1839 / 332 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

alle ihre im Vertrauen gegebenen Notizen über die Person der Königin und über so manche Hof-Verhältnisse von ihrem weiland Tänzer auf dem Hofball, Herrn Willis, in einer Amerikanischen Zeitung veröffentlicht und sie, Miß Pitt, ‘als Autorität dafür angeführt zu sehen! Einige andere Amerikanische Zeitungen, die den Artikel abdruckten, bemerkten dazu, wenn das Ehren - Fräu- lein seine Stelle verliere, so sey Herr Willis ihr zum Schaden- Ersab verpflichtet. Man war nun gespannt, wie dnigin Victo- ria sich in dieser Sache benehmen würde. Die Königin lud un- längst Miß Pitt ein, als Gast Ihrer Majestät eine Woche in Schloß Windsor zuzubringen. Das war höchst würdig und edel- müthig; aber allen Hof-Fräulein und Hof-Damen mag die Ge- schichte eine Warnung seyt : y 5 i

Die neuesten Berichte, welche die Morning Chronicle von ihren Spanischen Korrespondenten erhalten hat, und welche aus Éspartero's Hauptquartier bis zum llten, aus Saragossa bis zum 16ten und aus Madrid bis zum 14. November reichen, werden von dem genannten Blatt in folgende, mit Betrachtun- gen verflochtene Üebersicht zusammengefaßt: „Unser Korrespon- dent im Hauptquartier schildert den Christinischen Befehlshaber als entschlossen, die Winter - Campagne fortzuseben und Cabrera zu ermatten, wenn er e nicht sogleih zermalmen fann. Er erklärt, daß der lange Aufenthalt zu Las Parras seinen Grund in der verzögerten Ankunft von Lebensmitteln habe, und er äu- ßert, daß vermuthlih Forcall, eine Stadt, die einige Meilen úber Las Parras hinaus liegt und ungefähr eben so weit von Cantavieja wie von Morella entfernt ist, das stehende Haupt- quartier während des Winters seyn würde. Wenn Catalonien vollkommen pacifizirt wäre und die Hülfsquellen desselben der Christinischen Armee in Aragonien zu Gebote ständen, so könnte

diese si vielleicht in ihren Stellungen von Alcaniz bis Forcall |

behaupten. Wir können aber nicht einsehen, was für ein we- sentlichher Vortheil dabei wäre, wenn man die Armee so vielen Entbehrungen ausseßte und den Horden Cabrera's so viele Ge- legenheit gäbe, in einer wilden und ihnen wohlbekannten Gegend über Convois und isolirte Detaschements herzufallen. Espartero ist jedoch in seiner Art eben so stdrrisch wie Cabrera, und der Kampf hat, wie immer, auf beiden Seiten den Charakter des Ernstes, Muthes und militairischen Talents. Unser Korrespon- dent entwirft ein furchtbares Gemälde von Cabanero's Grausam- keit. Er licß kürzlich mehrere Leute bloß deshalb erschießen, weil ffe aus Las Parras gebürtig waren, wo Espartero sein Haupt- Quartier hatte. Eine - der Ursachen, weshalb kein Ab- fall von Cabrera stattfindet, is in der That die, daß Alles um 4e her so vie Morde verübt hat und so ofen, daß die Rache sie ereilen müßte, wenn ihre Partei die Oberhand verlôóre. Eine Aninestie würde vergeblich seyn in einem Lande, wo jede Stelle von Meuchelmord und Meßbeleien befleckt ist, welche nicht dei Feind, sondern die harmlose, verdächtigte Be- vôlferung getroffen; und die Aragonier, wenn sie auch E tig sind gegen Parteiung und politischen Streit, bleiben doch Spanier und als solche voll persönlicher Reizbarkeit. Hunderte von Aragoniern dürsten darnach, das Blut des Ungeheuers zu vergießen, und nur der Schrecken, den es eingefldßt, hat es bis jeßt geschüßt. Die Anwesenheit Espartero’s und Cabrera's in den Gebirgen während des Winters würde allein von Aragoniern eine furchtbare Armee gegen diesen leßten Karlisten-Chef auf die Beine bringen. Zu Madrid haben die Moderados mit ihrem Staatsstreich zu lange gezögert. Um sich gegen einen Aufstand in der Hauptstadt zu {üben und ein Exempel an denjenigen Em- pdrern zu statuiren, welche die Steuern etwa verweigern möclh- ten, ben sie aus dem Süden alle verfügbaren Truppen herbei gerufen. Aber im Rücken dieser Truppen sind die südlichen Pro-

vinzen zusammengetreten und haben Vorstellungen an die Regie- i

E Kdnig von Hannover, gegenwärtig seyn

í

J

rung gerichtet. Die Bürger von Cadix, die Männer von Mur- cia sagen der Königin - Regentin in ihren Petitionen, daß die |

Steuern nicht würden entrichtet werden und nicht erhoben wer- f

den föônnten, da die Cortes die Erhebung derselben nicht gench- migt hätten. Dies scheint die Männer, die gern die Diktatoren spielen möchten, erschreckt zu haben. Ueberdies ist den im Besiß der Regierungs - Gewalt Besindlichen die Ankunft und der Rath Tovreno's lästig. è

/ j

j j

j

Graf Toreno und der jeßige Finanz - Minister |

San Millar sind Todfeinde , und Perez de Castro ist dem Gra- | fen eben so wenig freund. Espartero scheint sich weislich von die- |

sen niedrigen Streitigkeiten fern zu halten.

die dffentliche Meinung in Madrid und ihre muthmaßlichen Fol-

gen lassen sich aus dem Sinken der Fonds abnehmen.“

Der Allgemeinen Zeitung wird aus London vom 18. ;

Nov. geschrieben: „Nach einem Gerücht, das vielen Glauben

JFhre Wirkung auf |

j f

f

findet, soll von der Regierung der Befehl an den in den Ostin- } dischen Gewässern kreuzenden Vice-Admiral Maitland ergangen |

seyn, unverzüglich mit seinem ganzen Geschwader nach der Chi- nesischen See aufzubrechen und sich dort als Repressalie alles Chinesischen Eigenthums bis zu dem Belauf der Summe des weggenommenen Opiums zu bemächtigen.

Man zweifelt nicht |

mehr daran, daß der Canton River von unseren Schiffen blokirt |

und dadurch für andere Nationen der Handel mit China aufge- | Der unglückliche Vorfall, daß Englische Matrosen |

hoben werde. cinen Chinesen ermordet haben, trägt dazu bei, die Besorgniß zu

bestärken, daß die Engländer von Makao, von welchem Eilande |

nur der kleinste Theil der Portugiesen gehört, vertrieben werden |

möchten, ehe sie Hülfe durch ihre Schiffe erhalten.

die unseren Handel auf lange hinaus zu vernichten drohen. “? Niederlande.

dchtel Wir sehen | leider immer größeren Verwickelungen mit jenem Lande entgegen, |

Brüssel, 25. Nov. Der König, der am 30sten d. M. hier | erwartet wird, will sch auf der Reise einen Tag in Brüssel auf- |

halten und wird dort die Behdrden der Provinz empfangen. Es | ist übrigens ungegründet, daß der König, wie einige Zeitungen |

berichtet hatten, einen Arzt habe aus Paris kommen lassen. Se. Majestät wird in Wiesbaden von dem Hr. Rieken, Leibarzt des Königs, behandelt, welcher im vorigen Sommer selbst den Brun- nen von Wiesbaden gebraucht hatte.

D 4: n emar

Kopenhagen, 23 Nov. Wie die Handelszeitung be- |

richtet, hat es mit der ín diesem Jahr von Dünkirchen ausge- rüsteten Fischerei bei Jsland cinen unglücklichen Ausfall gehabt. Von 88 Schiffen, welche im Frühjahr absegelten, sind nur 70 zu- rücégekominen. Fünf gingen an den Küsten von Island mit dem größten Theil ihrer Besatzung unter. Ueber das Schicksal der andern 13 Schiffe ist man noch ungewiß, doch kann man mit ietiter Sicherheit annchmen, daß sie völlig verunglückt sind. ieses traurige Resultat soll davon herrühren, daß die Schiffe in allzu großer Hast ausgerüstet gewesen und zu zeitig absegelten Nach ciner Uebereinkunft mit dem Municipal- und Marinerat sowie mit Dänkirchens Handelskammer darf hinführo kein Schi auf den Fischfang bei Jsland vér dem 25. März aussegeln. Aus den lebten Storthing-Verhandlungen in Norwegen, wo

1362

in jüngster Zeit unter Anderen auch ein neues Gewerbe - Geseßz- buch in Kraft getreten, is es bekannt, daß gleichfalls ein neuer Straf - Kodex dort mit Nächstem zu erwarten steht. Auch den Straf-Auftalten und der Gefängnißpflege dort scheint. in nicht weiter Ferne eine bessere Zukunft bevorzustehen. Die deshalb niedergesezte Kommission scheint sich dieses so wichtigen Gegen- standes mit allem Ernst und Eifer anzunehmen und giebt Lebens- zeichen von sih. Um den Justiz- und Polizei - Beamten, und sonstigen Männern des ZJnlandes, deren Stimme beachtet zu werden verdient, die Kenntniß dessen zu erleichtern, was in die- ser Beziehung bereits im Auslande geschehen ist, hat sie eine Auswahl der vorzüglichsten Werke fremder Verfasser über das Gefängnißwesen und einige damit zusammenhängende Gegenstände ins Norwegische übertragen und zum Druck befdrdern lassen, und it sie bei dieser gewiß schr zweckmäßigen Veranstaltung durch ihren Kdnig mit einem Zuschuß von 690 Spezies unterstüßt worden. Das erste Heft dieses Werkes, das theils verschenkt, theils zu modorirtem Preis verkauft wird, ist bereits erschienen, und enthälc das Straf-System in den Vereinigten Staaten und dessen Anwendung in Frankreich, von Gustav de Beaumont und Alexis de Tocgueville.

Deutschland.

Nov. (Kass. Z.) Der ständige Aus{uß

5. November die vorläufige Prüfung der Legitimationen der Mitglieder der auf diesen Tag zusammenberufenen Stände- Versamialung begonzea, und sind, dem Vernehmen nah, ‘2 Mitglieder für legitimirt erkannt. Heute, am 26sten, waren 41 Mitglieder anwesend; es wurde zur Wahl der in Folge des §. 2 der Geschäftsordnung Sr. Hoheit dem Kurprinz-Mitregens- ten zum Behufe der Ernennung eines Präsidenten und eines Vice - Präsidenten vorzuschiagenden Mitglieder geschritten, und wurden gewöhlt die Herren Obergerichts - Direktor von Baum- bach (mit 38), Ober-Bürgermeister Schomburg (mit 31), Ober- gerichts - Anwalt Schwarzenberg und Ober - Bürgermeister Eber- hard_(iodez mit 25 Stimmen). ? BraunschwWeig, 21. Nov. den 9. Dezember festgeseßten Eröffnung des Landtages werden,

Enchereim Verschmen nach, mehrere hohe Gäste, worunter deri

E und man erwartet dick Ankunft tfökben schon in den nächsten Tagen. Wahrscheinlich wird die Eröffnung des Landtages zum erstenmale in dem großen Thronsaale des neuen Nefsidenzschlosses stattfinden, wenigstens isb man eifrig bemüht, seine gänzliche Herstellung bis dahin zu vollenden. Meiningen, 16. Nov. (A. Z.) Der leßte Landtag hat dem für 1840 deverstchenden, zu welchem die Vorbereitungen durch Einleitung der Wahlen bereits vor einigen Monaten getroffen worden, in der Angelegenheit wegen Entschädigung der Ritter: gutsbesißer für die verlorene Grundsteuerfreiheit eine lästige Crb- schaft hin:erlassen. In der Verfassungs-Urkunde ist die Allgemein- heit der Steuerpflicht, jedoch mit der Beschränkung ausgespro: hen, daß für wohlerworbene Rechte auf Befreiung Entschädigung geleistet werden soll. Fünf Jahre verflossen bis zur Verwirkli- hung des neuen Grundsaßes. Durch ein Geseß vom Jahre 1834 wurde die Besteuerung der Rittergüter festgeselt: die Ausfüh- rung verlangie noch mehrere Jahre, jo daß erst seit kurzem das Ges chäft der Steuer - Cinschäßung vollendet ist. Das Prin- zip, nach welchem verfahren wurde, scheint Zwar sehr ein fach, verursacht aber in der Anwendung große Schwierigkeiten, und selb Härten: es ist das der Assimilation mit besteuerten Objekten gleicher Qualität. Die Verwaltung mag zum Be- wußtseyn dieser Wirkungen gekommen seyn, was zunächst dar- aus erhellte, daß sie alle dentbare Schonung in der Besteuerung eintreten lies, vorzüglich aber darin, daß das Ministerium a! die zum Landtage von 1837 versammelten Stände ein Entschä- digungs-Geseßs brachte, wonach den Steuerfreien, wenn nicht ihr besonderes Rechts - Verhältniß ihnen größere Rechte zusprach, ohne Rücksicht auf Entstehung der Steuerfreiheit, ein Drittel des Kapitalwerthes der neuen Steuer aus Staatsmitteln zugestan- den werden foll Die Stánde sind jedoch nicht zu vermdgen gewesen, dieser Proposition ihre Zustimmung zu ertheilen, und der Majoritäts - Beschluß fiel dahin aus, daß eine Entschädigung nur denjenigen der vormals Befreiten zu leisten sey, welche durch Gegenleistungen die Befreiung nachweislih erworben hät- ten, Diese Erklärung kam den Rittergutsbesibern um so uner- warteter, als in anderen Deutschen Staaten die Steuerfreiheiten entweder unangetastet geblieben, oder die Entschädigungen bereit- willig zugestanden waren, und als ihre Repräsentanten auf dem Landtage von i854 nur im Vertrauen auf eine gleich billige Be- handlung, wie in den eben erwähnten Ländern, ihre Zustimmung zu dem Besteuerungs-Geseß gegeben hatten. Der Verlust der Steuerfreiheit ist für die Klasse, welche er trisst, sehr hart; die Finanzen des Herzogthums sind so geordnet, daß die proponirte Entschädigungs - Summe ohne Druck, und insbesondere ohne Steuer-Vermehrung gewoährt werden könnte. tan darf daher erwarten, daß das jeßige Ministerium den bei dem vorigen Landtag auégesprochenen Ansichten der Regierung getreu bleiben, und die Stände bestimnien werde , die gerechten Ansprüche der Rittergutsbesißer zu befriedigen. Sollte diese Vorausseßung nicht in Erfüllung geen, so bleibt den Verleßten noch der Aus- weg eines Rekurses an den Souverain, da nach der Verfassungs- Urkunde cin ganzer Stand, welcher fich durch den Beschluß der Stánde- Versamtalung in seinem Interesse gekränkt glaubt, das Recht hat, seine Beschwerde dem Landesherrn vorzutragen, bei dessen Beschluß es, nach fruchtlos versuchter Erzielung einer Einigung unter den Ständen, sein Bewenden haben soll. Hamburg, 25. Nov. (Hamb. Korr.) Nach einem Ar- tifel des Courrier de la Meuse soll ein katholischer Geistlicher zu Lüttich bestimmt seyn, seinen Aufenthalt hierselbst, wahrschein- lich in der Eigenschast eines Vicarius A4postolicus zu nehmen, wobei eincr Jurisdiction über die freien Städte und das König- reich Dänemark erwähnt wird. Da dabei keiner vorangegange- nen Genehmigung der betressfenden Regierungen gedacht wird, auch bei den geordneten Verhältnissen der hiesigen Katholiken zum Staat, und bei ihrer bestehenden Verbindung mit höheren katholischen geistlichen Behdrden eine solche Neuerung keineswe- ges nothwendig erscheint, derselben, namentlich der festen Resi- denz hierselbst, vielmehr nach den hiesigen Vechältnissen augen- fällige und {werlich zu beseitigende Schwierigkeiten entgegenste- hen möchten, so darf dieses Gerücht wohl als unbegründet be- zeichnet werden. :

Desterreiccch.

Salzburg, 21. Nov. Vom Magistrate der hiesigen Kreis- Hauptstadt is dem praktischen Arzt Dr. Lessing in Berlin auf Anlaß der von ihm in einer besonderen Schrift übernommenen Ehren - Rettung des berühmten Pavacelsus, welcher als Bürger zu Salzburg verstarb, das Ehren-Vürgerrecht dieser Stadt

agr 2) Bet der, auf?

| Innern und

| gleich die Mittel zur Abfellung derselben auzugeben.

¡ Mitglieder sich in den jeßigen | sireben stets dahin gericitct ist, der Nation den Frieden zu geben, die | Leitung der Angelegenheiten übernahm. i | die Hülfsmittel f feine

| sirengungen zu machen,

- und die Handlungen der Cortes

ertheilt und das darüber ausgefertigte Diplom von der Kaiserli Oesterreichischen Regierung bestätigt worden. ri

Preßburg, 19. Nov. (Närnb.-K.) Das Nunti der Ständetafel in Betreff der Religions-Beschwerden ist fu 2 die Magnaten gelangt. Einige Punkte desselben sind {on F dem vorigen Reichstag von der oberen Tafel angenommen E den; man is gespannt auf die demnächstigen Debatten. Das Wesentliche des ständischen Verlangens besteht in Folgendem: D. Reverse über die religiöse Erziehung der zu erzeugenden Kinder sollen abgeschafft werden. Die Stände können derartige Verpflichtun; gen der Aeltern nit als bloße Privat-Kontrakte ansehen, da über ein noch nicht existirendes Wesen verfügt wird, also ein bestimmter Gegenstand des Kontraktes fehlt; ferner weil es nicht den Kontrahen, ten úÚberlassen bleibt, die Zuhaltung oder Auflösung desselben zu be- stimmen, vielmehr sich eine dem Vertrage fremde Macht einmengt. Die beschränkende Klausel, wonach gemischte Ehen vor dem “1êten Jahre bloß mit Einwilligung der Aeltern geschlossen werden kön; nen, wáre aufzuheben, weil das Ungarische Geseß Überhaupt die Einwilligung der Aeltern zur Ehe nicht verlangt. Um alle Spaltungen in der religiösen Erziehung zu vermeiden, glay- ben die Stände, daß jedes Kind vor dem 18ten Jahre in dex Religion des Vaters zu erziehen, dann ihm aber die freie Wahl zu überlassen sey. Die uneßelichen Kinder sind in der Religion der Mutter, die Findlinge ín der der Pflege-Aeltern zuy erziehen. Jn Religions - Angelegenheiten können nur Verfü gungen, wodurch das Einverständniß zwischen den verschiedes nen Konfessionen aufrecht erhalten wird, Gegenstand der Besek- gebung seyn; Alles, was sich auf das Gewissen erstreckt kann ‘ihrem Einfluß nicht unterliegen. Dahev ist der \ech# wöchentliche Unterricht vor dem Uebertritt aus einer Konfession in die andere abzuschaffen; damit jedoch dieser an gewisse Sole- nitäten gebunden scy, hat der Uebertretende seine Absicht vor einer gemischten weltlichen Deputation zu erêlären. Die Be- schränkung, wonach katholischen Kindern der Besuch protestantis cher Lehr-Anstalten, und den Aeltern die Aufnahme evangelischer Hauslehrer nicht gestattet ist, halten die Stände {on aus dem Grunde für verwerflich, weil dadurch die Erziehung sehr er- chwert wird. Auch den katholischen Jünglingen soll der Besuch ausländischer Universitäten gestattet werden. Jn Bezug auf die Scheidungs - Prozesse bei gemischten Ehen soll jeder Theil nach den Verordnungen seines Glaubensbekenntnisses gerichtet und da für die Evangelischen das Sakrament nicht unauflöslich ist, diesen auch eine neue Che gestattet werden. Die Allerhdchste Verordnung, wonach bei Beseßung der Aemter auf die Religion feine Rücksicht zu nehmen ist, soll auch auf die Stadt - Aemter ausgedehnt und bei Besiß - Erwerbungen hierin ebenfalls fein Hinderniß gefunden werden. Hinsichtlich der gemeinschaftlichen Gottes-Aecter ist ein klares Geseh wünschenswerth, um nicht An- laß zum Fanatismus und zu Exzessen zu geben. Auch in Kroa- tien, Slavonien, Dalmatien soll den Evangelischen Ausnahme ges stattet werden, welche mit den Katholiken zugleich ihr Blut für das Vaterland vergossen haben; endlich wären bei den Regimen- tern auch evangelische Seelsorger anzustellen.

o M , 22. Nav. Der Königl. Preußische Geheime Lega:

tionsrath Dr. Bunsen, ist am 19. November in Bern eingetroffen.

Am lten d. M. war cine Versammlung protestaniischer Notabeln des Jura in

Tavanne, 109 150 Mann stark. Die-

| selbe genehmigte nicht nux die meisten Artikel der Jura’"schen Pe-

tition, sondern fügte noch cinige besondere Begehren bei, die be-

| souders den protestantischen Jura betreffen.

S panien. /

Madrid, 18. Nov. Das Ministerium, welches jeßt end- lich durch die C d

‘nennung des Herrn Montes de Oca zum Ma- rine-Minister, des Î

es Herrn Calderon Collantes zum Minister des des General Narvaez zum Kriegs-Minister vollzäh: lig ist, hat der Königin nachstehenden Bericht vorgelegt, worin die Gründe für die Auflösung der Cortes angegeben werden: „Sefiora! Fhre verantwortlichen Rathgeber würden dem Ver- trauen, womit Jhre Majestät ‘sie bechrt hat, nicht so entsprechen, wie es ihre Pflicht’ ist, wenn sie, bei der gegenwärtigen schwierigen Lage, nicht ibre Stimmen zum Throne erhöben, um die Uebel, weiche auf der Nation lasten e bedrohen, darzulegen und zu- Ev. Majestät wird sich eriunecn, in welchem Zustande sich das Land befand, als das Kabinet vom Dezember vorigen Jahres, von dem noch ein Theil der Ministerium befindet, und dessen Haupt

moeiho irg aA, L iv

und dite,

Ein fünfjähriger Krieg hatte erschöpft; es gab feinen Artillerie - Park, Magazine mehr und wenn man vorher mit Recht bätte sagen fonneu, daß die Hülfsquellen weit unter dem Bedürfnisse seyen, so hätte die Verlängerung des Krieges diesen Man: gel auf das betrübendsie gesteigert. Die Armeen hatten beträchtliche Verluste erlitten; man hatte Aushebungen von Menschen und Pferden ausgeschrieben, allein es fehlie an Kleidungsstücken und selbst an Waf- fen: die befreundeten Mlchte, die uns bisber mit Waffen versehen batten, weigerten sich, dies ferner zu thun. Die Vorräthe an Lebens- mittel waren aufgezebrt, obne daß es aus Mangel an Geld möglich gewesen wäre, sie zu erneuern ; die Haupt-Steuer, die außerordentliche Kriegs-Steuer, brachte während mehrerer Menate nur Papiergeld ein, und bei dem Allen, ñ

{asi

Sesiora, war es nothwendig, noch energischere A1 als früher, wenn man größere Nesultate er- laugen wollte, wie das Heil ciner Sache sie erforderte, deren größte Gefahr aus dex Langsamkeit entsprang. Die Fortdauer des Krieges hatte

| indeß die Eraltation bis zur Wuth gesteigert ; die Aufregungen , dle

Unruben an verschiedenen Punkten der Halbinsel, die blutigen Repres-

| falien endlich, die überall Trauer und Schrecken verbreiteten, waren

nicht mehr der Ausdruck des Charakters und der Gesinnungen der Spanier, foudern der Ausdru eines Zustandes, in den sie durch etnen fünfjährigen, unheisvollen Krieg versezt worden waren, der wohl fähig war, andere Kräfte, als die ihrigen zu érshüttern. Unsere Küsten wa- reu von verschiedenen Feinden umgeben; Andalusien wurde von einer furchtbaren Empörung bedroht, von der die Ereignisse von Alucemas, Ceuta und Melilla unzweifelhafte Vorboteu waren. Der Feind unter nahm große Rüstungeu, üm die Hauptstadt zu bedrohen, und dies Als les verlangte eiue große Anstrengung, einen verzweifelten Ente {luß, um den Krieg durch fräftige Mittel zu beendigen, 1 dem man nöthigenfalls alle Aufmerksamkeit, alle Hülfsmittel nur auf diesen Qweck verwendete, ohne sich um Gefahren und Unannehmlichkeiten irgend einex Art zu kümmern. Die Regierung dachte daran, Gesete zu beendigen und vorzubereiten, die, unter ruhl- geren Umständen erörtert, das Wohl des Landes bewirfen fönntell, und das Gelingen oder Mißlingen dieses Planes, #0 wie er gefaßt wurde, fann unmöglich als ein Beweis gegen die Entschlossenheit des Königlichen Willens angeführt werden. Die Cortes hätten eine grone Stüßge sevn können; ihre Aufflärung und- ihr unbestreitbarer R tismus würden alle Schwierigfeiten überwunden haben, allein weiß, in welchem Zustande sich der Wille eines Jeden befand, ta ohne Zweifel für das Beste des Landes zu fämpfen glaubte. An Minister , Señora , werden es niemals wagen , den Wi N

ihrem Urtheile zu unterer die Ersten , welche dieselben achen)

vteluiehr 1 rbitterung der Gemüther und

Fe, Ne MUP : daß die

allein fle glaubten ,

die fortwährenden lebhaften Debatten über Gegenstände, die nicht di- reft auf die Becudigung des Krieges sich bezogen, die Absichten des Kabinets vereiteln würden, und in dieser Ueberzeugung riethen sie Ew. Majestät, von Jhrer constitutionellen Prärogative Gebrauch zu machen. Der Feldzug wurde aus Gründen, die nicht von dem Willen der un- besiegbarcn Generale abhingen , verzögert, die Erbitternug nahm zu, die Gefahreu wuchsen dur die Ungeduld, und die allgemeine Unjzu- friedenheit gab fich auf eine solche Weise zu erkenuen, daß eine einzige Handlung der Unvorsichtigfeit in einer Lage, welche die Regierung, att ihr Krast zu verleiben, vielmehr derselben beraubte, ihre Pläne reiteln und- ihre Hoffnungen auf die Beendigung des Krieges vernich:- Es gab inde noch andere wichtigeu Ursachen, die Ew. Majestät mitgetheilt wurden, und das Ministerium mußte Jhnen ra- iben, von einer anderen constituticuellen Prärogative Gebrauch zu machen. Die Ereignisse des Krieges wurden noch verzögert. Die Wahlfrage brachte die Gemüher von dem Gegeustande ab, beruhigte sie aber nicht, und fonute es auch in der That nicht. Die Aufmerk- {amfeit war siets auf das große Uebel des Landes, den Krieg, gerichtet ; die Beendigung deé Krieges war der allgemeine Wunsch, so wie der Gegenstand der nnausgesezten Sorgfalt der Spanier. Jn einer fol- chen Stimmung fanden die Wahlen statt. Man wählte die Cortes, um den Krieg zu beendigen : allein als sie fic) versammelt hatten, án derte ein unerhörter Vorfall den Staud der Dinge. Die Bedingung der Wahl änderte sich plóulich. Sollte man sich deshalb von Neuem an die Nation wenden? Die Kritif und die Politik werden diese Frage entscheiden,oder fie ift vielmehr schon entschieden, (Fs fann fuürNieinand mebr zweifelhaft seyn, daß, nachdem eine so plôuliche Veränderung im Lande eingetreten, man die Naticu vou neuem befragen inußte. Die Regie- rung wünschte indeß die Cortes zu behalten und hat die Diskussion in dem Kongreß mit Vergnügen eroffuet. Vis dahin war die Negierung mit verschiedenen Waffen bekämpft worden, wie es unter ähulichen ümsiánden nit jeder Regierung der Fall feyn wird, die das Glüct nicht für sich hat ; aber das Glück gewährte üus eine nnerwartete Gunst. Durf- ten wir eine hartnädigeOpposition befürchten, als wir denCortes unser Giück welches immer mit dem des Landes identisch ist, mittheilten, und alle Mit- tel zu einer allgemeinen Pacifizirung in Händen hatten? Durften wir uns zurückziehen, ohne uns ven Vorwurf zu machen, daß wir vielleicht da- durch dem Lande schadeten? Dies ist ein anderer Punkt, den die Kri- tif und die Politik, wenn sie Rechenschaft geben von dem (Gange der Ereignisse, z11 entscheiden haben. Wenn die Minister Ew. Majestät dur) das bfentlische Urtheil verurtheilt werden, so wird man wenig- stens eingestehen müssen, daß F Gründe zu ihrer Handlungsweise haí- ten. Qu derselben Zeit, als die neuen Depurtirten und Senatoren in Madrid anfamen, lefea eine Menge Adressen ein, worin die Bevolke-

welche jene gewählt hatte, Ew. Majestät Cilik wünschte und das Verfahren der Regierung billigten: dies geschah auc) später von einem der legisiativen Körper in Ausdrücfea, wie die Um- stände sie erforderten. Wit der Freude, welche die Regierung empfand, mischte sich ein Gefühl von Unruhe und Besorgniß, veran- laßt duch einen Konflift, der bald eine Thatsache wurde. Das Mini- erium, welches bei dem einen legislativen Körper Wohlwollen und Anhänglichfeit gefunden hatte, wurde von dem anderen heftig angegrif- fen, während es fortwährend das Vertrauen Ew. Majestät verdiente. Welchen Schmerz auch dieser Konflikt Ew. Majestät und Jhren Mi- nistecu verursachte, sie sind es nicht, die ihn ceranlaßten ; sie baben s0- gar selbst auf die Gefahr bin, daß man von ihnen glaube, sie wollten

C der Gefahr den Rücken weuden, mehrmals ihre Entlassung in die Hände Ew. Majestät niedergelegt.

ve

ten fonnte.

rung ,

Da die Schwierizkeiten, nicht die ministerielle Frage, sondern die des Konfliftes zwischen den beideu par- lamentariscen Körperschaften zu entscheiden, für den Augenblick ju groß waren, so riethen die Minister Ew. Majestät, für eine veschränkte Zeit von einer Jbrer constitutionellen Prärogativen Gebrauch zu machen. Ew. Majesiit, das Unterpfand des Vertrauens, der Liebe und des Glüctes

für die Spanier, weiß, daß das Ministerium jene Absicht batte und zwar j

erst, nachdem Ew. Majestät den Wunsch des Kabinets theilweise er- füllt hatte, indem Sie auf diese Weise Mittel zu neuen Combinationen, wenn dieselben möglich wäre, darboten. Allein in dem Augenblicke, als diese versébnende Maßregel in den Cortes bekaunt gemacht werden sollte, faßte ciner der beiden legislativen Körper, ohne Zweifel von sei- nein Eifer hingerissen, in Abwesenheit dex Minister, einen Entschluß, der die Frage auf cine so ernste Weise verwictelte, daß die Nothwen- digkeit, die Natlon ju befragen, unvermeidlich wurde. Die Erklärung, die Abgaben zu verweigern, kann, obwohl unstreitig gegen die Ab- sicht des legislativen Körpers, von dem sie auêgzing und desjenigen Theiles der Nation, der sie mit Freuden aufnahm, eine Sache, deren Triumph kaum erst gesichert war, in die größte Gefahr stürzen. Neben dic- sem Bewußtseyn der Gefahr erhebt sich einerseits eine Prärogativ-Frage,

während andererseits die relative Stellung der beid-n Elemente des |

Kongresses eine Schwierigkeit darbietet, die unübersteiglich scvn würde, wenn man uicht die Nation befragte. Wir bedauern diefe Maßregel, allein die Dinge sind bis zu dem Punkte gediehen, daß nur ein Weg möglich ist. Unterdessen ijt cs die Pfllicht des Ministeriums, nichts zu unterlassen, was die allgemeine Pacifizirung herbeiführen kann, und es wird sehr gern seine Verantwortlichkeit dem Urtheil der Cortes unter- werfen. Die Orduung mit unerbittlicher Festigkeit aufrecht zu erbalten, die nöthigen Hülfsmittel herbeizuschaffen, damit der in unscren Händen gesicherte Sieg nicht in die unserer Feinde übergehe, und da- mit das Spanische Volk über die Erhaltung seiner Justi- tutionen und über die Regentschaft Ew. Majestät werde, das ift die gebieterische Pflicht Jhrer Regierung. und großmüthige Herz Ew. Majestät kann eben so wenig wie die Ge- sinnung Jhrer Minister audere Gedanken zulassen, als die, durch die vollständige Befestigung des legitimen Thrones Jhrer erhabenen Toch- ter, der Königin Isabella 1l., und der Verfassung von 1837, die Minister Èw. Majestät beschworen haben, und die fie, selbst mit (Sefahr ihres Lebens, den Cortes unversehrt übergeben werden, den Staat zu retten. Unterdessen legen sie Ew. Majestät folgenden De- frets-Entwurf zur Genehmigung vor. Madrid, 18. Nov. (Gez.) Evariste Perez de Castro, Lorenzo. Arrazola, Francisco Narvaez, ose de San Millan, Saturnino Calderon Collantes, Manuel Mon- tes E Dei

Hierauf folgt das Königliche Dekret, welches folgendermaßen lautet:

„In Betracht, daß mein Minisierrath mir die Nothwendigkeit dar- gethan hat, in Folge der großen Ereignisse, welche den öffentlichen An- gelegenheiten ein durchaus verändertes Ansehen gegeben haben, den Willen der Nation zu befragen, verordne ih, diesem Rathe gemäß, als Königin -Regeutin des Köntgreichs während der Minderjährigkeit meiner erhabenen Tochter Jsabella 11. und in ihrem Königlichen Namen, ïraft der dur den 26sten Artikel der Verfassung uir verliehenen Prä- rogative, wie folgt: Art. 1. Der Kongreß der Deputirten ist aufge- löst. Art. 2. Ju Gemäßheit des 26sten Artifels der Verfassung soll der Senat zum dritten Theil erneuert werden. Art. 3 Die neuen Cortes sollen sich, in Gemáßheit desselben Artifels der Verfassung, am 18, Februar 1840 in der Hauptstadt der Monarchie versammeln. Jhr habt Euch danach zu achten u. \. w. Jch, die Königin-Regentin,. Im Palast, 19. Aber 1839.“

TÂAr lel

Von der Türkischen Gränze, 13. Nov. (Schles. Z.)

Jn Presrendi dauert der Aufstand noch immer fort. Kürzlich hat die revolutionaire Obrigkeit auf einmal die Austreibung aller Fremden beschlossen, und den Beschluß mit vieler Strenge voll- führt. Von Seiten der Regierung ist noch immer keine Maß- regel zu einer Beilegung des Aufstandes getroffen worden, was die Rebellen sicher macht. Die Montenegriner haben neu- lih wieder einige strafbare Necfereien an den mit der Landes- Vermessung nächst ihrer Gränze beschäftigten Oesterreichern verübt, was jedoch, da der Vladika die dringendsten Befchle und Mah- ungen gegen diesen Unfug erlassen hat, nur als Exceß Einzelner etrachtet wurde. Der mit den Herzegowinern abgeschlossene ewige riede hat durch die Montenegriner schon jet eine Unterbrechung erfahren. Gegen 2000 der Lebteren sind nämlich vor einigen Ta-

hierüber |

| nun der Leser auf

i eigenthümlichen Vortug

beruhigt } Das edle |

welche | Alt-Deutschen Völker zu wenig gewürdigt und | neueren Förschungen der Deutschen über diese Verhaitnisse vertraut

j gezogen wird.

| östlichen Europa, wobei es als cine eigenthümliche Meinunc faßers hervorgehoben werden tag,

1363 gen in das Gebiet von Herzegowina eingefallen, haben ein Dorf | úberrumpelt und vieles Vieh als Raub hinweg getrieben. Nach | dem ersten Schrecken schickten sih die Türken zur Verfolgung | der Räuber an. Da diese einen ziemlihen Vorsprung gewonnen | hatten, so versuchten die Türken einen Strich Oesterreichischen Gebiets, um jenen den Rang abzulaufen, zu überschreiten, allein, wie faum vorher den sich zurückziehenden Montenegrinern, o wurde nun auch jenen nicht gestattet, das Kaiserliche Gebiet zu verleben, worüber es mit dem Oesterreichischen Gränzkordon zu ei nem kleinen Scharmúütel kam, in welchem einige Türken, darunter ein an der Gränze berüchtigter Räuber ihr Leben einbüßten. Diese neuen Vorfàlle liefern in Vercin mit frühern den Beweis,

N

daß der Vladika von Montenegro nicht die Kraft besißt, die

gellosiakeit seines Volkes in solchen Schranken zu halten, daß mit |

den Gränznachbarn ein friedliches Wissenschaft, Kunst und Literat1 Rußland in historischer, statistische und literarisher Beziehung darges dáus Bulgarin, aus dem Russischen H, von Brackel. Geschichte. ter V Karten. Riga und Leipzig, 1839.

Verhältniß mödalich ist.

v}

C DFi ac

mit drei Karten. Miga und Leipzig Noch immer ist bis jeut kein Ueberfluß an sold handen, wozu wir zu e r ge zinsid sischen Reiches nach feinen zivar sowohl der Vergangenhe Um so willkfommener muß uns daher welche von einem Ei chen, dem è Gebote stehen, weld rx Fremde nicht uns in einem auéfüt 1 Gemälde sten Veziehungen vorzufüßren verspricht, und mit Ne warten, daß des Verfassers in der literarischen Welt schon w ter Name auch bei dieser Schilderung seines Vaterlandes, Ruf bewahren werde, und daß hier etwas werde geleistet werden von dem Standpunkte bei der Ubfaf ; gefordert fann. Denn bis jegt find von der j nur zwei Theile erschienen, von welchen der cine schichte des Russischen Voikes Unf Darstellung des Russischen Reiches auf einen ziemlichen Umfang de er Beide stehen Übrigens ganz {elbsständig nebeucinande daher auch als besondere Werte betrachtet 1 ¡ Was nun zunächst die historische Abtheilung diefes W so erbellt gleich aus der Vorrede, daß diese Arbeit nicht auf lich gelehrien Charafterx Anspruch macht, indem der Verfasser bemerft daß er die Russische Geschichte für aüe Stände des S s ; schreibe oder für Le1te, welche auf den verschiedensten Stufen dung und Aufflärung steben, weshalb er auc Darstellung befolgen zu müssen glaubte. Wir haben es einer für das größere Publifum berechneten Arbeit zu thün dem hier in Betracht fommenden Gebiete sich îo- gleich orientiren könne und die nöthige Umficht gewinne, sind in diese Geschichte die wichtigsten Begebenheiten der allgeme e ein- geflohten, und es sind furze aber vollständige Umrisst Gesezgebung, Regierung, Verwaltung ì (Gewohnheiten aller der verschiedenen einem mittelbaren oder unmittelbaren überhaupt und besonders mit den Russen der Verfasser nicht dem Anspruche, die Zueil fältia erforscht uud benugt zu haben hervor, die einy

A Maric

N of 4 L

11a)

I wt 52 a CLLCD

euischen B

nog 4

en 25oites der Bli- eine eigene Urt der Ier aitg

Damit

Uni0 De Volker

Verlkei

und

'imischen Ueberlieferungen in die Geschichte aufge- nommen zu haben, weil dieselben die einzigen Quellen für die Schil- derung der Sitten, Gebräuche und der Kultur eines Volïes in seiner ersten historischen Periode seven. Verfennen läßt sich übrigens nicht daß, wenn der Verfasser bei seiner Arbeit nicht einen bestimmten Zweck

und einen bestimmten Standpunft rückfichtlich des Publifums gehabt

hätte, er jenen Verhältnissen bei aller ihrer Wichtigkeit doch nicht diefe

besondere Aufmerksamkeit gescheuft haben, und daß er zugleich das

Hineinziehen der Geschichte der übrigen Slaveu 11 r

ren Europäischen Völker in diese Geschichte mebr bes:

Wie \ich dies jedoch für die folgende Zeit derseiben gesi

erst die weitere Fortsezung lehren, inden dieser erste Theil bei feine

nicht unbeträchtlichen Stärke (176 S.) die Russische Geschichte

bis zur Gründung des Russischen Staates

YXahrhunderts führt. Auch ift von de ‘sten hier behandelten Ab

schnitten zu bemerken, daß sie für Deutsche Leser eben nicht viel Er-

sprießliches darbieten werden, da leßtere gewiß in vielfacher Be

mit dem Gegenstande weit besser vertraut sind, als es der Verfasser

und dann auch der Ueberseßzer des Werkes voraussekt. Denn vo1

neun in diefem Theile enthaltenen Abschnitten 1

Schilderung von dem Zustande des Römischer

fange unserer Jeitrechnung. Der zweite schildert de

der Germanischen Völfer nach ihrer Verfassung, Abstammung

und. Gebräuchen, und der dritte Abschnitt schließt

Slavischen Völker auf, indem zunächst geschichtliche

über das alte Vaterland der Slaven geäußert werden und sodann der v

die Mitte des neunten

Beziehu

er erste

an!

uns die Wel Muthmaßungen

L Zustand Rußlands und der dasselbe zurZeit derVölfkerwanderung bewohnen- den Slaven und auch der Name der Slaven behandelt wird. Aufjeden Fall bat der Verf. dabei das Leben und den eigenthümlichen Charafter der sich zu wenig mit den macht. Deun nur daraus und aus cinem einseitigen Patriotismus läßt es sich erklären, daß das Leben und Treiben der Slaven Uber die Gebühr: hervorgehcben und dem Germanischen zu jener Zeit seibst vor Der vierte Abschnitt führt uns in den Skandinavischen Norden hinein, dessen Verhältniß zu deu Russischen Slaven befaunt- lich von der größten Wichtigkeit ist, und daran reiht sich noch das, was über den Finnischen und Lettischen oder Litthauischen Volfsstamm zu sagen ist, welche als Nachbarn der- Russen mit diesen in stete Verdin dung gestanden haben. meinen Kampvf der gesammten Nordischen Welt gegen das Römische Reich zur Zeit der Herrschaft der Gothen, Hunnen und Bulgaren im

3 dos Nop des Ver-

daß er die Slaven nicht in einem Zustande der Unterthänigkeit, sondern als Bundes-Genossen jener Völ- fer erfennt, so daß auch ihnen ein Theil des Ruhmes an dem Umsturz jener Weltherrschaft zufallen müsse. Dann lernen wir in den beiden folgenden Abschnitten weiter das Leben der Slaven fenuen, wie sie das Ost-Römische Reich bestürmten, Griechenland überschwemmten und bevölkerten, an der unteren Donau eigene selbsiständige Reiche gründe-

ten, und wie fie in den Baltischen Gestade-Landschaften von der Elbe

! bis zur Weichsel in einer Reihe größerer oder kleinerer Stämme hers- | | vortreten.

ort Das achte Kapitel schildert daher die kriegerischen und po- litischen Beziehungen der wesilihen Slaven zum Fräniischen Reiche

| zur Jeit Karl's des Großen und seiner Nachfolger, und ers am Schlusse |

es Buches im neunten Kapitel gelangen wir zu den Russischen Sla- ven in Ost-Europa, wo uns nach einer übersichtlichen Angabe über

| thre verschiedenen Stämme nebst deren Sitten und Gewohnheiten die

Normannuen oder Waräger im Konflift mit denselben dargestellt wer- den. Der Verfasser bemüht sich dabei, die Spuren einer aiten Kustur der Russischen Slaven nachzuweisen und die politischen Ursachen anzu- geben, welche fie veranlassen , diejenigen Normannen zu sh zu rufen, durch welche nun zu Notvgorod der erste Gründ zu dem heutigen Ruf- sischen Staate gelegt wurde. | :

Was das zweite Werk anbetrifft, so möchte sich der Verfaffer bei dem Deutschen Publikum einen großeren Dank als durch die Heratis- gabe des ersteren erwerben. Zwar bemerft derselbe nicht mit Un- ret, daß es bei Rnßland weit schwieriger sev, eine vollständige nd sichere Statistik Je bc ben, als bei manchen anderen Europäischen Lan-

dern, weil der Russische Staat sich gerade jegt in einer Zeit der s{n?!-

IDETOC j

mit }

Der fünfte Abschnitt schildert uns den allge- |

von C. Îmmermann.

len Entwicfelung befindet. Doch sind auch alle in E getheilten Angaden, welche wie hier größtentheils Sang er pon Cha- rafter haben follen, von einem Einheimischen mit Dank anzunehmen Auch ift der Verfasser mit den statistischen Arbeiten der Ansländes Rees Rußland nicht unbekannt und hat dieselben auch oft benutzen zu müs- sen geglaubt. Nach einigen einleitenden Bemerkungen über die Quel- len und Hülfsmittel dieser Statistik behandelt er zuerst die Füundamen- alfräfte des Russishen Staates unter den beiden Rubrifen: von den Lande und dem Volke. Zur ersten Rubrik gehören die Gränzen, die Grü- ßenverbáltnisse und das Klima Rußlands, woran sich zugleich der Abschnitt über die Mittel der Communication anschließt, in welchem wir mit dem Qu- stande des merfwürdigen Kanal-Sbvstems, vornehmlich von der Wolga äus zur Newa nach Peteréburg, und mitder Schifffahrt und dem Handelsverfehr auf diesen Wasserstraßen befannt gemacht werden. Der Abschnitt vou den Bewohnern Rußlands nah ihrer Abstammung rnd Verbreitung und von der verschiedenartigen Wichtikgkeit der Bevölkerung ist beson- ders ausführlich, und führt uns ein überaus großes Detail vor. Dann folgt als zweiter Theil die Volksbildung und zwar find unter dem Namen der pbysischen Kultur an zehn Sweige der Thätigfeit der Be- wohner Rußlands durchgenommen, der Landbau, die Viehzucht, Forst- wirthschaft, Bienenzuc)zt, Seidenbau, Gartenbau, Weinbau, Jagd Sischerei und Bergbau. Dach wäre es dabei wohl wünschenswerth ge- wesen, wenn diese Verhältnisse mebr durch historische und geographische Notizen belebt und eriäutert worden wären, da die Durchsicht von Ta- bellen, welche sebr zahlrei dem Buche angehängt sind, und die 2 gleichung der darin enthaltenen Angaben etwas schr Ermüdend iebri werden die diejem Buche beigefügten drei Karten, die cine eine statistisch Vebersicht des Europäischen Rußlands, 115

è Vsiatische und Amerikanische Rußland und die dritte das

iet des Ural darstellt, dazu beitragen, den Jnhalt des Bu- ranschaulichen und dasselbe zum Gebrauche zu empfehlen. E

*-

442

Je11S

er Eisenbahn-Fahrten am 28 November.

ini

ÚUbgang | Zeitdauer von E E

U

Zeitdauer

r

S i

L E r o)

r Morgens. | Mittags... | Nachmitt. | Abends... |

ilm 7 Uhr

Morgens 14 B

tet

I

x «U

t

ICAMniit,.

Nbends

v4 en D

Lr

336,02‘ Par, ] Queliwärme 6,99 N

? R.iFlußwärme 2,49 R.

9 R. {Bodenwärme 6,39 R. Ausdünstung 0,021‘ RH« Niederschlag 0,211‘ Rb» Wärmewefel 4- 4,7 ©

4. t: L §2 99, Par... +4+- 4,59 R... —+- 4,09 R... 84 pEt. 2,

liner Bes Den 29. November 1839. fmtlicher Fonds- und Geld-Cours8-Zettet. e Pr. Cour. «s | Pr. Cour N! Brief. Geld. N| Brief. | G L 163 8 Oxtpr. Pfaudbr. |3Ìè | 108 1025 /g Pomm. do: |3à| 103 E U2! Kur- u. Neum. do. |3»| —— Sechlesische do. 3ë| 102! 2 | Coup. und Zins-| | | Sch, d. K. u. N.—! 961 2 i Gold al marco |—| 216 Neue Dukaten Friedrichsd'or Aud, Goldmügns-! ¡015 12! Zeu à 5 Tul. 103 ‘/, [Diskouto

St.-Sct:nld-Seh. 14 4 Pr. Eugl. Obl, 30.1 4\ PrámSeh.d.Seeh.|—|

nürk. Oblig. (34) Neum. Schuldv. |3è| Berl. Stadt - Obl.| 4

Köunigsb. do,

lus 102 is 70/4

Eibiuger dos á agiià dito. do. ¡3h 1 0, Danz. do. in Th A7 la ck | v Westp. Pfandbr 3:01 A 104

Î

j —| |

| |

| |

Grossb, Pos. do,.! 4j

s Warte Bre Amsterdam, 25. November. ieder. wirkl. Schuld. 51/6. 59/4 do. 98/4. Kanz-Bill, Passìve 6!/,. Ausg. Sch. —. Zinsl, 7. Poln. —. VUVesterr. Met. 103%. Antwerpen, 24. November. Neue Anl. 235/16. 8/5. Frankfurt a. M., 26. November.

Oesterr. 59/, Mer. 1068/, G. 49/0 9938/4, Br. 21/,%% 573/, Br. (9/, 243/, G. Bank - Actien 1964. 1962. Partial - Obl. 151 Br Loose zu 500 Fi. 143!/,. 143. Loose zu 100 Fl. —. Preuss» Präm. - Sch. 70 Br. do. 4°%/ Anl. 102 Br.

993! “D /A4

59/6 Span, 2R3/, Preuss,

8

Präm. Sch. —,

Zins,

Poln. Lonose 69!/; 69. 59/4 Span. Anl, 83/,. 8!/,. 21/29%/0 Holl. 505/16. 507/s. Kisenbabn- Actien. St. Germain 555 Br. Versaules rechtes Ufer 460 Br. do. linkes Ufer 295 Br. Strassburg - Basel 310 G. Bordeaux - Teste —. Sambre - Meuse Leipzig - Dresden Köln - Aachen 84 Br. Comp. - Centrale —. Hamburg, 27. November. Bank - Actien 1640. Engl. Russ. 106? g. Petersburg, 22. November. Mt. 38!/,. Hamb. 34!/,. ' Paris do. à 500 FI, 693/,. Königliche Shauüspiele. N Sonnabend, 30. Nov. Im Schauspielhause: Die Drauk Messina, Trauerspiel in 4 Abth., von Schiller. Sonntag, 1. Dez. Jm Opernhause: Oberon, König der Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abth. , mit Ballet. Mustk von C. M. von Weber. Die neue Decoration des ersten Attes ist entworfen und ausgeführt von dem Königl. Decorattons: Maler Gerst. : Z e Preise der Pläbe: Ein Plas in den Logen des ersken Kan ges 1 Rthsír. 10 Sgr. 2c. Im Schauspielhause:

5 Abth. , von Shakespeare : ¿ G A Montag, 2. Dez. Im Schauspielhause: Die beiden

Schüken, komische Oper in 3 Abth. , Musik von A. Lorßing. În Porédam: Die schelmische Gräfin, Lustspiel in 1 Aft,

Lond, 3 404. Poin. | 300 FI.

9 63! 2

von

Romeo und Julia, Trauerspiel în

Hierauf: Ein Tag Karl Stuart des

Zweiten, Lustsptel in 4 Avth., von J. B. von Zahlhas.

Königsstädtisches Theater. “L Sonnabend, 30. Nov. Die Puritaner. Oper in 3 Aten, Nach dem Jtaliänischen, von Friederike Elmenveich. Musik von

Os int. O tas 1. Dez. Der Minister und der Seidenhändler,

oder: Die Kunst , ershwdrungen zu leiten. Lustspiel in 5 Atten, nah dem Franzdjischen des Eugen Scribe, überscst von Karl Riemann, für die Königsstädtische Bühne eingerichtet von A. Wolff.

Verantwortlicher Nedacteur Arnold. T T p

Gedrucft bei A. W. Hayn.