1877 / 123 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 29 May 1877 18:00:01 GMT) scan diff

nacgelassen, au ist eine erheblihe Weiterverbreitung außerhalb Bagdads noch nicht zu konstatiren. Die Cholera greift in Bombay wieder mehr um sich, während sie in Madras und Calcutta nach- läßt, doch werden in diesen Distrikten wöchentlich mehrere Hunderte von Menschen durch die Blattern und bösartige Fieber hingerafft.

—- Die „Stat. Corr.“ veröffentliht das Ergebniß der Ge- werbezählung in Preußen vom 1. Dezember 1875. Nach demselben waren ermittelt 1,667,104 Haupt- und 132,497 Neben- Gewerbebetriebe. Von den Hauptbetrieben wurden 1,623,591 mit 5 und weniger Gchülfen und nur 43,513 mit mehr als 5 Gehülfen be- trieben. Das Verhältniß des Kleinbetriebes zum Großbetriebe stellt fich daher wie 37 : 1. In den gewerblichen Betriebsstätten waren 3,625,918 Personen oder 14,11 % der Bevölkerung beschäftigt, davon 2,246,959 (61,91 9%) bei dem Klein- und nur 1,378,959 (38,03 9%) bei dem Großbetriebe. 5 :

Von den 43,513 Großbetriebsstätten mit mehr als 5 Gehülfen waren *17,683 mit weniger als 11 Gehülfen, 20,474 mit 11—50, bülfe mit 51—200, 905 mit 201—1000, 87 mit mehr als 1000 Ge-

ülfen.

Die Kleinindustrie üÜberwog der Zahl dcr Betriebe na in allen Gewerben, ganz befonders in den Gewerben für Bekleidung und Reinigung (455,398 Klein- gegen 2403 Großbetriebe), den Han- delsgewerben (244,328 : 3686), der Tertilindustrie (189,902 : 4559), der Industrie der Holz-. und Schnibstoffe (130,352 : 2926), der Jn- dustrie der Nahrungs- und Genußmittel (129,182: 5437) und der Baugewerbe (114,579 : 5194).

Von den bei der Kleinindustrie beschäftigten 2,246,959 Personen *

waren 1,301,421 männlide und 329,067 weiblibe, zusammen 1,630,488 Inhaber und Geschäftsleiter, 550,515 m. und 65,956 w., zusammen 616,471 Gehülfen und Lehrlinge. E N

Im Großbetriebe waren 48,633 m. und 1567 w., zusammen 50,209 Inhaber und Geschäftsleiter; 66,923 m. und 1814 w., zu- sammen 68,737 kaufmännisch und technisch gebildetes Personal ; 1,007,295 m. und 167,931 w., zusammen 1,175,226 Arbeiter über 16 Jahr alt und 61,552 m. und 23,235 w., zusammen 84,787 Ar- beiter unter 16 Jahr alt, im Ganzen 1,068,847 m. und 191,166 w. Arbeiter. Die meisten beshäfiigten die Gewerbe für Bekleidung und Reinigung (605,667). /

Bon den Hauptbetrieben wurden 1,663,785 durch einzelne Per- sonen und offene Handelsgesellshaften, 2963 durch wirthschaftlihe Gesellschaften und Genofsenschaften, 169 durch kommunale Korpora- tionen und 187 vom Staat geübt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Vom 21.—23. Mai hat in Stralsund die siebente Jahresversammlung des Hansischen Geschichtsvereins stattgefunden. Am 23. wurde ebendaselbst die dritte FJahres- versammlung des Vereins für niederdeutshe Sprach- forschung abgehalten.

Am 22. und 23. Mai tagte zu Münster i. W. die 34. Ge- neralversammlung des naturhistorischen Vereins der preu- ßishen Rheinlande und Westfalens unter dem Vorsitz sei- nes Präsidenten, des Wirklichen Geheimen Raths Dr. von Dechen.

Leipzig, 25. Mai. An die hiesige Universität is als Sanécritist an des verstorbenen Prof. Brockhaus Stelle der Prof. Dr. Windiscch aus Straßburg berufen worden.

Die historische Ausstellung der Akademie der bil- denden Künste in Wien, nicht nur Malerei, sondern auch Plastik und tunstindustrielle Objekte umfassend, hat sehr bedeutende Dimen- sionen angenommen und findet lebhaften Besuch.

(Köln. Ztg.) In Athen ist ein sehr merkwürdiger Fund

emachbt worden. Man hat den Altar des Apollo, welchen Deififiratos, der Sohn des Hippias, im Pythion geweiht hatte, mit der von Thukydides VI. 54 als nit sehr leserlich erwähnten Inschrift: u iua TÓúÈ Tis Apyis Ilewiorparos Inriou viòc 97zes ’Ártóliwves Tußiou 2y Tepuévc

unweit der Kalirrhoe unterhalb der Jlifsos-Brücke aufgedet.

__ Stockholm, 24. Mai. (H. N.) Einer der bervorragendsten \{wedischen Naturforscher, Profeffor P. F. Wahlberg, is am Dienstag, 77 Jahre alt, mit Tode abgecangen. Der Verstorbene war ein Bruder des auf einer Reise in Afrika umgekommenen Naturfors{ers J. A. Wahlberg.

Die Verlagshandlung I. Engelhorn in Stuttgart hat- das 19. Heft des Prahtwerks: „Das Schweizerland, eineSommer- fahrt durch Gebirg und Thal“, in Stilderungen von Wol - demar Caden, mit Bildern von G. Bauernfeind u. A., und Holz- sc{nitten von Ad. Cloß herauëgegeben. In demselben \chließt der Abschnitt „Schwarze Berge und fonnige Gestade“ und beginnt die Wanderung „vom Genfersee zum Eismeer“. Für die 5 Tert-Illu- ftrationen von Arthur Calame und Ludwig Dill sind Landschafts- bilder aus Montreur, Vevev, Lausanne und Genf gewählt. Als Ton- drudckbilder sind dem Hefte beigegeben: Touristen auf dem Pic d'Ar- zinol in Wallis, von R. Riß; Genf, von Arthur Calame und Rhonegletscher, von Th. v. Eckenbrecer.

Land- und Forstwirthschaft.

Im Regierungsbezirk Coblenz zeigen die Winter- fsaaten im Allgemeinen einen recht Üüppigen Stand, nur haben dieselben in einzelnen Gegenden auf den tiefer gelegenen Ater- flächen durch die andaucrnde große Näfsc stellenweise gelitten. Ebenso ist durch die lettere die Frühjahrsbestellung verzögert worden. Anderer- seits gereichen die bedeutenden Niedershläge wieder den Viehbesitern

zum Vortheil, und die Bewohner der hauptsächlich a:f Viehzucht angewiesenen Gegenden, wie des Hunsrücken und Westerwaldcs geben fich der Hoffnung hin, daß ihnen in diesem Jahre für den vor- jährigen ftarken Ausfall an Futterkräutern reichliher Ersaß zu Theil werden, und eine Wiederergänzung des theilweise sehr reduzirten Vieh- standes \sih ermöglichen lafsen wird. Auch für die Obsternte sind die Aussichten im Allgemeinen recht günstig, nur haben den früh blühenden Obstsorten die Nachtfröste im März einigen Schaden zu- gefügt. In den Weinbergen sind die Reben fast überall beschnitten, efestigt und aufgebunden. In Bezug auf den Umfang des Wein- baues überhaupt läßt si erfreulicher Weise konstatiren, daß in allen nur günstigen Lagen bisher unbenubßt liegendes Oedland nah und nach zu Weinbergéanlagen umgerodet wird.

Der deutsche Weinbau-Verein wird seinen diesjährigen Nag oos im Monat September d. J. in Freiburg i. Br. ab- alten.

Schwerin, 25. Mai. Das Großherzoglibe Ministerium des Innern erläßt, im Anshluß an eine Bekanntmachung vom 9. November v. J., betreffend das Auftreten der Wanderheu- \chredcken, eine Aufforderung an die Obrigk-iten und Gemeinde- behörden, dafür Sorge tragen zu wollen, daß die zur Beseitigung der drohenden Gefahr erforderlihen Maßnahmen ergriffen werden. Eine Anlage bringt eine Zusammenstellung der auswärts gemachten Erfahrungen.

Gewerbe und Handel. -

Glogau, 29. Mai. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zu- fuhren sind bis jeßt nur gering, die meisten Produzenten haben noch nicht geschoren und sind blos mit Proben erschienen. Aus Breslau, Liegniß und anderen Orten der Provinz sind zahlreiche Händler am Plate, von Fabrikanten bis jeßt nur zwei. Die Stimmung ist vor- läufig eine zurüdckhaltende, bis jeßt wurde nur ein einziger Posten à 48 Thlr. verkauft.

Bei der Magdeburger Allgemeinen Versicherungs- Aktien-Gesellschaft Abtheilung für Unfakl-Versicherung famen im April d. J. 337 Unfälle zur Anzeige, und zwar 6 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Folge gehabt haben, 5 Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr \{weben, 23 Unfälle, welche für die Verleßten vorauss\ichtlih lebenslängliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, und. E B mit vorausfihtlich nur vorübergehender Erwerbs- unfähigkeit.

Das Gewinn- und Verlustkonto der Aktien-Gesellschaft Eisen- werk Karlshütte für 1876 weist einen Bruttogewinn von 165,285 # (1875: 197,963 M) na. Davon gehen ab die General- kosten mit 90,799 A und die Abschreibungen mit 21,630 6 Von dem Nettogewinn von 52,855 K sollen nah dem Vorschlag des Auf- sicbtsraths 2593 M dem Reservefonds zugerechnet werden ; Lie Aktio- näre erhalten 6%, Dividende 2c.

In der Generalversammlung der Aktionäre der Mulden- thal-Eisenbahn-Gesellscchaft wurde der Geschäftsbericht pro 1876 vorgelegt. Nah demselben find bei dem bisherigen Strecken- betrieb im Jahre 1876 474,475 Personen und 90,026,000 Kilogr. Güter befördert worden, wofür im Personenverkehr 171,697 M, im Güterverkehr 141,000 M vezreinnahmt wurden. Jm Gepäd- verkehr 2c. wurden 3081 Æ vereinnahmt, so daß si die ganze Be- triebseinnahme der Bahn auf ppt. 316,000 4 stellte. Dabei ist zu bemcrken, daß bis Ende Mai v. J. nur die beiden getrennten Strecken Glauchau - Penig (18,4 Kilom.) und Rotlit - Großbothen (17,4 Kilom.) im Betrieb waren, während erst von Anfang Juni an die die beiden Strecken verbindende Linie Penig-Rothlitz (20,3 Kilom.) exploitirt wurde. Die volle Entwicklungsfähigkeit der Bahn wird erst dann si zeigen können, wenn auch die S{lußstrecke Großbothen- Wurzen eröffnet sein wird.

Bingen, 27. Mai. Der internationale Verein der Holzstoff-Fabrikanten wird vom 10.—13. Juni d. F. seine Sißungen hier abhalten.

Vor dem Handels8-Appellationsgericht in München gelangte laut Meldung der „Alg. Ztg.“ vom 26. Mai die Klage des Handelsvereins München gegen mehrere österreichische Eisenbahngesellshaften wegen Einlösung der Zins- coupons in deutsher Währung zur zweitinstanziellen Ver- handlung. Durch das erstinstanzielle Urtheil war die Einrede der Unzuständigkeit der bayerischen Gerichte sowie die der mangelnden Aktivlegitimation verworfen worden, und hatten hiegcgen die beflagten Eisenbahnen Berufung ergriffen. Nach längerer Berathung wurde das Urtheil des Handels-Appellationsgerihts verkündet, welches, den Ausführungen des erstinstanziellen Urtheils \sich anschließend, die ein- gelegte Berufung verwirft.

Schwerin, 27. Mai. - Vorgestern wurde, auf eine von Rostock aus ergangene Einladung, in Güstrow eine aus beiden Großherzog- thümern zahlreich b¿suchte Versammlung von Aerzten gehalten, um an Stelle des früheren Vereins baltischer Aerzte, aus dem sich bereits zwei Provinzialverbände, der s{chleswig-holsteinishe und der pommersche, gebildet haben, einen Allgemeinen mecklenburgischenAerzte- verein zu gründen. Der vorgelegte Statutenentwurf wurde ohne wesentlihe Veränderungen angenommen; hierauf wurde der neue Verein konstituirt und dessen Anschluß an den Deutschen Aerzteverein bes{lofssen. Im Einklang mit den Bestrebungen des letzteren will der Mecklenburgische Aerzteverein die Kollegialität, die Wissenschaft- lihkeit sowie alle ärztlihen Interessen in Bezug auf Standesange- legenheiten und Praxis fördern, wobei der öffentlihen Gesundheits- pfleg: besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge gewidmet werden soll,

Verkehrs-Anstalten.

Dem 52. Monatsbericht des Bundesraths über den Stand der Arbeiten an der Gotthardbahn vom 31, Mcrz 1877 zufolge rückte im März der Richtstollen um 203,1 M., die seitliche Ausweitung um 187,5 M., der Sohlens{liß um 180,1 M., die Stroße um 172,6 M., die Ausmauerung des Gewölbes um 179,8 M., das östliche Widerlager um 145 M. und das westliche um 189,4 M. vor. Die Zahl der bes{äftigten Arbeiter betrug im Marimum 3380 und im täglihen Mittel 2969. Wegen Wasser- mangels konnten gewöhnli blos zwei oder drei Bruppes der alten Kompressoren und eine der beiden neuen Gruppen in Betrieb geseht werden. Die mechanishe Bohrung mußte während 9 Tagen ganz eingestellt werden, da die Wasserleitung des Tessin auf eine Länge von 150 Meter dur einen Lawinensturz zerstört worden war; wegen der großen Schneemassen war die Wiederherstellung dieser Leitung sehr s{wierig. Die Tremola hatte im Monat März äußerst wenig Wasser. Die Gesammtmasse des auf der Südseite ausgehobenen Materials beläuft \sich auf 4954 Kubikmeter.

New-York, 28. Mai. (W. T. B.) Der Dampfer „Spain“ von der National-Dampf\{chiffs-Compagnie (C. Mes- singsche Linie) ist heute hier eingetroffen.

WWetterherleit vou fer Seewarte zu Hamburg vor: 28. Mai 1877 orgens 8 Gbr.

| Baromstor aof | Temperztzr Stationen La R | Wind, | Wetter. 2 Celeins

| Millimeter. | = 40 3 Aberdeen... | 7302 S, leicht. wolkig!) ; 8,9 Kopentagen : 7520 |8W,, leicht. [halb bed. | 13,6 Stcckholm ..| 731,6 S, leicht. |bedeckt i 94 Haparanda. .| 753,6 80,, lei: hf, (heiter | 4,4 Petersburg , .| T5T7,3 SW., still, [heiter | 6,0 Moskau 761,5 S, still, klar | 7,3 O e S 737,6 ¡W, frisch. ¡halb bed.2) 12,2 Veh A 4 750,3 (W,, mässig, ‘bedeckt3) 12,0 Helder | 745,3 S, mässig, ¡wolkig 15,9 S 750,5 S, stark, ¡halb bed. 16,3 Hamburg .,. 752,6 8,, mässig. ¡halb bed, 18,4 Swinemünde . 756,0 SW., schwach, |Dunst 15,4 Weufahrwass,. 758,0 SW., schwacb. |wolkig4) 15,8 Memel ....| 759,2 SSW., schwach. |Regens) 8,5 A ans 751,8 |8,, mässig. [bedeckt 13,8 Cred... TOLO ¡S80., stark. wolkig 18,0 Carlsrube. .| 757,7 /80,, leicht. klar 15,8 Wiesbaden . .| T57,7 |SW., leicht, [heiters) 11.5 Cassel ..,.| 756,8 |SSW,, leicht, klar?) 17,0 München . 761.2 |SW., schwach. [klar 183 LEpuig ¿« «-4: LOGD /8,, schwach, klar 16,4 Berlin T57,4 S, still. klar 16 0 V... 761,2 [NO0., still, klar 10,5 Breslau. . 760,9 |SS0,, leicht, klar 15,1

1) See sebr ruhig. 2?) See ziemli:h unrubig. 3) Ses unruhig. 4) Etwas dunstig *) Nackts und früh Regen. §®) Thau. 7) Dunst,

Anmerkung. Die Stationen sind in 3 Gruppen geordnet ; 1) Nord-Europa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreussen, 3) Mittel-Europa süfidlich dieser Küstenzone, Innerhalb jeder Gruppe ist die Reihenfolge von West nach Ost eingebalten,

Uebersicht der Witterung.

Barometer sehr stark gefallen, am stärksten über Grossb:itarnien. Ein barometrisches Minimum westlich von Schottland bedroht die No1dsee und westliche Ostsee. Die durch das Minimum bedingten westlichen bis südlichen Winde treten an den Nordseeküsten stellen- weise stürmisch, im Binnenlande meist schwech auf und veranlassen ein rascbes Steigen der Temperatur, so dass diese jetzt fast übe:all über der normalen steht, bei heiterem, trockenem Wetter,

Deutsche Secwarte.

Witterungsbericht vom 29. Mai 1877, 8 Ulr Morgens,

Temper, Wind. Wetter.

9 Celsinus, Memel .. ..| +4 16 |8,, friech. 7 bedeckt, Hamburg .…..}| =+ 15 [SW,, frisch. halb bedeckt, Crefeld .,... + 13 |SW,, stark. Regen, Hannover , , —+— 15 W,, frisch, ganz bedeckt, Leipzig . .„..- -+ 17 |8,, mässig. 2 bedeckt, Berlin... . f + 17 ISW., mässig. |} bedeckt. Drosiau + 18 8, leicht. ganz bedeckt, Bamberg ....| + 14 |W., mässig, ganz bedeckt, Karlserohe. ...| + 13 [SW,, mässig. [Regen, Friedrichshafen + 13 [W., mässig. Regen,

Barometer ausser We:tdeutechland niedriger als gestern, steigt seit Nachts auser in Ostpreussen. Temperatur Nordwesten gesun- ken, sonst gestiegen. Wetter unruhig und veränderlich, vielfach Regenschauer, West deutschland gestern stürmisch,

Deutsche Seewarte.

Berlin, 29. Mai 1877.

Fürth, 26. Mai. (Dr. J.) Die 22. allgemeine deutsche LehrerversammfTlung tagte hier vom 21. bis 24. Mai unter dem Vorsite des Sculraths Hoffmann aus Hamburg. Bezüglich der Reform der deutschen Recbtshreibung gelangte folgende Resolution zur Annahme: L Die 22. allgemeine deutsche Lehrerversammlung be- teugt die Bestrebungen zur Reform der deutschen Rechtshreibung auch im Interesse der Volksshulen mit dankbarer Anerkennung. 2) Die Versammlung wünscht, daß über die Beschlüsse der Berliner Konfe- renz hinaus das vhonetische Prinzip in der Rechtschreibung durh- greïfend zur Geltung gelange. Die Versammlung erklärte ferner eine nach gleihen Srundsäßten und Rubriken entworfene deutsche Unterrichtéfitatiftik für wünschenswerth.

Gotha, 29. Mai. (W. T. B.) In der gestrigen Sißzung des Sozialiftenkongresses, die 8 Uhr Morgens begann und 8 Uhr Abends \{loë, wurde der Berathung2gegenstand, betreffend die sozia- liftishen Organisationen in Deutschland einer aus 7 Mitgliedern befichenden und zur Kooptirung weiterer Mitglieder ermächtigten Kommission zur Vorberathung überwiesen. Der Antrag, die sozia- liftishen Reichétagëabgecrdneten mit der Vorlegung eines Geseyent- wurfs, betreffend das freie Verein2- und Bersammlungsrechts an den Reictêtag zu beauftragen, wurde durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Bezüglich der ftabilen und fliegenden sozialistishen Agita- tion in Deutschland gelangte cine ganze Reihe von Anträgen zur Be- rathung, aber nur theilweise zur Annahme. aus Hull gemeldet wird, finden

der „Danziger Zeitung“ ehreren Gnglishen Dampfergesellshaften Ver- ngen ftatt, welde den Zweck haben, die Tausende von Aus- ern, melde sid nah der Rücdfehr in die Heimat sehnen, en die ublichen Paffagierpreise zu hoch sind, für einen billi- nah Europa zurückzufsühren. Die Geschäftsstille and so greß, taë jede der größeren Dampfergesellschaften Fe ohne Beschäftigung in den Häfen liegen hat, und nah f gland eingegangenen Nachrichten ift die Zahl der Amerika- muven 10 gr, daß man troy eines billigen Pafsagepreises noch ein Seschâäft zu maten gedenkt. Man denkt tabei sowohl an die Rüd- fuhrung deutsder wie englisher Auêwanderêr.

5E

S 8 2 R H cs

m % F eo cs D

d U (29 T6 # Os 2 s

.

F V, A D, S

Von A. Petermann ist im Verlage von J. Perthes in Gotra nun auch eine Karte der russisch-türkish-persisch- englischen Grenzländer von Bosnien bis Kaschgar und Indien erschienen, welche eine Ergänzung der kürzlich von demselben Ver- fasser in demselben Verlage erschienenen Karte des russish-türkishen Kriegsshauplates bildet und mit leßterer die Vorzüge der Gründ- lichkeit, A fowie sorgfältigen, sauberen Ausführung gemein hat.

Posen, 28. Mai. (Pos. Ztg.) Ein entseßliher Unglücksfall hat sih geftern Mittags 112 Uhr in der katholischen Kirche zu Wreschen ereignet. Ein kalter Blibschlag fuhr während des Gottesdienstes, furz nawdem der Geistlihe Janusz die Kanzel verlaffen hatte, in den Thurm, zertrümmerte das Dach, an einzelnen Stellen die Mauer, die Gesimse und die Scheiben in den obersten Fenstern, tödtete 4 Personen und verleßzte 40 Personen. Ein furcht- bares Geschrei entstand in dec Kirhe und Alles suchte vell Angst die Ausgangsthür zu gewinnen. Der eistlihe vollendete zunächst das Hohant, aber in aller Stille, da die Orgel verstummte, und spendete sodann den Verunglückten Trost.

Am 27. d. M. starb hierselbst der ftädtishe Gartendirektor Meyer, der sich dur die Umgestaltung des Friedrihs- und des Humboldtshains, die Anlagen in Moabit, die in der Ausführung be- griffenen Entwürfe des Parfs vor tem Schlesishen Thore und zahl- res * § »unidgiai im Innern der Stadt ein dauerndes Andenken gesichert hat.

Theater.

Im Friedri - Wilhelmstädtishen Theater beendet

Hr. Felix Schweighofer am Donnerstag sein erfolgreiches Gastspiel, Diese Abscbiedsvorstellung, gleichzeitig das Benefiz des beliebten Gastes, wird eine Ol: potrida verschiedener Stücke und Szenen bringen, und zwar aus dem „Seekadet“ den zweiten Akt (Fahnenweihe und Schachspiel) und aus dem „Blißmädel“ die Abbé- Szene des zweiten Aktes, Ferner kommt noch eine ältere Neftroy'sche ofe, betitelt „Frühere Verhältnisse“, und ein Soloscherz, dessen

erfasser ver Benefiziant selber ist, an diefem Abend zur Aufführung.

Das Belle-Alli ance-Theater bringt im MonatJuni außer dem bereits angekündigten Shwank „Papas Liebschaft" noch eine andere Novität, betitelt: „Der Bauherr", Volksstück in 5 Akten von Oskar Justinius.

Eingegangene literarische Neuigkeiten.

Zeitschrift für preußishe Geschichte und Landes- kunde, unter Mitwirkung von Droysen, Duncker, L, v. Ledebur u. L. v. Ranke, herausgegeben von Constantin Rößler. 14. Jahrg. O fee (Nr. 3 u. 4). Berlin 1877. E. Sgfr. Mittler u.

ohn.

Die Lebensbedingungen der deutshen Industrie sonst und jeßt. Eine Skizze von Georg Hirth. Aus den „Annalen Gen Reichs“ 1877. Leipzig. Verlag von H. Hirth. 1877.

Gewerbeblatt für das Gro f erog tum Letsen. Re- daceur C. Busch. Nr. 20, Mai 1877, Darmstadt, Brill in Kom- mission. _ Carl Heymanns Literaturblatt für Rehts- u. Staats- wissenschaft, 10. Jahrg. Nr. 33 u. 34. März u. April 1877. Sammel - Blatt des historishen Vereins in und für Ingolstadt. 2. Hft. Ingolstadt 1877. E : Johann Franck von Guben. Quellenmäßige Beiträge zu der Geschichte seines Lebens und seiner Dichtungen. Zur Feier seines zweihundertjährigen Geburtstages von Dr. Hugo Jentsch, Ober- Irr am Gymnasium in Guben, Guben. Verlag von Alb. König.

_Das Zeughaus, der Zeughof und die Brühlsche Ter- rasse zu Dresven. Vorschläge für den Bebauungs lan von Dresden. Anstalt von Cornelius Gurlitt, Architekt. Mi t einem Plane. Dresden. 1877. Verlag von Albr. Patzig.

Redacteur: F. Prehm. Berlins i T Verlag der Expedition (Kessel). Druck; W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen

M2123.

E adi fen L 4

Erste Beilage

. Berlin, Dienstag, den 29. Mai

E Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregifter und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischeu Staats-Anzeigers: Berlin, §8. W. Wilhelm-Straße Nr. 32. M

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen,

2. Snbhastationen, Aufgebote, Vorladungen n. dergl,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4, Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Steebriefe und Untersuchungs - Sachetie

Steebriefs - Erledigung. Der hinter den mann Fricdrih Wilhelm Heinrich

traufß wegen s{chweren Diebstahls in den Akten E E e A per A ga April d. I. tene

teckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 25, Mai 1877. Königliches Stadtgericht. Ab- theilung für Untersuchungssachen. Kommission 11. für Voruntersuchungen.

Steckbriefs-Erledigung. Der hinter den Glaser Hermann Heiurih Gustav Wiese wegen Urkun- denfälshung in den Akten W. 371 de 1874 Com.

. unter dem 23. September 1875 erlassene Steckbrief wird hierdurch zurückgenommen. Berlin, den 24. Mai 1877. Königliches Stadtgericht. Ab- theilung für Untersuchungssachen. Kommission II. für Voruntersuchungen.

Steckbrief. Der Zeitungsagent Friedrich August Brandt, geboren den 9. November 1828 zu Sand- berg bei Belzig, ist in den Akten Litt. B. Nr. 15 de 1876 1II. wegen Hausfriedensbruchs rechtskräftig zu vier Monaten Gefängniß verurtheilt worden. Die Verhaftung behufs Strafvollstretung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den Brandt im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 19. Mai 1877. Kö- nigliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs- fachen. Deputation 111. für Verbrehen und Ver- gehen. Beschreibung. Alter: 48 Jahr, geb. 9. November 1828, Geburtsort: Sandberg bei Belzig, Größe: 5 Fuß 5—6 Zoll, Haare: s{chwach, melirt, Stirn: hoch, frei, Augen: blau, Augenbrauen: blond, Nase: spi8, Kinn: spib, Mund: gewöhnlich, Ge- fichtsbildung: länglich, Gesichtsfarbe: bleich, Zähne : vollständig, Gestalt: schlank, Sprache: deutsch. Be- sondere Kennzeichen fehlen.

Sn Der unterm 16. Fe- bruar 1877 hinter den Kellner Max TDheinert, 20 Jahre alt, aus Marienwerder, erlassene Steckbrief ist erledigt. Potsdam, den 24. Mai 1877. König- liches Kreisgeriht. Abtheilung I. Sello.

Der gegen den Bierbrauer Julius Pfrang aus Heddesheim unterm 3, März 1877 erlassene Stectbrief ist erledigt. Halberstadt, den 17. Mai 1877. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Steckbrief. Gegen den Schlosser Gottreich Wiegand von Steinbach-Hallenberg (22 Jahre alt, 5‘ 6“ groß, hellblond) ist wegen Diebstahls Hast- befehl erlassen. Jch ersuche um Festnahme desselben und Nachricht hierher. Jiotenburg a./F., (Provinz De llena a, den 22, Mai 1877. Ver Staats-

anwalt. abe.

Steckbriefs-Erledigung. Der unterm 14. Ok- tober 1876 (Nr. 246 vom 18. Oktober) hinter dem SchuhmaGcjergesellen August Pilatus aus Niefe erlassene Steckbrief ist dur Inhaftnahme des Pi- Tatus erledigt. Namslau, den 17. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Der Arbeiter Carl Steinemann aus Templin,

geboren am_16. März 1846, wird wegen Diebstahls verfolgt. Er ift am 17. Mai aus dem Amt3gefäng- ps zu Buch ausgebrochen. Es wird um seine Ver- 20 tung ersucht, desgleichen um die bei demselben efindliche Frauensperson im Alter von ungefähr 20 Jahren und Ablieferung Beider in unser Ge- richtsgefängniß. Oranienburg , 28. Mai 1877. Königliche Kreisgerihts-Deputation. Der Unter- suhungsrihter. Althaus. Signalement des Steinemann: Statur: kräftig, Augen: blau, Nase und Mund: gewöhnlich, Haare: braun, im Gesicht Sommerspróssen.

Gegen den, besonders Schaf- und Atgenlelle auffaufeuden Handelsmann und Hausschlächter einrich Engel, welcher zuleßt in Berlin, chwedterstraße, gewohnt haben soll, ist die gericht- lihe Haft wegen {weren Diebstahls bel@lofen: Es ergeht das Ersuchen, ihn im Betretungsfall sofort festzunehmen und an die nähste Polizei- behörde zum Transport în das hiesige Gerichts- cogoit abzuliefern. Oranienburg, den 25. Mai 1877. öniglihe Kreisgerichts-Deputation. Der Untersuchungsrichter. Althaus.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[4020] Subhastations-Patent.

Die dem Atntsvorsteher Georg Friedrich Ludwig Wöltge gehörigen, in Fneiseglee belegenen, im Grund- buch von Weis ensce Band V1I. Blatt Nr. 195 und Band XIV,. bebs T 403 verzeichneten Grund-

üde nebst Zubehör sollen Pes D uni 1877, Vormittags 113 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Q oN öffentlih an den Meistbietenden versteigert und A das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

ags den 22. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden. : Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grund-

Slaals-Anzeiger.

F

Oeffentlicher Anzeiger.

h

9, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Ánzeigen. | In der Börsen-

Inserate nehmen an: das Central - Annoncen- Vureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des eeFuvalidendaut“‘, Rudolf Mosse, Haasenstciu & Vogler, G. L. Daube & Co., E Vüttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

. Schlotte,

Annuoucen-Bureaus.

steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 18,64 und bezüglich 2,29 Ar mit n A Reinertrag von 2,64 und bezügli 0,72 A-ver- anlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift der Grundbuchblätter, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere die Grundstücke betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nit ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermin an- zumelden:

Berlin, den 25. April 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

. y 2 I (40231 Subhastations -Pateut.

Die dem Amtsvorsteher Georg Friedrich Ludwig Wöltge gehörigen, in Weißensce belegenen, im Srue bind von Weißensee Band 10 Bl. Nr. 256, Bd. 14 Blatt Nr. 405 und Bd. 8 Bl. Nr. 196 verzeichneten Grundstücke nebst Zubehör sollen

den 19. Juni 1877, Vormittags 104 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent- lih an den Meistbietenden versteigert, und dem- e das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

ags den 22. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Die zu versteigernden Grundstücke sind zur Grundsteuer, bei einem derselben unterliegenden Ge- sammt-Flächenmaß von 2,37, bezüglih 3,55 und 18,26 Ar mit einem Reinertrag von 0,51 bezüglich 0,81 und 3,6 M. veranlagt. Auszug * aus der Steuerrolle und Abschrift der Grundbuchblätter, ingleichen etwaige Abshäßungen,, andere die Grund- stüdte betreffenden Nacdweisiuigen und befondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3. einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden.

Berlin, den 25. April 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

(21 Subhastations-Patent.

Das dem Amtsvorsteher Georg Ludwig Friedrich Wötlge gehörige, in Weißensee (Voigt-Rheeht- Straße) belegene, im Grundbuch von Weißensee

Zubehör foll

den 22. Juni 1877, Vormittags 107 Uhr, an Venger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent- lih an den Meistbietenden versteigert, und dem- le das Urtheil über die Ertheilung des Zu-

ag

den 26. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück is zur Grund- steuer, bei einem t unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 3 Ar 73 Q.-M. mit einem Rein- ertrag von 1,17 4 und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nußzungswerth von 1000 4. für das Steuerjahr 1878/79 veranlagt. i

Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuchblattes , ingleichen“ etwaige Abschäßun- gen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welhe Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden,

Berlin, den 27. April 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[40019] Subhastations-Patent.

Das dem Amtsvorsteher Georg Friedrich Ludwig Wöltge gehörige, in Weißensee (Göbenstraße) be- legene, im Grundbuch von Weißensce Band 9 Bl. Nr. 254 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 22. Zuni 1877, Vormittags 115 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 24 * f} Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 26. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde O ESE ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt-

lächenmaß von 3,25 Ar mit einem Reinertrag von 69 „S und zur Gebäudesteuer mit einem jährlichen Nußungswerth von 2 46. für das Steuerjahr 1878/79 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Seh es Grundbuchblattes , ingleichen etwaige À Seinen, andere das Grundstück be- treffende Nachweisungen und pesoipere Kaufbedingun-

gen gy in unserem Bureau V.A. 3 einzusehen. Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander-

Band RI. Bl. Nr. 304 verzeichnete Grundstü nebst | steuer bei einem derselben unterliegenden Gesammt-

9. Familien-Nachrichten, beilagse. weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung | in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- sion spätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 27. April 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

5) Pnd e 9 L [402] Subhastations-Patent.

Das dem Amtsvorsteher Georg Friedrich Ludwig Wöltge gehörige, in Weißensee (Rölckestraße) be- legene, im Grundbuchß von Weißensee Band X[. Blatt Nr. 305 verzeichnete Grundstück nebst Zu- behör soll , den 22. Zuni 1877, Vormittags 107 Uhr, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert und demnächst | das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

„den 26. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden, beides an hiesiger Gerichtsftelle Zimmerstraße 25, Zimmer 24.

Das zu versteigernde Grundstü ist zur Grund- id bei einem derselben unterliegenden Ge- ammt-Flächenmaß von 3 Ar 47 Qu.-Meter, mit einem Reinertrag von 1,7 4 und zur Gebäude- steuer mit einem jährlihen Nutungswerth von 1000 Æ für das Steuerjahr 1878/79 veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserem Bureau V. 4.3 einzuschen.

Alle Diejenigen, welhe Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetra- gene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Präklu- fion spätestens im Versteigerungs8termin anzumelden.

Berlin, den 27. April 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[401] Subhastatious-Patent.

Das der Wittwe Streichert; Louise Anna, geb. Teßnow, gehörige, in FEBAN Der (Frankfurter Chaussee Nr. 99) belegene, im Grundbuch von Lichtenberg Band XX1V., Bl. Nr. 802 verzeichnete Grundstück nebst Zubehör soll

den 26. Juni 1877, Vormittags 117 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr, 24, im Wege der nothwendigen Subklastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und e das Urtheil übec die Ertheilung des Zu-

ags

den 29. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendort verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ift zur Grund-

Flächenmaß von 4 Are 33 Quadratmeter mit einem Reinertrag von 3,06 4 und zur Gebäude- fteuer mit cinem Sorges ert) von 6400 K für . das Steuerjahr 1878/79 veranlagt. Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grund- buhblattes, ingleichen un Abschätßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und be- sondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen. S Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion [pätestens im Versteigerungstermin anzumelden. Berlin, den 27. April 1877. Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

[4018] Subhastations-Patent.

Das dem Amtsvorsteher Georg Friedrich Ludwig Wöltge gehörige, in Weißensee (Gustav Adolph- ftraße) belegene, im Grundbuch von Weißensee Band XII,, Bl. Nr. 333 verzeichnete Grundstü€x nebst Zubehör soll

den 26. Juni 1877, Vormittags 107 Uhr, an unserer Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer 24, im Wege der nothwendigen Subhastation öffent- lih an den Meistbietenden versteigert, und dem- nächst das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 29. Juni 1877, Mittags 12 Uhr, ebendaselbst verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- teuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt-

lächenmaß von 3,18 Ar mit einem Reinertrag von 93 S und zur Gebäudesteuer mit einem iährlichen Nußungswerth von 1900 ( für das Steuerjahr 1878/79 veranlagt. :

Auszug aus der Steuerrolle und Abschriftdes Grund- budblatts, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und be- sondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flu E spätestens im Versteigerungütermin anzu- melden,

Berlin, den 28. April 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

M Ry - .

47701 Subhastations-Patent.

Das dem Kalklieferanten Gottlieb Rehfeldt ge- hörige, in Friedrihsfelde belegene, im Grund- buch von Friedrihsfelde Band V. Bl. Nr. 245 ver- zeichnete Grundstück nebft Zubehör soll den 4. September 1877, Vormittags 10: Uhr, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlich an den Meistbietenden versteigert, und demnä das Urtheil über die Ertheilung des Zuschlags

den 7. September 1877, Mittags 12 Uhr, verkündet werden, beides an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstr. 25, Zimmer Nr. 24.

Das zu versteigernde Grundstück ist zur Grund- steuer, bei einem derselben unterliegenden Gesammt- Flächenmaß von 6,49 Ar, mit einem Reinertrag von 2,07 M veranlagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblattes, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen sind in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht einge- tragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- flufion spätestens im Versteigerungstermin anzu- melden.

Berliu , den 23. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-Richter.

Q 4 ., , . 4199) Edictal-Citation wegen eines verloren gegangenen Kur- und Neumüärktischen Neuen Pfandbriefs.

Von der Kur- und Neumärkischen Haupt-Ritter- schafts - Direktion wird hicrdurch in Verfolg der öffentlichen Bekanntmachung vom 6. Mai 1874 (Deutscher Reichs- 2c. Anzeiger vom 13. Mai 1874, Beilage 11.; Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam vom 15. Mai 1874; Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O. vom 20. Mai 1874; Neue Preußische Zeitung vom

14. Mai 1874)

der Kur- und Neumärkische Neuen Pfandbrief Nr. 66,841 über 200 Thlr. Courant welcher dem Rendanten des Militär - Begräbniß- Vereins zu Angermünde, Kaufmann Schulz, durch Zufall abhanden gekommen, Behufs der zu veran- O Amortifation desselben hierdurch aufge-

oten.

Die etwanigen Inhaber diefes Pfandbriefs wer- den hierdurch aufgefordert, sich unter Vorlegung desselben von jeßt an bis spätestens zum 14. Fe- bruar 1878 bei der Kur- und Neumärkischen Haupt- Ritterschafts - Direktion in Berlin zu melden, widrigenfalls sie zu gewärtigen haben, daß sie mit ihren daraus abzuleitenden Ansprüchen auf immer präkludirt und der gedachte Pfandbrief für ver- nichtet erklärt, auch in den Registern der. Haupt- Direktion gelöscht, und der neue an seiner Stelle auszufertigende Pfandbrief dem ebenbenannten Eigen- thümer, eventualiter dessen Rechtsnachfolger wird ausgehändigt werden.

Berlin W,, den 12. März 1877. Cto. 292/5.) Kur- und Neumärkishe Haupt-Ritterschafts= Direktion. von HKlitzow. von Tettenborn.

von Pfuel.

[4723] Edictal-Ladung.

Daniel Wertheim zu Niederaula hat gegen die mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesende Frie- deride Oppenheim, Tochter des Moses Oppenheim, später Jacob Oppenheim genannt, aus Niederaula Klage erhoben und vorgestellt, Verklagte habe am 15./7 1855 von Leopold Tannenbaum zu Washington 100 Dollar gleich 400 4 gelichen und mit 5% zu verzinsen Lit Geit: Tannenbaum habe ihm seine Forderung am 20./6. 1858 cedirt. Er habe die Ver- Tagte zur Zahlung aufgefordert, sie zahle aber nicht. Kläger hat deshalb unter Beweisantritt durch Eideszuschiebung gebeten, die Verklagte zur Zahlung von 400 6 mit 5/6 Zinsen seit 15./7, 1867 anzuhalken und in die Kosten zu verurtheilen. Kläger hat weiter den Antrag gestellt, zur Be- gründung des Gerichtsstandes eine der Verklagten zustehende Forderung von 182 Thlr. 24 Sgr., hypothekarish eingetragen auf dem Grundeigenthum des Caspar Stang und Braut zu Niederaula mit Arrest zu bestricken, und ift diesem Antrag statt- gegeben worden. : i: L

Zur Beantwortung S Klage ee Verhand- lung über den Arrest is Termin anberaumt auf

den 11. Juli d. J., Morgens 11 Uhr, Contumazirzeit.

Spätestens in diesem Termin hat Verklagte ent- weder zu Protokoll oder durch einen von einem Rechtsanwalt unterzeichneten Schriftsaß auf obige Klage uud das Arrefstgesuch sich zu erklären, widrigenfalls der Arrest für gere{tfertigt und die Klagthatsachen für rihtig angenommen und, foweit die Klage für rechtlich begründet erachtet werden wird, nach dem Klagantrag durch Contumazial- erkenntniß erkannt werden wird. Wenn die Klage unbeantwortet gelassen wird, erfolgen alle weiteren Verfügungen in dieser Sache nur dur Anschlag am hiesigen Gerichtsbrett. E

Rotenburg a./F., am 16. Mai 1877.

Königliches Kreisgericht. Abtbeilung I. Rohde.

——

L