby und Lord Falkland. Das Unterhaus war bei dieser Ceremonie durch Herrn Rickmann, cinen der Secretaire, und durch die anderen Beamten desselben repräsentirt. Das einzige anwesende Parlaments - Mitglied des Unterhauses war Herr Wakley.

Aus der auf die Ds bezúglichen Stelle der Holländi-

schen Thron-Rede schließt man an der Belgen Börse, daß man in Holland zu einer neuen Anleihe seine Zuflucht nehmen werde, um die dringenden Staats-Bedürfnisse zu decken. (Vergl. den Art. Amsterdam im vorgestr. Blatte der St.-Z.) Es zeigt sich nun hier kein Mangel mehr an Geld, und Wechsel erster Klasse sind shwer zu haben; überhaupt befestigt sich das Vertrauen immer mehr, weil man weiß, daß sich seit cinigen Tagen wieder Gold in der Englischen Bank angehäuft hat, und da der Zoll auf fremden Weizen von neuem gestiegen ist, so hegt man fúrs erste auch feine Besorgniß von fernerer Gecraide-Einfuhr.

Die heut bekannt gemachten Durchschnittspreise des Getrai des ergeben, wie erwartet wurde, eine beträchtliche Reduction dex Weizenpreise in den leßten sechs Wochen, und es ist daher auch der Einfuhrzoll bedeutend gestiegen. Der Durchschnittspreis für die lebte Woche ist 65 Sh. 6 Pce. und für die leßten 6 Wochen ö8 Sh. 11 Pce., und der Einfuhrzoll ist von 10 Sh. 8 Pce., der Skala der vorigen Woche, jeßt guf 16 Sh. § Pce. gestiegen.

Herr O’Connell hat eine lange Adresse aus Derrynane-Abtei vom {4. Oktober in Bezug auf die Sklaverei in Texas an die Gesellschaft zur Abschaffung des Sklavenhandels gerichtet. Er fordert die Gesellschaft auf, ihre Bemühungen, dem unmenschli- chen Verfahren in Texas Einhalt zu thun, fortzuseßen; er bezeich- net die Texianer als Seeräuber, und spricht sich sehr stark gegen"

stand

Frankreich aus, weil dasselbe Texas als unabhängigen Staat an |

créannt habe. „Diese Sanction von Seiten Frankreichs“, sagt er, „macht es den Freunden der Humanität in Großbritanien doppelt zur Pflicht, ihre Stimmen durch alle Britischen Jnseln er- tônen zu lassen, damit es einem Englischen Ministerium unmöglich ge- macht werde, Texas als Staat anzuerkennen, so lange die Sklaverei daselbst geseßlich anerkannt ist oder unter demVolke gebräuchlich ist. Jch bemerke ehrfurhtsvoll, daß es die Pflicht der Britischen Gesell- schaft zur Aufhebung des Sklavenhandels ist: 1) Das Britische Volk mit dem Detail aller Abscheulichkeiten der Texianer bekannt zu machen; die Geschichte derselben ist kurz, kaum über zehn Jahre alt, aber sie ist voll von Blut und Verbrechen; 2) sich in England so viel wie mögli Unterstüßung zu verschaffen, um die Anerkennung von Texas als Staat zu verhindern und 3) den besten Plan zu entwerfen, um durch Bildung einer mäch- tigen Kolonie Farbiger in der passendsten Gegend Mexi- ko's, die zu diesem Zwecke Hz eien wäre, den Texia- nischen Räubern das Handwerk zu legen.“ Außerdem hat Herr O'Connell auch cin Schreiben an die Jrländische poli- tische Handwerker-Union gerichtet, worin er nächstens ein ande- res Schreiben verspricht, das sich ausschließlich mit der Aufhebung der Union beschäftigen solle. Das gegenwärtige Schreiben hat hauptsächlih den Zweck, dem Herrn Crawford vorzuwersen, daß er in Bezug auf die Nothwendigkeit der Aufhebung der Union mit ihm nicht übereinstinme. Herr Crawford scheint einen Mit- telweg einschlagen zu wollen, von dem Herr O'Connell sagt, der- selbe sey, „weder Repeal noch Union, sondern eine schlechte Com- bination beider, ein Rad in einem Rade, weder weiß noch \{warz, weder Fish, noch Fleisch, noch Bückling.““

Die Morning Chronicle findet sich wicder zu einigen

Entgegnungen auf das, was Französische Blätter über die Absicht

nderung des Wahl - Gesebes an der | . 1 i om gehen | | wollte, um sich zu Dom Miguel zu gesellen, so hieße dies, der | L gewähren, als |

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der Französischen Regierung in Betreff des Don Carlos sagen, veranlaßt. Jhre Bemerkungen sind hauptsächlich gegen den ¿¿Temps“/ und das „Journal des Débats‘“/ gerichtet. „Wir föôn- nen nur sagen“, heißt es in ihrem Blatt unter Anderem, „daß irgend Jemand den „„Temps“/ mystifizirt haben muß, da gerade das Entgegengesckte von seinen drei BebatiPtangen der Fall if. l) Marschall Soult hat stets die Absicht ausgesprochen, Don Carlos freilassen zu wollen. 2) Die Königin Regentin von Spa- nien hat darum nachgesucht, daß man Don Carlos im Verwahr- sam behalten möchte. 3) Der Britische Gesandte in Paris hat im Namen seiner Regierung ein gleiches Gesuch gestellt. Das ¿¿„Zournal des Débats‘/ sucht zu beweisen, daß es unnôthig sey, Don Carlos länger in Verwahrsam zu halten, und daß das Mi- nisterium recht handeln würde, wenn es ihn sogleich freigäbe und wenn es ihn entweder nach Salzburg gehen ließe, oder nach Rom, um -sih Dom Miguel anzuschließen, Dasselbe Blatt behauptet, daß weder das gemeine Recht, noch das Völ- kerreht, noch das Gescb in Betreff der Flüchtlinge der Franzd- sischen Regierung das Recht verleihe, Don Carlos festzuhalten. Das if sehr traurige und sehr leichtfertige Ethik, die eben fo viel schlechte Grundsäße als Worte enthält. Die Úberwiegende Pflicht, welche hier in Betracht kommen muß, ist die Pflicht Frankreichs gegen scinen Nachbar Spanien ; diese aber wird von der Französischen Regierung und von ihrem Organ mit einer Rúcksichtslosigkeit beiseitgeseßt, die vollklommen mit der ganzen bisherigen Französischen Politik gegen Spanien übereinstimmkt. Wir erwarteten, daß, wenn Frankreich Don Carlos freilasse, dies unter der Bedingung geschchen würde, daß er sich nach Oester- reich zu begeben hätte, oder daß die Oesterreichische Regierung ich für sein Nichtwiedererscheinen in Spanien verbúrge. Cabrera

ist in diesem Augenblicke Herr mehrerer Armeen und mehrerer Jta- | | geben wird. | niß des Staats - Ueberschusses; der von Jahr zu Jahr zunch-

lien gegenüber liegenden Spanischen Küsten-Provinzen. Der Graf von Espagna befindet sich, wie aus den lebten Nachrichten hervorgeht, in

einer Lage, worin er den Constitutionalisten von Catalonien Widerstand | 1 - 1 | schuld-Comtoirs; die jährliche Zunahme der Zoll -Einkünftein Folge er-

zu leisten vermag. Die Ostküste von Spanien is also der Heerd des noch übrigen Aufstandes, und wenn Frankreich nun, wie das ¿„Journal des Débats‘/ so ruhig vorschlägt, in einer Jahreszeit, wo der Winter ernste Operationen bald auf fünf Monate lang unterbrechen muß, den Don Carlos nah Rom gehen lassen

Karlistischen Jnsurrection mehr Unterstüßung Frankreich sie jemals der constitutionnellen Regierung hat zu Theil werden lassen. Es hieße, an die Stelle der Quadrupel-

scßen, eine Tripel- Allianz, in welcher Oesterreich die Stelle von England einnähme.““ Die Regierung soll, dem Standard zufolge, vorgestern

sehr wichtige Depeschen vom Admiral Sir R. Stopford erhalten |

haben, wonach, wie dieses Blatt meint, cine energische Remon- stration, an welcher England Theil nehmen würde, gegen Ruß- lands Politik in den orientalischen Angelegenheiten stattfinden dürfte.

Vom Cap sind Nachrichten bis zum 24. August hier cinge- | : | sinuationen von ciner sehr verschiedenartigen Lage des Landes.“

gangen, wonach die amendirte Bill, welche die Pflichten der Herren und Diener gegen einander bestimmt, durchgegangen und in der Regierungs- Zeitung publizirt worden war.

Personen aufgehoben ist. Durch die Annahme dieser Bill ist

Kontraktzeit cinzugehen genöthigt waren, gehoben ;

werden. Nachrichten von Port Natal zufolge, hatte der Anfüh- rer der ausgewanderten Bauern unterm 10. Junt aus Tergula

e a daß die Expedition, welche nach dem Zula-Lande mar-

chirt war, sch geweigert habe, in dies Gebiet cinzurücken, weil |

| Allianz gegen Don Carlos eine Tripel-Allianz zu seinen Gunsten |

Es geht dar- | aus hervor, daß der Unterschied zwischen Farbigen und anderen | | genommene Anleihe der hiesigen Bergbau-Gesellschaft. nun die Beschwerde in Bezug auf die schrifilichen Dienst - Kon- | trafte, welche Herren und Diener bei längerer als einjähriger | der einzige | Fall, wo jeßt noch schriftliche Kontrakte vor den Behörden abzu- | chließen sind, ist, wenn verwaiste Kinder in Dienst genommen |

der Zula-Häuptling Dingaan Friedensvorschläge gemacht und vor- |

láufig 1300 Stück Vieh und eine Anzahl. Gewehre zurückgegeben | E j j im Königreiche Sachsen zusammentretende Stände-Verjammlung

hatte, mit dem Versprechen, auch für Rückgabe des übrigen ge- stohlenen Eigenthums sorgen zu wollen. : 2 Nach Berichten aus Halifax vom Ende Scptembers

hatte der Gouverneur das Versammlungshaus von Neu-Schott-

land am 21. September prorogirt, nach Bestätigung der von leßterem angenommenen Bill, welche zur Negoziirung von Anlei- hen ermächtigt, um damit den unverzüglichen Bau von Wohnun- gen für die Abgebrannten in St. John zu unterstüßen. Es sol-

len zu diesem Zweck, unbeschadet der gewöhnlichen Appropitatio-

nen fúr den ffentlichen Dienst, Provinzial-Scheine zu dem er- forderlichen Belauf ausgegeben werden. Niéderliándas

Aus dem Haag, 26. Okt. Jn der gestrigen Sißung der zweiten Kammer überreichte der Finanz - Minister die Budget- Geseke für das Jahr 1840. Demnach is das Ausgaben-Budget auf 56,378,600 Fl. festgeseßt, und zwar crhalten davon das nigliche Haus 1,125,000, das Staats-Secretariat 534,109, die

| in solenner Konferenz definitiv gecinigt habe.

der Niederlande, sih nah dem benachbarten Delft begeben und das Grab ihrer verstorbenen Durchlauchtigen Mutter, Niedeyz sands unvergeßlicher und stets noch tief betrauerten Königin be, sucht, und eine geraume Zeit mit stiller Rührung und tiefer Wehmuth an dieser Stelle geweilt, wo, außer den irdischen Ueber; resten ihrer theuren Mutter, auch diejenigen so vieler ihrer dur, lauchtigen Vorfahren ruhen.““ y

Amsterdam, 26. Oft. An unserer Börse schien man heute die Darlegungen und Anträge des Finanz-Ministers als ungán- stig für die Staats - Finanzen zu betrachten und die Course der inländischen Fonds sind daher neuerdings etwas gewichen.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 22. Okt. Der König hat den Dr. G. Nibe' lius zum Bischofe von Westeroos ernannt.

In Beziehung auf den nahen Reichstag ist folgender Arti; kel der Statstidning wegen des Abschlusses des Reichs-Haupt;- buches fúr das Jahr 1837 bemerkenswerth: „Die Staats - Ein- fünfte für das benannte Jahr haben einen saldirten Ueberschuß von §99 952 Beo. Rrhlr. 47. 10 geliefert, wonähst Ersparun- gen an den angeschlagenen Ausgaben sih auf 31,467 Rthlr. 23 10 belaufen, zusammen 931,420 Rthlr. 23. 8 Wenn hier- von abgehen: angewiesene Ausgaben auf den Ueberschuß, Aus;

| fälle in angeschlagenen Posten unter verschiedenen Haupt- Titeln,

der Unterschied zwischen 6 Rthlr. und dem Reichs-Marktgangs:

| Preise von 6 Rthlr. 39 Sh. fúr den Theil von Getraide unter | den Geldgehalten, welcher den Belauf der saldirten Getraides Einnahme des Staates überschreitet, zusammen 310,352 Rthlr.

8. 7, so bleibt cine Summe von 621,086 Rthlr. 15. 1, welche gesezmäßig für das Jahr 1837 dem Reichsschuld- Comtoir über- Ein in so hohem Grade befriedigendes Verhält- mende Vermögensstand und die bekannte blühende Lage des Reichs:

weiterten Handels und Gewerbes; dic in denleßbten Jahren fast verdoy:

| pelt zu nennenden Communicationen im Lande durch Kanäle, Strom- | reinigungen, Dampfschiffe u. s. w. zur Erleichterung des Ver: | fehrs in den meisten Gegenden; das vollständigere Eingehen der

Reskforderungen der Krone, mit jährlicher Verminderug von Re- anten; die Vermehrung des Verkehrs-Kapitals und bequemere Mittel zu dessen Anschaffung durch die Provinz-Banken; das dadurch veranlaßte Herabgehen des Geldzinses, zur Erleichterung der industriellen Unternehmungen und der Gewerbe; die im Alþ gemeinen im Reichsmünzwesen zu Stande gekommene Festigkeit und in Folge dessen das wiedererlangte Vertrauen zu der Reichs- bank sowohl im ÎIn- als im Auslande; alle diese und viele an dere Fakta, gestüßt auf Zahlen und authentische Dokumente, welche von Zeit zu Zeit in dieser Zeitung mitgetheilt worden,

| geben einen successiven Fortschritt in allen obberührten Hinsichten

fund und scheinen ín einem so merklichen als glücklichen Gegen-

| saß zu stehen zu den von andern Seiten und aus anderen, woh!

weniger zuverlässigen Quellen gezogenen, dfters aufgestellten Jn-

Der Freja zufolge, hat das, am Sonntage angekommene Dampfschiff „Swithiod“/ «eine Million Thaler in Gold und Silber überbracht, dem Vernehmen nah als in Hamburg auf:

WEUt\Mlaund.

Dresden, 26. Okt. Das Gewerbeblatt für Sachsen enthält die Anzeige, daß das Direktorium der Erzgebirgischen Eisenbahn-Gesellschaft sich mit dem hohen Ministerium in Betreff der wichtigen finanziellen Vorfragen, z. B. der Poj?-Vergütung 2c. ; Es soll dabei der Gesichtspunkt der Billigkeit und wohlwollender Geneigtheit für Beförderung des Bahn- Jnteresses erfreulich vorgewaltet haben.

Leipzig, 28. Okt. Die mit dem 5. November d. J. wird durch ihre Berathungen nicht minder wichtig als die frühe- ren werden, da das Schulwesen, Gerichts-Verfahren, Preß-Verhält nisse, WechsebRechr u. #. w. vielfache Veranlassung zu interessan- ten Diskussionen geben werden. Die offiziel angekündigten Land- tags-Blärter werden unter der Redaction des Þr. Gretschel dem Jn- und Auslande genaue Mittheilungen hierüber machen.

In literarischer Hinsicht machen wir auf die akademische Schrift des Dr. der Theologie, Diakonus Siegel, „do artibus qu | i ritcis in sacris Christianorum materieim praebuit” p T ma.

„Leipzig

l tir 111 118 SIS Nin (

und in lokaler Beziehung auf das begonnene Werk:

| und seine Umgebungen, mit besonderer Rücksicht auf historisches

| Interesse“,

Text von Vir. Kamshorn, mit Englischen Stahlstichen,

| aufmerksam, welche leßtere fein gearbeitet, wenn auch nicht durch-

gehends sehr ähnlich sind. Die bekannte Pianistin Camilla Pleyel hat am 26. Oktober ein zahlreich besuchtes Konzert gegeben, dabei durch geschhmackvol-

| len Vortrag cines Konzerts von Felix Mendelssohn und einiger

auswärtigen Angelegenheiten §31,600, die Justiz 1,468,060, die !

inneren Angelegenheiten 3,222,900, der reformirte Kultus 2c. |

1,391,200, ‘der katholische Kultus 400,000 Fl., die Marine

5,250,000, die Finanzen 27,570,000, die Landmacht 14,191,300 } . ( | men begriffen, beträgt vom 20. bis 26. Oktober 9334 Rthl(r.

und die Kolonicen 94,300 Fl. Jm Finanz-Departement nehmen die, Zinsen der Staatsschuld 21,458,205 Fl. und die Pensionen 6,111,795 Fl. in- Anspruh. Bei den 2'/„proc. Renten sind bereits die 5 Millionen zu Lasten Belgiens in Abzug gebracht; man hat dieselben, bis ein Näheres darüber mit Belgien fest- gestellt seyn wird, einstweilen diesem Staatspapier über- schrieben. Die Zuschüsse an das Amortisations - Syndikat sind ebenfalls in Anschlag gebracht. Die Kosten für das Heer hosst man in der Folge vermindern zu können, doch mußte einstweilen noch ein höherer Ausgabenstand beibehalten werden. Zur Deckung der Ausgaben wird, außer einer Million Ueberschuß von 185, und 1858 und 11,220,000 Fl. Einnahmen von den Kolonteen, die Forterhebung der bestehenden Abgaben in Antrag gebracht. Demnächst aber trug der Minister auf die Bewilligung einer neucn Anleihe von 56 Millionen Gulden zu Lasten der úüberseeishen Besibungen an, und zwar unter denselben Bedingungen , wie die - Änleihen von 1837 und 188 ge- macht worden. Die auszugebenden Loosrenten sollen 5 pCt. Zinsen tragen und zunächst zur Erstattung der Vorschüsse ver- wandt werden, durch welche die Kolonial-Verwaltung den Finanzen zur Bestreitung ihrer Ausgaben unter dringenden Umständen zu Hülfe gekommen is. Der Minister versprach ausführliche Dar- legungen über die Kolonicen, woraus hervorgehen würde, daß dieselben vollkommen im Stande seyen, die ihnen auferlegten Lasten zu tragen. Für die Einldsung der Schuld des Amortisa- tions-Syndikats is für 1810 noch kein Antrag gemacht, doch versprach der Minister, au daráber bald Näheres zu berichten.

Hiesige Blätter berichten: „Dieser Tage hat Ihre Königl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen, geborne Prinzessin

S B

L E E E L R R L L R E E I RE E E Ee

|

Stücte von und nach C. M. von Weber sich bewährt. Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn-Actien stehen im Courszettel

| mit 93? , pCt. notirt; die wöchentliche Einnahme von der Bahn,

wenn schon durch die winterlich gewordene Witterung im Abnceh-

13 Gr., wozu 10,062 Personen 7161 Rthlx. 7 Gr., die Fracht aber 2173 Rthlr. © Gr. beigetragen.

Braunschwetg, 20. Olf (Magd. Ztg) Jn bem dret Meilen von hier entfernten Städtchen Königslutter war in ver- gangener Woche das Post - Amt der Gefahr eines bedeutenden Betruges ausgeseßt. Ein junger Doktor der Philosophie langt mit der Post von Hamburg in Hannover an und giebt dort cin Packet, der Angabe nach 12,000 Rthlr. in Tresorscheinen ent- haltend, an ihn selbst pte restante Königslutter adressirt, zur Post. Acht Tage nach Ankunft des Packetes verlangt der Be- c¿rúger dasselbe, was ihm aber, da er sich niht durch den Paß zu legitimiren versteht, vorenthalten wird. Drei Tage später kehrt er zurück, zeigt seinen Paß vor und das Packet wird ihm übergeben. Aber bei dem Empfange desselben bemerkt er sogleich, weder Siegel noch Emballage des Pacets seyen die von ihm in Hannover zur Post gegebenen, und verweigert die Annahme des angeblich falschen Packers. Der Vorfall wird sogleich der hiesi- gen Post-Direction aemeldet, und von hier ein Bevollmächtigter nach Königslutter gesandt, um in Begleitung des Fremden nach Hannover zur Unrersuchung des Vorfalles abzureisen. Jn Han- nover weist sich die Jdentität des Packets mit dem dort zur Posk gegebenen aus, und nach kurzem Leugnen gesteht der Fremde den bezwecten Betrug ein, und bittet, das Packet zu dffnen, in welchem sich nichts als Makulatur finden werde. Diese Angabe war denn auch, wie der Augenschein sogleich auswies, die endlich richtige, und der Betrüger sicht seinem gerechten Straf - Urtheile entgegen.

Oesterreich.

Wicn, 25, Okt. Die großen Herbsk-Mandver eines Theiles der in Jtalien stationirten Kaiserlichen Truppen fanden auch in diesem Jahree unter der persdnlichen Leitung des Feldmarschalls Grafen Radebky statt. Sie begannen am Îten d. M. auf dem Gebiete, das sih zwischen dem Chise und dem Mintio ausdehnt, und endeten am lten d. M. mit einer großen Parade auf der Ebene von Prabiano zwischen Valleggio und Villafranca in der Provinz Verona. Die Truppen waren in zwei Corps vertheilt, von denen das eine unter dem Befehle des Generals der Kavalle- rie, Grafen Wallmoden, das andere aber unter dem Kommando des Feldmarschall - Lizutenants Fürsten Bentheim stand. Nach weitägigen Feld-Exercitien überschritten beide Truppen-Corps den Mincio und lieferten sich ein lebhaftes Gefeht auf den Höhen zwischen Valleggio und Castel-Nuovo. Dieses großartige mili- taivrische Schauspiel hatte eine große Anzahl einheimischer und fremder Zuschauer herdbeigezogen, worunter sich Personen von hohem Range, wie der Herzog von Modena und Jhre Königl. Hoheiten die Herzoge von Bordeaux und Cambridge, befanden. Unglücklicherweise wurde das fkriegerishe Fest durch den (bereits erwähnten) jahen Todesfall des Feldmarschall-Lieutenants Fürsten Bentheim, den am 12ten d. M. in seinem General-Quartier zu Villafranca cin Schlagfluß befiel, getrübt.

SGWali

Aus der Schweiz, vom 20. Okt. (Schw. M.) Als im September den Radikalen von Zürich das Ruder aus den Hän- den gewunden wurde, war Freude und Hoffnung auf gleichen Erfolg in den Mienen der ganzen aristokratishen Partei, die zwar in vielen Kantonen der Schweiz längst die herrschende ist, im Ganzen aber doch niht auftommen konnte, weil die grdßten Kantone in andern Händen waren und durch ihren Einfluß eine Anzahl Schwankender mit zogen. Durch Zürichs entschie- dencn Abfall ein halber waltete längst ist der aristokratischen Partei das Uebergewicht im Bunde gegeben. Aber die Gegner sind noch mächtig genug, scheinen auch zum Aeußersten ent- schlossen, wenigstens ist ihr Auftreten bei der ersten wich- tigen Streitfrage, bei den Walliser Zerwärfnissen, der. Art, daß die Eidgenossenschaft dermalen faktisch nicht besteht, denn in der Erklarung der 6!/, Kantone is gesagt, daß sie den September, Beschluß (neue Vermittelung) nicht anerkennen und bei dem JZuli- Beschluß (Rekonskituivrung), also bei der Verfassung vom 3. Au- gust, einer Tochter desselben, verharren. So lange jene Kantone, Bern, Luzern, Solothurn, Aargau, Thurgau, St. Gallen und das halbzählende Baselland von dieser Partei beherrscht sind, muß cine Urt Kriegszustand im Schooße der Eidgenossenschaft bleiben, und namentlich kann sich die Züricher Restauration nicht gesichert glau- ben. Daher is einem lebhaften Kampfe entgegenzusehen, der aber, cinzelne Ausbrüche abgerehnet, mehr im Stillen wird geführt wer- den; denn der 0. September hat doch vor gewaltthätigen Schrit- ten cine Art heilsamen Respekt eingefldßt. Jn Bern wenigstens {d ch der ze S der im ersten Feuer mit Volksver- sammlungen und Massenbewegungen losbrechen zu wollen schien, in Wahlkämpfe auf. Man glaubt, daß die radikale Partei (Neuhaus) i Dann

vnßs GCpvoie Ur e Lu,

nicht lange mehr Stand halten werde. schwankt das Zünglein zwischen dem Patriziat und der Burg- dorfschen Partei. Lebtere, die am reihen Bauernstand, des Emmenthals hauptsächlich, ihre Stúße hat, is vielleicht für die nächste Zeit zum Obenaufschwimmen bestimmt, denn die Patri- zier hätten hôchstens durch eine Allianz mit den Burgdorfern Ausficht, und es läßt sich nicht verkennen, daß, wie einerseits die Radikalen und die nach Außen und nah Neuerung strel;ende Politik des leßten TFahrzehends (die junge Schweiz, wenn man will) im Abnehmen sind; so auf der andern Seite die Männer und An- fichten fich Popularität versprechen dürfen, die vom eigentlichen Schweizerthum, von der Neutralität und Beschränkung auf die kleine Heimath, das Heil des Vaterlandes erwarten; das aber ist ein Hauptgedanke der Burgdorfer. Jene Ansichten haben zwar in der lebten Zeit starke Sidße erlitten, vornehmlich durch die Wirksamkeit so vieler Deutschen Lehrer; doch werden sie sich chen darum zu einem neuen kürzeren oder längeren Widerstand erheben. Der Widerwille gegen die Fremden gilt im Allgemei- nen zunächst den Deutschen, weil sie zahlreicher, als andere, im Lande leben, und weil sie etwas Unerträgliches haben ein Sprichwort sagt: „Wo zwei Deutsche bei einander sind, is einer doch gehen auch die Nachbarn im Westen nicht leer aus, und die Trennungs-Absichten des Jura, die immer unver- holener auftreten, auf die „Franzdsische Nationalität‘/ des Bis- thums pochèend, werden so wenig, wie der friedliche Gränzkrieg im Herbst 1858 eine freundliche Gesinnung gegen die Franzosen pflanzen, |Wenn cinerseits die Liberalen mit Vorliebe auf Frank- reich blic

U De

cen, so tis andererseits bei den Aristokraten eine Vor- liebe für Deutschland zu bemerken; beides aus politischer Sym- pathie. Jn socialer Hinsicht aber hat die Franzdsishe Bildung his weit über die Mitte der Schweiz herein ein großes Ueber- gewicht. Aalen

_ Deeapel, 19, O hre Königl. Hoheit die Printesiin Auguste, Schwester Sr. Majestät des Kdnigs von Sachsen, ist in bestem Wohsíseyn hier angekommen. Die Prinzessin Wislhel- mine Marie von Dénemark, welche sich den ganzen Sommer hier aufhielt, wird, nachdem sie sich von einer s{chweren Krank- heit erholt hat, in den nächsten Tagen nach Rom, ihrem ge- wöhnlichen Aufenthaltsorte, zurückkehren. Der hiesige Hof hat dieses Jahr wegen des Wochenbettes Jhrer Majestät der Kdni- gin die Villeggiatura in Portici unterlassen.

Die Vortheile der Dampfschifffahrt erkennend, hat sich end- lich auch in Palermo eine Actien-Gesellschaft gebildet, welche zwei Dampfbôte von 120 Pferdekraft ankaufen will, um mit densel- ben vorläufig eine regelmäßige Verbindung zwischen den Haupt: pläßen des Königreichs Neapel und Sicilien zu unterhalten, und für den Fall’ des Gelingens ihren Wirkungskreis auch auf fremde Pläße auszudehnen.

Ein \chrecklicher Brand hat unlängst 4000 Morgen Waldung in Puglien zerstört. Aus den Abruzzen {reibt man, daß das wilde Thier, welches so viel Unheil angestiftet hat, und für cine Hyane gehalten wurde, erlegt, und als ein Wolf von ungewdödhn- licher Größe erkannt worden sey.

Wie es allgemein heißt, soll der neue Nuntius am hiesigen Hofe bei der Regierung verschiedene Vorrechte für die Geistlich- keit ausgewirkt haben, unter Anderem, daß kein Geistlicher bei Uebertretung der Landesgeseße, welcher Art sie auch seyn mdge, von weltlichen Behörden gerichtet werden kann, sondern in diesem Falle dem Römischen Stuhle ausgeliefert werden muß; sodann sollen die Kirchen von neuem für alle Verbrecher ein Zufluchts- ort seyn, und sich die weltliche Macht nicht über ihre Schwellen erstrecken. Ueberhaupt gewinnt die Geistlichkeit hier zu Lande, namenilich aber der Jesuiten - Orden, mehr und n,

r an An- |

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und wird hauptsächlich von oben herab

fes und Einfluß l in großer Theil der Bevölkerung s{hüttelt da-

sehr begünstigt. zu den Kopf.

Rom, 17. Okt. (A. Z.) Einiges Gerede verur’achte die in voriger Woche von den hiesigen Christinos veranstaltete feicr- liche Messe in der Spanischen National-Kirche, um dein Himmel für die Rückkehr des Fricdens in ihrem Vaterlande zu danken. Ein beabsichtigtes Tedeum für den Sieg über Don Carlos wurde ihnen nicht erlaubt. Der Papst fährt fort scine Touren in der Umgegend zu machen. Vorgestern war er in Fiumicino, am rechten Ufer der Tiber-Mündung gelegen, wo er auf dem Meere

einem großen Fischzug beiwohnte, welchen ihm die dortigen FisZec j

u Ehren gegeben haben. Die Herzogin von Berry is gestern bend mit ihrem Gemahl und zahlreichem Gefolge hier aus Neapel eingetroffen. Sie wird sch, wie man sagt, nur wenige Tage hier aufhalten, um ihre Reise nah dem Norden, bevor der Winter dort eintritt, becnden zu kdnnen. Ueber eine Reise des Herzogs von Bordcaux hierher weiß man bis heute nichts Zuverlässtges. Der Baron Karl von Rothschild wird erwar- tet, um sich nah kurzem Aufenthalt nach Neapel zu begeben. Wie überall, wenn ein Mitglied dieser Familie reiset, es nicht an Gerüchten über neue Anlehen fehlt, so auch hier, obgleich uns versichert wird, daß man nicht an derlei Entwürfe denke.

S panien.

Madrid, 18. Okt. Beim Beginn der heutigen Sißung der Deputirten-Kammer verlas der Präsident der Kammer eine Mittheilung des Conseils-Präsidenten, worin dieser die Anzeige macht, daß das Ministerium den Debatten über den Adreß-Ent- wurf in der Deputirten-Kammer nicht beiwohnen kdnne, weil auf heute die Diskussion des Fueros- Geseßes im Senat ange- kündigt worden sey. Als auf diese Mittheilung cine lebhafte Aufregung folgte und mehrere Deputirte das Wort verlangten, sagte der Präsident: „Die Diskussion des Adreß-Entwurfs kann nicht ohne Zustimmung der Kammer suspendirt werden; man darf kein so unheilbringendes Präcedenz-Bei piel gestatten. Das Ministerium könnte künftig von dieser Befugniß in seinem eige- nen Interesse Gebrauch machen, denn es würde von seinem Willen abhangen, cine Diskussion zu vertagen. Das Ministerium kann sich theilen, und es scheint mir daher, daß die Kammer dem

Verlangen des Conseils-Prásidenten nicht nachgeben und die Dis- |

kussion nicht suspendiren darf. (Beim Abgange der Post sprach sich Herr Alonzo in derselben Weise aus, wie der Prôsident und die Aufregung nahm immer mehr zu.)

Die Sardinischen Häfen sind den Spanischen Schiffen wie- der geöffnet und die Handels-Verhältnisse zwischen beiden Ländern wieder hergestellt. Mehrere Fahrzeuge, die in Sardinischen Hä- fen Waffen und Munition für Don Carlos geladen hatten, haben ihre Ladungen wieder ausgeschifft.

Jn eincm Schreiben des Madrider Korrespondenten der |

Morning Chronicle vom 14. Oftobek liest man: „Die Ver-

handlungen des Kongresses haben in dieser Woche wenig Jnter- | Der einzige zur Diskussion gekommene Gegen- |

esse dargeboten. ; stand von Wichtigkeit war ein“ Gesct-Entwurf, wonach den Sol-

daten, welche die gesesliche Zeit in der Armce gedient haben, |

statt des Piasters, den sie jeßt monatlich erhalten, Kron- oder National - Ländereien gegeben werden sollen. Ueber die Zweck- mäßigkeit dieser Maßregel sind der Kongreß und das Ministerium einverstanden. Der Senat hat seit dem Mittwoch nichts gethan; heute wird wahrscheinlich der Bericht über den von der Depus- tirten - Kammer angenommenen Gescß - Entwurf in Betreff der Fueros vorgelegt werden. Die Kommission des Senats is nicht einig, und der Marquís von Villuma wird cinen besonderen Be- richt abstatten. Kommission werde dem Kongreß zugesendet werden, um densel- ben in Erwägung zu ziehen; ich glaube indeß doch, daß der von

der Deputirten - Kammer angenommene Geseß - Entwurf zulest |

zum Geseh erhoben werden wird. Es wird sich bei der endlichen

Erledigung dieser Frage zeigen, ob das Ministerium, wie man |

noch immer behauptet, die Cortes aufldsen wird. Heute früh [agt in der That das „Eco del liberalen Seite Lärm und räth den Cortes, sich auf eine solche Maßregel vorzubereiten, während der l

folchen Maßregel darzuthun sucht. Jch will hier nur bemerken,

daß Espartero Über diese Angelegenheit konsultirt worden ist, und | daß seine Antwort den Gegenstand der Berathungen in einem | am Sonnabend gehaltenen Minister- Conseils gebildet hat. Er | soll in seiner Antwort gesagt haben, daß er sich nicht mit Partei- | | mit ihren 15,000 Mann ihm doch einige Unruhe einfldßen muß;

Angelegenheiten zu kompromittiren wünsche, da er vollauf mit

der Beendigung des Krieges zu thun habe und es ihm nur um | | Und verlangen sehnlichst nach Konstantinopel zurück. Boghos

die Erhaltung der Verfassung, des Thrones Jsabella's und der Regentschaft ihrer Mutter zu thun sey. ein Glück für das Land, wenn dies die wahre Gesinnung Espar-

tero’s wäre, doch kann ich fúr jeßt diese Angaben nicht verbürgen; | nur so viel ist gewiß, daß zu keiner Zeit die geheimen Feinde der | Constitution und der partciisch gewählten Cortes thätiger und zur | | in die Kassen komme, denn die armen Civil- und Miklitair-Be-

Ausführung eines Staatsstreiches entschlossener gewesen sind, als

jeßt. Es heißt, der Graf von Toreno sey auf dem Wege nach | Madrid bereits in Vitoria angekommen. Das ist kein gutes Zei- |

chen. Gestern Abend versammelten sich die Deputirten der äußer-

sten Linken, um sih über die Abfassung der Adresse zur Beant- |

wortung der Thron-Rede zu berathen. Dies Dokument wird

vielleicht heute dem Kongreß vorgelegt. Ein Amendement, worin | das frühere Benehmen und die Unfähigkeit der Minister getadelt

wird, ist zwar vorläufig beschlossen worden, indeß hängt die Vor- legung desselben in der Kammer von Umständen ab. Bricfe

ein Brigadier, den der Herzog von Vitoria mit der Auffor- derung, sich dem Traktat von O zu unterwerfen, an Ca- brera sandte, von diesem auf der Stelle erschossen worden sey.“

Saragossa, 18. Okt. Die Truppen stehen noch immer in denselben Stellungen, wie vor acht Tagen. Man schreibt diese Unthàs- tigkeit dem Umstande zu, daß ein bestimmter Termin für den Anfang der Feindseligkeiten festaeseßzt worden is, um den Karlisten Zeit zu geben, die Fahnen Cabrera’s zu verlassen. Die Bemühungen

abanero’s sind bis jet von geringem Erfolge gewesen, denn die wenigen übergetretenen Karlisten sind fast sämmtlich Soldaten. Cabrera soll angeblich erklärt haben, er werde die Waffen nieder- legen, wenn man ihm das Versprechen gebe, daß er so behandelt werde, wie Maroto. Dies stimmt jedoch wenig überein mit der Strenge, womit er diejenigen verfolgt, die ein zu lebhaf- tes Interesse für den Frieden zu erkennen geben. Man erzählt sich für gewiß, daß er die Junta von Mirambel auf- gelôst und drei Mitglieder derselben habe erschießen lassen, weil sie sich zu Gunsten der Pacifizirung ausgesprochen hatten. 22 Offiziere, die derselben Gesinnungen verdächtig waren, sollen das nâmliche Schicksal getheilt haben.

Es heißt auch, der Bericht der Majorität der |

Comercio‘/ auf der | L | noch nicht angezeigt; wenn die Briefe bis Dienstag Morgens nicht hier ( Ir Zube : ¡„Lorveo nae- | cional‘/ die Zweckmäßigkeit und selbs die Nothwendigkeit einer | | liegen.—Boghos Bey und Artim Bey versicherten noch diesenMorgen

Es wäre in der That |

Türkei.

Konstantinopel, 2. Okt. (Mornin er i Dampf-Fregatte „Rhadamanthus‘/ ist am E De peshen vom Admiral Stopford für Lord Ponsonby von den Dar- danellen hier angekommen. Es heißt, der Admiral erkläre es darin fúr unmöglich, daß die Flotte noch länger an dem Orte bleibe, wo sie sih jcht befindet, und er verlange Jnstructionen, wie er sich zu LUMREIE DEEn wenn er sich genöthigt sehe, seine Stellung zu verlassen. er „Rhadamanthus‘/ wird, dem Ver- nehmen nach, zehn bis vierzehn Tage hier bleiben, wah?scheinlic) um einen Kabinets- Courier aus London abzuwarten. Die kom- vinirte Flotte liegt an cinem schon gefährlichen Plabe vor Anker und wird denselben bald verlassen müssen. Die Expedition nach Alexandrien unterbleibt, weil die Mächte darüber nicht einig sind. Die Minister der Pforte versammeln sich täglih, und das Thema der Diskussion is fast immer die Aegyptische Angelegenheit. Die Ungeduld des Divans über die ungemeine Zögerung der fünf Mächte in der Erfüllung ihrer Versprehungen is so groß, und der Reis Efendi hat si vor kurzem so energisch gegen die ver- schiedenen Botschafter darüber ausgesprochen, daß dieje es für nôthig gefunden haben, die Versicherung zu wiederholen, daß die fünf Mächte über die zu befolgende Politik vdllig einig seyen, und daß bald das vortheilhafteste Arrangement - für den Suitan durch ihre Einmischung zu Stande kommen werde. Eine Bot- {chaft dieses Jnhalts is der Pforte in den lesten Tagen offiziell von allen fünf Mächten mitgetheilt worden; welche Maßregeln jedoch zur Erreichung dieses Zweckes ergriffen werden sollen, weiß ich nicht. Der Friede Europa's steht auf dem Spiele, die Frage ist cine Europäische geworden, und alle Partikular - Verträge müssen bei Seite gelegt werden, wenn sie nicht länger nüßlich oder nothwendig sind. Jn Reschid Pascha cheinen sich das Vers- trauen seines Souverains und die Hoffnungen seiner Landsleute

u konzentriren. Unter den zahlreichen Türken, die bci den ver- [chiedenen Höfen von Europa aktkreditirt gew-sen sind, und Gele- genheit gehabt haben, ihre Jdeenzu erweitern und cinen Blick in unser politisches System zu thun, scheint Reschid Pascha der Einzige zuseyn der die Fähigkeit besaß, in dieselbe einzudringen und den Scharf sinn dîe Wichtigkeit einer Kenntniß derselben für sein Vaterland zu würdigen. Der Einfluß Chosrew Pascha's scheint abzuneh- men, und Halil Pascha genießt das größte Vertrauen scines Herrn. Es heißt sogar, Chosrew Pascha werde in kurzem gänz- lich entlassen werden. Vielleicht is dies aber nur cine Lis des {lauen Seriaskers, um sich gegen den Haß, den cine Parici seiner Landsleute auf ihn geworfen, zu {hüben und vielleicht eine Ausgleichung mit Mehmed Ali zu erleichtern. Jch kann nicht glauben, daß der Gänstling mehrerer Sultane in scinem hohen Alter noch in Ungnade fallen sollte.

A Ea P ten,

Alexandrien, 6, Okt. (A. Z.) Die Spannung, die schon seit einiger Zeit zwischen Jbrahim Pascha und Söliman Pascha (Selves), besonders seit der Schlacht von Nesbi, statt- fand, hat endlich zur Folge gehabt, daß der. Letztere in gänzliche Ungnade fiel. Die Truppen, die sich unter ihm in Aintab be: fanden, haben ihn auf direkten Befehl Jbrahim Pascha's vers lassen, und andere Kantonnirungen bezogen, # daß er sich ganz isolirt befand. Er soll sich auf seine Güter bei Saïda zurück- gezogen haben. Die Zauptursache dieses Eclats ist Neid von Seiten Ibrahim Pascha's, der Soliman Pascha nicht vergeben kann, daß die Berichte über die Schlacht von Nesbi den Talenten des Renegaten den glücklichen Ausgang der Schlacht zuschreiben. Der Brief des Französischen Offiziers Petit, den Pariser Zeitungen mitgetheilt , hat nicht wenig zur Ungnade Soliman Pascha's beigetragen. So geht es indessen allen Euro- páern in hiesigen Diensten; sobald man deren nicht mehr bedarf, sucht man sich ihrer sobald als mdglich zu entledigen. Da Mehmed Ali viel auf Soliman Pascha hält, so wird er wohl nicht ganz den Widerwillen seines Sohnes gegen denselben theilen. Seit acht Tagen wartet das Englische Dampfboot auf die Briefe aus Ostindien.

| Das erste Dampfboot aus Bombay sollte den 1. Oktober in Suez an-

langen, für den Augenblick hat indessen der Telegraph seine Ankunft

sind, so geht das Englische Dampfboot nach Malta ab, und die Briefe bleibenalsdann bis zum nächsten FranzösischenDampfboote hier

die Konsuln, daß sie nicht glaubten, daß der Pascha bis nach Kahira hinauffahre; Briefe des Arztes des Pascha's sprechen in- dessen bestimmt vom Gegentheile. Man glaubt nicht, daß seine Abwesenheit von langer Dauer seyn werde, da die Türkische Flotte

die Matrosen und Soldaten sind nichts weniger als zufrieden,

Bey hat für- den Augenblick die Verkäufe von Korn und Gerste cingestellt, es scheint, daß er bessere Peeise erwarten will. Wie- derverkäufe aus zweiter Hand haben hon 10—15 pCt. Nuben gegeben. 100,900 Ardep sind verkauft, man hofft, 2—300,000 mehr verkaufen zu können; es wäre zu wünschen, daß bald Geld

amten sind in Verzweiflung, es kommt allen mehr als 15 Mo-

nate Sold zu gut. - T Q H

Bromberg, 23. Okt. Viehseuchen. Dieses Jahr zeigt sich als ein dem Gesundheits8zustande der Hausthiere beson- ders ungünstiges in den hiesigen Gegenden. Während Tollkrank-

heit, Rol, Mundfäule A cuche, Pocken und Milzbrand an aus Aragonien , die gestern hier angekommen sind, melden, daß | y i e Ae,

verschiedenen Orten sih gezeigt und mehr oder minder Ausdch- nung gewonnen haben, is neuerdings wieder der Milzbrand un- ter den Schafen zu Orla im Wirsizer Kreise, und Unter dem Rindvich zu Dreidorf (desselben Kreises) ausgebrochen, und die gewöhnliche Sperre dieser Ortschaften und ihrer Feldmarken ein- getreten. Bemerkenswerth is, daß seit dem Erscheinen der Cholera diese Krankheit in modificirter Form beim Federvich, namentli bei Gänsen und Hühnern, sich stabilitirt hat, und sich oft so seuchenartig zeigt, daß viele Höfe und kleinere Ortschaften ihr gesammtes Ge úgel einbüßen. Die Tauben jedoch bleiben davon verschont. hon beim ersten Auftreten der Cholera ist bemerkt worden, daß diese Krankheit durch tddtlichen Durchfall sich meistens kurz vor dem Ausbruch der Seuche unter den

Menschen beim Federvich geäußert hat.

Gummersbach (Reg.-Bez. Köln), 19. Oft. Das Bedúrfniß der Einrichtung eines katholischen Gottesdienstes in Gummersbach war schon tit vielen Jahren fühlbar, und wurde es täglih mehr. Die milden Gaben edler Menschenfreunde von allen Konfessionen machten endlich die Befriedigung desselben möglih. Eine katholische Kirche steht jeßt da, und ihre Einwci- ung geschah am 17ten d. M. durch den von dem hohwürdigen

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