1877 / 151 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 30 Jun 1877 18:00:01 GMT) scan diff

Bey, erklärt habe, seine Mittheilung hätte keine Drohu - h halten sollen. Die Muniti é Z ng ent- eine Einigung erzielt würde, fände Sonnabend eine gemein- es 4 Die Munition wird nah Triest transportirt

scaftlihe Sißung statt. m entgegengescyten Falle würden , Der „Wien. Abdpst.“ wi : die Ungarn sofort zurückehren und Berit an den Reichstag ns: Fast alle Blätt bete Lma v ues erstatten, der vor Lösung der Quotenfrage nicht vertagt wird. ede des ungarischen Minister-Präsidenten Tisza, daß diese Die ungarische Deputation beharrt auf ihrem Standpunkt | in weise und würdevoll sei und die Aufmerksamkeit so wie den der Restitutionsfrage. Uebermorgen findet die Wahl der De- Beifall Europas verdiene. Die in den Erklärungen Tisza's legationsmitglieder statt. gekennzeichnete passive Haltung Oesterreih-Ungarns Großbritannien und Irland. London, 28. Zuni. E Orientkriege gegenüber wird als nahahmenswerth (E. C.) Die Königin hat am Dienstag und Mittwoch den di l A Englands bezeichnet und die Hoffnung ausgedrüdckt, General Grant nebst Gemahlin und Sohn auf Schloß: Ale klärungen Tisza's werden die Besorgnisse der heimischen Windsor empfangen. Der Großherzog von Mecklen- armisten beshwitigen.

burg-Streliß besuhte gestern die Königin und reiste Í i g ÿ besuchte gest g Europäischer Kriegs\chaupla 8. e und {loß daraus auf einen bevorstehenden feindlihen Ausfall, für

Abends nah H S ES Der Staae E i der sogenannten „Straits Settlements ingapore, Penang ien, 29. Juni. .(W. T. B.) Die u“ i 1raus i und Malakka), Oberst Sir W. F. Jervo1s, ist von der det telegraphisch aus Bukarest von heute P S N den ues Höchstkommandirenden, Großfürsten Michael, dessen Königin zum Gouverneur von Süd-Australien ernannt wor- trete in russische Dienste und habe die Genehmigung des Für- Haupiguar E E Ardost sich befindet, die erforderlichen den; an seine Stelle tritt Sir William Robinson, bisher sten Karl dazu erhalten. Der Zwischenfall mit d ij f Nrugen Na “etroffen Jena. Der. Ausfall er

) Es : Militär- h fall mit dem englischen | folgte erst am folgenden Tage gegen 3 Uhr Nachmittags Gouverneur von West-Australien, und an dessen Stelle der ilitär-Attahé, Wellesley, habe in der befriedigendsten | Um diese Zeit verließen 9 türkishe Bataillor mittags. General-Major Sir Harry St. George Ord. Die amtliche Weise seine Erledigung gefunden. Vorgestern sei von 70 | 2 Batterien die Festung und griffen mit Ungestü E nebit | Fukang na Küstendscbe bi U

befabrt des Panzershhiffes „Téméraire“ er ab türkischen Reitern auf V L j schen FIü Une n 10 gestüm den rechten russi- | ! Ner Mend] ME, hin mangeln die natürlichen Bedingunge Probefah nz TRNS ga9o ; L 7 Booten, unter dem Schuße eines Mo- ügel an, dessen Vorposten zurückgedrängt wurden. Fast oh zur Vertheidigung, wie sie dem Thale des “a gungen gestern eine vollständige Tüchtigkeit desselben. Am 16. Juli ntors, ein Streifz ug nah Kalaraschi ausgeführt worden Kampf beseßten die Türken die Anhöhen von Tschiftlik, von f / he Gie eigen s N E E ¿s Karasu in so eminentem wird das Schiff fertig sein und in der ersten Augustwoche: die Türken hätten 550 Stück Rindvieh mit sich fortgeführt. 7 | sie ein sehr heftiges Feuer gegen das russische Lager und die Wagen- | ist ihnen kein fortifikatorischer Werth beizumessen. vit anbelangt, abfahren können. _Wien, 30. Juni. (W. T. B.) Telegramme des „Neuen purg bei Arvartan eröffneten. GL. Heimann ließ das Feuer durch liden Anlage nach waren es die bekannten cinfadien Rote et

29. Juni. (W. T. B.) Das Unterhaus hat heute Wiener Tageblattes“. Aus Bukarest, 29. d.: G fürst as See Eriwan und zwei Bataillone des Grusinischen Regi- mit denen die Legionen in der Regel ihre eigenen Stand E AES die von Trevelyan beantragten Resolutionen, betreffend die Nikolaus hat das St. Georgskreuz 2. Kl, Nepokoischi ments erwidern, erbat sich_ aber gleichzeitig die Hülfe des Fürsten umgeben pflegten, sehr häufig aber auch gewisse Gebiete die toe Ge rlbrung eines gleichförmigen Wahlrehtes und eine bas 8: Male, écbalten: Des ans HSLe A Ey Is der mit seiner Kavallerie von Kohala sofort auf- | Barbareneinfällen ausgeseßt waren, dur E Me den

B L ° f C e 5 : 1 ORIM „1; Sarriè 211 Tit h ; a E. ng D tg anderweite Vertheilung der politishen Gewalt zum Zweck der C e Rer MIN bei Simniza zuerst den türkischen Boden be lichen Pofition af es icifllikee Abe Zie U T R E Ee fe Ruinen der fraglichen Trajas- Herstellung einer besseren Vertretung der Wähler, nach einer trat, wurde ebenfalls dekorirt. Die Russen haben Babadagh besetzt. | auf diese Weise einen glänzenden Erfolg der Russen ecmbgs Thalseite, mit der östlichen Belt lie s der Höhe der südlichen langen Debatte, während welcher Göschen Namens der Re- Der Uebergang weiterer russischer Truppen über die Donau | libte, „Kaum hatte General Hcimann von der Annäherung | Wälle laufen in zwei nahezu purallélen, flelleaweils mit che gierung gegen dieselben spra, Hartington dieselben lebhaft E A die Türlen haben sid ohne Kampf | ?er Kavallerie Tschawtshawadze's Kunde erbalten, so ließ er dur verbundenen Linien, und zwar besäumt der erîte oder nöevlihee óoge a geräumt. Die bei Hirsowa F t

Tagen Klarheit darüber zu erlangen, ob eine Einigung erzielbar

sei. Hier wird eine solhe für wahrscheinlich gehalten. Jm Falle heit eine bedeutende Anzabl von Vieh und ansehnlibe Quantitäten

von Getreide und Reis erbeutet haben, bei dem Charafter der - tigen Aktion ein nit zu untershäßender Bortheil Die Su E litten nämli seit Wochen an empfindlichem Nahrungsmangel.“

40 Asiatischer Kriegs schauplaß. U R S Ueber M Peratlonen der rusf- [ aqjusarmee wird der L e i [is tet: „Pol. Korr.“ von hier i ur Cernirung von Kars seßte sih General-Li e in Mazra fest; General-Lieutenant Heimann nahm östli@ in Arta- wann Position, während General Loris - Melikow sein Quartier in Ardost aufschlug. Ueberdies wurden die Anhöhen von Magaradzi be- seßt und ftark befestigt, ohne zum Erstaunen des russischen General- stabes auf türkischen Widerstand zu stoßen. Erst am 13. Juni be- merkte General Loris-Melikow eine Rührigkeit im türkischen Lager

tiefe Thalsenkungen markirt, welche von der ci j

A en martiirt, tv von der eine Meile brei %2 Meter ohen Wasserscheide bei Burlak, nah Often n lgen Ld 200 undeinerfeits am Meere, andererseits an der Donau ihr Ende finden. Das R ton Ade S. trocken, jenes von Czernawoda wird, u s erwahnt, von dem nnbedeutenden Fl; atn ck L AE L n l E (Séwarzwasser, bulgarisch Czernawoda) durcbléräent S IR gleichzeitig mehrere Teiche und einen kleinen See in der Abfluf cin mit einander verbindet. Die beiden Thalwände ddes, fich pon ih steil zu den flachen Höhen empor, deren Randkanten an Di ric Stellen 2000 Klafter von einander abstehen dürft S Th Ee aweniger ist der Abstieg von der nördlichen Platte in das ZAE MAEO, dus ne hordandenen Cinbuchtungen und Mulden

z [l mögli, únd diese Mulden sind mi e

eb ven dee Dasleifeide Ti tat Sten Mey Meile tal ab von der Wasserscheide liegt ‘das Städtchen Medschidi uar he a gniegie E aqu E nech des nördlichen Pad | S von gedeckt und na Norden bin v idi : kann. Hier trifft au die einzige Straf: in vertheidigt werden Inil, PIETr Irie auc zige Straße der Dobrudscha von B q ein und seßt südwärts nah Bazard\cik 0s Ba tet 2 Atedsidie gegen Osten „nimmt das Thal sehr rasch ab. Das ae äufige Plateau von Burlak, die bewußte Wafserscheide, ift Des e Punkt der ganzen Vertheidigungéëstellung; au der östlichen Thal-

fo in dem Rechnungsjahre 1877/78 für die Rebruungsperiode

L Jur zur Verrechnung gekommenen Beträge und, bei den Zöllen, der Rübenzuck&er- und Salzsteuer, au ein-

\{ließlich der Einnahmen im Großherzogthum Luxemburg) 146,235,107 H, Rübenzuckersteuer 66,357,366 H, Salzsteuer 41,605,228 t, Tabakssteuer 1,405,029 M, Branntweinsteuer 63/466,924 46, Uebergangsabgaben von Branntwein 161,373 4, Brausteuer 22,651,854 6, Uebergangsabgaben von Bier 1,159,252 H, zusammen = 343,042,133 #; Wechselstempel- steuer 8,596,014 M, Reichs-Post- und Telegraphenverwaltung 146,818,776 4, Reichs-Eisenbahnverwaltung 43,815,267 M.

Jn den deutschen Münzstätten find bis zum 93. Juni 1877 geprägt worden, an Goldmünzen: 1,113,281,740M Doppelkronen, 344,811,740 é Kronen, 3,805,840 M halbe Kro- nen ; hiervon auf Privatrechnung: 186,974,919 Á; an Silber- münzen: 71,653,095 A4 5-Marfkstücke, 96,319,228 6 2-Mark- stüde, 143,512,165 M 1-Markstücke, 57,640,572 M —_ S 50-Pfennigstücke, 35,717,922 # 80 H 20-Pfennigstücke; an Nickelmünzen: 23,502,530 # 70 H 10- Pfennigstücke, 11,657,813 4 75 S 5-Pfennigstücke; an Kupfermünzen : 6,213,207 # 44 H 2-Pfennigstücke, 3,382,722 M 83 H 1-Pfennigstücke. Gesammtausprägung an Goldmünzen : 1461 ,899,320 M; an Silbermünzen : 404,842,982 H 80 -; an Nickelmünzen: 35,160,344 M 45 -Z; an Kupfermünzen: 9,595,930 M 27 S.

Nacder vom 1. April d. J. ab die Mittel zu einer anderweitenOrganisation des Militär-Bauwesens zur Disposition gestellt worden sind, ist mit deren Durch- führung bereits vorgegangen worden. Diese anderweite Orga- nisation hat den Zweck, die sämmtlichen Bauten der Militär-

thx Erscheinen und der Stadt Stettin, wel&he seit 150 Jahren Garnisonort des Regivzaents ist, für das andauernde } freundliche Entgegenkommen. Der Oberst {loß mit einew.

och auf Se. Majestät den Kaiser und König, ‘in das die Anwesenden oheit d einstimmten.

Se. Ko:\ser- lihe und Königliche H oheit der Kronprinz richtete b\erauf Anerkennung an das Re-

im Namen Sr. Majest‘at Worte der

iment. G Die Mannschaften marschirten alsdann nah derz Parade- laß und stellten, sich in egimentsfront auf ; Se. Kaiser- iche und Königlirhe Hoheit der Kronprinz s{hritt die Front entlang und lief; vor der Statue König Friedri,s 11. das Re- iment in Zügen an Sih vorbeimarschiren. Den zweiten Zug der ersten Compagnie führte Se. Königkiche Hoheit der Prinz Wilhelm. Nach beendigter Parade ließ der Kronprinz die Allerhöchsten Orts befohlenen Beförderungen und Gnadenerweise verlesen. Höchstderselbe begab Sich alsdann nach eingenommenem Dejeuner nach dem Fort Wilhelm, wo die Speisung der Manns(hasten und deren Gäste angeordnet war. Hier brachte der Kemmandirende General des 11. Armee-Corps, General Der Kavallerie Hann- von Weyhern, einen Toast auf Se. Mazestät den Kaifer und König aus. 7 ia Um 34 Uhr fand im neuen Kasins das Festdiner des Offi- zier-Corps und feiner Wäste statt. Der Saal war geschmack- voll mit Laubgewinden und Wappenfchildern geziert. Gegen S6Ghluß der Tafel brachte ‘der Commandeur des Regiments, Oberst von Ploet, ein Hoh auf Se. Majestät den Kaiser und König und demnächst der General der Jnfanterie Hann- von Weyhern auf Se. K&iserliche und Königliche Hoheit den Kron- prinzen aus. Höchstderselbe erwiderte den Trinkspruch mit einem Hoh auf das Regiment und fnüpfte an dasselbe noch

einen Toast auf den General-Feldmarschall von Steinmeß, Wall die Höhe der Thalwand

zwei Grusiner Bataillone und die erfte Batterie der Grenadier- | ck : d sodann die Wasserscheide kei

des Karafu im Süden, s\chneidet Und

welcher darauf dem Andenken des Königs Friedrich Wilhelm 1V. ein filles Glas weihte. Zum Sehluß brachte der Oberst von Ploey noch einen Toast auf die ehemaligen Offiziere des Regiments aus. / L H

Um 7 Uhr verabschiedete Sih Se. Kaiserliche und König- liche Hoheit der Kronprinz und kehrte nah Potsdam zurü. “Abends 8 Uhr war noch eine größere Festlichkeit für das Re- giment in Goßlow anberaumt.

Zuerst am 25. Juni kam es zur Kenntniß der Be- örden, daß arf einer unmittelbar bei der Stadt Mülheim be- egenen Ackerflöhe ein bis dahin hier nicht beobachtetes Jnsekt

bemerft sei, in welhem man den amerikanischen Kartoffelkäfer, * Fogenannten Colorado-Käfer, vermuthete.

Auf diese Nachricht wurde die sofortige Absperrung der Fläche und eine genaue Unterfuchung veranlaßt. Die Unter- Juchung bestätigte den Verdacht.

Die von dem Jnsekte heimgesuhte Fläche hat eine Größe von etwa 5 Hektaren, ist unter verschiedene Eigenthümer ge- theilt und ganz mit Kartoffeln bestellt. Sie liegt mit einer Seite an einem Feldwege und wird von den drei anderen Seiten von Grundstücken eingeschlossen, welhe mit anderen Fruthtarten beitellt sind. Ort in der Mitte des mit Kar- toffeln bestellten Komplexes befand sih die Stelle, auf welcher das verdächtige Jnsekt zuerst wahrgenommen war. Es wurde “Daselbst in großer Anzahl und mit Aus\{chluß der Puppe in allen Stadien der Entwickelung vorgefunden. Die hochgelben ‘Eier hafteten auf den unteren Blattseiten, während die Larven Fich nur auf den oberen Blattseiten vorfanden. Letztere wurden in verschiedenen Größen, von dem Umfange einer kleinen Wicke bis zur Größe einer e Se R E und

ugleich die Beobahtung gemacht, daß die au derselben Staude *

resfenden Larven immer vou gleicher Größe waren. Käfer -wurden in geringer Anzahl gefunden, und es schien, daß die- “Felben noch nit flugreif waren.

Auf diesen Vefund wurden sofort die umfassendsten Ver- tilgungsmaßregeln angeordnet und unter Leitung der von dem Minister für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten

- entsandten Kommission zur Ausführung gebracht.

Am 27. d. M. begab sih auf Veranlassung des Ministers Für die Aandwirthschastlihen Angelegenheiten der als Ento- -—mologe -rühmlichsi bekannte Professor Dr. Gerstäcker von «Greifswald nah Mülheim und bezeichnete auch seinerseits das -vorgefundene Jnsekt mit Sicherheit als Colorado-Käfer.

___Alle_ taficirten oder verdähtigen Flähen werden mit Hülfe der ‘bereitwilligst zur Verfügung gestellten militärischen - Mannschaft umgegraben, demnächst mit Petroleum besprißt und dur Feuer vollständig abgeräumt. Alsdann werden die “Aecer flach umgepflügt und mit einer Lauge begossen, welche der vom Rei&s-Gesunbheitsamt an Ort und Stelle entsandte Chemiker Professor Dr. Sell präparirt hat.

Die sorgfältigsten Nachforshungen über die Ein- Fleppungsart des ¡znfekts sind bis jeßt ohne Erfolg gewesen, s wird jedoch die Einschleppung durch amerikanishen Speck {ür unwahrscheinlih gehalten.

Zur -Orientirung und Warnung hat der Minister für die Jandwirth\schaftliten Angelegenheiten, Dr. Friedenthal, eine größere Zahk an «Exemplaren der Gerftäclershen Schrift über Den Lolorado-Käfer und Warnungsplakate in den heimge- juchien Distrikten wertheilen assen.

Zwischen dem Reih und den Niederlanden ist in Be- treff dex Verbindung des niederländischen Kanal- neves mit den Kanälen links der Ems auf preu- ßishem Gebiete auf Grund derjenigen Verabredungen,

welche zwischen beiderseitigen Kornmissarien zu Berlin am 17. Mai 1876 getroffen sind, unterm 12. Oktober 1876 ein ertrag geshloßen worden, welcher ratifizirt worden ist. Jn Diesem Vertrage ist die Ausführang nachfolgender Kanalver- biadungen in Anregung gebracht: 1) Zwischen dem Groninger _Sáadtsfkanaal unweit ter Apel und dem preußischen Süd-Nord- “fanoal in der Richtung auf Haren ; 2) zwischen dem Akeneloschen Kanal unweit Almelo und dem preußischen Ems-Vechtekanal oberhalb Nordhorn ; 3) zwischen den Overyfselschen Kanälen “unweit Coevorden und dem preußishen Slid-Nordkanal unweit der Kolonie Alte-Picardie; 4) zwischen der Hoogeveens-Vaart in der giederländishen Provinz Drenthe und dem Süd-Rord- kanal in der Richtung auf Meppen.

der Reihsverwaltung ér-

Im Rechnungsvertehre halten nach einer im „A. V, Bl.“ enthaltenen Bekannb

machung des Kriegs-Ministeriums die vier Quartale des am 1. April beginnenden FrgtGa res die Bezeichnung als „L, 2., 8. und 4, Quartal des sjahres 18 .

S Die Einnahmen an Zöllen und gemeinschaft- lichen Verbrauhs steuern, fowie anderen Einnahmen des

verwaltung, sofern es nicht eigentliche Festungsbauten oder Artilleriebauten in dén Festungen sind, also die Garnison-, Lazareth-, Magazin-, Train-, Gewehrfabrik-Bauten, sowie die Bauten der tehnischen Jnstitute der Artillerie u. \. w. dur eigene Baubeamte, ohne fernere Mitbetheiligung der Fortifi- fationen und der-Beamten der allgemeinen Bauverwaltung (Regierungs- und Bauräthe und Distrikts-Baubeamte), zur Ausführung bringen zu lassen. Zu diescm Behuf sind für die Bezirke von je zwei benachbarten Armee-Corps dur Ver- einigung derselben zu einem Revisionsbezirk je ein technischer Revisor als Jntendantur- und Baurath und für jedes Armee- Corps die erforderlihe Anzahl Lokal-Baubeamte (Garnison- Baumeister und Garnison-Bauinspektoren) angestelli, und ist den leßteren die Ausführung der Bauten in mehreren benach- barten Garnisonen durch Vereinigung derselben zu je einem Baudistrikt übertragen worden.

Bei der Verwaltung des Hinterle‘ gungsfonds wer- den pupillarish sichere fünfprozentige Hypotheken jeßt au an Privatpersonen abgetreten. Es bietet sich dadurch nament- lich für Vormünder Gelegenheit zur sicheren Unterbringung von Geldern, und sind etwaige Anträge, soweit es fich um den Berwallunbers Berlin handelt, an die Königliche Ministerial-Militär- und Bau-Kommission hier- selbst, Niederwallstraße Nr. 39, zu richten.

Am 15. Oktober d. J. wird zu Weilburg eine Unteroffizier-Vorschule errichtet werden.

Die in einem Einzelstaat erfolgte Unterbrechung der Stra uge Ie ist, nach einem Beschlusse des Dber- Tribunals voni V. Mai 1877, für die Strafgewalt sämmt- liher Bundesstautén wirksam, selbst wenn es sich um die Uebertretung eines speziellen Landesgeseßes handelt.

Eine Polizeiverordnung, welche für Neubauten und Hauptreparaturen in Städten und auf dem platten Lande eine polizeilihe Genehmigung vorschreibt, steht, nah einem Erkenntniß des K. Ober-Tribunals vom 15. März d. J., mit den Vorschriften des A. L. R. über das Erforder- niß polizeilicher Genehmigung zu Bauten nicht im Widerspruch, sondern bestimmt nur deren Anwendung und dehnt sie auf ana- loge Fälle aus.

Die in der heutigen Börsen - Beilage abgedruckte tabellarishe Uebersicht der Wochen-Ausweise der deutshen Zettelbanken, vom 23. Juni, {ließt mit" folgenden summarischen Daten..ab: Es betrug der ae)ammte Kassenbestand 716,340,000 4, d. h. der Vorwoche gegenüber weniger 7,176,000 /# Der Wechselbestand weist mit 610,177,000 A eine Zunahme von 29,022,000 F nad, während die Lombardforderungen in Höhe von 77,521,000 4 einen Rückgang um 1,489,000 H erfuhren; ferner is der Notenumlauf um 25,958,000 Á# auf 891,636,000 6 an- gewadhsen, während die täglih fälligen Verbindlichkeiten mit 194,597,000 M eine Verminderung um 2,849,000 H und die an eine Küubigungesris gebundenen Verbindlichkeiten mit 72,931,000 á eine jolhe um 1,837,000 A konstatiren.

«Hessen. Darmstadt, 28. Juni. Wie die „Darmst. Ztg.“ meldet, wird der Prinz Heinrich, begleitet von Lieute- nant Freiherr von Jungenfeld, heute Abend abreisen und ih zu dem Kaiser von Rußland begeben due offiziellen Kund- gebung des Ablebens des Großherzogs Ludwig Ul. und der Thronbesteigung des Großherzogs Ludwig I1V.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 28. Juni. Der Kaiser kehrt, der „Wien, 3.“ zufolge, Montag, den 2. Juli, von F\chl hierher zurü.

Pest, W. Juni. Der „Presse“ wird von hier gemeldet : „Se. Majestät der Ka is .er hat an den: Minister - Präsidenten Tisza ein Telegramm gerichtet, worin er demselben seine expatriotishe Freude“ und seine „Allerhöchste Zufriedenheit“ Über Tisza's ausgezeihnete Rede über die Orientpolitik Oester- reih-Ungarns aussprah. Das Telegramm hat hier die freu- digjte Sensation hervorgerufen. Auch von dem Grafen A ndras#y ist aus demselben Anlaß ein freundschastlihes Beglückwün- schungs-Telegramm an Tisza eingelangt.“ - ‘Das Abgeordnetenhaus acceptirte die Vorlage über die Zuckersteuer. Auf Ersuchen des Minister-Präsidenten Tisza wurde beshlossen, Sonnabend die Delegationswahl vorzunehmen. Die ungarische Quotendeputation wird Montag die Subkommisfion wählen und sollen beide Subkommissionen schon Dienstag in Wien ihre Sißungen halten. Der Bericht wird, wie der „Wien. P vou hier gemeldet wird, erst zu Beginn der Herbstsessión den Parlamenten vorgelegt werden. Die Delegationén werden für Anfaz1g November einberufen.

Der „Presse“ wird über die Arbeiten der Quoten-

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„Neu. W. Tagebl.“ wird telegra Kammer hat 3 Mill. an Kriegssteuern wird über die Anleihe von 40 Millionen berathen.

vertheidigte, mit 276 gegen 220 Stimmen abgelehnt.

Frankreih. Paris, 28. Juni. (Cöln. Ztg.) Der

Kardinal-Erzbischof von Paris ist aus Rom hier wieder eingetroffen. : Wahlfrage beschäftigt, aber noch keinen endgültigen Be=

{luß gefaßt.

Der Ministerrath hat sich heute mit der

Griechenland. Ae ye n, 30. Juni. (W. T. B.) Dem egraphish von Jex gemeldet : Die ewilligt. Morgen.

Türkei. Konstantinopel. Der Spezialkorrespondent

des Reuter’shen Bureaus telegraphirt unterm 27. ds. von hier: „Die

Deputirtenkammer beabsichtigt, dem Khedive dafür, daß er ein Kontingent egyptisher Truppen zur Ünter- stüßung der türkischen Sache gesandt, ein Dankesvotum zu senden. Die Provinzialdeputirten haben sih E einen Vorschlag der Deputirten von Konstantinopel zu adoptiren, dahingehend, dieses Jahr einen weiteren halben Zehnten ein- zuziehen, die Gehälter der Regierungsbeamten für zwei Monate zu suspendiren und die Erträge zur E der Caimes. zu verwenden. Eine beträchtliche Anzahl von Kurden ist in Konstantinopel angekommen. mtliche Verordnungen mit Bezug auf das Ankern von Schiffen im Schwarzen Meer sind heute veröffentliht worden, denen zufolge Schiffen gestattet wird, auf der Höhe der Küsten von Anatolien und Rumelien Anker zu werfen. Jn einem gestern stattgefundenen Kabinets- rathe versprah der Kriegs-Minister weitere 200,000 Mann in zwei Monaten auf die Beine-zu bringen, falls die Pforte das dafür erforderliche Geld liefere.“ Belgrad, W. Juni. Der „Pol. Korr.“ wird von hier berichtet: Heute reisen die Minister zur Eröffnung der Skupschtina nah Kragujewaß. Fürst Milan reist Sonn- abend dahin. Die Skupschtina wird hauptsählich über das Budget und die Finanzangelegenheiten verhandeln.

Dänemark. Kopenhagen, 27. Juni. (H. N.) Nah- dem der bekannte Folkethingsmann und ehemalige Linken- führer J. A. Hansen mit Tode abgegangen, ist die kriminelle Untersuhung aus Anlaß der von der Verwaltung des be- treffenden Feuerversicherungsvereins vorgefundenen Mißhcllig- feiten vom Verhörsrichter ges{lossen worden. Leßterer hat dem Stiftsamtmanne eine Ausschrist aus dem Verhörsprotokoll mit dem Antrage zugeschickt, es mögen von Seiten dcr Oeffent- lichkeit keine weiteren Schritte in dieser Sache vorgenommen werden, indem kein Anderer als nur J. À. Hansen dic- Trimi- nelle Verantwortlichkeit für begangene Fehler zu tragen habe. Die Resolution des Stistsamtes vom 23. d. M. lautet über- cinstimmend mit dem Antrage des Verhörsrichters.

Amerika. Mexiko. Acapulco, 16. Juni. (Ag. Hav.) Nach einem Bombardement von 10 Tagen hat der Rebellen- führer Alvarez fkapitulirt und sich mit 250 Mann, welche die Garnison des von ihm beseßten Forts bildeten, ergeben.

Afrika. Egypten. Aus Alexandria wird den „Daily News“ vom 27. d. Mts. telegraphirt: Aus Massaua wird dem Gerüchte von einem Friedens\{lusse zwishen König Johannes von Abyssinien und dem Khedive widersprochen. Der Erstere verlangt das von den Egyptern beseßte abyssinische Gebiet und die Auslieferung des Verräthers Walda Mikail. König Jo- hannes is südwärts gegangen, um den König Menelek zu: strafen. Daß Letterer Gondar genommen, bestätigt sih nit. Oberst Gordon ist nach Darfur gegangen, wo der Auf= stand si verbreitet. ;

Der rufssisch-türkische Krieg.

London, 29. Juni. (W. T. B.) Jm Unterhause erklärte Unter-Staatssekretär Bourke auf eine Anfrage Powers, die Pforte behaupte allerdings, daß von den Russen Grausamkeiten im Kaukasus begangen worden seien, England ständen aber kéine Mittel zu Gebote, jene Behauptung“ zu verifiziren, da sih ein énglisher Militär-Attaché bei der russi- {hen Armee -in Asien ‘nit befinde. Jm Oberhause erflärte Staatssekretär Derby, in Beantwortung einer An- frage Lord Stanley's, der englische. Militär-Attaché bei der rufsishen Donau-Armee, : Oberst Wellesley, zor feine spezielle Jnstruktion über Grausamkeiten der ussen zu berihten; dersellhe würde aber E über etwäige Ausschreitungen Bericht erstatten, denn es sei die Pflicht eines jeden E ovilne in- seinen Berichten Thatsachen von ges e zu erwähnen.

Paris, 29. Juni. (W. T. B.) Nach einer Meldung der „Agence Havas“ aus Athen vom heutigen Tage ist der Zwischenfall hinsichtlich der in Korfu mit Besélag belegten für die türkishe Armee bestimmten Munition nunmehr beîi-

Reichs haben für die Rechnungsperiode vont 1. Januar 1876 bis 31, März 1877 betragen: Zölle (einshließlich der

Deputation von hier gemeldet : Man hofft in zwei bis drei

gelegfk, nachdem der türkishe Gesandte in Athen, Photiades

über die Donau gegangenen Russen sind bis auf 40 Kilomet

e cin G E: (u M ex n E Nacht iff donauabwärts Widdi

E Türken bemertt zu E abwärts Widdin, ohne von

Vas W. „remdenbl.“ bringt über die Zusammen- seßung des achten U Señ Aemee- Erne eh bei R ya, über die Donau geseßt ist, folgende Details :

asselbe wird vom General-Lieutenant von Radeßky befehligt. Generalstab-Chef ist Oberst Dmitrusky. Dieses Armee-Corps E aus zwei Divisionen, der 9. und der 14., welch leßtere die Uebergangsoperationen eröffnete. Die 9. Divifion unter General-Lieutenant Fürst Mirsli [l]. umfaßt in zwei Brigaden das 33., 34., 35. und 36. Jnfanterie-Regiment ; die 14. Di- vision unter General-Major Dragomiroff n.it den Regimentern 55, 56, 57 und 58. „Ferner gehört zu dem 8. Armee-Corps die vom General-Major Fürst Manveloff befehligte Kavallerie- Division, deren erste Brigade das 8. Dragoner- und 8. Lan- cier-:Regiment, und deren zweite das 8. Husaren- und das 8. Se On bilden.

__— Aus Konstantinopel vom 27. erhält der , M die telegraphische Meldung, der Bey er s Tun E Le O Großvezier benachrichtigt, daß er in Kurzem 1200 Pferde für den Gebrauch der türkishen Armee nah Konstantinopel sen- den werde. Jn sämmtlichen tunesishen Städten seien Zeich- nungen zur Bestreitung der Kosten des Krieges eröffnet wor- den. Eine weitere Depesche aus Tunis meldet, der Bey werde wahrscheinlih ein Kontingent von 10,000 Mann unter dem Befehl E Fasa d der Türkei senden.

En le Dobrudscha in gesundheitlicher Hinsi sagt die W. „Presse“: „Man sagt, daß die Dobeuerae A jeßt bald eine sumpfige, bald eine La Nee Wüste und der Heerd tödtlichster Krankheiten Ie Turkophile Blätter \sprehen von einer demnächst bevorstehenden Dezimirung des XIV. Armee- Corps dur Wehselfieber, Typhus, Ruhr und andere Krank- heiten. Wenn wir auch überzeugt sind, daß die Dobrudscha au in der jeßigen Jahreszeit nicht zu den gesundesten Land- strihen Bulgariens gehört, so glauben wir doch, daß sie vor- läufig besser ist als ihr Ruf. Die Dobrudscha ift nämlich keine Sumpfwüste, sondern eine hügelige Landstrecke, deren größte Erhebungen mehr als 200 Meter betragen und die blos im Osten und Westen von sumyfartigen Strecken an der Donau und am Pontus eingerahmt wird. Diese Sümpfe werden aber in der Dobrudscha wie in anderen Sumpfland- A Sue ui aer im August gesundheitsgefährlich

en mlich die flachen Thäler waer ind ‘und Miasmen n Sit M l) sserlos sind und Miasmen

Aus Kattaro wird der „Pol. Korr.“ unterm 29. d gemeldet, die türkishen Truppen würden in Folge erhaltener Contre-Ordre in Guimrucana verbleiben, der Proviant jedo solle in Metkovich nach Albanien eingeschifft werden.

E Aus Cettinje, 25. Juni, meldet die „Times“: „Suleiman Paschas Armee hat gestern die Zeta bei Spuz über- shritten und lagert nun in der Ebene westlih von dieser Stadt. Sie hat bei dem Durchmarsche durch Montenegro, von Niksik im Norden bis Spuz im Süden, {were Verluste erlitten, welche unserer Ansicht nah nit übertrieben auf 10,000 Mann geschäßt N Die Montenegriner be- rihten, daß sie ein Geshüß und viele Pferde erbeutet haben und daß ihr Verlust niht über 1000 Mann an Todte. und Verwundeten betrage. Mehemed Ali, welcher von Alt-Serbien her in das Land eingedrungen war, zieht sih gegen Sienica Ds, Die türkishe Jnvajion von Skutari her geräth ins

tockden; gegenwärtig stehen die Dinge gut für Montenegro und troß der Ueberzahl der Türken und troß ihrer bereits ge- alen Fortschritte glauben wir, daß uen erfolgreicher

iderstand geleistet und die Krisis überwunden werden wird.“

Sebenico, 24. Juni. Zur bosnishen Jnsux- n E ai G E L geschrieben :

„Gben traf aus Knin die Nachricht von einem ziemli - tenden Gefechte hier ein, das die bosnischen Vnsurgenten A E aipresher Hochebene mit den Türken bestanden haben. Am 21. Juni geilte Despotovics seinen Cetaführern Krzo und Marinkovics den Z cfebl, die Gbene von Küpresch, welche ihm eine sehr geeignete Ope- alionébasis für die Insurrektion bilden zu können hien, von den eren zu fäubern. 2 darauf erschienen Krzo und Marinkovics E etwa 600 wohlbewaffneten Insurgenten auf den Höhen

n Küpresch, bemähtigten sich des Dorfes Janj, an der deendung des Janj in die Piva, griffen eran das von Be Küprescher Garnison vertheidigte Dorf Vrilo, Besißung der 6.98 Idrisbegovics, an, nahmen die Position nach erbitterter Die uwehr und trieben die Garnifon in die Citadelle von Küpresch. T ürken hatten 60, die: Insurgenten 47 Todte. Denselben Tag e S sein Po PearDer in Janj aufgeschlagen. Janj E ge: insofern von ftrategischer Bedeutung, als es das Plateau est üpresch beherrs{t, welhes in der Mitte des türkischen f ung8dreiecks Travnik, Skoplje und Jajaz liegt und außer der un-

brigade den Feind in der Front angreifen. Die Grusiner Bataillone von Heimann geführt, ‘flemten unter E noákeendan Hurrab-NRufen die Anhöhen von Tschiftlik und seßten dem Feinde hart zu. Di.ser hielt lange tapfer Stand und wankte erst, als die Russen zum Bajonettangriff übergingen. In demselben Augenblicke erschienen im Rücken der retirirenden Türken das Dragoner-Regiment Sever so wie eine berittene Kubaner Batierie. Trotz des den türkischen Rückzug protegirenden Feuers aus der Festung artete der Rüdckzug der Türken in eine wilde Fluht aus. Um 7 Uhr Abends war der Kampf zu Ende. Die türkischen Bataillone ließen 210 Todte auf dem Kampfplate, die Zahl ihrer Verwundeten war, eine bedeutend größere. Namentlich litten die Arabistaner Redifs, die im Vordertreffen standen. Die Russen hatten 116 Ver- wundete und 12 Todte. Unter den ersteren befindet sich au der Dragoneroffizier Ajetowski, welcher sih an diesem Tage durch be- sondere Bravour hervorthat. Gleichzeitig wüthete noch auf einem anderen Punkte des armenishen Kriegsschauplaßes ein heftiger Kampf. Bekanntlich wurden die Anhöhen von Sameba durch die Kolonne des General-Lieutenants Oklobschio beseßt. Am 14. Juni griffen drei türkische Bataillone die Avantgarde des rechten Flügels dieser Kolonne an. Es entspann si ein mehrstündiger Kampf, ‘der mit dem Rückzuge der Türken endigte. Die Russen verloren den tapfersten Offizier des 2. Jäger-Bataillons, Stabs-Kapitän Prze- walsfki; es wurden außerdem mehrere Offiziere verwundet und beträt der Verlust an Soldaten 45 Mann. General Tergukassow, Kom- mandant der Eriwaner Kolonne, beseßte am 9. Juni die Stadt Alashkert. Am 10. konnte Tergukassow auch die Stadt Seidekan, auf der großen Heerstraße nah Erzerum gelegen, 2 deutshe Meilen von Alaschkert entfernt, beseten, nachdem die türkishe Garnison in Eile sich nach Kepriköi zurückgezogen hatte. Heute eingetroffene De- peschen melden seine Vorrüctung über Sejdekan hinaus und man glaubt, daß es zwischen Kepriköi und-Sejdekan heute oder morgen zu einer Schlacht kommen werde, da 13 türkische Bataillone die Anhöhe von Kepriköi beseßt halten. Der ts{2rkessische Aufftand mat nit nur keine Fortschritte, sondern is eher in der Abnahme begrifen. Die Terer und Dagestaner Oblasts fahren fort, sich vollkommen ruhig zu verhalten. Die Insurrektion in der Tschetshna und dem Lande der Abchasen vermag nicht an Terrain zu gewinnen. Aus Sotschi wurden am 13. d. M. einige Sotnien Uruper Kosaken an den Fluß Msimta entsendet, da man in Erfahrung brachte, daß 1200 Mann der aus der Türkei nach Adler gebrahten Abchasen in dieser Richtung abmarschirt waren. Unweit des Flusses stießen die Kosa- ken wirklih auf eine etwa 1000 Mann starke Abtheilung Aufstän- discher, die von einem halben Bataillon türkischer Regulärer unter- stüßt wurden. Die Russen griffen den Feind an und drängten ihn auf Atler zurück. Der russishe Verlust beträgt an Todten 31 Mann, darunter 1 Offizier (Lieutenant Pschisow). Die ge- fangenen Ls\cherkessen wurden hierher geschickt. Die Abtheilungen der Obersten Batjanow und Afsaturow schen die Unterwerfung Sala- tawiens fort. In Folge der Kämpfe, welche in den leßten Tagen bet Burtunai und Almack-—stattfanden und die sehr“ hißig waren, haben die Salatawier sich unterworfen und Geiseln gestellt. Die Kommandanten halten strenges Geriht in den eing:nommenen Auls und lassen alle verdächtigen Individuen nah Tiflis eskortiren, von wo aus dieselben nach dem „Inneren Rußlands zur Ansiedlung überführt werden sollen. Ein glüccklibes Gefecht lieferten die Ruffen bei dem Posten JUori, 50 Werft südli von S iet und eben so viele Werst nörlich von Redut-Kaleh. Am 13. Juni griffen 3000 Abchasen, „von zwei türkishen Schiffen unterstüßt, die russishen Truppen bei Pillori an. Es entspann si ein wilder Kampf, wie ihn nur die Söhne des Kaukasus zu führen vermögen und der 5+ Stunden dauerte. Troß der größten Tapferkeit vermoch- ten die Abcasen nicht, die Russen aus ihrer Position zu verdrängen. Nach dreistündigem Ringen ergriffen die Russen die Offensive und verfolgten die Insurgenten bis hart an das Ufer. Die Ruffen hatten einen Verlust von 4 Todten, 24 Verwundeten und 8 Vermißten. Der Lieutenant Dobrowolski, der stets an der Spitze stand, wurde getödtet, Wie man sieht, haben die Aufständischen in der lekten Woche keinen Fuß breit gewonnen, so daß der Aufstand die Opera- tionen der Kaukasus-Armee nicht sonderlich hindern dürfte.“

Ueber die Linie Czernawoda-Küstend\ch{ i i z e theilt

das W. „Fremdenbl.“ folgende topographische Details A : „Bekanntlich vollführt die Donau bei Rassowa, zwei Meilen ftromauf von Czernawoda, na cinem 69 Meilen langen westöstlichen Laufe von Widdin ab, plöglih eine vollkommene Nordshwenkung, wodur die Stromentwicklung, welche von Natur aus cine auf der Linie Rafssowa-Küstenösche vorgezeichnete zu sein {heint, um mehr als 30 deutsche Meilen verlängert wird. Das so nahe Herantreten des Stromes bei Rassowa und Czernawoda an die Küste des Schwarzen Meeres brate bereits vor vielen Jahren, lange vorher noch, als die jeßige Bahnlinie nah dieser Richtung zu Stande kam, handels- beflifsene Engländer auf die Idee eines Kanalprojekts. Der bei Czer- nawoda einmündende Karasu, welcher kurz vor seinem Erguß in die Vonau einen anderthalb Meilen langen Schlammfee durch|trömt, sollte sich selbstverständlich dem Projekte dienstbar erweisen. Die ganze Idee wurde nah genauen topographischen Untersuchungen ‘aus zwet oder drei Gründen aufgegeben. Das. ganze Projekt wurde daher fallen gela jen und mahte einem Eisenbahnkaue, Lab der fo ziemlih in der Rihtung des Kanal- racements ausgeführt wurde. Dieser Schienenweg, der der erste auf der Balkanhalbinfel war, wurde im Jahre 1860 dem Verkehre übergeben, ohne daß er in den leßten 17 Jahren den großen Er- warkungen entsprochen hätte, welche die Handels|pekulation auf diesc | Abkürzung des langwierigen Donauweges über Galaß und Sulina seßte. Dur die Wiederauffrishung dieser kommerziellen Reminis- cenzen ist auch die topographische Situation in kurzen Umrissen ge-

vedeutenden, halbverfallenen Citadelle das ganze î leßt in den Händen der Insurgenten ist, welbe bei vieler Gelecete

0 hei Burlak, zi i vei Serguie den Hügelformen entlang, el. fts uster ihre Ausdehnung nehmen. Der zweite, füdlidere W [L folgt dem ersteren in einer Entfernung von 2- bis 3000 Klafte bi zur Wasserscheide, wo dieser Abstand eine ganze deute Meile be trägt: Infolge dessen wurde der Wall von hier nit weiter f t- gien onbern er beginnt, abgetrennt von der Hauptlinie E QUET Snffernung von 2000 Klaftern weiter nördli bei dem Dorfe A4 Je Pes N a L f SENGIDE Dein nördlichen Walle f J ) aler. Kurz vor Küste int LO beide Wälle zu einem, der die dem Meere Mete Kalkbügel f ate D Ee Städtchens am Hafen endet. Diese e rtifika e Anlage hat ein rein historishes, keineswegs aber ci R ches Interesse. BeideLinien bieten nämlich M N 1A als mit Ausnißung des Terrains auszehobene Schützengräben und liegt der eigentl.che Vortheil der Stellung nur in der Thalkonfigu- N des Karasu, die sich wie cin grofer Festungsgraben zu der tellung zwischen Czernawoda und Medschidje ausnimmt. Die östlich Sale der Linie ermangelt aber, wie bereits erwähnt, auch dieses Vor- s . Was die drei größeren Ortschaften anbelangt, welche die beiden r Or ada d.e Mitte der Linie markiren, so sind fie unbe- A In Czernawoda stechen nur die Eisenbahn-Etablissemente ie Magazine und Remisen vortheilhaft von den übrigen Hütten ab. Sie s{miegen sich, wie die erste, zwei Meilen lange Theilstrecke der Linie an die südliche Thalecinfassung, gegenüber erheben fih rund Hügelformen mit einzelnen Hütten und Windmühlen die in Tee wasserlosen Dobrudscha jeden höher gelegenen Punkt krönen Da ihre Zahl im Lande na Tausenden zählen mag, fo ist dies ein ziemlich stihhaltiger Beweis, daß die vielverrufene Dobrudscha denn doch nicht fo ganz ohne alle Kultur fein kann. Medscidje nächst Babadagh und Tultscha eines der drei Distriktsstädtchen des Dobrudscha-Bezirkes, ist eine neue Anlage, aber ohne Bedeutun Neuester Zeit hat man den Ort, da auf die alten Römerwälle lid nicht zu rechnen ist, mit einigen Erdschanzen umgeben, do Silben dieselben bisher nit bestütt, ebenso wenig, wie die Werke von Küstendfche. Dies leßtere Hafenstädtben liegt auf einer {malen Landzunge, die die Meeresbuht im Osten in nordsüdlicher Richtun begrenzt. Der Hafen selbst ist in Folge langjähriger Vernacläf- O im A ES mehr als cin Dußend Küstenfahrer kleinster e eir Bee en obwohl er. Raum für mindestens die fünf-

Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.

Darmstadt, Sonnabend, 30. Juni Zrinz inri

von Hessen ist ins russische Hauptquartier Bi S Kaiser Alexander die Thronbesteigung des Großherzogs Ludwig 1IV. anzuzeigen. Prinz Alexander hat sich zu gleichem Zweck zum Kaiser von Desterreih nah Wien begeben. _ Belgrad, Sonüabend, 30. Juni. Fürst Milan ist heute früh mit dem Dampfer „Deligrad“ über Semendria ‘nah Kragujewaß abgereist, um morgen die Skupschtina mit einer Thronrede zu eröffnen. Die Minister sind bereits gestern in Kragujewatz eingetroffen. f

Nr. 26 des „Central - Blatts für da J Reich“, herausgegeben im Reibébancler-Amt hat A a e halt: Verweisung von Ausländern aus dem Reich8gebiet. Gold- anfkäufe Seitens der Reichsbank. Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlichen Verbrauchssteuern, sowie anderer Ein- nahmen des Deutschen Reichs für die Nechnungsperiode vom 1. Jag- nuar 1876 bis zum 31. März 1877. Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlihen Verbrauchssteuern, fowie anderer Einnahmen im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. April 1877 bis zum Schlusse des Monats Mai 1877. Verzeichniß der Verwal- tungsbehörden des Königreichs Bayern, welche zur Ausstellung von Zeugnissen über Eheschließungshindernisse befugt sind. Beitritt fremder Länder zum Allgemeinen Postverein. Postanweisungs8- verkehr mit den niederländischen Besißungen. Ucbersicht über die Ausprägung von Reihsmünzen: Betriebseröfnung der Strecke Großbothen - Wurzen der Muldenthalkaßhn. Ernennung, Ent- lassung e Aan B E __— Nr. 17 des Armee-Verordnungsblattes ha

Inhalt: Errichtung einer Unteroffizier-Vors Milaig Meidung, Bier ordnung für den Inspecteur der militärishen Strafanstalten. Zaumzeug für ODffizierpferde des 1. Leib-Husaren-Regiments Nr. 1, Beköstigung der Lazarethgehülfen. Hinweis auf das in Hannover herausgegebene Centralblatt für Submissionen. Auderweite Orga- nifation des Militär - Bauwesens. Bezeichnung der Rechnungs- quartale. Rations- Angelegenheit. Kontrolirung der an die größeren Friedens - Rekruten- und Reservisten - Transporte auf den Eisenbahn - Verpflegungsstationen verabreichten Kost Seitens der Transportführer. Eröffnung der Eisenbahn Riesa-Lommatsh. g pee Eisenbahnstrecke Frankfurt a. O. - Seelow. Erxtra- ordinäre BVerpflegungs8zuschüsse pro 3. Quartal 1877. Vergütungs- ee für Brot und Fourage und Vergütungépreis für den aus preußi- chen Magazinen an Kadetten - Anstalten verabreihten Roggen pro 11. Semester 1877. Abänderung des Namens der Stadt Neusftadt- Eberêwalde in „Eberswalde“. Vorräthighaltung vou Formularen aus den Bestimmungen, betreffend die Rapportführung und Bericht- R e die F V

Nr. des „Justiz-Ministerial-Blatt es“ hat folgender Inhalt: Allgemeine Verfügung vom 21. Juni 1877, Let die Behandlung der bei den Gerichten in Folge von Requisitionen der Auseinandersetungsbehörden entstandenen Kosten. Beschluß

kennzeihnet. Die Linie Czernawoda-Küstendsche ist durch zwei mätia

des Königlichen Ober-Tribunals vom 29. Mai 1877.