1922 / 261 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 17 Nov 1922 18:00:01 GMT) scan diff

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meinden (Gemeinteverbänden) neue Autgaben zuwiese, die Beteiligung

des Neiches an den Kosten geseßlih geregelt werden sollte. Nunmeh wird dieler Paragraph dahin geändert :

Das Neich darf den Ländern oder Geraeinden (Gemeinde- verbänden) ucue Aufgaben nur zuweisen, wenn es gleichzeitig sür die Bereitslellung der erforderlichen Mittel Sorge trägt. Was unter neuen Ausgaben zu verstehen ist, entscheidet sich nah dem

ck S: G 9 J s ( Stande vom 1. April 1920,

Bisher gab das Nei den Gemeinden und Ländern Vorschüsse ¿ur Bestreitung der erhöhten Besoldungen tür Beamte und Angeitellte unter der Voraussetzung, daß die Erstattung dieser Vorschüsse erfolgen follte, sobald die Mehreinnahmen aus den Reichsfteuecanteilen dies eslatten. Ntunmehr sollen statt der Borschüse „Zuschüsse“ des

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eis gewährt werden, und zwar sollen diese Zuichüsse nah den « Vereinbarungen der Ausschüsse des Reichsrats mit der BNeichs- regierung 795 vH der Mehrbefoidungen betragen, die über das fogenannte Altgehalt hinausgehen, das bis zum Oktober 1921 gezahlt wurde Der übrigbleibende Nest von 25 vH soll einen logenann.enu Sparfamkeitéfakior bilden und die Gemeinden und Länder peranlassen, die Zahl ihrer Beamten und Angestellten allmählih abzubauen. In den Ausschüssen wurde mehrfah verlangt, daß auch für die Geistlichen vom Reih Zuschüsse gewährt werden follten. Die entiprehenden Anträge wurden aber abgelehnt mit Yück-

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fit darauf, daß die Nechtéveriäilnisse zwildben Staat, Reich und Kirche noch der gesetzlichen Regelung harren. Die Ausschüsse |{lagen deébalb lediglich eine MNejolution vor, worin der Neichsrat es aus- spricht daß er in Anbetracht der Finanzlage der Länder es für nötig r Länder

für die Bezüge der Geisilihen in entspreender Weile be- \ teiligt, wie bei den Beamten und Angestellien der Gemeinde. Vit Rücksicht darauf aber, daß eine finanzielle Yegelung

der Lage der Geistlihen in den Einzellandern qegen-

wäi tig noch nicht überall zum Abschluß gelangt ist, sieht der Reichsrat

von einer Cinbeziehung in das Geseyz ab, in der Bouausießzung, daß

eine entsprechende Beleiligung des Neiches demnächst durch ein be-

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bält, daß daa Reich sich an den Mebraufwendungen L 9

sonèderes Nerchtgesetß sichergestellt wit0.

Auch die Frage der Fortdauer des Sperrgesetzes

fam in den Ausschüssen zur Beratung. Die Vusichüsse haben sich

mit der RNeicheregierung dahin geeinigt, daß das Speizaeiet noch bis

zum 1, Apru 1926 in Geltung bleiben joll. Die Wün!che aus Ab-

änderung dieses Geseges wurden zurüczestellt mit Rücksicht auf eine Srfkflärung der Regierung, daß nie bereit lei, das Sperxrrgeletz noch auf eine Anzabl von Jahren weiter bestehen zu lassen und balomöglichit eine

Novelle einzubringen, die den Wün1ichen der Einzelländer gerecht werden soll. Bezüglich der Nückerstatiuung von Ausgaben der Ge- metnden und Gemeindeverbände sür Kriegswohlfahrtszwecke hat sich die Regierung in den Ausschüssen bereit erklärt, den (Gemeinden und Geinetindeverhänden, deren Forderungen festgestelit find, die ent- sprechenden Summen, soweit sie uoch nicht getilgt sino, auf Antrag bar zurückzuerstatten. Dabei foll fein Unterschied agcmadt werden für Forderunaen, ür die schon Anleihen "ür Rechnung des Meicls aus- genommen worden sind, und für solche, sür die noch keine langriistigen Anleihen autgenommen worden find. Mit den S1adtslaaten jollen besondere Vereinbarungen getroffen werden. Dieje Grklärung wurde bon der Negierung gestern im Plenum des Neichsrats wiederholt.

In ¿wei Fällen bat sich eine Uecbeieinstunnung zwischen Reich und Lândern nicht erzielen lassen. § 43 der Regierungovorlage sieht vor daß von dem Aufkommen der Krastsahrzeugsieuer die Länder zu- sammen 90 vH exhalten. Die eine Hälite des Gesamtanteils ist nach der Bevö!kerungézahl, die andere nach dem Gebietaumfang zu ver- teilen. Wenn nun ein Land eine Fahrzeugfsteuer einsührt, jo sind ihm auh die weiteren 50 vH zuzuwelsen. Die Aus1chüsse haben dieje Bestimmung dahin geändert, daß das volle Auf- fommen der FKrafttahrzeugsteuer ohne jegliche Bedingung den Ländern zu überweisen ist. Hiergegen e hob Preußen wie don im Au8!huß, so auch in der Vollversamm!ung etrheb- liche Bedenken, weil in Preußen bereits eine Fahrzeugsteue vorgelegt worden ist. Der preußi\he Antrag, die Negierungéyo1lage wieder herzustellen, wurde von der Vollversammlung mit 36 gegen 13 Stimmen angenomuen. Streitig blieb jerner eine Vor\hrif! in Y 9, der die Frage regelt, unter welchen Voraußetzungen Gemetude- steuerordnungen erlaffen werden können und diese für aewisse Fälle von einer Genehmigung durch die Neich#regierung abhängig machen Die NeichKregierung ist berechtigt, gegen den Grlaß einec Steuer- ordnung Ein)pruch einzulegen und tann unter Ümständen die CEnt- {eidung in leyzter Instanz dunh den Neichsfinanzhof berbeitühren lassen. Nun ift streitig, ob durch die Einlegung des Etnspruchs seitens der Neichstfinanzverwaltung das JInkiafltreien der betreffenden Steucerordnung fuspendiert wird oder nicht. Der Neichsfinanzhof hat ch anf den Standpunkt gestellt, daß der Ein! pruch keine auf- shiebeude Wirkung hat, während das thüringi|che Oberverwaltungs- gericht entgegengetegter Ansicht isl, und dieser Ansicht hat sich die MNeichsregietung ange\chlossen. Dagegen haben sich die Aus\chüsse des Meichsrats au! den Stanopunkt des Reichsfinanzhofs gesteilt und die au!shiebende Wirkung des Cinfpruchs autgeschaltet. Wahrscheinlich wird die Reichsregierung in dieiem Punkt eine ODbppelvorlage macben, so daß 1chließlih der Neichstag die Entscheidung hat. Die Ausscbüsse des Neichsrats schlagen schließlich noch zu dem „Finanz- ausgleichägescß“ eine weitere Netlolutton folgenden Wortlauts vor:

„Wenn auch die Regierungsvorlage die finanzielle Notlage der Länder und Gemeinden mehr als bisher zu berücksichtigen sucbt und auch der Reichsrat durch Aenderungen an dem Entwurf diejer Not- lage noch%d weiter Necchnung getragen hat, so kann doch bei den geacmvärtigen wirtschaftlichen und gelolichen Verhältnissen nicht übe1sehen werden, ob die hier geschaffene Grundlage auareiht, um Länder und Gemeinden lebenssähig zu erhalten. Die im Interesse der Selbständigkeit und Selbstverantwortlichkeit der Länder und Gemeinden grundsäßlih zu *fordernde Wiederherstellung ihrer finanziellen Selbständigkeit konnte mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse noch nicht verwirkliht werden. Dieses Ziel ist nur zun erreichen dur möglicbst weitgehende Ueberlassung großer Steuern an Länder und Gemeinden unbe!|chadet der reichsrechtlien Normierung in den Grundsätzen zur )elbständigen und selbstver- antwortliche" Ausscböpfung und individuellen Anpassung. Wenn der Reichsrat gleihwohl! dem Geseßentwurf seine Zustimmung erteilt, so geschieht es in der Vorauescßung, daß auc die jeßige Negelung nur als vorläufige anzuschen ist und unter dem Vor- behalt der Geltendmachung ieiner weitergehenden Forderungen für einen endgültigen Finanzausgleich.

Der Gesegentwurf wurde mit ben beiden Resolutionen von der Vollversammlung nach den Beschlüssen der Ausschüsse an- genommen. E 4 x

Der Reichsrat genehmigte sodann den Gesehentwurf über das deutschpolnische Abkommen, betreffend Teilung des ober- [Glesiihen Knappschafts vereins, und eine Erhöhung er Erwerbszlosenunterstüzung, die am 20. November in Kraft treten soll, Ein Antrag Sachsens, ihr rücckwirkende Kraft bis zum 1, Oktober zu geben und zugleich die Familien- zuschläge weiter zu erhöhen, fand keine Unterstüßung. Da der Referent M'inisterialdirektor Frick keine Angaben über die Höhe der Säge im einzelnen machle, kann darüber hier nichts weiter berichtet werden. Dasselbe gilt von dem Geseh- entwurf, der die Zuständigkeitsgrenzen des Gewerbe- gerichts- und des Kausmannsgeriht3gesetz es wesentlich

Der Reichsrat nahm die Ne verständnis mit der Regier? gerichtliche Tätigteit der Gewerbege ivurde ferner der Höchstbetrag der Darlehnskassensd 100 Milliarden und die. Tage- und Ueb»rnachtungsg Dienstreisen der Reichsbeamten um 75 vH.

rinanzen der Ander 111d Gemeinden wird weiter Vorsorge dadur

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erhöhte aher getroîten, daß die Ueberweisung von Steuern möglichst bald nach enr tir Bie dem Einlaufen in die Neichskasse erfolgt. Den Ländern sollen die Erträge aus der Fsrperichaîts- und Einkommen- steuer nah Maßgabe des tatsächlihen Aufkommens in mögli Ffurz zurüdliegender Zeit überwiesen werden. Es wird bestimmt, daß die Anteile der Länder an beiden Steuern mit drei Viertel des Autkommens eines jeden Monats mit Ablauf des folzenden Monats fällig werden. Ferner sollen die Lasten der Länder möglichst erleihtert werden. § 52 des jetzigen Geseues ent- hielt die Bestimmung, daß, wenn das Neich den Lndern oder Ges-

Die Ausfuhrmindestpreise sind geändert für: sublimiert (durhweg) und für Salmiakgeist ) der Schweiz. durch die Aupenÿiandelsftele Chemie

in Wern W.

C af ( f fs Rd Ger Neichstaag. Sißung vom 16. November 1922, Nachmitt Zeriht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger *).) Löbe eröffnet die Sizung um 21/, Uhr. Entwurf eines Geseßes zur Verminderung tajten des Neichs aus der Geseßgebung über die x 1 , m É C. das Ausgleichsverfahren erjailles

Entschädigung Friedensvertrags ohne Aussprache an denselben Ausschuß, der die Novelle zu den Gewaltschädengesezen becät. Das Haus jsegzt die des Zentrums, issenschaft, fort. L Mol es (So);

Fnterpellation der deutschen

Besprechung

Wissen ist Macht, und Wissen haft zat Wilhelm Liebknecht

Dieser Aus|syruch berocist steis vor der Wissenschaft gehabt hat und gerade die Arbeiterscha!t empfindet es als einen be- weren Schlag, wenn jeßt die Wissenschait leidet, deny sie wird dadurch in harte Mitleiden1chaft. gezogen, die Not der Wissen- indert den Aurstteg Intervellation Marx freudig Staatsésefretàrs die Wissenschaft ist der Wiederbau nicht bloß 'des geistig auch des wirts{hafc!ihen Lebens unser Wissenschaft, so bekommt das zuerst die Vol?agesundheit und damit die ganze Industrie zu spüren. [ pflicht unterer Großindustrie geweien, die ÎJnstitute und Forschungs- ien, namentli die naturwifsen|chaftlichen, vor dem Am leyten Sonnabend hat in Berlin bei einem Abendessen in der japanischen Bot\chaft der japanische Stinnes Hos!

bildungsschule in Berlin seiner

den hohen Mespekt, den die Urbeiterschaf

8 Broletariats. uns auch die Antwort

o!fes undenkbar. eine Ehren-

zerfall zu bes-

2 Wissenschaft insbefoudere für die Chemie, angekündigt, daß er weitere 300 Millionen Mark und dazu noch einen Beitrag von 50 Millionen Mark- für die allgemeinen Zwecke der deutshen Wissenscha\t stiflen wird. (Lebhafter Das hat der japanische Stinnes für die deutsche Wisjen- Wenn mir von dem, was die deutschen Stinnesse dafür getan babcn, nur sehr wenig bekannt ist, fo liegt das seibstveritändlick meiner Unkenntnis. Carnegie haben in Amerika längst dieser (Fhrenvflihr genügt. Ist deutihe Großindusirie Gon so verarmt, daß sie sich vom Aus1aud be- schämen lassen muß? Auch von Sc{1oeden sind fortgesetzt große für die in Not geratene deulsche Wissenschaft hergegeben worden. zindustriellen, wo bleiben die Banken, die im die neuen Reichen, auf die deutide Schibo- kratie ist doch für diese Zwecke nicht zu rechnen, dieje gibt !iebec sür ein Theaterbillatt 20 000 4 an den Billetthändler, sie ftistet unaus- gesetzt für den roben Borxfkfampf Preije bis zu 200 0009 4! der Forshungeinstitute ist schon fo groß, daß es selbst an Verjuc8- hen und Mäusen, zu mangeln beginnt; in Dahlem vorhandene Tiere weil nit cinmal mehr die Futterkosten aufgebraht werden fönnen. Bejont ers betlagonéêwert ist es, d jo wer leiden muß, zuma! heute, wo von ibren Uuterjubungen die Heilung des Krebses erwartet wird Neben die Not der For\bungsinstitute tellt f Forscher 1nd der Bibliot hekon, muß das ganze Volk denflih gibt man Milliarden aus sür die Nei®&wehr, aber nih1 auf ihr, fondern auf der deutschen Wissenschaft beruht bie deutsche Bildung Wena die Herren von der Volksparrei das Ziel der

haft getan.

e Nockefeller und

bleiben bei uns die Gro (Gelde s{hwimmen ?

tieren, sogar an F

die wenigen halb verhungert,

die nöntgenforschung ebenfalls

[ung gerät ins Stocken. die Notlage der Geht die Wisseu]chast zugrunde, so wirtchaftlichß und

und Kultur. Produktionésteigerung nicht die Arbeiter allein in Ansyuch nehmen, sondern thre kapital- f die Wissenschaft zu Die Universitäten sind leider ein Hort der Neaëiion. Hat doch der Ausschuß der Berliner Studentenjchaft gestern die Be- Hauptmann-

kein charafterfester Deutscher fei. Studentenschaft ist

industriellen Mitglieder

unterstützen.

Hauptinann Nepublikaner (Hört ! hört ! links). Proletariat gierung nicht den wissensha1tlichen Instituten möglichst s\teuer!rei ohne den wissen|chatlih niht gearbei Der Ausbreitung ‘des Alkloholis8mus elbst aber tatenlos zu, sie muß ih erst von der Entente Maßregeln gegen den Alkodolkonsum vorschreiben lasen.

t werden ftann ? t die Megierung

den Nlfobol,

Gegen die Not der Aerzte kann Vergejellsihaftung der Heilkunde Abhilte schaffen. Arbeiterschaft wird alles aufbieten, um die Wissenschaft zu erbalten, denn Wissenschaft und Arbeiterschaft gehören zusammen. so wird die Arbeiter|ha\t mit . ihren bescheidenen Witteln für die Wissensha[t eintreten, die Macht ist (Beifall bei den S Abg. Dr. Strathmann (D. Nat): In Frankreich ist man immer noch bemüht, die deutsche Wissenschaft und Kultur herabzuseuen Dabei ift es unseren (Gegnern selbst in sieben Jahren nicht gelungen, uns auf dem Gebiet der chemi'hen Wissenscha|t auch nur zu erreichen, Staattbilfe Shemie verliehen

der frühere

die bürgerliche Gesellschaft,

und in den Staub zu ziehen.

Die englische Farbstoffindustrie niht gedichen. Siebzehnmal ift derx

Nobe "preis für

ausdrücklich

Ministerpräsident, wissen\caftlichem gegangen sind. Deutschland Forschergeistes der unfer Volk durhdrungen hat, groß geworden. Die entscheidenden Gntdeckungen auf dem Gebiet der Chemie, z. B. bet den Anilinfarben, find in Deutschland gemaht worden, nachdem Jahrzehnte lang die Die wissenschaftlichen Forschungen Haben auch der Landwirtscha}i die große Steigerung der Erträge er- möglicht. Die biochemishen Entdeckungen Liebigs haben besonders deutschen medizinischen For|chungen find

methodiiche

Forscher daran gearbeitet babea.

beigetragen. weliberühmt, Behring und Chrlich. vorgegangen ,

o, ] Ueberall ist Deutschland metho®i1ch wissenfchattllich

__ Schwierigkeiten Institute, , deren

wissenshaftlißen NaGwuVBses agte, brau®e ih ni&Gt - zu viederholen Daß bu die - Worllludenlen die Kos rbeiter mit den Handarbeitern in Berührung kommen, 1k

durchaus erwünscht, aber ein Student, der - sdwere Törperli Arbeit verrichtet, kann- nicht - genügend Energie auf das Studium verwenden. Im ganzen - wird in dieser Weise die geistige Arbeit unseres Nachwuchies geshädigt. Die französishe Revolution hat die Académie française au/!gehoben , allerdings entstand sie wieder Die russishe MNevolution. hat den Gelehrtensiand unter den Handarbeiterstand heruntergedrüdckt. Die deutiche Revolution hat auch zu einem Abbau der geistigen Kultur geführt. E muß etwas gegen die Not der Wissen\cha{t geschehen. Die 40 Millionen des laufenden Gtats werden t tommenden Jahr entsprechend der Geldentwertung auf eine halbe Milliarde erhöht werden müssen. Auch die Reparattionéfonmi)fion fann nicht das dium auf fich laden, uns die Mittel für unere geif!ine Kultur zu versagen. Jch kann eine pessimistische Austassung des Abg. Moses über die Leistungen der deutschen Industrie für di Wissenschaft nicht teilen. (Nut links: Was hat ste denn geleistet ?) Das eignet sid nicht alles zur Mitteilung in der Oeffentlichkeit, (Heiterkeit ) Die Papierindustrie hat z. B. viel für die Wissenschaft geleistet. Die wissen|chaftlihe Arbeit Einzelner wird durch den ers

\chwerten Bezug von Büchern gehindert. Warum ollte nicht

o

Die BVeifümmerung der Laboratorien bedeutet die Verlümmerung der demtiden Snduftrie. Die Arbeit der Laboratorien bedeutet Biot sür die Arbeiter. Der frühere Reichskanzler hat ja gesagt: Zuerst Brot für das Volk, dann NReparationen. (Beifall rechts.)

Abg. Dr. M oldenhauer (D. Vp.): Es sind uns heute und gestern |ehr werivolle Vorlesungen gehalten worden. Ich darf mi daher auch angesichts der Ge]chaftslage ‘Heitei keit links) um so eber kur; fassen. Gegen den Vorwurf des Abg. Moses, daß die Vertreter der deutschen Wissenscha!t Neaktionäre seien, muß ih die deutschen Professoren in Schuß nebmen, allerdings gehören sié noch nit zu denen die vor der Straße ihr Haupt beugen. (Unruhe linfs ) "Vox den Werkstudenten und hrem Fdeal'amus muß man den Hut ziehen aber ein Ideal ist natüriih der Werlstuden: niht. Der Vorwurf des Abg. Moses gegen die deutshe Industrie i ungerecht, ib bin bereit, das Gegenteil sciner Behauptung jedem Kollegen jedere zeit privatim zu beweilen. Bis jeßt ift in der Industrie Gebesreudigs feit dagewesen. Diese privaten Mittel werden aber niht immer fließen, ihre Ergiebigkeit hängt von der Konjunfk!ur ab. Dem Leiter der Notgemeinshafrt, dem Staatsminister Shmidtbonn müssen wie den grögten Dank zollen (Beifall). Aber wenn diese Notgemeinschaft weiter fommen soll, muß ihr die Hilfe von Staat und Reich noch weit reihlicher zugewendet werden. Da ift es mit den 40 Milliouen vom Neich nicht getan. Dem Volke und dem Veichäitag ruse ih in Umdeutung auf die Wissenschaft mit Hans Sachs zu: Veiachtet mir die Meister nicht! (Beifal bei der D. Vp.).

Abg. Dr. Schü king (Dem.): Es gilt im deutshen Volk als eSte nationale Gesinnung ein einßeitlihes Kulturbewußtsein zu 1casfen. Wenn an den deutschen Universitäten Pläye frei sind, follen wir uns freuen, wenn die studierende Jugend aus andern Ländern zu ns kommt. Die Pflege der deutihen Wissenichaft lag ursprünglich bei den Fürsten und Höfen und ging von da erft allmählich aut den Staat über. Das wilhelminische Zeitalter erneuerte diese alte Ein- rihtmg; die Kaifer-Wilhelin-Gefellschaft trug einen slark höfischen Einsch1ag. Auch späterhin hat der Staat den übecwiegenden Eins fluß auf die P°ege der Wissenschaft ausgeübt und so mittels bar veriindert, dai aus dem Volke seibst jene Förderung der Wissenscha¡t hervorging, wie fie in Amerika usw. in gewaltigen S*iftungen und dergl. ih manifestiert. Jenes Verhäitnis hat es

mit sich gebracht, daß geute auh- die deutshe Wisseuschaft in die Notlage des Staates und des Meiches hineingezogen worden ist. Es fehit uns heute noch an politisher Kultur in Deutschland. Ich be- flage mit Dr. Moses als ein teauriges Beispiel des Mangels an politischer Kultur das Verhalten der Berliner Studen!enscha{t im

Punkte der Hauplwann-Feier. Das Ausland versteht diese Er-

\cheinungen nicht. Wir ovrauGen Kulturpolitik, und dazu brauchen

wir die Mitarbeit der Universitäten in weit höherem Grade, als sie bisher geleistet worden ist. Wir müssen Kulturattachés in das Ausland entsenden; für ihre spätere Verwendung brauchen wir nicht zu bangen. Solange nicht die Universitäten der deuten Jugend

einen gan; andern Geist einhauchen, wird auch der deutsdhe Obers lehrer niht von seinem viesa j engen Houizont losfommen. Von der mächtig aufstrebenden slawi]chen Nufe wissen wir bis jegt bei uns fehr venig, es genügt nicht, sich mit ihrer Literatur vertraut zu machen. Vas Arbetiterrecht 1st an den devtschen Universitäten bisher viel zu sehr zurückgeireten. Vas völkerirechtlihe Seminar in Kiel steht vor der Schließung, wenn nicht 250 000 4 beat werten, Das Porto für Bücherpakete ist unershwinglich geworden,

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Die Steuerfreiheit für den von naturwissenschaftlihen Forschungs instituten benötigten Alfohol ift mit vollem Het verlangt worden, Das „Freie Deutsche Hochiiitt" in Frankfurt a. Main befindet si in ärgster Notlage. Druckkosten, Buchbindecpreise sind ins Tausende fache und darüber hinaus gestiegen. Zu diesen Lasten teht das Ges halt des Professors in keinem Verhältnis. Viele Professoren kämpfen heute mit Nahrungs8sorgen. Jin Ausland wird schon füx deutshe Gelehrte gesammelt. Besonders schwer - ist die Notlage der Privatdozenten. Früher {on wußte man niht, wovon sie lebten, beute kfönnen sie nicht mehr leben und stehen un- weigerlih auf dem Ausflerbeetat. Bei der Notlage der Studenten handelt 2 sich um Unterlafsung8sünden früherer Zeit. Man hat feine Studentenheime gegründet, wohl gab es aber Korvshäuser für beimitcelte. Studenten. In Schweden gibt es landsmannschaftliche Studentenbeime. Warum haben die Städte nichts für die Studenten getan, wahrend sie doch Nathäuser mit Türmen bauten, die nie jemand bestieg. 85 vH aller Studenten haben heute nicht das Gxistenzminimum. So sozial segensreib das Werkstudententum ist, so ist es leider heute don so, daß das Studium von deg Werkstudenten nur im „Nebenamt" befueben werden kann. Vors - mittags sind die Hörsäle leer, Abends gefüllt. Wir wünschen eine fröhlihe Jugend, darum b!utet uns das Herz, wenn wir seben, ivie unjere studenti)che Jugend hart arbeiten muß. Die ausländischen Studenten müßten für den Besuch unserer Hoh}culen in Goldmark zahlen. Die reichen Leute bei uns müssen wir darauf binweisen, daß sie mehr für die Wissenschaft tun müssen. Aber auch der Staat muß mehr tun. Die Position für die Notgemein)chaft ist auf wenigstens 500 Millionen zu erhöhen. Das Ausland muß über die Not der Wissenschait bei jeder Gelegenheit unterrihtet werden. Auch das wird dazu beitragen, die Fesseln des Versailler Vertrags zu |prengen. (Beifall.)

Abg. Dr. Beyerle (Bayer. Vp.): Meine Partei {ließt fch

bon ganzem Herzen der Interpellation des Zentrums an. Bayern legt Wert darauf, daß die Kulturpolitik “in erster Linie von deu Ländern getragen wird. Bayern ift in der Unterstügzung der Privats- dozenten führend vorangegangen. Eine Fülle deut]chen Idealiimus ist tn Bayern in wissenschaftlihen Schöpfungen verkörpert, ich erinnere nur an das Deutsche Museum. Redner empfiehlt weiterhin das Ostsz Curopa-Institut în Breslau und das Nömisch-Germanijche Museum in Mainz zur besonderen * Unterstüßzung durch das Reich. Gestern und heute ist hier, so fährt Nedner fort, das hohe Lied der deutichen Wissenschaft gesungen worden, es handelt sich dabei nicht um Lohn tampfe, fondern um das Existenzininimum. (Beifall)

(Fortseßung in der Ersten Beilage.)

verbrauch aufgezehrt Troy der großen Opfer, - die deutsche wissenschaftliche schritten vielfa nicht mehr halten, und der Austau!chverkehr Ausland wird immermehr vermindert. ezablung geistiger Arbeit steht heute in großem Mißverh der Bezahlung der Handarbeit. |

Zeit\chriiten mit dem

] : eit. Gewiß foll diefe nicht herabgesetzt werden, aber die geistige Arbeit ist doch woh! kuiturell (öher zu be-

*) Mit Ausnahme der durch Sperrdruck hervorgehobenen MNeden

erhöht. Auch hier war Ministerialdirektor Frick Neferent.

rren Minister, die im Wortlaute wiedergegeben sind.

Verantwortlicher Schriftleiter: Direktor Dr. T yr o l. Charlottenburg, Verantwortlich für den Anzeigenteil: Der Vorsteher der Geschaftsstelle

Rechnungérat Mengering in Berlin Verlag der Geschäftsstelle (Mengering) in Berlin. Druck der Norddeutscen Buchdruckerei uad Verlagsanstalt,

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Berlin Wilhelmstr 32.

Scchs Beilagen

(eins{ließlid Börsenbeilage und Warenzeichenbeilage Nr. 100 A u. B)

und Erste, Zweite und Dritte Zentral-Handelsregister-Beilage.

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Pruÿ gelteud. Die Beschlußfassung über den Antrag wurde vertagt,

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: Sr ft e Beilage enu BNeichSanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Verlin, Freitag, den 17. November

1922

_— (Forlseung aus dem Hauptblatt.)

Abg. Heydemann (Komm.): Nur ein Zufall ist es, daß die Not der geistigen Arbeiter hier zur Sprache gekommen ist. Wäre der Negierung nicht ein Malheuc passiert, so hätte diese Debatte nit statlgefunden. Dabei haben wir aber aus allem nihts heraus- gehört, was die Hungernden satt mate. Geistesarbeiter wie Hand- arbeiter sind in gleicher Weise Opfer des Kapitalismus mit feiner perlogenen Kultur, von der jeßt auch der letzte Firnis abfällt. Es ist alles faul, es ist überfaul im Neich des Vaters Ebert. Es ist endlih Zeit, daß dem geistigen Mittelstand durch Taten geholten wird. Die Hyänen des kapitalistishen Schlachtfeldes dürfen fich nit länger an seinem Elend mästen. Was gedenkt die Negierung dagegen zu tun, daß Männer, wie Toller und Crich Mühsam, im Gefängnis fiten müssen? Wir stehen der Lage der Studenten völlig vorurteilslos gegenüber. (Ruf rechts: Na! Na!) Herr Schreiber hat wiederholt zur Linken gewandt gesagt, auch die Panranldter müßten Verständnis für die Not der Kopfarbeiter aben. An welche Handarbeiter hat er da gedaht, etwa an die- jenigen, die in den grünen Heften des Zentrums geschrieben haben, daß die Achtung vor der Ueberzeugung anderer Teufels- werk sei? Wie kann Herr Schreiber den Handarbeitern, die im Klafsenkampf stehen, Verständnis für die Not der Wissenschaft avicehen? Die berrshenden Klassen sollten nur ihre Steuern rihtig zahlen, dann fönnte die Not beseitigt werden. Man singt „Fre! ist der Bursh® und predigt die voraubfezungslose Wissenschait, aber die {charfmacherischen Professoren haben sih bis zum Speichel- Tlecken gebeugt vor den Generalen und Wilhelm Il, Der Abg Kahl bat als Prorektor der Universität einen Erlaß nah dem anderen gegen die Freiheit der Wissenschaft erlassen und die „Frei- siudentischen Blätter“ verboten. Bei der Mechterstedter Vordaffäre, beim Nathenau-Mord usw., überall find antirepublikanische Studenten dabei, troßdem wollen wir der Not der Studenten steuern helfen. Studenten sind es, die in der technishen Nothilfe die Streikbreher stellen. Die fkapitalkräftigen Kreise sollten gesetzlih gezwungen werden, Geld für die Wissenschaft zu geben. Wir verlangen völlige Freiheit für die Studenten, unentgeltliche Lel;rmiitel für die armen Studenten und Beschlagnahme der Ver- bindungéhäuser für andere Zwecke. Kommen wird der Tag, wo die Pörperliche und die geistige Arbeit über die Ausbeutung und die Lohn- \klaverei triumvhieren und diejenigen aus ihrer Herrschaft vertreiben werden, die glauben, das Nad der Weltgeschichte rückwäris drehen zu fönnen. Wir wollen den wintscaft!ihen Individualismus ausrotten durch den Sozialiämus und den Sieg der kommunistishen Idee. (Beifall b. d. Komm.)

Abg. Weamann (Parteil. Komm ): Der Krieg hat mit der obje!tiven Wissensclaft autgernäumt, alle Nedner haben nur an die puiuivilegierte Wissenschatt gedacht. Der Nachwuchs wird für diese Wissenschaft gedri!lt, und er wird immer geringer werden und sih auf die fkapitaläfräftigen Kreise beschränken Wir verlangen aber auch für die Arbeiterkreise den Zugang zur Wissen- saft, sonst würden Sie Recht damit behalten, daß sich die Wissenschaft im Abbau befindet. Durh das Zu- sammenarbeiten von Kovyfarbeitern und Handarbeitern in der Andustrie halten \ch große Fortscritte ergeben. Die russiice Nevolution hat nicht die Wissenschatt zertrümmert. Maxim Gorki und andere hochsiehende Intelleltuelle symyathisieren mit der Sowiet- regierung. Der deutsche Staat hat {were Unterlassungésünden an der deutschen Wissenschaft begangen. Eine Menge Instrumente von Zeisf in Jena, an denen die deutsche Wissenschaft Mangel leidet, hat die russishe Negierung, die angeblih alles geistige Leben tot\chlägt, arefauft. Die Vorbedingung für das Heil der Wissenschaft ist die “richaffung des Kapitalismus.

Jm Schlußwort für die Juterpellation führt der

Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.) aus: Die Debatte hat eine er- es Vebereinstimmung der Aufjaffung über die Not der Wissen- daft ergeben. Leider \ceint der Gentus der Wissenschaft nicht in diesem Hause zu walten; wäre er hier, würdz er sich eines Läcbelns über die geringe Teilnalwe der Mitglieder an dieser Debatte niht erwehren têônnen. In einen weiteren Ausfü brungen weist Yedner besonders auf die Notlage der Aerzte und Necbts- anwälte hin und wünscht, daß bei der Ausfübrung der sozialen Gesetze die. Nechtsanwälte herangezogen werden. Auf Mäcenatentiîm könne man nicht rechnen, denn Raffke, dieter Typus unserer Zeit, babe Tein Verständnis für Kunst und Wissenschaft. Sollte sch aber nit ein reider Mann in Veutichland finden, der das gefährdete Goethe-Haus in Frankfurt am Main vor dem Verfkaut bewahrte ? Die Einigkeit in dieser Debatte habe erfreuliderweise gezcigt, daß alle Parteien si gegenseitig unterstüßen und tragen wollen in der Fürsorge für die deutsche Wissenschaft. (Beifall.)

Damit ist die Juterpellation erledigt.

Die Abgg. Koenen (Komm.) und Ledebour (Unabh.) be- anfragen, morgen auch die Anträge gegen die Auslieferung der italienischen Anarchisten Chezzi und Vacci auf die Tagesordnung zu

V Ho ch (Soz.) wendet dagegen ein, daß keine Regierung da sei, die sih dazu äußern könne.

Der Antrag wird gegen die Stimmen der Kommunisten und eines Teils der Sozialdemokraten abgelehnt. (Lärm bei den Kommunisten.)

Schluß nach 7 Uhr. Nächste Sißung Freitag, 2 Uhr (Anzeigensteuer; Geschäftsordnungsberatung; Novelle über Ges werbe: und Kaufmannsgerichte).

Parlamentarische Nachrichten.

Im Neichstagsaus\cchuß für Wohnungs8wesen wurde gestern der Geseßentwurf über M ietershug undMiets- einigungsämter weiter beraten. Zur Verhandlung stand ein Antrag des Abg. Kuhnt (Soz.), wonah der Vermieter nur dann berechtigt sein foll, auf Aufhebung des Miet s verbältnisses zu Îlagen, wenn für ihn aus besonderen Gründen ein fo dringliches Interesse an der Erlangung des Mietsraumes besteht, daß auch bei Berücksichtigung der Verhältnisse des Mieters und seines künftigen Mitverhältnisses die Vorenthaltung eine {were Unbilligkeit für den Vermieter darstellen würde, Die Absicht des Vermieters, den Naum felbst in Gebrauch zu nehmen oder ihn Angehörigen zum Gebrauch zu überlassen, soll nach dem sozialdemokra tischen Antrage die Aufhebung allein niht rechttertigen. Auch foll der Erwerber eines Grundstücks erst drei Jahre nah dem Erwerb des Grundstücks das Necht haben, aus dem oben angeführten Grunde die Aufhebung des Mietsverhältnisses zu fordern, es sei denn, daß er das Grundstück im Wege der Dane Res zur Ver- meidung des Ausfalls einer {für ihn auf dem Grundstück ein- getragenen Forderung erstanden hat. Ueberdies soll auf Aufhebung des Mietsyerhältnisses erst dann erkannt werden dürfen, wenn fest- steht, daß der Micier in den Besiß von Crsaßräumen gelangt, die sciucu bisherigen Wohn- und Geschäftäverhältnissen entsprechen. Gegen den Antrag machte sih auf Seiten der Rechten sowohl wie des Zentrums und der Demokraten in der Diskussion starker Wider-

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weil die Mitglieder des Zentrums dur eine hindert waren.

Fraktions\sitzung bes

läßt. Gleichzeitig wurde beschlofsen, einer auf den 6. Dezember ein- hutgesetzes.

zuberufeuden außerordentlihen Generalversammlun des Grundfapitass auf 100 Millionen Reichs- mark vorzuschlagen.

Die Stadt Mainz kat \ch laut Meldung des ,W. T B.“ infolge der starken Nachfrage nach der 7°%/ Mainzer Stadts- anleihe ent\chlofsen, eine weitere Anleihe von 40 000 000 4 zu begeben, welWc hinsiGtli4 Verzinsung, Tilgung und Sicherung in gleiher Weise ausgestattet is wie die bisher begebenen 100000 000 4. Auch diese 40 000 000 4 werden von dem unter Führung de hauses Mendel#sohn & Co., Berlin, stehenden Kon]jortium zum Ver- Der Verkaufpreis beträgt zunächst freibleibend 95 vH.

Die FInteressengemeinsch{Gaft deutscher Kaftkao- und Schokoladefabriken G. m. b. H. (Ideka), Dreêden, für Kalkaoerzeug- nif se (Ladenverkaufspreise) vom 16. November 1922 ab wie folgt geändert worden sind: Kafkaopulver stark entöôlt, 2800—3600 4 wer 1 kg, Kakacpulver schwach entölt 3600—4400 4 per 1 kg, Vanille- \chofolade aus fester Masse, 40/60, 285—295 4 per 100 Vanilleshokolade 50/50 320—330 4 per 100 g, 90/50 390—375 per 100 &, S{hmelz;schokolade, bitter, 60/49 390 bis Milchschokolade 390—410 # per 109 -, Milchnußschokolade 390—410 4 —410 #4 per 100 g, Creme-

iterberatung des Mieter} Reichstagsaus\chuß verkebr8geseß führte feine Beratungen über die Abs / verkehr mit Kraftfahrzeugen betreffend, fort. Es waren verschiedene Anträge eingebraht, so ein Anirag der Abgg. Schumann (Soz.) und Schirme r- Vresden (Soz.), wona die Zulassung nur unter der Vorausseßung erfolgen darf, daß der Halter des Kraftfahrzeuges für das Fahrzeug und, falls das von dem Halter selbît geführt wird, auch für den F reihende Hatftpflichtversiherung abges{lossen hat. Auch soll nah dem gleichen Antrage der Reichsverkehrsminister mit Zustimmung des Neichsrats und eines Ausschusses des Neichstags über die Dauer der von Kraftfahrzeugen im Juteresse der

g dieCrbhöhung

des Gesetzes, den

ahrzeug nicht rer eine aus-

kauf gestellt.

täglichen Nuhezeit der Führer Verkehrssicherheit Anordnungen treffen.

Der wirtschaftspolitische Ausschuß des Reichswirtschafts3rats hielt heute eine Si

gibt bckannîi, Richtpreise

Vorläufigen

Schmelz\c{okolade Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

amt ist das Erlöschen der Maul-

und Klauent]euhe vom Schlahhtviehhofe in Leipzig am 14. November 1922 gemeldet worden.

410 4 per 1909 g, \chokolade 390—410 4 per 100 g, per 100 g, Moktaschokolade 50/50 390 schofolade 290—310 4 per 100 g.

Budapest, 16. November.

Dem Reichsgesundheits

r. (W. T. B.) Wohenauêweis des Königlich ungarisHen staatlihen Noteninstituts . November 1922 (in Klammern Zunahme und Abnahme im BVer- gleih zu dem Stande am 3l. Oktober) in taufend Kronen : Metall- Noten der Oesterreihi\{-Ungarishen Bank 18 227 314 (Zun. 1060), Postsparkassennoten 1 367 906 (Zun. 132), Banknotennahahmungen 16 591 (unverändert), Weh 31 833 762 (Abn. 185 136), 1 849 679 (Zun. 121513), Vors{hüsse an den Staat 12 000 000 (un- sonstige Aktiven 23 631 559 (Zun. 6 077 486), Notenumlauf 67 934 531 (Abn. 2070 401). Giro- guthaben 8 066 354 (Zun. 2 877 633), (Zun. 5 316 761).

Kopenhagen, 16. November. Nationalbank in Kopenhagen vom 11. November (in Klammern der Stand vom 4. November) in Kronen : (228 298 571), 232 943 (47 (232 208 162), Notenumlauf 439 740 995 (466 117 201), Dekungsverhältnis 53,0 (49,9) vH.

Stockholm, 16. November. Schwedischen Neihsbank vom 14. November (in Klammern der Stand am S8. November) in Kronen : Ergänzungsnotendeckung

say 14 740 (Zun. 132), Hande! und Gewerbe.

In der nächsten Woche finden Vollbörsen klaut Meldung des „W. T. B.“ in Berlin am Montag und Donnerstag statt. Am Dienstag, Freitag und Sonnabend werden nur Devisen und Noten Der Metall- und Produktenverkehr findet wie bisber statt. Am Mittwoch (Bußtag) bleibt die Börse für jeden Verkehr ge-

im Ruhrgebiet „W. T. B.“ aus Essen: Die Betriebslage im Ruhrgebiet war in der abgelaufenen Woche in jeder Nichtung befriedigend. \ûr Brennstoffe als auch andere Güter angeforderten leeren offenen Wagen konnten ohne jeden Ausfall gestellt werden. - Die Anforderung von bedeckten Wagen an der Nuhr war noch hoh die Eingänge an Kartoffeln zurück, Industriegebiets in weitem Umfange gededckt ist. an leeren bedeckten Wagen von der Nuhr an die Kartoffelversandgebiete niht mehr den biéherigen Umfang batte, so waren infolge des niedrigen Eingangs an beladenen Wagen dieser Gattung die Bestände noch nicht so hoh, daß der Bedarf voll gedeckt werden fonnte. Es besteht jedoh die Aussicht, daß sich in kurzem die Gestellung von bedeckten Wagen fühlbar bessern wird. wurden in der vergangenen Woche im arbeitstäglichen Durchschnitt einschließlich der nachträglih bestellten Wagen 23 539 Wagen (ge- rechnet zu je 10 6) angerordert und auch gestellt.

fel, Warrants und HDandpsand

Effekten 2283 (Zun. 164),

sonstige Passiven 12 810 752 Verkehbrslage h g (W.T.B.) Wochenauîstveis der Sowohl die - : s E Goldbestand 228 290 241 (4 509 591),

Silberbestand l h ; dagegen gingen da offenbar der Bedarf des Wenn auch die Abgabe (W. T. B.) Wochenaus8weis der

Metallvorrat 274 087 700 D G 783 333 520 (794 477 967), davon Wechsel! auf Inland 317 830 314 (323 909 411), davon Wecbsel Notenumlauf 551 224 827

(273 939 172),

Ausland 38 359 154 (566 443 077), Notenreserve 121 950 573 (106 435 267), guthaben 177 029 044 (175 581 924),

(47 793 252),

Für Kohlen, Koks und Girokonto-

(Höchitgestellung

Wagengestellung für Koble, Koks und Briketts

D FhntBSgoite : urchsnittsgeitellung am 15. November 1922:

Wasserwelle,

M, Niederschläge ganzen Zufiu

des Nheins zu Anfang voriger Woche nur langsam ab, so daß die Wasserstandsverhältnisse Die Verschiffungen sind denn namentlih baben neuerdings wieder be- deutende Tranêporte in engli\hen Koblen für die süddeutshen Eisen- Die Leistungen an den Kippern der

| Ober|chlesisches Yevier Anzah! der Wagen

Ruhrrevier für die Jahreszeit denkbar günstig sind, ziemlih umfangreich,

bahnen ab Notterdam eingesegt. Le Duiésburg:-Ruhrorter Hâren betrugen 25 583 (24 212) t; stofumschlag in den private

Nicht gestellt .

Nhetnhäfen bezifferte sch auf 5671 in den Zechenhäfen der Kanäle auf 26 602 (28 186) t werftäglih.

Roheisenpreise erfahren laut Meldung des „W. T. B.“ in Anwendung der festgelegten Kurs- und sowie unter Berücksichtigung der inzwi!chen eingetretenen 6 erhôöhungen und der Steigerung der Fabrikationskesten tür das dri Monatsviertel des November (16.—23 ) folgende Erhöhungen: aut 143 365 4, Cu-armes Stahleisen um 48 122 auf 110173 4,

am 14. November am 195. November

Koksklausel Speisefkfette. 15. November |

: mber l Infolge der andauernden Knappkeit gingen die reite abermals um 150.4 per

Die heuti Hämatit um 48 | E auf 142697 Æ Gießereiroheisen I Gießereiroheisen ITT um 30831 auf 110 103 .4, Siegerländer Stahl- um 33638 auf 110 994 .Æ, Gießereiroheisen (Luxemburger Qualität) um 3v 903 auf 105 465 .4, Ferrosilicium (10 0/0) um 958 765 auf 165 014 4, Temper- coheisen um 49 586 auf 141 005 4. deutscher

Die Preise sind zurzeit 958—1137 4 Intolge der hohen Preise und der Unsicherheit der Marktlage war die Natrage sehr Die Preise gingen im Einkiang mit Devisenfkur!en zurück, Die amerikanis Hen Fettwaren- Pakerforderungen wurden heraufs Preisc nominell. S p e ck. Vorräte knaxp. Preise jest.

—— M. Margarine.

ver Pfund, nah Qualität. =— Sch{ch malz.

um 26714 auf 102034 #, Spiegeleisen um beute plözlih wieder anzuziehen. märkte waren sehr fest und die Cisengießereien (Gießereiverband), Düsjeldorf, hat laut Meldung des „W. T. B.“ mit Wirkung ab 16. November die bestehenden Preite für Bau: und Maschinenguß um 30 vH plus 40 4 je Kilogramm, für Handelsguß um 50 vH erhöht.

Der Aufsichtsrat der Verein3bank in Hamburg be- {loß laut Meldung des „W. T. B.* das derzeitige Kapital von 129 Millionen Marï Stammaktien auf 250 Mils lionen Mark Stammaktien zu erhöhen durch Ausgabe von 129 Millionen Mark Stammaktien, von denen 50 Millionen Mark den alten Aktionären im Verhältnis von fünf zu eins mit Dividenden- berechtigung ab 1. Januar 1923 zu einein nochch festzuseßenden Kurse . anzubieten sind, und 75 Millionen Mark Stammaktien mit 25 vH Einzahlung ebenso wie die außerdem neuzu schaffenden 100 MillionenMarkVorzugsaktien mit eintachem Stimmrecht und 25 vH Einzahlung an ein aus den Kreisen der Verwaltung zu bildendes Konsortium zu überlassen sind mit der Verpflichtung, sie nicht weiter zu begeben.

Die Generalversammlung der Walter Hoene A.-G. hat die Erhöhung des Kapitals

Berlin, 16. November. Großhandels- preiseinBerlinimVerkehrmitdemEinzelbandek, offiziell festgestell: durch den Landeéverband Berlin und Branden- burg des Neichsverbands des Deutschen Nabru

Preise verstehen sich

L. B)

ng8miitelgroßhande!a,

Gerstenflocken, j lose 273,50 279 00 #4, Gerstengrütze. lofe 273 50-—? floden, lole 264,75—266,00 A, Hafergrütze, lose 265 Hafermeh!l, lose —,— H, Kartoffelstärkemeb] Maisflocken, 1ose —,— bis —,— 4, Maisgrieß 2 Maismeh! 223 25—224,50 Æ Maispuder, lose 317,00—320,00 A,

—,— bis —,—, glas. Tafelreis 299,00—444,00 4, Reiêmehl, lose 235 00—239,00 4, l 249,00 .4, Ningävtel, amerik. 1099,00—1385,00 M, etr. Aprikosen, cal. 2600,00—2981,00 .4, getr. Birnen, cal. 1364 00 is 1582,00 .4, getr. Pfirfiche, cal. 1174,00—1589,00 4 396,00—536,00.4, Korinthen, 1921 Ernte! 359 fiup. carab., 1921 Ernte 784,00—973 Ernte2182,00-2659,00.,4, M füße1756,00—2053, 00 4, Kaneel1934 00— bis 2032,00 4, schroarzer Pfeffer 1089,00 1476,00—1757,00 A Kaffee guperior 1913 00—2000,00 i 220, 00—245,00 .4, Speisee Weizengrieß 264,00—300,00 4, Linsen 21 1330,00—1335,00 .4, Braten falzen, fett 1180,00—1190, 00 bis 51 200 4

(Bersten zrauven, 79,590 4, Hater- ,To—267 00 M, 25,00— 135,00 M, 28,25—229 50 M, lose 262 50—264,(0 M, lose 250 00 Burmareis 295 00 bis

Makkaroni, bis 290,90 , 297,00 4,

reis 206 50— 246,00 .4, grieß, lose 246,00 249

Schnittnudeln,

laut Meldung des „W. T. B.“ ; um 20 Millionen Mark auf 40 Millionen Die jungen Aktien werden von einem Konsortium über- nommen, das unier Führung der Deutschen Bank steht, und dem ferner die Commerz- und Privat-Bank sowie die Darmstädter und 16 Millionen Mark junge Aktien werden den alten Aktionären im Verbältnis von d : 4 zum Kurse von 300 vH angeboten; die restliden vier Millionen Mark f der Gejellschaft gehalten werden.

Die Generalversammlung der N eckarsulmerFahrzeug- Necktarsulm, in der 24 Aktionäre mit 38 396 Stimmen vertreten waren, bes{chloß die Erhöhung des Afktien- fapitals um 41 Millionen auf 82 Millionen Mark durch Ausgabe von 39 000 Stück auf den Inhaber lautenden Stamm - aktien und 2000 Siück auf den Namen lautenden Vorzugsaktien über je 1000 Æ, gewinnanteilöberedtigt je ab 1. Oftober 1922, sowie die Umwandlung der bisherigen 1000 Vorz úSnhaber lautende ein Bankenkonsortium,

getr. Pflaumen ,00—1418,00.4, Nosinen, ,00 .Æ, Sultaninen in Kisten, 1921 ,00-1179,00.#, Mandeln, 3913,00 4, Kümmel 1620,00 1114,00 Æ, weißer Pteffer prime roh 2005,00—2130,00 .4, Kaffee weiße 240,00—280,00 .4, rbsen 278,00—303,25 4, 0,00—355,00 M, \chmalz 1290,00—1300,00 M, eef 12/6 Ibs per Kiste 51 000 Æ, Kunstbonig 139,00 bis ,00—472,00 Æ, Kernscife

andeln bittere1070 Nationalbank angehören.

ollen zur Verfügun , E 6 #, Bohnen, Weizenmehl

werke A.-G,

M, Corned b , Marmelade 122,00—275,00 A Auslandszucker raffiniert 434

aktien in auf den übernimmt das unter Aus|chluß des unmittelbaren Bezugsrechts den seitherigen Aktionären die neuen Stammaktien zum Kurse von 200 vH im Verkbältnis von 1:1 anbietet. Die Zeichnungen ges{ehen in der Zeit vom 25. November bis 9. Dezember 1922 bei den bekannten Stellen.

der Aufsichtsratssizung der Danziger Credit G., Danzig, wurde laut Meldung des ,W. T. B. elegt, die ebento wie der Geschäftsgang der ‘egten Manate ains befriedigende Gntwidlung des Instituts exkennen

Stammaktien. Bericbïke von auswärtigen Wertpapiermärktén.

Köln, 16. November. olland 2882,77 G elgien 457,85 G., 460,15 B, England 32119,50 G.. 32280,50 B Ztalien 329,12 G., 330,83 B,, Norwegen 1306,72 G., 131

Spanien 1067,23 G., 1072,68 B., Prag 221,94 By Wien (neue)

{W. T. B.)

(‘Amtliche il , 2897,23 B S

, Frankreich 495,25 G, Amerika 7251,85 G.,,

Schwei 1331,66 G., 1338,34 B,, Dänemark 1421,43 G., 1428,57 3,28 B, Schweden 1895,25 G

497,75 B.) 7288,18 B.

anstalt A.-

die Halbjahrsbilanz vor 1904,75 B.,

223,06 B Budapest