1839 / 323 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Hay, der sogleich die Spanischen Behörden aufforderte, die cin- geschmuggelten Gegenstände in Beschlag zu nehmen. Der Mar- ketender verlor 150 Pfd., allein dies machte allen ferneren Ver- suchen dieser ArteinEnde. Was die Behauptung betrifft, daß die Briti- \che Regierung die Absicht habe, die Passage zu behalten, sowirdes leicht seyn, den „Courrier français‘/ und die „Sentinelle“ zu widerlegen.

In der That erwartet das Marine - Bataillon täglich seine

Offiziere dies erfuhren, beshwerten sie sich darüber bei Lord John Potsdam 7004, zwischen Berlin und Stegliß Abberufung, und auf die Nachricht von Cabrera’s Niederlage |

wird gewiß sogleich der Befehl zur Einschiffung folgen. Bis da- Dunftsättigung | 90 bEt. 79 pEt. hin muß natürlich Lord John Hav, der Sicherheit unserer Schiffe | qind...--=-| WSW. | S2W. wegen, seine Stellung beibehalten. | B ber SSW.

also 7579 Personen.

1324

1839.

18. November. 6 Uhr. 2 Uhr.

Meteorologishe Beobachtungen.

Morgens E

Luftwärme... [|—+- 6,69 R.|4- 7,99

ehemalige Kaiserl. Russische Gesandte am Schw d.

Suchtelen, hatte auf seinen Reisen in Fernev vo:1 Bo.igire's Secre- tair, Mr. Wagniere, allerlei, offentlich noch nic. beïg?.at gewordene

M,

chen Hofe, Graf R erttne

ñ | | ¿ Luftdruck......... | 339,52‘ Par. | 339,55’ Par. 339,87’ Par. Quellwärme Tel N. R. |4- 4,49 R.sFlußwärme 440 R. 59/, Rente Thaupunkt... |— 5.39 R.|—4- 5,09 R. |+ 4,09 N.]Bodenwärme 7,09 R. au compt. 103. 30. 59/, Span. Rente 2W5/g.Passive 7/4. 39/7, Port. t R

| Tagesmittel: 339,63‘ Par... 4-6,39 R... 4-4.89 R... §9 pCt. WSW. Wissenschaft, Kunst und Literatur. j _ ges pag Ph, eg E N Lichtstreisen von NW. nach S T 2 Std L G j ond-Beleuchtung ub den gauzen H 3 Berlin. Handschriften von Friedrich dem (Großen. Der | id-Béleuchtung UbEE den gangen Pu Den 19. November 1839. Amtlicher Fonds- und Geld-Cours- Zettel.

Köln-Aachen §4

halbheiter. F Niederschlaa 0. 50/ Met.

U

97 pCt. FAusdünftung 0,019‘ Rh.

I SSW. [Wärmewechsel 4- §8.99 1% Bank-Actien 16843. Anl. de 1834 144. de 1839 08.

Se 2,0 2, far ctdizuis

B kat k E E A Mittwoch,

cl hin sichtbar, L B Be ‘0.

Tauris, große

575, zusammen Loose zu 500 F. 143/42. 1431/,. Loose zu 100 Fl. —. Prenss, Präm.-Sch. 70!/; G. do 49/4 Anl. 102!/, Br. Poln.Loose 69?/, 695/

59/, Span. Anl. 1/5, Lg: 21/9) Holl. 503/,. 50!!/1 g. al

Eisenbahn-Actien, St. Germain 560 Br. Versailles rechtes

Abends Nach einmaliger Ufer 475 Br. do. linkes Ufer 295 Br. Strassburg - Basel 310 G.

10 Udr. Beobachtung, Bordeaux - Teste —. Sambre - Meuse —. Leipzig - Dresden 94 Br.

Br. Comp.-Centrale —. Paris, 14. November. fin cour. 111.20. 39 tn cour. 82. 59/0 Neapl, / Wien, 14. November. 1077/5: © 49/5 1003/6: 39/9 803/4. 21/29 —.

Königliche Schauspiele.

20. Nov. Jm Schauspielhause: Die seltsame

—————— | Wette, Lustspiel in 1_ Aufzug. Hierauf, zum erstenmale: Album und Wechsel, Schauspiel in 5 Abth. ; liege Donnerstag, 21 Nov. Jm Opernhause: Jphigenie in

Oper in 4 Abth., Musik von Gluck. (Herr / C

Handschriften Friedrichs des Großen erfauft un? diese;en legtwillig | - | Z g - S f : Cf _ - j s Pr. C . [us j . j 8 , d P è 0H ° Der E E der großen Kaiserlichen Bibliothek in St. Peters“.ug v:-macht. Zu | S| G Me T S He E | Mantius wird in der Rolle des Pylades Med auftreten.) diesen Papieren gehört namentlic) auch eine von den been V acdtios! | Ss i : —Taz1 N T 10ST | Im Schauspielhauje: La vengeance italienne, vauderville en L - s d A T2 | St.-Sebuld-Seh. |4 104 | 103 /2 Ostpr, Pfandbr. |34| 102 4 S Dl 2 a j I t , 14 s dieder große Ken! selbst Rèves genannt hat, und von w lchen uns bisher nur | Pr. Engl. Obl. 80 |4| 1025/; | 102!/s Poniím do 31 103 102! 2 actes, par Scribe, 2) Les parens Le !d sille, comédie nourvelle die Zeit ihrer Abfassung, 1770 und 1777, bekannt war. Le ¿tere befindet sih in | „Q. S mar L ant i N L UC G 1081 a1] en: L-acte, biefigen Gegenden im Privatbe.i, die andere ist cbérbie dur den Gra- | Aae Ag S 31 La 19 E E ini ee 4 O4 4 L f ck icfli f R116 cho Es S. 156 M O E n L Tae ti | J , „L 4 ‘e d “Wi è fen Suchtelen glücklicherweise nach Rußlaud gekommene, welche nun | C E Coup, ‘und Ziús-| | | Königsstädtisches Theatkten. unlángst, zugleich mit einigen anderen Poesieen, durch die besondere | 1.11, giadt-Obl. [4| 1031/4 | 1023/4 } Seb. d. K. u. N./—| 97 Mittwoch, 20. Nov. Die verhängnißvolle Faschingsnacht Güte Sr. Excellenz des Kaiserlichen Ministers des öffeutlicheu Unter- j K üaliah! ‘do 4 R A s a 2 E h | al5 | 014 M 2 IELBEWBNO) a T 3 At I h Holtei, von Johann ÑNestr 4E richts, Herrn von Üwaroff, in eben so genauer, als st{oner GADE Lte ai den cid rat ies E f | wolle mil Gesang: iy 2 en, 4M f tei, von Fohann Beslroy. Kopie in den Besiy des Professors Preuß, als eine höchst dankens P T A Tai | et hed DO | 1E 22 i) 29 Must von Adolph Müller. N TAL Luit k werthe Bereicherung der König Friedrich's-Literatur gelaugt E E n, G E e A C S s É pra O | 22 4] Donnerstag, 21. Nov. Der Minister und der Seidenhändler, nun, mit Ausnahme des Französischen Originals von dem A | L mea il 1011/2.) 1015), „luen à E Be P40 oder: Die Kunst, Verschwörungen zu leiten. Lustspiel in Breyé At HEB, Deren General-Feldmarschalls Grafen von Daun Erxcel- | G n CTILIOP L | a - feeautó 5 Akten, nah dem Französischen des Sugen Scribe, überseßt von lenz“, bei Uebersendung des geweihten Degens (Mai 1759), sämmit- | i Trott | Karl Riemann , für die Königsstädtische Bühne eingerichtet E E S des Königs mit seinen literarischen Freun- | Wechseel-Coùrs: Thl tuihd Sur, 1:4 von A, Wol en und anderweiti Ti C ) dordene (Geisteswerfe } 3ri E PSdRÉE S E: D Stani den und anderiweitig dem Titel na befaumt gewgndens eem | T e V Freitag, 22. Nov. Zum erstenmale; Die Sklavin. Drama dürften. ; : | 449 vidceS C A * R S L 0/8 L in 3 Aufzügen, nach Foucher, von B. A. Herrmann. Hierauf: E | den M P o l ias (517/28 | Zum erstenmale: Der Onkel als Modell. ‘Posse in 1 Aft, nach : | E E xO3/ | 1% m Französischen von Albert. c Ä a0 006 300 Mk. 2 Mt. 1503/, 130 1/ | dem Zranzöji]che on ch« Y atio L Daner der Eisenbahn-Fahrten aw 18. November. | deten E 1'Éau T ht, 516 Bu D 21: 024 Sonnabend, 23. Nov. Des Adlers Horst. Romantisch- gang Zeitdauer gang Zeitdauer | Paris 300 Fr 2 Mit 80! | fomische Oper in 3 Akten, von Karl von Holtei. Musik vom Zeitdauer | paris «Sa eo oooooooooo iz 2 Mit. A : 2 } s V N V von Es von T l wien i 2M us A ov Fu E O D Caistan ) ; ck=+ | N Wien Woo Mies eo 150 Fl. 2 Mt. I d meister Franz Gläser. (Herr Voss Cajhian.) Berlin. St. | M. Potsdam. St. | M. aAiidbill C Ce bis 150 Fl. 2 Mt. 102'/4 | N Kapellmeister Franz M O Et Um 7 Uhr Morgens 1 | 10 [Um 82 Ubr Morgens |_ | 43 | Brealan «see oooooooooo 100 Thl. 2 Mt. O r | Markt-Preise vom Getraide. » 10 » » Gua ¿L Gas 40 » 12 » Mittags... Es | 2 | Leipzig: ¿oa ce o iee ooo 100 Thl 8 Tage R 102!/, | Berlin, deu 18. November 1839. 2s O. [A0 Nachmitt. | | 47 | Fraokfurt dl. WZ.-++---- 150 Fl. 2 Mt. 102// } | Zu Lande: Weizen 3 Rthlr., auch 2 Rthlr. 15 Sgr.; Rog- 6 e Ae L L A Sb S a 4457 Petersburg a... 0... 100 Rbl. 3 Woch. 312/, Bd | gen 1 Rthlr. 29 Sgr., auch 1 Rthlr. 15 Sgr.; große Gerste 1 Rthir. 10» A E Se 10 s 4 Fra N E C E E SEESST O S En gs - | § Sar. ; fleine Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthix. 5 Sgr. ; Hafer Die F 2 ? ; a 9 M; A X Ce R | 1 Rihlr. 1 Sar. 3 Pf., au 28 Sgr. 9 Pf. ; Erbsen 1 Rthlx. 27 Sgr. Die Fahrt um 2 Uhr Nachmittags ist 2 Minuten, alle übrigen Amsterdam, 15. November. | 6 Pf., auch 1 Rthir. 22 Sgr. 6 Pf. ; Linsen 2 Rthlr. 20 Sgr. dem Fuhr - Plan | Niederl. wirkl. Schuld. 51!/,. 5% do. 98. Kanz-Bill 231/16 | Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthir., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. | Rthlr. 20 Sgr. ; Hafer 1 Rthlxr. 2 Sgr. 6 Pf.

Sagrten aber 1 Minute später abgegangen, als nach

3/

estimmt worden. Eine solche Versäumniß muß stets stattfinden, weil | 50/, Span. 27!/z. Passive 7/4

beim Schlagen erst die Eingangs - Thüren geschlossen Einlassen der furz vorher fommenden Passagiere, das

Billets und das Aufsißen der Beamten nicht ganz erfolgen fann.

In der Woche vom 12. bis 18. November sind auf der Berlin - Potsdamer Eisenbahn gefahren: zwischen Berlin und

werden und das | Þräm.-Sch. —. Pola. —. OVesterr. Met 103!/,. |

Ausg. Sch. —. Zinsl. 83/,. Preuss | 6 Pf.; Roggen 1

Sonnabend, den 16. November 1839.

Abnehmen ihrer Antwerpen, 14. November. | Das Scho Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr. Der Centner Heu ohne Zeitverlust Zins1. 8. Neue Anl. 26?/, G. | 1 Rthlr., auch 20 Sgr. Frankfurt a. M., 16, November. | Verantwortlicher Redacteur Arnold. —— —RCARAEI G

Oesterr. 5°/, Met. 1063/, G. 19, 243/, G. Bank-Actien 1946 Br. 1943 G. Partial-Obl. 151!/, Br.

40/100 Br. 21/20/75 57%, Br.

Gedrucft bei A. W. Hayn.

e m E A A E S F R I E L P I

P

Allgemeiner Anzeiger

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Der Kolonist Johann Friedrich Brabandt auf der Kolonie Goldbeck ist durch das Erkfeuntniß vom 14. No- vember 1839 von uns für einen Verschwender erklärt ;

es darf ihm daher Kredit nicht gegeben werden. Neustadt a. d. D., den 14, November 1839. Königl. Preuß. Justizamt.

Ed4fital= La d4un g. | Nachdem die beliehenen Besiger des hier einbezirften Ritterguts Oberwiera, Herr riedrich Erdmann und

Herr Wilhelm, Gebrüder Freiherren von Koßau, auf) Thurm, bei der Fürstlih und Gräflich Schönburgschen |

Gesammt- Kanzlei und Lehnscurie zu Glauchau die Einleitung des Ediktal - Verfahrens, in Gemäßheit des Mandats vom 13. November 1779, die Ediftal - Cita- tionen außerhalb des Konkurs - Prozesses betreffend, Behufs der Cassation der vermöge des fonfirmirten Kauf-Kontrafts vom 16. Mai 1782 für Frau Char- lotte Christiane, verwitwete von Racfel, geborne von Wallwik, auf gedachtem Rittergute Oberwiera baften- den, noch ungelbschten Hypothek von 1000 Thlr. unbe- zahlter Kaufgelder , welche Ein Jahr nach Abschluß des Kaufs gefällig gewesen, beantragt und dieserhalb das Erforderliche beigebracht und geleistet haben, so werden, in Folge diesfallfiger Verordnung, von dem unterzeichneten Bezirks-Justizamte alle diejenigen, welche an den oberwähnten, auf dem Rittergute Oberwiera noch unterpfändlich versicherten 1000 Thlr. als Erben der gedachten Frau von Rakel oder sonst aus einem anderen Rechtsgrunde einige Ansprüche zu machen sich berechtigt glauben, bierdur aufgefordert, Q Den 10 April 1.840

an biefiger Amtsstelle zu rechter früher Gerichtszeit entweder in Person oder durch genugsam legitimirte und instruirte Bevollmächtigte zu erscheinen und ihre Ansprüche bei Verlust derselben und der ihuen zuste- henden Hvpothef, auch der Wiedereinsezung in den vo-

rigen Stand, anzumelden und zu bescheinigen, darüber mit den Herren Gebrüdern Freiherren von Koyau oder em bestellten Rechtsvertreter sowohl unter fich wegen des Vorzugrechts zu verfahren, binnen 3 Wochen zu

beschließen und

bien L l Mai 1-8/4:9 der Furotulation der Aften, so wie

E F Uni. 1840

der Publication eines Erfenutnisses, unter der Verwar- nung, daß solches außerdem für publizirt zu achten,

gewärtig zu seyn.

Uebrigens haben die Auswärtigen zur Annahme fünf- tiger Ladungen Bevollmächtigte am Orte des Gerichts

zu bestellen. en 11. November 1839.

burg, j ür den Beamten

Carl Friedrich Herrmann,

Amts-Actuar.

| Der Deutsche Sekretär. Eine prafktische Anweisung zu einer richtigen und guten Schreibart überhaupt, besonders in [Briefen und Geschäfts - Aufsäyen des bürgerlichen Le- bens, durch Beispiele und Muster anschaulich gemacht ; | nebft der jest in Deutschland üblichen Titulatur. Von F. D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrathe in Berlin. Preis 1 Thlr. 10 sgr.

Die Gemeinnügigfkeit dieses Werkes für alle diejeni- gen, welche sich durch Selbstunterricht in der Deutschen Sprache nachbelfen und eine richtige und gute Schreib- art aneignen wollen, verbürgen nicht nur dessen gegen- wártige achte Ausgabe, sondern auc die günstigsten Beurtheilungen mehrerer fritischen Blätter. Befsouders zeichnet sich dasselbe dadurch aus, daß darin alle dieje- nigen Regeln enthalten und durch Beispiele erklärt sind, gegen welche im Sprechen und Schreiben am meisten gefehlt wird.

7 1 « Lar g über die vou &rn. Eduard Boas unternommene und in Nr. 209 der diesjährigen Allg. Zeitung ange- zeigte Herausgabe von Nachträgen zu Schiller's sämmtlichen Werken in zwei Bänden.

Hr. E. Boas hatte mir schon vor mehreren Jahren eine Mittheilung über die beabsichtigte Herausgabe des oben genannten Werkes zugeben lassen und dabei mich um meine Zustimmung und Mitwirkung angesprochen.

Jch habe diese Zustimmung und Mitwirkung aus dei doppelten Grund abgelehnt, weil ich theils wegen gänzlicher Unbefauntschaft mit der Persönlichkeit des Hrn. E. Boas fein hinlängliches Zutrauen in die Echtheit seiner Quellen segen fonnte, theils weil ich aus Rücksichten für den alleinig rechtmäßigen Verle- ger der Werfe meines Vaters, die Joh. Georg Cotta- \he Buchhandlung zu Stuttgart und Tübingen, nicht zugeben wollte, daß anderweit eine Sammlung von disher nicht veröffentlichten Productionen Schiller's

f Sah Schönburgsches Bezirks-Justizamt Walden-

Literarische Anzeigen.

Bei A. W. Hayn in Berlin (Zimmerstraße Nr. 29 if in der achten verbesserten und merEnas Auégabe un-

T

erschienen und daselbst, so wie in allen Buchhand gen, zu baben:

erscheine.

Um aber den Wünschen des Publifums zu entspre- ven und Alles, was die geistige Ausbildung und Wirksamkeit meines Vaters zu beleuchten im Stande ist, mitzutheilen, habe ih, in Benugung der sichersten Duellen, mich zu einer Herausgabe von

Supplementen zu den sämmtlichen Wer- fen Schiller's

unter Leitung des Hrn. Gymnasial-Direftors C. Hoff -

meister in Kreuznach veranlaßt gefunden, welche Her-

ausgabe sofort begonnen und Alles enthalten wird, was

dem oben angedeuteten Zwe entspricht.

Die anerkannte Vorzüglichkeit des von Hrn. Direftor Hoffmeister im vorigen und diesem Jahre heraus- gegebenen Werkes

Schiller's Leben, Geistesentwickelung _und Werke im Zusammenhang, i bürgt dafür, daß auch diese neue von uns veranstaltete Sammlung et und gewissenhaft ausgewählt und geord- net seyn werde, über welche bereits ausführlichere An- zeige sowohl in der Kölnischen Zeitung als auch in andern hochgeachteten Blättern dem Publifum mitge- theilt worden ist. : ¿

Diese vorstehende Erklärung möge dem verehrlichen Publikum zur Nachricht und Beurtheilung in Hinsicht auf die von Hrn. Eduard Boas herausgegebenen Nachträge zu Schiller's sämmtlichen Werken diénen, ! welche Nachtkäge übrigens auch manches Schägens-

¡werthe enthalten, was aber auch in | ¡Hoffmeister veranstalteten Sammlung enthalten

fúr die Preußischen Staaten.

seyn wird. Köln, den 6. September 1839. Ernst v. Schiller, K. Preuß. Appellationsgerichts-Rath. |

Anft qung

G von C O G O L e U: zu den

A

sämmtlichen Werken Schiller's.

Die verschiedenen Nachträge zu den Werfen Schil- ler's, welche in der jüngsten Zeit erschienen sind, und das ungemeine Juteresse, welches Deutschland für Al- les an den Tag legt, was Schiller's geistiges Wirken und seine Person betrifft, machen es der Familie des u früh Dahingeschiedenen zur Pflicht, in der rechtmä- ßigen Verlags-Buchhandlung der Schillerschen Werfe Supplemente zu denselben herauszugeben, welche des Nationaldichters würdig sevn und so viel als mog- lich in seinem eigenen Geiste veranstaltet werden sollen.

Diese Sammlung wird in ihrer ersten Abtheilung nicht nur manche Gedichte, Aufsäße und Varianuiei enthalten, die deu bisher erschienenen Nachträgen fe)- len, sondern sie soll fic auch durch ihre Auorduuug und durch die sirenge Verbindung alles Einzeluen zu einem Ganzen auszeichnen. Ein genaues cchronologi- sches Junhalts- Verzeichniß aller Schriften Schiller's nach Fahr, und wo möglich Monat und Tag, wird theils zum besseren Verständniß der Werke selbst dienen theils wird es für den Leser ein Leitfaden sevn, durch welchen er den Zusammenhang der einzelnen Bestandtheile un- serer Sammlung mit den ganzen Werken Schiller's leicht ersehen und ihre Stelle schnell auffinden faun. Die meisten dieser Gedichte und Aufsäße haben an und für fich nur einen untergeordneten Werth, sonst würde sie unser Vater selbst der Oeffentlichteit über- geben haben, wenn es auch auf der andern Seite wahr sevn mag, daß er, wie ein geistreicher, nun auch da- hingeschiedener Zeitgenosfe aussprach: „feine unin- e) Garafterlose Zeile geschrieben

abe.“

) Sie sind Dokumente seiner Schicksale und Verhält- nisse, oft Hülfsmittel zum Verständniß seiner Schrif- ten, besonders aber bezeichnen fie nothwendige Mo- mente und Stufen in der Geisteseutwicfelung eines Mannes, dessen Bildungsgang einer der seltensten und merfwürdigsten genannt wurde, den ze ein Mensch ge- nommen habe, so daß derselbe zu eiiem Problem der forschenden Betrachtung geworden ift.

Jn diesen inneren Zusammenhang und in diese hö-

L

hee Beziehung müssen also alle Gedichte und auch

äße unserer Sammlung ge-

nur fragmentarischhe Aufs stellt werden.

Wir hoffen, daß diese uns unerläßlich scheinende Aufgabe dadurch erreicht werden wird, daß Herr Di- reftor Hoffmeister in Kreuznach, welcher nah unse- rem Wunsche und in unserem Einverständniß die Samm- sung unternommen hat, durch furze Anmerkungen und Hinweisungen unter dem Texte alle jene gesammelten Productionen in eine innige Verdindung mit seiner

chrift : Se S Leben, Geistesentwicéelung und Werke

dex von Hru. Dr.!

nah, als ein unseres Vaters würdiges literarisches Monument anerkennen und hochschäßen.

Die zweite Abtheilung der Supplemente wird eine Auswahl bedeutender Schillerscher Briefe enthalten, von denen viele bisher noch nicht durch den Druck

| veröffentlicht worden sind, uud welche durch nothwen-

dige Bindungsglieder vermittelt und durch Erläute- rungen in Hinweisungen des Herausgebers auf fein oben genanntes Werk aufgeheilt werden soll.

Bei Anordnung und Auswahl dieser Briefe wird das Ziel verfolgt werden, daß aus ihnen gleichfanr eine vollständige Selbstbiographie und Selbsicharaïte- ristik Schiller's hervortrete. Nur so kann auch hier das Einzelne durch den Dienst, den es dem Ganzen leistet, eine Schiller's würdige Stellung erhaltei, wel- her immer dana trachtete, die Einheit der Man- nigfaltigfeit zu fiudeu und zu bewahren.

In der dritten, zuleßt erscheinenden Abtheilung end2 lich, welche Stimmen der Zeit und Kritiken bedeuten: der Zeitgenossen enthalten wird, soll Schiller als Mensch, Dichter, Geschichtschreiber und Denker durch die Auf- fassung und durch das Urtheil Auderer gleichsam in Spiegel seiner und unserer Zeit charafterisirt werden, und dieser Versuch dürfte wohl der erste sevn, unsern Vater in der fortschreitenden Betrachtung feiner Mit- welt darzusiellen. Die Aussprüche und Kritiken be- deutender Zeitgenossen werden theils vollständig, theils im Auszuge wörtlich mitgetheilt und chronologisch oder auch deim Inhalte nach geordnet werden.

Diese Sammlung wird die Aufgabe zu lösen suchen, einerseits eine große Manuigfaltigkeit verschiedener Aussprüche über Schiller und seine einzelnen Werfe zu liefern, andererseirs aber zugleich im Allgemeinen, im größeren Umrisse, den Gang anschaulich darzustel- len, welchen die Kritif über Schiller vom Anfang sei- uer litcrarischen Erscheinung an bis zu unsern Tagen genommen hat. i

Von selbs versteht es fich in dieser Beziehung, daß auch ungünstige, ja abgencigte Urtheile aus diesen Suüp- vlementen nicht ausgeschlossen bleiben, denn auch hier muß Schiller's eigener Ausspruch gelten : „Die Weit- geschichte ist das Weitgericht“', vor welchem einzelne einseitige und falsche Stimmen vergeblich fich erheben.

Die Familie aber glaubte ihren verewigten Vater dadurch am höchsten zu ehren, daß sie Alles aufbot, ihn seinèn Zeitgenossen und seiner Nachwelt im Lichte der Wahrheit erscheinen zu lassen.

Köln, im Juli 1839. ;

Jm Namen der von Schillerschen Familie: Ernst von Schiller, Königl. Preußischer Appellationsgerichts-Rath-

Die unterzeichnete Verlagshandlung der Schiller- {hen Werke, welche von der von Schiller schen #0: milie auch mit der Herausgabe dieser Sammlung be- auftragt worden ist, beehrt sich, die vorstehende An- zeige zur Kenntniß des Publikums zu bringen. j

Sie wird es sich zur Ehren - Aufgabe machen, auch diese Sammlung in Ausstattung und Preis so aus- zuführen, wie der unsterbliche Name Schiller's und seine zahllosen Verehrer es heischen ; vorläufig nur so viel, daß der Umfang vier bis fünf Bändchen des Taschen - Formates und der Preis des Ganzen circa 2 Thlr. betragen wird.

Stuttgart, im Oftober 1839.

J. G. Cottasche Buchhandlung.

seßen wird, einer Schrift, welche wir, wenn sie auch eine andere Betrachtuna der Werke und der Geistes- richtung Schiller's nicht ausschließt, der Gründlichfeit

ihrer Forschung, ihrem Geiste und ihrer ganzen Fassung

Bestellungen darauf werden angenommen in der

Nicolatschen Buchhandlung

in Berlin (Brüderstr. Nx. 13), Elbing, Stettin u. Thorn-

Ge Staats

Ld E D L D R EE n A D R A RLZ L A: 4 E A

Allgemeine

U

Zeitung,

(in, Donnerstag den 2er November 1839.

achrichten.

andgerichts-Rath Christoph nig zu Neiße, is zugleich zum Notarius in dem des Ober-Landesgerichts zu Ratibor bestellt worden.

Der bisherige Privat-Docent Pr. Wilhelm Cr use zu Kd- niasberg in ‘Pr. ist zum außerordentlichen Professor i inischen Fakultät der dortigen Universität ernann

Der Justiz- Kommissarius, Albert Hen Departement

ete

U U 0

Rußland

St. Petersburg, 13. Nov. Kaisers hat der Ober-Profkurator

Mit Genehmigung Sr. Mas } des Synods, Graf | Zeit der Abwesenheit des Ministers des die Leitung dieses Departements über-

Protassof} während der sfentlihen Unterrichts,

dorgen des gestrigen Tages ist das Cis in der Newa | Stehen gekommen und die Verbindung mit Wassili-Ostroff | ieder hergestellt.

Aus Kronstadt wird berichtet, 7. Nov. in \o starken Massen zeigte, daß fahrt verhindert wurden. Am 9. J wasser im Meere noch frei, nah St. baum zu stand jedoch das Ci fáhrte indeß das Treibeis aus Oranienbaum gelangen konnten. trágt jedoch {on A Im Laufe des der Eisenbahn na

das Tis schon am 12 Schiffe an der Aus- Zovember war zwar das Fahr- Petersburg und Oranicn- Ein heftiger dem Hafen, so daß die Das stehende Eis in

Monats Oktober fuhren 59,150 Personen auf ch Zarskoje - Selo, was cine Einnahme von 23, ¿3i Rub. 60 Kop. Silber gewährte.

Das Bülletin der Akademie enthält folgende statij?ische An- gaben: „Nach den Notizen, die über die Bevölkerung Polens durch den Kammerherren von Krusenstern mitgetheilt worden sind, zählt dieses Königreich gegenwärtig denen 956,928 die Srädte und 3,542,054 Der Adel besteht aus 282,420 Jndividuen. nern anderen Standes zählt man 342 Muhammedaner. erdem auf 136,102 Jndividuen

1,298,962 Einwohner, von das Land bewohnen. Unter den Einwoh- 3,467,791 Christen, 411,507 Die Bevölkerung Warschaus Man findet also |/, Land-Bewohner, einen einen Juden

Juden und beläufc sich auf in Polen cinen Stadt-Bewohner auf ö Edelmann auf is!/, Judividuen anderer Stände, Man hat, wie es heißt, den ‘Plan, für Po- gründen, welches mit cinem Fonds stattet werden soll. i

auf 8! /, Christen. len ein statisti\ches | von 30,000 Gulden jährlich ausge alt der Art is ohne Zweifel schr nothwendig für di dieses Mittel erhält die Regierung dienen können. den neuesten Berichten, wohner, von denen 1,361,107 sich zur lutheri\chen und zur Griechisch-Russischen Kirche bekennen.

(L. A. 5.

regt den ganzen Gebirgs-Kaukasus auf u lich in die Russischen Provinzen ein.

jahrs begann Mollah-Schemil zuerst di wohner des Kaukasus und besonders d Wie Kasi - Mollah behauptet er, daß der selbst ihm den Auftrag gege Anmaßungen der Russen zu sc C weil das Andenken an den unglücklichen Empdrung Kasi-Mollah's, welcher am Koisu belagert und getödtet wurd lein einige glücfliche Einfälle auf große Menge Vich in immer mehr seinen Anhang, und fálle, Wohlweislich hatte er besonders dic nd Grabbe in Tscherkessien am Schwa

| tung, denn durch Nachweise, die der Gescßgebung zur Grundlage

Finnland zählt, nach

Ein neuer Kast: Mollah álit ndrdlich und süd- Anfang dicses Früh- thammedanischen Be- Lesghier zu fanatisiren. Prophet Mohammed ben habe, seine Religion gege! hüßen. Sein Anhang war anfanas Ausgang der in seiner eigenen Veste Humri e, noch zu frisch war. einmnal eine vermehrten

das Gebirge geführt wurde, immer fecker wurden seine Ein- Zeit gewählt, wo die rzen Meere dilitair wu etwaigen Cinfällen Grabbe's im pedition gegen ihn vordereitet. befestigter Ort auf

Generale Rajesssky u beschäftigt waren. Alles noch auf der Lin zuziehen, um den

veordert, sich zusammen; ; 1d nach der

chemil's vorzubeugen, Monat August wurde eine große | Man hatte ausackundschaftet, daß ein sehr Kaukasus selbs, mit Namen Achulgo, dei Gefährten \cy und daß von dort aus alle

General-Licutenant Expedition

G E A A MuUcitunfit

dem Rücken des sammlungs-Ort seiner Einfälle verabredet würden. zu Anfang Septembers die | mehrere Gaue früher befreut den Eid der Treue abnehmend. nach dem Thale des lenthalben fei nn bestehende Deer vourden dabei getddtet. worin Schemil harinäcfig, und nach Kanonen ,

Zyabbe begann marschirte zuerst durch ¡deter Tschetschenisen, diescn wiederum eg durch cine Menge Koisu wurde immer beschwer-

enger Tháler \ idliche Sch wärme das

liher und gefährlicher, da al Russische, aus 6009 Y hen Menge Soldaten und mehrere Offiziere Endlich langte man vor A Die Vertheidigung war strengungen , besonders mit Hülfe der ® General Galafjeff zuerst, die Veste zu ersteig ¡sammengeschmolzene er Verlust war auf beiden aren hier ein Opfer ihrer Tapferkeit, Oberst - Lieutenant

großen An- gelang es dem en, und selbst da noch feindliche H

wehrte sich der sehr Seiten sch Seiten schr

das verzweifeltste. groß, und cinige Offiziere w Unter denen besonders der : Major Miloradowitsch zu nennen sind mit einem einige Tausend zu Hülfe kommen wollte, und erschien plóblih in der Provinz Oberst Besobrasoff empfing und in d

Fuchs und der Schemil entkam, und welcher ihm dhen des Kaukasus wo ihn aber Berge zurücftrieb.

überstieg er die

tan David von Elissui für sich zu gewinnen, und nahm nun seinen Weg öôstüch von den Kast-Kumücken nah der Provinz Kuba zurück. Dort empfing ihn der Oberst Wrangel mit seinem Regiment Paskewitsch und verfolgte ihn bis ins Gebirge. Aber er wagte sich zu weit, und als er eben eine Abtheilung Lesghier | zurückgedrängt hatte, erhielt er einen Schuß durch die Brust. | Die Lesghier, als sie ihn vom Pferde scúrzen. sahen, fielen im j höhen Grade ermuthigt auf die - föhrerlosen Soldaten ein und j hieben einen großen Theil nieder. Mit vieler Mühe und großer | Tapferkeit gelang es dem Reste, mit ihrem tödlich verwundeten Obersten nah Kuba zurückzukommen. Wrangel, ein Mann von 34 Jahren, starb schon nach einigen Tagen, und Rußland verlor cinen seiner tapfersten Kricger. Nunmehr sind die Lesghier wie- der ermuchigt und werden, wenn auch nicht mehr in diesem Jahre, | weil der Winter in den Bergen früher eintritt, doch im nächsten

ihre Einfálle wieder beginnen. Schließlich bemerke ich noch, daß der Ober-Befehlshaber Golowin zum wirklichen General ernannt

Lesghierstámme, den Mursal, Chan der Kasi-Kumücken, und Sub | | î

worden ift.

Frankre:

Paris, 15. Nov. Durch cine Königl. Verordnung vom l2ien d. M. is der Vice-Admiral von Rosamel zum Ober- Befehlshaber des Reserve-Geshwaders ernannt worden, wel- ches fúr den Augenblick (momentanémeont) in Toulon gebildet wird. Jm Fall der späteren Vereinigung des Reserve- Geschwa- ders mit der Flotte in der Levante wird der Vice-Admiral Rosa- mel natürlich den Ober-Befehl über diesclbe übernehmen. Diese Ordonnanz macht um so mehr Aufsehen, da man nach den Mit- theilungen des Temps cher auf eine Nachricht vom Abschlusse eines Traktats, als auf neue, kriegerische Rüstungen vorbereitet war. Der Temps bleibt zwar heute noch bei der Behauptung, daß die Nachrichten, die er aus dein Orient erhalten habe, seine frühere Behauptung, daß der Sultan und der Vice - König die Grundlagen eines zwischen ihnen abzuschließenden Traktats angenom- men hätten, vollkommen bestätigten, fügt aber hinzu: „Wir wissen nicht, warum das Ministerium über die Depeschen, die cs heute aus dem Orient erhalten haben muß, Stillschweigen beobachtet. Die Ernennung des Admiral Rosamel, die heute bekannt geworden ist, und schon am i2. November, wie man versichert, an dem Tage, wo die erste Nachricht von dem Türkisch - Aegyptischen Traktate in Paris eintraf, erlassen worden war, zieht die Aufmerksamkeit des diplomatischen Salons in einem schr hohen Grade auf sich. Man sagt, daß in den erhaltenen Depeschen noci) etwas Anderes, als die Nachricht von der Verständigung zwischen dem Bice-Ks nige und dem Sultan enthalten sey. Man sceint zu vermuthen, daß das Mißvergnügen Englands, welches dem Pafs,a hart- náctig Syrien verweigerte , und Kandien mit habgierigen Augen betrachte, Frankreich zwingen könne, Maßregeln zu ergreifen, welche durch Bildung eines Reserve-Geschwaders angedeutet wür- den. Der Admiral Rosamel wird sich ungejäaumt nach Toulon begeben.“ ' Î

Seltsamer Weise melden heute mehrere Journale, daß die so eben eingegangenen Marseiller Zeitungen die Nachricht von der dort erfolgten Ankunft des Herzogs von Orleans brächten, während doch vor einigen Tagen durch eine telegraphische De- pesche gemeldet wurde, daß der Herzog in Toulon angekommen wäre. Waltet hier ein Druckfehler, oder cin Verschen der Tele- graphen-Verwaltung ob? Wahr\cheinlich das erstere, denn sonst würde doch wohl der „Moniteur“ schon längst einen solchen Jrr- thum berichtigt haben. Andererseits aber sagt ein hiesiges Journal: „Der Herzog von Orleans ist nicht in Toulon, sondern in Mar- \seille eingetrefen.““

Der Marschall Soult soll in der vergangenen Nacht cinen heftigen Gichr - Anfall gehabt haben; heute früh befindet er sich indessen bedeutend besser.

Ueber die Reise des Herzogs von Bordeaux enthält der Courrier francais nachstehenden Artikel: „Die Reise des Herzogs von Bordeaux durch Italien hat die Französiche Re- gierung überrascht und beunruhigt. Die Anwesenheit des jungen Prinzen in Rom, wo sîch auch die Herzogin von Berry und Dom Miguel befanden, konnte in der That für Präliminaric! einer Verschwdrung gehalten werden. Die Anhänger der Legiti mitát, welche sich gar zu gern ihrer Illusion überlassen, hatten außerdem jene Gelegenheit ergriffen, um Hossnungen zu verrathen, die in einem Lande, wo der National-Wunsch allmächrig ist, lächer- lich sind. Die Abenteuerlichsten unter ihnen beabsichtigten schon Pilgerungen nach der heiligen Stadt; die weniger Reiselustigen bes

M

gnügten sich damit, im Styl des Nostradamus zu p-ophezeien,

daß das Jahr 1840 reich an wunderbaren Begebenheiten seyn |

würde. Wir glauben nicht an Wunder; aber wir begrei-

fen, daß die Polizei, die so oft durch Unvorhergeschenes |

mystifizire worden ist, Vorsichtsmaßregeln ergreift, die unter an-

deren Umständen für kindisch gehalren werden könnten. Es scheint |

indessen nicht, daß der junge Prinz daran denft, die Besorgnisse der Franzöfischen Regierung zu rechtfertigen; man will wissen, daß er über seine wahrhafte Lage und über den Zustand der Ge- müther in Frankreich besser unterrichtet ist, als der größte Theil seiner Anhánger. Die Herzogin von Berry würd: gern eine zweite Expedition nah der Vendée unternehmen, da sie sehr wohl weiß, daß die Prinzen in solchen Fällen nichts risfiren. Aber der Herzog von Bordeaux hat andere Ansichten, und weiß, daß seine Stunde nicht gekommen is; er hat Gdrb verlassen, um der Langenweile seines kleinen Hofes einmal zu entgehen, und beson- ders, um zu zeigen, daß er nicht der Gefangene Oesterreichs sey. Das Ministerium vom löten April hatte die Nachbar- haft Ludwig Napoleon's für gefährlich gehalten; was denkt das Kabinet vom 12. Mai von der des Herzogs von Bordeaux? Wir nehmen keinen Anstand zu sagen, daß cs

für jeßt weder der Vorsicht, noch der Gerechtigkeit angemessen |

wäre, seine Entfernung zu verlangen. Ein Geseß verbannt die | Bourbons für ewige Zeiten aus Frankreich; aber wir haben nicht

das Recht, sie aus Europa zu verbannen. Wenn der junge Prinz

sonst versuchte er dic beiden Rußland befreundeten Fürsten zweier

l dffentlich Pläne gegen Frankreich shmiedete, wenn er die Unter-

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nehmung einiger Abenteurer, die immer bereit find, die Ruhe

ihres Landes zu fdren, begünstigte, so fönnte die Regierung vom Papste verlangen, daß er dergleichen gegen cine verbündete Macht

| gerichtete Jntriguen nicht dulde. Aber, so lange der leßte Re-

präsentant der Legitimität bescheiden und zurückgezogen lebt, so lange er die Freiheit achtet, die sich das Französische Volk im Juli wieder crobert hat, fönnten wir es auf keine Weise billigen,

| wenn unsere Diplomatie eine Art Verfolgungs-System gegen ihn

organisirte. Man lasse daher den Herzog von Bordeaux reisen. Wenn er Jraliens überdrüssig ist, so erlaube man ihm, England zu schen; ja, er mag seine Exkursionen bis na den Vereinigten Staaten ausdehnen, obgleich die Prinzen, die diesen republikani- hen Boden belucht haben, sich nicht lange der daselbst erhaltenen Lehren zu erinnern pflegen.“

__IJn der Presse liest man: „Was auch vor einiger Zeit aesagt seyn mag, so scheint es doch nicht, aís ob unsere Vertün- deten sich anschickten, die Punkte zu räumen, welche sie seit dret Jahren an der Küste von Biscaya besckt halien. Lord Pal- merston, der, wie man versicherte, unverzügiich Befehl zur Räu- mung derselben geben würde, schcint jeine, unserem Kabinetic gegenüber , eingegangene Verpflichtung ganz vergesscn zu haben- Wir wollen hoffen, daß dieses nicht ermangeln wird, ihm dic- selbe nöthigenfalls ins Gedächtniß zurückzurufen. Aber es han- delt sich nicht allein um Räumung der Passage. Dieser Punkt ist durchaus nicht von cigentlicher Wichtigkeit für England; derselbe wúrde ihm weder von Nußen, noch würde es über- gaue iun Stande seyn, denselben zu behaupten, weil er von der Landseite durchaus nicht geschüßt ist. Auch glauben wir, daß England keine ernstlichen Schwierigkeiten machen wird, die Passage zu verlassen. Aber cin Punkt von ganz an- derer Wichtigkeit ist Santona ; diese Stadt ist eben so stark von

cr Land- wie von der Seeseite, und eben so wohl ein vortreff licher militairischer, als ein vortrefslicher Handelshafen. Es würde den Engländern leicht seyn, sich daselbst festzuseßen und ein En- trepot ihrer Waaren für den ganzen Norden Spaniens anzules gen. Schon Napoleon nannte Santona das Gibraltar des Oceans und sprach die Ueberzeugung aus, daß, wenn England si einmal daselbst festgeseßt hätte, es dasselbe niemals herausgeben würde. Die Französische Regierung muß daher hauptsächlich auf die dab dige Räumung dieses Punktes dringen.“

Bdrse vom 1». November. Man unterhielt sich heute viel von dem Verschwinden des Kassirers des Herrn Brun, eines der bedeutendsten und geachtctsten Wechsel-Agenten. Demselben \ofl eine Summe von 500,000 Fr. eniwendet worden seyn, und er sich dadurch für den Augenblick in Rerlegenheit befinden. Auch von einem neuen Attentat gegen die Person des Königs war die Rede. Es ergab sich aber später, daß dieses Gerücht

durch die Verhaftung eines Individuums entstanden war, welches sich, wahrscheinlich aus bloßer Neugier, an den Wagen des Lüe nigs heranzudrängen gesucht hatte. Man fand bet demselben weder Waffen noch sonst irgend etwas Verdächtiges vor. Ja

den Coursen war wenig Veränderung.

Großbritanien und Jrland.

London, 13. Nov. Die Prinzen Ernst und Albert von Sachsen-Koburg sind gestern früh Beide von Windsor abgereist, um sich in Dover nah dem Kontinent einzuschiffen. Dagegen ist gestern Nachmittags der Prinz Georg von Cambridge von seiner Kontinental-Reise wieder hier eingetroffen.

Die verwittwete Königin befindet sich jeßt zum Besuch det Sir Robert und Lady Peel in Drayton- Manor, von wo aus JFhre Majestät in Begleitung ihrer Wirthe auch Tamworth, den von Sir Robert im Parlamente repräsentirten Flecken, besucen werden.

Am Montage wurde Herr D. W. Harvey , nachdem seine Ernennung zum Chef der Londoner Polizei von den Ministern bestätigt worden, in seinem neuen Amte von dem Richter Herrn Rolfe, der auch eben erst seine Richterstelle am Schaßkammerge- richte angetreten hat, vereidigt. Bekanntlich ist der Dosten des Herrn Harvey durch eine Parlaments- Akte als unvereinbar mit einem Parlamentssiß erklärt worden, und es wird daher bei der Zusammenkunft des Parlaments eine neue Wahl für Southwark ausgeschricben werden müssen.

Die Morning Post und andere Tory - Zeitungen hatten behauptet, Herr Turton, dessen Anstellung in Kanada den Torpy- blättern so vielfältigen Anlaß zu Angrissen gab, habe cine Rich- terstelle erhalten. Die Morning Chronicle versichert dage- gen, Turton sey nach Indien zurückgekehrt und befinde sich jet in Bombay. |

Die Lords des Schabamres haben in Bezug auf das Brief- porto den Beschluß gefaßt, daß dem, wie bis jes! beschlossen, am 1. Januar 1840 einzuführenden Penny-Porto schon vom 9. &&

ember d. J. an cine Präliminar-Maßregel vorangehen soll, deren Zweck es ist, die Berechnung des Porto nach dem E M zuführen und zugleich schon jeßt cine bedeutende Port E : intr Ta N 5 Dezember an soll nämilich derung eintreten zu lasen. Vom 9. De E E R ; LES t ‘in VDorto von nur 4 Pence fúr alle einfache Briefe im Inlande cl Cder betratbtet: wis berechnet, für einen einfachen Brief aber c JEDEE N R Bricf den, der nicht mehr als eine albe Unse e hezahlt, Und in glei p ei nze wiegt, wird dop rro ve 2 UUO M L der E cbdleniß weiter fort bis zu dem Be B Dee ‘(ches von feinem mit der Briefpost zU Le I weiches. erden darf. Schiffs-Bricfe im Bereich des Ver- o artidé und Briefe nach den Kolonicen erhalten gleich- einigten Königr e e Hauptabsicht bei dieser vorläu- (ls cinige Begünstigungen. Die Hauy i vorl fi Maßnahme besteht darin, die Post- Beamten allmälig an Ca Sortirung der Briefe und die Berechnung des Porto

pn gewahren, erden alle Kabinets - Minister in der

Am 18. November w y ister Stadt eintreffen, um einem wegen dringender und wichtiger An-

iten abzuhaltenden Kabines-Rath beizuwohnen. gelegene ‘Befehl i Unterhauses ist cin amtlicher Bericht üker die Territorial-Einkünfte und Ausgaben der Ostindischen Compag- nie in den Jahren 1835 bis 37, nebst einer Schäßung beider

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