1839 / 330 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

R S TEN O R Ds

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ward am Thore von sämmtlichen Behörden der Stadt, mit dem General-Lieutenant und dem Präfekten an der Spiße, empfan- gen und begab sih unter dem Jubelruf der zahlreich herbei ecil- ten Menge nah dem für ihn in Bereitschaft gesebten Hotel. Der Herzog wird vier Tage in unsern Mauern verweilen. Auf dem Wege hierher, zwischen Marseille und Aix, hat. sich das Un- lûck ercignet, daß das Pferd eines der Postillone, welcher den

agen des Herzogs von Orleans fuhr, stúrzte, und derselbe, un- ter die Räder gerathend, sein Leben einbüßte.

Großbritanien und Jrland.

London, 22. Nov. Die Regierung hat nach der Anzeige der ministeriellen Bläcter die Nachricht erhalten, daß von dem Schach von Persien alle Britischer Seits an ihn gestellte Forde- runoen bewilligt worden. „Nach allen üblen Prophezeiungen““, sagt der Globe, „die wir hin ichtlich einer zu gewärtigenden Kollision mir Rußland in jenen Gegenden, wo die Aufrechterhal- tung: unserer National- Ehre so wichtig für unsere Orientalischen Befibungen und fr unsere Handels-Angelegenheiten ist, zu hören bekamen, muß es höchst erfreulich seyn, so schnell die Frucht von Lord Auckland's kräftiger Politik gereift zu sehen.“/ Die Morning Chronicle bemerkt über denselben Gegenstand: „Die diploma- rischen Verbindungen mit Persien werden nun natürlich wieder hergestellt werden, sobald unsere Gesandtschaft dorthin zurückkehren fann, und wir haben Grund, zu glauben, daß die Abschließung cines Handels - Traktats eine der ersten Früchte der Beilegung der Differenzen zwischen beiden Höfen seyn wird. Die Britische Regierung kann jeßt ihrerseits auch nicht mehr zdgern, die Insel Karak zu räumen, deren Beseßung das Resultat der drohenden Scrcellung des Schachs war. Es is nicht zu bezweifeln, daß wir diese wichtige Veränderung in unseren Beziehungen zu Persien dem Erfolge von Lord Auckland’s Politik verdanken, und es ist dies gewiß cin höchst ehrenvolles Kompliment für unsere Waffen. Nicht \so- wohi Schuß is es, der unserem unstreitig sehr ausgedehnten Handel dadurch gewährt wird, als vielmehr die Sicherheit, welche aus der Abschließung von Allianzen in Persien und den Staaten von Central-Asien für unsere Jndischen Besibungen erwächst, was î fr uns von großer Wichtizkeit seyn muß. uch ist ein bedeu- Ì tender Anlaß zu Eifersucht und Mißtrauen zwischen England tund Rußland nunmehr beseitigt, und dies wird auf die Erledi- igung der Orientalischen Frage einen heilsamen Einfluß ausüben.“ j Gestern hicß es allgemein, daß der Herzog von Wellington

u Wat!mer-Castle lebensgefährlich krank daniederliege, was sich jedoch nicht bestätigt hat; vielmehr sagen die heute eingegangenen Berichte, der Herzog sey bereits so weit wieder genesen, daß er gere nach London habe reisen wollen, wenn nicht die Witterung

o- schr rauh und unfreundlich gewesen wäre.

Der erste Lord der Admiralität, Lord Minto, hat an die Stelle seines kürzlih zum Secretair des Schaßamtes ernannten rivat - Secretairs Herrn Tufnell, seinen Sohn, den Viscount Melgund, Mitglied des Unterhauses, zu seinem Privat-Secretair ernannt.

Lord Brougham arbeitet jeßt an ciner Biographie George Canning. -

Herr Hancock hat einen Versuch gemacht, gewöhnliche Straßen mit Dampfwagen zu befahren , und auf dem Wege von London nach Barnet, eine Entfernung von 8 Englischen Meilen, hin und her glücklich zurückgelegt.

Sir F. L. Bulwer hat für sein neues Schauspiel „der See- Capitain‘/ von der Direction des Theaters, auf welchem es zur Aufführung gebracht wurde, 700 Pfd. Sterl. erhalten. Dabei ist das Honorar, welches er von dem Buchhändler bei Heraus- gabe des Werks empfängt, noch nicht gerechnet.

Ein Morgenblatt meldet heute, daß eine Bank in Liverpool ihre Zahlungen eingestellt habe; der Globe aber hält diese Nach- richt für ungegründet, da Personen, die mit Liverpool in tägli- chem Verkehr sehen, nichts davon wissen. Dagegen sind in den lebten Tagen zu London zwei oder drei Bankerotte ausgebrochen, denen man indeß feine große Bedeutung beilegt.

Um den dfteren Bank- und Geldmarkts-Verlegenheiten abzu- helfen, schlägt ein ehemaliger Jrländischer Banquier, Herr Georg Gregg, der für einen sehr erfahrenen Mann gilt, in einem Schrei- ben an Sir R. Peel vor, die Regierung sollte, statt eines Thei- les der jeßigen Schabßkamtnerscheine, Britische Sraatsschuldscheine auf längere Termine mit angehängten Coupons ausgeben. Die Britischen Konsuln, meint er, könnten dann instruirt werden, die Zinsen davon an jedwedem Ortauszuzahlen; dies würde diesem Pa- piere allgemeine Circulation geben und die Bank so wie die Kauf- leute von England in Stand seben, Rimessen darin zu machen, so oft der Wechsel-Cours sich zum Nachtheil Englands stelle.

_ Der bekannte Chartisten - Chef, Dr. Taylor, ist wegen einer früher von ihm gehaltenen aufrührerischen Rede jet in der Nähe von Carlisle verhaftet worden.

Der Vindicator, die bekannte Chartistische Zeitung, welche, den Gescßen zum Troß, fortwährend erscheint, warnt die Char- tisten in dem südlichen Wales gegen Spione, die sih unter ihnen befänden, und empfiehlt ganz kaltblütig den Mord, als leichte und glückliche Maßregel dagegen.

: Jn dem Zeughause zu Woolwich herrschte in der seßten Zeit eine so ungewöhnliche Thätigkeit, daß in den lebten vier Monaten cine größere Anzahl Geschüke gegossen worden is, als in den sieben vorhergehenden Jahren.

Der Soi 2 Aa welches England in dem ver- gangenen Fahre au eutschland eingeführt hat, beläuft sich au 4 Millionen Pfd. Sterling. SELAUEL 9 Nt M: S

Am heutigen Getraide- Markte war die Zufuhr von Eng- lischem Weizen nicht bedeutend, aber der schlechteren Qualität wegen mußten die Verkäufer sich niederigeren Preisen unterwer- fen. Fremder Weizen behauptete sich zu den leßten Notirungen bei beschränktem Umsaße. :

In der Adresse, welche O’Connell an die Dubliner Hand- werker-Union gerichtet hat, um sie zu Beweisen der Loyalitàt ge- en die Königin aufzufordern, damit der Kontrast zwischen den Jrländischen Reformern und den Englischen Konservativen und Chartisten recht deutlich hervortrete, sagt derselbe unter Anderem: ¡20 Zeiten find bedenklich und fordern die Entfaltung patrioti- \cher Energie. Offen zeizt der Verrath seine Stirn, hier in Ge- walthandlungen, dort in boshafter Verleumdung. Schwer ist es, zu enischeiden, auf welcher Seite er am verderblichsten wirkt.

eide Klassen von Verräthern haben jedoch ein Band, das sie engt verknüpft, den giftigen Haß nämlich, den sie auf die Per- son und die politische Tugend unserer jungen Herrscherin gewor- fen haben.“ Weil es bei den Tory-Gastmahlen es nie an Offi- zieren fehlt und diese sich nicht regen, wenn auf die Minister los- gezogen und die Königin erinnert wird, daß sie die Krone demProtestan- tismus verdanke, so sagt O'Connell: „Zum erstenmal in den Briti- schen Annalen wurde die einst fleckenlose Glorie der Englischen Unifor „entweiht und verdunkelt; Britische Offiziere, 0 der Schande! haben zugegeben, daß der ruchlose Bradshaw in ihrem Beiseyn eine junge Dame, und zwar ihre Königin, durch falschen

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Tadel verlekte./ Noch entrüsteter aber spricht der Agitator sich darüber aus, daÿ auch Geistliche dergleichen verrätherische Toasts mit anhôrten, ja wohl gar ausbrächten, indem er fortfährt: „„Un- ter denen, die diese Verbrechen guthießen, waren viele Prálaten der Kirche, welche in der beleidigten Dame ihr Haupt erkennt. Hier zur Nachweisung des Hochverraths ein kurzer Inbegriff der Vorgänge: die gröblichsten Reden wurden ausgestoßen gegen die Königin dieser Lande; dazu kamen Drohungen, den Thron anzufallen und Victoria zu verdrängen; jolhh ver- rätherisches Treiben haben sich Männer von Rang, dabei aber von roher Aufführung zu Schulden kommen lassen; Zuhs- rer waren Offiziere aus der Armee der Königin und Geistliche der Anglikanischen Kirche; Beifall riefen Baronets und Land- Edelleute; die ganze Demonstration war eine Parteisache, kein isolirtes Faktum; der Tory-Verrath liegt nun ofen da vor Uller Augen; Wellington und Peel sind persönlich verantwortlich für das Benehmen ihrer Bartei, wenigstens so lange, als sie nicht erklären, feinen Theil daran zu haben.“ Dem Gemälde der Tory - Untreue stellt O’Connell die Schilderung des Chartisten- Aufstandes zur Scite. Er findet die Chartisten als verführte und im Jrrthum befangene Leute, die zumeist darin gefehlt, daß sie nicht scine Lehre von der friedlichen Agitation beachtet, weit min- der strafbar als die Tories, welche bei hellem Tages- licht oder doch bei Gasbeleuchtung unterm Genuß der Tafelfreuden gegen die Staatsgewalt Verschwdrungen anstifteten. Nach Ausmalung aller Uebel, welche aus einer Tory-Verwal- tung namen:lic für Jrland entstehen würden, fragt O'’Connell, was zu thun sey, und giebt zur Antwort: „„Jrland muß sich erheben, um die Königin Victoria in den sle umgebenden Ge- fahren gegen Chartisten und Konservative in Schuß zu nehmen. Die revolutionaire Tendenz der Tory - Partei ist in die Augen fallend; verrätherisch sucht sie alle Gewalt in die Hände einer Oligarchie zu bringen. Schon beherrschen die Pairs das Unter- haus; jest gehen sie darauf aus, auch die Krone zu unterjochen. Die wahren Umwälzer sißzen im Oberhaus. Jrland mup das Reich von den Umtrieben dieser schlimmen Leute retten, Jrland ist bereit, scine Pflicht zu thun.“

In Newport werden die Verhdre der gefangen genommenen Chartitischen Aufrührer noch immer fortgesclzt, die Ruhe ist aber in Wales nicht weiter gestört worden.

Privatbriefe aus Bombay sprechen mit großer Unzufrie- denheit darüber, daß Herr Elliot auch allen geseßlichen Handel mit China verboten habe, da doch die Chinesischen Behörden geneigt seyen, diesen wieder anzuknüpfen. Alle, welche bei dem Opium- handel nicht betheiligt wären, seyen der festen Ueberzeugung, daß, wenn nicht die Öfskindische Compagnie den Handel mit Opium ver- biete, auch für den rechtlichen Handel mit China feine Sicherheit sey, und daß die Maßregeln des Herrn Elliot, der allen, auch den rechtlichen Handel mit China, verboten habe, weil die Chine- sischen Behörden den unerlaubten Handel zu verhindern suchten, großen Tadel verdienten.

Nach Berichten aus Montreal vom 28. Oktober war der neue General-Gouverneur, Herr Poulett Thomson, von Quebek dort angekommen und hatte daselbst sein erstes Lever gehalten, das sehr zahlreich besucht war. Jn Ober-Kanada wurden von den Kaufleuten Adressen an ihn vorbereitet, worin sie sich über die fortdauernde Suspension der Baarzahlungen der dortigen Banken beschweren wollten.

Aus New-York sind Nachrichten vom 1sten d. M. hier eingegangen, welchen zufolge die kommerziellen Angelegenheiten so ziemlich unverändert waren. Die Banken in New-York und Boston blieben bei ihren Baarzahlungen und scheinen dies auch durchführen zu können. Die von dem Schiffe ¡„„Independence“ nah New-York gebrachten Nachrichten von den fortgeseßten Ver- legenheiten des Herrn Jaudon hatten in Philadelphia sehr nach- theilig gewirkt. Die Banken in New-Orleans hatten nun eben- falls ihre Baarzahlungen suspendirt. Das Gerücht vom Tode des Generals Jackson hat sich nicht bestätigt. Das gelbe Fieber in den südlichen Staaten der Union hatte nun endlich nachgelas- sen; nur in Mobile und Natchez dauerte es noch mit einiger Heftigkeit fort; in New-Orleans und Augufia aber kamen nur och wenig Erkrankungen vor.

Briefen aus San Juan de Nicaragua zufolge, befin- den sich die Angelegenheiten von Central - Amerika in einem sehr ungeordneten Zustande. Der Ex- Präsident Morazan war zum Chef der Provinz Salvador ernannt worden und marschirte mit 1300 Mann nach Honduras, um die Truppen des gegen ihn anrückenden Generals Ferrera zurückzutreiben. Man erwartete täglich eine entscheidende Schlacht. Sollte Morazan eine Nie- derlage erleiden, so hoffte man, die Ruhe in der Republik wieder hergestellt zu sehen. Die Provinzen Guatemala, Honduras, Ni- caragua und Costa Rica waren bereit, eine Convention von fünf Deputirten aus jedem Staate zu veranstalten, um die Föderativ- Regierung wieder zu befestigen, vorausgesckt, daß Morazan von allen Aemtern ausgeschlossen werde.

Aus Buenos Ayres vom 27. Oktober wird geschrieben: „Zu unserem großen Bedauern ist die Autsicht auf eine baldige Erledigung unserer Difserenzen mit Frankreich durch Vermittelung Englands verschwunden, denn die von dem leßten Paketboot üherbrachten Nachrichten lauten in diefer Bezichung sehr un- günstig. Mittlerweile hat der Einfall in die Banda-Oriental von Entre-Rios aus sattgefunden, und wenn er gelingt, so verlieren die Franzosen ihren treuesten Verbündeten und werden dann viel-

leicht Montevideo auch blokiren; dagegen würde das Mißlingen | dicser Unternehmung unserer Regierung neue Schwierigkeiten |

verursachen.

In cinem Schreiben aus Montevideo vom 31. August wird gemeldet: „Der Secretair des Sardinischen Geschäftsträ- gers ijt zu Buenos - Ayres in Ketten gelegt und ins Gefängniß geworfen worden. Es hicß, er solle erschossen werden. Die Verhaftungen daucrten noch immer fort. Rosas hat seine Söhne Manuel und Joseph zu seinen Nachfolgern ernannt. Während des leßten Sturmes hat das Blokade - Geschwader einen Kriegs- \chooner „die Ceres“/ und cine Sloop cingebüßt.“/

Aus Lima hat man Nachrichten bis zum 6. August. Der Kongreß von Huancayo sollte am 1öten desselben Monats zu- sammenkommen, um die Präsidenten-Wahl und die Organisation des Staats vorzunchmcen. Der Minister des Innern hatte im Auftrage des Präsidenten Gamarra ein Cirkular an die fremden Gesandten und Konsuln gerichtet, worin er sie auffordert, die Aus- länder von aller Einmischung in die innern Angelegenheiten der Republik Peru abzuhalten, da der Staat sich nie der demüthi- genden Vormundschaft der Fremden unterwerfen werde, wenn cer ihnen auch gern allen Schus und alle Gastfreundschaft angedei- hen lasse. Jn der Republik Bolivien hatte der General Balli- vian wieder zu Gunsten des Generals Santa -Cruz gegen den Präsidenten Velas:o die Waffen ergriffen.

Nieder n d6 Amsterdam, 20. Nov. (H. O.) Das Handelsblad

enthält einen Artikel, worin mit Freimüthigkeit, Ernst und d

mit Vertrauen auf die Generalstaaten die traurige und vert

rene Lage der Finanzen dargestellt wird, wie auch der chlime Einfluß, den die doch so nörhige Anleihe von 56 Millionen Me Last der Kolonieen, hervorrufen würde. Wenn man, sagt es Es Ausgaben in Verbindung mit der Schuldenlast, die das Lan: bedrückt, sicht, so muß man anerkennen, daß der Zustand O Mittel des Reichs sehr ungünstig is, daß man mit kräftiger Ha wi an der Herstellung derselben arbeiten muß, und daß jeder E lorene Augenblick einen Schritt näher zum unglüfseligen Staats, Bankerotte führt. Schon das Budget für 1840 giebt ein s günstiges Resultat, denn während sich die Mütel zur Bestreitung der Ausgeden auf... - - ++ - - + + - O IIC Lr d belaufen, sind die Ausgaben veranschlagt zu . 56,378,000 » _

was cinen Ueberschuß von nur . i: 7,698 Fl. 3g giebt, wobei indeß viele Ausgaben gar nicht oder nicht ganz in begriffen sind. Dieses Ergebniß wurde aber erst dadurch erzielt daß man unter das Einkommen die Herausgabe von 11,220,000 Fl aus den Geldmitteln der Kolonicen aufstellte, was mit der außer, gewdhnlichen Maßregel, eine Anleihe von 56 Millionen zu machen zusammenhängt, wodurch die schon so schwere Schuldenlast, die den Often drúckt, so bedeutend vermehrt und die Verantwort lichkeit des Reiches in Bezug auf die Rentenzahlung so entseblich vergrößert werden soll. Um zu erkennen, ob es möglich oder ge: rathen is, den Kolonicen neue Lasten aufzubürden, scheint eg zweckmäßig, die schon bestehende drückende Schuldenmasse aufzu tellen. ; Durch das Geseh vom 25. April 1836 ward den Übersceh schen Besißungen zur Verminderung der Natienal - Schuld zur Last gelegt . « « + « 140,000,000 F, durch dasselbe Geseß ferner zur Ablösung frühe- rer Schulden und Erstattung von Vorschüssen ur Versicherung der vollen Zinsenzahlung der Nationab-Schuld im Betrage von ¿6,800,000 Fl. nebst Zinsen ; durch das Gesel vom 24. April 1836 zur vol- len Zinsenzahlung durch das Geseß vom 11. März 1837 zur vol- len:iZisenp@blung. (1% ee elei uo e durch dasselbe Geseß zu außerordentlichen Kriegs- Ausgaben durch dasselbe Geseß zur Deckung außergewöhn- licher Ausgaben durch das Gescs vom 22. Dezember 1838 für außergewdhnliche Ausgaben und Zinsen -Zah- lungen Die Kolonieen tragen also schon eine Schulden- masse von . 258,491,100 F! Hierzu die projektirte Anleihe von 56,000,000 »

51,000,006 9,000,000 9,000,000

11,353,000

10,137,700

19,000,000 »

macht die ungeheure Summe von

sind die Kolonieen 1840 verpflichtet zu zahlen: an Abgaben nach der gewöhnlichen Schäßung . « 11,220,000 F, » Zinsen der obenerwähnten 140, 24, Zmal-9, 10 und 19 Millionen «9,150,000 » » Zinsen der beantragten Anleihe von 56 Millionen 2,800,000 » RAT 2 ma F UMGTDCATTD ?. vas, ao wi A Dr 7E Zusammen die ungeheure Abgabe von 23,170,000 Fl. die sicher nicht zu hoch, sondern aus vielen Ursachen bedeutend zu niedrig angenommen ist.

Belg len,

Brússel, 23. Nov. Herr von Noronha hat seine Beglau- bigungsschreiben als Geschäftsträger der Königin von Portugal überreicht.

Der bekannte Kats ist in Courtray, wo er eine Volks-Versamm- lung halten wollte, vom Pöbel angegriffen und mißhandelt wor- den. Nur mit Mühe ist es ihm geglückt, die Station der Eisen- bahn zu erreichen und von dort abzureisen.

D án eimar. L

Kopenhagen, 22. Nov. Thorwaldsen hat das Großkreuz des Dannebrog-Ordens erhalten.

D e.u t Wlan U

Mäánchen, 22. Nov. (N. K.) Nachdem nun sämmtliche Wahlen zur zweiten Kammer der Stände-Versammlung vollendet sind, so werden, wie man vernimmt, die Stände auf den 20, Dezember dieses Jahres einberufen werden, die Erdfsnung ader foll am 3. Januar k. J. stattfinden.

Gestern war bei Jhrer Maj. der verwittweten Königin eine glänzende Soirée mit musikalischer Unterhaltung und Tanz, welcher außer den Mitgliedern der Königlichen Familie auch die hier anwesenden fremden Prinzen, der Erzherzog Maximilian von Oesterreich und der Erbprinz von Modena beiwohnten. Die Ge- sellschaft fand in dem während der Abwesenheit der Königin im vorigen Sommer erbauten neuen Saale in der Herzog-Maxburg statt. Vormittags wohnten die fremden Prinzen ciner Jagd in der Nähe der Stadt bei, wo sehr viel Wild erlegt wurde.

Man erwartet hier am Hofe in den nächsten Tagen einen neuen fürstlichen Besuch, den jungen Herzog von Nassau, wel- her mehrere Tage verweilen wird.

Leipzig, 25. Nov. Unser constitutionelles Leben hat auf den mittelalterlichen Jnnungszwang noch wenig praktischen Einfluß geäußert, wenn man besonders die Privilegien einzelner Gewerbe in den verschiedenen Städten beräcksichtige. So hat Leipzig, troß seiner Erweiterung Und Häuservermehrung weder eine Apotheke noch einen Bäcker mchr erhalten können, weil die bestehenden sich dagegen mit Erfolg erklärt haben. Dem allge! meinen Besten und dem betreffenden Publikum erwächst dadurch nur Nachtheil.

Ueber den Verfasser der Europäischen Pentarchie (bei Otto Wigand hier) verlautet noch nichts bestimmtes; der Verleger sucht den Gerüchten und Nachforschungen hierüber zu begegnen, um nicht Unbetheiligten die Autorschast zusprechen zu lassen. Verbor gen wird, selbst nah des Buchhändlers Versicherung, der Vere fasser nicht lange bleiben. e

An unserer Universität sind mehrere Stellen, namentlich die durch Pöôliß und Kliens erledigten, immer noch nicht beseßt, wo durch einige nicht unwichtige Disziplinen den hiesigen TLOILEN: den unzugänglich bleiben. Daß Hofrath Albrecht uns Pa Me lassen würde, is, wie mehrfach versichert wird, ganz ungegrun lle

Durch die in Nr. 325 der Staats-Zeitung gemeldete schnel L Unterbringung der Anleihe unserer Eisenbahn-( esellschaft A u Actien auf 953/, pCt. gestiegen, und die neuen a s e mit 2 pCt. Aufgeld bezahlt worden. Die Einna o e 93, Fahrten auf der Leipzig - Dresdener Eisenbahn vom 17, bi

Arr vao ande tair e ergan j 314,191,100 Fl. die aber noch zu gering angeschlagen ist, da die Kriegsausaaben unmöglich pani zu erhalcen waren. Nach dem vorgelegten Geseh

ember beträgt im Ganzen 5026 Rthlr. 1 Gr. und zwar durch Not ersonen 5019 Rthlr. 19 Gr., durch Fracht 2096 Rthlr.

6 Gr. mit Ausnahme der Salz- und Poskfracht. Das Verbot der „Leipziger Allgemeinen Zeitung ‘/ in macht hier und in ganz Sachsen viel Aufsehen. Die

Bayern h , P h erga Veranlassung dieses Verbotes ist bisher noch nicht bekannt

worden-

Hannover, 29. Nov. Die zum Besuche am Königlichen Hofe hierselbst verweislenden Höchsten Herrschaften wohnten vor- gestern mir Sr. Majestät einem Treibjagen in der Nähe der Re- sidenz hei; darauf war große Tafel im Königl. Schlosse, Konzert im chausvielhause, und Ball bei dem Königl. Preußischen Ge- sandten, Freiherrn von Caniß. Gestern war wieder große Hof tafel im Königlichen Schlosse und nach dem Theater, welcizes die Höchsten Herrschaften mir Jhrer Gegenwart beehrten, Hofball.

ite findet eine Jagd in dem neuen Sauparke im Deister, große

nd Ball bei dem Minister von Schulte statt.

. Königliche Hoheit, unser Kronprinz, haben der hiesigen Neustádter St. Johannis-Hof- und Stadtkirche ein prächtig ge- hundenes Exemplar der großen Nüvnberger Bibel von 1768 um Geschenk durch den Prediger überreichen lasse. Das hei- lige Buch wurde gestern nach geendigter Predigt feierlich auf dem Aliare der Kirche niedergelegt, und die Gemeinde dadurch erwectt, für das Heil des geliebten Kdnigssohnes ihre Gebete zu Gott zu richten. Das Buch wird als eine {dne Erinnerung an den réligiósen Sinn des erhabenen Schenkgebers verwahrt werden, indem dasselbe zugleih mit Höchstdessen Namen, auf dem ersten Blatte, eigenhändig bezeichnet ist.

L nthält folgende landesherrliche Verordnung: Leopold, von Gottes Gnaden, Großherzog von Baden, Herzog

Karlsruhe, 22. Nov. Das Staats- und NegierungL- blatt

j Da die in den Verordnungen vom 15. Mai 1827 und 14. Feoruar 1828 œthailtenen Bestimmungen in Betreff der Anzeige von dem Ablauf der Probezeit der Staatsdiener und des diesfalls ein- zuha!tenden Verfahrens sich nicht als genügend bewährt haben, so fiù- den Wir Uns bewogen, unter Aufhebung der erwähnten Verorduun- gen, zu-verfügen, wie folgt: Jeder Staatsdiener, dessen Anstellung nit vorber hen für unwiderruflich erklärt wurde, hat in den ersten 14 Tagen nach dem Ablauf seines vierten Dienstzahres, oder, wenn dieses bercits abgelaufen ist, in den ersten 14 Tagen nach Verkündi- gung der gegenwärtigen Verordnung durch das Regierungsviatt dem ibm vorgejckten Ministerium die schriftliche Auzeige von scinem Ein- tritt in das fünfte Dienstjahr zu machen, worüber ihnr von dem BVor- tande des Ministeriums Vescheinigung zu ertheilen is. §. 2. Die Unterlassung der im vorhergehenden Satze vorgeschriebenen An- zeige wirit die Unterbrechung des Laufs des füuften Probejahrs. Wird jedoch die Anzeige späterhin nachgebracht, so hört die Unterbrechung auf, und der Lauf des fünften Probejahrs be- giunt wieder mit dem Tage, an welchem die verspätete Anzeige dci dem Ministerium einfommt. § 3. Nach Einkfunft der Anzeige hat das einschlägige Ministerium über Befähigung, Fleiß und Sittlichkeit des betresfenden Dieners unverzüglich die nöthige Erkundigung einzu- ziehen und fails sich dabei ergiebt, daß über die Tüchtigkeit und Wür- digkeit des Dieners überall fein Zweifel obwaltet, dessen Anstellung, fraft Un‘eres den Ministerieen hiermit dazu ertheilien allgemeineu Auftrags, selbst für unwiderruflich zu erflären und Uns lediglih nur An- zeige davon zu erslatten. §. 4. Stellt fich dagegen beraus, daß der be- treffende Staatsdiener, die ihm als solchem unumgänglich noth- wendigen Eigenschaften nicht in sich vereinigt, so if Uns spätestens drei Monate vor Ablauf des fünfteu Probejahrs desselben Vortrag zu erstatten, damit Wir darüber entscheiden können, ob derselbe sofort zu entlassen sev, oder ob, falls etwa noch der Hoffnung Raum gegeben werden fönne, vorerst der milderen Maßregel einer Verläugerung der Probejahre stattgegeben und demnächstige weitere Vortrage - Erstattung vorbehalten werden soll, §. 5. Bei Dienern, deren Untauglichkeit oder Uniwürdigkeit früher schon- hervortritt, ist die im §. 1 vorgeschriebene Anzeige nicht abzuwarten, sondern es sind derlei Fälle von den betresfeuden Behörden sogleih zur Kenntniß des einschlägi- gen Ministeriums zu bringen, und von diesem sofort alsbald Vortrag an Uns darüber zu erstatten. §. 6. Da übrigens der Zweck, den Wir vor Augen haben, nicht erreichbar ist, wenn die unmittelba- ren Vorgeseßten der angehenden Staatsdiener bei der ihnen obliegen- den Aufsicht über dieselben, bei Ausfunft-Ertheilung über deren Qua- lification, und in Befolgung der im §. 5. ihnen ertheilten Vorschrift nicht mit strenger Gewissenhaftigfkeit zu Werke gehen, so haben die Mi- nisterien gegen die ihnen untergebenen Behörden und Beamten, die sich etwa hierin einer Versäumniß schuldig machen, gebührende Ahn- dung eintreten zu lassen. Gegeben zu Karlsruhe, in Unserem Staats- Ministerium, den 14. November 1839. Luv old.

v. Böckh.“

a4 LDTINgen. L

F.» ai es

Oesterreich.

Preßburg, 19, Nov: Die hiesige Zeitung publizirt abere mals zwei an Se. Majestät den Kaiser gerichtete Landtags - Re- prásentationen vom 12ten d. M. die Stände, den Tag zu bestimmen, an welchem Jhre Majestät die Kaiserin als Königin von Ungarn gekrönt werden sollen, und in der anderen werden Gesuche in Bezug auf die Einquartierung und Verpflegung des Militairs gestellt.

Semlin, 10, Nov. Die Familie des frühern berühmten Hâäuptlings in Serbien, Georg Czerny, ist aus Rußland, wo sie seit der unglücklichen Epoche vom Jahre 1813 ansässig war, nach Serbien zuröckgekehrt.

Vorige Woche hat Chosrew, Pascha von Belgrad, dem hie- sigen Militair-Kommandanten, General von Ungerhofer, eine Ge- gen-Visite gemacht.

Der Wasserstand der Donau und Save ist der Art klein, daß kaum leere Schiffe fahren können. Bei Semlin liegen 60 beladene Fruchtschiffe schon mehrere Monate, und in der Save bei der „Ziglana Jnsel‘/ auch über 20 beladene Schiffe, die ihre Fahrt mit Früchten nah Sissek zu machen gedenken.

S pam iten

Madrid, 15, Nov. Der. General Sanz und Herr Mel- gurejo sind zu Senatoren ernannt worden.

Man schreibt aus Viñaroz, daß Cabrera, um die Garni- \n von Cantavieja auf die Probe zu stellen, in der Nacht vor diesen Plaße mit mehreren Personen erschienen sey, die auf sei- nen Befehl wiederholt: „Es lebe Jsabella |l.// rufen mußten. Die Garnison erdffnete sogleich ein wohl unterhaltenes Feuer und die Freiwilligen machten einen Ausfall. Cabrera gab den Trup- pen eine Zufriedenheit wegen ihrer Wachsamkeit zu erkennen.

Jm Correo- nacional lies man: „Wir erfahren so eben, daß der Französische Botschafcer am hiesigen Hofe, »Nar- quis von Rumigny, Depeschen erhalten hat, worin ihm die An- kunft des Grafen d’España in Frankreich gemeldet wird.

f Aus der Gleichgültigkeit, womit die Regierung die jeßt statt- ndende Wahl fär Madrid betrachtet, glaubt man den Schluß

ten zu können, daß das Ministerium nicht daran denke, die vvtes aufzulösen.

Der Graf von Toreno hat seinen früheren Einfluß auf die

Königin noch nicht wieder gewonnen, obgleich seine Freunde über

In der einen derjelben bitten '

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welches die Kapitalisten der Hauptstadt in so große Bestürzung versekt hat, daß nicht cin einziges Geschäfe an der Börse ge- macht wurde

R R U f

Berlin, 27. Nov. Jn Nachstehendem legen wir die Be- richte von zwei Jubiläen vor, die gestern hier gefciert worden sind.

Gestern fand hier die Feier des funfzigjährigen Amtsjubel- Festes Sr. Excellenz des Gehcimen Staats-Ministers und Chefs der zweiten Abtheilung des Königlichen Haus - Ministeriums, Herrn von Ladenberg, statt. Bei der Abwesenheit des Herrn Jubilars von Berlin, welcher diesen festlichen Tag in stiller Zu- rúckgezogenheit, nur im Kreise seiner um ihn versammelten Fa- milie auf dem Forsthause Zehdenik, bei einem seiner, dort als Ober-Fdrster angestellten Sdhne zu begehen beschlossen hatte, muß- ten die Mitglieder und Beamten des Ministeriums, so wie die zahl- reichen Freunde und Verchrer Sr. Excellenz sich darauf be- schränken, ihre Glückwünsche chrif.lih zu überjenden. Se. Ma- jestät der König geruhten, dem Herrn Jubilar dea Rothen Ad- ler-Orden erster Klasse in Brillanten zu verleihen. Mittags fan- den Festmahle im Jagorschen Saale und in dem Saale der Bdr- senhalle stat. An dem erstern von cinem aus Mitgliedern der zweiten Abtheilung des Königlichen Haus-Ministeriums gebildeten Comité veranstalteten Mahle, nahmen, außer jenen Mitgliedern, die zahlreichen Freunde und Verehrer des Herrn Jubilars, und viele Beamte seines Ressorts Theil. Der Saal war festlich ge- {chmüFft und durch einen Gypsabguß, der im Auftrage der Kd- niglichen Staats-Minister, der Kollegen des Gefeierten, von Herrn Professor Rauch angefertigten und demselben zum Geschenk be- stimmten sehr ähnlichen Vüste geziert. Von dem anwesenden Wirklichen Geheimen Rathe und Ober-Prösidenten Herrn von Bassewiß wurde dex Toast auf Se. Majestät den Köd- nig und von dem Wirklichen Geheimen Rath und Präsidenten des Rheinischen Revisions- und Cassationshofes, Herrn Sethe, der auf Se. Königliche Hoheit den . Kronprinzen, von dem Herrn Geheimen Ober - Finanzraih von Bernuth aber der Toaft auf den Herrn Jubilar ausgebracht. Der Wirkliche Ge, heime Ober - Finanzrath Herr Thoma dankte im Namen und schriftlichen Auftrage des Herrn Geheimen Staats-Ministers von Ladenberg für die ihm zugegangene Einladung zu dem Feste und theilte zugleich den Jnhalc cines Schreibens desselben an das Fest - Comité mit, worin die Gründe angegeben worden waren, welche den Herrm Jubilar bewogen hatten, diesen für ihn so wichtigen Tag in stiller Abgeschiedenheit im enzen Kreise seiner Familie zu verleben.

Als ein sichtbares Zeichen ißrer Verehrung haben die Räthe der zweiten Abtheilung des Haus-Ministeriums ihrem Chef cine in der Werkstatt des Hof - Goldschmidts Hossauer gefertigte sil- berne {dn verzierte , mit dem Wappen des Jubilars und den Namen der Geber versehene Vase dargebracht. Auf Kosten der sámmtlichen Königlichen Forst - Beamten des Preußischen Staats ist zur Feier des Tages in der Loosschen Anstalt eine Medaille geprägt worden, welche durch den Herrn Ober-Lande®- Bau-Director Schinkel entworfen und von dem Medailleur Kd- nig in Dresden geschnitten, auf dem Avers das Bildniß des Ju- bilars, auf dem Revers bedeutungsvolle die Richtung der Thä- tigkeit desselben versinnlichende allegorische Figuren und Embleme eigt. B Von de!n Magistrat hierselbst und von dem der Stadt Halle erhielt der Herr Jubilar das Ehren-Bürgerrecht, die Dokumente darüber, kunstfertig geschrieben, befanden sich in reich und ge- schmackvoll verzierten Einbänden. 1 welcher der e von Ladenberg scine Studien vollendet, Über- sandte demselben das Doktor-Diplom. Der Herr Ober-Bärger- meister Schrdner aus Halle hatte sich perjdnlich hier cingefunden und wohnte dem Festmahle bei, überbrachte zugleich auch als Festgeschenk ein Oelgemälde mit der Ansicht der Stadt Halle von dem von Ladenberg\chhen Weinberge aus aufgenommen. Auch

all aussprengen, er werde Premier-Minister werden, cin Gerücht, { mehrere Forskt-Beamte von nah und fern waren zur Feier tes

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Gestern beging das Königl. Geheime Ober-Tribun funfzigjährige Dienst- Jubiläum seines Vei R Is Präsidenten, Herrn Koehler. Vormittags fanden sich bei dem Jubilar Deputationen des Kollegiums und der Unter-Beamten ingleichen des Königl. Kammergerichts und des hiesigen Königl. Stadtgerichts ein, um ihm zu diesem feierlichen Tage Glück zu wünschen. Die Herren Geheimen Staats- und Justiz-Minister von Kamp und Mühler erschienen zu gleichem Zwecke persdn- li, und Lebterer banae dem Herrn Präsidenten die ihm von des Königs Majestät Allergnädigst verliehene Decoration des Rothen Adler-Ordens zweiter Klasse mit Eichenlaub ein. its tags hatte sich im Englischen Hause, unter Theilnahme sämmtli- her Mitglieder des Kollegiums und mehrerer Freunde und Verehrer des Jubilars, eine zahlreiche Gesellschaft - versammelt, welche die Herren Justiz - Minister von Kampß und Müh- ler mit ihrer Gegenwart beehrten. Bei Tafel brachte der Herr Justiz - Minister von Kampk; die Gesundheit Sr. Ma- jestät des Königs und sodann der Herr Justiz - Minister Mähler die des Herrn Präsidenten Koehler aus. Der Herr Chef-Präsident des Geheimen Ober-Tribunals erinnerte hiernächst mit wenigen Worten an die Verdienste einiger ausgezeichneten ehe- maligen Mitglieder dieses Gerichtshofes und {loß mit Ausbrin- gung der Gesundheit des noch lebenden, in wenigen Wochen sein hundertstes Lebensjahr antretenden ehrwürdigen Präsidenten von Grolman. Mit den innigsten Wünschen sämmtlicher Anwesen- den, daß dem Herrn Präsidenten Koehler noch viele Jahre hin- durch vergönnt scyn möge, in seinem hohen Wirkungskreise thä- tig zu seyn, wurde dieses Fest auf das fröhlichste beschlossen.

—— Bromberg, 23. Nov. Weichsel-Scchifffahrt. Nach Briefen aus- dem Königreich Pelet vas S anti in Warschau von jedem dort mit Ladung ankommenden Strem- Fahrzeuge cine Abgabe von 70 Fl. Polnisch (11 Rthlr. 20 Sgr.) unter dem Namen Rogatka-Geld erhoben, welche zur Tilgung der Staats - Schulden bestimmt seyn soll. Auch sind die den Weichselstrom befahrenden Schiffer verpflichtet, eine Abgabe zur Unterhaltung der Chausseen im Polnischen Staate zu erlegen.

__— Aachen, 20. Nov. Dem Kreise Montjoie, welcher si in Bezug auf Wohl:härigkeits-Sinn vortheilhaft auszeichnet, hat das Loos eine seliene Belch1ung zugedacht. Von den Gc? meinden dieses Kreises wurde nämlich seit einigen Jahren jähr- lich eine bestimmte Summe aufgebracht, um im Falle eines kúnf- tigen Krieges die armen Familien der alsdann cinberufenen Land- wehr-Männer unterstüßen zu können. Der gesammelte Fonds war einstweilen in einer Sechandlungs-Obligation angelegt, und diese ist nun bei der leßten Ausloosung mit einer Präniie von 1475 Rthlrn. herausgekommen.

În dem Anerkenntnisse, daß die planmäßige Herstellung der Gemeinde-Wege unter den jeßigen Verkehrs-Verhältnissen für das Fortschreiten des Wohlstandes einer der wichtigsten und nothwendigsten Hebel sey, haben die Gemeinden des Regierungs- Bezirks Aachen im Laufe dieses Jahres dem Wegebau eine be- sondere Sorgfalt zugewendet, und ihre Anstrengungen, theilweise

Die Universität Halle, auf

durch dssentliche Mittrl unterstüßt, sind von einem sehr erfreuli- chen Erfolge begleitet gewesen. Besonders die \üdlicheren Kreise, welchen bisher die Communications-Anlagen am meisten mangel- ten, und in welchen bedeutende Terrain-Schwierigkeiten entgegen- treten, haben jeßt mehrere Straßen hergestellt, die, in gehdriger Breite, mit starker Steindecke und guten AOLUEIr G e verschen, den Staats- und Bczirks-Straßen an die Seite gestellt werden éännen. Eine Straße dieser Art, nämlich die von Raeren nach Eynatten, wurde am löten v. M., als dem Geburtstage Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen, unter angemessenen Feierlich- keiten dem Verkehre erdffnet. Der vollständige Ausbau der Bc-

| zirksstraßen-Strecke von Gemünd bis Schleiden ist hdheren Orts | genehmigt und wird im künftigen Jahre in Betrieb geseßt werden.

A Preise der vier Haupt- Getraide - Arten in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktfiädten im Monat Oktober 1839, nach einem monatlichen Durchs schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte. | Weizen | Roggen | Gerste | Hafer

Namen der Städte. | Weizen | Nogsen

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Durchschnitts - Preise 12 Preußischen Städte 4 Posenschen Städte 9 Brandenb. u. Pom- merschen Städte . - 11 Schlesischen Städte 8 Sächsischen Städte 3 Westfäl. Städte . . 14 Rheinischen Städte

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