1839 / 361 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

»asfelbe will England. Aber werden wir O gy era Ausdehnung der Besißungen verständigen, welche dem Dice- Könige erblich zufallen sollen? Die Thron-Rede äußert si auch nit einmal auf indirekte Weise über diesen wichtigsten Punkt, sondern beschränkt sich darauf, die Hoffnung auf eine billige und friedliche Lösung auszudrücken. Ein einziger Punkt der Rede ist deutlich und bestimmt, nämlih der, wo der Entschluß autge- drücft wird, Afrika nie wieder zu verlassen.“ Ein hie- siges Abendblatt endlich äußert sich in folgender Weise: „Der König scheint es nicht für angemessen ehalten zu haben, an die Reise des Herzogs von Orleans in Afrika und an jene Expedi- tion nach den eisernen Thoren zu erinnern, welche der Emir be- fanntlich zum Vorwand für seine Kriegserklärung genommen hat. Man will wissen, daß der König diele Expedition gemißbilligt hatte, und daß dieselbe von dem Marschall Valée auf eigne Ver- antwortlichkeit und ohne dem Minister darüber zu e un- ternommen worden war. Man will in der Are, wie der . dnig die Rede betont hat; eine Abneigung gegen das Ministerium er- blit haben. Nur die ersten und ‘den leßten E der König mir lauter und eindringlicher Stimme gespro- chen, dagegen die übrigen Paragraphen, die s{ch auf die ministe- riellen Projekte beziehen, fast ganz fallen lassen. Von allen Mi- nistern muß es Herrn Passy ‘am schwersten geworden seyn, seine Zustimmung zur Thron-Rede zu geben, weil gerade die beiden Punkte, von denen der éine einen schrofsen Gegner und ‘der an- dere einen beharrlihen Vertheidiger in dem Finanz-Minister fan- den, gegen ‘seine Ansicht entschieden worden sind. Die Renten- Konversion ist gar nicht erwähnt wordén, und in Bezug auf Afrika wird zuin erstenmale in der Thron-Rede gesagt, daß man dies Land nicht wieder verlassen werde. Man muß sich da- her doppelt wundern, daß Herrn Passy, dessen Rigorismus schon anfing, sprúchwörtlich zu werden, mit seinem Portefeuille in der Kammer erschienen ist.“ Z i

Der Herzog von Nemours konnte wegen ciner leichten Un- päßlichkeit der Königl. Sißung nicht beiwohnen. /

Der Gazette de France zufolge, geht mit dem Befin- den des Erzbischofs von Paris etwas besser, indeß scheint doch nur noch wenig Es vorhanden zu seyn, sein Leben länger fristen zu können. estern ließen sih der König, die Königin, der Herzog Und die Herzogin von Orleans nach dem Befinden des Prálaten zu verschiedenen Malen erkundigen, und der Erz- bischof schickte einen seiner Groß- Vicare näch den Tuilerieen ab, um seinen ehrfurchtsvollen Dank für diese Theilnahme auszu- drücken.

Der Temps berichtet von einer neuen Beleidigung Sei- tens der Englischen Marine. „Die Englische Korvette „Racehorse““, Capitain Crawford, zeigte sich im Monat August an der Mün- dung des Flusses Oyapuk, 30 Stunden von Cayenne, und gerieth daselbst auf den Strand. Der Capitain Crawford verweilte 10 Tage am Lande, während welcher Zeit er die Französischen Eimvohnet jenes armen Ortes beständig molestirte und unter den ärgsten Drohungen Lebensmittel und Vorräthe von ihnen er- preßte, welche er auf sein Schiff bringen ließ, ohne sie zu bezah- len. Die Korvette segelte wiedèr ab nach dieser Expedition, die hôchstens eines Flibüstiers würdig, und um \o we- niger zu entschuldigen war, als sie keine Gefahr dar- bot, indem die Mündung jenes Flusses nur von einigen armen Franzosen bewohnt wird, die, entfernt von der Central- Behörde, unter den Befehlen eines Civil-Beamten leben, der keine bewaffnete Macht zu seiner Verfügung hat. Unfere Briefe fügen hinzu, daß der Capitain Crawförd überall erklärte, daß ihm, als einen Verwandten des Herzogs von Wellington, Niemand in Eu- ropa Vorwürfe oder auch nur Vorstellungéèn zu machen wagen würde. Wenn der See -Minister die Berichte, die über diesen Vorfall an ihn abgegangen seyn müssen, erhalten hat, so wird er ohne Zweifel Genugthuung wegen eines solchen Verfahrens ver- langen.

Großbritanien und Jrland.

London, 24, Dez. Die zweite Mission des Herrn von Brunnow nach London giebt der Tory-Presse wiederum Stoff zu Angrissen gegen das Ministerium, dem sie vorwirft, daß es sich von Rußland überlisten lasse. Diese Beschuldigung wird heute vom ministeriellen Globe mit Spott zurückgewiesen. Er richtet seine Erwiederung besonders gegen den „Morning Herald“, in- dem er sagt: „Dieses Tory -Blatt ist beforgt über die Wahr- scheinlihfeit, daß ein gutes Vernehmen zwischen England und Rußland bestehen könnte, und meint, wir erniedrigten uns fast, indem wir mit einer Macht, die vor zwei Jahrhunderten in Eu- ropa noch kaum bekannt war, auf gleichem Fuße unterhandelten. Sehr alte Leute pflegen oft Andere, welche der übrigen Welt als ersonen von mittlérem Alter gelten, wie Jüngelchen zu betrach- ten; so scheint es auch dem ergrauten „Herald““ ergangen zu seyn, daß er ein Alter von 200 Jahren für so gar nichts hält. Dieser Über Nacht aufgeschossene Staat, so schnell er auch gewachsen, muß doch in Europa und Asien von einiger Bedeutung seyn und sich auch wichtige Nachrichten zu verschasfen wissen, da er, dem ‘Tory-Blatte zufolge, weiß, daß beim Ablaufen des Traktats von Chunkiar-Skelessi in England ein konservatives Ministerium am MKuüder seyn und dessen Erneuerung nicht zulassen werde, wes- halb er denn einen seiner Diplomaten hierher sende, um eine neue Roile in dem alten Drama Russischer Hinterlist zu spiclen. Es is doch ein Trost für üns, zu erfahren, daß Rußland bei bei unsecem tiefgesunkenen Zustande einen feinen Diplomaten hier- her zu senden geruht, statt seine Hand gegen die Whigs zu feh- ren und demselben Gelegenheit zu geben , es mit der hohen Po- litik und dein tiéfen Scharfblick ‘des künftigen konservativen I inisteviums aufzunehmèn. Nach den neuesten Ereignissen im Orient, welche dén meisten Leuten als ein glücklicher Erfolg er- scheinen, obgleich der „Herald“ darin nur Beweise von unserer Ueberlistun@ erblicke, ist es in ber That spaßhaft, unsere Regie- rung mit Hinsicht auf die Jaudischen Angelegenheiten unfähig nennen zu hdren. Die Whigs sind neun Jahre am Ruder, und wir möchten wohl vertiehmen, welchen Zuwachs an Macht, auf Kosten Englands, Rußland in dieser Zeit gewonnen hat, und ob die Tories etwa sogleich den Donner der Britischen Schiffe ge- gen Rußland zu richten Willens sind. Vielleichc is aber unter dein Donne? nux der Lárm der „Times? ‘und das Blei des ¡¡Derald““ gemeint. Auf diése Weise is schon lange gegen den „jungen Staat“ bombardirt worden, aber noch ist er nicht erobert. Oder vielleicht lassen die Torits ein neues Geschrei ertónen und wie hdren vielleicht bald: Peel und Krieg mit Rußland. Wenn máânñn noch, meint der „Herald“, von einer Allianz mit Rußland auf Grundlage der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Pölens sprechen wollte, so wärde er etwas dazu sagen. Wollen die To- ries sich verpflichten, darauf zu bestehen? Möchien sie cs doch, damit wir dás Véïtgnúgèn hâtten, den R etwas sagen zu hören. Ss is uns nicht das Glück zu Theil geworden, cinen

licf in die vertraulichen Jhistructionen des Baron von Brunnow zu thun, aber so’ viel können“ vir zum Trost unserer Ovangisti-

schen Freunde Nee, daß nah dem Bruch zwischen dem |

Zan und dem Kaiser von Rußland das Verlangen fernerer Zugeständnisse zu Gunsten der Papisten und die Auflösung der Union mit Jrland sich nicht unter den Zwecken seiner Mission befinden. Das Ziel der auserlesenen. Ergießungen des „Herald“ ist, zu be- haupten, nicht zu beweisen, denn zu Beweisen läßt er sich gar nicht herab, daß Rußland das Whig - Ministerium úberliste, und daß nur ein Tory -Ministeriuum den Ehrgeiz und die Ver- größerungssucht Rußlands hemmen könne. Wenn nun diese Ueberlistung des Whig-Ministeriums, wie der ¡¿Herald““ implicite ugiebt, darin best-ht, daß Rußland sich in Englands Wünsche fügt, jo müssen wir allerdings cinräumen, das Rußland auf solche Weise noch kein Tory-Ministerium überlistet hat, und wahrscheinlich würde auch ein Tory -Ministerium, wenn es uor- gen ans Ruder käme, eine solche Art der Ueberlistung von Sei- ten der Russischen Regierung nicht zu besorgen haben. Was jedoch die Behauptung betrifft, daß ein Tory - Ministerium, wenn es nicht imStande wäre, Rußlands guten Willen zu gewinnen, doch wenigstens anf dessen Furcht einwirken würde, so müssen wir uns zu erwiédern erlauben, daß nie etwas den historischen Thatsachen so Widerspre- endes bebauptet worden is, denn man vergesse nür nicht, - und wir werden es uns angelegen seyn lassen, dies jo oft in. Er- innerung zu bringen, als wir jene Behauptung hdren, man vergesse nicht, daß die Apathie und Furchtsamkeit eines Tory- Ministeriums Rußland in den Jahren 1828 und 1829 die Tür- fei sich unterwerfen und dem Sultan den Traktat von Adriano- pel vorschreiben ließ, cinen Traktat, durch welchen Rußland die Mäündungen der Donau und die ganze Ostküste des Schwarzen Meeres erhielt.‘‘ Diesen Bemerkungen fügt der ministerielle ¡Globe“/ eine ihm in Bezug auf die Mission * des Herrn von Brunnow zugegangene Privat - Mittheilung aus Paris vom 21. Dezember “hinzu welche Folgendes hiérüber enthält: „Die Orientalische Frage hat, injofern die. Französische Regierung dabei betheiligt ist, einen immer gün- stigeren Fortgang. Wie unzufrieden auch Marschall Soult und Leine Kollegen mit der ersten Mission des Herrn von Brunnow nah London gewesen seyn mögen, fo zeigt sich doch über dessen gegenwärtige Sendung gar kein Mißbehagen, da das Franzöh- he Kabinet von allen zu erdrternden Punkten vollklommen un- Fterrichtet ist und sih bis /ezt gegen feinen derselben erflärt hat. Es ist also wahrscheinlich, daß diese schwierige und wichtige An- elegenheit, die, gleich der Belgischen und Spanischen, nach den Prophezeiungen der Französischen Legitimisten, Bonapartisten und Republikaner, so wie der Englischen Tories und ihrer Verbünde- ten, der Chartisten, ganz Europa in Brand seben sollte, ganz ru- ig und glücklich endigen und ein neues Glied in der Ketce des Allgemeinen Friedens bilden wird.“ : J Die gestrige Hof-Zeitung meldet die Ernennung des Lord Kinnaird zum Oberjägermeister der Königin und des Capitain untley zum Gouverneur am Gambia-Flusse. /

Ein Provinzial-Blatt behauptet, es sey ausgemacht, daß Lord Normanby der Nachfolger des Lord Auckland als General-Gou- verneur von Ostindien seyn werde.

Der Courier behauptet, daß das Parlament gleich nach der Bewilligung der Apanage des Gemahls der Königin aufgelöft werden solle; andererseits werden die Gerüchte von einer nahen Auflösung des Ministeriums immer häufiger. Statt des Lord Stanley wird aber jeßt Lord Aberdeen als das AOaupt des näch- sten Tory -Ministeriums genannt, übrigens aus denselben Brün- den, die man. fôr Lord Stanley anführte, daß er nämlich der Königin persönlich weniger unangenehm als Sir R. Peel seyn würde. In einem Artikel des Examiner vom leßten Sonn- abend befindet sich auch in einer Polemik gegen Sir Robert die Stelle: „Welches auch das Schicksal der liberalen Partei und des Ministeriums für den Augenblick seyn mag, ihr Sieg ist ihnen unter allen Verhältnissen zulest so sicher, als ihre Sache die des Volkes und die Grundsäße ihrer Politik religidse Frethcit und öffentliche Gerechtigkeit sind.“ : F

In diesen Tagen fand eine Versammlung der Einwohner des Kirchspiels St. Georg in Southwark statt, um über die Mittel zu berathen, wie der Handel an den Sonntagen am be- sen zu verhüten sey. | Cas regeln anzuwenden, sondern vor allen Dingen die Arbeiter | Freitags oder Sonnabends Mittags zu bezahlen, \v daß dieselben nicht gezwungen wären, wenn ihnen ihr Lohn Sonnabends spät ausgezahlt wird, erst Sonntags den Markt zu besuchen. Auch wurde ein Ausshuß ernannt, um die Mitwirkung der Bewohner dieses und der benachbarten Kirchspiele bei diesem Bestreben zu erlangen. Eben so hat ein Auss{uß der Zeitungö-Verkäufer eine Votstellung an die Eigen.hümer der Sonutagsbläiter eingereiht, daß sie ihre Zeitungen schon am Sonnabend möchten erscheinen lassen. Es heißt, daß fast alle Sonntagsblätter ihre Zustimmung dazu gegeben hätten. i E E

Der Atlas tadelt eine Stelle in der gegen die Korngejelze gerichteten Adresse der Handwerker von Sheffield an die arbet- tenden Klassen des Landes, wo es heißt, „die, welche die Erde be- lauen und fruchtbar machen, empfangen ‘nur den Skiaventheil ihres Segens.‘/ Da diese Behauptung im gegenwärägen Augen- blicke in Bezug auf die Landbebauer Englands ganz unpassend sey, die bei dem hohen Stand der Kornpreije in den leßten Jahren und dem Sinken der Preise aller anderen Bedürfnisse nothwendig- hätten wohlhabender werden müssen. E

Ein muthwilliges Feuern mehrerer Ossiziere, welches in der eingestandenen Absicht geschah, die Bürger zu erschrecken, scbte Newport und die Umgegend lekten Sonnabend in große Angst vor einem neuen Chartisten-Angriff.

In Carlisle fand neulich eine Versammlung statt, in wel cher auch Vr. Taylor zugegen war , und worin als Resolution aufgestellt wurde, daß alle Einmischung in Gewissenösfachen von Seiten der Regierungen oder Gesellschaften ein Verbrechen ge gen die Freiheit des Unterthans, und jeder Versuch, Geider zu erpressen, um eine besondere Form der Gotttesverehrung zu un- terstülzen , oder zur Feier eines bestimmten Tages zu zwingen, eine Handlung der ärgsten Tyrannei sey, die mit den Grund- säken des Christenthums unverträglich wäre, und der man daher sich aufs Aeußerste widerseßen ‘müsse.

In diesen Tagen wurden zu Woolwich 26 Stück Zweiund- dreißigpfünder probitt, welche in dem Königlichen Arsenal nach dem Muster des Herrn Monk waren gegossen worden. Aile ivUrden vollkommen gut befunden. Nach diesem Muster werden bei einem Zweiunddreißigpfünder 26 Centier an Metall gespart, und doch haben Versuche, welche“ diesen Sommer zu Walmer- Castle damit angestellt wurden, ihre große Wirksamkeit bewiesen. Ein Geschüls von 8 Zoll Mündung, aus welchem eine Kugel von 8 Pfo. Schwere géfertert wurde, tricb dieselbe #!/, Eno- lische Meilen weit. Es sind auch nach diesem Muster vier große Stücke gegossen worden, welche 8 Ctr. wicgen, 10 Zoll Deff nung in der Mündung haben und eine Kugel von 100 Pfd. úber 3 Englische Meilen weit schleudern; sie sind für zwei Dampf- bôte in deim Jndischen Ocean bestimmt.

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{l Es wurde beschlossen, keine Zwangs-Moeo

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In Lancashire e eine große, seit langen Jahrèn bestehendé Wollen-Fabrik ihre Zahlungen eingestellt. Jhre Verbindlichkeiten werden verschieden von 150,000 bis 200,000 Pfd. angegeben.

Die Zufuhr von Englischem Weizen am gestrigen Markte war unbedeutend und die Beschaffenheit desselben, in Folge des fortwährend nassen Wetters, meistens sehr unbefriedigend; nur die besten Partieen behaupteten sich zu dem Preise von gestern vor acht Tagen, für die übrigen mußten die Jnhaber sich eine Reduction von 2 Sh. gefallen lassen, um sie loszuwerden. Die Frage nach fremdem Weizen beschränkte sich auf Detail - Handel zu den Preisen von voriger Woche und Müller waren die Haupt- käufer.

In Edinburg wurde vorigen Sonnabend eine vorläufige Versammlung gehalten, um über Errichtung eines Denkmals für den Herzog von Wellington in dieser Stadt zu berathen.

Das Ausbleiben des Dampfbootes „, British Queen““, das aus New- York die Botschaft des Präsidenten und Kontanten mitbringen joll, seßt seit mehreren Tagen die Börse in die größte Be orgniß. Man hälc es für wahrscheinlich, daß die Maschinen des Dampfboots Schaden genommen und es deshalb zu deret Ausbesserung in einen Hafen habe einlaufen müssen. Unterdessen it das Packetboot „,Prásident“/ mit 100,000 Dollars, welches New-York aber schon am 21. November verließ, hier angekom- men. Von Mexiko hat das Packetschis} „Pandora“‘, das am ¿, November von Tampico absegelte, 150,600 Dollars, ebenfalls fúr kaufmännische Rechnung, überbracht.

Unter der Ueberschrift. „Neue Beleidigung der Britischen Flagge“ meldet der Courier nah Maltaer Blättern vom 28sten v. M., daß das Dampfboot „Blazer“/, welches Depeschen nach Canton am Bord hatte, um dieselben nah Malta zu befdrdern, von zwei Französischen Kriegs -Dampfschisffen in der Nähe von Marseille, denen es vorbeieilen wollte, eingeschlossen und, durch diese Berührung, scines Fockraas und Schanddecks beraubt wor- den sey. Es sey cin bloßes Glúcé, wird hinzugefügt, daß der „Blazer“/ nieht größeren Schaden gelitten habe, da“ die beiden Französischen Dampfschiffe sehr hohe und schwere Schisse wären.

Weder die Korrespondenten der Londoner Blätter in Lissabon noch diese Blätter \elb| äußern etwas Anderes als Zweifel an der Genauigkeit der von den Lissaboner Blättern mitgetheilten Berichte úber die Vernichtung zweier Portugiesischer Schiffe durch ein Britisches bei Angola (\. Portugal); sie sind der Meinung, daß ein Britischer See-Offizier nicht ohne triftigen Grund, so wie Capitain Elliot gethan, habe verfahren können, und warten auf -den Bericht dieses Offiziers, ehe sie ein entscheidendes Urtheil wagen. Der Lissaboner Korrespondent der „Times“ meldet úbri- aens, daß bereits drei Kabinets-Conseils der Sache wegen gehal- ten worden, und daß der Premier-Minister, Graf Bomfim, eine lange Konferenz darüber mit Lord Howard de Walden gehabt habe, die zu beiderseitiger Zufriedenheit ausgefallen zu seyn scheine. Derjelbe Korrespondent berichtet, daß Capitain Pregado, cin Mi: guelist, den Admiral Noronha zu erseßen bestimmt sey. Der mi- nisterielle Globe sagt, man könne zwar über die eigentliche Sach- lage noch nicht genau urtheilen, doch dürfte der Vorfall allerdings dazu dienen, den Bruch zwischen der Portugiesischen und. der Englischen Regierung noch zu erweitern und die Verlegenhei- ten des neuen Lissaboner Kabinets zu vermehren. /

Hiesige Blätter sprechen ihre Freude darüber aus, daß der Lödnig von Griechenland nunmehr dem schon vor längerer Zeit von den Herren Wright und Compagnie der Griechischen Negie- rung vorgelegten Plane zur Errichtung einer Bauk in Athen seine Genehmigung ertheile und daß der Minister des Innern die zum Schub dieses Fnstituts erforderlichen Dokumente unter- eichnet habe. Der Zinsfuß für diese Bank ist bei der Diskon- ‘rung von Wechseln auf § und bei Hypothezirungen auf. 16 pCt. ¡estgejekt.

“Von St. Mauritius sind hier Nachrichten bis zum

Oktober eingegangen. Jn Porc Louis hatte man Briefe von Bourbon erhalten, welche die daselbst erfolate Ankunft der beiden Französischen Kriegs - Korvetten „Lancier“/ und „l Isere“ meldeten, deren Befehlshaber beschuldigt sind, die Britische Flagg insultirt zu haben. Der Gouverneur und die Behörde zu Bour- hon hatten beide Capitaine schr qut aufgenommen, und fie waren in Gouvernements - Hause bewirthet worden, wo unter anderen Gesundheiten der Gouverneur, Herr Hell, auch die der Königin on England ausbrachte, die allgemeinen Beifall fand. Derf var damit beschäftigt, alle Papiere in Betreff dés „Greenlaw““ nit det „Jer nach Pakis zu senden, Und deé Gouverneur von Mauritius, Sir William Nicolay, wollte seinerseits ebenfalls ein weitläuftiges Dokument darúber nach London abgchen lassen. Man glaubt hier ziemlich allgemein, daß diefe Angelegenheit sehr hald befriedigend ausgeglichen seyn werde, 1m fo mehr, da man

glischer Seits einzuräumen scheint, daß der Capitain Drivei und der Gouverneur von Mauritius nicht ganz geziemend ge- handelt. Der niinisterielle Globe will zwar noch kein entschie- venes Urtheil in der Sache abgeben, doch zeigt er durch die Auf: nahme einer Pariser Korrespondenz, worin der Britischen ‘Par tei Unrecht gegeben wird, daß er diese Ansicht nicht gerade ver- werfe.

Briese aus Sydney vom 27. Juni sagen, daß in diesem Augenbli die dort herrschende Theurung den neuen Ankömm- lingen einen sehr ungünstigen Begriff von dem Lande geben müsse: die Zeit sey vorüber, wo man fo leicht habe reich werden innen, und es sey jeßt dort so wie in Cnáland Und anderswo; ver nicht ein Kapital in Händen habe, könne nicht fortkommen, und feiner der jeßigen Einwanderer werde es so weit bringen, (3 es frúher vielen, ja fast den meisten Sträflingen gelungen sey.

Aus Maranhaimn in Brasilien hat man Nachrichten vom à November erhalten, die sehr ungünstig lauten. Die Rebellen latten Caxigas wieder eingenommen und 200 Einwohner ohne Unterschied des Alters und Geschlechts niedergemekelt. Auch in ciner anderen Stadt, Namens Papicura, hatten sie ähnliche Gräuel verübt. Die loyalistischen Truppen wurden in Monipe von einer großen Heeresmacht belagert. Ju Maranham selbst var man in fortwäßrender Furcht, indem man jeden Augenblick cinen Angriff der Rebellen erwartete, zu dessen Abwehrung sich vie Portugiesischen Einwohner, 400 an der Zahl, bewaffnet hat- (en, Man tadelte ‘den Péäsidenten sehr, daß er keine Hülfe ge- jandt habe.

N Lan d&

AUS dém Hag, 24 -Dei. Co Bl) kussion úber das Budget sprachen mehrere Mitglicder der zwei- ten Kammer der Generalstaaten ihr Bedauern darüber aus, daß bei der Vertheidigung des abgelehnten Anleihe-Entwurfes der Fi- nanz-Minister auf die von den Belgischen Mitgliedern im Jahre 1829 angenommene Devise: „Ohne Abstellung der Beschwerden feine Geldbewilligung““ hingedeutet habe. Ungeziemend sey es, so etwas einer Niederländischen Volks-Vertretung in den Mund zu legen, die nicht von eigensinnigem Oppositionsgeist getrieben wurde, sondern nux das wahre Wohl des Landes und des ange-

Bei der Dis: Y

stammten Herrscherhauses im Auge hatte, als sie si

und Gewi

In diesem Sinne sprach besonders Herr Ba cker.

‘obgleich er daraus fin get zu

der gut Uebel kunft seine Zusti

stimmen;

gewejen ; das Mißgriffe

ch auf Eid

ssen verpflichtet hielt, einen Gese6-Entwurf abzulehnen.

Herr Frets,

für das Anleihe-Gese6s gestimmt hatte, wies nach, daß * ihn noch feinè Verpflichtung folge, auch) für das Bud- /

jenes habe nut geschehene Miß sollen und sey deswegen ein no das Budget dagegen wolle fär sanctioniren, und dazu fkônne e mmung geben.

machen

griffe wie-/ thwendige die Zu r nimmer

Er ging dann auf die Zeit der An-

nahme des Grundgeseßes (nach deë Befreiung vom Französischen Joch) zurück, um zu beweisen, daß allerdings die G

ten berechrigt séyen ,

eneralsttaa-

eine Reform desselben zu fordern, die er

1 N »f E ias zorogaelteoron Zis D os , zum Behuf etne geregelteret Zmanz Verwaltung für nothwendig

hielt.

Herr Schimmelpennincck wunde

rte fich über den Aus-

reite des Kolonial-Ministers (Herrn van den Bosch), aus dem

Ministerin

und Bewunderung gefunden habe, während eir

(der Finai

m, da doch seine Verwaltung überall \o ge

1z-Minijéer), gegen dessen Verwaltung so vi

rechtes Lob

1 anderer Minister

elfache Be-

denken erhoben worden, heute noch in der Versammlung erscheine,

um fein Bu

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ser Redner fer! mijzion nicht anderen. Nit b

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ich babe

Ed nget:-DeieB

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onderer Wärmeredete Herr van Dam v nicht das W

zu vertheidigen, nachdem sein Änleihe-Ge- 1. Aus der Abfassung des Budgets folgerte die- er, daßdie im vorigen Sommer ernannte Finanz-Kom-

)utes gewirkt habe, und wünschte die Einseßung einer

an Ifselt.

ort verlangt“, sagte er, „um mich auf

Berechnungen einzulassen und Zahlen außfzureihen; ich brauche

nichi Aus

daß in Fo

Einnahme

4 6, 4 14 zwijci 71

hat zu fugen.

‘jamnilung

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hat es

beninden.

ufüßren, daß unsere Ausgaben zu hoch an lge der Verwerfung des Anleiße-Gesebes Budget verworfen werden muß, und däß

beiden vorliegenden Entwürfen zerrissen

gesebt sind; auch das das Band

i. Mein,

Zahlen sind weltbekannt, die Folgerun-

nur, eine Gel HDeschwerben t!

ic) Woliic, War! 1. + 4 9 14

ce Und neuen 1 eimn

* des Yolëïs

egenheit zu woch einmal

nein constitutionellen Staate ein Mittel,

um die

nit ‘ines anderen Weges zu veranlassen

Subsidien. Seit Ja

hren haben

in den Finanzen die Staats-Ver-

nz und Regelmäßigkeit an der Zeit,

es Jeßt

cingeführt von diejer

machen. Wir Alle haben es am vorigen

at h drt / für ‘das, gejchehen ist, und ser Kammer zuschreiben“ will. Se. Exce \adurch gewarnt, unrechtmäßigen Forder

es Ministers habet D tiefen Eindruck gemacht. Die Weise, in

L e e A T2 5 l Ocm Finanz J Cet

Vas vas

Worte

daß man die Verant- was geschehen

llenz selbs ungen uns ieser Ver- welcher die

unsere Bedenken gegen das Anleihegeseß beantwortete,

gemacht, in welchem Zustande wir gegen Vesfentlich haben wir es erklärt, daß w

wärtig uns ir uns ver-

pflichtet hielten, das Gute des Antrages zu verwerfen, um das

Schlechte

nicht mit anzunehmen.

Man antwortete uns mit der

nicht eben schmeichelhaften Hinweisung auf Worte und Thaten, ag?ir des Aufruhrs und der Gewaltthätigkeit (1829)

S 58

die den T ngen. Das Anleihe - Geseß wurde verworfen.

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tion. Di nicht nach ben die D rückgenoini tag, Wol diejentget

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ie übrigen gelebt,

nen.

Ote n Dinge wiederholt werden, die am meisten zur Verwer- Anleihe-Veselzes beigetragen haben. dann, ja dann gehe ih der Zukunft meines Va- Den Generalstaaten Interesse des Staatswoh-

nister bewies, daß er seine Pflicht kenne : nahm seine Entlassung und Stufe. hoher in dex Minister haben ihren Antrag zusammenhängenden Budget -Gesekße Heute Morgen empfangen wir einen zum Sport gegen diese Versammlur

stieg achtung und haben

»” Liebe unsferein

amiIt

L , F ai)rt

dunkler Ahnung nige verweigert, was sie im C | Wenn die Regierung dabei beharrt, Berwirrung, Spannung und Tumult voraus. Außerhalb dieser Versammlung

entgeaen.

/

Der Ko- und wisse,

m constitutionellen Staate von dem Minister gefordert dadurch

noch der Na- Verlangen

nicht aufgegeben, ha-

nicht zu- neuen An- 1g, gerade

die Regie-

dann sehe in meinem hat man

mich gefragt, warum ich unter jolchen Umständen meine Ansicht

nicht zum

ierung ni

Per cht fige

sige. Die Antwort auf diese

bringe, warum ich mich den Wünschen der Re- Frage hat der Abg.

von Utrecht in seiner Rede vom vorigen Freitag beantwortet: „Jch

L ntcht Oi HNICOT

uns, aber

hen; mög

Stag

nig abgelegten Huldigungs-Eides erkläre ich, daß wir die B

annehmen es Uns Ver saufen, ein {chluß Staats-( weise der

das Haus / wir können nicht

i ird die Generalstaaten in Stand seben, den dit zu erhalten und das Glück des Niederländischen

Geben. S

Staats-Kre

Bolfes 31

uns abacivotf N. ben. Die wollen wir 4 nur für die Zufkunfe wollen wir sorgen ;

verhüten ich mit

die Folgen dev

’, jagte er, „weil ich nicht mag.““

auch für die Regierung.

0a Tri 4 Singer D

éöônnen, weil wir es nicht mögen, weil Eid

v, das mit so aroßer Freude (über der

Trefsende Worte für

Mögen sie nicht verloren ge-

en sie hierauf dringen bis zu dem Oberhaupte des ] denk meiner Treue und meines, gegen den Kö- |

udgets nicht und Pflicht

bieten. Noch wenige Tage, und das Jahr ist abge- i 1 Friedens- |

nun, und das nun mie einem Zerwürfniß zwischen den

{ten enden soll. eue, des Muthes, der Aufopferung, de so traurige Folgen habe Nein, die Regierung

das uns regiert, glauben.

e Wti

befestigen. "Wir haben aile Berantworil f Die Gränzen unserer Macht sind éônnen wir nit überschreiten

sollte aber, Ausbruch - erfolgen , “dat aber mit ruhigem meiner Psiicht

volle, Un blutendem Herzen , Erfüllung

Aber follen wirklich fo viele Be-

v Liebe für n? Nein, wird nach-

ichkeit von vorgeschvie-

Das Vergangene vergessen und mit dem Mantel der Liebe bedecken ;

was Gott E AUELDe

Gewissen, ! ertwarten.““ |

Nachdem auch noch die Herren Luzac und de Jonghe ge- gen das Budget gesprochen, nahmen zur Vertheidigung desselben der Minister des Auswärtigen und der Finanz-Minister

nach citan

der das LWorut.

Leßterer suchte namentlich die Aus-

drücke zn rechtfertigen, die er bei der Vertheidigung des Anleihe- Entwurfs gebraucht und die heute von mehreren Mitgliedern

angegriffen Möglichkei

dem König

worden waren. Ferner erklärte er, daß t vorhanden sey, die Dienste des Kolonial je und dem Vaterlande zu erhalten. De

noch eine - Ministers r Minister

führte demnächst aus, daß die Eintracht zwischen der Regierung

uud den sep, wie

mit Belgien

ausgeführt

je6t O E [E früher; es sey «zu bedenken, daß de zwar abgeschlossen, aber noch n sey, Dadurch aber, daß das

Generalstaaten

Vertrauen

tothwendig r Traktat iht ganz zwi-

{hen den verschiedenen Staatsgewalten hier erschüttert werde,

würde die

Ausführung dort in keinem Falle gefördert.

Auf die

Geschichte hinweisend, sagte der Minister, daß das Vaterland beinahe ein Jahrhundert lang der Spänischen Macht widerstan- den, aber nach dem Frieden durch unzeitiges Dringen auf Er- sparnisse sich unendlich viel geschadet habe. Die Abstimmung

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fand in der gestern erwähnten Weise statt. Nachdem das Bud- get verworfen war, nahm der Finanz-Minister auch den damit in Verbindung stehenden Geseß-Entwurf zur Einschreibung von 15 Millionen Gulden in das zweite große Buch der National- {huld zurück.

Aus dem Haag, 25. Dez. Gestern ward der zweiten Kammer der Generalstaaten eine Königliche Botschaft übergeben, mit welcher in Folge der am vorhergegangenen Tage geschehenen Verwerfung des Budgets ein Gesckt - Entwurf in Betreff cines vorläufigen Kredits für den Dienst des Jahres 1849 eingereicht

\ wurde. Jn diesem Geseb - Entwurfe wird vorgeschlagen, daß, ¡um in des Reiches Dienst keinen Stillstand eintreten zu lassen,

für die ersten aht Monate des Jahres 1840 folgende Bestim- nungen festzustellen seyen: Art. |. Das Budget für das Jahr 1839 bleibt während der ersten aht Monate des Jahres 1840 iu Kraft, mit Ausnahme dessen, daß die Summe von 1,200,000 Gulden, die aus den Ostindischen Geldmitteln herbeigeschaf Wurde, von den Einnahmen weggelassen wird. Art. 2. Zur Deckung des Ausfalls im Budget wird eine Einschreibung von 15 Millionen Gulden in das zweite große Buch der nationalen Wirklichen Schuld stattfinden, von welcvex vorläufig nur zwei Drittheile zur Verfügung gestellt werden. Arr. 3. Das Gesekz ist verbindlich vom 31. Dezember 183% ab, wöhrend der ersten âcht Monate von 1840, oder so viel kürzer oder länger, als das später zu erwar:ende Geses bestimmen wird. Dieser Entwurf Pard noch gestern in den Sectionen geprüft und sollen die Be- kathungen darüber sofort stattfinden.

: A msterdam, 25. Dez. Hier ist man der Meinung, daß das interimistische achtmonatliche Budget, welches jebt den Gene- ralstaaten vorgelegt worden, in der zweiten Kammer zwar eben- falls auf Widerstand stoßen, jedoch am Ende von der Majorität genehmigt werden dürfte. Heute, am Feie:age, war die Bdrse geschloffen, doch sprach sich auf der Effekten-Secietàt eine etwas günstigere Meinung, als gestern, über den Siond der Fonds aus.

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Kopenhagen, 24. Dez. Jn einer am Uten dieses “von der literarischen Gesellschafc in Odense, deren Präses Se. Ma- jestät der König über 24 Jahre gewesen waren, gehaltenen Ver- sammlung, wurde dieselbe vom Vice-Prôses benachrichtigt, daß Se. Majestät die Wahl eines neuen Präses erforderlich crachtet hätten, worauf einstimmig Se. Königl. Hoheit der Kronprinz dazu gewählt wurde. Derselbe nahm in den gnädigsten Aus- drücken diese Wahl an und versaÿ zugleich die Glückwunsch- und Dank-Adresse an Se. Majestät den König mit seiner Unterschrift.

ÎÏn den am i3ten und 20sten dieses gehalcenen Versamm- lungen der Königl. Gesellschaft der Wissenschaften wurden zu ausländischen Mitgliedern gewählt: Professor D. de Blainville, Mitglied des Französischen Jnstituts; Cousin, Pair von Frank- reich, Mitglied desselben Instituts; Professor C. G. Ehrenberg in Berlin; Staatsraih Guizot, Mitglied des Französischen Jn- stituts; Professor C. G. J. Jacobi in Königsberg; Professor Marheinecke und Professor Joh. Müller, Beide in Berlin; Pro- fessor C. O. Müller in Göttingen; Professor Schelling in Mün- chen; Professor Schlosser in Heidelberg; Professor J. Voigt in Königsberg; Nr. Wilh. Weber, zuvor Professor in Göttingen.

Im November war die Anzahl der durch den Sund pass renden Schiffe 1051, nämlich §08 beladene und 243 geballastete.

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s München, 23. Dez. (Nürnb. K.) Wie {on früher für die Festung Jngolstadt eiserne Kanonen aus Schweden be- zogen wurden, so werden nun auch in Belgien solche Geschübe für die Festung Germersheim gegossen. Zu diesem Behufe hat sich der Artillerie- Hauptmann Fuchs in Begleitung zweier Un- teroffiziere nach Lüttich begeben, uni dort die Prüfung der Kanonen vorzunehmen, was wahrscheinlich einen langen Aufent- halt nöthig machen wird. Die eisernen Kanonen kommen bekannt- lich, ungeachtet der starken Transportkosten, viel billiger , als die von anderem Metall, sind aber ihrer größeren spezifischen Schwere iegen u. j. w. zum Felddienste weniger, hingegen für Festungen vollkommen geeignet.

Leipzig, 27. Dez. Die Beerdigung des Bürgermeisters Dr, Deuterich hat gestern mit großer Feierlichkeit und unter Theilnahme der ganzen Einwohnerschafc stattgefunden. Die Kommunalgarde eröffnete, begleitete und {loß den Zug, bei wel- chem sich Deputationen beider Kammern der Stände-Versamni:- lung, die Königlichen und die städtischen Behörden, die Geistlich- keit, das Offizier-Corps der Garnison, der Handelsstand, die Jn- nungen und andere achtbare Bürger der Stadt befanden. An der Gruft sprachen der Vice - Bürgermeister Otto, der Bürger- meister von Dresden, Hübler, im Namen der Stände, der Kreis-Direktor von Falkenstein und der Superintendent Dry. Groß- mann.

Kassel, 29, Der. Ka Ala) Ladtag: I der Sißung vom 23sten d. M. verkündigte der Präsident einen selbstständigen Antrag des Herrn Huber, die Staats - Regierung um Vorlegung eines Geseß-Entwurfs „über die respektiven Ver- hältnisse der verschiedenen Klassen des dynastischen Eigenthums zum Sétaatshaushalte und zur landständischen Kontrolle mit be- sonderer Beziehung auf die sogenannte Rotenburger Quart“ zu ersuchen.

Oesterreich.

Preßburg, 17. 04 (Nürnb. Korr.) Die auf diesem Landtage ohne Zweifel wichtigste Verhandlung wegen der verlang- ten Nekrutenstellung ist nun bereits vor eine gemischte Reichtags- Sibung gebracht worden. Die Deputation, welche das erstemal mit der Darlegung des Generaís Baron Lederer nicht zufrieden war, scheint sich auch mit seinen, seit der Rückkunft von Wien in zwei Konferenzen gegebenen Erläuterungen nicht begnügt zu haben, wiewohl fe die Vorsicht hatte, kein Gutachten abzugeben, und die Entscheidung lediglich dem Ermessen des Reichstags anheimstellt. Dieselbe dürfte jedoch Mitte des nächsten Monats kaum erfolgen, da die Deputirten erst neue Jnstructionen darüber von ihren Komitaten erwarten. Man befürchtet leider cine Majori- tät gegen den Regierungs - Antrag, da die so sehr die Gemüther erhibende Beschwerde der Redefreiheit als Bedingniß der Gewäh- rung von der Opposition durchgeseßt worden is. Da man den effektiven Stand des Ungarischen Militairs zu wissen verlangte, so hat der Kommandirende ihn nun folgendermaßen dargelegt: der wirkliche Stand der 12 Jnfanterie-Regimenter 30,822 Mann, Kapitulanten 14,964, Invaliden 3327, bleibt Rest nach erfolgter Entlassung der Kapitulanten (welche 1840 zu geschehen hat) 12,531 Mann. Die 10 Kavallerie - Regimenter zähl-n 12,891 Mann, Kapitulanten 3324, Invaliden 494, verbleibt Nest 9063. Es sind

also, um den kompletten Stand der Infanterie und Kavallerie im Friedensfuße “6 erreichen, ni “De 38,542 Mann. Es scheint sich jedoch bei der Opposition weniger um die Zahl der Rekruten, als um das Prinzip eines Friedensfußes für Ungarn überhaupt zu handeln, und \o begehrt man auch Aufklärun über den bedrohlichen politischen Zustand Europa's. Der Könial. Commissair hat hierüber folgende Aeußerung gegeben: daß Se. Maj. der Aufrechthaltung des Friedens eben \o eifrig nachstre- ben, wie dieses die Weisheit seines seligen Vaters gethan, und Er habe die besten Hoffnungen , dieses Ziel eben so glücklich er- reichen zu fönnen; allein hiezu se die Befolgung der Staats- maxime nothwendig, daß große Mächte große Armeen auf den Beinen halten müssen, was auch von allen Mächten befolgt wird. Nach den Sr. Maj. von den Ungarischen Truppen vorgelegten Ausweisen, könne von der verlangten Zahl, 38,500 Mann, nicht abgegangen werden, und auch dieses sey nur durch den jährlich durch Werbungen erzielten Zuschuß möglich.

Es ist nun faum ein Zweifel, daß, nachdem der Reichstag die Bitte des Preßburger Komirats um die Genehmigung der Eisenbahn am linken Donauufer zu der scinigen gemacht, diese von Sr. Majestät dem Köníg baldigst erfolgen wird. Diese Ent- scheidung betrifft aber nicht allein jene kurze Strecke von Gän- serndorf nah Preßburg, sondern giebt der ganzen Verkettung der diesseitigen Desterreichischen Eisenbahnen eine andere Wendung ; es wird hierdurch die, die ndrdlichen Provinzen der Monarchie durch- zweigende Ferdinands-Nordbahn mit der Ungarischen Central-Ei- senbahn ‘in Verbindung geseßt, und die beiden Knoten werden in Wien und Pesth liegen. Diese Bahn verbindet die Haupt- stadt des Landes mit den wichtigsten Handelsstädten Preßburg und Debreczin, eben so mehrere Komitate, welche unter diz gesegnetsten gehdren, und vier Millionen Menschen zät!en. Is nun die Unternehmung durch eine Flügelbahn von Preßburg aus mit der Nordbahn in Verbindung gebracht, so ist der am linken Ufer liegende, viel größere Theil des Landes mit Oester: reich, Mähren, Schlesien, Böhmen u. \. w., Länder, in welchen die Ungarischen Artikel die lufkrativsten sind, in die lebhafteste und leichteste ¡Communication geseßt, eben weil sie nicht über die Donau zu führen braucht; während am rechten Ufer ein Um- weg nach Wien geinacht, dort von einer Bahn auf die andere die Waaren abgeladen werden müßten, was in Bezug der Schnel- ligkeit wie der Unkosten nachtheilig wäre. Während ferner der größere Theil der Bahn mit Pferden befahren werden soll, wird das Geld für Geleise und Dampfmaschinen nicht ins Ausland zu wandern brauchen, vielmehr Bau und Betrieb mit den Er- zeugnissen des Landes geschehen.

S ch weiz.

Basel, 23. Dez. Durch Kreisschreiben vom 21. Dezember meldet der Vorort, daß laut den neuesten Berichten der eidge- nôfsischen Repräsentanten im Kanton Wallis der Ausbruch eines Bürgerkrieges in diesem Kanton besorgt werde. Der Vorort hat daher beide Regierungen alles Ernstes zu Erhaltung des Land- friedens aufgefordert, und dem denselben stdrenden Theile eidge- nôssische Occupation angedroht. Gleichzeitig sind die Kantone Bern, Freiburg, Waadt und Genf aufgefordert worden, auf die erste Nachricht von den Repräsentanten, daß Bürgerkrieg im Kanton Wallis wirklich ausgebrochen sey, eine angemessene An- zahl Truppen zu versammeln, und zur Verfügung eines bereits bezeichneten eidgenössischen Ober-Kommandos zu stellen.

Bern, 22. Dez. (A. Z.). Jm Laufe dieser Woche haben wir hier eine der ehemaligen Jllustrationen der Eidgenossenschaft zu Grabe getragen. Am 1ôten Morgens ise nämlich der Gene- ral - Major Konrad Finsler von Zürich einer längern Krankheit

erlegen. Der Verstorbene war wohl einer der gebildetsten und gentalsten Schweizer, der sein Vaterland aufs genaueste kannte. Schon zur Zeit der Helvetischen Republik einer der einflußreich- sten Beamten, Mislitair- und Civil-Bediensteter zur Zeit der Me- diations-Epoche, Ober-Befehlshaber des Heeres während der zweiten Hälfte des Feldzugs vom Jahre 1815, hat derselbe als ceidgenössischer General-Quartiermeister, als Staatsrath des vorörtlichen Standes Zürich, und wiederholt als Schweizerischer Bevollmächtigter bei Verhandlungen mit dem Ausland, seinem Vaterland viele und große Dienste geleistet. Häusliche Verhältnisse ließen den Vet- storbenen kurz vor dem Jahre 1830 aus dem öffentlichen Leben zurücktreten, fortwährend hat derselbe aber für Schweizerische Militair- Angelegenheiten gearbeitet, ‘und so namentlich die seiner Zeit auf seinen Antrieb unternommenen trigonometrischen Vermes- sungen der Schweiz mit unermüdlichem Fleiß stets fort überwacht.

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Rom, 6. Dez. (Münch. pol. Z.) Man behauptet, daß der Französische Gesandte, Herr von Latour-Maubourg, eine offis zielle Note an das Päpstliche Staats -Sekretariat erlassen hat, worin er erklärt, von seinem Gouvernement Junstructionen erhal- ten zu- haben, alle diplomatischen Verbindungen mit dem Römi- schen Hofe abzubrechen, bis das Französische Kabinet zufrieden- stellende Aufklärungen über die von dem Papste dem Herzog von Bordeaux zu Theil gewordene Ausnahme erhalten haben würde. Andererseits sagt man, der Papst habe Herrn Garibaldi, den Päpstlichen Jnternuntius zu Paris, beauftragt, sich bei dem Könige von Frankreich über das Benehmen seines Gesandten zu Rom zu beschweren, und zu erklären, daß Se. Heiligkeit durch die dem Herzog von Bordeaux ertheilte Audienz die Achtung gegen den Französischen Hof nicht verle6t habe, da diese Audienz durchaus mit keinem diplomatischen Charakter beklei- det war. Herr Garibaldi Habe dieser Erklärung - hinzu- gefügt, daß der Wiener Hof es zwar anfangs mißbilligte, daß man den Herzog empfange; Se. Heiligkeit jedoch, in Erfah- rung bringend, daß der Herzog von dem Oesterreichischen Ge- sandten zu Rom, dem Grafen Rudolph v. Lüßow, mit Beistim- mung seines Hofes einen Besuch erhielt, habe hierin ein Anzei- chen zu sehen geglaubt, daß man keine Aengstlichkeit hinsichtlich des Herzogs mehr obwalten lasse, und darum kein Grund mehr vorhanden sey, ihm eine Audienz zu verweigern, besonders da der Päpstliche Jnternuntius zu Wien geschrieben hatte, daß Fürst Metternich sich in diesem Sinne geäußert, und die Kaiserin Mut- ter den Nuntius angegangen habe, den Herzog von Bordeaux der geneigten Aufmerksamkeit Seiner Heiligkeit zu empfehlen. Man hört allgemein, daß der Oesterreichische Gesandte Herrn v. Latour-Maubourg seine Vermittelung angeboten habe, um die Differenzen zwischen ihm und dem Römischen Hofe baldigst zu beseitigen.

S panflen.

Madrid, 17. Dez. Das im „Eco del Aragon““ erschienène (und in Nr. 358 der Staats-Zeitung mitgetheilte) Schreiben des Don Franciéco Linaje, worin derselbe im Namen dés Her-

ogs von Vitoria erklärt, daß die Aufldsung der Cortes nicht zu illigen sey, hat hier großes Aufsehen erregt. Man sagt, die