1839 / 303 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Seneraî - Vikariat zu Köln damit beauftragten Landdechanten, Am genannten Tage- Mor-

Pfarrer Dünner- zu Wipperfürth. gens atgen 19 Uhr versammelten sich in der hiesige der Dechant mit den bei der Weihe fungirende! Geistlichen, \o wie die zu dieser Feier eingeladenen

rer der evangelischen Gemeinde von Gummersbach, sih als willfklommener Gast der Pfarrer Erley von

gesellte, ferner der Landrath von Ernsthausen nebst tioren von Gummersbach und deren Umgegend-

Antriebe, ohne irgend eine Aufforderung, bem! Unterschied der Konfession, zur Verherrlichung Seinige beizutragen, und eine Theilnehmer hatte sich deshalb schon v0! lichen Kirche eingefunden. 9 ler das Signal gegeben wak, nahe bei der Kreisschule gelegene unter zahlreicher Assistenz die benen Gebeten und Ceremonten dem so zahlrei) harrenden Bolte doch bei weitem nicht alle fassen konnte. bedeutungsvollen Einweihungs - Ceremonie in : das feierliche Hochamt, wobei eine Mogzarts\che Me hiesigen Gesangverein mit Begleitung des Orchester wurde. Die Weihrede hielt der Dechant Dünner 121, 1: den in

des

bewegte sich der Zug Kirche, woselbsk

begann.

das Haus des Herrn eingehen.“ Da

Drucke übergeben werden wird, so mag hier nur noch angeführt werden, daß darin der landesherrlichen Huld und der vielen an deren Wohlthäter, welche zur „Erbauung der Kirche beigetragen,

mit Dank erwähnt, und die Katholiken der neuen meinde aufgefordert wurden , sich durch rechtliche Cr

Pflichten als Christen und Bürger dieser großen Wohlthat wür evangelischen Brüdern stets in Frieden und Eintracht zu verbleiben. Die Rede machte auf die so zahlreich versammelten Zuhörer beider Konfesstonen eiten ehr

dig zu machen, auch mit ihren

erfreulichen Eindruck. Von Herzen kommend, ging

der zu Herzen , wie dies die laut gewordenen Gefühle der Zu- f zie

hôrer genugjam beurkundeten.

Die voll|ändige Liste der siebenten Ziehung det

Prämien von den für diejes Jahr zur Ausloojun

Secehandlungs-Prämien-Scheinen ist dem heutigen fügt worden.

Wissenschaft, Kunst und Literatu

dem früh erschieuenen Winter haben

und der Musik b

Mannigfaltigke1

Berlin. Mit c Reit auch die Künste des Schauspiels

Gaben wieder t reicherer Fülle und

Die bedeutendsie Mitglieder des. Theaters sind vou 1hren Kunztretsen nach und na zurücégefehrt: uur Wenige derselben weilen 1c nächsten Woctyen wieder hier eiutrefen, wie 1 Schausptel einem An Konzerten und musikalischen

Kerne, werden aber auch in den und wir fönneu dann sowohl in neubeclebten Repertoir entgegensehen.

der Dper

Soireen bereitet sich daneben eine Reive von (Genüssen vor, welche die

3owedselung versprechen. Einheimische ausgezeichnete fremde Talente werden d ¡zwei der leyteren, ‘deren Namen wi brauchen, die Demoiselle Clara Braunschweigische Konzertmeister Herr schon in der vorigen Woche 1m Koniglichen Meisterschaft auf dem Piano und der Violine befundeten, sich zu einem Konzert vereinigt, i stags, im Saale des Königlichen Schauspielhauses | Das Repertoir dicseó Konzertes, auf welchem ich Cou Beethoven und Mendelssohn befinden ; en ause! Genuß erwarten. Ferner steht uns zur Feter des Nef

1

anziehendste Virtuosen so wie Zunächst haben

ter hinzuzufügen r mer - Virtuosin Wie Müller ,

„Messias “, des größten Meisterwerkes der chen - Musik, bevor, die gewiß eine

da die Chöre von der Sing-Akademie und die neten Mitgliedern der Königlichen Oper übernommen

sehr

er be

nächsten

Aufführungen {n dem Lokal der Sing- Akadeutte selbst ;

Abend, Donnerstag den 7. November, ist Händel's „San

Dratorieu desselben Meisters Auch der Mösersche YJuartett ans zwolf Soireen besteh

ihm werden zwei andere Ferdinand Ries folgen. nieen-Cyflusj dieses Winters, der náchsten Woche, Mittwoch den bten, darauf folgenden s #4 Streich - Quartett der Herren Ziumermannu, und Loge, seinen diesjährigen, auf ses DBersan seiten Cvflus. Beide Unternehmungen, sowohl die erste, im Winter von 1837/, ihr fünfundzwanzigjähriges Ju

wie die leutere, die erst seit wenigen Jahren besteht, dürfen ficher Wenn in dem einen Cyflus zwischen und

klassische Werke zur Aufführung fommen, so ist der andere vorzugs

die frühere Theilnahme renen.

Symphonieen und DQuartetten abgewechjelt wird,

weise den neuesten Productionen auf dem Felde der

ewidmet: beide bicten also ein gemeinsames und doch auch einm ver-

chiedenes JntereFe dar.

Göttingen.

hung auf die Daguerreschen Lichtbilder mittheilen. auch die Erfindung ist und so große Fort schritte man a

P2KD Pr: aur ar zuer 9 U T C I O E F R Sa T PR

Allgeme

Bekanntmachungen. |

Nothwendiger Verkauf: Stadtgericht zu Berlin, deu 4. Juni 1839. Das in der Lindenstraße Nr. 61 belegene Cabanissche | Grundstü, taxirt zu 22,170 Thlr. 23 sgr. 8 p}., sol | am 25. Xebruar 1840, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein find in der Registratur einzusehen. Die unbekannten Real - Prätendenten werden unter der Warnung der Präklusion vorgeladen.

Nothwendiger Verkanf. Stadtgericht zu Berlin, den 6. Juni 1839.

Das in dec Lindenstraße Nr. 111 belegene Gründ- siüicé der Cornelschen Erben, taxirt zu 9421 Thlr. 19 sgr. 1 pf., soll Lheilungs halber ;

am 14. Februar 1840, Vormittags 11 Ot, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hvyyvothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real -Prätenèeuten werden unter

der Warnung der Präklusion zu diesem Termine mit

vorgeladen, -

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht. zu Berlin, den 8. Juni 1839.

Aus eigenem thte sich jeder, ohne

aroße Menge Andächriger und der kleinen aber Pachdem durch Abfeuerung der

Einweihung unter den vorgeschrie Darauf wurde erst Volke die Kirche geöfsnet, welche je- Nach Beendigung der der Kirche begann

„O freue mich, daß zu mit gesagt worden, wir wer-

Le

Kaiserlich) Oesterreichische

Un DE

Opernhause ihre hohe vou nei

welches morgen, Donner

lft einen auserlejenen

am Sonnabend in der Garnison- Kirche cine Aufführung von Hans

protettantiscyetn gelungene die Soli von etitigen ausgezeich 111d.

Woche begiunt sodann wieder cin Cyflus von vier Oratoricn

scinen Anfang, und iu der

Woche eröffnet ein jüngerer Virtuosen - Ronneburager , Versammlungen

biläun feierte,

Wir können eine interessante Nachricht in Bezie-

TIRCE M TTE A E B (O B V E R S M T A E T (E T N

[fü des Jimmerpolirers Meusc, taxirt zu 6050 Thlr.

124A immer blieb étwas höchft wünschent-

werthes noch unerreicht: nämlich die Haltbarkeit. Die Vilder sind wie ein Hauch und die geringste Berührung, auch nur eines femen Pinsels, verwischt sie wieder. Nun aber hat Herr Dr. C. Himlv, welcher seit ¡wei Jahren mit viclem Beifalle n Géêéttingen Physik und Chemie, sowohl theoretisch als praftisch docirt, die bôchst wichtige Entdeckung gemacht, Lichtbilder auf Metallplat- ten. von solcher Festigfeit* darzustellen, daß fie nicht nur duxch Wasser nicht abgewascheu werden fönnen, sondern auch uuter Umjtan- den so innig mit der Oberfläche der Platte verbunden sind, daß hic, obue Zerstérung dieser Oberfläche selbst, nicht wieder entfernt werden fönnen. Einige Versuche, Abdrücfe davon zu machen, sind nichk ohnc Erfolg gewesen. Mittelst seiner Methode if es auch moglich, dem Bilde verschiedene Farbentöne zu geben. Durch Himiy's Verfavren, welches eben so einfach als sinuxeic;scvn soll, ware also dem wesentlich- sten Manael der Daguerreschen Bilder abgeholfen. Einsender dieses bat eine von Dr. Himlv bebaudelte Piatte selbst, in Händen gehadi und ohne das Bild irgend verwischen, mit den Fingern slarí dar auf gerieben. (Kasseler Zta.)

fertigung derselben gemacht hat,

n Kreisschule 1 tatholijchen beiden ‘Pfar- zu denen Ziúnderoth den Honora-

Festes das

nied- Bôl- bis vor die der Dechant zu

- ——

Der Thiergarten bei Berlin, seine Entstehung und seine Schicksale, nach bewährten Nachrichten. Mit 2 Plänen

des Thieragartens, von 1685 und 1765. Berlin, bei Liderib.

id il). S (), / Nicht ohne Grund bat einst cin großer Mann die Frage aufge worfen, was die Bevolkerung Berlins wohl anfangen würde, wenn sie nicht den Tbiergarten hätte. Deun da die Natur für die sonjtige 1m acbuna dieser Stadt so wenig gethan bat, so ist in der That diejer waldart'íge Garten, der sich an den schoneren und bevolfertsten 2 heil diefer Stgdt unmittelbar anschließt, ein unschägbares Kieinod für die selbe zu nennen, indem cs für Tausende der Bewohner Berlins zum Bedürfniß geworden ift, dort von den Geschäften des Tages Erholung und Jersireuung zu finden, oder fich durch dic Bewegung 11 der freien Natur zu neuen Arbeiten zu fiärken. Auch verdient diese Lokalität mit Recht eine Berücksichtigung von der historischen Seite, da Ddieseive nichf nur mit der topographischen Geschichte der Stadi 111 genauem Zusam menhange steht, sondern auch in ibrem Umfange und außere (Bestal tung manche Wechsel und Veranderungen erfahren hat. Es bildet da- her diese fleine Schrift auf gewisse Weise eine Fortseßung oder einen Anhang zu der früher hier besprochenen Schrift, üder den lrsprung uni iltere Geschichte der Städte Berlin und Koln, und gleich dem Rerfasser dieser leßteren Arbeit, gebêrt auch der ungenannte Verfasser des vorliegenden Werkes zu den gründlichsten Kenncrn und Forscheru quf dem Gebiete der Brandenburgischen Geschichte im Allgemeinen und na ibren besonderen Theilen. Jbre Entstehung verdanft diese Schrif! cinem Sommer-Aufenthalt 1m Phiergarten, welcher den Verfasser 1 aab, das, was er in Blichern zerstreut über den Thiergarten auffinden fonnte, uud was ibm von handschriftlichen Nachrichten zu Ge bote sand, zusammenzustellen und so gut es sich thun ließ, zu verarbeiten, damit den beiden Plänen, welche die vormalige Be schafenheit des Thiergarteus zeigen, eine Art vou Kommentar beigefllgt würde. Ueberdies dient eine ausführlichere Betrachtung der Eutstehung des Thiergartens, seines Anwachsens und der Zeitpunkte, in welchen die noch jeßt bestehenden Anlagen ibren Ursprung genom menu baben, zur danfbareu Erinnerung dessen, was die Residenz auch in dieser Beztehung ihren Landesherrn verdanft. Denn jede Regierung, seit dem Großen Kurfürsten bis auf die jeßige, hat eine Verschönerung wo nicht eine gänzliche Umschaffung des Thiergarteus nachzuwetsen. So bat der Thiergarten drei Perioden seiner Entwickelung erlebt und auch an seinen Anlagen läßt sich eine Charakteristik der legtverflossenen drei Xabrbunderte darlegen. Ju gedrängter Kürze, aber anschaulich mit Berücfsichtigqung aller interessanten Punfte in diesem waldarkigen Garten werden uns jene Zeiten bis auf dic Gegenwart vorgeführt, und Einbeimische oder auch in Berlin bekannte wird nicht obne großen sich mit diese Schrift vertraut

sse von dem s ausgeführt über Pfalm

dieselbe dem

fleinen Ge- füllung ihrer

sle auch wie

g bestimmten Blatte beige-

sich zu rechter ceilt, uns ihre t darzubieten.

c) 111. VeT

JFnstitute und azu beiteuern. r nichts wel | Kau1- c Herzoglich

eo jeder Beide

Genuß und mannigfache Belehrung machen. , Le Schon der Name des Thiergarteus weiset darauf hum, nals eine andere Bestimmung und eine andere Gestalt hatte. Denn zuerst war daselbsi die Zeit , wo hâusiges 2 11 Yagdrevier eingehegt ward, in welches die F ürsten mit Dieneru unk Sunden bei lautem Klaug der Hörner einzogen, und wo Niemand au cin müßiges Spazicrengeben dachte. Dann erwachte seit der Zell des dreißzigjährigen Krieges die Lust an Baum- und Obstzucht, obschon sich 1m dem großen Kurfürsten noch auf einzelne Garten beschränkte, in denen dieser herrliche Fürst nicht verschmähte, selb zu pfropfen und junge Stämme mit eigener Hand zu pflanzen. Aber am Ende des \ebzehnten Fahrhunderts erwuchs, von dem ¿Franzohischen KonIge LUd- wig X1V. ausgebend, eine neue geistigere Art der Geselligfeit, weiche eines neuen Schauplaßes bedurfte, indem manu beschnittene Hecken, die auch zu theatralischen Vorstellungen dienten, so wie allerlei Wasserkünste und Alleen zum Ballspiele anlegte. Deun durch Pracht und Majestät foniglich - großartiger Anlagen suchte mau zu impontren. les Richtung hat der König Friedrich der Erste bei uns einge- fübrt, und alle Anlagen desselben seine Gebäude 1vte s seine Gärten sind grandios. Ér hat auch zuersi deu F hiergarten in diejem Styl dem der prachtvolle große Stern und der Zirkel oder Kurfürsten vlak angehören, in einen Lusiwald umzuwandeln begonnen, und 11 die- sem Stvl fuhr, nachdem Köuig Friedrich Wilhelm den Ererzierplaß hatte ausbhauen lassen, Friedrih der Große fort, in dessen Anlagen im Thiergarten uns das Werk cines großen Geistes, des Schopfers von Sanssouci, unverkennbar entgegentritt, während andererseits dic m eingestellten schlechten mvthologischen Statuen die verfehlte Einseitig feit jener Zeit repräsentiren. Damals war es auch, daß der Plaß un ter den sogenannten Zelten einen gewissen welthijtorischen Ruf erlangîte, wie das hier mit Recht hervorgehoben wird. : Die dritte und neueste Periode ist dann die der Verwandlung dieses Lustwaldes in einen { mannigfaltigen Garten. Der alte, durch die Kunst faum bemerfbar Jehobene Wald mit seinen cinsachen Alleen , genügte dem neuen Ge- hlechte nicht mehr : erschien unaufgeräumt, unzierlich und unbehaglich. | Man verlangte nach gebahnten Wegen und Chauffeen zum Durchfaß

welche daß er einst- als wie Jeßt Wild in ein

iem unter uns tattfinden fell. 1ÞDhIf1ONgil V0II Kuni ormaticinlS}eltes

Kir- wird

diese,

{eyn J u der

für den erjten nson‘“’ gewählt, und etnes von und SvumphLo- end, uimmt in

Verein , das Michter

festge- welche bereits

auf

meist altere yartett » Musil 10,

Eo wichtig ucch in der An:

iner Anzeiger für

25 sgr., soll

am 25. Februar 1840,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

Hypothekenschein sind in der Registratur eiz Die nicht befannien Erben des Erbmarschals Leo-|

pold Wilheim von Kahlden werden zu diesem Termine |

bierdurch offentlich vorgeladen.

Tare und erschien so eben und if daselbst, |

I

Beleuchtung und W betitelt : „Venurtheilung der im Jahre

stalt, mit Verbesserungs-

C040, 0.18 und

Kölnische Zeuer-Versicherungs-Gesellschaft, sanctionirt durch Allerhöchste Kabinets- Ordre vom 5. März d. J.

Grund- Kapital :

Drei Millionen Thaler Preuß. Courant.

Die Gesellschaft versichert mobiliare Gegenstände al- ler Art gegen billige fire Prämien. Waarenlager sind eben so wenig als Aerndte-Produfte und Vieh davon

ausgeschlossen.

Unterzeichueter, zum rungen bevollmächtigt, Auskunft zu ertheilen. Z

Berlin, den 15. September 1839.

Der General-Agent für die Mark Brandenburg, S. Bleichröder, Rosenthalersträße Nr. 44.

C E ERRES T E ED D

ßischen Renten

Sv.

Müller) in Berlin,

sofortigen Abschluß der Versiche-| handlungen zu haben:

erbietet sich, jederzeit nähere burg zur lutherischen Kirche.

sammenstellung. 8vo.

Ge

Das in der verlängerten Ackerstraße belegene Grund-

und dieser Richtung der Zeit ist nun der Xbiergarten auf das Glüklichste angepaßt worden. Die Schönhei- ten dieser tictien, von dem Garten-Direftor Lenue voltführten Anlagen. die abwechselnden Wasserbecfen, bie offenen, der Gesundheit und einen beiteren Genuß jufangenden Gänge, der aufgeräumte, wohlgefällige Rasen, die zierlichen Bluménparthieet mit den bequemen Plätzen, steben den Bewohnern Berlins vor Augen und danfbar muß man es dabei anerkennen, daß nah Allerhöchfler Verordnung bei dieser neuen Schépfung auch die Hauptzierde des früberen Xhiergartens, die alten prachtvollen Bäume, erhalten worden sind, damit der 2A nicht völlig in einen Garten verwandelt werde und neben der Kunj auch die Natur in ibrer Einsamfeit und erhabenen Größe den Bewohnern der aroßen Stadt zur Erquickung diene. Die beiden der Pu aefügten Pläne, so wie die sonstige Ausstattung derselbe, E ma us empfeblenswerth, und lassen auf etne Anerfennung dieser Arbeit bei.

dem Publifum und vorzüglich den Bewohnern Berlins renen. l

ren, nach Anmuth und Blumen,

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 29. Oktober. “Abgang Ubgaug Zeitd auer

von von l D e P19 Potsdam. St. | M.

Um 85 Uhr Morgens . I 54 » 12 » Mittags... - 38 4 A1

Zeitdauer | t. | M. ;

ilhr Morgens .- » Nachmitt.

i L, ® f 7 T U 10D

Nachmitt. 7 » Abends 10 » -

¡0 Ubr von Berlin und um herbeigeführt

50) -

53 -

der Fahrten um Ubr l ¿dam ift durch den starken Wind

12 j

»

Die lange Daue! und 12 Uhr von Pol | » —— Meteorologishe Beobachtungen. Wtorgens | Zèachn itiags | 1bends j Nach einmoßger 6 Uhr, F LLOE, | 10 Uhr. Beg9bachtung.

1829. | ), Oftober.

2: 1 PRORLAP D PE S ¿R I OOTR M A4 IEEE.

| | f i E tdruck......... | 340,41 Par. (341,56 Par, | 342,01‘ ‘par. { Quellwärme 7,0'® R, Cuftwärme | N ZAS R. | 4- 0,8% R,{Flufwärme 3,89 N. 3 f | v R 119M 1,29 R.f Bodenwärme 64° R. Thaupunkt 3,09 R. A t) e R.F L 2 | | 82 pt. Nusdünstung 0,021/“VH, | Niederschlag O. | Warmewecsel +

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J Dunftsärtigung | S5 pEt, | S) pet, | trübe,

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ibße Wetter Zis heiter, haibheiter. Wetter... ¿ D t OND., I U “i

f I%0 | O. | : 4-280. A1 33 Par... 0,1? R. 1,8%R... §2 vCt, ONO. 7, zum W Oktober 4,8".

Wind „. é YGolftenzita Fagesmittel In der Nacht vom E Aa C On Amsterdam, 26. October. Niöderl. wirkl. Schuld. 3112/2. 5%; do, 99" /4 50, Spal, 26. PassìvVe Ausg. Sch. - Präm.-Sch, Poln. ()esterr. Vei 103 dds Antwerpen, 25. Vectober. Neue An 20/6: G. Pranlcfurt a Mie Holl. 5015 16° Bank-Actien T Taunusbahn - Actien —. Hamburg, 28. October. 1546, Engl. Russ. 106®/g London, 23. October. i Beig. —. Neue Anl. 292/s 2/50 Holl. 521/,. 59/0 10u*/5- | S D Eng. Russ. Bas: Ce

(i), ( i s Mex. 32'/, Péra 18 Ohill s La 15, 0s

Kanz-Bill 24?9/,

Z1insì. 8, Preuss.

Tinsl. 8.

t}ctolter. al/ f dl, Span- Anl. A 1A Poln, Louse 0 ’/g Bank - Actien Passìive 73/z. 5v/, Port. S0, Columb. 32/2»

Cons.. 0/0 907

Ausg, Sch. 13*/, 0

()etober. : S v) N 1 59/, Rente fin cour. 110. 75. 8/9 fin cour. 81, 65. s /o ada au compt. 103.5. 59/, Spar Rente 30. Passive 7°/,4. S°/o Port. 4 \ Wien, 25. October. j O M 108 A O 80 807 Bank-Actien 1578. Anl. de 1834 138%/4._

A O e gi ® [9:0 . de 1839 106!/,.

1 Königliche Schauspiele. i s 31. Oft. Im Schauspielhause: Der Majo- ratserbe, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser von: ¡üge und Wahrheit“/. Hierauf, zum erstenmale: Das Stelldichein, oder: Alle fürchten sich, komische Oper in | Akt, nach dem Franzdsi- schen: Le rendez-vous bourzeois des Hoffmann, von C. Blum. Musik von N. Jsouard. Freitag, 1. Nov., und Sonnabend, 2. Nov.: diesen beiden Tagen das Billets -V

Kein Schauspiel; auch is an erkaufs-Búüreau geschlossen. T Heater. : und sein Geselle, Leuven und Cin

Königsstädtisches Donnerstag, 31. Okt. Der Juwelier Lustspiel in 5 Akten, nach dem Französischen des de de St. Georges, von Hein. Hierauf, zum erstenmale: Aprilscherz. Original - Lustsptel in L offt, von Achat. / Zwischen dem ersten und zweiten Stück wird Herr Antotx Kratky , Virtuos aus Prag, auf der einfachen Mund -Har- monifa, im 4- und s6stimmigen Saße mit Nachahmung der Flôten, Klarinetten, Violinen, Fagotts, Hörner, Trompeten a Bassethdrner 1) eine von ihm fomponirte Polonaise, 2) den Au- rora- Walzer von Strauß, und nach dem zweiten Stück: 3) ein von ihm arrangirtes Böhmisches Quodlibet mit Variationen: vor- tragen. Freitag, 1. Nov., und x Sonnabend, 2. Nov.: Ketn Schaujhpiel.

Y ch4 h P die Preußischen L ilerari | che U 1 ze1geNn. | Wiesbaden und G. S, Mittler in Berlin (Stech- Vormittags 11 Uhr, | Vei A. W. Hayn in Berlin (Zimmerstraße Nr: 29) slir i o wie in allen Buch- zusehen. handlungen der Deutschen Bundes-Staaten,

iderlegung der beiden Schriften des Herrn S. E. K.,

ten Preußischen Renten Versicherungs-An- Vorschlägen“;

„Ueber das Steigen der Rente in der Preu- Versicherungs-Anstalt.“ Preis 2x sgr.

An der E nslin schen Buchhandlung (Ferd. i Breite Straße Nr. 23, und in Cüstrin is so eben erschienen und in

Ledebur, L. v., Ueber den Tag und Ort des Ueber-

tritts des Churfürsten Joachim 11. von Branden- Eine durch die dritte Sáfularfeier dieser Begebenheit veranlaßte Zu- brosch, Preis 5 sgr.

Rerantwortlicher Redacteur Arnold. j E E N T R O E E Á (Gedrucét bei A. W. Hayn.

j

Tg E T E Es» ITEE I

Staaten.

W, Rittershe Buchhandlung 11

R Ia Terr oe -

Durch die H

bahn Nr. 3) ist zu beziehen:

Verhandlungen der Landstände Nassau.

Sowohl die der Herrenbank, a Landes-Deputirten. Sämmtliche wie auch einzeln.

erner :

Derlanbliine der durch Beschluß der Landes : De- putirten-Versammlung vom 19. Zan. 1835 gewähl- ten Kommission über die Prüfung der Kassen- trennung von den Fahren 1835 und 1836.

Verhandlungen der Landes Deputirten-Versammlung des Herzogthums Nassau über die Prüfung der Kassentrennung. 1836.

des Herzogthuu® u haben:

“ohe als auch die der Jahrgänae,

1838 gegründe-

Das Verzeichniß. der von dem Professor ord. der Universität zu Berlin, Hrn. Dr. Gans, dem Superile tendenten Hrn. Küster, dem Dr. med. Hrn. Reuß, Un von mehreren Auderen hinterlassenen Bücher - Samw- lungen, Kupferstichen, Lithogravhieen, Kupferwerken, Medaillen auf Luther und die Reformation, Musika- lien und Landkarten, welche am 2. Dezember c. ver- steigert werden sollen, ist bei dem gerichtl. Bilcher Aue tions- Kommissarius für Berlin, Rau ch, Schützen

straße Nr, 10, zu haben,

allen Buch-

_Preußische

Biæx Lin,

Allgemeine

Stkagl

Sg E E L D T R

—— ——— -—-

Freitag den 1fien

s-Zeitung.

Movember

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Major Senfft von Pilsach, aggregirt dem. 36sten Jnfanterie- (ten Reserve-) Ne- giment, den Rothen Adlèr-Orden viertex Klasse, so wie den Mus- fetieren Uppen.dahl und Siebenhaar des Sten (genannt Leib-) Infanterie - Regiments die „Rettungs - Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht.

Se. Majestät dex König haben. dem Adolph von Schrek- kenfels, gegenwärtig zu Moskau, die Kammerherrnwürde zu verleihen geruht.

Die Ziehung der fünften Klasse 8üster Königl. Klassen - Lot- terie wird. den . November d. J., Morgens §8 Uhr, im Zie- hungs-Saal des Lotteriehauses ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 30. Oktober 1839.

Königl. Preußische General - Lotterie - Direction.

Zeitungs-Nachrichten. A: U 2:81 bg: di

Rußland und Polen.

Warschau, 27. Okt. Der Sohn des Fürsten von War- hau, Flügel-Adjutant Sr Majestät des Kaisers, ist von Rom hierher zurückgekehrt.

Auf den leßten hiesigen Getraidemärkten zahlte man für den T Roggen 113/, Fl., Weizen 2329/,, Fl., Gerste 12!!/),; Fl. und“ Hafer °/)ck Fl:

Sir Le i ch:

Paris, 26. Oft. Es ist schon öfter von der Kommission die Rede gewesen, welche der Justiz-Minister niedergeseßt hat, um die Geseßbgebung, in Betreff der Verkäuflichkeitgewisser Aemter, zu revidiren. Dieser Gegenstand ist sowohl für die zahlreiche Klasse der dabei direkt Betheiligten, als für das Publi- kum im Allgemeinen von höchster Wichtigkeit. Die hiesigen Jour- nale sind mit gewohnter Leichtfertigkeit und Oberflächlichkeit über eine Sache fortgegangen, die vor vielen anderen eine Berichtigung der dffentlichen Meinung verlangt. Nur das Journal des Dé- hats hat in drei sehr ausführlichen Artikeln diesen Gegenstand iemlich erschöpfend beleuchret und wir befleißigen uns im Nachste- dende einen gedrängten Auszug aus jenen lehrreichen Mitthei- lungen zu geben. Man glaubt gewöhnlich, daß die Art, wie gegenwärtig einige Aemter zum Vortheile der jedesmaligen Be- siber übertragen werden, ein Ueberbleibsel der vormaligen Ver- fäuflichkfeit der Aemter sey, welche durch die konstituirende Ver- sammlung abgeschafft wurde. Ein slüchtiger Blick auf die vor 1789 herrschenden Gebräuche in Betreff der Aemter wird indeß zeigen, daß jene Ansicht auf einem groben Jrrthume beruht. Der Gebrauch, die Aemter oder dffentlichen Chargen zu verkau fen und den Besißern das Recht zu verleihen, darüber, wie über jede andere Art von Eigenthum zu verfügen, eristirte in den ersten Zeiten der alten Monarchie nicht. Damals WULBE 00RD Beremter* 201 VeNeWen “ais “Une der Souverainetät innewohnende Prärogative, als ein wesentliches und unveräußerliches Attribut der öffentlichen Autori- tát betrachtet. Ludwig. Xli. ist der Kdnig von Frankreich, den die Geschichte als den Erfinder der Verkäuflichkeit der Aemter bezeichnet. Erbe der ungeheueren Schulden seines Vorgängers Karl V1. wollte ex dem Volke keine neuen Lasten und Abgaben auflegen, und stellte daher die Aemter zum Verkauf, wodurch ihm große Geldsummen guslostn. Seine Nachfolger bemühten sich, dieses von der Noth eingegebene Auskunftsmittel auf alle Weise zu vervollklommnen. Franz 1. schuf sogar neue Aemter, um damit Handel zu treiben, und er errichtete ein besonderes Büreau: Bureaux (les parties casuelles”, welches diesen Zweig der dffentlichen Einnahmen verwaltete. Dieses Büreau, welches im Anfange nur über die Finanz-Aemter verfügte, zog |päter auch die richterlichen Aemter in das Bereich seines Handels. Die Verkäuflichkeit der Aemter dehnte sich unter den Nachfolgern Franz !. und besonders unter Heinrich [U noch mehr aus. Alle Rechtsgelehrten der damaligen Zeit beklagen sich schmerzlich über jene aufs Aeußerste getriebenen Mißbräuche. wärd unter Heinrich Ul. förmlich festgeseßt, daß der Käufer eines Amtes, falls er sich nicht grober Verbrechen schuldig machte, unabseß- bar sey, und daß er das Recht“ habe, das erkaufte Amt an- derweitig zu veräußern, wozu indeß, der Form halber, die Einwilligung des Königs nothwendig war. Es fehlte den Käufern nur noch das Recht, ihre Aemter vererben zu dürfen. Dieser Zweck wurde unter Heinrich V. durch cine Combination erreicht, welche das Interesse der Krone mit dem der Besiber von Aemtern zu vereinigen schien. Man bewilligte die Erblich- keit jener Aemter unter der Bedingung, daß der Jnhaber dem König jährlich eine Abgabe bezahlte, welche den sechzigjten Theil des Kaufpreises betrug. Dies war der Ursprung der berühmten Paulette, so genannt nach Karl Paulet, Secretair Hein- rih’s IV. der diese neue Auflage auf die Aemter erfunden hatte, Und der dieselben zuerst pachtete. Durch diese Maßregel erlang- ten alle diejenigen, welche die jährliche Steuer zahlen wollten, die Erblichkeit der Aemter, und so fand sich also der König des Rechts beraubt, die Beamten seines Königreiches zu ernennen, ein s{werer Mißbrauch, den alle Publizisten der damaligen Zeit bitter beklagten. Die gesteigerten Bedürfnisse der nachfolgen- den Regierungen zwangen zur Beibehaltung dieses traurigen Zustan- des, und alle Minister, die eine Reform in dieser Beziehung herbeizu- führen wünschten, \cheiterten an der schlimmen Lage des Schaßes. Der Französischen Revolution war es vorbehalten, mit einem Streiche diesem Unwesen ein Ende zu machen. Die konstituirende Ver-

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sammlung schaffte nicht allein die Verkäuflichkeit der Aemter ab, sondern befahl auch die Liquidirung der verkauften Aemter. Alle derzeitigen Besiber erhielten den Preis zurück, den sie ursprüng- sich dem Staate gezahlt hatten. Dies les geschah in der denkf- würdigen Nacht des 4. August 1789, Seit jener Zeit haben die Geseße niemals den Grundsaß der Käuflichkeit wieder aner- kannt; das Wort ist in allen Geseßen ängstlich vermieden wor- den. Woher entsteht nun die lebhafte Erörterung, welche jekt die Gemüther beschäftigt? Bleiben etwa, obgleich das Wort aus unseren Geseßbüchern verschwunden “ist, noch cinige Spuren von der Sache? Welches sind diese Spuxen? Welches sind die Aemter, die noch der Verkäuflichkeit unterliegen oder zu unterlie- gen scheinen? Dies sind die Punkte, die wir noch zu prüfen haben.“ Nachdem die konstituirende Versammlung die früheren Aemter abgeschafft hatte, mußte Äe dieselben auf neuen Grund- lagen wiederherstellen. Diese Aufgabe war leiht und einfach, insofern sie die administrativen und richterlichen Aemter betraf. Hier hatte die Revolution dem Staate nur ein unver- äußerliches Recht wiederzugeben , dessen er slch niemals hätte entkleiden sollen. Aber s{wieriger war die Frage, in Be- zug auf gewisse Aemter, welche einen gemischten Charakter ha- ben, so daß sich dem Besibe derselben eine Klientschaft hinzufü- gen muß, ohne welche ein solches Amt eine bloße Abstraction und eine leere Förmlichkeit seyn würde. - Dahin gehören die Aemter der Notarien, der Avoué's, der Mäkler und einige an- dere. Jn Bezug auf diese Beamten erschien die Schwierigkeit so groß, daß es mehrerer besonderer Geseße bedurfte, um damit ins Neine zu kommen. Die neue Organisation des Notariats wurde durch däs Geses vom 20. September 179! regulirt. Das Recht, dessen die Notarien genossen, ihre Aemter anderen Per- sonen zu übertragen, war so alt, wie die Institution selbst, und schien jo unzertrennlich von derselben, daß selbst der Berichterstat- ter des Geseßes, welches die Unterdrückung desselben bezweckte, vor der strengen Anwendung des neuen Grundsaßes sich \scheute. Er trug darauf an, daß Jemand, der lange Zeit bei einem und demselben Notar gearbeitet und sich einem Examen unterworfen habe, auf Antrag des Notars dessen Amt übernehmen könne. An die Stelle der freien und unumschränkten Uebertragung trat daher ein Cramen, wodurch auch in der Laufbahn des Notariats dem Verdienste und der Fähigkeit der Vorzug gegeben werden sollte. Dieses System war .in der Theorie vortrefflich, aber in der Praxis erwies es sich als fast gänzlich unausführbar. Es hatte noch nicht 5 Jahre gedauert, als das Direktorium und die geseßgebenden Versammlungen die Nothwendigkeit einer Re- form verkündeten. Mehrere Versuche, um jenes System zu ver bessern, waren fruchtlos, und zuleßt erkannte man an, daß die Wiedereinführung des alten Zustandes der Dinge die einzig mögliche Reform sey. Dies war der Gedanke, der dem Ge. seße vom 16. März 1803 zum Grunde lag. Dieses Geseb gab den Notarien das Uebertragungs-Recht zurück, dessen sle jeit 10 Jahren beraubt gewesen waren. Allerdings ward dieses Recht nicht ausdrücklich in dem Geseße ausgesprochen; man fürchtete, gegen die revolutionairen Skrupel zu verstoßen, und ließ das Wort aus, indem man die Sache bewilligte. Der Redner der Regierung, Herr Real, ließ über die Absicht des Geseßgebers nicht den mindesten Zweifel übrig. Er äußerte sich unter Ande- rem folgendermaßen: „Jenes wohlverdiente Vertrauen, jene durch eine anhaltende und gewissenhafcre Arbeit erlangte Klient:- schaft muß ohne Zweifel auch als ein Eigenthum betrachtet wer- den. Wenn der Jnhaber eines solchen Amtes niemals hoffen fann, über dieses Eigenthum zu verfügen; wenn er überzeugt ist, daß alle seine Mühe nur ihm allein zu Gute fommt, daß nie- mals derjenige, dessen Belehrung er sich hat angelegen seyn las sen, und der ihn bei seinen Arbeiten unterstükt hat, den gering- sten Vortheil daraus Fen fann, so wird er sein Amt ausbeu- ten, wie der Pächter ein Land ausbeutet, welches einem anderen gehört.“ Das Uebertragungss-Recht wurde durch dieses Gesetz stillschweigend anerkannt, und scit dieserZeit istkeinBeispiel vorhanden, daß einNotar, durch einen anderen Kandidaten, als den, den er- selbs vorge- schlagen hatte, erseßt worden is. Jndeß fehlte diesem Rechte noch immer eine ganz ausdrückliche geseßliche Bestimmung und es wa- ren deshalb Fälle vorgekommen, wo die Gerichtshöfe die aus einem jolchen Rechte gezogenen Folgerungen bestritten hatten. Im Jahre 1816 aber ward der Deputirten - Kammer eine Be- stimmung folgenden Jnhalts vorgelegt: „Die Advokaten beim Cassationshofc, die Notarien, Avou!s, Huissiers, Greffiers, Auctions- Kommissarien, Wechsel-Agenten und Handels -Mäkler, ihre Wittiven oder Kinder können zu ihren Nachfolgern Perso nen vorschlagen, welche die geseßlich verlangten Eigenschaften be- sien.“ Dieser Artikel wurde von den beiden Kammern ange- nommen, jedoch mit der Veränderung, daß die Worte ihre Wittwen oder Kinder ausgelassen und durch nachstehenden Paragraph ersekt wurden: „Es wird ein besonderes Gese über die Ausführung diescr Bestimmung und über die Mütel, den Erben der Beamten den Genuß derselben zu sichern, erlassen werden.‘‘Dieses besondere Geseb istaberjeitdemnochnicht erlassen worden, und es ist überhaupt seitdem keine Aenderung mehr in Bezug auf diesen Gegenstand vorgenommen worden. In dem oben angeregten, von den Kammern angenommenen Artikel wol- len nun die Gegner des gegenwärtigen Zustandes der Dinge eine Wiederherstellung der Käuflichkeit der Aemter erblicken. Ci

hen wird, auf einer gänzlichen Unkenntniß des früheren Zustan- des Und auf einer vollkommenen Vewirrung der Begriffe. Ver-

käuflich von Seiten des Staates is jeßt kein Amt mehr, denn | der Staat erhält keine Kaufsumme, sondern nur eine Caution, |

deren Zinsen dem betreffenden Beamten ausgezahlt werden, und die nur als Bürgschaft für eine getreue Erfüllung der übernom- menen Pflichten dient. Ferner bezieht sich jene Bestimmung nur auf die angeführten Aemter, welche den eigenthümlichen Charak- ter haben, daß sie kein Amt sind, sobald nicht der Besißer dessel- ben sich das Vertrauen des Publikums und also eine Klientschaft | zu erwerben wissen. Ein Notar, dem man keine Geschäfte über- | trägt, ein Wechsel - Agent, durch den man keine Ein- und Ver- |

käufe machen läßt, ist ében kein Notar und kein Wechsel-Agent, während die Mitglieder der dffentlichen. Verwaltung. die Mili- tairs, die Richter u. st. w. einer solchen besondeten Zustimmung des Publikums nicht bedürfen, um die ihnen übeértragenea Ge- schäfte auszuführen. Die Rechte, welche durch das Seseß vom ahre 1816 den Notarien, Mäklern u. s. w. bewilligt wurden, stellen für dieselben ein Eigenthum fest, welchés man ihnen jekt nicht mehr, ohne willkürlich und ungerecht zu verfahren „. entrei- ßen fann. „Es wäre““, sagt das Journal des Debats, „die L S die gefährlichste und die unvernänftigste âllex Re-

‘men!

__Der König beider Sicilien hat den Herzog. Sexra Capriola, bisherigen General - Intendanten der Königlichen Schauspiele, zu seinem Botschafter in Paris ernannt. Der Commandeur Ca- raffa, bisheriger Neapolitanischer Geschäftsträgeë in Patis, wird als Gesandter nach Wien gehen.

__ Der Ami de l religion behauptet, daß es mit dem Erz- bischöf von Paris nicht schlechter gehe, Uünd daß. er täglich spa- ieren fahre, während andere Journale heute neuetdings Ver‘ ichern, daß alle Hoffnung, ‘ihn am Leben zu erhalten, vers{chwun- den sey, daß er schon seit zwei Tagen delirire, und Niemand mehr erkenne. )

An die Stelle des Herrn David, der seine Entlassung eiu- gereicht hat, ist Herr Magnier von Maisonneuve zum Direktor dés auswärtigen Handels im Handels - Ministerium ernannt worden.

Stephanie Girondelle is nicht, wie früher gemeldet, nach der Salpetriere, sondern nach dem Detentionshause von Saint-Lazare gebracht worden. Die Aerzte fahren fort, sie täglich mehreremal zu besuchen, um genau den Grad ihrer Gemüthsfrankheit kennen zu lernen. : /

Herr Eulriot hat fdrmlich erklärt, daß er seine Versuche, den Luftballon zu lenken, für immer aufgegeben habe, indem ci sich von der Unmöglichkeit dieses Vorhabens überzeugt habe.

Ueber den Vorsaß der Eisenbahn - Kommission, ihre Be- rathungen geheim zu halten, und vor der Hand nichts davon ins Publikum fommen zu lassen, ist der Courrier francais sehr ungehalten. Er meint, nichts sey heutzutage lächerlicher, als Fragen, die alle Welt interessiren, bei verschlossenen Thüren erdr- tern zu wollen. Wenn man in England ein Geseß vorbereite, so rufe man das Publikum hinzu, und höôre dasselbe, und dice Kommissarien betrachteten sich daselbst als eine Jur», dic nach Anhdrung der Parteien ihre Meinung abgebe. „„Jn Frankreich dagegen“’, sagt das genannt Blatt, „fängt man damit an, das Publikum zu entfernen. Die Verwaltung bezeichnet 12 bis 15 Personen, welche sie ünter den Staatsräthen, den Requeten meistern und andera Beamten auswählt, und beauftragt sie, un- ter sich über die Schwierigkeiten zu entscheiden. Eine solche Kom- mission ver|ammelt sich einmal wêchen:lich, verßandelt oberfläch:- lich úber das für und gegen, vernimmt Niemand, um sich zu

belehren, verflichiert ch eidlich, wie bei einer Verschwörung, keine Sylbe von dem, was gesagt wird, zu verrathen, aus Furcht, sich die Presse auf den Leib zu ziehen, und trennt sh baun, ohne cine andere Spur {hrer Berathungen zurückzulassen, als etnen Bericht an den Minister, der von irgend einem Büreau-Chef ge- lesen und dann auf immer tun dem Archiv vergraben wird. Dag nennt man bei uns eine Regierung der Oeffentlichkeit !‘/ Während einige Journale die Hülfsguellen berechnen, welche Frankreich und England in den Stand seken, einen êhrenhafren Wetteifer in den kommenziellen uud Manufaktur: Beikrebungen des Friedens zu nähren, Und ein Bündniß aufrecht zu erhalcen, welches eine Bürgschaft für den allgemeinen Frieden ist, empseh- len andere, obwohl nur wenige Blätter, das Bündniß mitt Eng: land auf sich beruhen zu lassen, und Frankreich in die Arme Rußlands zu werfen. Das Capitole, welches in dieser Politik den Reigen führt, enthält einen Artikel über die Verhältnisse zwischen Frankreich und England, woraus wir nachstehend Eini- ges mittheilen, damit man die Ultra- Ansichten der nicht zahl- reichen Partei erkennt, deren Organ dieses Blatt in Frankrcich ist. Nachdem das genannte Journalbehauptet hat, daßFrankreich zwischen zwei nebenbuhlerischen Nationen stehe, von denen die eine (England) altersschwach, melancholisch, sich, nach zwanzigjähriger Dhnmact:t, aufdenResten ihresehemaligenRuhms fich cinherschleppe, während dic andere jugendfrisch, voll Leben, Kraft, Stärke und Geiundheit, nur darnach dürste, gemeinsam mit Frankreich vorzurücken und mit ihm zu theilen, fährt dasselbe fort: „England hat bloß die ohnmächtigen Ueberreste seiner Flotte. Von 65 Linienschiffen, die es auf seine Liste bringt, indem es sie jáhrlich zwei oder dreimal von Neuem tauft, sind 59 dienstuntauglich; 40 sind dreimal, die anderen zweimal ausgebessert worden; bloß © und dées sind die besten des Orientalischen Geschwaders, haben nur eine Repara- tur erlitten, woraus hervorgeht, daß auch sie 15 Jahre alt sind: Von den ersten 50, die man scheinbar in Reserve hôlt, die aber in der Wirklichkeit nußlos sind, sind 4 auf Stationen verwendet, der Rest liegt abge'akelt in den Häfen und wird gleich den Mumien aufbewahrt, die man in den Naturalien - Kabi netten sieh. Von Fechten kann bei ihnen keine Rede seyn. Es bleiben also nur i2 Linienscisse Unier Admiral Stopford, und 3 andere äbrig, die in der Ausrüstung

Eín fol- | ches Urtheil beruht aber, wie der aufmerksame Leser leicht einse- |

begriffen sind. Die Beseßung dieser 15 Schiffe beträgt faum 7500, d. h. gerade so viel, als 7 Linienschiffe in Kriegszeiten Mannschaften brauchen.“ Das Capitole stellt dann weiter die Behauptung auf, daß von der 140,000 Seeleuten auf den Bri- tischen Kauffahrtei- Schiffen über zwei Drittel Ausländer seyen. welche die gute Bezahlung anloe und welche woh wößten, daß man sie im Falle eines Krieges niht zum Dienste ín der Flotte zwingen fönne, während die geborenen Engländer, ehen um den: Pressen im Falle eines Krieges zu“ entgehen, auf ausländischen

‘chiffen Dienste nähmen, und sagt schließlich: „Großbritanien ist also, wie wir nachgewiesen haben, aus Mangel an Händen nux dem Namen nach eine Seemacht. Wenn wir nun noch cinc Armee von kaum 30,000 Mann, einen leeren Schaß, die offen- fundige Geißel der Verarmung, ‘den aufgeregten und dürftigen Zustand der Bevölkerung, die beinahe unausbleibliche Gewißhcit einer Revolution und eines nahen Bankerottes hinzurechnen, ws