1839 / 309 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Amts eme E R E Laa P n

Aa A: r Err Ier in

C render ammr PR A Gi Raft M7 T TEMEED A Ra P;

v Ae pi E Gu mf t E A C Ä Sai E E ri

ara 6 F: 1) AEAAP L N W T MEITTICUT 19M Bl

Ag

Nr. 54 dem Feldmarschall-Lieutenant von Grueber als 2ten Jn- Haber verliehen worden.

Morgen, als dem Feste Allerheiligen, wird wie alljährlich, in der Hofburg-Pfarrkirche ein feierliches Toison-Am: abgehalten, welchem sämmtliche anwesende Ritter des Ordens vom goldenen Vlicß und die ersten Hof- und Staats-Beamten beizuwohnen eingeladen worden sind. Sonntag den 3. November findet der erste feierliche Kirchengang in der Hofburg satt, welche solenne Feierlichkeit sich nun den ganzen Winter über jeden Sonn- und Feiertag wiederholen “wird: L Aus Sir, wird berichtet, es herrsche wegen der Reise des Herzogs von Bordeaux nach Rom eíne Meinungs - Verschicden- heit zwischen der Königlichen Familie, und der Graf von Mont- bel sey deshalb von dem Herzog von Angouleme zu Ausgleichung derselben ebenfalls plôblih nach Rom gesandt worden

Ein anderer Bericht über das obenerwähnte Sreigniß auf der Eisenbahn lautet folgendermaßen: „SBestern hat si auf’ der Nord- Eisenbahn wieder ein Unfall ereignet, der großes Unglück bitte veranlassen fönnen. Der von Brünn kommende Train war agâmlih zur erwarteten Stunde nicht hier eingetroffen, weshalb nah der bestehenden Vorschrift eine leere Lokomotive von hier abging, um den etwa stehen gebliebenen Zug aufzusuchen und ins

Schlepptau zu nehmen. Kaum hatte diese mit Einbruch der Nacht |

hei startem Schneegestdber abgegangene Maschine den hiesigen Bahn- hof eine Viertelstunde hinter sich, als sie, da ihr Führer dieSignalzeichen der den starken Brünner Train langsam daher s{chleppende un- fähig gewordene Lokomotive nicht bemerken konnte, mit solcher Gewalt auf diese stieß, daß dieselbe aus der Bahn geworfen und mehrere Wagen beschädigt wurden. Zum Glück wurde jedoch durch das furchtbare Zusammentreffen außer den beiden Maschi nen-Fúhrern nur ein einziger Passagier bedeutend verleßt, meh- rere Personen erhielten nur leichte Kontusionen und auch die Verlekung der Maschinenfährer soll nicht gefährlich seyn. Da beide Lokomotiven durch den Stoß für den Augenblick unbrauch- dar geworden waren, so wurden für die Passagiere von Wien aus so schnell als möglich Wagen requirirt, womit diese dann um Mitternacht auf der gewöhnlichen Straße hier anlangten. Der Führer - der von hier abgegangenen Lokomotive dürfte cine strenge Untersuchung zu bestehen us

Seit gestern ist hier das Gerücht verbreitet, Jbrahim Pascha sey im Begriff, sich in die Stellungen, die er vor der Schlacht bei Nisib inne hatte, zurückzuziehen.

M TUALIEN Französische Blätter enthalten ein Schreiben aus Pisa vom 16. Öftober, wonach der Gesellschaft der dort vereinigten Natur- forscher, bevor sic guseinander ging, von der Piemontesischen Re- gierung die Mitthcilung zugekommen, daß der Kdnig von Sar- dinien zu der Wahl Turins als Versammlungs - Ort der Gesell- schaft fürs nächste Jahr seine Zustimmung ertheilt habe.

Spanten. Madrid, 25. Okt. Die hiesigen Blätter äußern sich je

nach ihrer politischen Farbe natürlich schr verschieden über die neueste Modisizirung des Kabinets. Der „Castellano‘/ betrachtet

ie Entlassung der Minister Carramolini und Primo de Rivera als ein der Partei des Fortschrittes gemachtes Zugeständniß, das dem „Eco de Comercio’ jedoch unzureichend scheint, indem, mit Ausnahme des Kriegs-Ministers, alle Minister hätten enilassen werden müssen. Der „„Correo nacional// dagegen tadelt die Nach giebigkeit der Regierung und sagt, daß die einzige vernünftige Modification des Kabinets die Entlassung des Generals Alaix gewesen wäre, wenn derselbe wirklich mit seinen Kollegen nicht einig scy. Die Krone hätte dann, meint das genannte Blatt, von den ihr verfassungsmäßig zustehenden Prärogativen Gebrauch machen und die Einigkeit zwischen der Regierung und dem Kongresse, so wie zwischen diesem und dem Senat wiederherstellen können.

Man {reibt aus Valencia: „Die von Cabrera getroffe- nen Vorbereitungen, die Festungswerke, womit er Morclia um- giebt, die Excesse, welche von den Karlistischen Truppen verübt werden, die Hinrichtung des General- Intendanten der Karlisti- chen Armee, der angeblich zu den Truppen der Königin überge- hen wollte, die fortwährenden Verproviantirungen der Karlisten, alle diese Umstände zusammengenommen deuten keinesweges auf cine zu erwartende UÜebercinkunst, auf die man vor einiger Zeit fast mit Gewißheit rechnete. Die Mißhelligkeiten, die unter den verschiedenen Behörden in Catalonien ausgebrochen sind, machen dic Angelegenheiten noch verwictelter und beleben die Hoffnungen der Karlisten. Es heißt, die Generale der Königin wollen eine Linie von Alcaniz bis zur Ebro -Mündung bilden, zu welchem Zwecke die Division des Generals Aspiroz Befehl erhalten habe, von Murviedro nah Viñaroz zu marschiren.““

w&

Saragossa, 26. Okt. Die Truppen des Herzogs von Vi- toria seßen ihre Bewegungen fort und scheinen die Absicht zu haben, die Karlisten immer enger einzuschließen. Der Graf von Be- lascoain befand sich, den [leßten Nachrichten ufolge, mit seiner ersten Division in Monroyo, und eine andere Division mußte ge- stern in Horcayo, zwei Leguas von Morella, angekommen seyn. Die Bewohner, welche aus Furcht ihre E nicht verlassen hatten, waren sehr erfreut über das gute Benehmen der Trup- pen. Der General O’Donnell hat sich mit dem größten Theil seiner Armee in San Mareo, an der Gränze von Valencia, auf- gestellt. Jn einem unter dem Vorsiße von Espartero gehaltenen Kriegsrathe ist beschlossen worden, die Karlisten anzugreifen, \o- hald die Gelegenheit sich dazu darbiete, und falls sle den Kampf vermeiden sollten, sie in den Bergen einzuschließen.

Maroto ist von Bilbao abgereist, um sich über Vitoria nach Madrid zu begeben.

Târkel

Ueber den (in Nr. 35. der St. Ztg. nach dem Journal de Smyrne erwähnten) Aufstand der Drusen im südlichen Theile von Syrien heißt es in einem Schreiben aus Bairut vom 1. Oktober im Echo de l’HOrient: „Der Distrikt von Hauran is unter Anführung eines neuen Scheichs, der eine un-

ewdhnliche Energie des Charakters und eine hinreißende Kühn- heit besißt, in vollem Aufstande. Die Unzufriedenen, dié seinen Fahnen folgen, haben einige Abtheilungen Aegyptischer Truppen mit Unerschroenheit angegriffen und sie mit einem Verluste von 400 Todten und Verwundeten in die Flucht geschlagen. Die Gebirgsbewohner durch diesen Succeß ermuthigt, machen rasche Fortschritte; es is aber niht wahrscheinlih, daß sie ihre Gebirge verlassen werden, um in den Ebenen zu fcchten, wo sie keine Aussicht zum Siege haben würden. Was jedoch beweist, daß sie Fortibritte machen und ernsthafte Besorgnisse cinfldpen , ist der Umstand, daß Scherif Pascha eiligst von Da- mascus mit 6000 Mann und 6 Kanonen gegen die Jusurgenten aufgebrochen ist. Andererseits sind die Nachrichten, die man aus. Jerusalem. und Palästina erhált, sehr beunruhigend. Man

1270

murrt daselbst laut gegen Mehmed Ali’'s Administration, weigert sich, die Abgaben zu entrichten und alles deutet auf cincn nahe bevorstehenden Aufstand in diesen Gegenden. Ibrahim Pascha, von dem es geheißen hatte, daß er nah Aleppo , werde, konzentrirt sih vielmehr in Marasch, wo er den Winter zuzubringen gedenkt. Soliman “Pascha, welhem Ibrahim das Kommando abgenommen hat, ist nah Aleppo zurück gekehrt, von wo er sich nach Sa?ïd begeben will. Der zwi- schen diesen Generalen ausgebrochene Zwiespalt hat große Sen sation im Lande erreat, und man befürchtete allgemein , daß die Eifersucht, von der sich Ibrahim hierbei leiten ließ, traurige Fol- gen haben und ihm die Gemúther der Svrier noch mchr ent \remden dürfte. Die Aegyptische Regierung läßt nicht bloß die alcen Festungswerke von Saint Jean d'Acre ausbessern , sondern noch neue Werke anlegen, woraus man schließt, daß fie eincn Angriff auf diesen Punkt besorgt, det ie, als cines der Bol werke Syriens, von höchster Wichtigkeit ist.‘

aru la 157 UTUCTTCO Le

S Tul Ne,

Ua mm S

der in der Stadt Berlin zur Jubelfeier der Einfüh- rung der Reformation im Jahre 1839 stattgefundenen Feierlichkeiten. Am 1. und 2. November d unsere Hauptstadt das dreihundertjährige Jubelfest der Einführung der Kirchen-R

6 formation in Berlin und der Mark Brandenburg. î

In dem lebendigsten Gefühle und der dankbarsten Anerken- nung der Segnungen, welche dem geistigen Leben jedes Einzelnen unserer Stadt, dem Vaterlande und der Menschheit durch von Luther begonnene Reformation der Kirche zu Theil gewor- den, hatten die städtischen Behörden {hon vor längerer Zeit Vor bereitungen getroffen, um dieses Fest durch etne seiner würdige Feier zu begehen.

Die Stadt hatte zum bleibenden -Gedächtnisse dieser Feic1

cine Denkmünze prägen lassen, ¡ fünstlerishe Ausführung dem N our C ior Fhortragen Doe 9 Nth 400 Medailleur C. Pfeufsfer übertragen worden war. Bieselbe zeigt

N 095

auf der Vorderseite die Bildnisse der beiden Fursten, in

e d ç Vals 4 Tage die wichtigen Thatsachen der Gründung unjerer Kirche und

deren dritte Jubelfeier fallen, 1d Sr. Majestät des Königs. fürst auf

Soachim Il 1539 und König dr der Kehrseite ist die Feier des Gedäcl

Im Innern des alten Domes zu Derlin, vor dem Bilde des Gekreuzigten, steht der Bischof v rat denburg, Matthias von Jagow, den Kelch in der einen Hand, die andere zum Segnen aufgehoben; vor ihm knien zum Senu des Mahles der Bürgermeister und ein Rathsherr, hinter wel hen Bürger in andächtiger Geberde aufrecht stehen und dic ge- sammte Einwohnerschaft andeuten. Als Zeuge dieser heiligen Handlung tritt auf der andern Seite der Kursürs: von Rittern und Hofleuten begleitet vor. Das Ganze vergegenwärtigt den feierlichen Augenbli , der im Abschnitt durch dic Worte: Die Stadt Berlin zum 2. November 1839, ausgesprochen ist. Die Umschrift giebt zwei Bibelstellen, in welchen si das cvangeli\@e Bekenntniß, der Kelch im Abendmahl und Gottes Wort für Jedermann, findet: „„Trinket Alle daraus.“ :

2 41 ils

Matth, 20: V, 2. und: „Suchet in der Schrift, sie ists, dic von mir zeuget.“ SLBh. 5. 9: 99.

Von dieser Denkmünze wurden am Tage vor dem Feste Sr. Majestät dem Könige und Sr Königl. Hoheit dem Kron- prinzen ein Exemplar in Gold und Bronce, desgleichen n Exemplare in Silber und Bronce sämmtlichen übrigen Vei dern der Königlichen hohen Familie ehrfurchtsvoll üb Nicht minder wurden an diesem Tage etwa 2500 Stück d Denkmüúnze an die höchsten und hohen Behörden, an die S lichkeit, die Universität, die Direkioren, Vorsteher und Lehv sämmtlicher hicsigen evangelischen Schulen, so wie andere angese- hene Personen, desgleichen an sämmtliche, in der hiejigen Kom munal-Verwaltung mitwirkenden Mitglieder der hicsigen Bürg schaft, von der Stadt zur Erinnerung an das hohe übersende. Auch wurden den sämmtlichen evan Kirchen hiesiger Stadt, so wie den Magisträten der Nachb Potsdam, Brandenburg und Spandau, Denkmünzen zu theilung und Aufbewahrung überreicht. Demnächst hatte dic Stadt zum Andenken an dies hochwichtige Ereigniß cin Stipen- dium gestiftet, welches nach der Allerhôcsten Bestimmung „Evangelisches Säkular-Stipendium“/ genannt worden is, und einem in unserm Vaterlande gebornen Theologen, der dur cin rúhmlich bestandenes Examen pro !icentia concionandi, sp wie durch Promotion zum Doktor der Philosophie von der hiesigen Uni- versität, eine vorzügliche wissenschaftliche Bildung bekundet ha! jährlich mit dreihundert Thalern auf zwet hintereinander folgende Fahre unter der Bedingung verliehen werden soll, daß er nach Ablauf dieser Zeit Licentiat der Theologie werde. :

Zur Einleitung des Festes selbst war Freitag der 1. Noven- ber bestimmt, und vorzugsweise den Feierlichkeiten in den Schu len gewidmet.

S

a5

In sämmtlichen evangelischen Schulen der Stad war die Jugend schon mehrere Tage vor dem Feske theils dur Schrift: „Kurze Ge

Vortráge der Lehrer, theils durch die kleine Schr ;

\chichte der Einführung der Reformation in der Mark Branden burg‘/, welche auf Veranstaltung der städtischen Behörden ai sämmtliche Schulkinder vertheilt worden war, auf die hohe De deutung des Festes aufmerksam gemacht und über diejelbe be- lehrt worden.

Am 1. November wurde nun das Fest in den Vormittags- stunden von 8 bis 11 Uhr in allen evangeltschen Schulen und Instituten, mit Ausnahme des Berlinischen Gymnasiums, dessen Schulfeier auf den Nachmittag dic)es Tages, © Uhr, verlegt wor den war, durch feierliche Schulakte in Gegenwart der sammittli chen Lehrer und Schüler, der Schulvorstände, Gymnasiarchen und Deputirten der Königl. und städtischen Schulbehörden be gangen. Choralgesánge und das Lied: „Ein' feste Burg ist un ser Gort 2c‘, leiteten die Schulfeierlichkeiten ein, worauf von einzelnen Schülern auf die Feier Bezug habende Feskgedichte vorgetragen und von den Vorstehern oder Religionslehrern der Schulen Ansprachen an die versammelte Jugend gehalten wur- den. Hierauf wurde die oben gedachte Denkmünze, welche, da die erforderlihen Exemplare wegen Kürze der Zeit nicht ausge- prágt werden konnten, in gelungenem Bronceguß vervielfältigt worden war, in 4000 Exemplaren an die vorzüglichsten Schüler vertheilt, worauf die Feier durch Choralgesänge geschlossen wurde.

Wie auf diese Weise in sämmtlichen Schuien das Fest von etwa 30,000 Kindern und unter diesen von 13,000 Kindern,

*) Wir haben die Mittheilung über dies wichtige Ercigniß lieber einige Tage anstehen lassen, um etwas Vollständiges und aus zuver-

lássiger Quelle Fließendes unseren Lesern vorlegen zu können. i Die Red. der St. Z.

welche auf Kosten der Stadt die Wohlthat des freien Schu, Unterrichts genießen, in würdiger Feier begangen wurde, o ing; besondere in den höheren Lehr-Anstalten.

Auf dem Berlinischen Gymnasium fand die Feier am 1. November Abends zwischen ® § Uhr statt. Alle Lehre» der Anstalt, mit ihren Familien, und sämmtliche Schüler ware in dem hell erleuchteten großen Hdrsaale versammelt; außerdem aber auch cine bedeutende Anzahl von Mitgliedern der Königa-

“fichen und städtischen. Behörden, so wie von anderen Gönnern

und Freunden des Schulwesens. Die Feier begann- mit ciner Motette, unter Instrumental - Begleitung, ausgeführt von der aus etwa 8 Mitgliedern bestehenden ersten -Singeklasse, deren Lehrer, Professor Fischer, diese Musik auf die Worte: „Du bis Petrus, und auf diesen Felsen will ih meine Gemeine bauen Wi fomponirt hatte. Daran {loß sich die Declamation eines von dem Direktor des Gymnasiums, Þr. Ribbeck, ver- faßten Fest - Gedichts: „Der Fels der Kirche“, vorgetragen von

) Primaner Bredow, welches in Bezug auf die gesungenen Worte andeutete, wie der Gegensaß ihrer Auslegung na den

Buchstaben und nach dem Geiste in der Geschichte der Kirche ichtbar geworden is. Mun sang die Versammlung das Lied Luthers: „Ein' feste Burg ist unser Gott 2c.“/ worauf der Di ektor ver Anstalt in einer an die Schüler gerichteten Rede über das Wesen und die Größe der durch das Licht der evangelischen Gahrheit uns zu Theil gewordenen göttlichen Wohlthat sprach. Nach dem Schlusse dieser Rede vertheilte der Direktor, im Na- men und Auftrage derfstädtischen Behdrde, 10 Exemplare der mär tischen Reformations- Geschichte, von Ad. Müller, und 53 Ab-

nze, welche die Stadt Berlin zum Gedächtnisse des Festes hat prägen lassen, an diejenigen Schüler des Gymna

Île der Denfmü v b Sams 15 11244

iums, die durch die Stimmen ihrer Lehrer und Mitschúler für besonders würdig einer solchen Auszeichnung erklärt worden wa

ren, durfte aber hinzuseben, daß auch alle die Schüler, welcie ain 2. November bei dem Festzuge zur Nikolai-Kirche und bei dem vormittäglichen Gottesdienste in derselben mitwirken würden, dieselben Denkmünzen erhalten jollten. Er endeteSs dann seinen Vortrag nit einem Dankgebet und mit Segenswünschen fär die Kirche, r den König und das Vaterland. Die vollständige Ausführung ines „Herr Gott Dich loben wir“ von Händel (des sogenann- 3 Tedeums) machte den Beschluß der Feierlichkeit [uf dem Friedrichswerderschen Gymnasium fand die Schul ichteit von 10!/, bis 11 Uhr Vormitcags state. Der Di rektor, Professor Bonnell, hielt eine Rede, worin er auseinan- dersebte, welches der Sinn und die Absicht unserer Vorfahren hei der Einführung der neuen Kirchen-Ordnung vor 300 Jahren gewese und welches unsere Aufgabe gegenwärtig ist, um das

Lib

durch sie errungene Gut uns zu bewahren und zu mehren. Von den den Gymnasium durch die städtischen Behörden Überschi- cen 142 Denkmünzen wurde ein Theil dffentlih an die ausge-

zeichnetsten Schüler jeder Klasse vertheilt, die übrigen erhal: ten diejenigen Gymnastasten, welche am 2. November an dem großen Festzuge nah der Nikolai - Kirche als Mar-

er ân nahmen. Außerdem wurden 10 vom Magistrat über)chickte Exemplare der ,¡Seschichte der Einführung der Reformation in der Mark Branden- burg von Ad. Múller‘“/ an eben so viele Schüler der beiden ober- sten Klassen, welche zugleich auch Denkmünzen erhielten, vertheilt, mehrere auf das Fest Bezug habende Werke an Schüler de!

châlle oder Sänger Theil

it Und

brigen Klassen, Gesangchdre, von der ersten Singeklasse, unter Leitong des Professors Kanzler, ausgeführt, bildeten den Einzang und zang der Schulfetier.

T

Im Kölnischen Gymnasium sprach der Direkior August zu der Versammlung der Lehrer und Schüler, nachdem cin Prima-

et

ner ein von dem Direktor August verfaptes Festgedicht vorge Im Königlichen Joachimsthalshen Gymnasium versammel- en si die Lehrer und Schüler in dem großen Höôrsaale der An

alt, woselb nach cinem cinleitenden Chorgesange der Professor Pfund in einer Rede úber die Reformation als Sieg des Cvan- Anwesenden die hohe Bedeutung des Tages verge: Jenwartiate. Nachdem hierauf der Direktor, Professor Meinecke, die für Schulen bestimmten Denkmünzen als Geschenk des hicfi- jen Magistrats an Schüler vertheilt hatte, wurde dur den "horal: „Ein? feste Burg ist unser Gott‘/, in dessen lezte Strophe e ganze Versammlung cinstimmte, die Feierlichkeit beschlossen. “in dem Friedrich -Wilhelms Gymnasium und der damit und Elisabeth-Schule wurde die Feier folgen- en: Jm Friedrih-Wilhelms Gymnasium begann mit dém: Liede: „Ein C

qeliums, den “ch¿lt

iefelbe e feste Burg ist unser Sott ÿicran anfnüpfend hielt der Direktor Spilleke eine Ansprache ie Schúlex, in welcher er Luther als Muster und Vorbild ¿lichen Heldenmuthes darstellte. Nach einem Chor von Naumann folgte die Festrede des Professors Bötticher in

_

Vateinischer Sprache. Dann trugen die Primaner Bayard und 5chlemm die von ihnen jelbst verfaßten Gedichte, das eine zum / Luthers, das andere zum Lobe des Kurfürsten Joachim s l or, welches sebtere zugleich, auf Veranstaltung der Primanexr, drucét worden war, und unter sámmtliche anwesende Lehre l ler vertheilt wurde. Hieran {loß sich die Verthei ung der gleichfalls vom Magistrats - Kolleglum übersandten

Denkmünzen. Zum Schlup trug der Sängerchor die Chôre au (9 E } Ä ( E (F - f 4 4. An Händels Dettinger æ&edeum vor. Die Schüler der unteren

pmnasial: Klassen versammelte der Oberlehrer Bdhm, und theilte nach einer angemessenen Anrede die denselben bestimmten Donk- münzen aus. Jn der Realschule war, wegen der großen Anzahl der Schüler, und bei dem Mangel eines hinreichenden Lokals, ‘ine Theilung nothwendig geworden. Fnzwischen fand die Feier anz in ähnlicher Weise statt. Jn der Elisabeth-Schule trugen ie Schülerinnen der ersten Gesang-Klasse einen Choral und nehrere Moteiten vor. Der Direktor sprach das Gebet und der Oberlehrer Müller belehrte die Schülerinnen über die Segnun- ‘en, welche die Reformation Úber unser Vaterland verbreitet hak. ach Vertheilung der Denkmünzen {loß die Feierlichkeit mit dem Liede: „Mun danket Alle Gott!“ | Auf dem Königlichen Französischen Gymnasium wurde das Fest am 1. November um 9 Uhr Vormittags mit Gebet und Ve- sang gefeiert. Der Primaner Friedrich Centurier hielt eine Rede in Französischer Sprache über den Einfluß der Reformatton auf den dffenilichen Unterricht , worauf sodann die Vertheilung der von den städtischen Behdrden geschenkten Denkmünzen stattfand.

In der städtischen Gewerbe-Schule war die Feier um ® Uhr Vormittags anberaumt. În dem {dn gescimückten gropel! Hôórsaale erhob sich als s{dnste Zierde, unter einer von chCcpf gewächsen zusammengesebten nischenartigen Wölbung, Luther s Büste. Der Direktor Klôden hielt die Festrede. Zur feierlichen Erinnerung wurden die von den Kommunal-Behdrden bestimn" ten Medaillen und eine Anzahl Exemplare von Ad. Müller s Geschichte der Reformation in der Mark Brandenburg vertheilt, so. wie noch 40 Medaillen an die bei dem Zuge nach der Niko- lai-Kirche als Marschälle fungirenden Schüler. Nach einem

p

cierlichen Gebete endigte das von der Gesangklasse vorgetragene

Halleluja von Händel die erhebende Feier. F

Die sämmtlichen von der Dreifaltigkeits - Kirche abhängigen Marochial- und Privat-Schulen waren, da in den einzelnen Lo- |

asen der Raum es nicht gestatcete, in der Dreifaltigkeits-Kirche versammelt, und auf gleiche Weise waren die unter der Auf sicht des Französichen Konsistoriums stehenden Schulen, sowie dic Kinder des Waisenhauses und der Ecole óe tharité, nachdem zuvor die auch für _die Kinder dieser Anstalten von den rádtisben Behörden bestimmten Medaillen vertheilt worden wa- ren, in die Französische Friedrichsstädtische Kirche geführt wor den, wo der Prediger Palmié der Júngere eine auf die Bedeu- ung des festlichen Tages für die sämmtlichen evangelischen Ge- nieinen Bezug nehmende, angemessene Rede hielt.

Die hiesige Königliche Universität beging die Feier in dem Saale der Sing-Akademie. Zu diesem Feste hatte die theo logische Fakultät durch ein von ihrem Defan, Konsistorialrath und Professor Neander, abgefaßtes Programm úber Georg Vi cel und seine Gesinnung gegen die evangelische Kirche eingeladen. Die Feier begann vor einer zahlreichen Versammlung mit An- timmung des Gesanges Ven saänecte spiritus. Darauf wurde die Festrede von dem diesjährigen Rektor, Professor Twesten, gehal- ten, indem derselbe, anknüpfend an die Art und Weise, wie dei Kurfürst Joachim !!. bei der Gründung und Leitung der evan elischen Kirche in unserm Vaterlande verfuhr, zu zeigen suchte, wie die Idce der Einheit, welche dem Kurfürsten besonders am Her zen lag, namentlich was die Lehrer betrifft, auch in der evangelischen Kirche verwirklicht werden könne, ohne mit der für sie nicht weniger wesentlichen Freiheit und Festigkeit der eigenen Ueberzeugung in Viderspruch zu gerathen; eine Aufgabe, zu deren Lösung die Brandenburgiiche Kirchen-Ordnung von 1540 die beste Anleitung { Nachdem sodann das Lied: „Ein' feste Burg is unser

A

Laltos onitaite.

e D L O E O E M P I S ene D:

S É E E E E E SETEID E

Gott““ in lateinischer Uebersezung gesungen war, trat der Dekan

der juristischen Fakultät, Profeßor von Lancizolle, auf, und pro- éflamirte nah Auseinandersezung des Interesse, welches nächst der theologischen Fakulrät besonders auch die juristishe, an der acfetierten Begebenheit nehmen músse, den Präsidenten des Ober: Appellations - Berichts zu Greifswald, A. W. Göue, den Gehei- men Dber-Tribunals-Rath L. Scholß und den Geheimen Regie- rungs - Rath G. W. von Raumer, als Doktoren der Rechte. Auf gleiche Weise verkündete der Dekan der theologischen Fakul- tät, Konsistorial-Rath Neander, nachdem er das Verhältniß der theo-

logischen Doktorwürde zum christlichen Lehramt in der Körze entwickelt }

hatte, die Wahl der Prediger Chr. L. Couard und Fr. G. Lisco hieselbft, des Konsistorialraths und General - Superintendenten Chr. Fr. Hesekiel, in Altenburg, des Haupt-Pastors L Chr. G. Strauc) und Professors O. Krabbe, in Hamburg, zu Doktoren der Theo- logie. Die Feierlichkeit wurde sodann mit dem ‘le ä beschlossen. Die bei dicsem Feste unter der Leitung des Profes- sors Marx aufgeführten Musikstücke sind von dem Îtuil. phil. von Alvensleben komponirt.

én ähnlicher Weise wurde das hohwictige Fest in allen,

S

um lancCam

der Dflege und Erzichung der Armen- Jugend gewidmcten, mil-

A

den Anstalten, den Waisenhäusern, Kommunal-Armenschulen und Kleinkinder-Bewahranstalten gefeiert.

Sn der Wadzccks-Anstalt wurde dasselbe in besonders anspre- chender Weise begangen. Um 9 Uhr versammelten sich die 100 Zöglinge der Anstalt und mit ihnen eine große Zahl der Wohl- thaterinnen und Wohlthäter derselben in dem festlih geschmücften Schulsaal. Nach Absingung eines kurzen Liedes hielt der Jn- spektor der Anstalt, Straubel, eine kurze Ansprache an die Kin- dex und die schr zahlreich versammelten Fremden, und ermahnte zur würdigen und gesegneten Feier des Festes. Hierauf fand eine Unterredung statt zwischen 12 Kindern der Anftalt, in welche! dieselben mit kindlicher Offenheit vor den Anwesenden Zeugniß ihres Fleißes ablegten, indem sie cine genaue Bekanntschaft mit der historischen Begebenheit zeigten, der das Fest gewidmet war. älllgennein war dex rúhrend ansprechende Eindruck dieses Theils der Hergänge. Die kirchliche Feier {loß der Bischof Roß, gender im Kuratorium, mit der Austheilung der vom Ma- gistrate Berlins der Anstalt geschenkten Denkmünzen, und 100

S E S E

S

a

-_

Fremplare der kurzen Geschichte der Einführung der Reforma- |

tion 2c., sowie von 19 auf die Reformations - Feierlichkeit bezüg- lichen Bildern, welche der Anstalt zu diesem Zwecke geschenkt waren. Hierauf wurden die Kinder aus dem Schulsaal in den geschmückten Speisesaal geführt, wo eine einladend gezierte Tafel gedeckr war. Durch cine gemüthvolle Zusarninenstellung fand sich hier die zarteste Jugend mit dem grauesten Alter ver-

einigt. Denn ein Mitglied des Vereins hatte dazu eine Anzahl der

Bürger-Jubelgreise (d. h. solcher, die ihr 50jähriges Jubiläum als Bürger gefeterr haben) welche aus der von Kircheisenschen Stiftung unter Fúßc werden, eingeladen, die außerdem jeder ein Geschenk von 5 Nthlr. erhielten. Diese Greise, deren jüngster 74, der álteste Jahr alt war, nahmen einen Theil der Tafel ein; an den übrigen Tischräumen saßen die Kinder, einc muntere, frdh- lihe Schaar. Für die jüngsten, etwa 5 und 6 jährigen (das jüngste zählte erst 4 Jahre) waren ganz niedere Tischchen gedeckt. Es fehle der kleinen frohen Tafel auch nicht an Tischgesang und Toasten. | |

Mittags 1 Uhr geschah die Einweihung des im vorig Jahre von der Stadt zu einer neuen Zufluchtsstätie für ver- armte, würdige, hiesige Bürger gegründeten Nikolaus - Bürger: Hospitals.

Es hatten sich auf geschehene Einladung durch die städtischen Behörden zu dieser Festlichkeit viele angesehene Personen ver- sammelt. Der Königliche Geheime Staars-Minister des Jnnern, Herr von Rochow, der Kaijerlich Russische Gesandte, Baron von Meyendorf, der Kommandant von Berlin, General-Lieute- nant von Tippelskirch, die Bischdfe Roß und Neander, nebst mehreren anderen hohen Staats - Beamten, waren crs{ienen Als Vertreter der Stadt Berlin befanden sch der Ober-Bürger- meister, der Vorsteher der Stadtverordneten und Deputationen des Magistrats und der Stadtverordneten zugegen. Die 50 Greise, welche die ersten Bewohner der neuen Anstalt seyn wer- den, wurden gegen i Uhr in den Hauptsaal des Gebäudes, in welchem ein Altar errichtet war, eingeführt, und nahmen zu bei den Seiten desselben Plak. Nachdem unter Begleitung der von dem Kaufmann F. Gropius der Anstalt zum Geschenk gemachten Phys-Harmonika das Lied: „Ach bleib mit deiner Gnade“/ ge- sungen war, hielt der Bischof Þr. Neander eine Rede, in welcher er in gediegenen und rührend schônen Worten erwähnte, daß die Legung des Grundsteins etwa vor Jahresfrist stattgefunden habe; derselbe knüpfte hieran Betrachtungen Úber die Cinweihung der {nstalt, da diese mit dem Reformations- Feste verbunden sey; sprach über die hin und wieder geäußerte Meinung, daß in frü- herer Zeit Bedeutenderes für ähnliche Zwecke geschehen, und fand eine Widerlegung in dieser nun vollendeten Anstalt, welche durch Bür- ger-Tugend gegründet sey. -— Während der reiche Inhalt der Bürger-

Ugend nicht erschöpft werden könne, wies er nun zunächst auf den Ursprung hin, daß des Kaisers von Rußland Majestät,

n

S S

1271

Nicolaus 1., unser am hóchsten gestellter Bürger, durch ein Gna- den-Geschenk hierzu Veranlassung gab, rühmte die sinnige An- wenduna der Kaiserlichen Gabe, indem dieselbe nun den würdia- sten Bürgern im hülflosen Alter zu Theik werde, und da sie zu- aleich ein dringendes Bedürfniß befriedige; rühmte die der An-

St. Petri Gemeine, der, in Ermangelung einer eigenen Kircke

die Mitbenußung der Hof- und Dom-Kirche zu ihren Andachts- Uebungen gestattet ist, fonnte den für sie bestimmten feierlichen

Gottesdienst er unr 11 Uhr begehen. Fär die chrwürdige St. Nikolai - Kirche, welche die älteste

Kirche der Residenz und die eigentliche Berliner Stadtkirche r die Haupt - Feier des Tages vorbehalten, und von des Kön die erbetene Erlaubniß zu einem feierlichen Kirchgange vom Kölnischen Rathhause nach der gedachten Kirche aeben worden. Zur Theilnahme an demselben und an der an- ordneten aetneinschaftlien Abendmahls- Feier waren, außer den

i höhen Militair - Behörden, eingeladen worden, die Königlichen

Ninisterien, die übrigen Staäars - Behörden, die in der Residenz als Central - Administrations - und Justiz - Behörden ihren Siß

stalt zu Theil gewordene Gnaden- Beweise unseres hochverehrien Monarchen, die Freigebigkeit der Stadt-DSehöôrde zu ihrem Em porkommen, das Wohlwollen Und die Menschenfreundlichkeit, ivelche Begüterte und minder Begúterte an den Tag gelegt ten!, die vorzugsweise und - umsichtige Thätigkeit der städtischen Bau - Deputation, und wie durch kfunstmäßige und unermüdete Arbeiter das Werk schnell gefördert worden , daß es nun als ein würdiges Denkmal der Búrger-Tugend Zeugniß abl V

sere Zeitgenossen ihrer ärmeren Mitbrüde: edenï gewejen während die zunehmende Erweiterung der Stadt auch d Gegenstande elne aus zedehnteri T OTG( chenten VUïde. Nunmehr richtete derselbe scine Worte an die fünfrigen Bewohner dieser Anstalt ivelche zu beiden E d aitartiiches aßen „indem. er. auf die ic)tharfket De Gesinnung und des Wandels hinwtes, wodurch sie würdig be funden, darin aufgenommen zu werden ite anf gegen Gott, die liebreiche und sorgsar itc n den Geist der Eintrachr, Duldung un 1 Zi ten unter sich walten zu lassen, der en |

zu seyn, welche ihnen bierdur erwachsen, nicht gleichgültig de gegen zu werden, und durch eine pünktliche Beobachtun geichriebenen Ordnung darzuthun, daß fie dieselben schäßen wüßten. Hierauf erfolgte die Einweihung dieses Hospitals, ein Wohnsiß des Friedens und e BIS. Di

lojen Alter bestimmt. (Ss ¿ Schul Herrn der Heerschaaren empfoh inf

diglich behúüten, den Beist der 1d i Seiner Gnade und des Segens ausschütten möge, Über den § nig, unseren Herrn, úber den Kaiser, seinen erlauchten Schwie gersohn, und, zu Seines Namens Zierde, ül die Stadt und die Vertreter des Gemeinwohßls, über die Anstatt selbs damit sie bald in den Stand fommen und bleiben ms Segnungen im ausgedehntesten Umfange verbreiten zu können. Mit der Ablingung des Lie? ) antet Alle C vurd die Einweihung beichlosse: rium der Anstalt

den Hospitaliten ein Fe! sen Beainn_ ih die zur Feier des Reformartonsfestes gepráägte Denkmün n Exemplaren übergeben wurde. Der Toast auf die Gesundheit unsers allverehrten Königs wurde von dem Ober-Bürgermcisi Krausnick, und die Sr. Mai des K Nikolaus von Borsißenden Kuratoriums, Bürge vehfeld 18 bracht.

In gleicher Weise, wie hier die festliche Speisuna d aufgenommenen Hospitaliten statt hatte, erfolgte solche um selbe Zeit rÜEHtlich der Hospitaliten sämmtliHer evangelischen Hospitäler, der Kinder sämmtlicher evangelischen Waisenhäuje des Friedrichsstiftes, der W f Zöglinge der Erziehungöhäuter Inva liden, auf Kosten der S lit aus den Jahren 18153, der hi gen Jnvaliden - Unterstüßungs - Komm ) fowie diejenigen aus dem hies on 41 sem Zweck um i Uh rfam melt. Der evrste Kernmandart 1 ener von Puttkammer, war durch Kränklic erhindert, dem Fest beizuwohnen, dahingegen hatte + zweite nmandant General von Heldt, eingefunden, auc waren die D ationen des Magistrats und der Stadtverordneren - Ver sowi die Mitglieder der Jnvaliden-Unterstüßungs- Ko ] wártig. Später trafen auch der Ob erm nd der Vorsteher der Stadtverordneten auf dem Festmahle ein Der Suyerintendent Pelkmann eröffnete das Fest durch cin Gebet, an welches er eine Rede knúpfte, in der die Wichtigkeit des bevorstehenden Festes hervorgehoben wurde. ' Der Gesundheit Sr. Majestät des Königs chloß sich das Lied; „„Heil Dir im

Siegerfranz“‘ an, welches von den Änwesenden mit großer Be- geisterung gesungen wurde. Ordnung und allgemeine freudige

Theilnahme herrschte bei dem ganzen Feste, das um ò Uhr mic

h i , G W. q I api % I ü Pee 9 / einem Dankgebete und mit dem Liede: „Nun danket Alle Gott“ beschloNen ward. Es waren 260 Invaliden anwesend unter

ihnen 57 aus dem Jnvalidenhause

A, Norm f ito on N lo non Top Ai Ds Tad

Ju dem VevorItchenoen ¡eucenen Feste genugen [edo Lci boreits früher getroffenen Bestimmungen, wegen Spetsun l Armen, den Kommunal-Behörden ni Sie hat ze viel mehr noch dahin erweitert, daß alle mnen in htesi 5 i ohne Rücksicht auf Glaubens-Bekenntniß, einen freudigen Antheil daran zu nehmen, Veranlassung haben soliten, und hatten dazu

0 L eine Summe von etwa 2000 Rihlr. bewil die dur d) die betressenden Armen-Behörden vertheilt

Außerdem haben auch des Königs Majests trat noch mit dem außerordentlichen, bedeutenden Geschenke von 5000 Kthlr. für die Armen der S erfreut, deren Ve 1h gleichfalls auf die Armen jeì Giaubens ausgedehnt Ur speziellen Behörden Übertt worden if

So war in unserer Stadt det é Di t: N di Stadt Spandau, in deren Mauern Kurfürst Foachim Îl. sid zuerst als einen Anhänger E De off annt und durch seinen Vortritc den Weg zur freien Ausübung dersel- ben eröffnete, hatte am Vormittage nicht minder eine erhebet kirchliche Feier stattgehabt, welcher die Stadt Berlin, um auch dort die innige Theilnahme an diefem denkwürdigen Feste an den Tag zu legen, durch ihren Ober-Bürgermeister un e Vorsteher ihrer Stadrverordneten-Versammlung, sowie durch D putationen des Magistrats und der Stadtverordneten, hatte bei-

wohnen lassen.

Des Königs Majestät hatten auf Bitten der Stadt geruht, den 2. November für die einem hohen Festtage zu erheben, und für denselben cine dienstliche Feier in allen evangelischen Kirchen der Stadl ordnen. Tags zuvor wurde dieselbe in der Nachrittagsöstunde von 5 bis 6 Uhr mit allen Glocken in dreien verschiedenen Pul- sen eingeläutet. Jn den Zwischenpausen wurden die beiden Cho- ral-Melodien: „Ein? feste Burg is unser Gotr“/ und danket Alle Gotrt‘/, von den Kirchthürmen herab, mit Posaunen geblasen. Diese Art der Einleitung des bevorstehenden hohen Festes verfehlte ihre Wirkung nicht und veranlaßte an einigen Orten die zahlreich versammelten Andächtigen zur Anstimmung jener erhebenden Lieder.

Mit Ausnahme der St. Nikolai - Kirche, in welcher die Hauptfeier des Tages um 1! Uhr stattfinden sollte, begann am 2. November {hon Morgens 8'/, Uhr in allen übrigen evange- lischen, zu diesem Zwecke festlich geschmückten uud erleuchteten Kirchen der feierlihe Gottesdienst, nachdem in mehreren der selben {hon vorher, in anderen nachher, zahlreichen Gemeine- Versammlungen das heilige Abendmahl gereiht worden. Die

[e e 2... Gk S a1 Ds und 2

UTUT

der Senat der hiesigen Universität, die Akademie der | aften, die Akademie der Künste, die Direktoren, Pry-

| | fessoren und Lehrer der Königlichen und skädtishen Gymnasien, | wie der höheren städtishen Schulen, die gesanimre evangelische | Geistlichkeit. Außerdem waren, mit Berücksichtigung des zur \ : gestellten Raumes in der St. Nikolai - Kirche, Ein- tanzen an die sammtlichen Bürger-Deputirte der städ

waltungs-Depurationen und Kommissionen, an sämmt- minunal-Beamte in der Parochie der St. Nikolai-Kirche,

/ A lle Bezirks - Vorsteher und deren Stellvertreter, : imissions-Vorsteher und Mitglieder, die Servis-

q in der De le wohnenden tverordneten-Stellvertreier, ferner j an BVeputationen der hiesigen Bezirks -Vorsteher, der Versamm-

gen der vie \rdneten, der Armen-Kommissions-Vorste- und der Armen - Aerzte, an Deputationen der Aeltesten der

aufmann\chaft und iveltlichen Mitglieder des Konsistoriums 3 ranb K / die ersten Altmeister der hiesigen Ge-

r _— ck

! werke, die Vorsteher der Schúßen-Gilde und von den magistra-

| tualischen Beamten an die Büreau - Vorsteher und Kassen - Ren-

0! 10 Uhr ab versammelten \ch auf dem Kölnischen

t ¡je en dazu bestimmren Sälen, außer den Stadt :Ael-

sen, d agistrats - Mitgliedern und den Stadtverordneten,

zie Deputationen eingeladenen höchsten und hohen Staäts-

Behörden, die Geistlichkeit und die eingeladenen Kommunal Bes amten

D nmunal - Behörden der Stadt Spandau hatten der

rgangenen Einladung zur Theilnahme an der Feier durch dun t Deputation gewillfahrt.

Um l Uhr sehte sich der feierliche Zug, unter Glocken-

láute, vom Kdinischen Rathhause aus, durch die Breite Straße,

s, s als und die Lange Brücke, durch die Königs-

d Poststraße, nach der St. Nikolai-Kirche hin, in Bewegung.

e einzelnen Abtheilungen desselben wurden von roß-

è állen, deren vergoldete- Stäbe mit dem Stadtwappen,

ir im sübernen Felde, versehen waren, und von Mär-

ällen, die weiße Stäbe mit vergoldeten Knäufen trugen, se

E) Di jene waren mit weißseidenen Schärpen von

de herab nach der linfen Seite zu, bekleidet.

Drei bildet von den ersten Gesangs - Klassen des Ber-

linisd Friedrih8werderschen und des Kölnischen Gymna-

n Posaunen beigegeben waren, begleiteten den Zug

an de in der Mitte und am Schlusse, unter Absingung des erhebenden Liedes: „Ein feste Burg u. f. w.“

Die Geistlichkeit der Stadt, geführt durch den Bischof und Propst zu Berlin, Dr. Roß, und den Bischof und General- Superintendenten von Pommern, Dr. Ritschl welcher früher “Geistlicher der hiesigen St. Marien-Kirche und gerade anwesend wär

und nächst thr die Deputation des Lehrstandes, an derenSpiße der Zenat C Universität, unterVortragung der, ihre hohe Würde c heiden Scepter *) einherginga, erdfneten als Träger

ug. Den Geistlichen hatte sich angeschlos- ‘uther, Diakonus an der Kirche zu Wittenberg, dgs Bruders des Reformators Pr. Luther. ie Deputationen der höchsten und hohen Staats: ! Behörden, nebst der Deputation der Stadt Spandau, geführt | durch den Ober-Präsidenten der Provinz, Wirklichen Geheimen ath von Bassewis. Von den hiesigen Militair-Behörden hat- die Commandeure der Berliner Landwehr, und der Re- hiesigen Garnison, dem Zuge angeschlossen. Die hohen Staats: Beamten waren in ihren Staats - Uniformen er-

| schienen und gaden dadurch dem Zuge einen äußeren Glanz. d die Stadtverordneten nahmen, unter

prätentant et

N S ú + 20 ZICAGLILLAr

Vortritt der Stadt-Aeltesten, die Mitte des Zuges ein. Hier- náchst folaten in einer besonderen Abtheilung die bereits oben er? wähnten ührigen Kommunal-Beamten in großer Zahl.

Die Alt ter der hiesigen Gewerke bildeten den Schluß.

Einhun hüler der ersten Klasse der schon genannten städtischen C tasien und der städtischen Gewerbschule, wahrhaft ergriffen von der hohen Bedeutung der Feier, gleich jedem Theil- nehmer, begleiteten als Marschälle, versehen mit weißen Stäben, an welche seidene Schleifen und Bänder mit Goldfranzen befe: tigt waren, mit weißseidenen Binden um den Arm und mit ent- bldßtem HDatpte, den Zug von betden Seiten, und waren in der That eine Zierde des feierlichen Kirchganges.

Jn den Straßen, durch welche der Zug sih bewegte, hatten ich Tausende der hiesigen Einwohnerschaft versammelt, welche den

Weg zur Kirche bezeichneten und deren feierliche Stille, verbun-

den mit dem von den Chdren ausgeführten Gesange, zur Erhe: bung aller Herzen beitrug.

Bor dem Königlichen Schlosse, dem ehrwürdigen Sibe threr Herrscherfamilie angelangt, entblößten die Theilnehmer des Zuges nach dem Vorgange des Magistracs und der Stadtverordneten ihr Haupt.

Kunz nach 11 Uhr langte die Spibe des Zuges an der Kirche

an, wo die begleitenden Marschälle sich wieder nach nach aufrei-

heten. Der Qua trat in die festlich erleuchtete und geschmückte | Kirche, während vor derselben durch Posaunen-Chöre- das Lied:

„Ein' feste Burg 2c.‘/ geblasen wurde, und in ihr die Orgel er- tônte Der Vorstand der Kirche empfing den Zug und führte ibn durch diese zum Hochaltar und zu den vor ihm „und in des: sen Umgebung für die einzelnen Abtheilungen in Bereitschaft ge- seßten Pläben. Nachdem diee eingenommen waren, auch die lesgedachten Marschälle sich im mittleren Hauptgange der Kirche ! aufgestellt hatten, _begann die gottesdienstliche Feier durch die Aufführung cines Tedeums und des Chorgesanges: „„Herr Gott | Dich loben wir.“ Nach der Liturgie und den mit Posaunen- | schall begleiteten Kirchengesängen hielt der Bischof Dr. Roß dic | Festpredigt, der als Text die im Evangelium, Joh. 12 V. 35 | und 36 befindlichen Worte, dem Allerhöchsten Befehle gemäß, | zum Grunde gelegt waren. *) Einer dieser beiden Scepter soll derselbe seyn, auf welchen einst der Reformatox Dr. Luther zu Wittenberg den Doktor-Eid geleistet hat.

ch díe Kirchen-Reformation gewonnenen hei-

wai S mem

4 a ate Am Mane A