1839 / 359 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nâchste Finanz - Periode nbe gewordenen Erhöhungen der Ausgaben nicht nur keine Verlegenheiten entstehen, sondern sch auch der Voranschlag \{hon jeßt mit einem Ueber- \chusse von 56,920 Rthlr. abschließt, welcher am angemessen- sten der Haupt - Staatskasse zur Vermehrung des Betriebs- Kapitals zu überlassen seyn wird, indem dieses noch_ immer nicht als zureichend angesehen werden fann und eine Summe von 900,000 Rthlr. kaum ausreichend erscheinen wird, um die Staatskasse zu jeder Zeit vor Mangel und Verlegenheit zu schüßen, und ihr die Mittel zu gewähren, ihren Verbindlichkei- ten púnktlih zu genügen. Wenn dieselbe bisher sih mit einer geringeren Summe begnügen mußte, so_vermochte sie es doch nur darum, weil glücklicher Weise die Einnahmen den Voran- schlag in der Regel nicht unbedeutend überstiegen , ein Verhält- niß, auf das aber bei der Bereitwilligkeit der Regierung, den Einnahmen jede mögliche Erhöhung zuzuwenden, immer weniger gerechnet werden kann. Dieselbe behält sich daher vor, auf wei- tere Regulirung des Betriebs - Kapitals bei dem definitiven Ab- \lusse des Staats-Grund-Etates und des Finanz-Gesebes zurück ukommen. Schließlich erklärt Se. Excellenz die Bereitwilligkeit E neikber Ministerien zur unverweilten Ertheilung jeder etwa weiter gewünscht werdenden sachgemäßen Auskunft.

D efstet e 1).

Wien, 17. Dez. (A. Z.) Jn der Allg. Ztg. ist kürzlich gemeldet worden, daß Graf Latour-Maubourg in Folge der dem Herzog von Bordeaux von dem Papste ertheilten Audienz seine Pásse zu verlangen Willens sey. Die Sache verhält sich in- wischen folgendermaßen. Der Graf hatte schon vor ertheilter sudienz die Drohung ausgesprochen, Rom zu verlassen, im Fall Se.- Heiligkeit den Herzog empfangen würde. Durch diejen ge- bieterischen Ton fühlte sich der Päpstliche Hof verleßt, und der Herzog wurde am 23. November mit Gefolg zur Audienz zuge- lassen. Graf Latour-Maubourg verlangte aber seine Pässe nicht, sondern fragte bei seiner Regierung an, welches Benehmen er nun in dieser Sache zu befolgen habe.

Spanien,

Madrid, 13. Dez. Die hiesigen Blätter widersprechen heute der von dem „Eco del Comercio‘ mitgetheilten Nachricht von einem Mordversuche gegen Espartero. ]

Es heißt, die Bewohner von San Sebastian hätten die Abñcht, die Regierung zu ersuchen, den dortigen Hafen für einen Freihafen zu erklären.

Aus den Berichten Über die Zusammensekung der Wahl- Búreaus in den Provinzen ergiebt sich, daß von den 49 Pro- vinzen des Königreichs 28 sich für die gemäßigte Partei erklärt haben, und da auch einige andere Provinzen, namentlich Catalo- nien und Granada, Deputirte beider Parteien ernennen dürften, so wird in der neuen Kammer die gemäßigte Partei die entschie- dene Majorität haben.

Das Eco del Comercio theilte vor einigen Tagen eine Depesche mit, worin Espartero sich weigert, den Handlungen des Ministeriums in Madrid seine Sanction zu ertheilen. Dieses Blatt war am 2. Dezember noch nicht im Hauptquartier ange- kommen, dagegen hatte man dort die Madrider Zeitungen, denen zufolge das Ministerium glauben zu machen suche, daß Espartero die Maßregeln desselben unterstüße. Sobald der Herzog von Vitoria dies erfuhr, beauftragte er seinen Secretair, Don Fran- cisco Linaje, dies in einem Schreiben an das in Saragossa er- scheinende ,,Eco del Aragon“/ zu widerlegen. Es heißt darin, Espartero hege die Hoffnung, daß die Versdhnung der ‘Parteien,

, Kredite indeß zunächst besonders zu Gute kommen wird, ist der

| der Bank von Lissabon verpfändet sind, nach diesem Zeitpunkt

zu der sein Freund Alaix in der Cortes-Sißung am 7. Oktober jo viel beigetragen habe, zu Stande kommen werde; er rechne auf die Mäßigung der Deputirten der Opposition, und hege das Vertrauen zu der Weisheit des Ministeriums, daß es seine Maßregeln modifiziren und sih den Ansichten der Majorität anschließen werde. Dies sey jedoch nur seine individuelle Meinnng und solle durchaus keinen Tadel enthalten, denn er widerspreche' hiermit jedem Gerüchte von seiner Einmischung in politische Angelegenheiten. Er sey indeß der Meinung, daß die Cortes nicht hätten aufgelöst werden sollen, und es sey durchaus unwahr, daß er jemals sich erboten habe, Handlungen, die der Constitution von 1837 zuwider seyen, mit den Waffen zu unter- stüßen. Diese Constitution sey ihm heilig und er hosse, es werde Niemand dieselbe angreifen, indem dadurch nur die Truppen von dem wahren Feinde des Landes und von dem Kriege, dessen Beendigung allein den Frieden bringen könne, ablenken würden.“ Die Morning Chronicle bemerkt hierzu: „Diese Erklärung, die in einem Provinzial-Blatte mitgetheilt wird, das in einer durch ihren Liberaliómus bekannten Provinz erscheint, muß dem Ministerium den Todesstoß verseßen und alle- Anstrengungen dev Moderados, auf die Wahlen einzuwirken, zu vereiteln.“

Saragossa, 13. Dez. Einem Schreiben aus Mas de las Matas zufolge, haben die dort angekommenen Karlistischen Ueberläufer ausgesagt, daß Cabrera, nachdem er alle Christinischen Gefangenen freigelassen, mit nur 40 Kavalleristen, aber mit seinem sämmtlichen Gepäck nach dem Ebro und Catalonien hin abgegan- gen sey. Es ging auch im Hauptquartier das Gerücht, daß in Morella eine Empdrung stattgefunden habe, in Folge deren Ca- brera, nachdem er verwundet worden, die Flucht ergrissen habe, um der Wuth seiner bisherigen Anhänger zu entgehen.

D ov t gal

Lissabon, 10. Dez. (Engl. Blätt.). “Das neue Mini- sterium geht sehr vorsichtig und bedachtsam zu Werke und be- \chäftigt sich besonders mit Verbesserungen in dem Verwaltungs- wesen, welche vielen Beifall zu finden scheinen. Außer einer Verordnung wegen unverzüglicher Vornahme einer Volkszählung und verschiedener Veränderungen in dem Polizei - Reglement ge- hôrt dahin besonders eine Verfügung, durch welche den König- lichen Beamten, sowohl im Militair- als Civil-Fache, ohne Unter- schied die monatliche Auszahlung ihres Gehaltes bis zum Ende des Monats Juni im nächsten“ Jahre gesichert wird. Unter dem frühern Finanz - Ministerium war es dagegen nie bestimmt bekannt, für welchen Monat der rückständige Gehalt zunächst werde ausbezahlt werden, und dadurch wurden einzelne Gúnst- linge des Ministeriums, die sich in dessen Vertrauen befanden, in den Stand geseßt, zu bedeutendem eigenen Vortheil die Rückstände für den Monat an sich zu kaufen, für welchen der Finanz-Minister zunächst die rückständigen Gehalte auszuzahlen beabsichtigte. Der Artikel des amtlichen „Diario do Governo “‘, in welchem das neue Ministerium die von ihm beabsichtigten Reformen ankündigt, scheint auch geeignet, den auswärtigen Staatsgläubigern wieder einige Hoffnungen einzuflößen, wiewohl Andere darin nur die Ankündigung eines neuen Versuchs von Anleihen in England sehen wollen. „Wenn wir nicht falsch un-

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auswärtigen, in eine bessere Lage zu verseßen, ohne daß es jedoch die Absicht hätte, irgend einen Theil der dem Búreau für den Staats - Kredit überwiesenen Geldsummen den Zwecken zu ent- fremden, für welche dieselben bestimmt sind.“ Was dem Staats-

Umstand, - daß die Tabacks-Zölle, welche bis zum Januar 18549

wieder dem Staate zufallen. :

Der Herzog von Palmella hat in das „Diario do Governo‘‘ einen Brief einrücken lassen, worin er die besonders von der „„Morning Chronicle‘’ verbreitete Nachricht für ‘unwahr erklärt, als habe die verwittwete Königin von England während ihres Aufenthalts in Lissabon sich mannigfaltige tadelnde Aeußerungen úber die regierende Königin erlaubt. Der Herzog hielt sich zu dieser Widerlegung um so mehr berechtigt, da die „Chronicle““ behauptet hatie, daß der Tadel vornehmlich in Unterredungen mit ihm geäußert worden sey.

Ein Abgesandter von Buenos-Ayres, Namens Belanstequi, ist in Lissabon angekommen, um freundschaftliche Beziehungen zwischen Portugal und Buenos-Ayres einzuleiten. Zu gleichem Zwecke wolite er später nach Madrid reisen.

C

Tel

Konstantinopel, 4. Dez. (A. Z.) Es herrscht in der Stadt große Ruhe, und man weiß weder von Ibrahim Pascha noch Mehmed Ali etwas. Um so auffallender ist es, daß ganz unerwartet eine Abtheilung der Englischen Escadre, sechs Schiffe von hohem Bord, vor den Dardanellen erschienen ist, und sich daselbst so aufgestellt hat, als wolle sie der Jahreszeit troben, und über den Winter die eingenommene Position behaupten. Es ist schwer, den Schlüssel zu diesem seltsamen Verfahren, das fast etwas Abenteuerliches hat, zu finden. Die Meisten nehmen ain, daß die Engländer Úber die Jntentionen Jbrahim ‘Pascha's doch nicht ganz ruhig seyen, und daß, im Fall er gegen Kon- stantinopel vorrücken sollte, sie theils mit den Russen zugleich in dem Marmora - Meer erscheinen wollen, theils sich in einem Theile der Dardanellen - Schlösser festzuseßen suchen werden, um so einen größeren Einfluß auf alle Vorkommnisse im Orient üben zu fônnen. Uebrigens sind dies bloße Suppositionen, denn, wie gesagt, Niemand vermag hier anzugeben, was das plôöbliche Er- scheinen der Englischen Schiffe vor den Dardanellen zu bedeuten habe. Es sollen in leßter Zeit Umstände, die den Abfall des Ka- pudan Pascha’s begleitet hatten, entdeckt worden seyn, welche feinen Zweifel mehr übrig lassen, daß Admiral Lalande bei jenem Vorfalle keinesweges bloß unthätig sich verhalten, sondern viel- mehr den leßten Anstoß gegeben habe, um Achmed Pascha zur Ausführung seiner Flucht zu bewegen. (Ein anderer Kovre|pon- dent meldet in dieser Beziehung:) Vor wenigen Tagen kam von der Türkischen Flotte aus Alexandria ein Armenier zurück, wel- chen der Kapudan Pascha als Dolmetscher bei sich gehabt hatte. Dieser Armenier sagte aus: er habe in der Unterredung, welche der Kapudan Pascha vor seinem Auslaufen aus den Dardanel- len mit dem Französischen Admiral Lalande gehabt, als Dolmet- scher gedient; der Kapudan Pascha habe vorgestellt: daß Chos- rew Pascha als Großwessier und Halil Pascha als Seraskier an die Spiße der Geschäfte getreten wären und beabsichtigten, das Land, die Armee und die Flotte den Russen zu überliefern; um diesen Plan wenigstens in Bezug auf die Flotte zu verhindern, werde er die Dardanellen verlassen und zu Mehemed Ali gehen. Der Admiral Lalande habe darauf den Rath ertheilt; diesen Plan ja auszuführen, und habe in Bezug darauf dem Kapudan Pascha manche nüßliche Weisung gegeben.

On ol e n Die Times giebt einen Auszug aus dem Briefe eines Of- fiziers, der in dem gegen Kurnahl abgesendeten Truppen-Corps dient. Der Brief ist aus Kurnahl vom 19. Oftober datirt, alio dreizehn Tage nach Einnahme der Festung durch die Briten und fünf Tage neuer als die lebten Berichte in den Ostindischen Blät- tern. Nach diesen war bekanntlich der Nabob von Kurnahl von seinen eigenen Truppen aus der Festung entführt worden, unter der Drohung, ihn nicht eher frei zu geben, als bis ihre Sold- rückstände berichtigt seyen. Er befand sih am LT. _Ofto- ber umgeben von 000 Patanen und Rohillas, die für die besten Asiatischen Truppen gelten, in einem zwei Englische Meilen von Kurnahl entfernten Dorfe, wo die Leßteren sich auf einem alten, überall von- hohen Hecken ums- gebenen Todtenacker verschanzt hatten. Am 17. erhielt die Bri- tische Besabung von Kurnahl Verstärkung, und der befehligende General Wilson beschloß nun am folgenden Tage, die Truppen des Nabob anzugreifen. Der Oberst Dyce, dem der Befehl über die Angriffs - Kolonne übertragen war, versuchte zuerst den Weg der Güte und versprach den Truppen freien Abzug und Zahlung ihrer Rückstände gegen Auslieferung des Nabob; als aber diese Bedin- gungen verworfen wurden, rúcfte er vor und ließ sowohl die Jnfan- terie als die Artillerie ihr Feuer eröffnen. Des Nabob's Truppen stellten sich darauf quer über dem einzigen zu ihren Verschanzungen führenden Wege auf und erwiederten das Feuer. Nachdem das Feuern etwa zehn Minuten gedauert hatte, befahl dev Oberst Dyce, im Sturmschritt anzugreifen; die Spiße der Kolonne, aus einer Compagnie Europáer bestehend, wurde von den Asiaten mit bian- fer Waffe und größtem Ungestüm angegrissen, drang aver doch endlich, nach nicht unbedeutendem Verluste, bis zu der Hütte durch, if welcher sich der Nabob befand und nahm denselben gefangen, nachdem seine nächste Umgebung noch heftigen Wider- stand geleistet hatte. Die Zahl der Verwundeten und im Ge- fecht oder auf der Flucht getödteten Truppen des Nabob wird auf 120 bis 150, die der Gefangenen auf 100 angegeben. Die Engländer verloren an Todten zwei Offiziere, drei oder vier Europäische Soldaten und einen Sepoy; verwundet wur- den zwei Offiziere und zwölf oder dreizehn Gemeine. Einea anderen, wie es scheint, sehr übertriebenen Bericht über dieses Gefecht enthält der Devonport-Telegraph; in demsel- ben wird die Zahl der getödteten Asiaten auf 1000 angegeben. Dasselbe Blatt meldet nach dem Briefe eines jungen Offiziers im dlsten Regimente, daß man in den dreizehn Tagen der Be- sekung Kurnahl's durch die Engländer in dieser Festung 5—600metal- lene Kanonen, baares Geld zum Belaufe von | Million Pfd., eine ungeheure Menge Pulver, Kriegsvorräthe für 100,000 Mann auf zwei Jahre und dergleichen mehr gefunden habe.

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der Direction zu úbernehmen, sondern auch zu einem Rennen für Pferde aller Länder, welches bei den Münsterschen Rennen des künftigen Jahres zum ersten Male stätthaben wird, einen Ehrenpreis zu stiften, bestehend in einem silbernen Pferde, als dem Wappen der Provinz Westphalen.

Koblenz, 21. Dez. Vorgestern begegnete dem Marktschiff von Alken auf der Bergfahrt in der Ziehfurt, einer der stärksten Stromschnellen der Mosel, das Unglück, daß der Briddel der Zugleine zerriß, und in Folge dessen das Fahrzeug umschlug und versank. Vier Passagiere ertranken, eben so der Schiffer, der mit fühnem Muth eine der Personen, eine Mutter von sechs Kindern, zu retten suchte, úÚber seinem edlen Bemühen aber in den wilden Fluthen seinen Tod fand.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Paris. Sigung der Akademie der Wissenschaften am 16. Dezember. Herr Decuppis in Rom zeigte der Akademie an, daß er au! 2. Oftober bei Beobachtung der Sonnenfleke auf der Sonnen- scheibe einen vollfommenen freisförmigen und scharf begränzten Fleck bemerft habe, der cine ziemlich schnelle Bewegung gehabt, indem er 1n zwei Stunden vor der Sotmenuscheibe vorübergegangen sey. Herr De cuppis glaubt, daß dies ein bisher noch unbekannter Planet gewesen sev.

Herr von Pambour übersandte der Akademie eine Note in Bezug auf die Neigung, welche man den Eisenbahnen geben faun. Herr Léon Lalanne legte einen Apparat vor, den er Arithmo- planimeter nennt. Es ift dies cine. Modification des von Oppifofer und Ernst erfundenen Planimeters. Das Arithmoplgnimeter giebt die Produkte aus jeder beliebigen Anzahl Faktoren, die aus ganzen oder gebrochenen Zahlen bestehen können. Herr Lalanne glaubt, daß feu Justrument namentlich den Jngenieurs von Nugen seyn werde. Berr Frevcinet sattete Bericht ab über die Verbesserung, welche der Marine- Offizier Léon Duparo an dem von dem Dänischeu See- Offizier Coninck erfundenen Justrumente angebracht hat, welches dazu dient, zu bestimmen , wie tief cin Schiff ins Wasser geht. Her Frey- ciuet bemerkte, daß ein großer Vorzug des verbesserten Jnstrumentes darin bestehe, daß es fortwährend benußt werden fönne, was nament- sich bei Dampfböten, die durch den starken Verbrauch an Kohleu ihre Wassertracht so schuell ändern, von höchster Wichtigkeit sey.

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 25. Dezember. Abgang | Zeitdauer Abgang | Zeitdauer von s von F s E B E L [i U Mot dn, | St. | M-

2 fUm 81 Uhr Morgens. - 40 Mittaas..| | 39 A4

Nachmitt. | 55

| St. | M.

| 1 | |

Um 7 Ubr Morgens... | 1 | 10 « G P 2 Nautitt.. .| A8 s Abends... 55 » 210% ú 58 Ï d 58

Bei der Fahrt um 7 Uhr Morgens von Berlin hatte sich das Schlauch - Ventil am Tender verslopst und wurde dadurch die längere Fahrtdauer verursacht.

Meteorologische Beobachtungen. zdmitig Nach einma!iger

Beobachtung.

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| Nacimitiags j Kbends

Biorgens j f 3 SUhr: 4-10 Uhr. f

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Quftdrut......... (331,23 Par. [331 71“ Par. |332,11/‘ par. Quellwärme 02 R. Luftwärme... |+ 4,999 N. 7A R. |-+ 5,49 R.sFlufwärme 0,19 R. Thaupunkt... |—+- 83,0 0 R. |+ A5 N |+ 4,69 R.[Bodenwärme 1,69 R. | 80 pCt. Ct, 84 pCt. HAusdünstung 0,121‘ Rh. oco halbheiter. regnig. Niederschlag 0,089 Rh. Bin ¿»e cpeapéoéee | 28. SW. | S 3 Wärmew?echzsel 4+ 7,8 ® Woltenzug ....-. | —- { | 4 3,6“. Tagesmittel: 331,68“ Par... 4+-Z.90 R... 4+-4.09R... 78 vCt. WSW.

A a Art D C00 D Amsterdam, 22. Dezember.

Niederl, wirkl. Schuld De D Neue Anl. 22!/,.

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0: do. Kanz «Bill. 232/54

4 ntwerpen, 21. Dezember Ne An Eo Frankfnrt a. M., 23. Dezember. Vesterr. 5/4 Met. 1063/, G. 49% 99; G. 2'/,% 572/, Ge d Bank - Actien 1981. 1979 Parrial - 0bl. 1515; G. 1 143 /. 1427/.. Ebvose 20 100 Fl, —. Freuis. do. 4%/, Aul. 102 Br. Poln. Loose 70!/g. 697/g- T0 2 Holl. bs S6 6: tien. St. Gerinain 575 #c. Versailies rechtes Les Ufer 320 Br. Strassburg - Basel §20 Br. . Samhbre - Meuse Leipzig - Dresden 94!/, G. Br. Comp. - Centrale —. Hawburg, 24. Dezember. 830. Engl. Russ. London, 20. Dezember, Belg. 101. Neue Anl. 2323/4 21/,9/, Holl. 53/5 50 99, D°/o Port. Engl Russ 111 /, Bras 0/4 Columb Peru 17. Chili 38. Paris, 21. Dezember. 112. 30, 39/, tin cour. 80. 60 162, 10. 59/, Span. Rente 23!/4 Passive Q 4 Petersburg, 17. Dezember. S Mt. 489 G Hank: 84% ¿Faris AGD, (lo à 500 F1L. -72. Wien, 21. Dezember. : 20 197/16 3% 80/4. 673 Anl. de 1834 143*/g. de Königliche Schauspiele. 27. Dez. Jm Opernhause: Aulier taceat in ecclesia, oder: Die kluge Königin, historische Tragikomóöódie in 3 Abth. , von E. Raupach, Hierauf: Das Stelldichein, komi- {he Oper in 1 Akt, Musik von N. Jsouard. Im Schauspielhause: 1) Salvoisy, ou: [?amoureux de la Reine, drame-vaudeville en 2 actes, par Sribe. 2) Lekein à Dra-

Linsl. —.

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Lond. 300 Fl. 64!/,.

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1839 112!/5.

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Fécitag,

gulignat, vaudeville en 2 actes.

Jn Potsdam: Zum erstenmale: Der matischer Scherz in 2 Abth., von A. P. Hierauf: Wahrheit , Lustspiel in 4 Abth. _ : :

Sonnabend , 28. Dez. Im Schauspielhause: _Zum ersten- male wiederholt: Schwärmerei nah der Mode, Schauspiel in 4 Abth., von C. Blum. Hierauf: Drei Frauen und keine, Posse in 1 Aft, von Kettel. i;

Sonntag, 29. Dez. Jm Opernhause : j

Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Der Bruderkuß, dramatischer Scherz in 2 Abth., von A. P. Hierauf: Die feindlichen Brüder, Possenspiel in 3 Abth. , von E. Raupach.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 27. Dez. Der Minister und der Seidenhändler, oder: Die Kunst, Verschwdrungen zu leiten. Lustspiel in ò Akten, nach dem Französischen des Eugen Scribe , überseßt von Karl Riemann, für die Königsstädtische Bühne eingerichtet von A.

Wolff. s ; Wo ntibend; 28. Dez. Wilhelm Teil. Heroisch-romantilche is frei bearbeitet von Theodor

Bruderkuß , dra- Lüge und

Don Juan.

Múnster, 24. Dez. (Westph. M.) Bei der am 19. d. M.

terrichtet sind“/, heißt es darin, „so dürfen wir behaupten, daß das Kabinet mit allen Kräften dahin strebt, sich die Mittel zu verschaffen, um die Staatsgläubiger, sowohl die inländischen als

Mitgliedern die erfreuliche Nachricht mitgetheilt, daß Se. Königl. Hoheit der Kronprinz die Me Gnade gehabt haben, nicht allein das Protectorat dieses Vereins auf die unterthänigste Bitte

de

hier stattgehabten General-Versammlung des Münsterschen Ver- | eins zur Verbesserung der Pferdezucht wurde den anwesenden '

Oper 3 Akten, nach Jouy und von Haupt. Musik von Rossini. (Herr Abler, vom Stadtthea-

ter zu Köln: Arnold, als zweite Gastrolle.) Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hayu,

Allgemeine

Vreußische Staats-Zeitung.

E E E

A 359.

Amtliche Nachrichten. Kron Ves Tages.

S... Majestär der König haben dem bei dem geistlichen Ge- richt der Pfarrkirche 24 St, Crucem in Erfurt als Registrator angestellten Kaplan Merten den Rothen Adler-Orden vierter Klasse, dem Organisten und Schullehrer Gitschmann zu Bürgs- dorf, Kreuzburger Kreises, so wie dem Schullehrer Holz zu Bodenhagen bei Kolberg das Allgemeine Ehrenzeichen, desaglei- hen dem Friseur Anders zu Posen die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht. i

Se. Majestät der König haben Ailerßöchstihrem Gesandten in Wien, dem Grafen von Malßzan, zu gestatten geruht, das von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehene Großkreuz des Leopold-Ordens zu tragen. | Se Majestät der Kdnig haben dem Legationsrath von Sydow zu gestatten geruht, das von dein Könige von Hanno- ver Majestät ihm verliehene Ritterkreuz des Guelphen - Ördens zu tragen. S

Ungekommen: Der Ober - Präsident der Provinz Pom- mern, von Bonin, von Stettin.

RUßland und Polen. St. Petersburg, 21. Dez. Die St. Petersburgische

Zeitung enthält jeßt eine Deutsche Uebersebung der bereits vor einiger Zeit in der „Nordischen Biene“/ publizirten Geschichte der Trennung der unirten Griechischen Kirche und ihrer kürzlich er- folgten Wiedervereinigung mit der Russischen. Am Schlusse die- ser Darstellung befindet sich die auf diese Wiedervereinigung Be- zug habende Urkunde der Synode zu Polozk vom 12. (24) Fe- bruar 1839, die wir bereits (in Nr. 343 der Pr. Staats-Zei- tung) mitgetheilt haben. Jn der Darstellung selbst wird hin- sichtlich dessen, was in der lebten Zeit für die sogenannten „Unia- ten“ geschah, Folgendes gesagt: :

„Der im Segen regierende Herr und Kaiser unterließ nicht, mitten unter seinen unzähligen Sorgen für das Heil und die Wohlfahrt des großten Reiches der Welt, seit den ersten Jahren nach seiner Throube- fteigung seine sorgfältige Aufmerksamkeit auch auf das Schicfsal des Unten, seit Alters Russischen Volfes, zu richten. Das erste Werk sciner weisen Sorgfalt für dasselbe war die völlige Gleichheit der Griechisch-unirten Kircve in allen Vorrechten mit der Röniisch-fatbo- lischen. Durch den Allerhöchsten Ukas vom 22. April 1828 wurde, nach dem Muster des geistlichen Kollegiums, welches die Römisch-ka- tholische Kirche in Rußland verwaltet, ein Griechisch-unirtes geistliches Kollegtum utter deu Borsitze des Metropoliten der ünirten Kirchen in Ruß- land, Zofaphat Bulgak, errichtet. Die Republik Polen mochte sich, gegrün- det oder ungegründet, vor einer Gleichstellung der Uniaten, als eines ihr freut- den Russischen Stammes, gefürchtet haben, aber dieser Grund der Furcht besteht für Rußland nicht ; es nahm die Uniaten unter seineu desonderen Schuß, und aus. diesem Grunde neigte sich ihre Kirche, so- bald sie nur ihre Selbsisiändigkeit fühlte, ungesäumt, nach dem Gesetze der gegenseitigen Anziebung gleichartiger Elemente, zu deu Schooße ihrer wahren Mutter -- der Rusfischen Kirche hin. Zu diesem Ziele strebten alle Verfügungen der Bischöfe und anderer geistlicher Gewal- ten unter den Uniaten. Offenherzig gestanden sie selbsi, daß eiue Menge von Neuerungen sich im Laufe der Zeit in ihre Kirche einge- schlichen habe, und Alle beschlossen fest, die ursprüngliche Kirchenordnung Überall wieder einzuführen, die Kirchen mit allen Erfordernissen des alten Gottesdienstes zu versehen : statt der irrigen Kirchenbücher von verschiedeneu ruck, in denen schon längst die Slawische Sprache verstümmelt war, überal gleiche Bücher nach einer neuen sorgfältigen Ausgabe einzuführen, und endlich leinen zum Priester zu weihen, feinen zu irgend einem Kirchen- Bitte zu befördern, ohne vorhergehende sirenge Prüfung, daß ihm die Ceremonien und Satzungen der Orieutalischen Kirche binreichend be- fanut wären. Und sie Alle verbreiteteu- uit rasilosem Eifer und selte- iem Erfolge diese Kenntniß bei der ihr untergeordneten (Seisilichkeit : auf der anderen Seite erhielt die ganze junge Generation der Welt- geistlichkeit eine wahrhaft Orientalische Richtung in deu beiden neu- errichieten Seminarien und in zwanzig Kreis- und Pfarrschulen. Die Gerechtigkeit erfordert das Geständniß, daß diese Richtung einigen Möu- chen nicht begreiflich sevu konnte, welche aus dem Römischen Ritus zur Union übergetreten waren. Um ihnen in Gewissenssachen feineu Zwang anzuthun, stellte man Jedem von ihneu frei, iuZeit von fünf Fabren zu ibrem früheren Ritus zurüctz:kehren, und wer dies wünschte, benuktte diese Érlaubuiß. Um desto eisriger wirkten vie Anhänger des wabren Glau- bens und des Vaterlandes und bald erschien die gesammte Griechisch- unirte Kirche, in lichhtumgewandeltem Bilde, ihres alten Ursprungs würdig; schon wurde überall an den, dem richtigen Ritus gemäß er-

richteten Aliären, der Gottesdienst von den Geistlichen in angenesseunen

Gewändern, nach bericwtigten Büchern, mit Beobachtung der erhabenen

Gebräuche, welche an die ursprüngliche Kirche erinnern, gehalten, und

das Bolf der Uniaten horchte ihnen freudig, vernahm bereits das

Wort Gottes in seiner Multersprache und sah auch feinen Unterschied

mehv zwischen seinen Kirchen und denen der rechtgläubigen Kirche

und wunderte sich dessen nicht, denn ungeachtet seines verhtnguißvollen

Schictsals hatte es doch auch früher nie sich entwöhnt, sich selbst und

seinen Glauben Russisch zu nennen. Mitten unter diesen in einer

so furzen Zeit fast unglaublichen Fortschritten der Griechisch - unirten

Kirche auf der Bahn zu ihrem wahren Heile verlor sie ihren Ober-

Hirten, den hochheiligen Josaphat. Seine Stelle im Griechisch-unirten

geistlichen Kollegium wurde durch den ältesten der unirteu Geistlichkeit

den Vischef von Litthauen, Joseph, besest. Das begonnene und mít so lebendigem Eifer, mit selcher Thätigkeit und Schuelle fortgeseute

Werk näherte sich indessen {on seiner Entwictelung. Das Jahr 1839

brach an und der 12. Februar wird ewig denfwürdig bleiben in den

Annalen der Kirche aller Reußen.“ / i

Jn der oben erwähnten Akte von Polozk wird die Zahl der

Geistlichen und* Klosterbrüder, die derselben durch ihre Erklärung

beigetreten, auf 1305 angegeben. * Seitdem ist diese Zahl bis auf

1607 gestiegen, so daß im ganzen Russischen Reiche keine einzige

Griechisch unirte Pfarre mehr ist, die nicht an dem allgemeinen

Werke dec Wiedervereinigung Theil genommen. Einem Kaiserl.

Befehl vom Isten v. M. soll jeßt auch die Benennung „Unirte

Berlin,

Sonnabend den

28sien Dezember

——————— r

Einer kürzlich erschienenen Verordnun i Set zlich « nen: g zufolge, sollen dieje- des Mete S Eh die sh in den wide E when 16 S eneres oder kleineren Landgemeinden als Acker- icaiaE Zenen Drundstücken oder gepachteten Kron-Ländereien E De Ines von der Berrutixung befreit seyn. Petersburg, 19. Dez. Dem Herzoge Maxi- Mao vos Lettern ist von Sr. Majestät der iteaa E A i S ibungen des zur Beaufsichrigung der mildthätigen

E Uns va N beizuwohnen.

__ never as den Herzogen Alexander und Ernst von Wür berg in Rußland gehörige, von ihrem Vater ande E Provinz Kurland belegene Vermögen, besteht auf höchste Anord- nung seit dem Januar dieses Jahres eine besondere temporaire Kommission, die den Auftrag hat, den gesammten Aktiv- und Passiv-Bestand desselben, so wie die Mittel genau zu erforschen durch welche die darauf jeßt haftende Schulden - Masse zu tilgen sey ; die Revenüen dieses Vermögens werden einstweilen in der Reichs-Kreditkasse deponirt.

Gestern ward in unserer

Kaiserstadt und diß i Gauen des weiten Reichs das A nand B L Kaisers mit gewohnter inniger Herzlichkeit von allen Ständen unserer Bevölkerung begangen. In vielen Familien - Zirkeln fan- den Feste: Diners, Assembleen, Tanz und Musik statt die bis in die späte Nacht, zum Theil bis zum Anbruch des ‘Morgens währten. Unter den dffentlichen Festivitäten dieses Tages zeich- nete sich die des Adels-Vereins aus, der gestern sein dem Mi- chael-Palais gegenüber belegenes neuerbautes Lokal bezog und es mit einem Ball einweihte, dem die Elite des Publikums zahl- reich zusprach. Unser erhabenes Herrscher - Paar beaina dien Tag im stillen Familienkreise. Der Minister des Kaÿerlichen Haujes und der des Auswärtigen gaben große Diners; Ersterer den hdheren Militair- und Civil- Beamten der Stadt, Lebterer dem diplomatischen Corps. Am Abend erstrahlte die ganze Re- sidenz in einer ungewdhnlich s{dnen Beleuchtung , bei der sich mehrere ôffentliche und Privatgebäude durch besonders \chdne und geschmackvolle Transparent - Tableaus auszcichneten welche troß einer enormen Kälte, das Publikum in reger Lebendigkeit auf den Straßen bis gegen Mitternacht erhielt. i:

Die Kälte is hier seit einigen Tagen empfindlich streng ein- getreten. Das Reaumursche Thermomerer erhält sich auf 20 und 22 Grad unter Null. Die Schneebahn hält sich hier und überall im Jnnern trefflich.

Lan eld. Maris Dez. Morgen wird die Session für 1840 er- öfsnet. Das Ministerium, welches sich bei seinem Antritte als ein vorzugsweise parlamentarishes darstellte, wird nun eine Gelegenheit haben, um in Bezug auf die Thron-Rede diejenigen

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früheren Zeiten gegen die Bedeutungslosigkeit dieses Aktes auf- traten. Es fann nun mit derjenigen Offenheit und Umständlich- keit zu den Repräsentanten des Landes reden, über deren Man- gel sich namentlich Herr Teste oft so bitter beschwerte. Nachdem was man aber bis jeßt erfährt, wird die Bedeutungslosigkeit der dies-

Der Temp s, ein dem Ministeriumim Ganzen günstiges Blatt, äußert sich darüber in folgender Weise: „Wird die Thron-Rede, wie wir

auf offizielle Weise in derselben angezeigt werden ? Grund, daran zu zweifeln.

schiedenen Entwürfe einzureichen, die Jeder von ihnen hat vor- bereiten lassen. : Trôrterung der Adresse über diejenigen Geseß-Entwürfe interpellirt zu

lichkeit erlangt haben.

Arbeiten, so wie die politischen Intentionen des Ministeriums vom 12, Mai würdigen kdnnen. die Thron-Rede daher fast ganz bedeutungslos feyn.

leicht auch von Mexiko seyn. ein Wort über die Angelegenheiten Frankreichs mit einfließen werde.“ Der Constitutionnel bespricht denselben Gegen- stand in folgender Weise: ' liche Probe vor der Kammer abzulegen haben. Beistand wird es dabei rechnen können ? und das Kabinet selbst weiß es nicht.

befolgen? Auch darüber ist es in Ungewißheit. És überläßt sich

eine solche Lage gesehen.

glaublich. Und doch ist dies die Lage des 12. Mai.

vechnung unterworfen werden. Sie ist ein Würfelspiel. eigentliche Conseils-Präsident is gegenwärtig der Zufall. Es

verlangt, als ein Land wie Frankreich zu regieren. Man muß dazu nicht allein Voraussicht und zusammenhängendes Verfahren, sondern auch, wo möglich, jene Art von Ahnung mitbringen, | welche Herr Royer Collard den göttlichen Theil der Regierungs- | kunst nannte. Man muß es verstehen, dem Glücke nichts von dem zu überlassen, was man ihm durch Klugheit und Voraus- sicht abwendig machen kann. Das Kabinet aber überläßt im Gegentheil Alles dem Glücke, selbst die Wahl des zu befolgenden Systems. Das Schicksal führte ihm kurze Zeit nach seinem Ein- tritte eine glückliche Chance zu, welche es nicht zu vervollständi-

Griechen‘“ ganz und gar aufhören.

gen wußte. Die Convention von Bergara war ein unerwarteter

Grundsäße anzuwenden, mir denen die Mitglieder desselben in |

jährigen Thron-Rede, die der früheren Reden beinahe noch übertreffen. |

hossten, das Programm der Session enthalten? Werden alle po- | litischen und sonstigen Gesebe, die das Kabinet vorlege: will, | “an; Wir haben | ¡run Mit Ausnahme von zwei oder dkei | Geseben werden die Minister es sich vorbehalten, in den ersten | Tagen der Session und gleichzeitig mit dem Budget, die ver |

Sie sind ohne Zweifel darauf gefaßt, bei der |

werden, die durch die Arbeiten der Kommissionen bereiis Öeffent- l haben. Dann erst wird man das wahrhafte | Programm der Session kennen lernen, und die administrativen |

Dem Gebrauche zufolge, wird | i dal : ; . Cs wird darin | die Nede von Algier, von Konstantinopel, von Spanien und viel- | Wir wollen indeß hoffen, daß auch |

„Das Kabinet wird seine erste ernst- | Auf welchen | Wir wissen es nichr, | Welche Politik wird es |

den Wellen, ohne weder seine Mittel, noch sein Ziel zu kennen.

Man hat vielleicht niemals unter einer Repräsentativ - Regierung | olche Es begreift sich, daß ein Ministerium | vor die Kammer tritt, ohne der Majorität gewiß zu seyn. Aber

nicht sagen zu können, welche Partei geneigt seyn dürfte, ihnen | die Majorität zu geben, oder sle ihnen zu entreißen, das ist un- | Die Verwal- | tungkann durchaus nicht mit Bestimmtheit ihre Freunde und (beo Ges, | ner bezeichnen. Jhre Politik kann keiner Wahrscheinlichkeits-Be- | Der |

giebt sicherlich keine Aufgabe, die reifere und bi:stimmtere Ideen |

Erfolg, an dem die Geschicklichkeit des 12. Mai's keinen Antheil hatte. Von da an glaubte der 12. Mai an seinen Stern, er hat in diesem glücklichen Aberglauben gelebt, und auf die Allmacht der Ereignisse vertraut. So tas sich das Ministe- rium ohne Plan und ohne Jdee in die Orientalische Frage ge- worfen; es hat die Umstände beauftragt, ihm ein Benehmen zu bilden, und sein Benehmen ist nicht weniger veränderlich und o weniger schwankend gewesen, als die Winde, welche das Rae Es wird von dieser beklagenswerthen Politik f d abzulegen haben. Jn Bezug auf die Kammer hat j abinet eben so wenig ein System, als in Bezug auf das Ausland, wenn man nicht jene fatalistishe Resignation, die bereit ist, sich von der stärksten Partei in's Schlepptau nehmen zu las- M, init dem Namen eines Systems beehren will. Das Ministerium Q sich jenen zweideutigen Repräsentanten in einer unserer ersten ersammlungen zum Muster nehmen zu wollen, der bei einem der wichtigsten Erreignisse unserer Revolution mit zwei Reden im entgegengeseßten Sinne in dem Konvent erschien, um je na dem Ausgange des Unternehmens die eine oder die andere zu lesen. Es ist wahr, daß das Ministerium auf eine Weise zusammen ge- jeßt if, die ihm erlaubt, diese doppelte Rolle zu spielen. Sollte es nüßlich erscheinen, sich rechts zu wenden, so wird es seine rechte Seite vorschieben; sollte es besser seyn, sich links zu nei- gen, so wird die linke Seite vortreten. Aber es is leicht einzu- sehen, daß das Ministerium mit dem einen und dem andern jes ner beiden Systeme unfähig is, reiflih durchdachte Maßregeln im Zusammenhange vorzulegen. Was liegt aber daran? Was O nachzudenken? Hat es nicht den Zufall in seinem S Der Marquis von Dalmatien, Französischer Botschafter am Turiner Hofe, istt vorgestern in Paris wieder eingetroffen, nach- dem er Sr. Majestät dem Könige von Sardinien und Jhrer Majestät Marie Louise von Parma seine Beglaubigunas\chrei- ben überreicht hat. : E - Dem Journal des Débats wird aus Konstantinopel ge- schrieben, daß man dort seit einiger Zeit ernstlich von der Abbe- rufung des Britischen Botschafters, Lord Ponsonby, und von sei- ner Erseßung durch Lord Durham spreche. Der Korrespondent weist auf das Ansehen hin, in welchem Lord Durham bei dem Kaiser von Rußland stehe.

Die Regierung publizirt nachstehende telegraphische Depesche aus Toulon vom U9ten d. (Algier vom 1öten): „Zwei Ge- fechte haben in der Umgegend von Blida stattgefunden. Die regulaire Infanterie des Emir ist mit dem Säbel in der Faust angegrifsen und gesprengt worden. Der Feind hat sich weder in der Nähe von Koleah noch von Sahel blicten lassen. Der „Al ger“ und der ¡¿Neptune“/ sind im Angesicht und werden heute in Algier eintreffen.““ i y

„Fn einem Privatschreiben aus Algier vom U3ten heißt es: „Die Dinge gehen fortwährend \{limm für uns. Jeder kehre nach Algier zurück, die Ackerbauer und Kolonisten tragen in der Stadt ihr Elend und ihre Verzweiflung zur Schau. Eine An- zahl unglücklicher Arbeiter stirbt vor Hunger; das Bürger-Spi- tal liefert Zweimal täglich den Eingeborenen Suppe ; allein es giebt Unglückliche, die es nicht wagen, sie anzunehmen und dahin sterben. Diese Unterstüßungen sind daher unzureichend. Die Araber, die nichts mehr in der Ebene zu pländern finden, haben in ihrer Wuth und in ihrer Begier, alles zu vernichten, sogar den Boden zu verbrennen versucht. Noch am Uten stand die ganze Ebene im Feuer, oder vielmehr sie war in Rauch gefüllt der Ueberrest der Vegetation brannte. Man hat sich am lite den ganzen Tag bei Maison- carrée und der Umgegend geschla: gen; die Franzosen sind bis unter die Verschanzungen dieses Postens zurückgeworfen worden und nur das Kanonen- und Kar: tätschenfeuer fonnte die Araber entfernen. Die ungeheuren Heuschober, die sich einige Minuten weit vom Thore Babazun entsernt befinden, sind nicht in Sicherheit. Man hat dort Ver: schanzungen angelegt, um sie gegen einen Ueberfall zu vertheidi gen. Gestern Abends um 8 Uhr ist einem Französischen Kauf mann, Herrn Colambaud daselbst, wahrscheinlich dur einige Araber, die sich unsere Freunde nennen, der Kopf abgeschlagen worden. Man ist selbst 10 Minuten von der Stadt nicht mehr in Sicherheit, weil die Araber sich täglich auf das Gebiet zwä schen den Lagern und Algier werfen.“ i /

Die Presse enthält folgenden, von einem General - Lieute- nant, der nicht genannt zu seyn wünscht, hérrührenden Artikel: ,¡Zh bin einer jener Veteranen der großen Armce, von denen nicht mehr sehr viele Spuren übrig bleiben. Sie sind einer jener Publizisten, die den Nuben der Presse am Besten verstan den haben, die aber auch die furchtbaren und beklagenswerthen Mißbräuche derselben nicht verhehlen. Jch hoffe daher, daß Sie keinen Anstand nehmen werden, die schmerzliche Ueber- raschung zur dffentlichen Kenntniß zu bringen, die i empfunden habe, als ih im „Journal des Débats“ vom 17ten d. M. nicht allein den Zustand der Afrikanischen Armee geschildert, son- dern auch die Vertheilung und Verwendung jener Streit- kräfte angegeben sah. Die guten Tradi-

gouvernementalen tionen müssen in Frankreich ganz vergessen seyn, da wir es uns selbst angelegen seyn lassen, unsern Feinden dasjenige mitzutheilen, was in unserm Jnteresse so viel als mdglich geheim gehalten werden müßte. Jch kann Jhnen nur versichern , daß Napoleon 100,000 Thaler gegeben haben würde, um dergleichen Berichre über eine feindliche Armee zu erhalten. Man wird einwenden daß die Araber das Journal des Débats nicht lesen, aber ich erwiedere darauf, daß nicht allein Abdel Kader, sondern auch der Bei von Tunis und der Kaiser von Marokko dabei interessirt sind, die Stellungen unserer Armee zu kennen, und daß die bei ihnen accreditirten Europäischen Agenten ohne Zweifel nichts Ei- ligeres zu thun haben werden, als ihnen den Artikel der „Dé- bats“/ zu überseben. Niemals, selbst nicht unter dem Direkto- rium, fehlte man in einem solchen Grade gegen die öffentlichen Interessen. Es wäre Zeit, daß ein Geseß dergleichen Mißbräu- chen L Ich glaube, daß Sie dem Lande einen guten Dienst leisten werden, indem Sie diese Reclamation publiziren.“