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fleuten 1270 des 8TT. 1346 des
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Unter Nr. 3599 des Firmenre
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des unterzeicneten Gericht
Unter Nr. registers wurde heute eingetragen ndel
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und alle Buchhandlun
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Unter Nr. 1392 des Gesellschaft3-
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Nr. 637 des Prokurenregisters ge- ire
9. Juli 1877. dieselbe eingetreten ift.
cnde Handel i i . Blaise senior ertheilt war, ift erloschen
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cker etreten, dagegen der er Bernhard Kallen als unbe
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Unter Nr. Eingetragen
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Stelle de
dem K Berzogthum D t in und z ff. 18. ,
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2) der Ober é An deren Stelle sind in den
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Handels-Regifter.
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sregiftereinträge den 19. Jul
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wohnenden K
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gliches igliche t ausge
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e S N bis 1. worden. - L Eingetragen zufolge Ver 1877 am 14. SusLi 1877. 3 1) den- 18. Fro
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uli 1877 Bl. 1 der Spec.-Firmenakten
niglihès Handel wird hiermit publizirt.
der Genera
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Aachen,
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elbst wohnenden
s wurde heute e s nd Wilh
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Königliches Handelsgerihts-Sekretariat. Königliches Handelsgericht:
) der Bergd
ße 63—8S heute unter K Köni 1877 0E
stande der
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endes eingetra Gensfsenschaft
1) der Kreië bur
schiedenen Iahre, Bl. 1 baber
1) llshaf
1) der D 2
getreten 1.
Aadéßen, den 19. Juli 1
Gi ellschafter Aachen, den 19. Juli 1 In band Pag.
inen hat und von jedem ihrer beiden Theilhaber,
Aachen, den 18. Juli 1877. Angermünde, den 13.
Aathjen, den 1
In da gung v Fol
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in Aachen TE, H und d Kau Arnsiadt,
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bezw. Sonnab Gef
dem Sr Aachen.
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für das zu Malmedy mit einer Zweigniederl
regifter schaft unter der Firm Machen ihre gon den da Aachen. [ô\cht worden. Aachen. Aachen. fen, K jilirten Handelsge nische Wasser-Slas- Scheffen & D schafter au nende Rentn Anehen. registers n der Handel
& Angermnziinde, Folg EBalilernstedt. gese
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Bell dem Wesergebiet an, Jn dem ersteren hat innerhalb des egierungsbezirks der Rhein eine Länge von 84,120 M.; der Main von 36,300 M,, die Nidda 18750 M,, die sämmtlichen Wasserläufe im Maingebiet 229,431 M.; die direkt in den Rhein fließenden Bäche 225,625 M., Beseaigen im Lahngebiet 858,400 M., (der Lahn uh felbst 124,600 M.); die im Lahngebiet ih direkt iu den Rhein ergießenden Bäche 163,125 M. Im Strom- Es der R Bie N es S: eer | eng uy die Edder .). e gesammten Wasserläu | ä l, C37 901 R g fe haben eine Länge von
Die stehenden Gewässer sind niht von Bedeutung.
Der Regierungsbezirk Wiesbaden umfaßt nah den Ergebnissen der Grundsteuerveranlagung 231,737,6 L ektare Holzungen*), d. \. bei einer Gesammtfläche von 555,622 Hekt. (98,78 Qu.-Ml.) 41,7%. Im Durchschnitt treffen auf die Quadra!meile 2346 Hekt. und auf den Kopf der N 0,34 Jer Außer dem Kreise Herzogthum Lauenburg (mit 41,9%) ist der Regierungsbezirk Wiesbaden derjenige, welcher im Verhältniß zum Areal die größte bewaldete Fläche hat ; in dieser Beziehung geht er weit über den Durchschnitt im preußischen Staat Geo) hinaus. Jm Rheingaukreis steigt die Bewaldung bis auf 51,1%/9 des Areals. Von dem Holzgrunde gehören 51,831 Hekt. G20) dem Staate, 160,430 Hekt. (68,8%) den Gemeinden, 1126 Hekt. (0,5 "/) Instituten, 16,331 Hekt. (70/6) Pri- vaten ; 3427 A ,5%/0) sind Haubetat, dl. in ideelle Antheile getheilte Genossenscha tswaldungen, welche als Eichenschälwaldungen in meist 18 jährigem Umtriebe dergestalt bewirthschaftet werden, daß nach dem Abtrieb einjähriger Fruchtbau stattfindet, und die Bestände vom 6. bis 8. Jahre ab der Weide geöffnet werden. (1407,40 Hekt., die sich nah dieser Berechnung mehr als nah den Ergebnissen der Grund- steuerveranlagung ergeben, sind Grundstücke, welche bei leßterer zu anderen Kulturarten als zu Holzungen eingeschätt sind.)
Die größte Privatwaldung ist die 1276 Hekt. große des Herzogs Gêorg Ludwig von Oldenburg (Diep), der größte Gemeindewald der e inries Stadtwald (3420 Hekt.).
ingeshäßt sind als Eichenhochwald 16,029 Hekt. (7 %/,), Buchen- hohwald 112,442 Hekt. (49%), Fichtenhochwald 22,099 Hekt. (9 9%), Kiefernhochwald Es. Deli, (10%), gemischter Niederwald 41,350 Bit (18 %/o), Eichenschälwaldung 15,769 Hekt. (7 °/6). Der Bestand ällt meist in die 3. und 4, Standortsgüteklasse,
Die bis zum vorigen Jahrhundert herrschende Plenterwirthsc{aft ist durch eine geordnete Hoh- und Niederwaldwirthschaft ganz ver- drängt worden, Die in den Markwaldungen vorhanden gewesenen Blößen und Näumden sowie umfangreiche Oedländereien sind durch Anbau von Nadelholz allmählih in Bestand gebraht. Die Ueber- führung der Niederwaldungen in den Eichenschälbetrieb hat große
ortschritte gemaht. Jn den Holzwaldungen findet für Eichen und Buchen ein 100—120 jähriger, für Nadelholz ein 60—80 jähriger Umtrieb ftatt,
Der Regierungsbezirk is in 58 Forstinspektionsbezirke getheilt, in welchen als orstshußbeamte 4 Revierförster, 99 Königliche Förster, 193 Kommunalförster und Königliche Waldwärter, Fotvie 149 Kommunalwaldwärter fungiren.
Die Staatsforsten in den ehemals hessischen Landestheilen waren zu drei Vierteln, die in den ehemals nassauischen Gebiets- theilen dagegen noch nicht zu einem Drittel mit Servituten be- lastet, deren Ablösung die preußishe Verwaltung energish in An- griff genommen hat. Auch auf Theilung der dem Fiskus und anderen Miteigenthümern gehörigen Paoldiingen ist mit Erfolg Bedacht genommen worden, Die Gemeinde-e, Ju- stituten- und standesherrlihen Forsten sind nur unerheb- lich belastet. Die Zahl der Foenfrevel hat sich unter dem Einfluß der preußischen Geseßgebung erheblih vermindert. Jm Jahre 1867 fielen auf 100 Hektaren Waldfläche 0,36 Diebstähle an aufbereitetem Holze, 1874 nur 0,11; die Diebstähle an nicht aufbe reitetem Holz und anderen Waldprodukten habea sich in diesem Zeit- raum von 29,91 auf 12,79, die Forstkontraventionen von 3,83 auf 2,82 Err 100 Hektaren verringert. Jedoch sind die Forstdiebstähle ver- ältnißmäßig noch immer zahlreih. Während in den alten Pro- do n in den Jahren 1854 bis 1865 nur auf je 37 bis 48 Ein- wohner eine unter das Holzdiebstahlsgeseß fallende Uebertretung feigen ist, kamen im f egierungibezire Wiesbaden 1874 ein Dieb- tahl an (utigoarbeitedtm Holz auf 2616 Einwohner, eine unter das Holzdiebstah gesev fallende Uebertretung auf 24, eine Forstkontraven- tion auf 110 ( vet pu
Der jährliche Holzertrag aus sämmtlichen Waldungen berechnet sich unter Hinzurechnung des Stockholzes auf 997,437 Festmeter oder 4,3 büats für b Hektar. Der jährliche Holzverbrauh wird n. A. ge- chäßt: für den Bergbau und den Hüttenbetrieb 170,000 Festmeter, für die Thonwaarenfabrikation 29,666 Festmeter, die Lohgerbereien 113,185 Ctr, Eichenlohrinde, wovon nur ca. 63,185 Ctr. im MRe- erungübezuk gewonnen werden, den Weinbau 4,705,000 Pfähle, die
isenbahnen 5362 Festmeter. Die Holzpreise, für deren Hebung die Verbesserung der Wege viel beiträgt, berechnen sih pro Kubikmeter f polzmasse auf 7,98 M in 1872, 94 M in 1873, 10,28 M n j
®) Nach dem Aufsay des Ober-Forstmeisterz Ad. Tilmann,
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Berlin. Nachdem in der Sißung vom 3. Juli Hr. Curtius an Novitäten: Zannoni's Prachtwerk über die Ausgrabungen in der Cer- tosa, Lieferung 3 und 4, und Sandwiths Stile den Thongefäßen von Cypern, vorgelegt hatte, besprah derselbe ein aus den Silberminen von Laurion stammendes s{muckloses Thongeräth, welches die Form eines Doppelbechers mit regelmäßig durhbohrten Wänden besißt. Der Vortragende stellte die Vermuthung auf, daß dieses Geräth zur Luftreinigung in den Stollen mittels Räucherung gedient habe. Klarer und ansprechender war ein Erzgeräth, das der Vortragende aus einem frischgeöffneten Grabe in Orvieto erworben hatte, ein Schreibgriffel mit gewundenem Stiel und glatter Spite. Der Stiel et oben mit einem Knopfe, auf dem ein beschuhter Knabe teht, vorzüglid modellirt, welher in der einen Hand einen Griffel, in der andern ein Buch hält. Auf dem Kopfe trägt er einen Aufsay in Form eines Pinienzapfens, welcher zum Glätten der Wachsfläche benußt wurde. Endlich berich- tete Qr. Curtius aus Briefen des Dr. Milchhdöfer über die Skulpturen von Sparta, von denen er bei längerem Aufenthalte mit Pr. Dressel zusammen ein genaues Verzeichniß gemacht hat. Die wichtigsten Stücke sind bereits durch Martinelli geformt worden. — Hr. Schöne legte die Schrift des Dr. Flas in Würzburg „Zum Parthenonfries“ vor. — Hr. Hirschfeld“ berichtete über den Verlauf der Ausgrabungen zu “tyr 0 während der vergangenen zweiten Arbeitsperiode. Zwei Hauptaufgaben hatten in dieser Zeit vorgelegen und waren gelöst worden. Die eine war die weitere Frellegung des ersten Centrums der Ausgrabungen, des Zeustempels, welcher nun, an allen S'iten gereinigt, ganz zu überschauen und bis in seine Details zu erkennen ist. Vor ter Oftfront ist die früher gefundene Basenstraße durch mannigfache weitere Funde — auch großen Een Interesses — vervollständigt worden, und es ist gerade hier aus den späteren Resten — einer Befestigung8mauer, Gräbern und Hütten auf und über denselben — erkennbar, daß wenigstens noch zwei Schichten von Bevölkerung über der antiken nachweisbar sind: eine frühe byzantinische, die noch mit einigem Ver- ständniß das antike Material benußte und sicher schon im se{sten christlihen Jahrhundert vorhanden war, und eine folgende, deren
ütten, noch aus antiken Steinen hergestellt und nah oben häufig mit kleinen Bruchstücken und Feldsteinen fortgeseßt, einen Theil der Ebene netzartig überziehen. Wie die Gruppen vom Ost- und West- giebel des E dur bezüglihe Funde allmählih greifbare Gestalt gewonnen haben, ist dur die einzelnen Berichte bekannt ge- worden ; der Vortragende begnügte sich birliée damit, auf die Berüh- rungspunkte beider Darstellungen in der Ausführung und auf die Berschiedenheit in der Komposition hinzuweisen. Die zweite Aufgabe war gewesen, eine sichere Basis für die weitere Fortseßung der Ausgrabungen zu gewinnen. Diese ist durch die Anlage von mehreren strahlenförmig sih ausbrei- tenden Gräben geludt worden, die nacheinander zur Aufdeckung eiar früher, auf antiker Grundlage ruhenden Kirche, zur Freilegung von Fundamenten (der Thesauren ?) und einer großen römischen Nische (mit zahlreihen Marmorstatuen) am Kromion und \{ließlich zur Entdeckung des Heraion, eines großen dorishen Tempels von unge- wöhnlicher Form, achtzig Meter nördlich vom Zeustemvel, führten. Im Heraion fand sih unter Anderem auch die Hermesstatue, welche Pausanias ein Werk des Prariteles nennt. Der Gewinn in dieser E au an Einzelheiten war sehr groß, und E die Fortsetzung ind unzweifelhafte Fingerzeige gegeben. — Im Anschluß an diesen Vortrag warf Hr. Robert die Frage auf, ob Pausanias nicht in der Deutvng des Westgiebels geirrt hab:n könne; nicht eine attische, sondern eine peloponnesishe Sage erwarte man an dieser Stelle dargestellt zu finden, und zwar eine solche, die mit der olympischen Festfeier in einer gewissen Beziehung stehe. Eine solche sei das Abenteuer des Herakles beim König Dexamenos im arkadischen Olenos. Herakles befreit die vom Kentauren Eurytion geraubte Tochter des Königs, und tödtet den Räuber; die Sage ist hon von Bakhylides poetish behandelt worden. Es wird dur diese An- nahme auch ein Zusammenhang zwisben den Darstellungen des Ost: und Westgiebels erreiht, indem in diesem der Gründer der olympi- schen Spiele Herakles, in jenem der Erneuerer derselben, Pelops der Hauptheld ist. Nach der Ansicht des Vortragenden haben Angaben des Pausanias über den Inhalt von Bildwerken, die niht durch Beischristen erläutert waren, keine andere Autorität als die „antiker Deutungsversuhe, denen wir andere Deutungçen gegenüberzustellen berechtigt sind. In diesem Falle hätte Pausanias, der einen Kentaurenkampf dargestellt sah, an den ihm gcläufigeren und in der späteren Zeit bebanntecén Kampf des Theseus gedaht. Der Vortragende besprach dann noch einige Dar- Res vo1 Sternbildern und Sternmythen in der oma Gen Malerei. — Hr. Mommsen legte die Schrift des Hrn. Ch. Morel in Genf vor: Les associations des citoyens RKomains et les curatores c. R, und wies darauf hin, daß Ee, wie auch der Verfasser an- erkennt, wesentlich zu den gleichen Resultaten kommt, die der Vor- tragende vor wenigen Jahren im 7. Bande des „Hermes“ über die römischen Lagerstädte entwickelt hat,
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Befondere Beilage
zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. oe 25 vom 21. Juli 1877.
2 Inhalt: i Zur Frage der Nahrungsmittel oerfälshungen. II, — Zur Statistik des Regierungsbezirks Wiesbaden. — Aus Vereinen: e
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Zur Frage der Nahrungsmittelverfälschungen. IL.
(Vergl. Bes. Beil. Nr..24 vom 14. Juli 1877.)
. Nach den Mittheilungen über die von deutschen Städten gegen die Verfälshung von Nahrungsmitteln ergriffenen Maß- regeln, giebt der Verfasser der Eingangs genannten Schrift*) eine kurze Uebersicht über die ältere deutsche, sowie die neuere englische und französishe Gesehgebung auf dem Gebiete der Nahrungsmittelpolizei.
Was die Gesetze der älteren Zeit gegen Verfälschung der Nahrungsmittel anlangt, so pflegten solche nur bei be- sonderen Anlässen, bei offen auftretenden Gefahren für die Gesundheit erlassen zu werden. Fn Deutschland ward man in der Reithdgefetgeburg — und abgesehen von der Einwirkung der Zünfte, welche in ihrer ersten kräftigen Entwickelung ein E auf gute Waaren allerdings ge- richtet haben — wohl zuerst um die Mitte des 15. Jahrhundert unter dem Kaiser Friedrich Ul. auf die durch Verfälschungen des Weines dem Gesammtwohle drohenden Gefahren aufmerksam. Jn einer Polizeiverordnung aus dieser Zeit, welhe Joh. Pet. Frank in seinem im Fahre 1792 erschienenen Werke: „System einer vollständigen medizinischen Polizey“ Bd. 8 S. 165 ver- öffentlicht, heißt es: „Es seyn etlih Abentürer von Franken dahin kommen, welche eblich gemächt den Wein ausgegeben und gelart hätten und wie man fleißig Erkannung gethan, hab' man befunden, daß sie mit Kalg, Milh und anderer s{chäd- lichen Sachen vermischt worden.“ Da man nun merkte, „daß durch die unziemlihen Gemächt in die Wein gethan, Manns- und Frauenpersonen in {wer Krankheit und etlich vom Leben zuïz Tod kommen, daß erpärmlih zu hören und ein ima h Ding ist“, so ging man mit Polizeiverordnungen vor und besitmate 1475, „daß Niemand weder geistlich noch weltlih dahäum Wein machen joll bei Aids-Pflicht, anders denn er gewachjen sei.“
Man scheint Se mit den Verfälshungen fort- gefahren, und insbesondere die auch heutzutage viel geübten Färbungen des Weines, um eine s{hönere Farbe desselben hervorzubringen, vorgenommen zu haben. Nament- lich ward diese Färbung durch Anwendung von Bleimitteln bewirkt, wie Frank in seinem citirten Werke bemerkt. In dem 1487 zu Rothenburg a. d. Tauber erschienenen Neichsabschiede heißt es daher: „daß an hinführo Niemand nah Angang dieser Ordnung den Wein durch die Gleser zu besichtigen, kuffen noch verbulica soll, weder an Märkten n oh sunst in kaine Weg, bey der Buß eines Reinischen Guldens, deren Keffer und Verkeffer, jeder insonderheit einer, so oft ein Maaß damit versuchet wird.“ Hier bereits scheint man nicht allein die Gesundheitsschädlichkeit, sondern auch den in den Verfälschungen liegenden Betrug, die Schädigung am Vermögen, des Käufers, mit im Auge e haben. Die Auffassung des Unrechts der Nahrungsmittelverfälshung als Gefährdung der Gesundheit und zugleich als crimen stellionatus kommt jedoch noch mehr zum Ausdruck in Kaiser Marximilians „Ordnung über die Weine zu Freyburg“ von 1497.
Aehnliche Bestimmungen finden dann weiter Plaß in den Reichsabschieden zu Rothenburg, Tübingen und Frankfurt, sowie in den Polizeiverordnungen von 1548 und 1577. Prä- valirend aber erscheint die Auffassung des Verbrechens der Nahrungsmittelverfälshung als crimen stellionatus in der „Hals- oder Peinlichen Gerichtsordnung Kaiser Karls V. und des Heil. Röm. Reichs“ von 1533. Hier wird sie lediglich erwähnt in dem mit „Straff der Fälscher mit maß, wag und Kaufmannschaft“ überschriebenen Artikel. Und dieser Artikel dürfte wohl gleichzeitig die erste Bestimmung scin, welche nicht gegen O einer bestimmten, namhaft gemachten Waare, gerichtet ist.
Die ältere Geseßgebung enthält noch eine Ane Ver- ordnungen gegen Verfälshungen des Mehls, der Milch, auh
*) „Maßregeln gegen Verfälschung der Nahrungsmittel“, Cine Skizze yon Dr, jur, Arthur Whner, Rathsöreferendar, Foe, Chemniy. 1877,
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gegen „nicht ar gebacken Brod.“ Butterverfälshungen scheinen ziemlich unbekannt gewesen zu sein. Dagegen wurden Gewürz- verfälshungen stark betrieben. Zahlrèihe Verordnungen, ins- besondere auch die Reichs-Polizeiordnungen von 1530, 1551 und 1577 haben sie zum Gegenstande. Des „Erzstifsts Cöln Reformation Gericht dere weltliher Rehts und Polizey“ von 1538 sieht es wegen des großen Unfugs mit den Gewürzen für nüger und besser an, „daß sich unser Underthanen mit dem Gewürß jrer Garten zur Speisung begnügen ließen.“ Jn Bezug aaf Gewürz ist auch zuerst eine Kontrolle aus- geübt worden, wie die Kurpfälzishe Landesordnung von 1582, und eine Nafsau-Katenelnbogische Polizei-Ordnung von 1615 vorschreibt.
Die spätere Zeit, namentlich das Ende des vorigen und der Anfan as e Jahrhunderts, ist reich an Ver- ordnungen, welche polizeiliche Revisionen der Nahrungsmittel einführen und die Physici verpflihten, auf Antrag von Be- hörden sowohl, als von Privatpersonen, ihnen vorgelegte Nuhtmiagntlturodis u untersuhen und ein visum repertum abzugeben, aut Grund dessen dann mit Strafen
egen die Verkäufer vorgegangen wurde. König Friedrich Wilhelm von Preußen erließ am 1. Januar 1722 ein Edikt gègen das Wein- und Bierverfälschen, in welchem es heißt, daß der Fälscher, nachdem er bei erstmaliger Konstatirung um Geld gestraft worden, im Rückfalle, „aller im Keller befindlichen Weine und Biere verlustig erkläret und davon dem Denun- zianten der dritte E gegeben, auch wenn dem Schenker das Haus, darinnen die Verfälschung geschehen, eigenthümlich zugehöret, eine shwarze Tafel daran ausgehänget, der Name und das Verbrechen des Wirthes darauf pa und der- selbe alles ferneren Wein- und Bierschanks Zeit Lebens ver- lustig erkläret werden soll.“ Jn Kur-Hannover aber ward in Gemäßheit einer am 5. Dezember 1736 erlassenen Verordnung jeder S mit einer zur Hälfte dem Denun- ianten zufallenden Geldstrafe von 50 Thlr. Cour. belegt, ihm über- beut eventuell das Branntweinbrennen und -shänken gänzlich verboten und der verfälshte Branntwein vor seinem Hause öffentlich ausgegossen. S ;
Aus den angeführten Verordnungen läßt sih ersehen, wie neben dem sanitären Gesichtspunkte, der bei dem Erlasse von Geseßen anfangs der allein maßgebende war, allmählich der juristishe zur Geltung gekommen ist. Eine ine Trennung beider erfolgte nicht. Mom ria besteht sie wohl in allen Staaten Europas. Auch in das Reichs-Strafgeseß- bu ist sie übergegangen, vgl. §8. 324—326 mit §. 367, 7 bez. § 263 ff. Aus dem kurzen Ueberblicke über die ältere Geseßgebung geht aber auch hervor, wie selbst die frühere strenge Strafgeseßgebung allein niht im Stande war, die Nahrungsmittelverfälshungen zu unterdrücken. Man sah si daher veranlaßt, Maßrege n besonderer Art zu ergreifen, um einmal die Verfälschungen anen, zum Andern aber au mit einer Strafe gegen die Verfälsher vorzugehen, welche dieselben hart traf und dem Publikum zugleih Namên und Vergehen des Fälschers zur Nachahhtung bekannt gab.
Jn England E die betressende Geseßgebung um die Mitte dieses Jahrhunderts. Bis T war verhältniß- mäßig wenig geschehen. Die geseßgeberishe Thätigkeit hatte sich auf einzelne Erlasse, wie z. B. gegen ‘Verfälshung des Thees unter Georg 1., 1IT. und 111. beschränkt. Die Act for promoting the Public Health vom Jahre 1848 ift das erste in der Reihe der Gesundheitsgeseße. Dur dasselbe wurde ein Central-Gesundheitsamt (General Board of Health) geschaffen, und Orts-Gesundheitsämter (Local Boards of Health) in den Städten, denen ne Erlaß besonderer a das Recht gegeben wird, sih gegen Nahrungsmittelverfälshungen zu schüßen.
Wichtig ist die Adultération of Food Act von 1860, welche Strafen auf Verfälschung von Nahrungsmitteln seßt. Zur Ermöglichung der Entdeckung solcher Fälschungen ordnet dies Gesey an, daß in jedem Gerichtssprengel ein Analy- tiker angestellt werde. Bei, diejem kann jeder Käufer von Nahrungsmitteln gegen geringes Honorar ihm per- dächtige Waaren untersuden lassen, Bald jedoch ging man weiter, Bereits 1863 erschien die Nuisancez