1839 / 338 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Allgemeiner Anzeiger

Bekanntmachungen.

Nachdem der Unter : Forsifafsen - Rendant Christian August Dalichow mit Erde eines Kasendefets n

sle|selben zur freien Disposition verabfolgt mird und der

von Jägerholz entwichen und die Regulirung

Devitverbältnifse nothwendig erscheint, so werden a

und jede, welche an denselben aus irgend einem Rechts- haben vermei-

uen, zu deren Anmeldung und Nachweisung in termino

ie Fos

damit dur den in termino 18. Februar f. J. zu er- lafsenden Präklusiv-Abschied für immer werden präflu-

grunde Forderungen und Ansprüche z1!

¡6. Dezjember d. YJ., 6. u. 27. Januar k. unter dem Rechtsnachtheil vorgeladen, daß sie

dirt und G ALeNen werden. Darum im § 12. November 1839.

(s S.) v. Méller, Praezes.

ie A R R E

Sdtftctal-Citation.

Es ist Todes-Erfklärung naczbenaunter Verschollenen

bei uns beantragt worden :

1) Johann Andreas Gottlieb Wehrhold aus Held- rungen, geberen zu Eiéleben den 12. Januar i754, der aus der Straf- Anstalt zu Zwieau 1782 ent-

wichen ist,

Fchann Carl Adam Hiertïing, geboren zu Wiehe den 24. November 1782, der seit ctwa 32 Jahren

als Musitus verschollen,

Fohann Christian Beholdt, geboren zu Oberheld- rungen den 14, Mai 1776, welcher vor 30 und einigen Fahren als Maurergeselle auf die Wan- derschaft gegangen ist und vor ungefähr 26 Jah- ren von Kopenhagen aus die lezte Nachricht von

sich gegeben hat,

Yohann Carl Riíttel, geboren zu Heldrungen den 31. September 1797, Sohn des in Bretleben ver-| storbenen Wachtmeisters Rittel, Sattler und seit

1819 versŸchollen, ohann

gyn Michael Fulsche, geboren

der in die Fremde gegangen,

Fohaune Mazie Seeberg, geboren zu Cölleda den i: eimar, wo sie edient, fortgegangen ist und zulegt 1815 in Ge- ellschaft eines Preuß. Soldateu zu Wesel ange-

21. Januar 1797, die 1813 von

troffen worden sevn foll, Fohann Gottlob Reichardt, geboren en 10, November 1791, und sein

4, Mai 1795,

von denen der Erstere 1810, der Leptere 1813 als Fleischergeselle auf die Wanderschaft ge- gangen, und welche beide am 1. August 1816 aus Amsierdam meldeten, daß sie nach Ame- rifa, der erstere namentiich nach Philadelphia,

u reisen im Begriffe seven, 16)

derschaft gina, 1805 aus Staszow in

nach Rußland gezogen ift, 32) “Fohann Œamucl

Personen

eri. Rusfischen Carabiniec-Regimcnte verstorben sevn sell,

zu St. Ulrich bei Mücheln den i%. Januar 1771

der etwa 17 Fahr alt von Sachscnburg weg als Schneidergeselle in die Fremde ging und sich nach

Oslindien gewendet haben soll,

14) Heinrich Wilbelm Jubiß, der den 20. Oktober 1803

ba Sachsenburg als Sattler:

U Henmleben gebceren, Sohn des Meister ottfried Jubiz daselbst, nachher zu und Gorsteben, jet zu Rixieben if,

ónigl. Hofgericht zu Greifswald, den

ndreas Hofmann, geboren in Oberheld- rungen den §8. September 1767, welcher in den Bahren 1790 bis 1792 dort weggegangen und

roumveter in Dänischen Diensten gewesen seyn sl, ; u Gorsleben en 11. April 1780, der 18 Yahre alt als Schnei:

P Großmonra m ruder Yehann Gottfried Reichardt, geboren daselbst den

Christian Christoph Eduard Zobel aus Cölleda, ge- boren zu Eisleben am 23. November 1806, der als Bettchergeselle 1825 auf die Wanderschaft ging, 11) Nohann Christian Spindler, geboren zu Dber- ecldrungen den 15. Mai 1771, der zu Ende vo- rigen Jahrhunderts als Bäckergeselle au vie Wan: olen, wo

er sich als Bädernzeister nicdergelaffen, schrieb und na amtlicher Nachricht um dieselbe Zeit herum

ranz Rothe, geboren zu Grofß- monra den 4. März 1789, der Kapellmeister beim Nusffischen Militair war, zulegt unterm 14. Fe- bruar 1326 schriftliche Nachricht von sich gab ‘und nach Aussage einiger von dem Polizeimeister zu Sehisira im Gouvernement Caluga vernommenen / vor mehreren Jahren, vom 9. Juni 1829 urlicégereizuet, als Kapellmeister vom Zten Kai: \ zu Schiftra

18) Ernft Angust Gäbler aus Sacsenburg, geboren}.

© {Rothe zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, spä- ‘testens -im obigen Termine \ich zu melden und ihre Ansprüche Van tyEN, widrigenfalls die beantragenden Seitenverwandten des 2c. Nothe für die rechtmäßigen Erben angenommen werden, ihnen das Vermögen des-

nach erfolgter Präklusion sich etwa meltende nähere oder gleich nahe Erbe alle ihre Handlungen und Dis- positionen anzuerkennen und zu übernehnen schuldig, von ihnen weder Rechnungslegung noch Ersatz der er- bobeuen Nuzungen zu fordern berechtigt, sondern si lediglich mit dem, was alsdann noch vondem Vermö- gen und der Erbschaft vorhanden is, ¡u begnügen verbunden if.

Tólleda im Herzogthum Sachsen, den 13. Dfktober 1839.

Königl. Preuß. Land- und Stadt(ericht. rend s

Sdéictale-e Citation.

Nachbenannte Abwesende :

1) Fohann Nicolaus Texel, geboren z1 Ziegenrück am 27. September 1751, außereheliäer Sohn der am 9. Oftober 1771 gestorbenen Chritine Spbislle Pensel, nachher verehelichteu Musfeter Göge (er pn fch als Maurer von Ziegenrüct nach Brom-

erg gewendet und von dort am 17. Juli 1792 die legte Nachricht von sich gegeben); Paul Philipp Wüsiemann, geboren zu Erfurt an 16. Dezember 1799, Sohn des versterbenen Bür- gers Johann Christoph Wüstemaun (er iff noch während seiner Minderjährigfeit in die Fremde gegangen und hat seitdem von seinem Leben und Aufenthalte feine Nachricht gegeben); Fohann Jacob Gottschalk, geboren ¡u Ziegeurück am 11. Mai 1782, Sobn des dortigen Rachtwä-0- ters Johann Adam Gottschalk (er foil anf die Wanderschaft gegangen seyn und vor ungefähr 34 his 36 Fahren die legte Nachrichi von sich ge- geben haben); , Xohann Jacob Führer, gevoren zu Elrleben am 31. Zuli 1762, Sohn des dortigen Einwohners Paul Führer (er {l im Jabre 1790 als Hand- werksgeselle nah Rußland gegangen seyn und bat seitdem von scinem Leben und Aufenthalte feine Nachricht gegeben); Christoph Schollmever, und Christoph Foscph Anton Schollureyer, Söhne des oh. Heinrich Schollmeyer, geboren zu Wachftädt îm Kreise Mühlhausen , der ersie am 19. April 1770, der ¡weite am 13. Juni i774 (fic sind im Jahre 1792 unter das Mainzer Militair gekom- men und haben seitdem von ihrrm Leben und Aufenthalte nichts hören lassen); Fohann Friedrich Vindel, geboren zu Erfurt am 19. Oftober 1785, Sohn des dasigen Zeugmäachers YJohaunn Ernsi. Vindel (er hat sich in feinem Hten oder 16ten Lebensjahre von Erfurt entfernt und im Jahr 1818 von Havannah ans die leste Nachricht von sich gegeben); Fohann Mathias Strauß, geboren zu Walschle- ben am 160. September 1766, Sohn des verstorbe- nen dortigen Einwohners Johann Heinrich Strauß n soll hon in seinem siebenten Lebensjahre ab- anden gefommen, anderen Nachrichten zufolge aber ver e 60 Fahren unter die Kaiserlicz Deslerreiczischen Soldaten gegangen, mit dem Be: neral Laudon in den Türkenkrieg gegangen seyn und seit mehr als 40 bis 50 Fahren von seinem Leben und Aufenthalte feine Rachricht gegeben haben) ;

9) ohann Ernst Wilhelux Hering, geboren z1u genrucf im November 1770, Sohn des Schmidt: meisters Joh. Christoph Hering (er is im Fahre 1794 nach Mainz gegangen und hat seitdem von seine Leben und Aufenthalte keine Nachriht egeben);

10) Fohann Werner Walther, geboren ë Erfurt am

33. März 1800, Sohn des Webers Samuel Wal.

ther (er ist am 6, Roveuber 1818 guf die Wan:

derschaft gegangen und hat zulegt unterm 20. Juni

1825 von Bescgiga in Ungarn geschrieben, seitdem

aber von seinem Leben und Aufeuthalte keine wei-

tere Nachricht gegeben);

31) Christine Maria Reinstein, geboren zu Erfurt am

3. März 1805, Tochter des Musketiers Fohann

Christian Reinstein (sie hat seit länger als 10 Jad-

rein: nach ibrer am 5. März 1829 eingetretenen

Großjährigfeit von ihrem Leben und Aufenthalte

5 feine Nachricht gegeben) :

Bie-

1

geselle in die Fremde ging und vor etwa 14 Xah:|12) Christian Ludwig Schneider, geboren zu Sachsei-

ren ven Nostock aus, daß er na Umerika gehen

wolle, geschrieben haben

dil, 15) Xohann Benjamin a Ut Heßler, geboren zu Rd den 21. Oftober 1766, und sein Bruder 16) Velde Christoph Yacharias Heßler, gebore zu

Heldrungen den 21. Oktober 1768,

welche beide als Bôttchergeselien in die Fremde sich begeben baben und Ersierer 1790, Legterer 1787 von Holland aus zu Wasser gegangen sevn sollen, ihr Name wird auch Häßler

geschrieben,

17) Fohaun Caspar Sichting, geboren zu Großmonra en 7. Oktober 1796, der 1813 oder 1814 als Flei- schergeselle in die Fremde ging und zulegt aus Pensvlvanien in Nord-Amerika an seine Mutter

in Großmonra geschrieben haben soll.

Da diese Verschollenen seit den angegebenen Zeitpunk- ten und seit länger als 10- Jahren Nachricht von sich werden sie nebst ihren unbe- kannten Erben und Erbnehmern ‘hierdurch öffentlich 9 Monaten, oder spätestens

nit gegeben haben, fo

vorgeladen, sich innerhalb

in dem auf ; den 12. September 1840, früh 9 Uhr.

vor dem Herru Land- und Stadt ericzts-Affefsor Wun- derlicz in unserm Geschäfts-Lokal anstehenden Termine persönlich oder schriftlich zu melden. und weitere An- unter der Warnung, daß außer- dem die genannten Verschollenen für todt erklärt wer- den bekannten Erben resp. a!s herrenloses Gut dem Königl. Fisfus überwiesen wer-

iveisung zu erwarten,

den und ihr Vermégen

den wird. / a 12. Da hiernächst die vom ifira vernouzmenen der: 50d gea nar ay Samuel Franz Rothe aus Großmeúra, eine Wi perscn, die er für scine Ehefrau aus egeben, bei gehabt habe und diefe nach seinem Tode von Schi verschwunden sey, so werden auf Antrag der Geschwi ser und Geschwisterkinder des verschollenen 2c. jualeih alle diejenigen, welche eit i

gleich uahes Erdrei

Nobtcmiar zu ersonen erwähnt habeu, daß chollene, Kapellmeister Johaun

eids- i a

othe en näheres oder t im Vermögen des Kapellmeisters

burg am 9. Auzust 1776, Sobn des dasigen Schulmeisters Friedrich S&hrhardt Schneider (er foil

und nach einer unbestimmten Nachricht zu Co- lombo auf dec Jusel Xeylon leben, hat jedoch seit der angegebenen Zeit von seinem Leden und Auf- enthalte: feine Nachricht gegeben);

werden auf den Autcag ihrer Verwandten, beziehungs- weise Abwesenheits-Kuratoren, sammt ihreu ctwa zu- rücfgelassenen unbefannten Erben und Erbnehmern, unter welchen die Erben des 2c. Texel äd 1, dessen Chefrau Anna Elisabeth, geborene Sictel, und deren 2 Kinder namentlich aufgerufen werden, hierdurch Ff: fentlich vorgeladen, sich vor oder spätesiens in dem auf den 9. September 1840, Vormittags 10 Ubr, vor dem Deputirten Herrn Land- und Stadtgerichts- Rath Lozzeu an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten [Termine persönlich oder durch einen zuläsfigen Bevoil mächtigten, wozu die Hexren Justiz - Kommissarien Schmeißer und De. Wiidmüller vorgeschlagen werden, zu melden, sonsi aber ju gewärtigen, daß fie, die Ab- wesende;:, für todt erflärt werden und das von ihm urücégeiafsene Vermögen unter Ausschließung der ün- efanuter: Erben oder Erbnehmer den ich legitimiren- den Verwandten und in deren Ermangelung dem Kö- niglichen Fiskus übereignet werden wird.

Erfurt, den 5. November 1839. __ Künigl. Preuß. Land - und Stadtgericht. v. Mpenen.

Neunte Pu g Ai! die Actien der Magdeburg-Cöthen-Halle- Leipziger Eisenbahn-Gesellzechaft.

Nach S. 3/des Gesellschasts «Statuts wird hiermit auf jede Actie der Magdeburg-Cöthen-Halle.Leipziger Lisetibahn - Gesellschaft eine neunte Einzahlung :|von zehn Thalern Preuss. Courant ansgesehrieben, die vom 2. Januar 1840 an, spä- testens aber

in unserem Geschäfts « Lokale (Regierungs - Strasse No. 7) an die Gesellschafts - Kasse zu entrichten ist.

Auswärtige Actien-Inhaber können, wenn sie sich nicht eines hiesigen Vermittlers bedienen wollen, die Zahlung, jedoch nur bis zum 16. Januar k. J. in Berlin an die Herren Anbait & Wagener,

oder :

in Leipzig an die Herren Hammer & Schmidt leiaten. Jeder Einzahier hat mit dem Gelde die be- treffenden Quittungsbogen. nebst zwei, nach der Reihefolge derxelben georúneten, gleichlautenden De- signationen, von denen die eine auf einen gan- zen Bogen geschrieben seyn muss, hei der Zahlung einzureichen, woranf ihm die andere Designation, mit der Interimsqvittung des Empfängers versehen, sofort zurückgegeben weräen wird. Einige Zeit später können dann die Quittungsbogen, auf wel- chen inzwischen ein Mitglied des Direktoriums, un- ter Beidruckung eines Stempels, über die geleistete Zahlung quifttiren wirá, gegen die Interimsquittung wieder eingelöst werden.

Wenn auf eine Actie jefzt Theilzallung bis zum 18, Janiar 1840, niclit eingegangen ist, £0 wird, nach sellschasts- Status, der Eigenthümer derselben von uns öffentlich ausgefordert werden, die ausgebliebene Zählung, und ansserdem eine Conventional - r traïe

auszeschriebene Abends 7 Uhr. &. G des be-

die

29. Februar k. J.

funfzehn Thaler, spätestens am ar l und büsst,

an die Gesellschafts-Kasse zu entrichten,

pünk tHich Genüge leistet, düie srihere Zahlung, S0 wie jedes fernere Anrecht auf die Actie ein, die dann. nach S. 6 des Statuts, öffentlich für null und nichtig erklärt und für welche eine neue Actie creirt und nach &. 8 des Statuts für Rechnung der Gesellschast bestmöglichst verkauft werden wird Magdeburg, den 1. Dezen.ber 1839. i Direktorium der Magdeburg - Cöthen -Halle- Leipziger Risenbahn- Gesellschait Francke, Vorsitzendér.

Békanntmachunsg. : Da bei dem jezigen Stande der Louisd'or diefe Boldsforte nicht mehr zu dem bisherigen Saße in Zah- sung angenommen werden fann, so haben die Unter- zeichneten sich dahin geeinigt, auf den Messen zu Leip- zig, Franffurt a. d. O. und Braunschweig den Louis- dor von nun an nicht héher, als mit einem Auf- \chlage von zwei Gr. oder 14 vCt. über den reellen Courswerth gegen Preus. Cour. anzuneßmern. Der Preis des Louisd'or gegen sogenanute Meßzahlunag wird, dur Zuziehung des gewöhnlichen Agio, nach dieser Berechnung regulirt. Elberfeld und Barmen, am 21 ) J. W. & E. Biank. Gedrüder d des Funde Eid. Boedinghaus& Co. J: G. mendabl Söbne. —- M. Leser & Co. --—- Mesyger & de Barv. —- Ostermann & Rothe. A. Rit- tershaus & Co. Rurmann & Mectel. Gebr. Schniewind. Johann Simons Erben.

21. November 1839, J. H. DEl-

Literarische Anzeigen. Die Buchb- und Musikhandung

von T. Trautwein in Berlin, breite Str. No, 8, erneuert die ergebeuste Enipfehlung ihres reichhal- tigen Lagers von rohen und elegant gebund nen |Büchern, Muaikalien aller Zweige der Tonkunst. | Werken über Theorie der Musik und Biläni«sra be- |rthmter Musiker alter und neuer Zeit. Nicht mit- [der sind daseldsc alle avderveit 5ffeutlich arigezeg- iten Gegeonsiände des Bucb- und Musikhandels, wor- lunter aueh die Ausgaben zu ermässizten oder herah- ¡gesetzten Preisen, jederzeit zu baben,

| |

| Bei C. G. Ackdermann in Deßau ist so eben er- schienen: S h

| Darstellung der Kriegs-Begebenheiten [in Deffau während der Jahre 1806 -- 1815. | Bon einem Augenzeugen. 8vo, geh. 15 sar.

i Deßau war währeud des Krieges 1813 bis zur Leipziger Schlacht einer der wichtigsten Punkte an 'der Mitteletbe, wo die verbündeten Heere ihre Ueber: gänge über diesen Strom ven dem rechten Ufer auf

[das liuke hewirften, und deshalb dürfte diese Erzäh-

lung aller daselbs vorgefalleuen Kriegsereignife auch ljeut noch von mannigfaczem Juteresse fevn,

| N | besonders Preußischen Heeres, welche an

r

[rür die Veteranen des

; A ch 6 „10e (dies mwlirdigen Kampfe Theil nahmen. am 10. April 1792 nach Ostindien gegangen sevn | esem rubmwürdigen Kampf t

Qu erhalten in Berlin bei E. S. Mittler, Stech- babn Nr. 3, so wie in dessen Handiungen in Pofen und Bromberg, iu den Stuhrschen Buchhand- sungen zu Berlin und Potsdam, bei F. Dúmmler und in der Oehmigfkeschen Buchhandlung in Berlin.

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bot, granzesscze Straße Nr. 20a, erschienen und durch alle Buchhandlungen zu bezichen : Kirchen- und Reformationsgeschichte der Mart Brandenburg von C. W. Spieker, Dr. der Theologie und Philosophie. Erster Theil. gr. 80. Subscriptions - Preis 2 Thir. 20 fgr., Ladenpreis 3 Thlr. 10 sgr.

Der rühmlichen Bestrebungen ungeachtet, welche auf dem Grunde allgemeinster heilnahure der vaterländi- schen Geschichte zugewendet worden sind, ift dennochz ein für die Entwicfelun derselben höchst wichtiger reis, die Geschichte der Kirche in der Mark, unbeach- tet geblieben, gon der Einfluß derselben auf die Gestaltung des Staats, auf die Förderung und Hem- mung seiner Kräfte, auf die Erhebung und Herab- Buraiguna des Volfs, kaum irgendwo deutlicher her- vortriit als in diesem den Slaven durch Waffengewalt

am 18. Januar 1840, bis Abends 7 Uhr,

eutrissenen Lande, und die Märkische Kirche, durch die

“|cim’s li. und seines Bruders

von fünf Thalern Preuss. Courant, zusammen also!

wenn er dieser Aufforderung nicht vollständig und}

VI, mit!

A 4 . | S0 eben ift in dem Verlage von Dunccker & Hum- y

1384 r dic Preußishen Staaten.

religiöse Gefinnung der Fürsien und deren thätige Frei gebigkeit, an geisilichen Anstalten und an frommen Stif tungen eben lo reich gewesen ist, als die südwestlichen Gegenden Deutschlands. Unser Vaterland hat seinen Wohlstand, seine Kultur, sein reges und freies Leben seine Xnteiligenz und Tüchtigkeit, seinen Ruhm und seine Größe der Reformation zu danken. Längere Zeit mit der Erforschung dieser Verhältnisse beschäftigt, be- wog den Verfaffer die Feier der dreihundertjährigen Gründung der evangelischen Kirche in der Mark Bran: denburg, gerade jeyt mit einer Arveit hervorzutreten deren G egenstand die vollständige Kirchen- und Re- formationégeschichte der Maa rf bildet.

Der reicve Stoff sell in drei mäßigen Bänden ver; arbeitet werden« Der erste jegt erschienene Band führt die Geschichte der Kircze von der Einführung des Christenthums bis zum Erlöschen der Asfauischen Linie (1320), der zweite Band bis zum Tode Joachim's [. (1535), nnd der dritte Band, der die e! e Re: |formationsgeszichte umfassen soll, bis zum Tode Yog:

ohann von Cüstrin ¡(1571). Nicht zu verwechseln mit diesem Werke i| idie von deniseiben Verfasser. iu demse!ben Verlage erz ¡schtenene Schrift : j | Geschichte der Einführung der Reformation in die | Mark Brandenburg. Zur dritten Säfularfeier j ¡m 1. Nevember 1839. ar. 8vo. geh. Preis 25 sar, Berlin, im November 1839.

1

î

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j í or

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--- Die

‘Geschichte. ge. 8§vo, 1839. ¿ Thir.)

Die nunmehrige Vollendung dieses ausgezeichneten zunächst für katholische Unterrichts: Anstalten de stimmten neuen Lehrbuchs der Geschichte wird um fo willi \fommener sevn, da dasselbe eines fo raschen und allge meinen Einganges fich zu erfreuen hatte, daß vem 1ften Kursus schon! eine neue 2 li wurde, bevor noch der Schluß des Ganzen er schienen war. Da die 4 Ubtheilungen für die ver {chiedenen Schulklafsen und Lehr-Kurse einzeln ver- fäufiich sind, so wird dadurcz die Anschaffung die: ses trefflichen und wohlfeilen Werks um so mehr er leichtert. —- Mit gleichem Belfail und Erfolg ift in demsetben Verlage von Herrn Professor Pr. J. Bed herausgegeben :

Lehrbuch der christl. Religion für Schule und Haus. Nach den Grundsägen der kathol. Kirce dargeste'it für höhere Unterrichts-Anfialten und gebil» dete CEöristen. Ir Theil: der christlive Giaubddl gr. 8vo. 1825. 4 Thlr. -— 2r Theii: Sittenlehre. gr. Sra. 1836. 4 Thlr. —- (Eiu 3x und 4r Theil fol?

gen dazu nach.)

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u flage erforder:

reußische Staats-Zeitung.

Allgemeine

E E E E ———

Berlin,

Freitag den 6ieu Dezembe

r 1839.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Majestät der König haben dem Gefreiten Gottfried Ferdinand Weber 1. der Garde- Medaille mit dem Bande zu

Se. Weist und dem Pionier Pionier - Abtheilung die Rettungs - verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben geruht, den bisherigen Regie- rungs-Assessor, Freiherrn von Senden zu Königsberg, zum Re- gierungs-Rath bei dem Regierungs- Kollegium zu Merseburg zu befördern.

Se. Kdnigl. Hoheit der Prinz Albrecht ist nach dem Haag abgereisî.

Angekommen: Se. Excellenz der General Lieutenant und fommandirende General des Îten Armee-Corps, von Zille 1, von Franksurt a. d. O.

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E Lan Ll

P aris, 30. Nov.

Die Widersprüche, die si der „Consti

tutionnel‘“ in seinem gestern mitgetheilten Artikel über Spanien | sind von der Presse nicht unbeachtet |

zu Schulden fommen läßt, ‘e nich gelassen worden. Dietes Journal, weiches sich fast allein noch

der Beaufsichtigung der Oppositions- Blätter unterzicht, was um

so anerkennenswerther ist, die ven gehört haben, äußert fich über jencn Artikel

da Subventionen bekanntlich auf

| in folgender Weise: „Selrsame Widersprüche! Gerade diejenigen, die bei aller Gele- genheit sich am mißtrauischsten zeigen, wenn es auf die National- Ehre ankommt, und die sich beständig len, daß die Französische Würde vernachlässigt werde, bceifern sich am meisten, dem zu widersprechen, was unserm Stolze schmei- cheln fönnte. Man sieht, daß der Journalismus überall derselbe is. Jn England preist er die Politik des Französischen Ka- binets, und zieht die des Brirtischen Kabinecs in den Staub; in Frankreich lobt cr die Politif des Britischen Kabinets und verwirft dic des Französischen Kabinets, er übertreibt die Schwäche un- serer Armee und die Stärke der fremden Bataillone; cr breitet wohlgefällig vor aller Welt unjere angeblichen Fehler aus, selbst auf die Gefahr, Frankreich der Verachtung auszujeßzen. So ver- steht der Journalismus die MNational-Chre in allen Ländern, wo er auf despotische Weise regiert. Möge das „Journal des Dé: bats‘/ nun auch fernerhin ausrufen, daß das Uebel, welches die Journale zuweilen anstifteten, reichlich durch das Bute, welches durch sie geschicht, ersekt würde. Es steht ihm frei; wir ha- ben eine ganz entgegengesebte Meinung, und wir glauven, daß das Uebel, welches die Journale verhindern, bei weitem nicht dem, was sie anstiften, gleichkommt.“

Der Kdnig hat neuerdings einige wegertt politischer hungen verurtheilte Vendeer vollständig begnadigt.

Die Explosion in der rue Montpensier giebt zu den verschieden- artigsten Gerüchten Anlaß. Es scheint indeß gewiß, daß bis zu die- ser Stunde noch nichts über den Zweck und über die Urheber dieser neuen Höllen-Maschine ermittelt worden ist. Die Kabrio- let-Kutscher, die dicht bei jener Gegend siationirten, und die sämmtlich verhört worden sind, hatten durchaus nichts Verdächti- ges wahrgenommen. Aber etne Dame, die einige Augenblicke zuvor in der Nähe der Passage Potier auf Jemand wartete, will geschen haben, daß sich ein Mann von etwa 50 Iahren, ziemlich gut gekleidet, zu mehreren Malen dem bezeichneten Orte genähert habe, gleichsam als ob er den günstigen Augenblick zur Ausführung seines gefährlichen Unternehmens erspás hen wollte. AÄls se -ihn das lebte Mal wiederkehren sah, bücfte er sich bis zur Erde, und entfernte sich dann durch die Passage, die nach den Galerieen des Palais royal führt. Einige Sekunden später sah ste Feuerfunken, die sich langsam der Fensterecke näherten. Sie wollte hinzueilen, um dieselben auszu- lôschen, als plößlich der Schuß ertönte, und sie \o erschreckte, daß sie zu Boden sank. Die Gazette des Tribunaux de stätigt alle gestern gegebenen Details und fügt hinzu, daß, aller Wahrscheinlichkeit nach, eine

Feuerwerts-Bombe, ähnlich denen, die man vor einiger Zeit in Beschlag genommen,

»I T o)

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und mit denen man Versuche in Vincennes angestellt habe, die Explosion veran- laßt hätte. Der Polizei-Kommissarius des Viertels hat sich heute in Bealeitung seines Secretairs nach den Werkstätten verfschie- dener Schneidermeister begeben, die in der Passage ‘Potier, dem Orte gegenüber, von wo die Explosion ausgegangen is, wohnen. Sämmtliche Arbeiter, über 59 an der Zahl wurden verhdrt, und mußten ihre Namen und Wohnungen zu Protokoll geben.

Der Temps sagt: „Wir wissen nicht, ob der Explosion einer Art von Höllen- Maschine eine besondere Wichtigkeit beizu- legen ist; aber die Verhaftungen und Durchsuchungen, dic in Folge eines von der Polizei entdeckten Komplotts stattgefunden haben, scheinen ernstlicher. Man hat gesagt, daß, indem man ganz etwas anderes suchte, eine Korrespondenz Louis Napoleon’s gefunden worden \cy, die viele angesehene Personen kompromit- tire. Wir wissen nicht, ob dieses Gerücht gegründet is; aber wix wissen bestimmt, daß die Polizei, einem Komplotte nach- \spürend, welches sie für ein Gemisch von Legitimität und Bona- partismus hält, wichtige Paviere in Beschlag genommen hat, und daß diese Papiere den Verdacht der Polizei bestätigen. Jn Folge dieser Entdeckungen sind die Herren von Crouy - Chanel verhaftet worden.“ /

Der Moniteur bestätigt heute die (Fonstitutionnel“ gemeldeten Veränderungen

rps.

gestern nach dem im diplomatischen

| denschaften aufzuregen, wie 3.

Wi | Kollegium, einen kleinen Oppositions- Triumph davon zu tragen,

| Hauvtstadt des ersten Reiches der Welt.

in der Behauptung gefal- }

Heute beschäftigte sich der hiesige Assisenhof mit Abhdrung der Angeklagten Vilcoq, Bechet und Allard, die eine neue Num- mer des „Moniteur republicain‘“ hatten erscheinen lassen. Das

| Urtheil wird erst morgen gefällt werden.

Man versichert, daß schon seit drei Tagen das Entlassungs- Gesuch des Marschalls Valee im Kriegs-Ministerium eingegan- gen sey. Ob dasselbe angenommen und wer in dicjem Falle zum

| Nachfolger des Marschalls ernannt worden ist, darúber verlautet | noch nichts.

Die Presse rügt nachträalih noch daé Ausscheiden des Herrn Laffitte aus dem General « Conseil des Seine - Departe- ments. „Unter dem Vorwande““, sagt sie, „daß es ihm an Zeit mangele, scheidet Herr Laffitte aus einer Versammlung aus, wo man sich mit núblihson Fragen beschäftigen und zahlreiche Jn-

| teressen fördern fann, wo man aber allerdings ohne Geräusch | und ohne Aufsehen arbeitet.

Nux möge sich aber irgend ein Comite- bilden, welches keinen anderen Zweck hätte, als die Lei- B. das Comite wegen des allge- meinen Stimmrechts, s wird Herr Laffitte Zeit finden, dabei zu seyn, ihm zu präsidiren, die Cirkulare desselben abzufassen

Ì / : : j : w. Es zeigt si eine Aussicht in irgend einem Wahl-

i so wird Herr Laffitte Zeit finden, Glaubens - Bekenntnisse abzu- c

legen und sogar Reisen zu machen, um patriotischen Banketts beizuwohnen. Kurz, Herr Laffitte hat hinlänglich Zeic übrig, um der Popularität nachzulaufen; er hat aber nicht genug, um sich still und geräuschlos mit den wirklichen Interessen der Stadt, die er bewohnt, zu beschäftigen, wäre diese Stadt auch die In dieser Hinsicht ist Herr Laffitte durchaus der Mann seines Jahrhunderts und sei- ner Partei. Lärm machen, Lobsprüche einjammeln, sich ein Pie-

| destal errihten, von wo aus man sich der Menge zeigen könne,

dies ist der Patriotiómus, wie ihn unsere Zeir gestaltet hat.“

| Bei Gelegenheit der Deputirten-Wahl im fünften hiesigen

| Bezirke trirt die Spaltung, die sich schon bei Bildung der ver-

¡ schiedenen Wahl. Reform-Comitä!s zwischen der linken Seite und

| der äußersten Linken kund gegeben hatte, noch entschiedener her-

| vor. Der Courrier français sagt, er könne die Erwählung | des Herrn Michel nicht wünschen, da derseibe einer Partei an- gehdre, die nur dureh eine Revolution wieder zu einer politischen

Bedeutung gelangen kdnne. Der Grundsaß der jehigen Regie-

rungsform dürfe nicht mehr in Frage gestellt werden, wohl aber

müsse man alle diejenigen Reformen verlangen, die eben die jebige Form vollkommen sicher stellten. Aus diesen Gründen unterstüße er die Kandidaten der constitutionellen Linken und widerseße sich den Kandidaten der radikalen Partei. Der Na- tional erwiedert darauf: „Also die Wähler müssenjekt die von Herrn

Odilon Barror gebilligte Wahl gutheißen, oder man droht ihnen

mit ciner Revolution. Niemals har man viellcicht die politische

Unduldsamkeit weiter getrieben. Vor 6 Monaten sagten die von

dem 15. April gewonnenen Skribler zu den Wählern: Hütet

euch , die Herren Thiers oder Barrot zu ernennen, wenn ihr euch nicht einer socialen Erschütterung ausseßen wollt. Jene | furótbaren Anarchisten wurden nichtsdestoweniger wieder erwählt, | und wir haben keine Erschütterung verspürt. Heute untersagt

das Comité Barrot seinen radikalen Gegnern den Eintritt in die | Deputirten-Kammer, unter Androhung einer Revolution. Die | Grundsäße und die Taktik aller exclusiven Parteien , die nach

| der Ausbeutung eines Monopols streben, haben sich also seit 20

| Jahren nicht verändert. Siegreich oder besiegt, zeigen sie sich von derselben Abneigung gegen ein gemeinsames Recht, und ge-

| gen die logische und aufrichtige Anwendung des großen Grund- | faßes der Volks - Souverainetät beseelt.“ Diese Explicationen | scheinen feine große Eintracht unter den Oppositionen fúr die | nächste Session zu versprechen.

j Man hatte gestern an der Börse das Gerücht verbreitet, daß Abdel Kader ein Französisches Regiment überfallen und in Stük- fen gehauen habe. Dies Gerücht erweist sich als ganz unge-

| gründet.

| Toulon, 25. Nov. Fast alle Schiffe, die sich ohne Be- | stimmung auf der Rhede befanden, haben uns, neueren Befeh- | len zufolge, verlassen, oder halten sih zum Absegeln bereit. | Diese unerwartete Bewegung läßt auf eine neue Wendung der | diplomatischen Unterhandlungen schließen. Die Brigg „le Gre- | nadier““, von Herrn Ralland, cinem Ordonnanz - Offizier des

Königs, kommandirt, ist auf Observation nach den Jtaliänischen

Küsten abgegangen. Er hat den Befehl, die Häfen von Genua,

Livorno und Civita vecchia zu besuchen, sich mit unseren Konsuln

zu verständigen, und die etwaigen geheimen Rüstungen zu er-

micteln, die von Seiten der Französischen Legitimisten unter- nommen werden möchten. Die Brigg „Euriale“/ hat ib Kano- nen an Bord genommen, ihr Personal vermehrt und wird in einigen Tagen von hier nah Tripolis und Malta mit einer ge- heimen Mission abgehen. i Marsfeille, 22. Nov. (A. Z.) Mit Stolz empfangen die Franzosen die lebte Nachricht aus Konstantinopel; denn der Hatti- | scheriff, welcher der Türkei ihre neue Constitution verkündet, ist | nichts Anderes als fast Wort für Wort das in der ersten Sibung | des Connell Witiiité publique im Mai 1838 redigirte Pro- | tokoll, das von den beiden Französischen Mitgliedern dieses Ra- | thes, Herrn Cos, Secretair von Reschid Pascha, und Herrn | Barrachin, gegenwärtigem Gesandtschasts-Rath der Türkei in Pa- ris, abgefaßt wurde! Nur Ein wichtiger Punkt fehlt vor der Hand | noch: das Aussprechhen des an Fremde zu bewilligenden Rechts, | Eigenthum in der Türkei zu erwerben. Doch muß dasselbe | folgen. Das Ganze isst ein Meisterstück von Reschid, der in den schon vom leßten Journal de Smyrne bezeichneten háu- figeren Divan-Sibungen eine völlige Uebereinstimmung unter den Ministern der Pforte bewerkstelligte und, wie der Französische

Adel in der merkwürdigen Nachr vom 4 August Verzicht auf

seine Privilegien leistete, die Türkischen Großen gewissermaßen

bewog, ihren monopolistischen Rechten zu ent agen. Denn was es ihnen gekostet haben mag, die Besteuerung über sich ergehen zu lassen, wissen die nur zu beurtheilen, die ZUgegen

waren, als der jetzige Geschäftsträger in Paris, Talatr Efendi, zuerst eines Tages diesen Vorschlag im Cousel d’utiliie ynblique wagte, und ein allgemciner Entrúüstungssehrei jeine Stimme übertäubte. Die Briefe, die wir von Konstantinopel erhalten, können nicht genug die Pracht und den Eindruck der dffentlichen Feierlichkeit - schildern, bei welcher der Hattischerif von Reschid Pascha am 3. Nov. im Suthaneh (Palast- der Ro- sen) verlesen wurde. Juteressant war es für die Fremden zumat, hier zum erstenmal Türken, Armenier, Griechen, Juden und deren Priester, die alle ausdrücflih dazu eingeladen worden, mitten unter dem Corps der Ulemas und unter allen Türkischen Beamten versammelt zu sehen. Auch das war unerhört, daß das diplomatische Corps, das noch bei der Feier der Sàbelum- agúrtung in ein sehlechtes Zelt, unbeachtet vom Sultan Und Uun- bogrúßt von den Behörden, verwiesen worden, förmlich als Zeuge der Ceremonie dciwohnte. Besonders ergreifend wird der Augen- blik beschrieben, wo der Scheih der Sophienkirche ein feierliches Dankgebet zum Himmel aufsteigen ließ und die Versammlung ihn oft mit ihrem Amen unterbrach. Unsere Briefe fügen hinzu, daß der junge Sultan die Vorschläge des Divans, als ihm dcr einmüthige Beschluß desselben vorgelegt wurde, mit Eifer und Feuer ergriff. Sehr wahrscheinlich hat das Eintreffen des Herrn oon Pontois mit seinen neuen Justcuctionen Reschid Pascha und dessen Freunden den Muth gegeben, mit dem lange in sich ge- tragenen Plan hervorzritreten.

Großbritanien und Jrland.

London, 20. Nov. Der Herzog von Wellington, der- si wieder des besten Wohlseyns erfreut, i vorgestern von London, wo er zu der großen Geheimeraths-Versammlung fich eingefun- den hatte, auf seinen Landsis Strathfieldsaye zurückgekehrt.

Die Tory - Blätter enthalten noch immer tägliche Bülletins ber die Besuche der verwittweten Königin auf den Landsißen des fonservativen Adels und über die glänzenden Festlichkeiten, die ihr zu Ehren überall veranstaltet werden.

An die Stelle des als Legations: Secretair nach Florenz ge- henden Herru Spencer Cowper ist Herr J. Howard zum Pri vat-Secretair Lord Palmerston's ernannt worden.

Lord Kinnaird ist zum Hof-Jägermeister ernannt worden.

In Newark soll der Tory-Kandidat, Herr Thesiger, und in Devonpert ebenfalls ein Tory, Herr Dawson, bei den dort be- vorstehenden Parlaments-Wahlen alle Aussicht haben, gewählt zu werdeu.

Herr O'Neill, Parlaments-Mitaglied für Hull, soll nebst sei- ner Sattin und Schwägerin zur katholischen Kirche übergetreten seyn.

Frost's, dos bekannten Chartisten-Chefs, Advokat hat an den Minister des Innern, Marquis von Normanby, cincn langen Brief geschrieben, worin er sich über die Hindernisse bcklagt, die man der Verthcidigung der Newporter Gefangenen in den Weg lege, und namentli verlangt, daß man den Beginn der Gerichts- Verhandlungen in dieser Sache weiter hinausschieben solle. Der Chartiften-Führer O'Connor hat an einen seiner Freunde in New- port geschrieben, daß seine Börse und seine Zeit den verhafteten Chartisten zu Gebot stehe.

Die HofVeitu ng von gestern Abend publizirt das Spe- zial-Kommissorium, durch welches Sir N. C. Tindal, Oberrich- ter des Gerichtshofes der gemeinen Prozesse, Sir : einer der Barons des Schaßzkammer-Gerichts, Sir J liams und Ebenezer Ludlow zur Abhaltung der außerorde Assisen in Monmouth über die gefangenen Chartisten er! werden. Dieselbe Zeitung meldet die Beförderung nant Gray, der den Westgate-Fnn zu Newport gege rúhrer vertheidigte, zum Hauptmann.

Es defärigt sich, daÿ Lord Hill, der Ober-Befehlshaber der Armee, bekann!lich ein Tory, sich in einem Befehle an den betreffenden Distrikts-Kommandanten in sehr bestimmte tadelnden Ausdrücken über mehrere Offiziere ausgesprochen hat, welche an einem Banket der konservativen Partei in Aihton- under -Lyne Theil genommen und dort, ohne zu widersprechen, der Rede eines gewissen Herrn Roby zugehört haven, die in Bezug auf Unehr- erbietigkeit gegen die Königin und Schmähungen über ihre Hofstaat die mehrerwähnte Rede des Herrn Bradshaw zu Can- terbury wo möglich noch übertraf. Jn dem Befehle hcit es unter Anderem nach Darlegung der Thatsachen: :

„Bei diesem Stande der Sache, der 1hm in jeder Beziehung fchr peinlich ist, bleibt Lord Hill nichts Anderes übrig, als Jhuen aufzu: tragen, daß Sie dem Obersten Thomas und jedem anderes jt den ün jec Jhrem Befehl stehenden Truppen gebürigen Offizier, der be! Jer Gelegenheit anwesend gewesen ist, Sr. Herrlichteil bestimmtes Uns „ent schiedensies Mißfallen fund geben und fie daran erien „daß sie als Dífiziere im Dienste verpflichtet sind, fich alf ibre militairischen PAid ten zu beschränken, und daß, wenn sfe unter irgeua Se jen Umsiauden oder Vorwänden auf diese Weise wagen, sich politische 1 Parteiungen anzufzlicßen, fie einer f{were Verantwortlichleit verfalen und fich dem schwersten Tadel ausfeßen. Ju DeNI erten L riefe des Dberften Tbomas au den Generai - Adjutanten über diesen ‘Unangenehmen (Wes geustanè behauptet derselbe, daß er von dieser konservativen Associaticu „als Parlaments - Mitglied““ eiugeladen! worden sev. Zu Bezug auf diesen Puukt it mir (dem General-Adjutanten) 4 4 Auftrag geivorden, ausdrückli zu erslren, daß, wenn gleich Ea Hill egts an e tung vor den Rechten eines Parlaments-Mitgliedes nachste e, derselbe do nicht zugeben werde, daß irgen? et Offizier der Armee, seine Nechtfertigu1g darauf begründe, wenn er es flu gut befindet, sich zu

V e 1bregel berbeizulafsen, welche geeignet ist, deu Charafter und einer Mae Form lies Berufes zu gefährden.“ A Der Standard, der schon früher die getadelten Offiziere verthcidigt hat, is der Meinung, daß Lord Hill wohl nur durch das Andrängen der Minister genödrhigt worden sey, seinen Tadel auszusprechen, wie schon daraus hervorgehe , daß derselbe im Ganzen so gelind wie möglich ausgefallen sey. Dann erinnert dieses Blatt daran, daß auch Offiziere, der Whig-Partei angehö- rig wie General Ferguson und die Obersten Napier und Thomp- son, oft genug an den leidenschaftlichsten politischen Versammlun- gen Theil genommen, wobei indeß zu bemerken, daß diese, wenig- stens in den leßten Jahren, nicht, wie Oberst Thomas und seine