1839 / 359 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

R E E i S

Das Capitole meldet, daß der Graf von Crouy-Chanel ín

re angekommen sey, und sich auf dem Dampfschiffe „le Phe- nix“ nah England eingeschift habe.

Man erzählt sich, daß ein eifriger Bonapartist Jae von Chateaubriand aufgesuht und den Prätendenten dieser Partei seinem Wohlwollen empfohlen habe. err von Chateaubriand

átte ihm darauf erwiedert: „Jch kann Jhnen nur meine vierte

timme versprechen. Meine erste würde für Heinrich V., die zweite für Ludwig Philipp, die dritte für die Republik seyn, aber ih verspreche Ihnen die vierte für Ihren Kandidaten.

Großbritanien und Jrlan d.

London, 21. Dez. Auch der Kaiserlich Oesterreichische Hofrath Neumann, der, so wie Herr von Brunnow, mit einer diplomatischen Mission an den hiesigen Hof beauftragt seyn soll, ift am 18. Dez. zu Dower gelandet und gletch nach London weiter gereist, wird also wohl ebenfalls schon hier eingetroffen seyn, wenngleih die hiesigen Blättéë- die Anzeige davon noch

nicht enthalten. 5

Im Hafen von oreunouts herrscht unter den Kriegsschiffen große Bewegurg. Das Linien chiff} „Blenheim“* ist nach Östin- dien bestimmt. i

Jeßt wird Dr. Bowstead, der gegenwärtig Bischof von So- dor und Man ist, als wahrscheinliher Nachfolger des verstorbe nen Bischofs von Lichfield genannt.

I)r. Bowring hat nun dem anderen Reform-Kandidaten für Falmouth, Herrn Hutchings, den Plaß geräumt, um die liberale Partei bei der Wahl nicht zu spalten.

Herr Morgan O'Connell, der zweite Sohn Daniel O'’Con- nell’'s, Parlamentsmitglied für die Grafschaft Meath, hat eine Anstellung beim Registrirungs-Amte erhalten. Als ministerieller Bewerber für die Grafschaft wird nun vermuthlich Herr Corbally auftreten.

Alle Nachrichten gus den Fabrillegieken lauten äußerst trau- rig und eröffnen noch trübere Aussichten für den Winter. Da- mit steht folgender Artikel eines Provinzialblattes, des Leeds Mercury, in Verbindung: „Man erinnert sich, daß die Tory- istischen Parlamentsmitglieder in leßter Session fast alle ohne Ausnahme aegen Herrn Villiers* Motion auf Abschaffung oder Linderung der Korngeseße stimmten. Nun heißt es aber, diese Herren seyen Angesichts der Gefahr, womit ein starres Festhal- ten an der bestehenden Brodtaxe nicht nur die Sibe vieler von ih- nen bei einer künftigen allgemeinen Wahl, sondern das Land selbst bedro- hen würde, jest gesonnen, die Korngesebfrage in der nächsten Sessionzu ciner offenen Frage für die Torybänkezu machen. Wir wollen hosfen, daß dieses Gerücht nicht grundlos sey.“ Auch der „„Standard““, eines der einflußreichsten Tory - Organe, hat seinen Ton hinsicht- lich der Korngesete sehr herabgestimmt. Zu dem großen Fest mahl, welches die Gegner der Korngesetße in den ersten Tagen des Januar zu Manchester halten wollen, und zu welchem die vorgestrige Versammlung ebendaselbst ein Vorläufer war, werden

uerordentliche Anstalten getroffen, um dasselbe als eine der ftárkfsten Demonstrationen erscheinen zu lassen und dadurch der vorgestern beschlossenen Percition an die Königin und das Parla- ment noch mehr Nachdruck zu geben. Außer den 197 Unterhaus- Mitgliedern, die in der vorigen Session für den Antrag des Herrn Villiers guf Abschaffung der Korngeseße stimmten, sollen auch die 24 Pairs dazu eingeladen werden, die am 13. März d. J. der Motion des Grafen Fitzwilliam auf Fixirung der Ge- raidezólle beipflichteten.

Man hält es hier für den vorherrschenden Gedanken des Soultschen Kabinets, die Französische Seemacht zu verstärken und furchtbar zu machen; Blätter von allen Farben stimmen in dieser Annahme Überein; auch die Morning Chronicle findet einigen Grund darin, nur hält sie die Besorgnisse, welche die Tory - Zeitungen dteserhalb aussprechen, für überirieben, und be- merkt zur Beschwichtigung derselben, es stehe mittlerweile die be- friedigende Beilegung von zwei der bedeutendsten Differenz-Punkte zivischen England und Frankreich zu hoffen; die Streitfrage we- gen des Gummihandels zu Portendic in Afrifa sey ihrer Aus- gleichung nahe, und die Französischen Forderungen an Buenos- Ayres wárden vermuthlich in eine solche Form gebracht werden, das man sich ein baldiges Aufhdren der Blokade des La Plata versprechen dürfe.- Nach Briefen aus Nio Janeiro wollte man dort wissen, daß ein Englisches Geschwader in diesen Strom ein- laufen wolle.

In dem erwähnten Artikel des Courier gegen Frankreichs Auftreten in Süd-Amerika heißt es, man a in Peru, Boli- vien, Chili, Buenos-Ayres, Aequator, Neu-Granada und Brasi- lien allgemein Beschwerde über das treulose und übergreifende Verfahren jenes Staats, welches lediglich die Folge gehabt habe, daß alle Europäisch:n und namentlich die Britischen Handels-Jn- teressen darunter litten, während die Vereinigten Staaten von den neuen Republiken guf den Fuß der begünstigtsten Nationen gestellt wären; und doch hätren diese nur Zwist und Unhoil unter den neuen Staaten ausgesáet, wogegen sle England zuerst die Anerkennung ihrer Unabhängigkeit wverdanften. In Betresf Brasiliens wird noch besonders angeführt, daß die Gesandtschaft dieses Reiches in London beim auswärtigen Amte einen Protest gegen die Besezung Montevideo's durch Franzéfische Truppen, von wo sie auf die insurgirte Provinz Nio-Grande einwirken fönnten, einzulegen gedenke. Zugleich wird Über die in Friedenszeiten erfolgte Besezung des Brasilianischen Guíiana durch Französische Truppen Beschwerde geführt; es isk dies ein Gebiet, welches sich über 500 Englische Meilen an der Küste entlang zieht, sich weit in das Jnnere des Landes erstreckt und eineu dec Ärme des Amazoneit-Flusses beherrscht.

Nachdem die Morning Chronicle ihren eigenen Berich- ten über die zwischen einem Französischen und einem Englischen Schiff zu Pore Louis vorgefallene gegenseitige Flaggen-Beschim- pfung noch den des Französischen „Temps““ beigegeben, fügt sie folgende Bemerkungen hinzu: „Wir wollen dem ¡(¿Temps““ nicht nachahmen und unser Ministerium nicht auffordern, in ihren Re- monstrátionen lber diesen Vorfall sehr trobbietend und sehr ener- gis aufzuireten. Jede Regierung ijt schon für fich selbst hin- linglich verpflicorer, das Interesse und die Ehre der Nation aufrechr zu erhalten. Auf beiden Seiren scheint einiger Eigen- sinn ‘und Jrrthum obgewaltet zu Si Je schneller und je be- fre pente fúr beide Theile die Streitigkeit beizulegen ist, desto esse. Es fonnte nichts Freundschaftlicheres geben, als die gegenseitige Stimigung der Bririschen und der Französischen Offiziere der Levante-Geschwader, als diese neben einander lagen ; selbst als die beiderseirigen Kabinette nicht ganz éinig waren. Wir unsererseits wollen kein Wort niederschreiben, welches Er- bitterung zwischen braven Männern wecken könnte.“ Der Cou- rier ist init dieser Erflärung sehr unzufrieden; freilich, meint er, habe man vou demn jebigen Englischen Ministerium nichts Ande- res erwarten ónnen; werde natürlich die dem Capitain Driver

1470 -

abgezwungene Entschuldigung wiederholen, und damit werde die Erbitterung. der Französischen Braven beschwichtigt seyn. ; Die leßten Nachrichten, welche die Morning Chronicle aus Konstantinopel erhalten hat , scheinen diesem Blatt ein bes- seres Vernehmen zwischen Frankreich und England in der Orien- talischen Frage hoffen zu lassen. „Die Beseitigung aller Diffe- renzen,“ sagt dasselbe, „die zwischen den Europäischen Mächten hinsichtlich RonFtanthiópels sich erheben könnten, muß, da Mehs med und Ibrahim dann nicht den Vortheil solcher Differenzen fár sich haben, die Aegyptischen Angelegenhelten vereinfachen und die Ausstellungen Frankreichs gegen die Anwendung von Zwang modifiziren. - Mehmed weigert sich, selbst Adana und Tarsus ab- zutreten. Die Blokirung der Syrischen Küste oder auch nur die ernstliche Androhung einer solchen Blokade würde ihn hald zur Vernunft bringen.“ R Zas die SMEEREEn mit China betrisst, so bleibt der Standard bei seiner Versicherung, daß ein ansehnliches Ge- schwader ausgerüstet werde, um die dortigen Küsten zu blokiren

und „die großmächtigen Dummkböpfe des himmlischen Reiches | auf die Weise zu züehrigen, die ihr frehes und aumapeudes Bes j nehmen längst erfordert habe.“/ Dagegen protestirt der ebenfalls ?

Torpistische „Morning Herald‘/ unablässig ; er begreift nicht, wie die Regierung zu Gunsten eines abscheulichen Schleichhandels

einschreiten kônne, welchen der Kaiser aus Sorgfalt sür“ die: |

Moral und die Wohlfahrt seiner Unterthanen verboten. Aller- dings sey er ein „Dummfkopf“/, weil er es verschmäht, seine Koffer auf Kosten der Gesundheit seines Voltes zu füllen, wäh-

rend gewisse christliche Kanzler der Schaßkammer sich viel darzuf |

zu Gute thâten, daß sie die Einnahme durch-Herabsebz!ng der Abgabe aufBranntwein und durch die darauf erfolgte Zunaßzme der Conjum-

tion vermehrthätten. Der Kaiser von China, den man einen Barbaren |

\chimpfe, habe kürzlich zu seinem Kommissar Lin mit Thränen in den Augen gesagt, wenn er nicht die S chritte rhâte, die er ge- than, um einen so verderblichen Handel zu unterdrücken, so würde er sich s{hámen, in einer anderen Welt den Schatten seiner

fahren zu begegnen. Ein Angriff Englands auf die Chineji] Nation würde eine wahrhafte Verlekung des Völkerrechts 1eyn. Auch dúrfte man es schwer finden, ein Reich von 300 Millio- nen Menschen zu Paaren zu treiben; und dann würde durch das

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fo vi) %

Verbot der Ausfuhr von Thee und Seide unsere Staatseinnahme |

jährlich 4 Millionen Pfund Sterling einbüpen. Lord Palmerston gerathen haben, eine J ise gris in Besitz zu nehmen und daselbst eine Faktoret z aber auc das wärde wenig helfen. Uebrigens würden ßeren Mächte eine solche Blokade schwerlich anerkennen Parlament die Kriegskosten nicht bewilligen.

Die dffentlichen Blätter enthalten eine vom tirte Bittschrift der Britischen und eingebornen Sinwoßhnei futta’s und der Umgegend, die Errichiung einer regeln Dampfschifffahrt vom Rothen Meere nach Ceylon, M Bengalen betreffend. Bei der großen Wichtigkei tandes wird dieselbe vermuthlich bald im Parlamenre vi

Aus Neu-Seeland hat man Nachrichten erhalten denen hervoracht, daß Britische Auswanderer sich dort nicht wer: den niederlaßen können, ohne Widerstand zu finden. Baron Thierry nämlich, der sich Oberhaupt dieser Însel und König von Rahabeva nennt, hat im März vom Berge Isabella in der Pro- vinz Hokianga ein Dekret ergehen lassen, worin er erklärt, daß er sich nicht der Niederlassung der Engländer in scinem Reiche wir egen werde, wenn seine Königlichen Rechte anerkannt wür- den. iese leßteren sind jedoch schon im Jahre 1837 von Capi- tain Fißroy, der das Kriégs\chi} „„Beagle““ befehligte, bestritten worden. În einem Protest, den der Baron dem Capitain zu- stellte, schilderte er die Begebenheiten seines Lebens und de- rief sich zugleih auf seine Ansprüche an die Souverainetät von Neu-Seeland und Nuscheva. Jn England geboren und der Sohn eines dahin geflüchteten Französischen Emigranten, heira- thete er die Tochter eines Prälaten, der jeßt die Königliche Würde mit ihm theilt. Früher war er der Französischen Gesandtschaft in London attachirt und wurde stets von den Königlichen Exiliv- ten beshüst. Er ist dem König Ludwig Philipp, dem cr, jo wie dem Kdnig Wilhem IV. von England, seinen Protest gegen das Betragen des Capitain Fißroy zu übersenden beabsichtigte, persdnlich bekannt. Auch in Washington hat Baron Thierry fich cinige Zeit aufgehalten. Jn den Gsellschaften wurde er wegen seiner geselligen Cigenschaften und vorzüglich wegen seines muji- falischen Talents bewundert. :

Nach der Times melden die neuesten Berichte aus Mon- tevideo, die bis zum 4. Oktober reichen, daß in dieser Stadt die größte Verwirrung herrsche und man alle Anstalten tvesfe, eine Belagerung auszuhalten. Alle Einwohner, welche Waffen tragen kdnnen, wurden zur Vertheidigung der Stadt in die Mi-

liz eingereiht. Diese Miliz wird als ein Seitenstúck zu Falistaffs |

zerlumptem Regimente geschildert. Die gelandeten Französischen

Sceesoldaten aber waren gut disziplinirt Und bildeten den stärk: |

sten Gegensaß zu jenem Haufen. Die widersprechendsten Ge- rüchte waren verbreitet; jedoch schien es gewiß, daß Rivera, dev Verbündete der Franzosen, vor den Truppen aus dem Innern zurückgewichen war, aber an den Engpässen von Santa Lucia Chi:o, 14 Meilen von der Hauptstadt, Halt gemacht hatte. Es ging das Gerücht, er beabsichtige, am 4. Oktober eine Schlacht zu liefern. Vom Gencral Lavalle war eine Depesche eingetroffen, worin derselbe ausführlich über sein Vordringen in der Provinz Entre-Rios so wie úber ein Tressen berichtet, welches ex am 22. September cinem Truppen-Corps geliefert, das von dem Feinde zusammengezogen worden war, um sich seinem Vorrücken nach Mocoreta zu widerseßen. Seine Streitkräfte sollen 800 Mann,

die des ihm gegenüberstehenden Feindes 1500 Mann betragen -

haben. Nach den Berichten des Generals Lavalle betrug der Verlust des geschlagenen Feindes in jenem Treffen 100 Mann, worunter sich zwei Anführer befanden. Lavalle will nur einen Offizier und 3 Mann verloren haben, und 3 Offiziere und 15 seiner Leute follen verwundet worden seyn.

Nt dep r a0 80 6,

Aus dem Haag, 23. Dez Jn der heutigen Sikung der zweiten Kammer der Generalstaaten ward eine Königl. Botichaft verlesen, wonach, in Folge der Verwerfung der projektirt gewesenen neuen Kolonial-Anleihe, den Generalstaaten ein Gesc6eniwurf vor- gelegt wird, dur welchen die Regierung zu ermächtigen ist, zur Deckung der Bedürfnisse des Jahres 1840 die Summe von 15,742,100 Gulden in das zweite große Buch der wirklichen 5proc. Staatéschuld eintragen und zu Geld machen zu können.

Dem gestern versnnmwmelt gewesenen Staatsrathe haben so wohl Se. Maj. dev König ais die Prinzen von Oranien und Friedrich beigewohnt.

Amsterdam, 23. Dez. Das Handelsblad ertheilt dem Verfahren der zweiten Kammer der Generalstaaten große Lob- sprüche und nimmt dieselbe gegen jeden Verdacht der Parteisucht

in Schub. - „Die Mitglieder der zweiten Kammer“, sagt és „haben es nicht etwa auf den Sturz dieses oder jenes Ministers abgesehen; sie trachten nicht nach ministeriellen Portefcuilles. Jm Gegentheile; sie sind aufrichtige Freunde ihres Königs und ihres Vaterlands. Nicht opfern sie momentanen Grillen das Interesse der Gesammtheit auf; sie erwägen und wägen Alles ab, bevor sie ihr entscheidendes Votum aussprechen. Sie jauchzen dem Guten zu und nehmen es von Herzen gern an. Was ihnen aber als minder zweckmäßig erscheint, oder was sie gar für nachtheilig halten, das leidet an ihrer Vaterlandsliebe, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit Schiffbruch. Wer ihre Absichten mißdeutet, dex ist verächtlich. Wer den Vertretern Niederlands andere Grund- säße beimißt, der ist des Namens Niederländer unwürdig ; er ist der Feind seines Königs und des Vaterlandes.‘

Belgien.

Brüssel, 23. Dez. Jn der vorgestrigen Sibung der Re- präsencanten- Kammer gab der Kriegs-Minister folgende Er- tlarung :

Meine Herren! Ich beeile mich, der Kammer einige Au lie zu geben über cine Thatsache, die von einem Nepräsentauten Brüsseis erwähnt worden ist. Diese Thatsache besteht, einem Jourual vou Ar- lon zufolge, darin, daß ein in Longwy in Garnison stehender Französischer Offizier auf Befehl des Militair-Kommandanteu der Provinz Lurem- burg ausgeliefert worden, und zwar hade sich derselbe in Begieitung eines Unteroffiziers von Arlon an die Franzésische Gränze begeden, wo ihn die dort aufgestellten Gendarmen festgenommen bätten. Das ge- nannte Journal fügt hinzu, daß die Mititair-BVeho beid im GEinversiänduiß gehandelt hätten. Die Französischen B ren indeß teinesweges durch die Belgischen Behördent unt den, und es bestand fein Einverständuiz zwischen ihne mandanten der Provinz. Ein Offizier der Garnison von iu Arlon eine Verbindung geschloffen, die seiner Faniilie ni 1 war. Er hatte einen Urlaub erha: i

L do CHLrOeIt

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alten, um fich uad)

u begeben; statt dessen ging er aber nad

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; Genecals von Labor, de ufzuyalten , arauf nach Virtc

ir- Behörde feine Yapftere ads fübrcten, die des Offiziers nodniale, abz fchren, weil H benn

endes Wetragen geg nit mit einem Uns

der Franzo}

4 erfuhr, Daß ver Dfslzier ) ic , wohin fein Urlaub lautete, hatte er der i : verhaften. An dem Tage der Abreise | i n sich zwei andere Offiziere der Garnison von Lengwy in Arlon und forderten ihren Kameraden auf, mit ihnen zu fommen. Dies fonnte die Gendarmerie erfaßreu haben. Der Offizier bezeichnete selbs den Punkt der Gränze, wohin er sich begeben wolle, und dies entfernt nocz mebr jeden Gedanken an fiaitgehabten Zwang. Der General von Tabor hat auf cine unangemessene Weise gehandeit 3 das habe ich ihm erflärt; aber es ist durchaus nichts vorgefailen, was einer Auslieferung ähnlich sehe; es hat fein Einverständniß mit Fran- ¿dsischen Behörden stattgefunden. Der Geueral von Tador hat vielleicht zu große Nachgiebigkeit tn Bezug auf fremde Familien-Angelegenbeiten gezeigt, allein er hat durchaus nicht die Absicht gehabt oder den Ver- such gemacht, gewaltsam die Freiheit irgend Jemandes zu beschränken.“

Deutschland.

Sassel, 24 De» - Landtag. (Kal L 2) M der Sibung der Stände-Versammlung vom 23sten d. wurde Herr Wolff, Abgeordneter des Land-Waßhlbe:irks Eschwege, und Herr Ober-Ge Sr. Durchlgucht des Herrn Fürsten von Jsenburg-Birstein beei- digt; dann berichteten die Herren von Ochs, Bauer und von Baumbach sr für den Eingaben-Ausschuß über mehrere Gesuche, und Herr von Múnchhausen, Namens des Budget- Ausschusses úber die Ausgaben des Kursürstlichen Hofes und die Apanagen, welche lebteren sogleich verwilligt wurden, nachdem die Disétussion úber den ersten Gegenstand ausgeseßt war. Der durch Herrn von Baumbach 3r vorgetragene Wunsch, die Regierung um Auf- ellung eines Verzeichnisses über das Staats -Vermögen zu er- uchen, ward genehmigt. Die Versammlung ging zu einer ver- traulichen Sißung über.

Q 40 Em dde U Per - - s LIS Ad @ (Ao otar zerichts-Secretair von Ur} zu Marburg als Stellvertreter

i

Die Gothaische Zeitung enthält nachstehenden Artikel aus Koburg vom 14. Dezember: „Die Englischen Torvblätter beklagten sich neulich schr h stig dars daß in der Rede, durch welche die Königin Victeria den Gehei- 1 en von Großbritauien ihren Entschluß, sich mit dem Prinzen bert von Sachsen- Loburg zu vermählen, angezeigt, feine Bersiche- er den Protestantismus des Prinzen gegeben sev, indem man ft der Neligion ganz mit Stillschweigen übergangen have. l beacanet dgs ministerielle ournal „Morning Chronicle‘ durch die einfache Anführung der Thatsache, daß in neuerer Zeit und unter dem befanntlich ganz toristischen Ministerium des Grafen von Liverpool cben so wenig be! Vermählungeu von Miktgliederu der Kös niglichen Familie von Großbritanien mit auswärtigen Prinzen oder Prinzessinnen von deu Protestantismus der leßteren die Rede gewesen it. Mau nahm ohne Zweifel an, daß in allen diesen Fällen der Prote- stautisnmus der fraglichen Fürsienhäuser eine allgemein velannte Sacye sev, und da es bekannt ist, daß das Englische Gese als wesentliche Bes dingung von dem Gemahl der Königin die protestautische Konfession verlangt, sv versteht es sich schon von selbst, daß die Wabl Jhrer Ma- jestät nux auf einen Prinzen aus einem protestautischen Hause gefallen sevn fonnte. Der von der Morning Chronicle angeführten Vern1äh- {ungen im Köuiglichen Hause waren seit 1815 fünf; erstens die des Hezogs von Cumberland, Königs von Hannover, mit einer Prinzessin von Mecklenbura-Streiiu, der Wittwe des Fürsten von Solms-Braun- fel; hierauf der Priuzessin Charlotte mit dem Prinzen Leopold von Sachsen - Koburg, KLuig der Belgier, 1816; diejen folgten im Fahre 1818 der Herzog von Clarence, nahma!s König Wilhelm V, der sih mit einer Prinzessin von Saccbsen- Meiningen, und der Herzog von Cambridge, der sh mit der jüngsten Tochter des Landgräfen Friedrich von Hessen - Kássel vermählte; end- lich im námlichen Fahre die Verbindung des Herzogs von Kent mit einer Prinzessin von Sachsen-Koburg, der Wiitwe des Fürsten Emíich ven Leiningen. Unter den hier genannten Fürstlichen Perfonen find,

wie man sieht, drei aus dem Hause Sachsen Ernestischer Linie. Man sollte mehuen, der Protesiantisutus dieses Hauses mußte nunmehr it England biulänglich befauut sedu. Ein Blic in den Almanac de Gotha, ein in ganz Europa verbreitetes gencalogi\ches Handbuch, unüftte über- zeugen, daß Prinz Aibert, der jüngere Sohn Sr. Durchlaucht des regierenden Herzogs von Sachsen-Koburg-Götha, keiner anderen Kon- fession augehbren fönne, alsdas ganze HerzoglicheHans und die KoniginVic-

toria selbst, welche vot mütterlicher Seite aus demselben Hause stammt. Jn“

passen be!chrei uns die Journale der Tories, wcher ihre Bedenklichkei- ten entstanden find. Ste hielten sich an das, auch in Deutschland verbreitete Gerücht, daß Herzog Ferdinand vou Sachseu - Koburg-bald nad) seiner Vermählung mit der Prinzessin Kohary katholisch gewor- den. Dies 1 ebeu fo irrig - als das ebenfalls mehrfach wiederholte Gerücht, Se. Durchlaucht hätte seinen Familiennamen mit deu seiner Gemahlin, Kodhary, vertauscht. " Wir können aufs BVestiimmteste ver- sichern, daß Se. Durchlaucht der Herzog Ferdinand vou Sachsen-Ko- burg proteftautisch is, und siets den Namen des von jeher protestan- tischen YVaujes ber Herzoge von Sachsen - Koburg - Gotha geführt hat. Man begreift übrigens nicht, wie, bei nur einiger Kenntnißder neueren Ge- c ichte, Zweifel kb er den Protestantismus eines Fürstengeschleczts entstehen fo nten z s wor x T L d n Urspru 1g der Reso rmat ion sich als Beschüzerund Befor _derfelden ausgezeichnet, weiches unter seinen Ahnen mehr inen Fursien zählt, der Gut und Blut im eigentlihsten Sinn des Wortes au die Sache des Proteftantismus gescßt hat. Man darf ohne Scheu fragen, was ohne die Herzoge von Sachsen Ernestinischer Linie aus der Reformation in Deutschland geworden wäre. Alle großen Er- innerungen des Hauses fnüvfen fich an die Geschichte des Protestantis- wuns. Wenn die Besonnenheit Friedrichs des Weisen, der Muth und ugebung Fo ; Beständigen und seines Sohnes des groß-

ich, später im dreißigjährigen Kriege die Tapfer- arriichfeit dex Herzoge von Sachsen, Bernhards von

r Vettern zu Gotha und Keburg nicht von dem verdien- land gefcöut waren, so fällt die Schuld aufandere Für-

fien und Stände des damaligen Deutschen Reichs, welche aus Furcht oder Eigennug die Sache der Protestanten in entscheidenden Augen- Sen bheit und fleinlice Gesinnung mehr

haft geshehen wäre. Treudem cigenen Ländern die Frei-

welche sich bis auf die neuesten Zet: irgischen Landen unter dem Schuße iandigen und Johann Friedrich deé

entiómus und pietistischem

feit, Einsid

5 Gi rit 3011 V TLUiL Q-A

Kaiserin Mut-

treuz-Ordens mehrere

tgliedern diejes 3

die Großherzogin von Tos-

in Maria Carolina

ind die Prinzessin

derz von Braganza, t Men G5 Œ

; rinzen Woana 7za-

inzessin Karo-

r) Öber- Jtalien griff ( inen eines Grafen von Friedect ‘dena, Parma, Florenz und Turin

L ärnthnerthor- Theater Meyerbeer's „die Welfen und Ghibellinen““ ause zur Auffährung. Obgleich } gelungen gelcen darf, so war die n Composition auf unser musikkundi- 3 Im Burgrheater wurde als Französischen Lustspiels, „„das eachtet des Namens der Ueber- er ¿Publikum so hochgefeierten

nd.

angenommener Stücke entfremdet werden, wovon denn

as die Schuld zum Theil auch dem Publikum, noch mehr

* sets schmeichelnden und huldigenden Kritik, wie sle von un- en belletriitischen Blättern ohne Ausnahme geübt wird, zur legt werden muß. Ein längerer Aufsatz, welchen unlängst

ne Zeitung unter der Ueberschrift: „Wien und die

hier mit vielem Interesse gelesen worden. Ss

hren die erste Stimme, welche sih Über unser

iem anderen als aussc{ließlich und unbedingt

men ließ. Lißt ist nach Ungarn, seinem

In Preßburg, durch den Landtag jeßt

eleganten Welt der größeren Städte Un-

esth, werden dem Künstler von seinen Freunden

glänzende Triumphe Madame Pleyel aus Paris hat den Muth gehabt, noch während der Anwesenheit Lißt's sich am f Beriot

Piano hören zu lassen, und fand beifällige lusnahme.

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S 4 f vird noci)

A D, Mit der lebten Jtaliänischen Post

otrbende Nachrichten aus dem Venetianischen

leich die anhaltenden Regengúlsse, welche in. den

November so vielen Schaden anrichteten,

erneuerte sich die Ueberschwemmung mit

ie einen groß x Provinz von Pa:

: leichen einem Schutt-

meistentheils schlec)tgebauten Häuser stürzen zu-

n niederen Gegenden steht das Wasser seit vier

Wochen. ckehdrden entwicfeln die größte Thätigkeit, um

den Ünglücklichen, die sich mitten im Winter um ihr Obdach und

großentheils auch um ihre Habe gebracht sehen, wirksamen Bei- stand zu leisten.

Aus Parma wird geschrieben, daß der lte d. M,., der Ge- burtstag der Herzogin, auf die herédmmliche Weise feierlich be- gangen wurde. Mehrere hohe Gäste waren aus der Umgegend herbeigeklommen: aus Modena der Herzog mit dem Erbprinzen, aus Mailand Feld - Marschall Graf Radebky, und von Genua der Oesterreichische Gesandte in Turin, Färst Felix Schwarzen- berg, welcher in gleicher Eigenschaft bei der Herzogin von Parma beglaubigt ist. Jhre Majestät trat an diesem Tage in ihr 49stes Zahr und befand st|ch wieder vollflommen wohl.

Fúr weiland Se. Majestät Bang Friedrich von Dänemark hat der Kaiserl. Hof eine zehntägige Trauer angelegt.

Der Namenstag des Kaisers Nikolaus wurde im Russischen Botschafrs-Hotel wie gewöhnlich durch ein großes Diner, welchem der Fürst Staats-Kanzler, das diplomatische Coxps und mehrere cinheimische und fremde Notabilitäten beiwohnten, sodann durch Erleuchtung der Facçade des Hotels gefeiert. Nach aufgehobener Tafel empfing er, der Botschafter, die hiesige hohe Gesellschaft, wobei die Herren in Uniform und die Damen in vollem Schmucke erschienen. Man will bei dieser Gelegenheit bemerkt haben, daß der Luxus der Damen-Toiletten und der Reichthum des Geschmei- des fortwährend im Steigen sind, und das, was man bei ähn- lichen Veraulassunzen in London und Paris sieht, weit über- treffen. Gestern Abend war großer Empfang bei dem Oberst- Höfmeister des Kaisers, Fürsten von Colloredo.

Färst Esterhazy wird heute hier erwartet. Das Gerücht, daß der Fürst nicht mehr nach London zurückkehren werde, ers neuerte sich abermals, und dürfte wohl nicht ganz grundlos seyn,

1471 indem die Verwaltung des kolossalen Vermögens, welches Seine Durchlaucht in Ungarn desißbt, seine Anwesenheit wünschenswerth machen soll.

Aus Petersburg is unlängst ein Russischer Courier in der unglaublich kurzen Zeit von sieben Tagen und ebenso vielen Nächs ten, tros der überaus schlechten Wege, hier eingetroffen. Diese Schnelligkeit ist beispiellos.

Schweiz.

Tessin. Ein Kreisschreiben der Regierung von Tessin vom 18. Dezember meldet, daß die meisten Kreis - Versammlungen, nämlich 35, sh am löten d. M. wirklich versammelt und die vorgeschriebenen Wahlen getroffen haben; nur drei Kreise, Faido, Malvaglia und Mendrisio haben Protestation cingelegt. Fast überall seyen die Freunde der neuen Ordnung gewählt worden, so daß eine fompakte Mehrheit von Deputirten cine Verschmel- zung aller Parteien bewerkstelligen und der am 19ten d. M. zus \ammentretende große Rath einen Staats-Rath erwählen werde, der die Sympathieen des Volks für sich haben werde. Ruhe und Ordnung hätten nichr aufgehört im Kanton zu herrschen, mit Ausnahme einiger isolirten Thatsachen, welche jedoch viel unbe- deutender seyen, als solche, die gewdhnlich zur Zeit der Wahlen früherhin vorzufallen pflegten. Der Republicano bringt ein Verzeichniß der Gewählten, und jubelt, daß dic Chefs der ge- stürzten Regierung, Molo, Riva, Nessi, Furaagalli, Quadri 2c. niht wieder gewählt worden.

S panie.n. Madréd, 14. Dez. Der Veneral Ayerbe is gestern von

Dauer der Eisenbahn-Fahrten am 26. Dezembetr- gang Zeitdauer] Ubgang Zeitdauer pon von

Potsdam [|St.| M.

Um

Berlin |St.| M. 7 Uhr Morgens 45 Um 85 Uhr Morgens. 44 E E eas 46 12 Mittags. 37 p B Nachmitt. 46 45 Nachmitt. 52 +4 Abends... - 56 77 Abends... 56 - 10 mtd 9 10 di rgés 57

Der M2. W080 Den 27. Dezember 1839. Imtlicher Fonds: und Geld-Coura-Zetltel.

“e Pr, Cour. je Fr. Cour. N Brief. ! Geld, i Brief | Gel.

St.-Bohald-Beh. | 4| 194 1 Pr. Engl. Obl 30.| 4 1027/12! /1 Pomm. dos. PilimSeh.d.Beeh.—| T718/, j Kurwürk. Oblig-8ì) 1013 4 | Neun. Sehuidv. ¡3 1613/ 4

Berl. Biadt-Obl.| 4| 103!/,

Kövigsb. do, : Elbinger do. 4

hier nah dem Hauptquartier abgereist, um daselbst das Kom- mando einer Division zu übernehmen und der Generai Alcala giebt seiner geschwächten Gesundheit wegen das Kommando der dritten Division an den General Araoz ab, den er in San Se- hastian erseßt.

Teruel, 7. Dez. Der Oberst Carrua is gestern mit allen hier befindlichen gefangenen Karlisten von hier nach dem König- reiche Valencia abgereist, um die Auswechselung der Gefangenen zu bewirken. Da indeß die Zahl der gefangenen Christinos weit zrdßer i, als dic der gefangenen Karlisten im hiesigen Depot in Valencia und Castellon, so ist der Befchl gegeben worden, auc

/ die in Cadix und Badajoz befindlichen Gefangenen zur Auswech-

selung nach Castellon zu senden. T Uet

Von der Türkischen Gränze, 13, Dez. (Schles. Ztg.) Die Wittwe Jsmail Pascha's, Schwiegertochter Mehmed Ali's, hatte, den leßten Berichten aus Konstantinopel zufolge, bereits zwei Audienzen bci der Sultanin Valide, wodurch jeder Zweifel an dem diplomatischen Charakter ihrer Sendung vollends besei- tigt wird. Indessen stehen wir immer noch weit vom Ziele einer Ausgleichung. Der Sultan wäre zwar en:schlossen, den Frieden selbst um den Preis von Syrien zu erkaufen, allein Lord Pon- sonby eifert mit neuer Energie gegen solche (wie er es nennt) Verschwendung an den verhaßten Statthalter, und es ist deshalb noch immer nicht abzusehen, wie der Streit enden wird. Meh- med Ali scheint neuerdings besorgt, und greift deshalb wieder zu seinen früheren Mitteln, die Europäischen Provinzen in Aufre-

| gung zu bringen; von verschiedenen Seiten hört man, daß seine

Agenten in diesem Sinne thätiger als je sind. Die Diplomaten in Konstantinopel erwarten neue Junstructionen von Wien oder London, in welcher leßteren Stadt, troß des Gegenstrebens einer benachbarten großen Macht, nun dennoch eine förmliche Konfe- renz úber die Orientalishe Frage oder vorläufig wenigstens über die damit in Verbindung stehende: die Sperre der beiden Meerengen von Konstantinopel betreffend , zu- sammentreten soll. —— Reschid Pascha erhält sich auf der Höhe seines Cinflusses, obgleih man unablässig an seinem Sturze ars beitet. Solche Bemühungen prallen ab an der vollkommenen Einigkeit, die zwischen Chosrew und Reschid Pascha herrscht. Der Fürst Michael von Serbien ist mit den Sehenswördiakeiten der Türkischen Hauptstadt beschäftigt, bis zum 4ten d. hat er noch feine Audienz gehabt, indessen wird ihm, wie auf dez gan- ¿cn Reise, so auch in Konstantinopel, viele Ehre erwiesen. Es hieß in Konstantinopel, der Sultan, welcher sich in gleichem Alter (17 Jahr) mit dem Fürsten Michael befindet, wolle diesen

| jeßt schon majorenn sprechen, damit er gleich nach seiner Rück

fehr die Zügel der Regierung Serbiens ergreife. Michael soll werthvolle Geschenke für den Sultan bei sich haben; man hofft

damit einige Vortheile für Serbien zu gewinnen.

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Alexandrien, 27: Nov. (L. A: Z.) "Man hat dem Herrn Zizinia die Ausfuhr von 60,000 Ardeb Mais gegen eine Abgabe von 15 Piastern für den Ardeb zugestanden, welche Quantität er in den Dörfern zu dem Preise, der ihm geboten wird, aufzukaufen versprochen hat. Die Kaufleute reflamiren an ihre respektiven Konsuln, um das Gleiche zu erlangen; aber der Vice-König gesteht diese Gunst, wie er es nennt, nur Jenen zu, welche Dörfer und Grundstücke gepachtet und dafür außer den gewöhnlichen Abgaben auch noch die rückständigen Steuern abge: tragen haben. Der größere Theil dieser Pächter besteht aus Engländern. Ferner hat der Vice-König bekannt gemacht, daß Die- jenigen, welche Gerste ausführen wollen, welcher Nation sie auch ange- hdren mögen, gegen eine Abgabe von 15 Piastern fr den Ardeb befugt ind, inden Dörfern diese Getraideartzu dem angebotenen Preis aufzu- kaufen und auszuführen. Dasselbe ist mir Noggen gegen einen Zoll von 20 Piastern der Fall. Während Mehmed Ali vor acht Tagen noch den Preis seines Weizens auf 70 Piaster, seiner Gerste auf 35 Piaster stellte, fordert er jeßt viel mehr dafür. Mittels des Abbas Pascha, welcher seit zwei Monaten durch das Land reist, sucht Mehmed Ali alles Getraide und alle Lebens- mittel aus den Vorrathshäusern der Regierung aufzukaufen, und sobald einmal dergleichen Handels - Artikel nicht mehr im Lande vorhanden seyn werden, wird er die freie Ausfuhr gegen einen Zoll von 20 Piastern für den Ardeb gestatten und Arbirmanii erlauben, im Innern der Provinzen, die von allen Verkaufs- Gegenständen entblößt sind, seinen Speculationen nachzugehen.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Die Märkische bkonomische Gesellschaft zu Potsdam t den Dr. Julius Ludwig Gumbinner in G oitecdar déssen Werk über die Branntweinbrennerei in Nr. 831 der St. Ztg. erwähnt wurde, zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt.

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Ostpr. Pfandbr. ‘26! 1021/2 | 101), (3è! 103 | 202!/, inr- o. Neam. doi 1031, | 163 Schlesizche do./8; 1023/5 | _— Coup. uet Zinsa-}j

Beb. d. K. u. N.—| 2D, |

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Westp. Pfandbr j3à! 102 | 101!/, fen à 5 Thl“ | 93. 9 Grossl/ Pos,. do. á! 104!/, | 1033/, [Diskonto La 5 : Â

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E _ Amsterdam, 23. Dezember.

Niederl wirkl, Scnuld. 17/16. 5°/g do. 97. Kanz-Bili, 235/75. ck jo Span. 22!/,. Passive —. Ausg. Sch. 7. Zinsl, —, Preuss, ram -Sch. 125!/,. Pan. 1381/, Oeaterr, Met. 1035/,.

L Antwerpen, 22. Dezember.

Zins. —. Neue Anl. 22!/, G.

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s Veztert 5% Ne 1063/4 G. 4% 991/14 G. 21/29/09 575/s G.

1g ch2 /2 G. Bani - Actien 1981, 1979 Partial - ObL 1518/, G, Loose Li Ai Fi. 1427 2 1525/4 Loose zu 100 Fl. —. Preuvs“e Hn. Del 79/9 G. do. 49/4) Ani. 102 Br. Polin. Loose 70l/g, TC. h Pan A 7è/g Fa 2!/29%/6 Lioll. 513/16 LITETY 4 Wisenbahn- Actien, St. Germain 580 c. Veraailles rechf®s Uiec 519 Br, do. linkes Ufer 330 Br. Sirassburg - Basel §20 Br. Bordeaux » Teste Sambre - Meuse -—. Leipzig - Dresúóen 94!/, G. köôln - Ägcben S1 Br. “E « Centrale A

: Petersburg, 20. Dezember.

Lond. 3 Mt. 389/, g. Hamb. 349g, Paris 404. Poly Part. à 300 FL 64!/,. dv à 3u0 FI. 72.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 28. Dez. Im Schauspielhause: Fch bleibe ledig, Lustspiel in 3 Abth., von C. Blum. Hierauf: Der Spiegel des Tausendschón, Burleske in 1 Akt, mit Gesang, von C. Blum.

Sonntag, 29. Dez, Im Opernhause: Don Juan, Oper in 2 Abth. , mit Tanz. Mnsik von Mozart.

Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Der Bruderkuß, dramatischer Scherz in 2 Akten, von A. P. Hierauf: Nocy ist es Zeit, Schauspiel in 3 Abth., von A. P.

Mittwoch, 1. Januar 1840. Jm Opernhause: Fernand Cors tez, Oper in 3 Abth. Musik von Spontini. Ballets von Ho guet.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 28. Dez. Wilhelm Tell. Heroisch-romantische Oper iu 3 Akten, nach Jouy und Bis frei bearbeitet von Thcodor von Haupt. Musik von Rossini. (Herr Abler, vom Stadtthca- ter zu Köln: Arnold, als zweite Gastrolle.)

Sonntag, 29. Dez. Der Vater der Debütantin. Posse in 4 Akten, nah Bayard, von B. A. Herrmann. Hierauf: Dover und Calais, oder: Partie und Revange. Vaudeville in 2 Af- ten, nah Theaulon frei bearbeitet und mit bekannten Melodieen versehen von L. Angely. (Herr Hechner, vom Theater zu Ham- burg: Baronet Belton, als Gast.

Montag, 30. Dez. Die Familien Capuleti und Montecchi. Oper in 4 Akten. Musk von Bellini. (Herr Abler, vom Stadttheater zu Köln: Tebaldo, als dritte Gastrolle.)

Dienstag, 31. Dez. Zum erstenmale: Dex Sieg des guten Humors, oder: Die Lebenslampen. Allegorisches Zauberspiei mit Gesang in 3 Akten, von Jos. Schicth. Musik von W. Müller.

S ——————— E E E E E E L ER E E E E R

Markt-Preise vom Getraide. Berlin, den 24. Dezember 1839, Qu Lande: Noggen 1 Rthlr, 18 Sgr., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf; kleine Gerste 1 Rthlr. 6 Sgr. ; Hafer 1 Rthlr. 2 Sgr., au 26 Sar. 3 Pf. Eingegangen sind 26 Wispel. ; Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 20 Sar., auch 1 Rthir. 17 Sgr. 6 Pf. ; kleine Gerste 1 Kthlr. 8 Sgr. 9 Pf., au 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf. Branntwein-Preise vom 20. bis 26. Dezember 1839. Das Faß von 200 Juart, nach Tralles 34 pEt., nah Richter 40 pCt. , gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung : Korn-Branut- wein 23 Rtbhlr., auch 18 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffet-Branut- wein 17 Rthir. 15 Sgr., auch 17 Rthlr. Kartoffel-Preése. Der Scheffel Kaxtoffeln 17 Sgr. 6 Pf., auch 13 Sgr. 9 Pf.

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An die Leser.

Die vierteljährlihe Pránumeration der Sraats - Zeicung beträgt 2 Rehlr. Preuß. Cour. für das Jnland. Bestellungen für Berlin werden in der Expedicion seibst (Friedrichs - Straße Nr. 72) gemacht und jeder Pränumerant erhâlt das Blatc durch die Stadtpost, schon den Abend vor dei angegebenen Datum, frei ins Haus gesandt. Auswärtige, des Jn- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp. Post- Aemtern; wer dies versäumt, kann nicht mit Gewiß- heic die Nummern erwarten, die vor der hier einge- gangenen Anmeldung erschienen find.

Verantwortlicher Nedacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hayn.