1877 / 124 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 30 May 1877 18:00:01 GMT) scan diff

\{(eint, daß die Russen froh waren, ihre Avantgarde wieder zu sehen. Der Gesammtverlust der Russen wird mit 6 Offizieren und 74 Sol- daten angegeben. Leider ift in diesem Kampfe der G.-M. à la suite des Kaisers, Fürst T\chelokajeff, s{w:r verwundet worden (seit- dem in Folge seiner Stichwunde gestorben). Von der Erivaner Kolonne verlautet nicht viel. Dieselbe scheint keinerlei bedeutende Affaire in den leßten Tagen gehabt zu haben. Was die Lage der Dinge in Abchasien betrifft, so ist es Thatsache, pas dort ein bedeutender Aufstand ausgebrochen ist. Man giebt an, da bei 8000 Tscherkessen aus der Türkei gelandet seien, denen es gelang, bis jeßt 9 Auls zu insurgiren. Es ist jedo gewiß, daß bis jeßt der Aufstand ins Innere nit dringen konnte, und sich blos an der Küste hält, wo er von der türkischen Flotte unterstüßt wird. Das Land der Abchasen läßt sich leiht isoliren und dürften die Flammen des Aufstandes keinesfalls über die Grenzen dieser Landschaft hinaus- reifen. Uebrigens - werden immerfort Truppen nach dem Snsurrektions -Schauplage ges{ickt und bis zum 1. Juni dürfte ein beträchtlihes Corps in Abchasien konzentrirt sein.“ i Ueber den gegenwärtigen Stand der Operationen auf dem asiatischen Kriegsschauplaße bemerkt die W. „Presse“ vom 29.: „Obwohl seit dem Falle von Ardahan, also seit zwölf Tagen, kein Gefecht auf dem asiatischen Kriegs- schauplate stattgefunden pat, ist troßdem eine Wendung ein- etreten, welche einer verlorenen Shlacht ziemlich gleihkommt. oukhtar Pascha hat sih aus seiner Aufnahmsstellung im Saganlug - Gebirge, von wo aus er die cernirte Be- saßung von Kars zu unterstüßen hoffte, nah Er- zerum zurückgezogen und damit is} eine Spaltung der türkishen Armee in drei Theile vollzogen, die sich kaum mehr gegenseitig unterstüßen können. 34 türkische Bataillone, welche die Positionen bei Batum vertheidigen, sind über 25 Meilen von Erzerum entfernt, brauchen also, alle Unfälle eines eventuellen Rückzuges abgerechnet, minde- stens aht Tagemärsche, um sich mit Moukhtar Pascha zu ver- einigen. Jn Kars stehen 21 Bataillone zernirt, 23 Meilen von Erzerum und die nur wenige Bataillone betragende tür- fische Abtheilung- in Toprakale hängt vollkommen in der Luft und befindet sih demnach in der Gefahr, von ihrer na- turgemäßen Rückzugslinie nah Erzerum abgedrängt zu wer- den. Die Russen, welche innerhalb vier ochen zur Offku- pation von über 200 Quadratmeilen türkish - armeni- schen Gebietes so billig als möglich gekommen sind, werden fich nunmehr mit der Erstürmung von Kars nicht sonderlich zu beeilen haben. Die Division Oklobdschia vor Batum wird noch einiger Verstärkungen bedürfen, um gegen etwaige Angriffe der Türken gesichert zu geen im Uebrigen glauben wir, dürfte die russische Armee ihre Vorrückung in drei Richtungen, von Ardahan, Kars und Bajazid aus, gegen Erzerum Poren, wozu sie eines Zeitraumes von wenigstens zwei bis drei Wochen bedarf. Troß des ausgemachten strate- gischen Ungeschits Moukthar Paschas[werden die Russen, außer einigen Nückzugsgefehten der Türken, die großen Schwierig- keiten zu überwinden haben, welche ihnen der \{hlechte Zustand der Kommunikationen, der Proviant- und Munitionsnachschub bereiten müssen.“

Serajewo, 18. Mai. Vom bosnischen Fnsur- rektions-Schauplay wird der „Pol. Korr.“ geschrieben : „Unsere offizielle „Bosna“ (Nr. 568) hat endlich wieder ihr längeres Stillschweigen über die Vorgänge am Fnsurrektions- Schauplazte gebrochen und bringt mit einem Male eine ganze Rethe von Berichten über Kämpfe, die selbstverstöndlich in den Kolumnen dieses Blattes nicht anders als siegreih für die türkishen Truppen ausfallen dürfen Us den offiziellen Berichten geht troß aller gegentheiligen Behauptungen des türkishen Privatagenten in Kostajniza welcher aus lauter Dankbarkeit für seine türkischen Ausftrag- eber permanent die Existenz von Jnsurgenten wegdisputirt, vor daß die Fnsurrektion niht nur besteht, sondern auch von den Türken gar nicht zu O S

Aus Danilograd, 27. Mai, meldet die „Times“: „Alle Berichte über Theilnahme russisher Offiziere am Aufstande in Bosnien sind ohne alle Begründung.“

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Augsburg, Mitwoch, 30. Mai, Morgens. Nach einer Meldung der „Allgemeinen Zeitung“ aus Beigrad hat dec serbische Kriegs-Minister Gruics demissionirt.

Berlin, 30. Mai 1877.

Die Deutsche Gesellschaftzur Rettung Scchiffbrüchiger pat gestern und vorgestern ihre diesjährige Generalversammlung ier abgehalten. Den Vorsitz führte der Konsul H. H. Meyer aus Bremen. Es wurden zunächst die günstigen Resultate der Bestre- bungen des Vereins konstatirt und mehrfach zweckentsprechende An- träge angenommen.

Am Montag Nachmittag wurden Uebungen mit demNRaktketen- Apparat inFriedrichshagen, am großen Müggelsee, abgehalten, wozu die Mitglieder der Vereins und ca. 5000 Zuschauer sich versammelt hatten. In der größten Tiefe des Seeslag, etwa 250 Fuß vom Ufer entfernt, das abgetakelte Wrack, dem die Rettungsversuche galten, und gegen 5 Uhr begann das Manöver. Dasselbe beschreibt die „Nordd. A. Z.“ wie folgt: Sobald die Nothshüsse vom Schiffe ertönten und die Nothflagge auf demselben aufgehißt war, begann sc{nell aber präzise die Thätigkeit der Rettungsmannschaften am Vfer. Ehe fünf Minutea vergingen, war der Raketenapparat auf- gestellt und fkrate der Schuß, durch den die Rakete mit der Ret- tungéleine hinauëgeshleudert wurde. Im mächtigen Bogen flog das Projektil hinaus doch riß die Leine und eine neue Rakete mußte loëgelassen werden. Genau über den Masftbaum des Schiffes flog sie hinaus und {lug etwa 500 Schritte hinter dem Schiffe ins Wafier, gleichzeitig fiel die Rettungeleine, welhe die Rakete mit- führte, auf das Querhbolz des Mastbaumes und wurde von den Ma- trosen rasch befestigt. Nun wurde das eigentliche Rettungstau, das am Ufer an einem besonderen Apparate aufgerollt war, abgewidelt und hinüber aufs Schiff gezogen. Mit der Heranholung dieses Taues ist die Rettung ziemlich gesichert. Rasch folgte die Befestigung am Mastbaume, und nun wird mittelst eines starken, sier arbeitenden Flasenzuges der Rettungssack hinübergeholt in welchem ein Mann bequem Plaß hat. Ein Matrose ieg hinein und wurde {nell ans Land geholt; nochmals kehrte der Sack zum Sciffe zurück, ein zweiter Mann bestieg ihn und wurde ebenso nell ans LTrockne befördert. Damit war die Scaustellung beendet. Die Leute arbeiteten ruhig und sicher. Die Rafkete ist ein circa ein Meter hoher gußeiserner Cylinder von der Form einer verlängerten Gra- nate, deren Spite sich nach unten richtet; an der Basis ift eine Klamm-r angebracht, welche den circa anderthalb Meter langen eiche- nen Schaft hält, dessen oberes Ende mit einem eisernen Ringe ver-

ehen ift und wiederum mittelst einer eisernen Kette mit

r Basis der Rafkete selbst verbunden wird. An diese Kette wird die etwa einen kleinen Finger starke Rettungsleine geußpst und dann die Rakete, die mit Ladung und Armatur circa

5 bis 80 Pfund an Gewicht hat, mit großer Elevatio1 über das Wrack hinweggeshofsen, so daß sie weit hinter demselben ins Wasser geht, während die Leine selber auf das Schiff fällt. Damit ift die

?

Wien, Mittwoch, 30. Mai, Morgens. Beide Quoten- deputationen traten gestern zu der ersten meritorishen Sißung zusammen. Es wurde übereinstimmend beschlo sen, den Modus procedendi von 1867 beizubehalten.

Wien, Mittwoch, 30. Mai. Telegramm des „Neuen Wiener Tageblattes“ aus Cetate vom 29.: Die Türken er- rihten bei Bregowa an der serbischen Grenze Verschanzungen. Zwischen Widdin und den rumänischen Batterien wurden heute vereinzelte Schüsse Metan Gt. :

Konstantinopel, Dienstag, 29. Mai, Abends. Die Nachricht von der Wiedereinnahme Ardahans hat, wie die Regierung zugiebt, bis jeßt noch keine offizielle Bestätigung gefunden. Aus Suchum- Kaleh wird gemeldet, daß die Türken den befestigten Plaß Zill eingenommen haben und die russische Befaßung \ih zurückgezogen hat. i

St. Petersburg, Mittwoh, 30. Mai. Großfürst Wladimir is} gestern um 12!/, Uhr zur Donau-Armee ab- gereist; Prinz Sergei Maximilianowitsh hat \ih bereits am 28. d. nah dem Hauptquartier begeben.

Washington, Mittwoch, 30. Mai. Der Staats-Sekretär Ewarts hat dem amerikanischen Gesandten in Konstantinopel Mittheilung gemacht, daß Seitens zahlreicher Jsraeliten in den Vereinigten Staaten Vorstellungen wegen der Behand- lung ihrer Glaubensgenossen in den Taibo fen der Türkei und Rumäniens eingelaufen seien. Derselbe hat _mit Bezug hierauf dem Gesandten die Jnstruktion ertheilt, bei der Pforte Schritte zu thun, um eine Besserung der Lage der JZsraeliten daselbst herbeizuführen.

Nr. 14 und 15 des Armee-Verordnungs-Blattes haben folgenden Inhalt : / Z

Nr. 14: Bestimmungen, betreffend die Sapdortsührung und Berichterstattung über die Dienstpferde durch die Roßärzte der rmee.

Nr. 15: Dislokations- Aenderungen. Rations- Angelegenheit. Anspruch der Roßärzte und Unterroßärzte auf die Dienstaus- zeihnung. Zulage der Behufs der S zur Gewerbe-Aka- demie oder zu den technischen Injtituten der Artillerie kommandirten Offiziere. Verbleib der Zinsscheine von den als Unternehmer- Kaution bestellten Werthpapieren. Höchste Loos- und Abschluß- Nummern des Jahrganges 1876 im Re ierungsbezirk Liegniß. Eröffnung der Eisenbahn en Königsberg in der Neumark und Stettin. Eröffnung der Eisenbahn zwischen Sorgau und Halb- stadt. Verrechnung der Zahlungen der einen Anspruch auf Dienstwobnungen nicht besitzenden Offiziere und servisberehtigten Militärbeamten für die denselben in militärfiskalishen Gebäuden Neuen disponiblen Wohnungen, Geschäftszimmer und Pferde- tände.

Landtags- Angelegenheiten.

Im 9. Liegnißer Wahlbezirk is von Göß, Ritt- meister a. D., mit 156 gegen 74 Stimmen, welche der Kreisgerichts- Rath Böthge erhalten bat zum Mitgliede des Hauses der Abgeord- neten gewählt worden.

Statistische Nachrichten.

Die „Bayer. Hdztg.“ entnimmt den jährlich erscheinenden Nachweisungen über den Betrieb der Königlich bayerishen Verkehrs- anstalten folgende statistische Mittheilungen über die Entwicklung des bayerischen Staatseisenbahnneges: Die Gesammt- länge der in Staatsregie gestandenen Bahnen, einschließlich der für den Betrieb als selbständige Linien zu betrachtenden Doppelbahnen betrug: im Etatsjahr 1861/62: 1191/60 Kilom.,, 1865/66: 1608,93, 1870: 1794,52, 1875: 2553,4 und eins{chließlich der im Jahre 1875 vom Staatsärar erworbenen, bis zum Schlusse des Jahres aber noch getrennt verwalteten bayerischen Ostbahnen: 3458,48 Kilom.

Von den Ende 1875 in Bayern in Staatsregie gestandenen Bahnen (exkl. der Oftbahnen) waren: 1) Staatsbahnen, und zwar: a. eigentliwe Staatsbahnen 2211,15 Kilom. (hiervon verpachtet 87,72 Kilom.), b. Vicinalbahnen 71,08 Kilom. ; 2) gepachtete Bahnen 343,19 Kilom. Die Länge der Doppelbahnstrecken betrug 291,18 Kilom.

Die Entwicklung der Vicinalbahnen gestaltete si, wie folgt: 1872; 26,6 Kilom., 1873: 46,01, 1874: 66,9, 1875: 71,08 Kilom. : :

Die bayerischen Ostbahnen hatten Ende 1874 eine Längenaus- dehnung von 771,80 Kilom., wovon 763,37 in eigener Regie betrieben wurden, der Rest an die böhm. Westbahn und die Kaiserin Elisabeth-Bahn verpachtet waren. Im Laufe des Jahres 1875 wur- den dem Betriebe übergeben die Linien Weiden-Vilseck-Neukirchen,

E z.vishen Wrack und Ufer gesichert; die Schiffbrüchigen ziehen die Leine an und holen damit das eigentliche Rettungéseil an Bord, welches an der Mastspitze angescheert wird uyd so gewisser- maßen die Brücke vom Wrack zum Land bildet. Jn seinen gestrigen Verhandlungen bes{loß der Verein u. A,, die nächstjährige General- versammlung in Oldenburg abzuhalten. Nah Schluß der Si ung vereinigte man sich zu einem Srühstück im Foyer des Reichsfags- gebäudes, und um 6 Uhr Nachmittag fand ein Sestmahl im zoolo- gischen Garten statt.

Gotha, 29. Mai, Abends. (W. T. B.) Der Sozialisten- Kongreß beshloß in seiner heutigen Sibung auf Antrag Töles, in Rücksicht auf das Vorgehen der preußishen Behörden und des Magen Resultates der leßten Reich8tagswahlen von einer formellen

rganisation der Partei Abstand zu nehmen. Die Leitung der Partei wnrde dem Central-Wahlcomité in Hamburg übertragen. In der heutigen Nachmittagssitzung kam - es zu einer heftigen Aus- einanderseßung zwischen Liebknecht und Hasselmann weren der Haltung des „Vorwärts“ resp. der von Hasselmann redigirten , othen Fahne“. Grsterer warf dem Leßteren u. A. vor, er habe Spaltungen in der Partei provozirt. j S

30. Mai. (W. T. B.) Der Sozialistenkongreß ist in ver- gangener Nacht 1 Uhr ges{lossen worden, nachdem man sih noch dahin geeinigt hatte, den im Juni d. J. zu Gent stattfindend:n „Universellen fozialistishen Weltkongreß“ durch Delegirte zu beschicken.

Danzig, 28. Mai. Bei Krakau war, wie die „Danz. Ztg.“ schreibt, bis zum 25. d. M. ein neues Anwachsen des Weichsel- wassers eingetreten. Aus Lemberg „wird eee, daß die Vor- stadt Podgorze unter Wasser stehe, die umliegenden Ortschaften bei Krakau find ebenfalls inundirt, alle Vorsiht8maßregeln getroffen, die Krakauer Feuerwehr befand sihch an den bedrohten Stellen permanent auf Wache, um im Falle drohender Gefahr sid der Rettung von Menschenleben zu unterziehen. Bei Thorn ift das Wasser ebenfalls um mehr als 1 Fuß gestiegen, bei Ple nendorfer Schleuse herrschte gestern bei 12 Fuß 1 Zoll Wasserstand erheblich zunehmende Strö- mung. Bei Thorn, bei Shweß und an der Brahemündung stehen wieder weite Feld- und Ackerflächhen unter Wasser. Die Dammbruch- stellen an der Nogat scheinen si troß der ftarken Strömung bis jeßt noch gut zu halten.

London, 28, Mai. (A. A. C.) Vorgestern kehrte nah Hastings die Dampfyacht „Sunbeam“, mit dem Parlamentsmitgliede Mr. Brassey, dessen Gattin und Familie an Bord, von einer Reise um die Welt zurück. Die Yacht hat in dem Zeitraum von 46 Wotten 36,000 englische Meilen zurüdckgelegt.

51,52 Kilom. lang, und Plattling-Landau a J.-Mühldorf, 81,72 Kilom. lang, so daß Ende 1875 905,04 Kilom. vollendet waren und hiervon

96,61 Kilom. in eigener Regie betrieben wurden.

,_ Mit Einschluß der 5,9 Kilom. langen Nürnberg-Fürther Lud- wigs-Bahn, der einzigen rivateisenbahn im rechtsrheinischen Bayern, betrug demnach Ende 1875 die usdehnung des Cisenbahnneßes im rechtsrheinishen Bayern 3464,38 Kilom., c daß auf je eine Quadrat- ere 2,7 Kilom., auf 10,000 Einwohner 8,25 Kilom. Bahnlänge

effen.

Die Ausdehnung des Eisenbahnnetes im rechtsrheinischen Bayern ist daher a E E größer, als im Staate Preußen, wo auf 1 Ouadratmeile 2,6 Kilom. auf 10,000 Einwohner 6,27 Kilom. Bahnlänge treffen. In England dagegen kommen 4,659 Kilom. auf 1 Quadratméile und 8,35 Kilom. auf je 10,000 Einwohner.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Nach dem Monatsbericht der Königlich preußischen Akademie der Wissenshaften hierselbst lasen im Februar d. I. folgende Herren: Lepsius: Ueber die Babylonis{ch-Assyrischen Längenmaße na der Tafel von Senkeerh. Waiß: Ueber kleinere Chroniken des XIII- Jahrhunderts. Auwers: Ueber die Resultate der Arbeiten der deutsh-russishen Erpedition nach E ypten zur Be- obachtung des Venus-Durchgangs vom 8. Dezember 1874. Droysen : Beiträge zu der Frage über die innere Gestaltung des Reiches Alexanders- des Großen. Hofmann: Zur Kenntniß der Xylidine. Orydation aromatisher Acetamine mittelst Kaliumpermanganat. E Kenntniß des Chrysoïdins. Peters: Ueber Rhinoceres inezrmis esson. Boll: Zusäße zu der Mittheilung vom 11. Januar. Roth: Ueber die Gänge des Monte Somma.

Das Britische Museum in London ist, dem „Athenäum“ zufolge, in Unterhandlung getreten, um das größte Werk der Welt anzuschaffen. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts hatte der damals regierende Kaiser von China eine Kommission niedergeseßt, um alle bedeutenderen chinesishen Werke jedweden Literaturzweiges in eine große Sammlung zusammenzufassen und abzudrucken. Dieses Werk, welches den Titel „Kin ting ku kin tu {uh tseih ching“ führt (d. h. „Jllustrirte kaiserlihe Sammlung alter und neuer Literatur“), gelangte im Beginn des 18. Jahrhunderts zur Vollendung und um- faßte 6109 Bände. Von der Originalausgabe gingen die meisten Eremplare verloren, so daß deren nur wenige vollständig mehr vor- handen sein follen. Eins derselben wird jeßt in Peking zum Verkauf ausgeboten, und dieses ist es, um dessen Erwerbung das Britische Museum sich in Unterhandlung befindet.

Gewerbe und Handel.

Der Bau des Bahnhofsgebäudes der Berlin-An- haltishen Eisenbahn schreitet gegenwärtig \chnell vorwärts. Die breite Frontwand nach dem Askanischen Platz zu ist bereits bis zum ersten Stock gediehen, und steht zu erwarten, daß noch in diesem Jahre der Rohbau beendet werden wird. Sas, 29. Mai. (W. T. B.) Wollmarkt. Die Zu- fuhr von 270 Centnern ist verkauft. Die Stimmung war matt, das Geschäft \{leppend, die Preise variirten zwishen 46 und höchstens 50 Thalern. Wäschen mittelmäßig, Verpackung feucht. Käufer waren die Fabrikanten und Händler aus Grüneberg. Beim Nachmarkt wurden noch 300 Centner auf Kontrakt an Händler in der Provinz verkauft, zu den nämlichen Preifen.

Aus dem Geschäftsberihte der Lebensversicherungs- gesellschaft zu Leipzig auf das Jahr 1876 ergiebt sich ein Zu- wachs von 3177 neuen Versicherungen mit einer Summe von 18,389,500 4. Das Vermögen der Gesellschaft hat sich um 2,315,738 M’. vermehrt. Im Laufe des Jahres 1876 waren überhaupt versichert 26,378 Personen mit 116,125,150 Æ Gestorben sind im vorigen Jahre 399 Personen, welche mit 1,458,450 M versichert waren; die Summe der ausgezahlten und zurückgestellten Versicherungskapitale betrug 1,419,750 Æ für 392 Personen. Auf den Lebensfall waren Ende 1876 verfichert 833 Personen mit 2,042,900 (4 Die Einnahme hat sich auf 4,939,942 M belaufen (+ 548,674 M). Die Ausgabe dagegen beziffert sich auf 2,604,551 Æ. Hierdurch is der Kapital- bestand auf 20,271,129 gebraht worden. Der im Jahre 1876 er- zielte Uebershuß beläuft sich auf 1,174,854 #, und foll für das Jahr 1878 die Vertheilung einer Dividende von 37 9% erfolgen.

Stockholm, 27. Mai. (Hamb. Nachr.) Fn voriger Woche langte das ersteSchiff mit westphälishen Kohlen in unserm Hafen an, und ist damit der Anfang zu einem Waarenaustausch zwischen Deutschland und Schweden gemacht, der bald größere

Dimensionen annehmen dürfte.

Washington, 28. Mai. (W. T. B.) Die gestern einb e- rufenen */oer Bonds vom Jahre 1885 umfassen von Obli- gationen zu 50 Dollars die Nummern 3001—6000, von denjenigen zu 100 Doll. die Nummern 4001—8000, von denjenigen zu 500 Doll. die Nummern 5001—10,000 und von denjenigen zu 1000 Dollars die

Nummern 11,001 bis 23,000.

Verkehrs-Anftalten.

Southampton, 29. Mai. (W. T. B.) Die Dampfer des norddeutschen Lloyd „Rhein“ und „Nürnberg“ sind, ersterer von New-York, leßterer von Baltimore hier eingetroffen.

Die läng ste Brücke, die je über einen fließenden Strom gebaut wurde, wird die jeßt im Bau befindlihe Brücke über den Tay in Schottland sein. Sie wird eine Länge von 10,321 Fuß Malen Die Kosten der Brücke sind auf 220,000 Pfd. Sterl. veran-

lagt.

Theater.

Im Königlichen Opernhause wurde am Montag Michael Beers „Struensee“ aufgeführt. Das Drama erschien {on im Jahre 1829 in Nt doch erst im Jahre 1846 gelangte es zum ersten Male hier in Berlin mit der Musik von eb erliare, des Bruders des Dichters, zur Aufführung. Wenige Jahre vorher hatte auch Heinrich Laube denselben Stoff dramatish bearbeitet. Beer folgt streng der Geschihte, während Laub: in feinem Stücke, das vor Kurzem auf einem hiesigen Privattheater gegeben wurde, si wesentlihe Abweichungen von den thatsächlichen Vorgängen gestattet. Bei ihm wird Struensee nicht hingerihtet, sondern auf dem Feste in dem Kopenhagener Königs\chlosse Christiansborg in jener Nacht des 17. Januar des Jahres 1772 von Feindeshand erschossen. Dadurch nimmt die Tragödie einen von dem historischen Vorgange abweichenden Verlauf. Die ganze Prozeß- und Kerker- angelegenheit fällt fort. Die hauptsächlichsten Vorzüge der Beerschen Dichtung, die \{chwungvolle, gedankenreihe Diktion, und die mit dra- matischem und historishem Verständniß durchgeführte Zeichnung der Charaktere im Bunde mit der imposanten Musik Meyerbeers haben dem Stücke stets eine wohlwollende Aufnahme bereitet. Eine Le wurde ihm auch am Montage von dem, troß der hohen

emperatur draußen und der noch höheren drinnen im Haufe, zahl- rei versammelten Auditorium wiederum zu Theil. Die Darstellung im Königlichen Opernhause gewährt einen vollen Eenuß des Werkes. Fast alle hervorragendere Kräfte des Schauspieles sind beschäftigt und Jeder bringt seine Rolle zu wirksamer Geltung und trägt seinen Theil zu dem Gelingen des Ganzen bei. Auch der musikalische Theil, sowohl die Instrumentalmusik wie die Chöre hinter der Scene, wurde vorzüglich agene. :

Im Wallner-Theater werden die Wiener Gäste am näcsten Sonnabend ihr Gastspiel beshließen. Um vielfach aus- geiprowene Wünschen nachzukommen, wird wieder die Offenbachsche

perette „Margot“ zur Aufführung kommen, um voraussichtlih bis zum Schluß der Vorstellung ununterbrochen gegeben zu werden.

Redacteur: F. Prehm.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

[4723]

zum Deuischeu Reichs-

¿ 124.

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Erste Beilage Anzeiger und Königlich

Berlin, Mittwoch, den 30. Mai

JFns\erate für den Deutschen Reihs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregifter und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reihs-Auzcigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, §8. N. Wilhelm-Straße Nr. 32.

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen,

2. E, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung U. s. Ww, von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger.

g Preußischen Staats-Anzeiger.

S777.

9, IndustrieHe Etablissements, Fabriken und Grosshande!,

6. Verschiedene Bekauntmachungen.

7. Literarische Anzeigen,

8. Theater-Anzeigen. In der Börsen-

9. Familien-Nachrichten. | beilage. R

Inserate nehmen an: das Central - Annoncen- Bureau der deutschen Zeitungen zu Berlin, Mohrenstraße Nr. 45, die Annoncen-Expeditionen des e-Jlvalidendauk“‘, Rudolf Mosse, Haasenstein

Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Vüttuer & Winter, fowie alle übrigen größeren

Annoncen-Bureaus,. E

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[1125] Subhastations-Patent. -

Das den Erben des Eigenthümers Friedrih Wil- helm Ahrens zu Berlin gehörige, in Rixdorf be- legene, im Grundbuch von Deutsch-Rixrdorf Band XIV. Ri al 516 verzeihnete Grundstück nebft

ubehör fo S den 25. Zuni 1877, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmerstraße 25, Zimmer Nr. 12, im Wege der nothwendigen Subhastation öffentlih an den Meistbietenden versteigert, und demnach De Urtheil über die Ertheilung des Zu,

lags ebenda M dea 26. iti 1877, Nachmittags 1 Uhr,

rkündet werden. E “D zu versteigernde Grundstück ift zur Grund- steuer. bei einem derfelben unterliegenden Gesammt-

lähenmaß von 4 Ar 27 Q.-Meter mit einem

einertrag von 1 M 35 9 veranylagt.

Auszug aus der Steuerrolle und Abschrift des Grundbuchblatte8, ingleichen etwaige Abschäßungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen und besondere Kaufbedingungen find in unserm Bureau V. A. 3 einzusehen.

Alle Diejenigen, welche Eigenthums- oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nit eingetragene Realrechte geltend zu machen haben, werden aufge- fordert, dieselben zur Vermeidung der Präklusion spätestens im Versteigerungstermine anzumelden.

Berlin, den 26. April 1877.

Königliches Kreisgericht. Der Subhastations-RNichter.

[2902] Aufgebot. :

Das von der Direktion der Lebensversicherungs- Aktien-Gesellshaft Germania in Stettin unter dem 22, September 1864 ausgestellte Sterbekassenbuch Nr. 60755, durch welches die gedachte Gesellschaft dem Kutscher Christian Friedrich Wilhelm Mohr zu Berlin die Summe von 50 Thlr. Pr. Cour. Begräbnißgeld, zahlbar nah dem Tode des Mohr, an den Inhaber des Sterbekafsenbuchs, versichert hat, ist dem Kutscher Mor verloren gegangen.

Wer an dieses Sterbekafsenbuch als Eigenthümer, Erbe, Cessionar, Pfand- oder sonstiger Briefinhaber Ansprüche zu machen haben sollte, wird aufgefor- dert, sih mit denselben bei uns und zwar spätestens in dem

am _ 19, Juli 1877, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nt, 3; vor dem- Herrn Kreisgerihts-Rath Hückstädt an- stehenden Termin zu melden, widrigeufalls er mit seinen Ansprüchen unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigens präkludirt werden und die Amorti- sation des Sterbekassenbuch#* Behufs neuer Ausfer- tigung für die Erben des Versicherten erfolgen wird.

Stettin, den 26. März 1877. :

Königliches Kreisgericht. Abtheilung für Civil-Prozeß-Sachen.

Edictal-Ladung.

Daniel Wertheim zu Niederaula hat “gegen die mit unbekanntem Aufenthaltsort abwesende Frie- deride Oppenheim, Tochter des Moses Oppenheim, A Jacob Oppenheim genannt, aus Niederaula

lage erhoben und vorgestellt, Verklagte habe am 15./7, 1855 von Leopold Tannenbaum zu Washington 100 Dollar glei 400 6 geliehen und mit 5% zu verzinsen versproen. Tannenbaum habe ihm feine

orderung am 20./6. 1858 cedirt. Er habe die Ver- lagte zur Zahlung aufgefordert, sie zahle aber nmcht. Kläger hat deshalb unter Beweisantritt dur Cideszushiebung gebeten, die Verklagte zur Zahlung von 400 M mit 5/9 Zinsen seit 15./7. 1867 anzuhalten und in die Kosten zu verurtßeilen. Kläger hat weiter den Antrag gestellt, zur Be- gründung des Gerichts\standes eine der Verklagten zustehende Forderung von 182 Thlr. 24 Sgr., hypothekarisch cingetragen auf dem Grundeigenthum es Caspar Stang und Braut zu Niederaula mit Arrest zu bestricken, und ist diesem Antrag statt- gegeben worden.

Zur Beantwortung obiger Klage sowie Verhand- lung über den Arrest ist Termin anberaumt auf

den 11, Juli d. J., Morgens 11 Uhr, Contumazirzeit.

Spätestens in diesem Termin hat Verklagte ent- weder zu Protokoll oder durch einen von einem Rechtsanwalt unterzeichneten SArisisas auf obige Klage und das Arrestgesuch sich zu erklären, widrigenfalls der Arrest für gerechtfertigt und die tlagthatsachen für rihtig angenommen und, soweit die Klage für rechtlich begründet erachtet werden vird, nah dem Klagantrag _durch Contumazial- erfenntniß erkannt werden wird. Wenn die Klage nbeantwortet gelassen wird, ‘erfolgen alle weiteren Verfügungen “in dieser Sache nur durch Anschlag um hiesigen Gerichtsbrett.

Rotenburg a./F., am 16. Mai 1377.

Königliches Kreisgericht. Abtheilung T. Rohde.

Verkäufe, Verpachtungen, | Submissionen 2c. 4713 Breunholzliefernug.' Die Lieferung des Brennholzbedarfs für den

önigl, botanishen Garten und das Königl. Her- arium zu Berlin in der Zeit vom 1. Juli d, Is.

bis dahin 1878 soll. im Wege der Submission ver- geben werden. Die Bedingungen, aus welchcen auch die Menge und die Gattungen des zu liefernden Loces ersihtlih sind, können beim Königl. Garten- nspektor Bouché, Potsdamerstr. 75, eingesehen wer- den. Schriftliche, versiegelte Angebote unter der Adresse des interimistischen Verwaltungs-Direktors des Königl. botanischen Gartens, Geh. Regierungs- Raths Bosse, und mit dem Beisaßze „Holzlieferung“ find bis zum 5. Juni d. Zs. Lüßowplaßtz Nr. 3 111. abzugeben, oder dorthin portofrei einzusenden. Berlin, den 22. Mai 1877.

[4744 Geshirrkammern sind im Train-Depot des Garde-Corps nen herzustellen, Unternehmer werden aufgefordert, die bezüglichen Bedingungen einzusehen und ihre Offerten zu dem am 5. Juni cr., Vormittags 10 Uhr, in dem Bureau der unterzeihneten Kommission einzureichen. Berlin, den 26. Mai 1877. Die Matecrial-Verwaltungs3-Kommission des Train-Depots3 des Garde-Corps,

T Fisfalishe Neubauten. Zuvalidenstraße Nr. 44/46, Submission au Hintermauerungssteine, 1000 Mille guter Hintermauerungs|eine, Normal- format, sollen im Wege öffentlicher Submission vergeben werden. Versiegelte Offerten mit entsprechender Aufschrift sind bis zum 4. Zuni d. J., Et eas 1i Uhr, im diesseitigen Bauverwaltungs-Bureau abzugeben, woselbst auch die Lieferungébedingungen werktäglich von 9—1 Uhr zur Einsicht ausliegen. Berlin, den 26. Mai 1877. Die Bauverwaltung.

[4631] Oeffentliche Submission auf Filz.

Die Lieferung von 700 Qu.-Meter 10 Mm. star- ken Filz soll auf dem Wege der öffentlichen Sub- mission vergeben werden.

Postmäßig verschlossene, frankirte und mit der

Aufschrift: j _ „Submission auf Filz“ deutli versehene Offerten sind bis zum Submis- sionstermin Dienstag, den 12. Juni 1877, / Vormittags 10 Uhr, an uns einzureichen.

Eine Probe, sowie die allgemeinen und speziellen Lieferungébedingungen, welche der Submission zu Grunde gelegt werden, sind in unserer Negistratur zur Einsicht ausgelegt auch können letztere ab- \hriftlich bezogen werden und ist deren Aner- kennung durch Namensunterschrift ausdrütlih zu vermerken. /

Der Preis ist pro Quadrat-Meter frei Hamburger Bahnhof Spandau zu stellen und sind Proben bis spätestens 3 Tage vor dem Submissionstermin an uns einzusenden.

Spandau, den 24, Mai 1877.

Direktion der Artillerice-Werkstatt.

Vom’ 1. Zuni a. e. ab bis auf Weiteres ist auf dem hiesigen Werke der Verkaufspreis für 1 Kbm, Zwittersteine auf 2 M. 40 für den Debit auf dem Land- und Wasserwege und auf L S für 1 Ctr, Zwittersteine für den Debit zur Eisenbahn ermäßigt worden. Rüdersdorf, den 26. Mai 1877, Königliche Bergiuspektion,

[4752] BDeïanutmachunz.,

Die Ausführung der Schieferarbeiten und Lieferung der hierzu erforderlihen Materialien zum Bau des Verwaltungsgebäudes und der beiden Zsolirgebäude, sowie der drei Krankenblocks des neuen Garnifon-Lazareths an der alten Neiferbahn hierselbst soll im Wege der unbeschränkten Suhb- mission getrennt vergeben werden, wozu ein Termin auf Mittwoch, Gn e E ind cr., Vormittag i: A N ad d A im diesseitigen Geschäftslokal, Hinter RNoßgarten Nr. 32/33 anberaumt ist, woselbst auch die Bedin- gungen, Zeichnungen 2c. zur Eiusicht ausliegen.

Die verfiegelten Offerten müssen vor dem Termin eingereicht, auch in den Offerten angegeben werden, daß die Submittenten von den Bedingungen Kennt- niß genommen und dieselben ihren Offerten zu Grunde gelegt haben.

Königsberg, den 28. Mai 1877.

Königliches Garnison-Lazareth. I. Königliche Ostbahn.

Die Lieferung von 603,400 Klgr. Stahlschienen zu Weichen so verdungen werden. Subhmissions- termin am 5. Juni cr,, Vormittags 11 Uhr, bis zu welchem Offerten, bezeihnet: „Offerte auf Lieferung von Stahlschienen“ einzureichen sind. Die Bedin- ungen liegen in unserem maschinentechnischen

ureau hierselbst aus und sind von demselben zu erhalten. Bromberg, den 22. Mai 1877. König- liche Direktion der Ostbahn, Bau-Abtheilung 1.—IV.

[4790]

Die im Bereich der unterzeihneten Eisenbahn- Kommission auf Bahnhof Bromberg angesammelten alten Cifenbahnshienen und Metalle 2, Abgänge sollen in öffentliher Submission nach Gewicht ver- kauft werden, wozu Termin auf Donnerstag, den

14. Iuni cr., Vormittags 11 Uhr, in unserm Büreau

[4737]

[4691]

R Bahnhofstraße 49, anberaumt ist. Die fferten, deren Abfassung na Maßgabe der Sub-

missionsbedingungen erfolgt sein muß, sind portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: „Offerte auf An- kauf von alten Materialien“ an die unterzeichnete Eisenbahn-Kommission einzusenden. Die Eröffnung der eingegangenen Offerten wird zur bezeichneten Terminstunde in Gegenwart der erschienenen Sub- mittenten erfolgen. Die Submissions- und Kauf- bedingungen nebst Naweisung der zum Verkauf gestellten Materialien werden auf portofreie Nequi- lition von unserm Büreau-Vorsteher Ohme unfran- kirt übersandt werden. Die qu. Bedingungen find ferner zur Einsicht ausgelegt in dem Büreau der Eisenbahnstation zu Bromberg, Warlubien, Dir- s\chau, Danzig lege Thor und Thorn. Bromberg, den 24. Mai 1877. Königliche Eisenbahn-Kommission.

[4578] Vergebung von Arbeitskräften der Gefangenen ia der Königlichen Straf-Anstalt / zu Rawitsch. „Es follen vom 1. Juli c. ab auf 3 Fahre unge- fähr einhundert Strafgefangene, welche bisher mit verschiedenen Arbeiten beschäftigt worden sind, zur anderweiten Beschäftigung in beliebigen, jedoch für Gefangene geeigneten Aubeitszweigen, an einen oder mehrere Unternehmer, jedoch nit unter der Zahl von vierzig Gefangenen für je einen Unternehmer kontraftlih vergeben werden. Es ist nit ausge- \{lossen, daß die Zahl der Arbeiter später vermehrt werden kann. Hieraus reflektirende Arbeitgeber wollen die allgemeinen Bedingungen, welche dem abzu- \chließenden Kontrakte zu Grunde gelegt werden sollen, einsehen: a. bei der Königlichen Regierungs - Rechnungs- Kontrolle I. in Posen, b, bei dem Königlichen Polizei - Präsidium zu Breslau, c. in unserem Bureau, oder Éönnen dieselben gegen Erstattung der Kopialien auf Verlangen zugesendet erhalten und haben dem- nächst unter Beifügung einer Kaution von 1500 in baar oder preußischen Staatspapieren ihre Offer- ten, bei deren Abgabe die Kenntniß dieser Bedin- gungen vorausgeseßt wird und der Vermerk darüber in der Offerte enthalten sein muß, bis spätestens den 153. Juni c. Abends {riftli unter der Be- zeichnung: „Submissions-Offerte bêtreffend die Beschäftigung von Gefangenen“ hierher gelangen zu lassen. Die Eröffnung der Offerten findet am 16, Juni cr., Vormittags 11 Uhr, ftatt. Ratwvitsch, den 19. Mai 1877. Königliche Direktion der Straf-Anstalt.

[4581] Bekanntmachung.

Zur Beschaffung eines eisernen einleitrigen Dambpfbaggers für den Regierungsbezirk Stralsund von 15 M. Länge, in der Wasserlinie 6,6 M. Breite und 0,9 M. Tiefgang, mit einer Dampfmaschine von 12 Pferdekräften, ist ein öffentlicher Submissions- termin auf

Freitag, den 22, Juni cr. , Vormittags 115 Uhr,

ir Werftburegu (Werftstraße Nr, 6) angesett r rufti i j :

ieferungslustige werden ersucht, ihre bezüglichen Dfferten bis ¿um vorerwähnten Termin O und mit der Aufschrift: „Submission auf Liefe- rung eines Dampfbaggers für ven Regie- rungsbezirk Stralsund“ verschen, im Werft- bureau, woselbst auch die Bedingungen nebst Skizze während der Dienststunden zur Einsicht ausliegen resp. gegen Erstattung der Kopialien ausgehändigt werden können, abgeben.

Stralsund, den 20. Mai 1877.

Dex Wasserbauinspector. Mensch.

[4800]

Im Wege der öffentlichen Submission soll die Lieferung von 800,000 Kilogramm Schienen ver- geben werden. / :

F Hierauf bezügliche Offerten find versiegelt und frankirt mit der Aufschrift „Submission auf

Lieferung von S@jienen“ bis zu dem auf Donu- uerstag, den 5, Zuli d. Js., Vormittags 11 Uhr, festgeseßten Termin an uns einzusenden.

{FDie Eröffnung der eingegangenen Offerten erfolgt zur angeseßten Terminstunde in Gegenwart der er- enen R g

pâter eingehende oder nit bedingungsgemäße Offerten können keine Berücksichtigung Rubi, /

Exemplare der Bedingungen nebst den zugehörigen Zeichnungen können gegen Erstattung der Kopialien n. unserer Central-Materialien-Controle bezogen werden.

Frankfurt a./M., den 18. Mai 1877.

Königliche Eiseubahn-Direcftion,.

[4488] Submission.

„Die Lieferung von 25866 K. Stangenschwefel wird am s. Juni d. I., Vormittags 10 Ubr, im diesseitigen Bureau im Submissionswege vergeben werden. Die Lieferungsbedingungen Tönnen bei uns eingeschen, auf Erfordern gegen Gebühren au in E teniéd ode ie :

ubmittenten wollen \chriftliche Forderungen mit der Aufschrift „Submission auf Schwefel“ bis zum Termine einreichen.

Ulm, im Mai 1877,

Kaiserliches Artillerie-Depot,

[4801 Bekanutmachung. _Beim Ankhaltischen Infanterie-Regiment Nr. 93 sollén nachstehend verzeihnete Materialien resp. fer- tigen Stücke in Lieferung franco Regiments- Kammer gegeben werden: ca. 2000 Meter graue Futterleinwand, R VliageR Schooßfutter, 2000 Futtercallicot, 750 Drillichjaken, 1800 Drillichhosen, 2500 Halsbinden, e 1300 Hemden.

Offerten mit Proben sind bis zum 12. Juni cr. an die unterzeihnete Kommission einzusenden. Der Pusblag bleibt vorbehalten.

Dejsau, 26. März 1877.

Die Bekleidungs-Kommission des Anhaltischeæ JZnufanterie-Regiments Nr. 93,

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung. u. #. w. von öffentlichen Papieren.

städter Eisenbahn- Gesellschaft.

[4792] , Dividendenzahlung. Nachdem die für das Jahr 1876 zur Vertheilung kommende Dividende a, für die Stammactien Litt. A, 24 M, b, für die Prioritäts-Stammactien Litt, B. auf 33% = 10 M 50 9, c. für die Prioritäts-Stammactien Litt, C. auf 5% —_— 15 M. festgeseßt worden ist, kann dieselbe vom 1. Junt d. 3+ ab in den Vormittagsftunden von 9—12 Uhr bei nter Hauptkasse hier, bei unserer Filial-Hauptkasse in Berlin, und bis 20. Juui d. J. in Berlin bei der Direction der Disconto-Gesellschaft

un bei Herrn S. Bleichröder, in Leipzig bei Herrn H. C. Plaut, bei der Allgemeinen Deutschen Credit- Anstalt, bei der Leipziger Bauk, in Halle bei Herrn H. F. Lehmann, in Dessau bei Herrn J. H. Cohn, in Frankfurt a./M. bei Herren M. A. v. Noth- schild & Söhne gegen Einlieferung der Dividendenscheine in Empfang genommen werden. i Den einzulösenden Dividendenscheinen is eine Nachweisung über deren Stückzahl und Geldbetrag beizufügen. : Magdeburg, den 30. Mai 1877. Direktorium, Lent,

Aut: S

[4795]

Bekanutmachung.

Auffündigüitg von Kreis-Obligationen des Kreises Krocben. Bei der am 6. Januar cer. stattgefundenen Aus-

loosung (der 6.) find nachstehend bezeihnete Kreis- Obligationen des Kreises Kroeben gezogen resp. aus= geloost worden, und zwar:

Litt, B. Nr. 3, 4 und 12 über 500 Thlr,

Litt. C. Nr. 19 über 200 Thlr.,

Litt. D, Nr, 23, 31, 44 und 47 über 100 Thlr.,

Litt. B. Nr. 25, 28, 29, 50 und 59 übec

__060 hlr, :

Die Inhaber dieser Obligationen werden aufge7o2

dert, dieselben in coursfähigem Zustande nebst den” dazu gehörigen Coupons den 1, Yuli 1877 auf der Kreis - Kommunalkasse in Rawitsch gegen Empfangnahme der Baarzahlung des Nennwerths E E 6 Y N

om 1. Juli cr. ab findet eine Verzinsun U Obligationen nicht mehr statt. C A Rawitsch, den 28. Mai 1877. Die kreisständische Chaussce-Verwaltungs-

Kommission. Schopis,

Landrath.

E Eiscubahn. Auf die Dividendenscheine Nr. 7 der Stamm- Prioritäts-Aktien der Nordhaufen:Erfurter Eisen- bahn-Gesellshaft wird aus den Ueberschüssen des Betriebsjahres 1876 vorläufig cine Abschlags-Di- vidende von 13% gleih.4,50 M gezahlt.

Die Zahlung erfolgt vom 1. Juni d. Js. ab: 1) bei der Haupt-Kasse unserer Gesellschaft, z. Z. Filiale der Thüringischen Ban hier, 2) ge e Thüringischen Bank in Sonders-

jausen,

3) bei der Disconto-Gescllstho7t in ! h Ÿ bei dem Bankhause H. M laut n ‘Leipzig, chufs Erhebung dieses Dividendenbetrages ist