1877 / 193 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 18 Aug 1877 18:00:01 GMT) scan diff

e Tiñde, 143,512,165 M 1-Markftücke, 59,864,244 M 50

Australien. Sydney, 29. Juni. (A. A. C.) Der

50-Pfennigstücke, 35,717,922 ÁÆ 80 -Z 20-Pfennigstüde; an | Bericht des Gouverneurs Sir William Jervais befürwortet

Nickelmünzen: 23,502,530 70 H 10 - Pfennig de, 11657813 ÁM 75 Z 5-Pfennigstücke; an Kupfermünzen : 6,213,207 Æ 44 A 2-Pfennigstüde, 3,382,722 M 83 -S 1-Pfennigstüke. Gesammtausprägung an Goldmünzen: 1,504,285,560 M; an Silbermünzen ; 407,917,081 M 30 -S; an Nitelmünzen: 35,160,344 4 45 -Z; an , Kupfermünzen: 9,595,930 M 27 S.

Bis Ende Juli d. J. sind für Rechnung des Reichs an Landes - Silber- und Kupfermünzen zur Einziehung gelangt: A. Landes - Silbermünzen: Thalerwährung 629,747,749 70 S, füddeutsche Guldenwährung 195,688,162 60 -S§, Kronenthaler 7,974,020 Æ 11 5, Konventionsmünzen des Zwanziggulden- fußes 1,910,327 M -S, E Ur E. a Königlich sähsishen Gepräges 89,117 M 42 -Z, S j sdleGoiC-Polftcinischen Gepräges 1,617,855 # 49 -, Silber- münzen hannoverishen Gepräges 1613 Æ 45 3, mecklenbur- gische Währung 204,526 A 97 -Z, Hamburgische Courantwäh- rung 1,766,962 4 11 -§, Lübische Währung 754,991 H 84 , Gesammtwerth A. 839,755,326 H 69 S ; B. Landeskupfer- münzen: Thalerwährung 2,503,154 # 74 H, süddeutsche Währung 647,452 M 45 5, mecklenburgishe Währung 41,166 H 73 §, Gefammtwerth B. 3,191,773 # 92 5, hierzu Ge- sammtwerth A. 839,755,326 /6 69 S, Summe 842,947,100 H 61 S. A

Zur Ausführung des Geseßes, betreffend die Aus-

abe E S IGTTCNeST Seinen nd 30. April 1874, ind bis Ende Zuli d. J. auf den definitiven Antheil an Reichs- fassensheinen (120,000,000 M) 118,521,455 f (und 70 M baar) und auf den Maximalbetrag der Vorschüsse (54,889,941,75/) 54 ,037,203,1z é angewiesen worden. Zum Ersaß des Landes- papiergeldes waren daher noch erforderlih 1,478,475 6 defi- nitiv und 852,738,599 Á vorshußweise. Auf die Vorschüsse waren 3,659,320 S an die Reichs-Hauptkasse zurückgezahlt. Von dem ausgegebenen Landespapiergeld (184,298,529 A6) waren 181,540,9464/7 #6 vernichtet.

Der Umfang der Geschäfte der JFustiz-Prüfun gs- Kommission hat si nach dem "S ustiz-Ministerial-Blatt im Jahre 1876 gegen die Vorjahre erheblich vermchrt, indem die Zohl der neuen Aufträge 396 betrug, während im Jae 1875 269, im Jahre 1874 272, im Jahre 1873 331, im „Fahre 1872 242 Aufträge ertheilt wurden. Aus den Jahren 1874 und 1875 war noch ein Bestand von 88 Kandidaten verblie- ben; die Gesammtzahl derselben belief sich daher im Jahre 1876 auf 484. Von diesen hatten 25 die Prüfung zu wieder- holen und 459 dieselbe zum ersten Male abzulegen. Vor Ab- nahme der Prüfung ist ein Kandidat gestorben, einer wegen Krankheit ausgeschieden und 2 sind auf ihren Antrag ent- lassen; nach Abzug dieser 4 sind mithin verblieben 480 gegen 341 im Vorjahre. Die Prüfung haben mit Erfolg bestanden: mit dem Prädikat „gut“ 35, mit dem Prädikat „ausreichend 243, zusammen 278, nit bestanden haben 26. Es sind mit- hin a.s Bestand verblieben 176. Die meisten Kandidaten waren in den Departements Breslau (78), Cöln (68) und Berlin (64). Jn der Zahl der Referendare if gegen die Vorjahre eine beträchtliche Vermehrung eingetreten, Es waren nämlich im Juli 1876 überhaupt 2326 Referendare

arhandon moaanoanon Dio Ras horirshon im Zart 1075 192823,

betrug. ‘Die meisten Referendare waren : im Departement des Kammergerichts (333), ‘im Departement des Appellations- gerichts 1n Breslau (270), im Departement des Appellations- gerihtshofes in Cöln (257), im Departement des Appellations- gerihts in Celle (165), im Departement des ostpreußischen Tribunals in Königsberg (141), im Departement des Appel- lationsgerihts in Naumburg (128).

_— Die diesjährige Herbstparade des Garde-Corps findet auf Allerhöchsten Befehl nicht, wie in Aussicht genom- men war, am 1. September, sondern bereits am 31. -d. Mts. statt.

Der Stab der 11. Infanterie-Brigade ist zu den N Unge zunächst nach Brandenburg a./H. ab- gerüdckt.

Der General der Jnfanterie von Groß- genannt von Shwarzhoff, kommandirender General des 111. Arinee- Corps, hat fich zur Besichtigung der Truppen des genannten orps auf ihren, resp. Uebungspläßen, auf Dienstreisen

egeben.

E Der Kaiserliche General-Konsul in Valparaiso (Chile), Schlubach, ist nah längerer Abwesenheit auf seinem Posten wieder eingetroffen.

__— S. M. Kanonenboot „Meteor“ ist am 16. d. M Mittags in Danzig außer Dienst gestellt. S. M. S. „Nymphe“ hat am 12. d. M., Abends 7 Uhr, Plymouth verlassen und is am 13. d. M,, Morgens 85 Uhr, im Hafen von Dartmouth zu Anker gegangen.

Oefterreich:Ungarn. Wien, 16. August. Bekanntlich wurde der Reichsrath bis zum 3. September vertagt. Nach einer an die Mitglieder des Abgeordnetenhauses gelangten Mittheilung wird leiteres am 4. September seine Sitzungen wieder aufnehmen und seine Berathungen fofort mit der Steuerreform-Debatte beginnen.

Lemberg, 16. August. Die polnishen Blätter ver- breiten das tendenziöse Gerüht, Graf Potocki wolle vom Statthaltcrposten zurücktreten. Das Gerücht entbehrt, wie der „Presse“ gemeldet wird, vollständig der Begründung.

_ Triest, 14. August. Nah Pola ist der Befehl er angen, die Kaiserlihe Dampfyacht „Miramar“ vom 2. d. M. an derart in Bereitschaft zu halten, daß dieselbe jeden Augenblick in See gehen fönne. Das Schiff wird dem Kronprinzen Rudolf während dessen Exkursionen zur See zur Disposition geftellt: Der Ankunft des Kronprinzen in Pola wird für en 23. oder 24. d. M. entgegengesehen ; dessen Aufenthalt, behufs Studiums der maritimen Einrichtungen dürfte eine

Woche in Anspruch nehmen.

, Großbritannien und Jrland. London, 16. August. Die Königin wird am 21. d. M. von Osborne nah Bal:

moral abreisen. Der Prinz und die Prinzessin von Wales begeben sich in Kurzem ebenfalls mah Schottland.

die Vertheidigung von Sydney, Botany Bay und New- castle durch Landbatterien und Torpedos und empfiehlt, daß ein Panzerschiff für die Küstenvertheidigung LeFER se werde. Die Kosten find auf 359,000 Pfd. Sterl. veranschlagt.

Frankreih. Paris, 16. August. (Fr. e Das Versailler Gericht hat heute in dem Prozes}e, wel- hen der frühere Abgeordnete Menier gegen den Minister des Innern, v. Fourtou, und die Herren Dalloz und Pougin wegen Beleidigung der 363 dur das „Bulletin des Com- munes“ angestrengt hatte, sein Urtheil goipralen Das Ge- rit hat si hinsihtlih des Ministers des Fnnern, dem?Antrage des Staatsanwalts gemäß, für incompetent erklärt und dem- nach erachtet, daß auch gegen die Herren Dalloz und Pougin als A des „Bulletins“ nicht weiter zu verfahren fei. Wie aus Lille telegraphisch gemeldet wird, ist Hr. Gam- betta gestern dort eingetroffen und des Abends auf einem von dem Senator Testelin im Hotel de l’Europe veranstalteten Banket erschienen, an welem 163 Personen, worunter mehrere frühere republifanishe Deputirte, Generalräthe, Maires und Gemeinderäthe Theil nahmen.

(Cöln. Ztg.) Das Uebungsgeshwader des Mittelmeeres, bestehend aus aus den Kriegsschiffen „Richelieu“, „Provence“, „Savoié“, „Magnanime“, „Surveil- lante“, „Heroine“, „Gauloise“, „Couronne“, „Belliqueuse“, „Thetis“, „Desair‘s und „Jnfernal“, verläßt heute Toulon, um nach Port Mahon und Barcelona und dann nach dem S Jouan zu fahren, wo die Generalinspektion desselben erfolgen wird.

Griechenland. Athen, 9. August. (Pol. Korr.) An der Grenze und in den Grenzprovinzen stehen heute schon 13,300 Mann und vier Batterien, worunter zwei Bergbatte- rien. Heute ist die vierte und leßte Compagnie (250 Sa des Monter-Bataillons über Korinth und 10. Jusa na

Lamia abgegangen. Ebenso ging auch das 10. Fnfanterie- Bataillon, 1026 Mann stark und von etwa 200 Reservisten begleitet, unter den Klängen friegerisher Nationallieder dort-

hin ab.

Türkei. Konstantinopel, 8. August. Die „Pol. Korr.“ meldet über die Rüstungen von hier:

„Man giebt sih keiner Täuschung darüber hin, daß der gegen- wärtige Krieg ein Kampf auf Leben und Tod, ein es bis aufs Aeußerste ist. Unter den Maßnahmen, die zu diesem Behufe in den leßten Tagen getroffen worden sind, verdient die Einberufung der zweiten Klasse der Mustehafiz, zumeist aus fünfzigjährigen und älte- ren Männern bestehend, und die Bildung einer Bürgergarde in Kon-

stantinopel erwähnt zu werden. Man {äßt diese Klasse der.

Mustehafiz auf 100,000 bis 140,000 Mann, von denen Asien den größeren Theil licfern wird. Die Mustehafiz von Rumelien werden auf drei Punkten: in Adrianopel, Sofia und Salonichi konzentrirt. Der Sammelpunkt für die anatolischen ift Konstantinopel, woselbst sie aus den benachbarten Distrikten bereits eintreffen. Die Berufung dieser Mustehafiz bildet die leßte Hülfs- quelle der Türkei. Es steht ihr noch könnte man sagen die Massenaushebung zu Gebote. Allein diese wird nur im leßten Momente erfolgen, wenn man die Fahne des Propheten entfalten wird. Dur ein Dekret wird die Bevölkerung der Hauptstadt aufgefordert, ein Kontingent zu liefern, welches, unter dem Namen „Kaiserlihe Bürger- garde“, speziell dem Banner des Sultans unterstellt, die Aufgabe haben wird, die Hauptstadt und ihre Umgebung zu bewachen und zu ver- S Suyren 16rd in bie Bataillone der Bürgergarde aufgenommen Die Uebungen derselben werden in bestimmten Zeiträumen und an bestimmten Tagen stattfinden, Die Unteroffizier: werden aus den- jenigen entnommen, welhe Rang oder Amt besißen, zum Mindesten aber aus denen, welche lesen und schreiben können. Die Offiziere werden vom Lieutenant bis zum Grade eines Kommandanten vom Kriegs- Minister ernannt und theils der aktiven Armee, theils den Civil- funktionären entnommen. Staatsbeamte behalten ihr Amt bei. Der Effektivbestand jedes Bataillons wird 500 bis 800 Mann betragen. Waffen, Munition und Rationen während des Aufenthaltes im La- ger liefert die Militärverwaltung. Die Bataillone werden si in einem auyerhalb der Hauptstadt zu bildenden Lager versammeln. Im Falle der Nothwendigkeit können die Bataillone detachirt wer- den, um die öffentlibe Ruke und Ordnung in der Stadt aufre&t zu halten. Die Vürgergardisten können des Tages über ihren Geschäf- ten nachgeben und die Nacht zu Hause zubringen; allein sie haben sih beim Appelle jede Stunde des Tages oder der Nacht ins Lager zu begeben. Im Prinzipe wird das Bürgergarde-Kontingent der În- aner angehören. Die Waffen desselben werden im Lager oder in en vom Kriegs-Minister hierfür bezeichneten Kasernen aufbcwahrt.“

__— Außer der Anleibe von 2,500,000 Pfd-Sterl., welche die Pforte soeben in England negoziirt hat, steht dieselbe im Be- griff, im eigenen Lande eine Zwangsanleihe von 600 Millionen Piaster aufzunehmen. Der von den türkischen Blättern ver- öffentlihte „Geseßentwurf“ enthält die folgenden Bestim- mungen:

„Alle osmanischen Unterthanen sind verpflichtet, an der Anleihe, welche nah dem Verhältniß des Vermögens und der Einkünfte er- hoben werden sou, zu partizipiren. Die Anleihe trägt 10% Zinsen und wird mit 5% amortisirt. Verzinsung und Amortisation erfolgt aus den Einnahmen der auf 669,783 Beutel 500 Piaster) veran- {lagten Kopfsteuer (Verghi). Die Einzahlung erfolgt in vier monat- lien Raten vom 1. Juli d. F. ab gerechnet. Die Beamten parti- zipiren an der Zwangëanleihe. Auëgenommen find nur die Soldaten, Gensd’armen, Unteroffiziere und die Offiziere bis zum Grad des Ka- vitáns. Zablung in Cerealien an Geldesstatt ift zulässig.“ Der Preis der Cerealien wird dur die Lokalbehörden fixirt. Zahlungs- mittel sind in den Proxinzen, in welchen keine Kaimés Scaaln werden, Beschliks und Baargeld; doch wird das Zahlungsmittel auf dem Empfangsfchein bezeihnet. Der Ertrag der Anleihe darf nur direkt zu Kriegszwecken verwendet werden. Im Monat November werden die provisorishen Empfangscheine in definitive Titres au porteur umgetauscht. Au Ausëländer werden zur freiwilligen Be- theiligung an der Arleihe zugelaffen. Die Titres werden zum No- minalpreife ausgegeben. - Ein angehängter Kaiserlicher Irade befreit die Ober-Dffiziere und Generale, welhe vor dem Feinde stehen, von der Theilnahme an der Zwangeanleihe.“

17. August. (W. T. B.) Alle Bulgaren, welche Vertrauensposten bei der Administration in Konstantinopel oder in der Provinz bekleideten, sind von der Regierung ent- lassen worden.

Belgrad, 17. August. (W. T. B.) Nagh einem der Pol. Korr.“ von hier zugegangenen Telegramme wären die Vlfsferenzen im serbischen Kabinet durch das strenge Verfahren gegen die Oppofition, namentlih anläßlih der Un- ruhen in Jagodina, und dur die beantragte Penfionirung der konservativen höheren Fustizbeamten veranlaßt worden. Die „Korrespondenz“ fügt diesem Telegramm indeß hinzu, nah einer anderen sehr glaubwürdigen Mittheilung hätte es sich thatsählich um die Fra e der Theilnahme Serbiens am Kriege gehandelt, womit ihailowic und Gruics nicht einver- standen gewesen seien. Gruics scheine sich dem Einflusse

Nistics gefügt zu haben, Mihailowic sei nach Marienbad abz ereist. 0 E 18. August. (W. T. B.) Ducch ein Dekret des ürsten Milan wird dem Minister-Präsidenten und Minister ür die öffentlichen Arbeiten, Stevtscho Mihailovics, aus Ge- jundheitsrückfichten ein Urlaub auf unbestimmte Zeit bewilligt. (WV. T. B.) Aus Belgrad wird der W „Presse“ vom 18. gemeldet: Die Ministerkrisis ist ohne Einfluß auf die Politik Serbiens, von einer bevorsiehenden Aktion ist keine Rede; wohl aber will man für eine Entscheidung. auf dem Kriegsschauplaß vorbereitet sein,

Dänemark. Kopenhagen, 17. August, (W. T. B.) Der jütländische Pfarrer Holin, welcher anläßlich des Erlasses des provisorishen Finanzgeseßes die Kanzel zu Aeußerungen mißbrauchte, die eine Majestätsbeleidigung in- volviren, wurde heute vom Propstgerihte zur Amtsentseßung, sowie - einer achtmonatlihen Arbeitshausstrafe und in die Prozeßkosten ver urtheilt.

Amerika. Washington, 15. August. (A. A. C.) Der Präsident Hayes hat sh nach Vermont begeben, um da- selbst der Feier des E der Schlacht von Bennington anzuwohnen. Eine Konferenz“von Freihändlern wird am 8. September in Saratoga zusammentreten, um den Kongreß zu veranlassen, radikale Veränderungen in dem Ho lis u genehmigen. Die Demokraten von Maine haben Re- Eldiarea adoptirt, welche zwar die Fnstallirung des Prä- sidenten Hayes mißbilligen, dagegen die Wiederherstellung der Selbstverwaltung in den Südstaaten gutheißen und ver- sprehen, daß der gegenwärtigen Regierung keine parteiische Opposition bereitet werden soll. Fn verschiedenen Theilen des Landes werden Anstrengungen Er Bildung einer politischen Arbeiterpartei gemacht, welhe unabhängig von jeder regu- lären Partei sein soll. Die Bewegung erregt Aufmerksamkeit.

n Cincinnati, Columbus, Baltimore, Philadelphia und New-

orf sind vorbereitende Meetings abgehalten worden, auf welchen die direkte Vertretung der Arbeiterklassen im Kongreß ome in den Staats- und Munizipal-Legislaturen beschlossen wurde. “s

Ueber die Kosten des amerikanischen Eisen- bahnstrites schreibt die „New-York World“: 2

„Es ist beinahe genau zu sagen, wenn man den Verluft der Strikenden an Löhnen rechnet, fowie derjenigen, die von ihnen zum Striken gezwungen, und derjenigcn, die durch den Strike indireft beschäftigungslos wurden, ferner die durckch Unter- drückung der Unruhen entstandenen Kosten (eins{ließlich den Sold, Tranéport und die Verpflegung der Miliz und der regulären Truppen), sowie den wirklihen Verlust an Eigen- thum (in Pittéburg auf 1,500,000 £ geschäßt), daß der Strike und die Aufstände dem Lande 4,000,000 £ gekostet haben. Dieser Betrag ist gleihbedeutend mit einer totalen Mißernte des Tabaks im

anzen Lande. für ein Jahr. Ein Pfandleiher in Pittsburg, dessen Geschäftslokal von dem Pöbel geplündert wurde, verlangt eine Cnischâdi- gung von 6000 Doll. Ein leitender Anwalt hat die Stadt benah- richtigt, daß ihm Ansprüche im Betrage von 156,000 zur Eintrei- bung Übergeben worden scien u. #. w. Ein Pittburger Journal \chätt die Verbindlichkeiten des Landes auf 113 Dollars für jeden Wähler. Die jährliben Steuern in Pittsburg werden von 600,000 Dollars auf 1,290,000 Dollars erhöht werden müsen. In anderen Worten: jeder Steuerzahler in Pittéburg wird für die nächsten 20 Jahre seine Steuerlast verboppelt Haben.“

Efrika. Egypten. (A. A. C.) Die jüngst zwischen Groß=

; i i nvention zur Un- Ée Or O ea Per Vrevieiet oanzlid den Export oder Jmport von Negersklaven, sowie die Verstümme- lung von Kindern und den ganzen Handel mit denselben. Egyptische Sklavenhändler sollen als Mörder dur ein Kriegsgericht ab- geurtheilt-und Ausländer, die sich mit demSklavenhandel befassen, den Tribunalen der Länder, denen sie angehören, überwiesen werden. Englische Kreuzer follen ermädhtigt werden, Sklaven- schife, welhe unter der egyptishen Flugge segeln, auf- zubringen, und egyptishe Kreuzer dürfen in ähn- licher Weise gegen SklavensHiffe vorgehen, welte in egyptishen Gewässern die britishe Flagge auf- hissen. Den Kapitänen von Schiffen, welche als Prisen weggenommen werden, wird von den Gerichten des Landes, welches sie als Unterthanen reklamirt, der Prozeß gemacht werden. Der Khedive verpflichtet sich ferner, den anzen Privathandel mit Sklaven, einschließlich weißer Sklaven, binnen 7 Jahren von jeßt ab in dem eigentlichen Egypten, und binnen 12 Jahren im Sudan und in den Grenzprovinzen

abzuschaffen.

Der rusfish-türkische Krieg.

Europäischer Kriegsschauplaßgz.

Bukarest, 17. August. E T. B.) General Gurfko, der seine Truppen in sehr günstigen Positionen verlassen hat, ist vom Oberst Kubanoff begleitet hier eingetroffen und begiebt sih ohne Aufenthalt heute weiter nah Petersburg, um das Kommando der Kaiserlichen Garde zu übernehmen. Minister- A Bratiano ist in das Kaiserliche Hauptquartier abgereist.

Konstantinopel, 17. August. (W. T. B.) Dem Ver- nehmen nach soll Suleiman ascha auf Tirnowa mar- schiren und Mehemet Ali Pascha gleichfalls die Offensive S Hier Cn gegangenen Meldungen zufolge wird Rust] ch uk von den Russen bombardirt.

Aus Konstantinopel meldet die W. „Presse“ vom 18. d. M.: Das bis Küstendsche vorgerückte egyptische Corps erhielt Ordre, Medschidje zu nehmen und zu befestigen, sowie die Stellung der Russen bei Tschernawoda zu refognos- ziren.

Ueber die der russif Gen Armee in Nordbulgarien zugehenden Truppenzuzüge wird der Augsb. „Allgemeinen Zeitung“ aus Bukarest, 10. d. M., geschrieben : „Die Eisen- bahnbrücke von Barboschi wurde in den leßten Tagen täglich von 10—12,000 Mann Truppen pasfirt. Die Verstärkungen des Krüdenershen Corps, welhe die Brücke von Sistowa passirien, müjjen wenigstens 30,000 Mann betragen, \#o daß dasselbe, einshließlich 10,000 Mann Rumänen unter dem Kommando des Obersten Anghelescu, mindestens 100,000- Mann stark ist. Die ihm gegenüberstehende türkische Armee - dürfte wenigstens um 20,000 ann s{chwächer- sein. Außerdem hat die Centrumsarmee unter dem Kommando des Cesarewitsh, in der Stärke von etwa 80,000- Mann, eine feste Fühlung mit dem Krüdenershen Corps ge- nommen. Das Hauptquartier des russischen Thronfolgers be-

E sich bereits am 6. d. M. in Biela. Seine Armee, aus- em 11, und einem Theile des 12, Corps bestehend, rüdckt der:

Armee Mebemed Alis entgegen, welche ihr Centrum in Osman-Ba- zar, ihren re{hten Flügel bei Rasgrad und ihren linken Flügel in

der Nähe von Tirnowa hat. Es stehen sich somit die türki-

{hen und die russishen Armeen zur Entscheidungsschlacht egenüber, indem die ersteren die leßteren in einem weiten ogen von etwa 20 bis 25 deutschen Meilen umfassen.“

Aus Giurgewo 10. d. M. wirddemselben Blatte geschrie- ben : „Die seit vier Tagen hier angekommenen und gegen Simnißha- Sistowo mweiterdirigirten russischen Truppen bestehen aus 28,000 Mann Fnfanterie, 3000 Mann Kavallerie, 5000 Mann Artillerie mit 56 Kanonen und 4000 Mann verschiedener te{h- nischer und administrativer Truppen. Die ‘Transporte sollen au innerhalb der nächsten zwanzig Tage in gleicher Stärke andauern. Weitere 15,000 Mann werden längs der Donau wischen Olteniza und Braila echelonnirt, da bekanntlich das

ei Olteniga gestandene 11. Armee-Corps am 830. Juni in Eilmärshen nach Plewna dirigirt wurde und in Braila S Reserve-Bataillon keine disponiblen Abtheilungen ehen.“

__— Aus Bufkare#f, 15. August, meldet die „Presse“: Die. nächste Verstärkung der russischen Donau- Armee wird aus der Garde-Fnfanterie und -Kavallerie, aus der 1., 2. und 3. Grenadier-Division und aus der 14. Kavallerie- Division mit vier Bataillonen Schüßen bestehen. Diese Truppen sollen zwei Corps zu 36,000 Mann bilden ; eine Ordre de bataille ist noch nit festgestellt.

Aus St. Petersburg, 13. August, wird der vie: Abendpost“ über die weitere Truppenmobilifirung geschrieben :

„Vor allen Dingen sollen die Garden als ein besonderes Elite- corps so bald als mögli an der Donau vereinigt sein. Die in Warschau stehenden Truppen der sogenannten jungen Garde, eine Division Infanterie, eine Brigade Kavallerie und die zu ihnen gehörige Artillerie sind s{chon unterwegs. Von der hier stehenden sogenannten alten Garde brechen die Husaren am Mittwoch auf. Sie, sowie die übrige Rei- terei und die zweite Fußdivision werden mit der Moskauer Bahn befördert, während die erste Division den Weg über Wilna und Brest nimmt. Die Reserven der biesigen Garde-Regimenter sind

iemlih vollständig eingerückt. Das finnländishe Garde - Schüßen- atailion, welches kaum aus dem Lager von Kra®ënoje-Selo nah

Muofors zurückgekehrt ist, muß in aller Eile seinen Bestand dur

erbung gedienter Leute kompletiren. Die Ratniki (Wehrmänner) der Landwehr ersten Aufgebotes sollen diesmal nicht na Vor- rift des erst zu Anfang dieses Jahres erlassenen Reglements zu besonderen Druschinen und Sotnien (Bataillo:en und Schwa- dronen) verwendet werden, sondern zur Ergänzung der Feldtruppen und namentlich zur Bildung der Reserve-Bataillone, wozu die ins

Fels marschirenden pes verpflichtet sind. Auch die Garde- egimenter formiren bereits ihre fünften Bataillone, zu „welchem wecke von jedem Regimente fünf bis se{ch8s Offiziere hier blei- n. Alte, zum Theile mit goldenen Medaillen für treuen

Dienst ges{müdckte Unteroffiziere beginnen die jungen Mann- schaften diefer Reserve - Bataillone auszubilden, Im Winter

können die ausgexercirten Mannschaften derselben zu einer ferneren

Ergänzung der im Felde stehenden Truppen verwendet werden, um

zuglei den dann eintretenden 206,000 Rekruten Plaß zu mahen.

Die Kürassierdivision, welhe anfangs die Bestimmung batte, hier zu bleiben, soll auf dringendes Bitten auch die Erlaubniß erhalten haben, am Kriege Theil zu nehmen. Jedoch würden die Küra)siere

obne Helme und Panzer ausrücken, da solche im Kriege nicht praktis

sein sollen. In Folge der an russishen Éefangenen von den Türken verübten Martern nehmen die meisten Offiziere Gift mit sich, um nicht lebend in die Hände der mitleidslosen Feinde zu fallen.“

Aus Braila, 13. August, hat die „Pol. Korr.“ folgende Schilderung der Situation auf dem Kriegs- fchauplaßgze erhalten :

„Die neue Aufstellung der russishen Corps, die Defensive, in der sich dieselben verhalten, der fortwährende Nachs{hub von ansehn- lihen Verstärkungen, Alles deutet auf eine neue, mit größeren Truppenmassen und mit richtiger Schäßung der feindlichen Kräfte zu eröffnende Herbstcampagne hin. Veber die bevorstehenden Operationen vernimmt man, daß außer der konzentrirt n Aufstellung zwischen Sistowa-Biela-Tirnowa und Plewna wahrscheinliÞ eine doppelte Umzehung der türfishen Armee beabsichtigt is. Man scheint die türkishe Aufstellung bei Rasgrad durch einen Donauübergang bei Oltenizka und einen Vormarsch von Turtukai aus über Savut auf Rasgrad in der Slanfe bedroheu und womöglich angreifen zu wollen, Gleichzeitig würden starke Abtheilungen bei Tultsha die Donau passiren, bis Medschidie vordringen, dort mit einem Theile des Corps des Gene- rals Zimmermann fi vereinigen und über Bazard\hik auf Pra- vadi marschiren, um die türkishe Schumla-Armee im Rüen zu bedrohen. Das Gros des Zimmermaanschen Corps würde die Sühlung zwischen den von Tultsha aus vorrücckenden und den von Turtukai aus operirenden Abtheilungen herstellen. In West - Bulgarien steht eine Bewegung des rumänischen Corps im Ver- eine mit einer starken russischen Abtheilung bevor. Der Donau- Uebergang foll bei Beket-Rahowa stattfinden, von wo eine Vorrückung in s{räger Richtung gegen die Isfka-Linie und im Rücken der Armee Osman-Pascha's operirt werden foll. Durch diese beiden Bewegun- gen foll einerseits die türkishe Ost-Armee gezwungen werden, \ih auf Schumla zurüczuziehen, andererseits die Armee Osman Pascha's in eine gefahrvolle Lage gebracht werden, ohne die befestigten Stellun- gen dieser beiden Armeen bei Rasgrad und Plewna direkt angreifen zu müssen. Begreifliher Weise können diese verschiedenen Opera- tionen nur unter Reserve sfignalisirt werden; immerhin scheinen die jeßt stattfindenden Truppenbewegungen diese nicht ganz ohne alle An- haltépuntte gemachten Suppositionen zu bestätigen. Die Konzen- trirung von 35,000 Mann in der Gegend von ÖOltenißa, wo auch eine Brücke ges{chlagen wird, und der Uebergang, starker Abtheilungen von Ismail nah Tultscha, deuten für den östlichen Kriegs\hauplaßz auf die erwähnten Operationen hin. Ebenso verhält es sich mit den Truppenbewegungen bei Rahowa, wo das Gros der rumänischen Armee {on vor vier Tagen konzentrirt war und eine russische Division erwartet wurde. In 10 bis 14 Tagen dürfte eine weit angelegte und mit starken Kräften unter- nommene Aktion zu erwarten sein. Wohl hängt aber der Aus- gang derfelben davon ab, wie die türkishe Kriegsleitung- die zur Vorbereitung dieser Aktion nöthige Pause benüßen wird. Es ist nicht unwahrsceinlich, daß dieselbe zur Störung dieser Kombina- tionen Offensivstöße unternehmen wird, durch welche die Durchführung des den Russen zugeschriebenen Planes noch manche Wecselfälle er- lugren dürfte. Die türkische Armee ist in der leßten Zeit ansehn- lih verstärkt worden, Außer den 25,000 Mann, welhe Suleiman Pascha aus Albanien mitbrachte, sind 12,000 Mann von der kauka- sishen Küfte, 14,000 Mann aus Smyrna, weitere 4900 Mann aus Egypten und 8000 Mann aus Syrien zu den auf dem europäischen Kriegss{hauplate operirenden Armeen gestoßen. Außerdem haben große Truppenaushebungen in ganz Kleinasien stattgefunden und täglich kom- menu Bataillone ausgedienter Soldaten in Varna an, welche fogleih nach Schumla dirigirt und dort bewaffnet und eingereiht werden. Was Rußland anbetrifft, sieht es ganz dana aus, als wenn der Krieg jeßt von Fciscem anfangen sollte. n Massen kommen die Verstärkungen an. Dur unferen Bahnhof sind seit dem 1. August allein 45,000 Mann passirt. , Regimenter aus E angekommen und gleich weiter abmarschirt. Kriegsmaterial, Artillerie, Ambulanzen kommen ununterbrochen auf der Bahn durch. Andererseits wird aus Galaß gemeldet, daß dor

Mann eingerüdckt sind und daß in Rumänisb-Bessarabiea über

In Buzeu sind mehrere Kavallerie-

15,000 Mann si in Ismail konzentriren und Vorbereitungen treffen, über Tultscha in die Dobrudscha einzurücken.“

Ein Teegroiamn der „Polit. Korresp.“ aus Cettinje

signalisirt ernste Reibungen, die wegen der Proviantver- theilung zwischen dem albanesischen Stamme Debrani und den Türken in Skutari vorgekommen sind. Am 5. d. kam es zu einem blutigen Kampfe, wo es auf beiden Seiten zahlreihe Verwundete und sogar 75 Todte gab. Ein am 10. d. durch die Türken von Podgorißa aus gegen Doljane Erne SeREr Vorstoß wurde vom Stamme der Kucci zurück- gewiesen.

Asiatischer Kriegsschauplat.

Ueber die neuesten Vorgänge auf dem asiatischen SegsiSauplaße erhält das „Reutershe Bureau“ folgende Depesche von seinem Spezialkorrespondenten in Erzerum:

_15. August. Vierzehntausend Russen haben den Arpa - Tschai- Auß überschritten. Ahmed Moukhtar Paschas Armee verharrt in der

efensive. Ein unbedeutendes Gefecht hat in Subatan stattgefunden. Die beiderseitigen Verluste waren unbedeutend. Das russische Centrum hat nunmehr beträchtliche Verstärkungea erhalten und eine ernste Offensivbewegung begonnen. Wichtige Ereignisse werden in Kurzem erwartet. Moukhtar Paschas Armee ift. in gehobener Stimmung und von patriotishem Enthusiasmus beseelt. General Tergukafsoffs Marsch ist an der Grenze durch die Streitkräfte Ismail Paschas aufgehalten worden.

Land- und Forfstwirth\chaft.

Seit der leßten Veröffentlichung if cin neuer Fall der Rinderpeft nit bekannt geworden. In Scharley ist die Seuche für erlosWen erklärt. Die Sperre der SwÞlachtviehmärkte ist nun- mehr außer in Berlin auch in Breslau und Dresden wieder auf- gehoben worden.

Im Regierungsbezirk Oppeln kann die Roggenernte, welche nunmehr beendet ift, als eine gute bezeihnet werden, umso- mehr, als derselbe hat trock:n eingefahren werden können. Weizen, Gerfie und Hafer versprehen einen Dur{schnittsertrag ; Flachs hat in deroersten Hälfte des Juni dur die damals herrschende Hitze ge- litten und konnte sich nicht mehr erholen, so daß die Ernte nur mittelmäßig ausfallen wird. Der erfte Wiejenschnitt war sehr er- giebig, und verspricht der zweite nihts nachzugeben, da die öfteren Regengüsse im Juli das Wachsthum außerordentlich begünstigten. Kartoffeln standen bis jeßt \{ön, Felt einigen Tagen finden sich jedoch hin und wieder Zeichen der Kartoffelkrankheit vor.

Auch für das Herzogthum Anhalt ift eine Verordnung, Schu anes gegen den Koloradokäfer betreffend, vom 12. August d. J., erlassen worden. Nach derselben sind die Besitzer von Kartoffelfeldern verbunden, leßtere scrgfältig zu beobachten und alle verdähtigen Momente \{leunigst zur Kenntniß der Ortspolizei- behörde zu bringen. Wenn jedoch der Käfer innerhalb der Landes- renzen oder in deren unmittelbarer Nähe aufgetreten ist, so müssen sämmtliche Kartoffelfelder der betreffenden und der angrenzenden Fluren zwei Monate lang mindestens 2 Mal wöchentlich genau unter- sucht werden.

Gewerbe und Handel.

Bei der Preußischen Lebens- und Garantie-Ver- sicherungs8gesellschaft „Friedrich Wilhelm“ wurden in 1876 angenommen 1533 Anträge mit 3,687,190 M Kapital und 2363 M jährlicher Rente; abgelehnt 432 Anträge mit 1,022,090 Kapital. L Bestand u!timo Dezember 20,899 Versicherungen mit 39,030,529, Kapital und 78,956 M jährlicher Rente, zusammen 22,432 Versicherungen mit 42,717,719 A Kapital und 81,320 A jährlicher Rente. Davon sind im Laufe des Jahres 1876 ausgeschieden dur Tod 303 Versicherungen mit 466,620 (A Kapital und 2592 A jähr- licher Rente, durch Rückauf 255 Versicherungen mit 560,010 M Kapital, durch Ablauf kurzer Versicherungen, Nichteinlösung von Prämienquittungen 877 Versicherungen mit 1,875,170 4. Kapital, zusammen 1435 Versicherungen mit 2/901,800 46 Kapital und 2592 A. jährlicher Reate. Demnach blieb ultimo Dezember 1876 Be- stand 20,997 Versicherungen mit 39,815,919 Æ Kapital und 78,727 M. jährlicher Rente,

Die Semestralbilanz der Dresdener Bank weist cinen Reingewinn von 547,677 #4 nah. Die Passiva seßen sich ‘inder Hauptsache aus zwei Posten zusammen: 3,906,998 4 verzinsliche Depositen und 3,211,963 A. Accepte. Diesen ftehen an flüssigen, resp. leiht flüssig zu machenden Aktiven gegenüber: 1,272,914 M Kassa, 5,739,549 4 Wechsel und 6,250,534 M. Kontokurrent-Debi-

toren. Die Dresdener Bank verfügt über eine Reserve von 135,000 A.

und eine Spezialreserve von 284,000 4

London, 17. August. (W. T. B.) Die gestrige Woll- auktion war lebhaft bei festen Eröffnungspreisen. Fremde Käufer operiren mit großer Zurückhaltung.

Die „New-Yorker H Dig. äußert sich in ikrem vom 3. August datirten Wochenbericht über die Tara le fol- grubermaleiee Die Störung, welche durch die Eisenbahnstrikes auf urze Zeit im Geldstande hervorgerufen worden war, ist mit dem Aufhören derselben ges{wunden, so daß in dieser Berichtswoche unun- terbrochen die frühere Abundanz herrshte. —ImGoldmarfkt herrschte während dieser Berichtswoch2 sehr feste Tendenz. Die Fluktuation n des Agios betrugen 3°%/9, zwifhen 5#—5L, mit 54 als Sch(lußnotirung. Die Lethargie, in welhe der Waaren- und Produkten- Markt dur den großen Strike verseßt worden, hat namentlich in der Exportbranche einem lebhafteren Geschäft Plaß gemacht, während die in den Kohlendistrikten Pennsylvanias ausgebrochenen Arbeiter- unruhen nicht dazu angethan waren, die abgekühlte Kauflust für Importen neu anzufachen. Was jedoch das Geschäft nah dem Westen momentan an Umfang verlor, gewann der Verkehr nach den südlichen Staaten, in denen keine Ruhestörung vorkam. Für Brod |t offe war der Erportbegehr zum Theil nah Kontinentalmärkten lebhafter. Nachdem für Baumwolle am Ses Sonnabend eine kleine Avanz er- zielt vorden, verfolgte seit Montag der Markt ununterbrochen wei- chende Tendenz und sind heutige Swlußnotirungen an hiesiger Börse um { C. niedriger als vor acht Tagen. Die Baumwoll-Zu- fuhr in sämmtlichen Häfen der Union betrug seit Beginn der Saison (1, September) bis heute 3,934,542 B. gegen 4,090,883 B. in der Parallel-Periode voriger Saison, eine Abnahme von 156,341 B. aufweisend. Raffinirtes Petroleum war Angesichts der festen Haltung der Rohöl-Märkte während der ersten Hälfte der Be- richtswohe ziemlich fest behauptet, verflaute aber bei reich- liherem Angebot am Mittwoch und verfolgte seitdem weichende Tendenz. Der Waaren- und Produkten-Import während der am 28. Juli beendeten Woche repräsentirt einen Gesammtwerth von 6,217,603 Doll. gegen 6,969,188 Doll. in der Vorwoche, eine Ab- nahme von 751,585 Doll. ergebend. Fremde Webstoffe partizipiren am Gesammtwerth des leßtwöchentlihen Imports mit 1,596,105 Doll. resp. mit 171,877 Doll. weniger als in der Vorwoche, während der Im- port diverser Produkte und Waaren um 579,708 Doll, geringer war Am Waaren- und Produk ten-Export während der am 31. Juli beendeten Woche dessen Gesammtwerth in Höhe von 9,140,795 Doll. gegen die Vorwoche eine Abnahme von 981,110 Doll. aufweist partizipirt Baumwolle mit 8,209 Ballen im klarirten Werth von 480,769 Doll. gegen 1450 Ballen im Werth von 81,300 Doll, in der Vorwoche und 11,586 Ballen resp. 2918 Ballen im Werth von 610,696 Doll, resp. ‘199,940 Doll. in der Parallel-

woche beider Vorjahre.

Verkehrs-Anstalten.

Die „Linzer Ztg.“ meldet: Am 11. d. M. ist der Sonnen - stein-Tunnel der Salzkammergut-Bahn zwishen Traun- kirchen und e SIELO durgeschlagen worden und dadur die Bauvollendung der Betriebseröffnung nahegerückt. Der Sonnenstein- Tunnel ift 1429 Meter lang, somit der längste unter den elf Tunnels der Salzkammergut-Bahn, welche zusammen eine Länge von 3520 Metern haben; er ift zuglei der zweitlängste Tunnel in Oefterreih, da er kürzer ist, als der im vorigen Jahre vollendete Tunnel bet Eisenstein der Pilsen-Eisensteiner Linie (circa 1800 Meter) und län- ger als der Semmering-Tunnel (1408 Meter). Die völlige Fertig- gung des Tunnels foll bis Mitte September dieses Jahres er- olgen. …_ Stockholm, 14. August. Die Eröffnung der Eisenbahn - [linie Orelösund-Flen-Vestmanland soll am 3. September stattfinden.

Berlin, 18. August 1877. Königlich Preußische Lotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der vierten Klasse 156. Königl. Preußischer Klafsenlotterie fielen :

1 Gewinn à 15,000 M auf Nr. 14,464.

3 Gewinne à 6000 M auf Nr. 4694. 57,337. 76,784.

41 Gewinne à 3000 6 auf Nr. 1364. 4333. 5623. 5903. 7024. 10,788. 13,467. 13,552. 13,662. 15,914. 19,330, 22,768. 28,775. 30,046. 31,175. 32473. 33,175. 35,893. 37,334. 39,563. 41,018. 42,826. 43,274. 45,292. 48217. 50,730. 51,609. 51,767. 52,357. 54,710. 55,394. 64,903. 65,185. 67,654. 71,624. 71,852, 75,888. 77,195. 90.1203, 0107, 94,480.

54 Gewinne à 1500 M auf .Nr. 3644. 5367. 10,340. 13,407. 14,838. 16,392. 16,461. 16,725. 16,859. 17,836. 20,352. 21,149. 22,973. 24,644. 28,654. 29.437, 30,722. 30,938. 37,775. 41,821. 41,850. 44/289, 44,728. 45,176. 46,947. 47,888. 48,442. 48,645. 48,671. 49,139. 52,41. 53,511. 55,211. 56,345. 56,924. 57,513. 58,928. 59,214. 60,882. 61,758. 64,362. 66,162. 66,209. 67,414. 68,352. 69,633. 74,126. 76,710. 76,767. 79,303. 80,921. 87,900. 89,128. 93,847.

80 Gewinne à 600 6 auf Nr. 2742. 5026. 5578. 5671. 6747. 7308. 7984. 8103. 8368. 8539. 9128. 10,099. 11,827. 11,920. 13,510. 13,637. 17,398. 23,287. 23,367, 24,619. 24,739. 25,234. 26,802. 30,801. 31,265. 31,916. 37,401. 41,040. 41,838. 42,275, 42,317. 42,961. 43,348. 43,548. 44,859. 45,658. 46,821. 48,347. 51,429. 51,874. 52,103. 52,110, 52,220. 54,033. 54,650. 54,852. 56,797, 59,140. 60,773. 60,936. 61,552. 61,733. 61,997, 65,029. 66,226. 66,944. 66,963. 67,143. 71,671. 71738. 72,422. 72,772. 76,366. 76,855. 79,479. 81,285. 82,052. 85,200. 85416. 87,390. 87,712. 88,308. 89,281. 89414. 89,668. 89/772. 90,765. 93,026. 93,921. 94,458,

Müncen, 16. August. (Allg. Ztg.) Im Bade Reichen - Hall wurde vorgestern die Grundfteinlegung zu der zu crbauen- den protestantischen Kirche in sehr feierlicher Weise und unter großer Theilnahme der Bevölkerung, sowie der Königlichen und Städtischen Bchörden vollzogen. Hr. Dekan und Stadtpyfarrer Buch- rucker von hier vollzog die Feier und hielt die Weihrede.

Nürnberg, 16. August. (C. v. u.f.D.) Die 25jährige Jubel- feier des Germanishen Museums hatte heute ein außcrordent- lih zahlreihes Publikum in den Gärten des Museums versammelt. Nachs dem die Feier um 10 Uhr durch Chorgejang eingeleitet worden war, hielt der erste Direktordes Museums, Hr. Dr. Essenwein, die Festrede. Er erinnerte daran, daß beute die 25. Wiederkehr jenes Tages sei, an welchem Frhr. von Aufseß der in Dreêden tagenden Versamm- lung deutscher Geschihts- und Alterthumsforscher den Plan zur Be- gründung des Germanischen Nationalmuseums, für welches er alle Vorbereitungen getroffen hatte, vorlegte und diese Versammlung ein Comité einsette, um die Vorlage zu prüfen, und damit that- sächlich unter IRETnung des Prinzips die Begründung aussprach. Wenn man auch nicht die Namen der Tausende aufzählen könne, welche seitdem das Werk gefördert, niht einmal Jener, die das Hervorragendste gethan, so sei doch der Dank dargebracht dem Deutschen Kaiser, seinem erhabenen Verbündeten, Bayerns König, allen Deutschen Fürsten und dem Kaiser von Oesterreich, denen ein dreifahes donnerndes Hoh ausgebracht werden möge. (JFubelnd stimmte die ena ein.) Heute stehe man wieder vor einem Abschnitte der Geschihte des Museums, indem man den Grundstein zu einem Flügel des Neubaucs desselben lege, Dieser Neubau sei durch die Mittel ermögliht worden, welhe das Deutsche Reich und dessen Regierung der Anstalt biete. Wenn in den bisherigen Bautheilen Inschriften und Wappen an die Spender der Mittel zu einem einzelnen Bautheile crinnerten, so werde nun des Kaisers und des Reiches Adler an diesem Baue prangen, zum Zeichen, daß Kaiser und Reich hier Bauherren seien. Möge daher in lauten Jubelrufen der Dank sich äußern, welcher abermals dem ‘Kaifer gelte, dem Kaiser und dem Reiche, der Megie- rung des alles und dem Kanzler, welcher des Reiches Geschicke leite. „So festige sich denn {loß der Redner der Stein unter Ihren Meme Engen und unter dem lauten Rufe: Es lebe der Bauherr Deutschlands, Kaiser und Kanzler!“ (Brausende Hoch- rue erfüllten bei diesen Worten weithin die Luft.) Hr. Di- reltor Essenwein theilte hierauf mit, daß eine Anzahl Zu- schriften und Telegramme selbst aus weiter Ferne eingelaufen seien, und verlas dann ein Glückwunsh-Telegramm des Königs von Bayern. Von Ihren Kaiserlihen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin traf nachstehendes Telegramm aus Ostende ein: „Wir senden hnen und allen Festgenossen unseren Gruß und herzliche Wünsche für das fernere Gedeihen des Museums. Friedrich Willfelm. Victoria.“ Nachdem unter den üblichen drei Hammerschlägen der Grundstein gelegt worden war, hielt Hr. Bürgermeister v. Stromer eine Anrede, in welcher er im Namen der Bürgerschaft den Leitern des Museums den wärmsten Dank ausdrückte und mit einem Hoch auf dieselben {loß. Nach Schluß der offiziellen Feier begann um 3 Uhr Nachmittags das von dem Riedelschen Orat.rium-Verein aus Leipzig zur Festfeier veranstaltete Konzert in der Lorenzer Kirche.

Im Friedrich - Wilhelmstädtishen Theater wird eine neue Lecoqshe Operette „Graziella“ vorbereitet, deren erste Auf- führung noch im Laufe dieser Woche stattfinden soll. Bis dahin wird „Die Reise durch Berlin“ mit der „Portrait-Dame“ abwechseln. Die Direktion des Stadt-Theaters hat zu Ehren des Dramatikers „Ludwig Anzengruber“, dessen Werke, „Der ledige Hof“ und „Die Kreuzelschreiber“, au hier vieles Interesse erregt haben, für morgen, Sonntag, cinen „Anzengruber-Abend“ veranstaltet, an weldem vorbenannte beiden Schauspiele unter Mitwirkung einer Kapelle, welcher die Ausführung der zu den Stücken komponirten Musik zufällt, zur Darstellung gelangen werden.

Im Belle-Alliance-Theater gelangt im Laufe dieser Woche ein Schauspiel, betitelt „Die Amnestie“, von A. May, zur

Aufführung.

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