1922 / 260 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Nov 1922 18:00:01 GMT) scan diff

Der lettländische rückgeleyrt un

übernommen.

; Gesandte Dr. Woi Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 31 E i ies ua A L des Neichsgeseyzblatts Teil 11 enthält: Vejandiai wiede

eine Bekanntmachung über den Beitri

I. Nieder\ch lesisGes Steink ohlen\syndi?kat.

der Tschechoslowakei Îebereinfommen über den Eisenbahn-

nun

zum Internationalen frachtverkehr vom 23. Oftober 1€ eine Bekanntmachung, betreffend Aenderung der Prozeß- ordnung des deutsch-sranzösischen Gemischten Schiedsgerichtshofs vom 28. Oîtoder 1922, Verordnung 29. Oftober 1 Verordnung 3. November 1922, eine Verordnung zur Anlage © der Eisenbahnverkehrs- oronung vom 6. November 1 eine Verordnung über die internationale Negistrierung von Fabrik- oder Handelsmarken von i fanntmachung über die internationale Negistrierung von Fabrif- oder Handelsmarken vom 9. November 1922. Berlin, den 15. November 1922. Gesezsammlungsamt.

Uebersicht über di

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Finanzaebar N of Flammkoblen ftnanzgebarung des Reichs.

otéwerte Gottesberg

Fus ohann- Baptista

Hulteshackht Slüdhilf- densbof Nudolf David bendröthe

Nuben Melchior

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les. Kohlen-

Fürstensteiner Menceslaus

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Eisenbahnverkehrsoronung vom )

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Stücffoßlen Würfel, ungew. Würfel, gew.

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zur Eisenbahnvoerkehrsordnung S Tausend Mark

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Einnahme.

Allgemeine Finanzverwaltung: Steuern, Zölle, Abgaben, Gebühren (darunter Neich8notopfer) Scchwebende Schuld. . « NUNoene GQUID. 4 «e Zwangsanleihe .

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November 1922 und

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567 638 633

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77 093 459)

Sumrne der Etnnalme .

Ausgabe. NVerwaltungs8ausgaben GegenreGnung der Einnahmen . UNDIEE Sa as Zinsen für die s{chwebende Schuld Zinsen für die fundierte Schuld

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10/22 mm: gewa schene . ungewaschene .

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 32 des Neichsgeseßblatts Teil Il enthält

das Gejeß über die Fesistellung eines fünften Nachtrags haushaltsplan für das Rechnungsjahr 1922 vom 14. November 1922 und

eine Bekanntmachung über das NReichsgeseßblatt.

Berlin, den 15. November 1922.

Geseßzsammlungsamt.

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Förder, abgesichte

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“64 872 744/481 296 324 Betriebsverwaltungen. E Neich8-Post- und Telegraphenverwaltung : C Deutsche Reichsbahn : Nbhebungen aus der Neihs-

Förder 11, ungesieb. Otber 1, gew. Förder I1, gew.

Kleinkohlen, gew.

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23 563 219

Mithin: Abbebungen aus der Neichs- Pan e A

Summe der Ausgabe . Die \{chwebende Schuld betrug an dis- fontierten Schaßanweisungen am 31. Of- 918 753 261 , 158 484 841 Mithin zu . 602 Ergibt . . . 663 901 997

FKleinkohlen Kesselkohlen Melierte Kohlen Grieß, agaero., unfort. Staubfk. 1, gew. Staubk. 11, gew. Staubk. 1, ungew. . Staub d. Nachw. Schlammkohlen . Anthrazitkohlen .

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86 342 033 567 638 357

PBreufen.

Ministerium des JFnnern.

Der Regierungsrat Fiehn regierungsrat ernannt und als solhec dem Polizeipräsidium in Berlin zugeteilt worden.

Der Oberregierungsrat Dr. Bartels vom Oberpräsidium in Königsberg ist mit Wirkung vom 1. Dezember 1922 ab als erster Vertreter des Regierungspräsidenten an die Regierung in Oppeln versezi worden.

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in Berlin is zum Ober-

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603 633 577

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Schmiedekohlen : Gasfkoblen:

Gas-Würkfel, ungew. .

17 019,— .# ScGulteschacht.

Grbs 1, gew. Grbs 11, gero. . G&rbs 117, gew. Kleine, abges. Kleine, unsort. ( Gasfohlen: (Gas-Stücke ürfel, gew. . (Sas-Würfel, ungew. Gas-Nuß I, gew. Gas-Nuß 11, gew. . (Gas-Erbs 1, gew. . Gas-Erbs 11, gew. Gas-Erbs L11, gew. Gas-(Frbs 10/22 mm, g Gas-{Förder, abges. Gas-Förder, unge/. Gas- Kleine Staub, gew. Staub, ungew.

16 976,— M

a) mit dreimonatiger Laufzeit (bet der ¿Reichsbank disfontiert) . sonstige, mit einer lânge- ren Laufzeit ausgegebene Schaßanweisungen

Für Ausgaben zur Erfüllung von Zablungs- vervflicbtungen in ausländischer Währung in Ausführung des Friedensvertrags von Versailles sind aufgewendet worden . .

Ministerium für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.

Der Tierarzt Dr. Bach aus Berlin ist zum Kreistierarzt Ihm ist die Kreistierarztsielle V in Berlin über- tragen worden.

Gas-Nuß 11, gew. . Gas-(Frbs 10/22 mm, getro. Gas-Förder, abges. « « «

Segen Gottes.

650 669 847

V TUAS .

Nubengrube)

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Gas-Erbs T, ungew.

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um für Wissenschaft, Kunft und Volksbildung.

Der bisherige außerordentliche Professor in der medizi- nischen Fakultät der Univei fität in Halle Dr. Eisler ist zum ordentlichen Professor in derselben Abteilungsvorsteher am Angtomischen Justitut der Universität Halle-Wittenberg, bisherige außerordentliche medizinischen Fakultät Dr. Wetzel zum ordentlichen Professor in dieser Fatultät er- nannt worden.

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Ministeri [109 033 466

Gießerei-Stück ; Stück und Hochofen Brechwürfel . Brechnuß L

Brechnußy II

24 724 M S L : i; : i: Das tatfäGlihe Steuern- usw. Aufkommen bis ein-

pon da ab das Aufkommen na ch Abzug der von den Oberfinanz- und Finanzkassen geleisteten Ausgaben, deren Höhe zwar jeßt noch nit näher befannt,

tatsächlihe Steuern- 1. Oktober 1922 ab ist daher wesentli höher als die Zahlen dieser

\Mhließlih September 1

immerhin aber recht be- Aufkommen vom

G S & M. D. W.© e e.

derjelven Universität

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Koksgrus3 « g A ; : z 2 Die Geldentwertung hat au in der Berichtsdekade die Höhe

der Ausgaben weiterhin gesteigert. führung des Friedensvertragê; Sicherstellung der Volksernährung, gebracht werden; die Abhebungen der Deutic Neichshauptkasse; die durch die starke Preisftei bedürfnisse unverwmeidliß gewordene erneute und bedeutende Besol- die einschließli der den Ländern und Gemeinden NBorschüsse die Neichskasse in aukßer- \orgung8wesen en Steige-

isches Steinkohlensynd i

Ankauf ausländischben Getreides zur iedoch wieder ein- hen Neichêbahn aus der gerung sür alle Lebens-

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Erzgeb. Steinkohlen-Afktienverein Betriebsabteilung

dessen Kosten Gewerkschaft Morgenstern Betriebsabtlg. Morgenstern u. Brückenberga

Bekanntmachung.

Gemäß § 46 des Kommunalabgabengeseßzes vom 14. Juli 1893 (GS. S. 152) wird zur öffentlichen Kenntnis gebracht, den Kommunalabgaben einshäßzbare Reinertrag aus dem Betriebsjahr 1921 bei der Dahme-U(ckroer Eisenbahngesellschaft auf 42000 4 festgeseßt worden ift.

Halle (Saale), den 13. November 1922.

Der Eisenbahnlommifsar. S Be VeantelL

von Arnim

dungsêverbeserung, Anlaß gewäl ntlichem Maße belastet; und für sächli%he

Bürgersch. u.

Altgemeinde Vereinsalüd

ertrauen sd.

daß ver im laufenden Sleuerjahr zu

der inneren Verwaltung. Die rungen und zum Teil Vorgriffen steht ein aus der Gel 8 zu erwartendes höheres Sleuerauffommen gegenüber, das, wenn cu in der Verichtsdekade gegen die vorige bereits ein Mehr von 8,2 Milliarden eingetreten ist, in vollem Maße erst später in die Erscheinung treten kann.

3) Diese Angaben lassen einen S{luß auf das Wirtschaftsergebnis der Betriebäverwaltunagen nicht zuz; bei der Post umfassen sie vom 1, Oftober 1922 ab auch fremde Einnahmen (z. B. Erlös aus Neichs- 1, September 1922 ab auch fremde Aus- Die Abhebungen Peit8bahn sollen, soweit sie niht zu Ausgaben des außerordentlichen Haushalts verwendet werden, im Laufe des Nechnungsjahres durch spätere Äblieferungen gedeckt werden.

Gaspecbstüde MURIUdAe «4 6

Raw liürfel T Was{chwür!el IT Waschknörpel 1 Wasc{knörpel Ix. MWaschnuß 1 NBaschnuß [l . Waschklare 1 .

Maschklare Il. Staubfohlen

Melierte Kohlen RNußfklare l. Stückkoks . Brechkofïs [ NBrech\kof8 TI MBMrechfïofs [lI. Brecbkoks IV . Brechkoksabfall Koksgrus . .

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steuermarfen) Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 48 Militärrenten). der Preußischen Gejeßsammlung enthält unter

Nr. 12376 das Gesetz, betreffend Abänderung des Preußi- hen Geriztsfostengeseßes vom 25. Juli 1910 vom 28. Ok- tober 1922, unter

Nr. 12377 das Geseh, betreffend Abänderung der Ge- bührenordnung für Notare vom 25. Juli 1910 (Geseßzsamml. ) vom 28. Oktober 1922, und unter

Nr. 12378 das Gesetz, betreffend Abänderung des Gesehes, enthaliend die landesge]eßlichen Vorschri | der Rechtsanwälte und der Gerichtsvollzieher vom 21. März 1910 (Geseßsamml.

Berlin, den 15. November 1922.

Gesezsammlungsamt.

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Deutscher Reichstag. 967. Sizung vom 15. November 1 (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *).)

Präsident Löbe eröffnet die Sizung um 3 Uhr mit der der chilenischen Regierung für

achmittags 3 Uhr.

ten über die Gebühren

EITTTL F! FELTELFES L T L T FFLTTTETI E

Oktober 1922). Mitteilung, daß der Vertreter die gestrige Kundgebung des Reichstags aus Anla) des Erd bebens den Dank der chilenischen Regierung übermittelt hat. uf der Tagesordnung steht zunächst die erste Beratung des von sämtlichen Fraktionen mit Ausnahme der Kommunisten über Abänderung des &olonial- und des Auslands- Das vorgeschlagene Zwischennovelle (Hewaltlschädengeseßen Kleidungs-

2. Delsntker und Lugauer Werke.

Gewerkschaft Deutschland Gewerk|chaft Gottes Segen Betriebsabteilung Deutschland |_ f Vereinsglück | Hedwigshacht

Gersdorfer

Vertrauen- iy j Die von eute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 49

der Preußischen Gese

Nr. 12379 eine Bekanntmachung des Textes des Preußi- hen Gerichtskostengeseßes, der Gebührenordnung für Notare sowie der Landesgebüßrenordnung für Nechtsanwälte und Ge- 1, Dezember 1922 an geltenden

A) 1) o 2 / : A eingebrachten Gesetzentwurfs Verdrängungs-, des

\hädengesezes vom 2. Juli 1921.

ung enthält unter

Gaspechstücke . . Mußitide. . » « Erhöhung i\hläge zum Ersaß von Hausrat und stücken festgeseßten Höchstgrenze von für die Auszahlung der Entschädigung bestimmten Barquote

von 60000 44 nach Maßgabe

rich!svellzieher in der vom Waschwürtel T Mciicbwürfel TL 2Wa1chknörvel 1 Waicbknörpel I1 . MWaschnuß 1

PWa!cbhnuß Il SWascbflare l WWa!|chklare II Staubkohlen

ssung, vom 31. Oktober 192 Berlin, den 15, November 1922. Geseßsammlungsamt.

1 ortschreitenden Geld- sowie eine Anpassung bestimmier Termine und

entwertun / Die Höchstgrenze

Fristen an die oberschlesischen S soll auf 500 000 4 erhöht werden. Der Gesetentwi

chadensfälle.

rf wird in allen drei Lesungen ohne Aus- rache erlediat und unverändert endgültig angenommen.

Es folgt die Interpellation des Zentrums, betreffend die Not der deutschen Wissenschaft.

Abg. Dr. S reiber (Zentr.): pellation ist bekannt. ja gern gesehen, wen ôrtert worden wäre. {aft sind aber so groß, Nöôte jeden Tag

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s ets 4 16 E. Oamiihes. eutîches Reich.

Der Neich3rat versammelte sich heute zu einer Voll- sigung; vorher hielten die vereinigten Ausschüsse für Volks- wirtschaft und für Haushalt und Rechnungswesen, die ver- einigten Ausschüsse für Haushalt und Rechnungswesen und für innere Verwaltung, die vereinigten Ausschüsse für Haushalt und Rechnungswesen und für | für Seewesen, die vereinigten Aussch{üse für 2 und für Rechispflege, der Ausf Ausschuß für Verkehrswesen Sißungen ab.

Dresdener

des

Die in der Bekanntmachung vom 28. April 1920 (Neichs3- anzeiger Nr. 91) und vom 29. September 1920 (Reichsanzeiger enthaltenen allgemeinen und Sonderbestimmungen gelten au für die vorgenannten Brennstoffverkaufspreise.

Berlin, den 15. November 1922.

AktiengesellsGaft Neichskohlenverband. Loeffler.

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Staati. Werke Der Wortlaut unserer Inter- ischen Lage hätten wir es finem anderen Tage er- hen Wissen-

Angesichts der polit n der Gegenstand an Die Nöôte und Sorgen der deuts ( daß sie gerehten Anspruch daraur hat, diefe ) utragen. Die Neichstags8- ¿raGe lber di

MWohnungsEnot, dite

arte Stüde fewnfel . .. Waschwürfel T .

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# am heutigen Tage vorz r und mehr zu eine n dieser Tribüne die

swirischast, der Ausschu

Anf NolTemirischaft S N E brvel IL für Nechtspflege sowie der

MWaschklare Staubkohlen « -

der dur Sperrdruck hervorgehobenen Reden

*) Mit Ausnahm M E e loite wldenrueben 1k

ter Herren Minister, die

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Not der Kriegsopfer, die Not der Kleinrentner, die Not des Winkers schildern hören, und so kommt heute au neben der Not der Bolkswirt}chaft ie Not rer Wissenschzait ¿zu Worte. Es ist unumgänglich, uns über den Niedergang unserer geistigen Kultur anszusprewhen. An den NAchstag ist über die ernste Lage der deutshen Wissenschaft in leuter Zeit eine ganze Neihe von Vorstellungen und Eingaben gelangt. Charakteristisch war, daß im Frankfucter Meßamt mitten iu einer Auestellung der

Industrie ein Schreiben mit dem eigenartigen ergreifenden Titel „Die T G, LeE E OET t arin ; Vonticlsl anb 1 of

Not der wissenschaftlihen - Forshung in Veutschland® verteilt worden ist. Wir stehen vor einex geistigen Berarmung, die mit

Besorgnis erfüllen muß. Ich fehe davon ab, auch die der deutschen Kunst vor Ihnen zu entrollen; im gleichen Zusammenhange wäre auch auf die Verfallsersheinungen in der deut!den Presse hinzuweisen. Ich fschiebe alles aber für jeßt beiseite. Lehre und Forschung leiden gleihmäßig, in den Geistes- wissenschasten roie in den Naturwissenscßaften. Unsere Forschungs- institute haben einen fo großen Ausgabeetat nah der persönlichen und fächlichen Seite hin zu tragen, daß tür die Forschung selbst nichts mehr übrig bleiot. Zu allem kommt noch die große Materialnot, in- folge deren die exverimentelle Wissenschaft niht mehr in der Lage ist, ihre Forschungen zu betreiben. So kann das Institut für experimentelle Therapie in Frankfurt «a. Main überhaupt nicht mehr weiterarbeiten. Gi Mikro)kop, das 1918 100 000 4 kostete, kostet neuerdings 44 Millionen Mark. Das Kilogramm Quecfsilber, das noch vor einem Jahr 300 bis 400 A kostete, hat jeyt bereits einen Preis von 25000 #. Der Redner führt Stellen aus einem entspre{enden Artikel des Geheimrats Wassermann an und fährt fort: Es handelt sich hier niht bloß um den Niedergang der Laboratorien, sondern um den Niedergang deutscher Weltgröße und deutschen MWeltruhms. (Sehr richtig!) Hand in Hand geht damit auch der

größter Not

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Nückgang der deutschen -Bibliotheken, die doch die Zentral- werkitätten deutscher Kultur, gewissermaßen die geistigen Hochöfen unseres Landes sind. Die Jahre von 1914 bis 1918 haben unendlich große Lücken in die Sammlungen gerissen. Ausländi|che

Bücher {ind kaum noch ershwinglih. Ein englisches Wert über die Vererblichfcit von Augenkrankheiten kostet 80 000 4. Würde eine

Bibliothek dieses Werk anschaffen, so wäre damit „die Hälfte ihres Etats sofori erschôpit. (Hört, hört!) Dazu Tommen die

für Heizung, Beleuchtung, Einbände usw., und

großen Ausgaben , ung, d l vers{lingen einen großen Teil der Summen, die

diese Sachkoiten

für die Beschaffung wissen|chaftlicher Literatur überhaupt vorhanden sind. In der Versammlung deutscher Bibliothekare ist festgestellt

die Bibliotheken einen Nükichritt gemacht haben ungefähr

auf das Jahr 1900. Gleichzeitig findet. eine starke Abwanderung deutscher Privatbibliotheken ins Aueland statt. So sind, die Biblio- theken des Nechtsgelehrten Gierke und einer medizinischen Auto

Maldever ins Nuéland gegangen. Hand in Hand damit geht ein Hückgang

worden, daß

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der wissenschaftlihen Bücherproduktion. Gerade jeßt müßten wir deutsche Sdeen in. das Ausland \trômen lassen, daher ist der Niedergang der Bücherprodufktion gleichbedeutend 1mt dem Rückgang des deut|chen An- sehens und der moralischen Erobecungen im Ausland. Vie1 zu wenig wird in der Oeffentlichkeit beachtet, wie sehr unsere Hochschulen an wissen|caftlichen Lehrfrätten und an Nachwuchs Veangel lecden. Ein Teil der besten Kräfte geht in die Privatindustrie ab.

Die Industrie ann sie: allerdings gebrauchen, denn die Indusirie il von etnem ge-

wissen Hochstand der deutschen Wissen|chast abhängig, ader dicjer Hochstand wird durch den Mangel an Nachwuchs abge|hwächt. Früher

fonnten die Privatdozenten aus ihrem Einkommen noch, Opier für For|chungszwedcke bringen, das ist heute niht mehr inöglic). Entweder muß der Privatdozent sich aus einem testen Grwerbsberu| unterhalten und fann die Wissenschaft nur im Nebenamt betreiben, oder der Staal muß den Privatdozenten ein Cxristenzminimum gewähren. Die bayerische Kulturpolitik ist darin vorbildlih vorangegangen, und im preußishen Abgeordnetenhause ist von meinem Freund Lauscher auch ein Antrag auf Befsserstellung der Privatdozenten gejielt worden. Nicht nur Studenten, jondern auch Privaidozenten erwerben jeyt ibren Lebensunterbalt durch Handarbeit bei Kanal- un (SFitenbahnbauten, in Bergwerken usw. Die Anlworten auf einem Fragebogen ergeben ein ersütterndes Bild, wie die Privatdozenten sich dur rperliche Arbeit ernähren müssen und trotzdem ihre Kinder uünterernährt sund. Die wissenschaftliche Arbeit ist durch die Lage nicht nur der Privat- dozenten, sondern au der anderen Hochschullehrer schr erjchwert. Ver deute Gelehrte hat sich immer mit Îdealismus durhgetämpst und einen Teil feines Einkommens für die wissenschaftliche Ardeit geopfert. Der Stolz der deutschen Wissenschaft war immer der Idealisinus der deutihen Gelehrtenfamilien. Der Gelehrte in dielem Sinne von ehemals is nicht mehr vorhanden. S D

Sven Hedin hat gesagt, der

wissenschaftliche Mittelstand in Oesterreich sei zertrümmert, derjenige : / Y T e) L, H laos Gail ohror in Deutschland diejer Zertrummerung naße. Unie Dochichullehrer

können heute nicht mehr gleichzeitig der deutschen Forschung dienen. (Sehr richtig!) Erswert wind die Pilege der deuten

MWissenschajt durch die neuere Erscheinung der Werkstudenten, die aus förperlicher Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten müssen. Nach aht Stunden körperlicher Arbeit kann man nicht mehr bis in die Nacht hinein wisjenschaftliche Arbeit betreiben. Gewiß, der deutsche

Student geht nicht unter, aber die wissen|chastliche Arbeit an der Hochschule wird durch den Werksiudenten gelähmt. Au unjer deutihen Museen, so das Germanische Museum in Nürnberg,

die deutsche Bücherei in Leipzig, das werdende deutsche Museum

in München sehen in größter Sorge der Zukunj\t entgegen, auch bei i hnen verzehrt allein der Perfonaletat und der Sachetak, wie bei den Bibliotheken, alle vorhandenen Mittel. Die

3

gleihe Not hat das wissen]chaftlihe deute Verlegertum betroffen.

Die Folgen des Niedergangs der Wissen]chaft treffen aber nicht bloß unsere Hochschulen, jondern auch die Volkéschulbildung, die Lehrerbildung. Gine weitere schwerzlichste Folge dieses Niedergangs ist das Schwinden des ftullurclien Nuêtau|ches mit dem Auslande. Unsere deutsche Wissen|chafît braucht das Ausland, jeßt aber haben wir auf Grund der Valutaentwidlung

auf der ganzen Front den Nückzug antreten müssen, und das gilt, wie für die Protessoren, fo auch für die Siudierenden. Wie ist zu helfen? Die Neichsregierung muß eine ganz bedeutende Crhöhung der Etatstitel vornehmen, die der deutschen Wissenschaft dienen. Das Neichsministerium des Innern muß auf das Neichsfinanzminifterium einwirken, damit dieses seinen ablehnenden Standpunkt nahprütt. Die Notgemeinshaft der deutschen Wissenschast muß eine sehr beträchtliche Erhöhung der Zuschüsse erhalten, wenn sie auch für die Zufuntt fruchibar gemacht werden soll. Der Handarbeiter muß fich darüber tlar sein, daß es auc eine Valuta der geistigen Arbeit gibt,

und daß er an der Steigerung dieser Valuta das allergrößte Inte1esse hat. Wenn die geistigen Kräfte verkümmern, tif die deutsche Industrie verloren.

nimmt das

Lur Beantwortung der Interpellation

Wort der Staatssekretär S chu lz: Die Darlegungen des Borredners ent- beben mi der Notwendigkeit, auc meinerseits auf die Notlage der Wissenschait näher einzugehen. Die ertien Ursachen dieser Votlage reichen in die |chweren Kriegsjahre hinein. Wenn es an Brot und Kleidung fehlt, so muß an weniger dringlichen Dingen gespart werden, und dazu konnten furzsichtige Leute au Ziel und Arbeit der Wissenschaft rechnen. Erfreulicherweise hat aber das Kulturbewußt- sein des deuten Volkes das verhindert. Als die Gelehrten ih über die Ursachen der Notlage und die Mittel der Ab- hilfe klar zu werden begannen, kam eine Deputation ins eichs- ministerium des Jnnera. Die MNeichéregierung ging bereit- willigst auf die voigebrahten Wün!che ein, und es. fam zu der Organisation der Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft, die auf ebaut ist. PVät dem bald

dem Grundsay der Selbstverwaltung auigeb n b. geschaffenen organisatorischen Apparat allein konnte aber die Not- gemeinschaft ih1en Aufgaben nicht genügen. Die Hauptsache hat das das Reich geleistet indem zunächst 20 Millionen Vark im Etat von allen Varteien bewilligt wurden. Diese Summe wurde îm Haushalt ir 1922 verdoppelt, und dur cinen Nachtragsetat wurden weitere 40 Millioneu Mark otordex i t E E U 8 2ufammenarbeit ging sowohl mnnerha er Notgemeinscha|st wie auc mit den amtlichen Stellen befriedigend vor sih. Der Reichstag ist durch drei Mitglieder in dem Apparat vertreten. Die Haupt-

arbeit ift ebrenamtli5, fo daß für vie Verwaltung nur etwa ein Prozent erforderlih ist. Bis zum 31. März d. J. find bewilligt an Driuckunterstützungen 10,7 Millionen, für Beschaffung von Apparaten und Mateciai 5,9 Millionen, an Stipendien für Forscher usw. 12 Million, zusammen 17,8 Millionen Mark. Dazu famen noch Auégaben für die Kaiser - Wilhelin - Geiellschaft, zur Beschaffung ausländilcher Literatur usw. Es wird alles auigewendet, um mit mögli wenig Geld möglichst viel zu erreiben, aber alle Vor- ans{läge und Bemühungen versagen immer wieder. So find allein die Drucfpreise von 900 Prozent im Jahre 1920 bis zum 7. Oktober 1922 auf 25870 Prozent gestiegen. Daß das Ministerium des íFnnern für die Notgemeinschaft segenéreich gewirkt hat, wird von der Wisseu)haft anerkannt. (Der Nedner verliest ein darauf fich be- ziehendes Schreiben.) Auch auf dem Naturfors{ertag in Leipzig ist anerkannt worden, daß durch das Eingreifen des Neichs enf= \Geidende Hilfe gebracht worden ist. Den einmal beschrittenen Weg weil forst die Gefahr unwider-

darf das Neich nicht wieder verlassen,

bringlicher Verluste entsteht. Die Notgemeinshaft hat nun’ weitevs gehende Wünsche in einem Schreiben an das Neichêmin'sterium ges

Für 1923 werden insgesamt 200 Millionen Mark gefordert. Das Neichäministeriuum des Innern ist für die Wissenschaft bemüht, soweit es die finanzielle Lage gestattet. Das Neich arbeitet noch%) zusammen mit den Ländern für die Erhaltung der wissens

schaftlichen Einrichtungen. Die Notlage der Privatdozenten erfennen nit die Sache des Mewes,

außert.

wir an abex es ist

sondern die der Under, hier zu helfen. Den Werkstudenten stehen wir mit Sympathie gegenüber, fle stellen eine ép- freulihe Wechselwirkfung zwishen Kopf» und Handarbeit dar.

Für die „Studentenhilfe“ hat das Reich ein Darlehn von 15 Mils lionen Mark zur Beschaffung von Lebensmitteln und außerdem der Darlehnsfasse der „Studentenhilfe“ 30 Millionen Mark zur Ver- fügung gestelli. Das deutsche Museum in München darf troß unserer \chlechten Finanzlage nicht unvollendet bleiben. Die Anregung zu steuerliden Erleichterungen für die geistigen Arbeiter werden wir an das Finanzministerium weiterleiten. Es ist auch versucht worden, eine Notgemeinschaît der deutschen Kunst zu schaffen, aber nicht recht geglüdt. da die Verschiedenheit der Individuen und auch der: einzelnen

Eunstarten die Organisation erschwert. In der Musik fehlt es aa Nachwuchs. Das deutsche Schritttum ist in Notlage, weil es ihm an Nebenarbeiten fehlt. Gerhart Hauptmann is ciner von den Glüdlichen, aber andere Denker und Dichter leiden Not. Für die Notgemeinschaft der deutschen Kunft haben wir 20 Millionen Mark im Etat bereitgestellt; wir hoffen

damit die deutsche Kunst löten zu können. So sehr die wissens {haftlichen Gesichtêépunfte in ihrer Beziehung : zu den wirtschaftlichen gewürdigt werden müssen, so wenig ist es doch berechtigt, die Frage nur vom Standpunkt der Nüblichkeit zu beurteilen Wir haben es mit der Gesamtheit der deutschen Kultur zu tun, und da hat Deutschs land gegenüber der Geschid:te besondere Verpflihtungen. In den gegenwärtigen trüben Zeiten ist es um jo notwendiger, die Leuchte der

deuten Kultur der Welt zu erhalten, und deshalb schbließe ih mit

UCuUilii Lo L: S L

dem Wunsche, daß zur Erhaltung des deut)hen Wissens und Könnens, Sa O C A T I L

zur Erhaltung von deut!cher Kunst und Wissenschaft alle Faktoren,

Negterung, Parteien, Wissenschaftler und Künstler weiter so eins

trächtig zusammenarbeiten möchten wie bisher. (Beifall.)

Ein Antrag des Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.) auf Be \vrehung der Jnterpellation wird genügend unterstüßt. Auf Vorschlag des Präsidenten wird die Befsprehung am Donnerstag stattfinden und die Sizung abgebrochen.

Nächste Sizung Donnerstag, 2 Uhr (Liquidationsschädens geseß; Besprechung der Jnterpellation über die Not der deutschen TWissenichast; Forlsezung der Beratung einer neuen Geschästss ordnung). Schluß 6 Uhr.

YBarlamentarische Nachrichten,

Der Ausschuß des Reichstags für das Luftyer« febrégeseß fiellte in seinec gestrigen Sißung zunächst den Bes richt über dieses Geseg fest. Sodann wandte sih der Auss{uß dem Verkehr mit Kraftfahrzeugen zu, insbesondere der Frage der Hafts vflicht. Von seiten der Negierung wurde gegenüber einer zwang8s weisen Versicherung und einem zwangswei])en Zusammenschluß der sämtlichen Automobilbesitzer darauf hingewiesen, daß dann gerade die vorsiGtigen Fahrer für die Noblinge die Kosten tragen müßten. Auf Anfrage aus dem Aus\huß betonte Ministerialdirektor Bredow, daß es wünschenswert wäre, die Ansicht des Aus {usses darüber zu hören, ob die Behörde verantwortlich fontrollieren solle, ob eine vorsriftsmäßige Versicherung vorliege, um fo die Bes völkerung zu schüßen oder, ob man sih mit Strafvorschristen oes gnügen folle. Cine amtlihe Kontrolle würde zweitellos eine geroisse Vermehrung des Beamtenapparates zur Folge haben. Gegen eine folhe Vermehrung wurden aus dem Ausschuß lebhafte Bedenken geltend gemacht. Hierauf vertagte der Ausichuß die weitere Beratung. Geheimer Nat C on z e vom Reichsjustizministerium sowie Ministerial direftor Bredow wiesen auf bie Notwendigkeit hin, zunächst die Frage der Haftpflichtsumme möglichst bald zu regeln. Der Aus\c{huß beschloß, diese Frage heute nah Wöglichkeit in Gestalt eines Jnitiativ= antrages zu erledigen.

Sn der gemeins{a\tlihen Sizung des wirtschafts- und des finanzpoliti(chemAus1chusses des vorläufigen

Neichswirtschaftsrats gab gestern ein Vertreter der Reichsregierung die Note vom 13. No vem b er an die Nevyarationskommission bekannt. Die Mitglieder der

Ausschüsse gaben laut Bericht des „Nachrichtendüros des Vereins

deuticher Zeitungsverleger" ibrer Genugtuung Ausdruck, daß der ! e . ' V c " ,

äFnhalt der Note im wesentlichen mit den Vorschlägen des Neich3s

wirt scaftsrats übereinstimmt. Die Erörterung wandte sh der Frage zu, welche Maßnahmen in der _ Zwischenzeit getroffen werden fönnen, bis die Antwort der Neparationss fommission eintrifft und das von der MNegierung vor- ge\chlagene große Programm in Anariff genommen twerden fann. Vertreter der Arbeitnehmer, der freien Berufe und von der Reichsregierung ernannte Mitglieder forderten, daß die

2wischenzeit nicht untätig verbracht werde, wiewohl anerkannt wurde, daß während der schwebenden Verhandlungen feine umwälzende Tätigkeit entjaltet werde könne. Es wurden zwei Vorschläge gemacht, erstens zur Stüyung der Währung kleinere Mittel banktechnischer Natur anzuwenden, die, wenn sie nit durchgreifend helfen, so doch den weiteren Sturz der Mark aufhalten können, zweitens die Preis- steigerung im Inland nah Möglichkeit aufzuhalten, um die An- 1leihung der Kausfraft der Mark im Inlande an ihre Kaufkraft im XYuelande in der Zwischenzeit zu vermindern, weil daduth die Höhe des Slabilisierungsfkurjes wesentlih mitbestimmt wird. Es wurde einstimmig besclosjen, den erstgenannten Vorschlag dem Arbeits aus\{chuß für die Währungsfrage zur Ausarbeitung zu überweisen.

Jn der Beratung über die Hintanhaltung der Preis- steigerung im Inlande wurde von einem Arbeitgebervertreter des Kohlenbandels mitgeteilt, daß eine Erhöhung der Kohlenpreife um ciroa 331 Prozent, die auf eine Erhöhung der Löhne auf 5d Prozent zurückzuführen ist, und der Gütertarife bei der MNeichseisenbahn, beab- tigt sei. Von Vertretern der Arbeitgeber und Arbeitnehmer der ndustrie und der freien Becufe wurde hervorgehoben, daß die Preise für Urstoffe verkehrépreisbildende Faktoren für die gesamte Wirtschaft. seien und ihre Erhöhung im gegenwärtigen Augenblick äußerst ge- fährlih sei. Auch die Arbeitnehmer müßten sih bei ihrer Lohn volitik darüber flar werden, daß höhere Löhne dann keine höhere Kau}kraft und also keinen Vorteil bedeuten, wenn sie aus der Inflation bezahlt werden. Dadurch würden nur die Geldzeichen vermehrt, deren Gesamtwert sich gleichbleibe. Von einem im beseyzten Gebiet heheimateten Arbeitgebervertreter und Arbeitneßmervertreter der Sndustrie und der Eisenbahn wurde dem entgegengehalien, daß die Hebung der Kaufkraft nicht auf Kosten der Lebenshaltung der arbeitenden Klasjen gesehen könne. Ein Arbeituehmer habe hente