1839 / 346 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

“aan eee M DÜR E O e N

Fm Moniteur parisien liest man: „Ein Journal hat bel Gelegenheit einer neuerlichen Verhaftung von einem Vorführungs- Mandate gesprochen, in welchem der Name des Jnkulpaten 11 hlanco gelassen worden wäre. Es habe zu gleicher Zeit die Po. lizei: Inspektoren und Stadt-Sergeanten als freigelassene Galee- ren-Sklaven bezeichnet. Wir glauben, dergleichen Behauptungen nicht ohne Erwiederung lassen zu dürfen. Niemals und bei kei- ner Gelegenheit sind-weder- durch die Gerichts - Behdrden, noch durch den Polizei-Präfekten Mandate in blanco erlassen Wre: In dem in Rede stehenden Vorführungs- Befehle wegen Herrn Karl Durand, welcher von dem Instructionsrichter erigen wor- den war, hatte détselbe selbst den Namen, den Stand unddie Wohnung des Herrn Durand eingeschrieben. Was die Stadt-Sergeantén, Jn- speftoren und andere offizielle Agenten betrifft, so weiß alle Welt, daß die Verwaltung seit mehreren Jahren in keinem der verschie- denen Dienstzwéige , selbst nicht in den untergeordnetsten, freige- lassene Verbrecher anskellt. Das frühere Leben des Anzustellen- den ist, im Gegentheil, der Gegenstand der strengsten Nachfor- \{chungen. Das Corps der Stadt-Sergeanten insbesondere besteht fast gänzlich aus alten Militairs, die einen Theil ihres Lebens unter der Fahne zugebrächt und die Alle die chrenvollsten Zeug- nisse aufzuweisen haben.“ E : i

Die vori dem Minister der dffentlichhen Bauten niedergesebte Eisenbahn - Kommission hat in einer ihrer lezten Sißungen be- schlossen, daß die Compagnieen fortan diejenigen Grundstücke, mit deren Besiber sie sich nicht einigen können, jogleich zum Behuf des Bau's in Beschlag nehmen kdnnen, wenn sie zuvor eine, dem muthmaßlichen Werth des Grundstücks übersteigende Summe deponiren, mit welcher die von der Expropriations - Jury festzu- sellende Entschädigung gézahlt werden kann.

Auf dex Eisenbahn von Paris nah St. Germain sind im Monat Novémber d. J. 67,847 Personen gefahren. Die Ein- nahme belief sich auf §5,808 Fr.

Der Moniteur parisien meldet, daß man in der Woh- nung einer Person, die mit X. bezeichnet wird, und die, als der Theilnahme des Attentats in der rue Montpensier verdächtig, verhaftet worden. ist, 7 Pistolen, 11 Ladestöcte, 1 Dolch, 350 Batronen mir Kugeln, 60 größere Kugeln und 46 Feuersteine gefunden habe. Alle diese Gegenstände waren in ‘einem Koffer verpackt.

Der Univers erzählt: „Ein bekannter Diplomar hatte dem Herzoge von Bordeaux einen Besuch abgestattet, und als man mit thra darüber sprach, sagte einer der Anwesenden: „„Der junge Prinz hat viéle Feinde. „„O!/!‘/ erwiederte der Diplomat, „1 Wn L U Fetidè Hâttal

Briefe aus Konstantinopel sollen melden, daß in Folge der Einwirkung Englands die Unterhandlungen zwischen der Pforte und Aegypten gänzli abgebrochèn worden wären. Diese Nach- richt bedarf wohl nochy sehr der Beskätigung.

Großbritanien und Frland.

London, 7. Dez. Zur Erläuterung . der aus Jamaica ein- gegangenen helaen Vacbäichtei von der versöhnlichen Stirnmung, die das dortige Versammlungshaus bei der Wiedereröffnung der Le- gislatur gezeigt hat, ist ein Rückblick auf ‘die srüheren Verhält- nisse jener Insel zum Mutterlande zu werfen. Jeue Legislatur war mit dem vorigen Gouverneur, Six Lionel Smith, in Kolli- ion geräthen, weil sie die Einmischung der Regierung des Mut- terlandes in die disziplingrischen und gerichtlichen Beziehungen zwi- \then den Negern und ihren ehemaligen Herren nicht in dem Maaße dulden wollte, wie es in den von dem Gouverneur ihr vorgelegten Geseßben in Anspruch genommen wurde. Der Gou- verneur ging indeß von diesen Geseßesvorschlägen nicht ab, er empfahl sie immer von neuem , obgleich sie jedesmal verworfen wurde. Die Legislatur, hierdurh und vielleicht auch durch das persdnliche Benehmen des Gouverneurs gereizt, weigerte sich end- lich, ihre legislativen Functionen fortzuseßen, wenn man noch länger auf Durchführung jener Maßregeln bestände ; sie bewilligte die nöthigen Geld-Bills nichi, und die Verwaltung der Jnsel sah sich der grdß- ten Verlegenheit ausgeseßt. Unter diesen Umständen glaubten die Minister, das Parlament zum Einschreiten auffordern zu müssen, und sie schlugen ‘vor, nach dem in Kanada gegebenen Beispiel, die Verfassung in Jamaika zu suspendiren, und zwar auf der Stelle, damit der Widerstand der Legislatur gebändigt wúrde und es nicht auf dieser Jusel erst zu ähnlichen Auftritten käme, wte in Kanada. Die Tories, die schon gegen die Suspension der Kanadischen Verfassung angeknüpft hatten, fanden in diesem Falle einen solchen. Schritt noch viel weniger gerechtfertigt. Sie verlanaten durchaus, daß man der Legislatur von Jamaika erst Bedenkzeit gäbe, ehe man zu einer so unconstitutionellen Maß- regel feine Zuflucht nähme. Die Minister drangen im Unter- hause mit ihrem Vorschlage zwar durh, aber nur mit einer Majorität von 5 Stimmen. Es war also garnicht daran zu denken, daß ihre Bill vom Oberhause würde angenommen werden, und sie fanden sich daher veranlaßt, ihre Entlassung einzureichen. Wie sie darauf durch die Frage wegen der Aenderung des Hof- staats-Personals, in welcher die Kdnigin den zur Bildung eines neuen Kabinets herbeiberufenen Tories nicht nachgeben wollte, wieder ans Ruder gelangten, ist bekannt genug. Die Jamaika- Bill, deren unveränderte Annahme sie früher für unumgänglich crflärt hätten, würde dessenungeachter je6t in einer ganz verän- derten Gestalt von ihnen eingebracht. Sie machten der Oppo- sition das wesentliche Zugeständniß, daß sie der Legislatur von Famaika einé Frist gestatteten, indem dieselbe ers nochmals von dem Gouverneur aufgefordert werden sollte, die Gesetzgebung wie- der aufzunchmen, Nuk wenn sie auch dann noch hartnäckig sich dessen weigere, sollte der Gouverneur befugt seyn, die für. die Ver- waltung der Junsel durchaus ndthigen jährlichen Geseße auf cigene Autoritäc zu erneuern. Auch ‘diese Maßregel wurde zwar von der Opposition noch bekämpft, sie ging jedoch bei der zweiten Lesung mit einer Majorität von 34 Stimmen durch, und auf den weiteren Stationen ließen die Tories ihren Widerstand ganz fallen; auch ‘das Oberhaus gab der Bill, nachdem noch einige Modificationen darin vorgenommen waren, cine Zustimmung. Unterdessen hatten die Minister den Pflanzern von Jamaika noch ein ‘anderes Zugeständniß gemacht, da ihnen wohl darum zu thun seyn mochte, mit diesem Streite nicht ferner behelligt zu werden. Sie riefen den Gouverneur Sir Lionel Smith zurück“ und schickten Sir Charles Metcalfe, der vor kurzem aus Indien zurückgekehrt war, wo er sich durch seine liberalen Gesinnungen sehr beliebt gemacht hatte, an dessen Stelle. ‘Dieses Entgégentommen von Seiten der Regierung scheint nun beson- ders einen sehr günstigen Eindruck in der Kolonie hervorgebracht zu haben, denn die legislative Versammlung hebt es in ihrer ¿ntworts-Adresse auf die Eröffnungsrede des neuen Gouverneurs mit Emphase hervor, daß das Vertrauen zu temselben sie bewege, ihre Geschäfte wieder zu beginnen, uyd daß sie mit ihm vereint bemüht seyn wolle, die früheren Differenzen in Vergessenheit zu bringen, vorausgeseßt, daß auch die Minister ihren Arawokk

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gegen die Legislatur fahren ließen und nicht jeden ihrer Schritte als eine absichtliche Widerseßblichkeit auszulegen fortführen. :

Die dffentlichen Blätter streiten sich noch immer darübcr, daß die Königin béi der Anzeige von ihrer bevorstehenden Vermählung die Religion ihres Bräurigams mit Stillschweigen übergangen. Die’ Tory-Presse findet daxin einen argen Verstoß gegen das Her- fommen, weil der Britische Thron aufs engste mit dèm Prote-

“stäntismus, das ‘heißt hier- mit- der herrschenden Anglikanischen

Kirche, verknüpft )ey. Die ministerielle dagegen behauptet, daß nach- der Emancipation der Karholiken jener frühere Gebrauch, bei feierlichen Gelegenheiten das eine der christlichen Glaubensbe- kenntnisse ausdrüctlich hervorzuheben nicht mehr beobachtet wer- den fônne, da er-nunmehr ganz zeitwidrig wäre rfe tung dieser beiden Ansichten wird bis zur äußeren Leidenschaft- lichkeit getrieben, und dieOppositionsblätter lassen es dabei an gehö!sigen Insinuationen in Bezug auf die religidje Gesinnung der Bèonarchin und ihres künftigen Gemahls nicht fehlen. Neben diesen Strei-

cigkeiten wird auch viel ber: die politische und persdnliche Stel- |

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lung, die der Leßtere in England einnehmen wird , hin und her

gesprochen. Der Spectator unter Anderen bemerkt in diejer |

Hinsicht Folgendes: „Der Gemahl der Königin von England zu seyn, möchte die Verwirklichung eines romantischen Traums von menschlicher Hoheit und ‘irdischer Glückseligkeir scheinen: Rang ohne Verantwortlichkeit, Stellung ohne Pflichten, Reich- thum ohne Arbeit, Und, wäs- mehr werth als alles die: ses, erwählter Gemahl einer. jungen s{chdönen Dane, die, sollte sie auch ihrer ganzen übrigen Umgebung mißtrauen, sich dem vollen Vertrauen der Liebe: an seine Brust neigt. Aber keh- ren wir die Medaille um, wàs zeigt die Rückseite? Cine ver- goldete Sinekure ausgeschlossen von dem Wirkungskreis im Bath und im Felde, wie er hoher Geburt und hohem Range zicmt; eine bloß durch Abglanz verliehene Wichtigkeit; die Stellung ei- nes Mannes, der, ausgenommen etwa über ein Kleidungsstück, ein Möbel oder ein Pferd, seine Meinung selbst dann nicht, wenn es sich .um das Schicksal und den Ruf jeiner Gemahlin handelt, abgeben fann, ohne die Verfassung seines Adoptiv-Vaterlandes zu verleßen. Häusliches Glück mag gleichwohl das Loos des er- lauchten Paares seyn, und gewiß, die besten Wünsche der ganzen Nation vercinigen sich um diesen Ehebund ; aber häusliches Glück hängt auch bei Fúrsten nicht von den guten Wünschen anderer Leute, sondern von denselben Bedingungen wie in der schlichte- sten Bürger- und Bauern- Familie ab. Dem Lande liegt natür lich ob, für die Würde und das Behagen des Gemahls der nigin jede billige Vorsorge zu treffen, und ohne Zweifel wird das Land Alles rhun, was sich gebührt. Die Fragen, die man jebkt von Jedermann aufwerfen hört: „Was wird der Rang, die Gewalt, das Einkommen des Gemahls der Königin seyn ?2““ sind leichx, beantwortet. Er hat keinen Rang, als den, welchen seine Gemahlin ihm verleihen wird, keinerlei constitutionelle Ge walt, und sein Einkommen hängt von der Freigebigkeit des Parla- ments ab. Jn politischer Hinsicht besißt also der Gemahl der Kd- nigin öffentlich keine Macht, aber privatim kann er fast ein politi sches Faktotum werden. Die Vorstellungen und der Rath der Minister werden wenig vermdgen gegen die Wünsche und Argu mente eines geliebten Gatten; der eheliche Torus wird den gr nen Conseils-Tisch ausstechen. Zum Glück beruhen die Geschicke Englands nicht auf dem Willén zweier nienschlicher Einzelwesen ; allein wenn Prinz Albert mit großen" geistigen Fähigkeiten, mit Scharfsinn und Festigkeit ‘begabt is Und dabei Ehrgeiz besikt, so kann er gleichwohl" in- England ungeheuern Einfluß üben und entweder viel Gutes öder fast Unheilbares Uebel stiften. Die früheren Ehen regierendèr Königinnen in England- waren von nicht langer Dauet’, die der btutigen Maria mit Philipp 1. dauerte nur vier Jahre, und Wilhelm-11. (Gemahl der Maria's !k., Tochter Jakob's 1.) wurde schon sechs Jahre nach seiner Beru- fung auf den Britischen Thron zum Wittwer. Jndeß was die Neugierde des Publikums jeßt am meisten beschäftigt, ist die Frage nach den künftigen Emolumenten des Prinzen Albrecht. Man hdre. Er wird durch eine Parlaments- Akte naturalisirt; er wird zum Herzog vielleicht zum Herzog von Kent ernannt, und zum Geheimen Rath; wiewohl er vielleicht- am weisesten daran thut, alle mit Veraniwortlichkeit und Pflichten verbundenen Chren abzulehnen; ex wird Feldmarschall, Ritter des Hosenband- und vielleicht aller übrigen Orden; wie sein Oheim Leopold wird er ermächtigt, das Wappen von England dem seinigen beizu- fügen und vor allen Großen des Landes, -nur- die Herzoge von Geblüt ausgenommen, erhält er den Vortritt: Dies wird ihm von Seiten seiner Gemahlin zu Theil werden. Vom Parlamant erhält er vermuthlich eine Apanage. von 30,600 Pfd. jährlich und dazu Belobungen vvn allen Seiten für so bescheidene Ansprüche; daf- selbe Streben nach Popularität wird ihn vielleicht auch bewegen, falls er die Königin úberleben sollte, sich mit einem Wittwer-Ge- halt von 50,000 Pfd. zu begnügen. Für ihre erlauchte Nach- fommenschaft wird das Land sich nicht minder sorgsam beweisen, und die loyale Bürgerschaft mag nur den Resrain des Liedes anstimmen, das gerade vor fünfundvierzig Jahren auf die Ver- mählung des Prinzen von Wales (Georg's IV.) gesungen wurde: Es ist jeßt die Wahrscheinlichkeit vorhanden, das der Nation so theure Königliche Haus Hannover werde wieder ‘cine Gene- ration ausdauern.“

Der National-Verein der Jrländischen- Gewerke zu Dublin hat am Zten d. M. eine Adresse an die Königin erlassen, in wecl- cher erx zwar die Hoffnung auf baldige: Erledigung drr Be- schwerde Jrlands, zugleich abex“ seinen Abscheu vor den hochverrä-

- therischèn Reden, die in gewissen“ Versammlungen der Tories qe-

halten werden, ausspricht und sich bereit erklärt, Gut und Blut einzuseßen zur Aufrechthaltung des Friedens im Lande und der gesebmäßigen Autorität der Königin. :

Es heißt, daß am náchsten Montag in eincm zu Windsor zu haltenden Geheimen-Rathe die Zeit der Eröffnung des Par- laments definitiv festgeseßt werden soll.

In Liverpool wurde am Äten ein großes konservatives Diner |

gegeben, bei welchem 5300 Personen gegenwärtig waren und bei welchem Herr John Owen (nicht mit Nobert Owen zu verwech- \eln) präsidirte. Des Herzogs von Wellington Gesundheit wurde dabei, mit größtem Enthusiasmus ausgebracht, getrunken, und in den Tischreden sprach man sehr viel gegen das Papskthum und gegen Rußlands vorherrschenden Einfluß in den Orientali- schen Angelegenheiten.

Herr Maule, der General-Fisfal der Krone, hat dem gefan: genen Chartisten-Chef Frost angezeigt, daß, im Fall er bei der Session in Monmouth vom 10. Dezember des Hochverraths an- geklagt würde, ihm der Gerichtshof oder einer der Richter einen Rechtsbeistand, oder selbst zwei, wenn er es wünschte, anweisen würde. Frost hat sich dies aber verbeten.

Die Zufuhren von Englischem Weizen waren im Laufe dieser Woche unbedeutend und gingen zu den Montagspreisen ab; auch war Begehr nach fremdem Weizen, der si auf den lebten Mon- tagspreisen behauptete.

Auf den hiesigen Geldmarkt scheint der von Herrn Jaudon be-

Die Verfech- |

fannt gemachte Bericht über den Zustand der Philadelphia-Bank feinen besondern Eindruck gemacht zu haben; wenigstens standen die Actien der Bank nur auf 16 Pfund. Man scheint besonders deshalb wenig Werth auf die Auskunft zu legen, weil sie von Direktoreck der Bank herrührt, die theilweise scibir für deren je6ige Lagëé verantwortlich sind. Mit dem „Great Western““ soll eine schr beveutende Menge Amerikanischer, auf Paris und Am- sterdam gezogener Wechsel angekommen seyn, angeblich zur Li- guidirung-der aus-Korn--und-Mêéhl-Sendungen von den-Vereir - nigen Staaten nach Frankreich entstandenen Forderungen; man berechner den Belauf der allein auf Paris gezogenen We {sel auf 2 Millionen Fr. Sie soilen meistens hier in Loudon von eb nei bedeutenden Hause aufcekauft worden seyn, wie es heißt, ¿ur Deckung dexr jeßt bald fälligen Wechsel der Bank der Ver- ( Staaten auf das Haus Hottinger und Compagnie in Paris, welche bekanntlich protestirt worden sind, und fúr die das Haus Rothschilo sich ins Mittel “legte. Was den hiesigen Geldmarkt betrifst, fo ti] Geld jekt, wie es scheint, im Ueberflusse vorhanden und der Diskonto auf Schab- KFKammerscheine {chon ck pCt., ja man will wissen, daß auch die Bank ihren Diskonto auf 5 pCtr. zu ermäßigen beabsichtige Man schreibt diese aunstigeren Verhältnisse dem Umstände zU, daß am “ten d. M. die Bücher zur Ueberträgung von Consols in der Bank geschlossen worden sind, und daß auf diese Weise“

Masse von Obligationen voni Geldmatkte entfernt ist,

eine qroße K z i E S G e und ux temporaile X0Lt:

welche vorher an demselben zirkulirten schüsse zu hohen Zinscn validiren mußten:

Nach Berichten aus den Vereinigten Staaten ergreifen die Behdrden, in Uebereinstimmung mit Herren Fox, dem Britischen Gesandten in Washington, die geeignetsten Maßregeln, um einer gefürchteten neuen Insurrectiou in Kanada, so weit dieselbe von den Vereinigten Staaten aus Unterstüßung erhalten könnte, zu- vorzukommen. General Scott hat Befehl erhalten, sich unver- züglich an die Gränze zu begeben und dort genaue Aufsicht zu üben; auch sind die nach Florida bestimmten Truppen pldblich “an die Kanadische Gränze beordert worden. Der Grund dieset Maß- regeln ist in Nachrichten zu finden, die zu gleicher Zeit Herrn Fox und der Regierung der Vereinigten Staaten zugegangen sind. -

Ned ex [Wb 6 &., Dez. Se. Königl. Hoheit der Prinz

dessen Gemahlin bis Alphen

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Aus dem Haag, T A Ai nan NeornrBon rom G GLOTCCDT DON De, De i entgegenfadhren tar, if gestern Weittag hter eingetronen. L 9 ( (24 Cn Q «l o p 9 imo Mittel vie, im Holländischen Limburg is jebt eine Bittichrif Cer C; Jeajei t ersucht wird, gejiebliche Bestims ezug auf dte Eta! des Lilds Und auf den Wild- Diese Bittschrift n weicher bte LXBeiseit

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dtebstahl zu erlassen. und väterliche Güte des Königs dex Miederlande gerühmt wird, trägt bereits die Véamen der angeichenften Familien als Unter:

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V, tk Atl MONIA empsing gestern den lbs enten in Paxis, VDevrrn von

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Dre, Hei zUAi Dadilchen Ministe! Gerslacher, der die Mission hat, die offiziellen Verbindungen 1

zwischen beiden Ländern zu erdf\nen. Der Bayerische Gesandte

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in Paris, Graf von Jennison, hat ebenfalls eine Audienz beî

Sr. Majestät gehabt. : In der gestrigen Sißung der Repräsentanten-Kammer wurde

die allgemeine Diskussion des Budgets geschlossen. Der Finanz-

Minister äußerte sich Über die Unruhen in Gent folgendermaßen -.

| „Man scheut sich nicht, mich für das Blut verantwortlich zU

machen, welches in Gent vergossen worden ist. Es wird mir

| schwer, meine Herren, aber einer solchen Anklage gegenüber muß | jede Bescheidenheit bei Seite geseßt werden. Wenn ich in diesem | Jahre zweimal erwählt worden bin, so geschah dies nicht, weil

man neue Opfer von mir erwartete; unter den zahlreichen Wäl!

lern, diemir ihre Stimme gaben, sagten mir Viele, es geschähe, um eine Schuld der Dankbarkeit abzutragen. Auch haben diezahlreia en Gen- N

| ter Arbeiter, welche die vor zwei Tagen Sr. Maj. überreichte Petition

unterzeichnet hatten, den dieselbe überreichenden Kommissar be- auftragt, dew Könige zu sagen, daß sie mir ihre Dankbarkeit zu erkennen geben würden für die Neaßr?geln, die ih zu ihrem Be- sten in dem Budget des Finanz - Ministeriums getroffen hätte. Sie sind daher weit entfernt gewesen, mich als die Ursache ‘der in Gent stattgehabten Unruhen anzuklagen. Ein Geseß-Entwurf, der sich auf die Arbeiten der seit sechs Monaten mit dem qröß- ten Eifer thätigen Untersuchungs - Kommission gründet und nicht nur von den Baumtvollen-Fabrikanten, sondern von allen Fabri tanten des Landes verlangt wird, is vorbereitet und liegt jeßt, wegen des die Strafen betreffenden Theils, meinem Kolle- gen, dem Justiz-Minister, vor. In kurzem wird derselbe Jhnen vorgelegt und Sie dadurch in den Stand geseßt werden, zu be- urtheilen, ob das chrenwerthe Mitglied, dem ich antworte, oder ich, Grund hatte, eine Untersuchung eines ‘so ernsten Gegenstan- des zu veranlassen. Aber indem ich Jhnen diesen Geseß-Entwourf vorlege, foll man wissen, daß ich dabei -nicht einem gebieterischen Mandat gehorhe. Man wird mich, wie bisher, so auch ferner- n stets bereit finden, zum Besten der allgemeinen Junteressetr s Landes alle möglichen Anstrengungen zu machen, aber ein ge-

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Î bieterisches Mandac werde ih niemals annehmen, weder als i ' als Minister.“ Herr von Brouckère

Repräsentant, noch sprach in. sebr. versohnlt(n Sinne. El wise ite er, eine - Verschmélzung der Parteien, die keinesweges unmöglich sey; allein dieselbe müsse von Oben ausgehen, sie müsse unter den RKegierenden beginnen. Es müsse eine Coalition statt- finden, nur nicht in dem Sinne, wie sie in Frankreich zwischen Legitimisten und Republikanern zu Stande gekommen sey, dle bas Wort „Umsturz“ zum Wahlspruche gewählt habe; vielmehr eine Coalition, die sich mit den allgemeinen Jnte"essen des Lan- des beschäftige. Wenn jene Französische Coalition unheilvoll für die Repräsentativ-Regierung gewejen sey, so habe dicse leßtere in Belgien einen nicht minder tddtlichen Schlag erlitten, der indeß von den Ministern ausgegangen sey. Nachdem hierauf noch die Minister des Krieges und. des Jnnern, \o wie die Herren Hoff- schmidt und Donny gesprochen hatten, wurden mehrere ‘Artikel des Budgets der Wege und Mittel angenommen und hiermit diese Diskussion geschlossen.

Der gestrigen Sibung der htesigen Akademie derx Wissen- schaften wohnten der Niederländische Gesandte, Baron von Fal, und der Herzog von Ursel in ihrer Eigenschaft als Ehrenmitglie- der der Akademie bei, welche Auszeichnung sie vor dem Jahre 1830 erhalten hatten.

DEULT\ G6.

München, L. Dez. (Nürnb. K.) Gestern Nachmittag um 5 Uhr wurden unter einem großen Zulaufe des Volks die drei Anführer der Räuber und Wilddiebe hier eingebracht,

| welche seit kurzem die hiesige Gegend unsicher machten. Es

waren ‘die Brüder NMMncnmacher und ein Dritter. * Sie

saßen 7 jeder einzeln, auf cinem Wagen în Ketten, von Gen- darmen bewacht, und trugen- in ihrem Gesichte und an ihrem Körper die Spuren des Handgemenges, in welchem sie erlegen waren, und einer gropen Ceschôpsfung. Es wär zu Bayrisch- ocl, an der Gränze von Tyrol, wo sie entdecêit wurden, als lie mie Mehreren ihrer Bande über die Gränze gehen woll- ten. Ss waren 59 Landleute aufgeboten worden, sich ihrer zu vemachtigen, wozu noch die benachbarten Zollaufseher ta- men. „Zwa. diejen und ihnen fam es zu einem Handge- menge, {n weichem sle nah heftiger Gegenwehr gefangen ge- nommen wurden, so wie mehrere ihrer Bande, welche heute bier ebenfails eingebracht werden sollen. Die Gefangenen Ware JEYr wohi gekleidet, in ländlicher Fägertracht, wie“ die Gebirgeschüßen mit guten Tuchmänteln. Sie siben nun nevil mehreren anderen schon fräher hierher gebrachten Wisld- dieben und agavunden in der Frohnfeste. Der eine der ruder Vonnenmacher is ein großer, starker Mann von autem chlusjehen. 7 y n Feste María Empfängniß findet in der König- die Aufnahme der vier neuen Ritter in den en und der Ricrcerschlag derselben durch Se. Ma- statt. Es sind dies Se. Königliche Hoheit der Graf von Oberndorf, Graf von Preysing - Lichzs reiherr von Würzburg. Mittags ist bei Hofe große Sereimonientafel, und Abends musikalische Akademie. Dem Ver- nehmen zufolge, ist der von Paris abberufene Königliche Ge!‘andte, Graf Jeniton-Wallworth alsGesandter nach St Petersburg bestimmt, da d Sesandte, Graf von Lerchenfeld, ebenfalls abberufen. wor- Den ftft. y

_— Dresden, 10. Dez. Der Bau des dem Andenken des verstorbenen Ober-Berg-Hauptmanns von Herder gewidmeten entmais in der Halde der Grube „Drei Könige“/. bei Freiberg ijt bis auf die Einseßung der bronzenen Jnschriftsplatte beendigt. Teßtere wird nur den Namen des Verewigten, seinen Geburts- Und Lodestag, jo wie sein Wappen und den hier doppelt bedeu- tungsvollen - Bergmannsgruß: „Glück auf!“ enthalten. Eine eldbildung des ganzen Monuments i hier in einem Steindruck eirihtenen.

_Mit ziemlicher Gewißheit können wir versichern, daß der - VBotgtländische Eisenbahn anzulegen, welche auf f werden joll, jehr bald von unserer Negierung ausgesprochen werden wird. “Es bedarf nur einer ausgehenden Anregung, um dieses zweite so wichtige e Unternehmen ins Leben zu rufen. Stände-Versammlung entwickelt theils in den einzel- tionen, theils bei den dentlichen Diskussionen cine anzuerkennende Thätigkeit, wovon die auf den Ga- veider Kammern zahlreich versammelten Zuhdrer ein noch geres Zeugniß, als selbst die offiziellen Mittheilungen un-

r. Oreischels Redaction geben können. Lektere sind úbri- gens, nächst den Berichten von hier in der Leipziger allgemeinen deltung, die ailein genügende Quelle unserer landständischen Ver- handlungen.

Die von det

"N HARo Mot 4 0 ed N s. G Cent Con, Daß Dbect De!

zweiten Kammer, der Mehrzahl nach, aus- ; L Regierung auf Verkauf der Pfarr- Landeteicn und auf Verwendung des Erlöses zu fixer Besoldung der Land-Seisilihen und Schullehrer angetragen werden möchte, \indet auch jonst allgemeinen Anklang, zumal dabei eine andere Petition, weiche die Ausnahme der Naturalien der Pfarrer bei den AWblêsungen bezweckt, mehr“ als in den Hintergrund gestellt ist, lebe einen Antrag, der von einer der Kammern ausging, die Gerichtsbarkeit an den Staatr abzugeben, vernimmt man bis jeßt nichts besiimmtes, obschon auch in neuerer Zeit mehreré Städte und Rittergüter ihre Jurisdiction dem Staate überlassen

L ah vnaßo Haven

9 s cipaig, E Dez. Auch bei uns dußert sich die Theilnahme an den Orientalischen Angelegenheiten, wie an den Creignissen "in und um Algier auf mannigfache Weise, wenn \chon auch hierin sich die Natur Leipzigs, als eines bloßen Han- delplaßes, kund giebt. . Jn. kommerzieller Hinsicht is jedoch die Gegenwart einem größeren Aufschwunae des Verkehrs und Han- dels nicht sehr günstig in unserer Stadt; durch ein lehr bedeu- tendes Falliment in Elberfeld, wie durch den unerwarceten Ver- auf einer hiesigen andlung in Ausschnirtwaaren, wobei der N Rer «ttiva und Passiva übernommen hat, ind manche Derlujte und Stdrungen in einzelnen Geschäften hier herbeige- führt worden. Dennoch verschafft uns der durch das heran- nahende Weihnachtsfest gesteigerte Bedarf, wie der allseitige Speculationsgeist die Gelegenheit, in der hiesigen Tuchhalle am neuen Franffurier Thore einen Basar nach Pariser Art zu er halten, der vom lten bis Listen d. M. seine Schä6e und Er- zeugnisse im Fache des Handels, des Fabrikwesens und der Ge- werbe den Kauflustigen ausbieten wird.

„n dex Literatur ist, insofern sie von hier ausgeht, seit kut- zem eine wahre Staguation eingetreten; die leichtflatternden Li- bellen, die Taschenbücher, sind von keinem bleibenden Interesse für das größere ‘Publikum. Selbst in den sonst so häufigen Weih- nachts - Artikeln für die Jugend und die ihr Gleichenden findet eine ungewöhnliche Lauheir statt.

Die Einnahme der Eisenbahn-Gesellschafc vom 1. bis 7. De- zember beträgt für 3272 Personen 2576 Rthlr. 13 Gr., und für Zracht (Post- und Salzfracht ausgeschlossen) 1621 Nthlr. 17 B im Sanzen 4198 Nthlr. 6 Gr., mithin nicht so viel, als zu Be- zahlung der Zinsen und laufenden Kosten pro Woche erforderlich isk, Die Actien sind mit 95 pCt., sowie die hiesigen Bankactien mik 1&8 pCt. im Courszettel notirt. Von den neuen Obsigatio- nén über die Anleihe der Gesellschaft (zu einer Million Thaler) find bis jeßt ungefähr 12,500 Stück, theils zu 100, rheils zu Nthlr. abgeseßt worden.

Bet dem Interesse der jezigen Stände - Versammlung muß es von der hiesigen Gemeinde, wie von der Universität besonders rühmend anertannt werden, daß der Superintendent Pr. Groß- mann Hier, nach der Verfassungs - Urkunde Mitglied der ersten Kammer, mit Aufopferung von Zeit und Kräften seine Verbind- lichkeit gegen den Staat mit de: gegen Stadt und Universicät zu vereinigen, und beide zu erfüllen sucht, indem er, wie es in seinem äAnschlage am Paulinum hier heißt, daß, da jebt Gelegen- heit ‘gegeben sey, zweimal täglich die Reise nach Dresden und nach Leipzig zu. machen, er beiderlei Verpflichtungen, hier sowohl als dort, so viel cs sl{ch nur irgend thun lasse, M ALREAA gedenke.

tai C Der Entwurf eines Gesangbuchs für die evangelische Kirche Württembergs, den das Konsistorium durch den Druck veröffentlichen ließ, um die Stim- men von Geistlichen und Laien darüber zu vernehmen, ist in- nerhaib eines Monats vergriffen, ohne daß, wie verlautet, von den 3000 Abdrücken der Auflage mehr denn sechs für das -Aus-

Stutt Beh Q S)

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{sand nach Leipzig versendet worden wären. Um den fortwäh- renden Anfragen und Bestellungen Genüge zu thun, hat die Verlagshandlung sich sogleich zu einer zweiten Auflage entschlos- sen, welche noch so zeitig vollendet werden soll, daß vor Weih- nachten das Buch in allen Händen seyn fann, die es begehren. Die öffentlichen Blätter besprechen in immer neuen Ärtikeln das mit gespannter Neugierde aufgenommene Buch. Die me sten Urtheile sind anerkennend ausgefallen; namentlich haben die beiden Organe des Ls und des Antipietismus der Christenbote und der Beobachter, in den ersten ausführlicheren Aufsäßen sich gleich gúnstig über den Werth des Entwurfs gus- gesprochen, während der Schwäbi\che Merkur in mehreren , das Bedürfniß eines neuen Gesangbuchs und den Werth des. von der Königlichen Kommission entworfenen in Frage ziehenden Ar- tikeln zugleich die ältere Sammlung, die aber {aut allgemeinen Zugeständnisses unter 600 Liedern wenigstens 390 unbedeutende oder ganz unbrauchbare enthält, zu vertheidigen sucht und Klage darüber führt, daß in dem neuen Entwurf die Lieder von Bahrdt und Konsorten ausgemerzt sind. Mittlerweile haben die meisten der hiesigen Prediger das neue Buch theils in ihren Vorträgen und im Schulunterrichte schon benukt, theils von der Kanzel ihren Gemeinden vorerst zum fleißigen häuslichen Gebrauch dringend empfohlen, und im Hohenlohischem, im Remösthal, auf dem Schwarzwald und in andern Richtungen des Landes geschieht ein Gleiches. Befriedigung der verschiedensten religidsen Bedürfnisse und Ansichten wird dem Entwurfe von Gebildeten aller Klassen im- mer allgemeiner zugestanden. Das Volk selb, in dessen Hände die meisten Abdrücke der ersten Auflage gekommen sind, hat seinen Wunsch nach dessen Einführung auf mannigfaltige, öfters rührende Weise an den Tag gelegt. Auch den Pietisten gereicht es zur Ehre, ihre Lieblingslieder hier in einer des schlechten Geschmacks entklei- deten Form gern anzunehmen. Die jüngere theologische Welt von allen Fractionen hat die Sammlung als eine zeitgemäße und brauchbare willklommen geheißen. Dagegen is es freilich nicht zum Verwundern, wenn ein Theil des ältern Klerus, un- ter den Cinflüssen der flachen Kirchenpoesie des 18ten Jahrhun- derts herangewachsen, sih nicht alsogleih mit einem Untereh- men befreundet, welches ebenso die Wiederherstellung eines tie- fern Alten als der Fortschritt zu einem innigern Neuen ist. Nicht alle haben mit der Dogmatik ihres großen Meisters Storr auch dessen Gemüth in sih aufgenommen. Aber die kirchliche Forderung der Gegenwart wird sih auch an ihnen zuleßt nicht unbezeugt lassen, nachdem sich in den Gemeinden ein so unver- holener Antheil an dem ihnen Dargebotenen kund gegeben hat. Die evangelische Synode, von welcher die Jntelligenz der Kirche repräsentirt werden soll, wird ín der Entscheidung des so wichti gen Gegenstandes ihrer hohen Aufgabe sich gewachsen zeigen. i Ka}jhel, 10. Dez. (Kass. Z.) Heute Morgen um 10! /. Uhr ijt der Landtag, in höchster Vollmacht Sr. Hoheit des Kur- prinzen und Mitregenten, durch den Staats - Minister des Jn- nern, von Hanstein, im Beiseyn sämmtlicher Minister und Mí- nisterial-Vorstände,. mittelst folgender Rede eröffnet worden : „Hochgeehrtesie Herren! Zufolge höchsten Befebls Sr. Hobeit des Kurxprinzen und Mitregcuten, unseres gnädiasten Fürsten und Herrn, habe ich den ehrenvollen Auftrag zu vollziehen, Yhbre Sigungen ¡U er- oftuen. _— Se. Hoheit der Kurpriuz uud Mitkregént baben gnädigst geruht, Sie, die getreuen Stände seines Landes, wieder ¡u einen or: dentlichen Landtage zu ‘versammeln und wollen Fbnen zunächst dieje- uigen Verlagen machen lassen, welche zu Fesisiellüng des Finanz - Ge- seßes für die mit dem nächsten Jahre beginnende neue Finanz-Pericde und der damit in Zusammenhang stehenden Einrichtungen und Anord- nungen erforderlich erscheinen. Se. Hoheit hegen“ zu den getreuen Land- standeu das Vertrauen, daß dieselben ihre deshälbigen Arbeiten inner- halb der durch die Verfaffung vorgezeichneten regelmáßigen Dauer des Landtages so zeitig zur vollständigen -und befriedigenden Erledigung vrinugen werden, daß noch weitere Gesek-Entwürfe über Gegenstände von Wichtigkeit Jhnen zur Beistimmung mitgetheilt werden können. Se. Hoheit lassen die getreuen Stände Höchstibrer Landsosfürstlichen Huld und Guade versichern. FIndeur, Namens Sr. Hoheit , nunmehr Jhre Versammlung von-mir für eröffnet - erflárt wird, lade ih Sie ein, den durch §. 74 der Verfassungs-Urkunde vorgeschriebenen Eid in meine Hände abzulegen.“ i Es wurde hierauf zur Beeidigung der Mitglieder geschrit- ten; der Landtags-Kommissar, Regierungs-Rath Scheffer , verlas jedem einzeln aufgerufenen Mitgliede“ den Cid, welchen derselbe in die Hände des Staats-Ministers ablegte, und zwar zuerst der Präsident, Obergerichts-Direktor von Baumbach, hierauf der Erb- Marschall Freiherr von Riedesel, alsdann die übrigen Mitalic- der der Stände-Versamml{ung in alphabetischer Ordnung. Koburg, 8. Dez. Diesen Morgen verfügte sich die Her; zogliche Familie, gefolgt von dem ganzen Hof, in solennem Kirch-

FOUE zu vernehmen. Nachdem gegen 4 Uhr Nachmittag das E Ei ite Hof, die guwesenden Fremden, ie Shess Und Räthe sämmtlicher Kollegien , das Offizier-Corps, die Geistlichkeit und die Professoren der hdheren Lehr-Anstalten, so wie Deputirte der Landstände und Städte beider Herzogthü- mer Koburg und Gotha “sich in dem Thronsaale des Residenz- Schlosses Ehrenburg versammelt hatten, traten der regierende Herzog, die Frau Herzogin, Prinz Albrecht und Herzog Ernst speziellen Hofstaates ein. Der dirigirende Minister verlas hierauf im Auftrag Sr. Durchlaucht folgende Proclamation:

„Se. Herzogl. Durchlaucht der regierende Herzog zu Sachsen-Ko- burg und Gotha, unser gnädigst regierender Herzog und Herx, überzengt

allen Höchstdero Herzogliches Haus betreffenden Ereignissen stets neh-

ibrer Lande, so wie sämmtliche oberste Behörden und Angestellte um Sich zu versammeln und ihnen ein hocherfreulices Ereigniß, die Ver- Od Pöchstdero z1wettgeborenen Herrn Sobues, des Prinzen Albrecht Durchlaucht mit Jhrer Majestät der Königin von Großbritanien und Irland mitzutheilen. Se. Herzogl. Durchlaucht sind höchst erfreut, zierbei die feste Ueberzeugung aussprechen zu föunen, daß bei den aus- gezeichneten Eigenschaften des Geistes und Herzens Jhrer Mazestát diese Verbindung unter dem göttlichen Beistande das wahre Glück Hochstdero Durchlauchtigsten Herrn Sohnes begründen werde, welcher zwar nunmehr seine Kräfte seinem ueuen Vaterlande ganz “widmen aber auch getrennt von seinem Geburtslande, ibm auch in der Ferne die Gesühle der Liebe und Theilnahme erhalten ivird.

Während dieser Handlung zeigte der Kanonendonner von der alten Veste Koburg, so wie Trompeten- und Paukenschall vom Haupt-Altane des Schlosses der Menge des theilnehmenden Volkes dieses erfreuliche Ereigniß an. Nach geschehener Verle- sung geruhten die Höchsten Herrschaften die lückwünsche des versammelten Hofes anzunehmen, worauf sie sich zu einem gro- ßen Bankett nah dem Riesensaale verfügten. Abends erschienen Thellaggi ften G O ie wo das Publikum seine freudige

ahme an ‘der glücklichen Feier dur 1 zu erkennen gab. 9 R fen

Oesterrei.

Triest, 30. Nov. (Deutsche Bl.) Die Herzogin von

Locanda grande gemiethete Lokal wird {on eit ei

ihrem Empfang in Bereitschast . ächaltta, N Der Geef Luc : Palli ist, wie man aus Steyermark schreibt, bereits in Grâs an- gekommen, und trifft daselbst Dispósitionen, die vermuthen (assen daß die Herzogin den Winter dort zuzubringen gesonnen sey, Dadurch wären dië Gerüchte widerlegt, daß der Herzog Ln Bordeaux und seinè Mutter mit Plänen sich beschäftigen welche die Ruhe Frankreichs bedrohen, obglei man andererseits die Bestellungen, die hier und in Gräß für die Herzogin gemachr werden, als eine Maßregel ansehen will, die öffentliche Aufmer?- samkeit über das Bestehen so unüberlegter Projekte irre zu füh- ren. Der neu ernannte Großbritanische Gencral- Konsul für Alexandrien, Oberst Hodges, ist mit dem lebten Dampfboor von hier an den Ort seiner estimmung abgegangen.

Tal C Modena, 27. Nov. Jhre Königl Hoheit die Herzo . Nov. J gl. gin von Berry, welche sich nach den Oesterreichischen Staaten begiebt, fam gestern hier an und stattete dem Herzog und der Herzogin einen Besuch ab. Abends war sie mit dem Hofe im Theater und heute ist Jhre Königl. Hoheit über Bologna weiter gereist.

R pm, 209. Nov. Der Jnfant Don Sebastian von Spanten und dessen Gemahlin sind gestern von hier nah Neapel weiter gereist, nachem sie dem Papste cinen Besuch abgestattet hatten.

Von der Italiänischen Grie, 27, s a5 Es haben heftige Auftritte zwischen dem Kardinal Lambruéchini und dem Französischen Botschafter Grafen Latour-Maubourg wegen des Empfangs des Herzogs von Bordeaur stattgehabt. Graf ratour Maubourg hatte fräher die Versicherung erhalten, daß der Herzog von Bordeaux nicht nach Rom kommen werde. An dem- selben Tage, wo ihm diese Zusicherung mittels einer Note von dem Kardinal Lambruschini zugekommen, traf der Herzog in Rom ein. Natürlich befremdete dies den Französischen Botschaf- ter sehr und es kam zu einer Explication, die den Kardinal Staats-Secretair vollfommen rechtfertigte, indem er die verlang- ten Pässe für den Herzog von Bordeaux abgeschlagen hatte, die- ser aber mit fremden Pässen nach Rom gekommen war, was die Römische Regierung nicht zu verhindern vermochte. Graf Latour ging darüber hinaus, legte aber den Wunsch dar, daß der Her- zog nicht als Prinz behandelt und besonders nicht bei Sx. Heilig» keit eingeführt werden sollte, was, wie er behauptet, ihm auch zugesichert worden sey. Mittlerweile is der Herzog von Bordeaux doch dem Papste vorgestellt worden, worüber denn der Franz d- sische Botschafter sehr aufgebracht ist, so daß er sogar seine Pâsse zu verlangen beabsichtige, sobald er dazu von seiner Negierung autorisirt werde. Die Sache macht großes Aufsehen, und man besorgt in Rom eine ernste Spannung mit dem Franzdsischen Hofe

S panien. Madrid, 30. Nov. Die Hof-Zeitung enthält heute

zwei Ordonnanzen, von denen die cine die Absebung des Gene- rals DuUtroii, der das Lager bei Gibraltar kommandirte, und die andere die Ernennung des Generals Baron von Carondelet an die Stelle desselben enthält.

Vorgestern versammelten sich die Granden von Spanien, um sich über das von ihnen bei den bevorstehenden Wahlen zu beobachtende Verfahren zu berathen. Nach ersonen, die gewdhnlich gut unterrichtet zu seyn pflegen, soll die Versammlung beschlossen haben, alle Verwalter von Gütern der Granden schriftlich aufzu- fordern, daß sie ihre Stimmen den Kandidaten der gemäßigten

gang nach der Schloßkirche, um daselbs in Andacht das Wort

von Württemberg unter Begleitung der Marschälle und ihres |

von dem aufrichtigen Antheil, den Höchsidero getreue Unterthanen an /

men, finden Aherhöchst Sich veranlaßt, Deputirte der Stände Höchst- | L schweren Geschübes auszubessern.

Berry wird hier mit fedem Tage erwartet. Das fär sie in der

Partei geben. Die Provinzial - Deputation von Cuenca hat der Königin N Glückwünschungs - Adresse wegen Aufldsung der Cortes über- andt.

_Die Nachrichten aus Murcia lauten beunruhigend; man befürchtet dort Unruhen und die Regterung sender deshalb Trup- pen unter dem Kommando des Brigadiers Barre Meccha dorthin.

Valladolid, 27. Nov. Kaúm war es gestern Abend be- kannt geworden, daß der General Maroto hier angekommen sey, als eine große Anzahl Mitglieder der Munizipalität und der National-Miliz sich vereinigten und ihm eine dur die Musiker dieses Corps ausgeführte Serenade brachten. Nach Beendigung derselben begab sich eine Deputation von Munizipal - Beamten und National - Milizen zu thm und Herr Moyano Samaniego richtete folgende Worte an ihn: „Die Munizipalität und die National-Miliz dieser Hauptstadt haben die Ehre, Ew. Excellenz Slûck dazu zu wünschen, daß Sie auf so_ direkte Weise dazu beigetragen haben, dem Spanischen Volke den Frieden zu geben, dessen és so sehr bedarf. Ew. Excellenz können überzeugt seyn, daß alle vernünftigen Spanier Danklieder zu Jhrer Ehre anstim- men.“ Der General Maroto, den ein Brigadier und cinige Adjutanten begleiten, erwiederte hierauf: „Meine Herten! Da ich, so sehr wie nur irgend Jemand, das Glück Spaniens

| wünsche, so habe ih nur meine Pflicht erfúllt; ein Anderer hat

mehr gethan, als ich. Der Munizipalität und der National Garde von Valladolid sage ich fr die mir erwiesene Ehre mei nén Dank.“

Saragossa, 2. Dez. Es bestätigt sich, daß die Belages- dung der von den Karlisten beseßten Forts auf kräftige Weise unternommen werden fol Alle zu Zwangsarbeiten Verurtheilte werden zur Armee gesandt, um bei den Belagerungs - Arbeiten beschäftige zu werden und die Wege für den Transport des

So eben geht hier die offizielle Nachricht ein, daß die un- ter dem Befehl des Generals Aspiroz stehenden Truppen sich des Schlosses Castro bemächtigt und die Festungswerke desselben in die Luft gesprengt haben. Die Garnijon, welche aus einem Cas pitain, 3 Lieutenants, 1 Unter-Lieutenant und 66 Soldaten bes steht, bleibt kriegsgefangen. Man fand in dem Fort 100 Flin- ten, 12,000 Patronen und Lebensmittel.

Aegypten.

Alexandrien, 17. Nov. (L. A. Z.) Nach den neuesten Nachrichten aus Syrien hatte der General-Gouverneur Scherif Pascha, der bekanntlih zur Unterdrückung der rebellischen Drus- ? senstämme des Hauran mit bedeutenden Streitkräften dorthin aufgebrochen war, Jsmail Bei mit einer Abtheilung seiner Truppen in den Gebirgen zur Deckung der aufgeworfenen Be- festigungen zurückgelassen und war mit dem übrigen Theile der- selben nah Damaskus zurückgekehrt. Als er aber vernahm, daß die Bevölkerung in Adschinun zum Aufstande geneigt sey, gab er den Befehl, daß Kaftan Bei sich mit mehreren Äbtheilungen irregulairer Truppen dorthin begeben solle. Am 28. Oktober ging zu Damaskus das Gerücht, daß die Aegypter sich Swe- richs, Besnas, Merdins, ja, nach Einigen sogar Mossuls und Diarbekrs bemächtigt hätten. Aus dem Hauptquarttere zu Mas rasch melden die neuesten Nachrichten, daß Jbrahim Pascha sich